Cachin- Frossard ausgesprochen. Gleichzeitig beschloß fie eben.1 falls einstimmig die Bildung einer gemeinsamen Kandi batenliste mit den( bürgerlichen) Radikalen für die Gemeinderats. wahlen ."
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Weiter wird in dem Weihnachtsgruß auf die Notwendig keit des Zusammenschlusses ohne Rücksicht auf Partei und Stand"( gilt das auch für Arbeiter? Frage der Ned.) hin
In der Kommunistischen Internationale " unternimmt gewiesen, um jeden gewaltsamen Umstura mit allen zur Ver Man sage nicht, es handle sich dabei nur um einen Aus- es Karl Radek , die Auslieferung Rußlands an den fremd. fiigung stehenden Witteln zu befämpfen. Weiter wirbt der nahmefall. Bereits auf dem Straßburger Parteitag vor einem ländischen Kapitalismus zu rechjertigen. Er erklärt, die Aufruf um die Jugend in der richtigen Erfenntnis, daß Jahre hatte es sich herausgestellt, daß einige der rabiatesten Situation babe sich dadurch anders herausgestellt, als die wer die Jugend hinter sich weiß, die Zukunft für sich hat. Der Anhänger Loriots, und zwar die Delegierten von Lyon und Bolschewisten sich vorgestellt hatten, daß die Weltrevolution Aufruf ichließt mit der Versicherung, die Orgesch werde nicht bon Toulouse , ähnliche Wahlkompromisse mit den Lints. nicht als Erplosion, sondern als Bersjebung, also als lan unterliegen, möge man sie noch so sehr bekämpfen. Der Weihnachtsgruß Escherichs ist an sich völlig belangbürgerlichen focben geschlossen batten. Freilich, wenn es sich ger Prozeß die fapitalistische Welt überwindet". Es sei darum dreht, am Kuhhandel am Bürgermeister- und Beigeord nicht damit zu rechnen, daß eine spontane Massenbewegung los und unterscheidet sich kaum von Brüdern seines Schlages. netenposten in Montpellier und Toulouse beteiligt zu sein, die Clemenceau, Lloyd George und Wilson zum Teufel jage. Weshalb mir von ihm Notiz nehmen, ist das absolute dann lodern sich die bolichemistischen Grundfäße in wunder- Es handle fich, Radek wiederholt es, um einen langen Prozeß, Sieges bewußtiein, mit dem die konterrevolutionäre barer Weise. Aber wenn es sich darum handelt, durch eine und darum müffe Sowjetrußland einen modus vivendi mit Organisation Eicherich ihren Willen zum Leben betont. Roalition mit republikanischen Barteien das Bestehen des den fapitalistischen Staaten eingehen. Rußland könne nicht Die Einigkeit der deutschen Republik, deren Förde jungen deutschen Bolfsstaates gegen die Steaktion au sichern, immer Krieg führen, und so laute die Frage:" Sozia rung angeblich auf den Fahnen der Orgeich steht, wird in oder die Einheit des Deutschen Reiches gegen die imperialisti- list is cher Aufbau im Rahmen eines einst Wirklichkeit solange nicht zu erzielen fein, folange die Arimperialisti- listischer Schen Machenschaften der franzöfifchen Generäle zu retten, weiligen Rompromisses oder Stricg ohne jeden beiterichaft mit berechtigter Erbitterung gegen derartige dann sind wir„ Sozialverräter" und„ Agenten des Kapitals". wirtschaftlichen Aufbau." Diese Frage des wirtschaftlichen Stüßen und Schlupfwinkel der Reaktion erfüllt ist, wie sie die Wenn man die Bergangenheit der jebigen Wortführer der Kompromiffes spiele schon seit dem Frühjahr 1918, damals Eicherich- Organisation- trop der gegenteiligen Beteuerungen fommunistischen Richtung in Frankreich untersucht, dann staunt schon habe der amerikanische Oberst Robius Vorschläge ihres Gründers- nun einmal darstellt. über wirtschaftliche Konzessionen von Moskau nach man erst recht. