Nr. 638 37. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Die Gemeindeeinkommensteuer beschlossen.
Immer wieder Lärmszenen im Rathaus. Die Stadtverordnetenbersammlung bot den Ausschußbeschlüssen kaum noch wiederzuerkennen. Gleichwohl gestern wieder das Bild, das man nun schon gewöhnt ist. wird sich der Magistrat ihnen anbequemen müssen, denn die Finanzlleber bie Gemeindeeinkommensteuer, Seren not Groß- Berlins ist zu groß. Um so entschiedener muß den neuen Härten der Ausschuß in manchen Bunften gemilbert bat, Anträgen entgegengetreten werden, die in ihren Konsequenzen wurde noch in leidlicher Ruhe verhandelt. Die langen Neden Vorlage zu Fall bringen müssen. fithrten aber zu feinem anderen Ergebnis, als daß die Vor- steuerung des Existenzminimums, aus der 150 Millionen bera Dr. Neumann( D. p.): Es handelt sich hier um eine Be schläge des Ausschusses zum Beschluß erhoben wurden. Dann geholt werden sollen! Theoretisch müßte eine Steuer darauf über entstand eine heftige Streiterei darüber, ob ein dringlicher baupt nicht gelegt werden( lebhafte Zustimmung links); d'e EinAntrag der Kommunisten wegen Weiterführung der tommensteuer fann leiber bei unserem Finanzelend nicht außer Notstandsarbeiten a it der Neuköllner Betrache bleiben, aber sie darf nicht ungerecht, nicht unfojial aues Untergrundbahn sofort oder erst nach Erledigung der gestaltet werden. Tagesordmmg heranzunehmen sei. Dabei wurde geschimpft und getobt, zunächst unten im Saale und dann oben auf der Tribüne, so daß die Sigung auf einige Zeit vertagt werden mußte. Nach Wiedereröffnung behauptete ein Stadtverordmeter der Deutschen Volkspartei, von der Tribine fei fogar eine Stimfbombe in den Saal getvorfen worden, aber den Berveis blieb er schuldig. Nachdem endlich eine fachliche Debatte zustandegefonnnen war, wurde der Antrag ange nommen. In ähnlicher Weise wurde mehrfach in dieser Sigung die Zeit mit Geschäftsordnungsanträgen vertrödelt. Sihungsbericht.
Die heutige Sigung findet wieder in dem alten Gigungsfaale flatt, ber inzwischen um die erforderlichen 81 neuen Bläke ver größert worden ist. Bor dem Rathause find abermals itarte Ansammlungen im Gange, so daß die Bortale vet fchloffen gehalten werden.
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auf das neue Domizil der Versammlung und dankt dem StadtbauVorsteher Dr. Bey I eröffnet die Sigung mit einem Sinweis rat Hoffmann für den so rasch und mit so gutem Gelingen bes wirkten Neubau. Er gedenkt sodann mit Worten höchster Anertennung des verstorbenen Prof. Landau , Mitgliedes der früheren Berliner Stadtvertretung, rühmt dessen Verdienste um die öffentliche Gesundheitspflege Berlins und um die Schaffung des Postens eines besonderen Stadtmedizinalrats.
G3: liegt zu der ungemein umfangreichen Tagesordnung
wiederum eine Reihe von
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Dringlichkeitsanträgen
bor. Die Deutsche Boffspartei verlangt die endliche Borlegung des Ortestatuts betr. die Besehung der Bezirksämter. Stadtsynbitus Lange feilt mit, daß die bezügliche Vorlage zur nächsten Sigung borliegen wird. Von den Kommunisten ist beantragt, den Magistrat zu beauftragen, die für den Bau der Nordsüdbahn in Neukölln angeordnete Arbeitszeitverkürzung und die gleichzeitig verfügte Entlaffung einer Anzahl von Arbeitern sofort rüdgängig zu machen und genügende Mittel für die Foriführung des Baues zur Verfügung zu stellen. Der Dringlichkeit wird zunächst von Dr. Heininger( Dnat. p.) widersprochen; man einigt sich dar auf, ben Antrag nach Erledigung der heutigen Tagesordnung 34 beraten. Das gleiche wird befchloffen hinsichtlich des Antrages Mehl( U. Soz.), Mittel zum Kleinwohnungsbau bereitzustellen, um so der Wohnungsnot und der Arbeitslosigkeit zu steuern, und auch in Antrag der Wirtsch. Bag., der eine bessere Belieferung der Kleinhändler mit Buder und die Freiheit der Wahl des Grossisten für den Kleinhändler berlangt, foll am Schluß der Tagesordnung zur Besprechung gelangen.