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, beSozialdemokratie und Einwohnerwehren. finden sich alle Führer der einstigen Minderheit, die mitten Washington mitgenommen, und zu gleicher Zeit habe Jm bayerischen Landtage verlangten die sozialdemokra im Krieg den Mut hatte, gegen die Bis- ans- Ende- Bolitif auf- ronsfi, Gehilfe des Volkskommiffars für Handel und Industrie, Vorschläge für die Zusammenarbeit tischen Parteien das jofortige Erscheinen des Ministerpräsizutreten, im Lager der Moskau - Gegner, 2onguet, Sowjetrublands mit dem deutschen Kapital benten v. Stahr, damit dem Hause noch vor dem Eintritt in die Breisemane, Mistral und Merrheim an der Weihnachtsferien Erflärungen der Regierung über den gegenwärti. Spite. Die meisten unter den heutigen Neufommunisten gemacht. Radek sagt schließlich: gen Stand der Einwohnerwehrfrage und die daraus sich waren zumindest in den drei ersten Kriegsjahren die fanaentwickelnde politische Lage gemacht werden. Demgegenüber er tischsten Sozialpatrioten. Oder es sind dort wie hier- flärten sämtliche Sealitionsparteien, daß die St- lungNovembersozialisten. Daß Marcel Cachin , der Führer nahme der bayerischen Regierung in der Einwohnerwehrfrage hin. der Moskauer , noch im Juni 1917 nach Rußland fuhr, um die reichend bekannt( 1) und daß die Angelegenheit zurzeit eine Kerensti- Regierung im Sinne der Fortführung des Krieges zu in der Schwebe befindliche Reichsangelegenheit( mit einem bearbeiten, ist fürzlich von Kerenski jelbst mit vernichtenden Male! Anm. d. Red.) sei, in die einzugreifen gegenwärtig nicht anEinzelheiten bestätigt worden. iinast wurden auch die steno. gebracht erscheine. Es wurde daher mit Mehrheit beschlossen, auf das graphischen Protokolle jener Geheimsizungen der Deputiertenfammer veröffentlicht, die im Dezember 1916 unter der te Erscheinen des Ministerpräsidenten zu verzichten. gierung Briand einberufen worden waren, um zu den Gerüchten über Separatfriedensobfichten der Barenregierung Stürmer Stellung zu nehmen. Es war Cachin, der damals Briand interpellierte und beschwor, dieses Unglück zu berhindern!
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Solange in allen wichtigsten Staaten das Proletariat nicht
gefiegt hat, solange es nicht in der Lage ist, alle Produktionskräfte der Welt zum Aufbau zu gebrauchen, solange neben proletarischen tapitalistische Staaten existieren, so lange werden sie genötigt sein, Kompromisse zu schließen, so lange wird es weder einen reinen Sozialismus, noch einen reinen Kapitalismus geben, sondern territorial voneinander abgegrenzt, werden sie sich auf den eigenen Staatsgebieten Konzeffionen machen müssen.
schaft zwischen Kapitalismus und Sozialismus. Er konnt Radef proflam ert hier also cine Arbeitsgemein. zu diesem Ergebnis aus der Erkenntnis berous, daß der Weltfapitalismus nicht von heute auf morgen zu überwinden ist. Diese Erkenntnis ist zweifellos richtig aber ist sie nicht stark reformistisch" und sozialverräterisch"? Kann man noch von einer„ kompromißlosen Arbeiterbewegung" reden, wenn man selber die Notwendigkeit der Kompromiffe betont?
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Teure Jagden, billige Domänen. Bachtpreise für Gemeindejagden; darin stellt sie fest, daß trotz der Die Deutsche Tageszeitung" veröffentlicht eine No: ig über die 81nahme der Wilddieberei, unter der die Gemeindejagden ganz er heblich gelitten hätten, die Bad) tpreise ins Riesenhafte gestiegen feien. Die Zeitung schreibt:
" So wurde z. B. die Gemeinde- und Gutsjagd von Bors. dorf in der Mark jezt für das Höchstgebot von 43 500 M. bers pachtet, obwohl diese Jago nur 0500 Morgen umfaßt." Das ist ein Bachtpreis für den Morgen von 6,70 M., wohlge
Jagdausübung.
Aber ebensowenig wie Montpellier ist Cachin ein Einzelfall. Unter den Führern der französischen Neufommunisten gibt es allerhand eigenartige Gestalten. So der junge Abge- demofratic nur noch zwei verschiedene Methoden, mit dem Auf diese Weise wären doch Kommunismus und Sozialordnete Baillant Couturier, der täglich die alten Rapitalismus Sompromisse zu schließen, und es wäre Führer der Partei als Bremier" und" Nuznicßer der Ar- nur noch zu untersuchen, welche von beiden die bessere ist. beiterbewegung" beschimpft und in finsteren Tönen feine Ent- Die deutschen Arbeiter werden ficher nicht gewillt sein, den fchloffenheit verkündet, auf den Barrikaden zu sterben, und der deutschen Kapital smus bloß zu dem Zwede totzuschlagen, merkt nur für die Ausübung der Jagd! Und die Jagd ist heutzu zu Anfang des Krienes Mitglied der„ Action Française" war um den amerikanisch: n. englischen und französischen Kapita- tage ein sehr fostspieliges Vergnügen wegen der teuren Fahrten und patriotisch- mystische Gedichte an die Jungfrau Mario lismus auf deutschem Boden von der deutschen Konkurrenz in das Jagdgebiet und der ebenfalls erheblichen Kosten für die schrieb, von denen einige durch das Wochenblatt Renaudels. zu befreien. Das ist nicht der Weg zum Sozialismus, daß die Bie Socialiste" ofs Musterbeispiele ertremistischer Lite ein Wolf jeden Einfluß auf den Kapitalismus im eigenen ratur" wieder ans Licht gezegen wurden. Oder der Auslands- Lande verliert, daß Wälder. Gruben, Fabriken in den B. sit politiker der ,, Humanité", Paul- Louis . Während des ganzen von Ausländern geraten. Eine..revolutionäre" Politik, die Krieges, ia bis zum Serbst 1919, war Paul- Louis zu solchen Resultaten führt, täte qut, etwas weniger groß. Auslandspolitiker des hurrarotriotischen Petit Borisien", des mäulig aufzutreten, und in Bufunft nicht mehr jeden als Organs des Clemenceau- Ministers Jean Dupuy. A13 Soziolverräter" zu beschimpfen, der sich erlaubt, von ihrer jolcher war er Vertrauensmann des Auswärtigen Amtes. Da Nichtigkeit nicht ganz überzeugt zu sein. müssen wir doch fagen: wieviel sympathischer erscheint uns die Haltung von Renaudel und Thomas, Sie uns zwar im Kriege bekämpften, aber sich ehrlich bemühen, die Wahrheit zu erforschen, ihre Ansichten au revidieren, ihre Vorurteile nicderzufämpfen!
Gein Weihnachtsoruß.
Forstrat Eicherisch hat an die Mitglieder feiner Dr. ganisation einen Weihnachtsgruß gerichtet, der von der Freilich, die franzöfifche te aktion ist jetzt mehr denn reaktionären Bresse mit Behagen abgedruckt wird und in dem fe quter Dinge. Mag sie sich noch so sehr vor dem fernen es heißt: bolichemistischen Rußland fürchten, vor dem Bolichemismus Das erste Jahr unserer gemeinsamen Tätigkeit geht zur Neige. à la Montpellier braucht sie nicht zu zittern. So traurig für viel hoben wir schon erreicht, weit mehr steht uns noch Sen gesamten internationalen Sozialismus das Schidial der zu leisten beror. Wir stehen vor den Trümmern unserer Bartei Jaurès' an sich auch sein mag, das geistige und ma- eIt machtstellung, vor den Trümmern fast jeder Autoriterielle Schuvergewicht der europäischen Arbeiterbewegung liegt tät, vor den Trümmern des alten Staates, und sind in unserem weder in Moskou noch in Tours , sondern bei der englischen Dasein ale Volt bedroht. Und doch verzagen roi nicht, sondern Labour Party , bei der deutschen Sozialdemokratischen Partei wollen mutboll unser Geschid neu gestalten. Dazu und bei der Amsterdamer Gewerkschaft3internationale. heißt es alle träfte zusammenfassen und sie zielbewußt einsetzen.