Die Versammlung nimmt zunächst den sehr eingehenden Be richt des Steuerausschußreferenten Stadt. Paul Siri( 503)
über
die neue Gemeinde- Einkommensteuer entgegen. Die Ausschußanträge, die die Vorlage erheblich abgemildert und die rüdwirtende Kraft beseitigt haben, sind bereits bekannt. Diese Anträge sind nach Ablehnung weitergehender Vorschläge vom Ausschusse mit allen gegen eine Stimme gefakt worden. Zur Plenarberatung sind die weitergehenden Anträge der Deutschen Volkspartei und der U. Soz. und Kommunisten wieder eingebracht. Kämmerer B5: Die ursprüngliche Magistratsvorlage ist in
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Die offene Tür.
Gine fardische Erzählung von Grazia Delebdba
( Schluß.)
Die Frau stand gerade vor dem erloschenen Herd und fammie sich; die reichen, langen, goldbraunen Haare umgaben ihr olivenfarbenes Gesicht mit dem Heiligenschein einer Märthrerin. Aber sobald sie Simon erblickte, zog sie sie über das Gesicht und die Brust gleich einem Schleier und erhob mit drohender Miene den Kopf, während ihre grünen Augen unter den gerunzelten dichten schwarzen Brauen fund.Iten: Du fannst schon jemand finden, der dir dein Brot bäckt und dein Zeug wäscht. Geh!"
Er ging davon wie ein geprügelter Hund und lehnte fich wieder an die Mauer: Sie weiß!
Dr. Hers( 1 Goz.) tritt dem Vorredner, der für die Finanzmifere Groß- Berlins bie auf der Linken vertretenen Parteien verantwortlich gemacht hatte, mit Schärfe entgegen und weist u. a, Parteien an der Berrüttung der kommunalen Finanzen nach. Die auf Charlottenburg eremplifizierend, die Schuld den bürgerlichen Steuer müsse so gestaltet sein, daß fie
eine gerechte Staffelung
Freitag, 31. Dezember 1920
büne habe man dem Redner„ Strolch!" und Schieber!" zugerufen. ( Stimme von der Tribüne: Und Lump!) Diese Ausdrücke sind parlamentarisch unzulässig. Der fosende Lärm auf der Tribüne und seine Reflexwirkung auf die Versammlung nehmen an Intensität derart zu, daß die Fortsetzung der Verhandlung unmöglich wird. Die Situng wird gegen 48 Uhr
auf 5 Minuten vertagt.
Nach Biedereröffnung ersucht der Vorsteher die BerjammLung, allseitig musterhafte Ruhe zu bewahren, um auch dadurch die Tribüne zu veranlassen, Rube zu halten; dann appelliert er noch mals an die Tribüne, die ihren Zwed durch Sabotierung boch nicht Räumung an. erreichen könne, und droht für den Fall der Wiederholung die Es solle sogar eine Stinkbombe in den Saal geworfen sein.
Stadtb. Schellbach( D. Bp.). der nach der Behauptung von Ifermann( I. Eoz.) gerufen haben soll: Salten Sie die Schnauze!", stellt fest, daß er diesen Ruf an die Tribünenbesucher gerichtet hat, nachdem von daher die Worte„ Strolch" und Schieber" gefallen und die Stinkbombe geworfen war.