Franz Marc zum Gedächtnis. Unter den jungen Malern ist faum einer geweien, der fich mit gleicher Inbrunft der neuen Kunst ergeben, aber auch faum einer, der so schnell in iemer Art Vollendetes gefchaffen hat, wie Franz Marc . Sein Verluster fiel am 4 März 1916 vor Verdun ist besonders schwer au bellagen. Als iein Vermächtnis aber mögen uns feine, Briefe, Aufzeichnungen und Aphorismen" gelten, die zusammen mit feinem letzten Slizzenbuche ioeben bei Paul Caifirer veröffentlicht werden. Ein wunderbar reiner und allen geistigen Problemen nacipfrender Wienich spricht aus diesem Werte, das uns intime Emblicke in das Schaffen diefes Malers gewährt. Dies Buch wird einmal zu den Dokumenten der neuen Kunst gehören. Wir geben aus den 100 Aphorismen, die Marc im Felde farieb, einge wieder. die besser als alle Kommentare den Menichen wie den Künstler offenbaren.
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Im schärfsten Gegenfaße zu den teuren Kosten für die Jagden stehen die billigen Bachtpreise für die Domänen. Durch schnittlich betragen die Bad toreise für die Domänen in Preußen rund 12 M. für den Morgen. Es gibt auch Domänen, die von diesem Preise herunter bis zu nur 2 M. für den Morgen bringen. Im Gegensatz zu der Pach: für die Jagden verbilligen fich die Bachten für die Domänen bis ins mikroskopisch kleine infolge der hohen Preise für die landwirtschaftlichen Erzeugnisse aller Art und durch die weitere Verpachtung der Domänen an die Kleinpächter zu Pachtpreisen bis zu 200 m. für den Morgen. Diesem unerträglichen Buf inde will das Landwirtschaftsministe rim nicht länger zujelen und hat im Interesse der Staatsgesamtheit den Gesetzenmvuif über die Selbstbewirtschaf tung der Demanen eingebracht, stößt damit im Parlament aber immer noch aus einigen Widerstand. Aus der hier behandelten Tatsache möge man ersehen, wie dringlich die schleunige Er ledigung des Gesetzes durch die Landesversammlung ist.
Ein illustrer Gaft weilt in Berlins Mauern: Herr Rudolf ommer, der in den habsburgischen Bettelungen in der Schweiz eine erfledliche Rolle spielt. Das republikanische Deutsche land darf einen Raum für die Verpflanzung derartiger Treibe reien auf sein Gebiet haben.
Märkischer Wein. Für wen wächst jetzt der deutsche Wein, den Sommer dann noch einen ihr nicht angemessenen amerikanischen unsere Dichter jo preislich besungen taben? Natürlich für die Schieber, Reißer. Eine Etimme, wie die der Claire Dug, arbeitet sich all. die 40 und 50 und 100 M. für die F'asche zahlen. Die anderen abendlich im Metropoltheater ab. Frau Massary lernt die eine mögen sich an die Dichter halten, da fostet er gar nichts.( Die Operettenpartie und hofft, damit 200 bis 250 Abende lang aus. wenigstens in aufommen. Fragen Sie Leopoldine Sonstantin, ob sie im Jahr Sorten für 20-30. aber überlassen wir Berlin wie den Himmel, den Engeln und den Spaßen.) Gibt mehr als zwei oder drei neue Rollen lernt. Erfundigen Sie sich es aus dieser Sackgasse feinen Ausweg, fragen die Patrioten mit bei Baul Wegener, bei Emil Jannings , bei Theodor Loos , wie Besorgnis, indem sie sich an all die schönen Sprüche erinnern( bon viel fünstlerische Echöpfungen jeder von ihnen in einem Theaters ein, Weib und Gesang angefangen) ,, ohne die man schlechter jahr hervorbringt, und Sie werden entsetzt sein. Vergleicht damit, dings feine Festrede halten fann. In der Köln . 8tg." glaubt was Rittner, Sainz, Mittermurzer in einem Jahr freudig ge jemand einen gangbaren Weg entdeckt zu haben: man vermehre schaffen haben. Sie standen im Repertoire, sie spielten Schiller und Jbsen, Grillparzer und Hauptmann, Sardou und Lubliner. In der deutschen Kulturgeschichte ist in der Tat vermeldet, daß Das Theater war eine Gelegenheit, dauernd die gärende Brust früher in deutschen Gegenden Wein wuchs, die uns heute einiges durch schaffende Arbeit zu erleichtern. Das ist das schlimmste Gruseln erregen, wenn wir sie uns als Weinspender vorstellen. an dieser fapitalistischen Verseuchung der Künstler: Das Theater In der Neuen europäischen Staats- und Reisegeographie von 1755 ist nicht mehr das Ventil eurer Seele. Früher lebtet ihr, um zu werden viele weinbauende Orte in der Mark ausgeführt, so Berlin , spielen, jest spielt ihr nicht einmal mehr, um zu leben Potsdam , Werder, Spandau , Bossen, Teupit, Drossen, Züllidau
den Weinbau.
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Es ist unglaublich, wie wenig die Menfchen von heute aus und andere. Und der alte Gelehrte Jobit berichtet in jeiner bercita Die hypnotisierte Hummer. Ganz zufällig ist der Bibliothekar Museen lernen. Warum schaffen sie Museen, wenn sie nicht daraus 1572 erschienenen Geschichte der Mark Brandenburg: Die Mark der Londoner Zoologischen Gesellschaft darauf gekommen, daß man lernen wollen? Und sie fönnten alles daraus lernen, nämlich das hat viel Weinwuchs sonderlich in der Mittelmart, um Branden- Hummern hypnotisieren kann. Er beschäftigte sich mit einigen dieser Eine, Große, daß es teine große und reine Kunst ohne Religion burg , Berlin und Kölln, Frantiurt 1. d. Oder, Droffen, im Lande Tiere und strich dem einen dabei mit der nassen Hand einige Male gibt, daß die Kunst desto künstlerischer war, je religiöier fie ge- Sternberg. Beeston und in Krossen . Ja, bereits in ciner Urkunde über den Rücken, worauf die Summer immer ruhiger und schließlich wesen( und um so tünstlicher, je unreligiöier die Zeit war). Auch von 1173 wird ein Weinberg bei Bandenburg erwähnt. Bei ganz starr wurde. Er hat dann dieses Experiment des öfteren haben die vollkommen recht, die sagen, daß echte Kunst mit unserer Rathenow befanden sich ausgedehnte Weinberge; noch um 1615 borgeführt. Man nahm bei den Versuchen eine besonders lebhafte wissenschaftlichen und technischen Zeit unvereinbar ist, nur glaube berbot der Rat, diese in Kartoffelfelder umzuwandeln. In Berlin und ungebärdige Summer aus dem Korb irgendeines Fisd händlers, ich, irren sie, wenn fie denten, daß die Kunst sterben wird. fo daß jede vorherige Behandlung des Tieres ausgeschlossen war. Der Summer Hypnotiseur führte dann auf dem schwarzen gepangerten Müden des Tieres einige rhythmische Sin- und Herbewe gungen mit der Hand aus. Sofort wurde das Tier stiller, streďte den vorher zusammengezogenen Sdavanz aus und legte sich hin. Nach einer zwei Minuten langen leichten Wassage des Rückens mit den Spitzen der Finger geriet das Tier in einen vollkommenen Trance- Bustand" und ließ sich auf den Kopi stellen, so daß es mit der Nase und den beiden Echeren als Stüßpunkten unbeweglich A13 dann die Sypnose aufgerichtet fünf Minuten lang dastand nachließ, wurde aus der Summer wieder allmählich das aufgeregte und ungebärdige Tier, das es vorher gewesen war.
Die Weltgeschichte hat ihre immanenten, vor dem Menschen auge forglich verheimlichten Gefezze, die erst der prometheische Menich des 19. und 20. Jahrhunderts zu enträtfeln begann, als er mit seiner ebernen Wissenschaft den Geiegen der Natur auf ihren Schleichwegen folgte.