Roch( Dnat, Bp.) teilt mit, daß Leupold( Komm.) ber Tribüne sugerufen hat: Nehmt Guch den Pfaffen draußen vor!"
Antrag Dörr abgestimmt und die Beratung gegen die bürgerlichen Nachdem sich die Erregung etwas gelegt hat, wird über den Parteien beschlossen. Diese verlassen mit Ausnahme der Demos fraten den Saal.
nach dem Einkommen darstelle und die Freilassung des Eristenz- Man babe am 29. Dezember 270 Mann entlassen und die Wochens: Den fommunistischen Antrag begründet darauf Nawrocst: minimums gewährleiste. Zu diesem 3wed seien die unteren Einarbeit auf 24 Stunden herabgefeht. Den Arbeitslosen könne nut tommensgrenzen für die Befreiung von der Steuer um je 3000 M. durch Arbeit, nicht durch Almofen geholfen werden. heraufzusehen.
Nachdem Radtte( U. Cog.) auch für Neukölln ben Vorwurf Neumanns von der Mizwirtschaft der Gemeinden scharf zurüdge miesen hat, legt Dr. Meyer( Dem.) den Standpunkt feiner Fraktion dar, die fich für das Kompromiß des Ausschusses um so cher entschieden habe, als bie Steuer nun nur noch für ein Vierteljahr gemacht werde.
Seitmann( Soz.) erwidert bem Dr. Neumann, daß sie Gemeinwohls bei allen ihren Maßnahmen zur Richtschnur geLeiter der Kommunalverwaltung Neuköllns sich die Förderung des nommen hätten und nach Sträften bemüht gewesen wären, bas Prinzip der Kommunalisierung
in die Tat umzusetzen.
Dörr( Rom .) erklärt sich für den Antrag ber 11. Goz. und tritt der Auffassung entgegen, als ob überhaupt von einer Gesundung der tapitalistischen Weltordnung noch die Rede sein tönne. Nicht die Belastung der Besitzenden, sondern nur eine totale Ver= jahiebung der politischen Machtberhältnisse fönne eine Umwälzung Der Redner fährt fori: Diese Bundesgenossen sind uns lieber als herbeiführen.( Rufe: Mostau! Ruffisches Geld! Große Untube.) Sie! Und haben Sie nicht auch schon Gelder erhalten von den und Judengenossen?( Neue Zurufe und Unruhe.) Röder( Wirtsch. Bgg.) erklärt sich für die Ausschußfassung. Mißwirtschaft" der Gemeinden gesprochen zu haben. In verfönlicher Bemerkung bestreitet Dr. Neumann, bon der Kommunisten namentliche Abstimmung erfolgen. Ueber die beantragien Wanderungen soll nach einem
trag
Die Herauffeßung der unterften steuerfreien Einkommens grenze um 2000 D. von 16 000 m. auf 18 000. wird mit 107 gegen 73 Stimmen abgelehnt. Die Ausschußanträge gelangen zur Annahme. Dörr und Gabe I legen gegen das Abstimmungsmanöver" Protest ein,
steuervorlage nach der Ausschußfaffung an. Auch im übrigen nimmt die Mehrheit die Einkommen. Die neuen Steuervorlagen und der Entwurf betr. Ginrichtung einer Stadtrechnungsfammer gehen ohne Diskussion an einen Ausschuß. Biernach beantragt Dörr, in die Verhandlung des vorhin an den Schluß der Tagesordnung verwiesenen Dringlichkeitsantrages der Kommunisten betr. die
Kämmerer Böß führt in Vertretung des Bauvats Adler aus, daß die Frage der Wiederweiterführung des Bahnbaucs rein fachlich abgewogen werden müsse; die Arbeiter, die an einer Stelle nicht mehr verwendet werden fönnten, müßten, soweit irgend möglich, ant anderen Stellen angescht werden. Man solle den Antrag dent Magistrat als Material überweisen.
Krause( 1. Soz.): Uns scheint doch, daß man in Neukölln die Bauarbeiten fabotiert, weil dort die Kommunalisierung vors ohnmächtig. herrschend ist. Nur das Reich kann hier helfen, Berlin allein ist Heitmann( So.) beantragt, daß sofort bie Tiefbaudeputation
zur Beratung der Frage der Arbeitsbeschaffung zusammenberufen werden soll. Dove( Dem.) und der Kämmerer stimmen dem Antrag vorstellig geworden sei.
3; der Kämmerer fügt hinzu, daß er bereits im Arbeitsministerium
Im Verlauf der weiteren Grörterung, an der sich auch Mits glieder der Rechten beteiligen, ftellt Schneider( U. Soz.) den lungen in der Tiefbaudeputation durchgeführt sind." Intrag:" Die Verfügung ist zurüdzunehmen, bis die Verhand
Für den Prinzipal- Antrag der Kommunisten fimmen 74, ba gegen 72 Mitglieder. Der Antrag ist angenommen. Die Tria büne begrüßt das Ergebnis mit stürmischem Beifall und Hände. flatschen.
Der Antrag ber 11. Soz., der den Magiftrat auffordert, für den Kleinivohnungsbau Mittel bereitzustellen, um der ungeheurent Wohnungsnot und Arbeitslosigkeit zu steuern, wird nach kurzer Er örterung angenommen.
Hierauf wird nach 9 hr noch mit 72 gegen 71 Emmen bie Beratung des Antrags der Kommunisten beschlossen, der die sofortige Niederschlagung des gegen 82 Glektrizitätsarbeiter von der städtis schen Verwaltung anhängig gemachten Verfahrens verlangt.
In die Verhandlung des Antrages wird erst nach längerem Streit über Bertagung oder Beschlußunfähigkeit eingetreten. die Sozialdemokraten erflärte irsch die Ablehnung des Antrages. Schließlich wurde auf Antrag Mehl die Abstimmung über den Antrag ausgefest, um Beit für die Geheimfibung zu gewinnen. Schluß der öffentlichen Sihung nach 10 Uhr.
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Arbeiten an der Nordsüdbahn in Neukölln einzutreten. Der dagegen auf der Redden wieder laut werdende Widerspruch ruft auf der dicht gefüllten Zuhörertribüne emen tojen Vorlage Der Magiftrat hat der Stadtverordnetenversammlung eine den Lärm hervor, aus dem die Rufe: Bfui! Ihr Lumpe! Ihr wertzuwachssteuerordnung der Stadtgemeinde Berlin zugeben lajien. zur Beschlußfassung betreffend Zustimmung zu einer Schieber! Gemeinheit! Unerhört! heraustönen. Der Vorsteher ermahnt vergeblich zur Ruhe. Dr. Steiniger hält seine Be- Nachdem das Reichszuwachssteuergesetz vom 14. Februar 1911 anstandung der Dringlichkeit bis zur Erledigung der regulären insoweit aufgehoben ist, als es nur noch als Normativbestimmung Tagesordnung aufrecht. Darauf neuer Sturm auf der Tribüne. für die Besteuerung des Wertzuwachies anzuieben ist, ergab fich Der Vorsteher erflärt, ihm sei gemeldet worden, von der Tri hieraus für die Stadtgemeinde die praktische Notwendigkeit, fich Winter andauerte, irgendwolde Gaben, manchmal sich einer| Du und deine Frau, ihr habt doch dem und dem Geld geSache entäußernd, die ihm selbst notwendig gewesen wäre. liehen zu zwanzig vom Hundert. Warum solltet ihr das nicht Und es ward wieder Frühling, und auf Tellern in ihren auch mir? Oder ist es wahr, was dein Onkel Priester sagt, Schränken brachten die Frauen wieder Korn zum feimen, daß deine Frau das Geld hinter deinem Rücken gibt?" um damit die Sepolchri zu schmüden. Am Karfreitagabend Er erblaßte, erwiderte jedochy: Mein Onkel ist kindisch ging Simon mit der Prozession und nachher stand er eine geworden, und du bist... was du bist!" gute Weile auf seinem gewohnten Platz an der Mauer, in In den folgenden Tagen stand er wieder an der Mauer ber meichen, von allerlei Stimmen erfüllten Luft. Durch die wie in feiner unglüdlichen Zeit. Er fragte sich: Warum war Spalte an Basilas Kleiner Tür sah er einen gelblichen Schein, die Tür offen? und seine Gedanken arbeiteten und arbeiteten, den er mit so starrem, seltsamem Blid betrachtete, als wäre gruben immer tiefer, in eine dunkle Tiefe, nach der Wahrer irgendein geheimnisvolles Licht. Und mit einemmal ging beit fuchend wie der Bergmann in den dunkeln Tiefen der er und pochte an jene Tür und fragte die Frau, ob sie ihn Erde nach Gold. heiraten wolle.