Umer Wissen verfing fich am erften in den Dingen, die unserer Menschlichkeit am fernien lagen; man begann mit den Sternen und Zahlen, um heute endlich die Wissensformel gegen den Menschen selbst au fehren. Alles, das Größte ist heute in den Anfängen.
Der schaffende Mensch ehrt die Bergangenheit dadurch, daß er fie ruben läßt und nicht von ihr lebt. Die Tragit unferer Bäter ist es ja. daß sie wie Alchimisten Gold machen wollten aus ehrwürdigem Staub. Sie verloren ihr Vermögen" dabei. Eie durch wühlten so viele Kulturen, daß ihnen das naive Vermögen, eine eigene Kultur zu gestalten, verloren ging.
Wie schön, wie einzig tröstlich zu wissen, daß der Geift nicht fterben fann, unter feinen Dualen, durch keine Berleugnungen, in teinen Wüsten.
Dies zu wiffen, macht das Fortgehen leicht. Jch finge mit Mombert:
Nur einen Flügelschlag möcht' ich tun,
SP
Einen einzigen 1
felbst, mitten im Zentrum der Riesenstadt, erinnern noch Straßennamen, wie Weinbergeweg und andere, an den einst geübten Weinbau. Der Weinbau verschwand dann aus der Mart zwischen 1650 und 1750. Warum der Weinbau hier und im übrigen Deutschland eingestellt wurde, ist nicht ganz deutlich. An Mimaänderungen braucht man faum zu denken, eher an Geschmackswandlungen( Bordringen von Bier und Branntwein) und höhere Rentabilität des Kartoffel. anbaues ust.
scheren als die Mart Brandenburg uns je liefern wird. Die Gonne des Südens fann uns viel trintbareren Wein beEine Wiederherstellung des deutschen Anteils am Welthandel würde uns bor der Neufölner Auslese" und dem„ Spandauer Ratsevein", von dem die Köln . 81g." soziale Erleuchtung erwartet, gnädig be
mahren.
Schauspieler- Kapitalismus. Stefan Großmann stellt in einem temperamentvollen Auffaz:„ Der Kapitalismus der Talente" in feiner Wochenschrift Das Tagebuch" fest, wie sehr sich die fünits lerische Arbeitsleistung gerade der namhaftesten Bühnenfünstler bermindert hat. Wie viele Rollen hat der Künstler Albert Basser. mann im Laufe des endenden Jahres studiert? Den Tell und die vorlegte Dichtung von Hans Müller. Wie viele Rollen hat Friedrich Kangler, gewiß einer der reinsten Künstler Deutsch lands , in diesem Jahre neu gelernt? Er hat den Göß, den Paul Lange, den Lebenspilger in Strindbergs Nach Damaskus", die er schon früher einstudiert hat, wiedergespielt. Was hat Lucie söflich neu gefchaffen? Die Griseldis und die Maria Stuart , im
Theater. Hansi Niele hat im Thalia- Theater ihr Baftspiel aul 10 Abende verlängert; die Stunjuer in tritt als Botschafterin Leni weiter auf.
Drohender treff in den Wiener Theatern. Wegen Nichtauszahlung eines rüdzahlbaren Vorich iffes ist ein Streit in den Staats. theatern( Burgtheater und Staate oper) in Sicht.
Der Berliner Volksdhor( Dirigent Dr. E. Zander) veranstaltet Sonntag 7 lbr und Montag 71, llhr in der Barnisonlinche Weihnachts. tonzerte. Bum Sonntagskonzert sind noch Einlaykarten an der Abendkasse zu haben.
Noch ein Sowjetreisender. Artur Holiticher, der mit Erlaubnis der Sowietregierung Rusland besucht bat, will seine Eindrücke in der Neuen R ndichau" veröffentlichen. Hoffentlich sind sie nicht so fritiflos wie die des Herrn Goldschmidt.
Kunstchronit Das milde Wetter bat bie Berwaltung der National galerie veranlagt, sie von Mittwoch ab wieder dem Bejuh zu öffnen.