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Sie muß einen guten Teil des Geldes genommen und dann die Tür offen gelassen haben, damit man glauben solle, Schwaben wieder auf. Basila zählte schließlich nur zehn Jahre er voller Born. Die Bente schakten natürlich, und dann hörte das ein Dieb sei eingedrungen. O du alte Gaunerin!... dachte Doch bevor er der eigenen Vermutung So verbrachte er die Tage, an der Mauer lebnend, mit mehr als Simon und war eine gute Hausfrau. Und wirklich Glauben schenkte, wollte er sich durch den Augenschein übererschien das Haus des jungen Mannes in furzer Zeit wie zeugen. unter mit einem Messerchen seinen Stock aus Nußbaumhola umgewandelt: es war sauber, häufig brannte ein Feuer auf Am Abend vor Ostern ging Basila zur Kirche. Erregt glättend, an einem Zapfen, einem Holzstückchen schnitzend, dem Herd, und das Söfchen war von Sühnern belebt. Simon hatte er jene Stunde abgetvartet, un ungestört das Haus meist aber ohne irgend etwas zu tun. Nicht einmal in feiner jah man wieder zu Pferde wie zu Lebzeiten seiner Mutter, durchsuchen zu können; doch wie er auch die Schubladen, die traurigsten Zeit hatte er jo öde dahingelebt. Immer sah er und alle fagten, er habe Bafila geheiratet, um seinen On Trube, die Betten durdyvühlte, er fand nichts. Im Zwiedie drohenden Augen der Witwe vor sich und empfand fast licht fiel fein Blick auf den schweinsledernen Koffer, der noch
zu ärgern.
ein physisches Unbehagen bei dem Gedanken, daß Basila ins Er war nicht verliebt in seine Frau, aber er befolgte die Kleider seiner Mutter barg. Er versuchte ihn zu öffnen, Elend und in üblen Ruf geraten sei durch seine Schuld. ihre Ratschläge und war zufrieden, daß er sich eine Last vom aber es ging nicht, und er erinnerte sich, daß Bafila iz Manche Nacht hatte er ängstliche Träume und dann blickte Gewissen gewälzt und eine verständige Frau geheiratet hatte. Schlüffel stets bei sich trug. Da eilte er in die Küche, fam er wieder lange auf die Türen, die er mit dem Gelde zurück. Sie ging wieder zur Kirche und führte weise Meden; und mit einem Beil zurück und fing an auf den Koffer loszugefauft. ibm war es, als fei die glüdliche Zeit wiedergelehrt, da seine schlagen, als fei er ein wirkliches böjes Wildschwein. Der Der Sommer berging, und im Serbst wechselte er feinen Mutter noch lebte und er, noch unschuldig mit zwanzig Jah- Dedel barit. Gr fniete nieder, griff hinein und fand Bafilas Blak an der Mauer: er juchte die Sonne; und von da aus ren, sich mit ihr zugleich niederlegte und die Gebete wieder- Witwenkleider; und gerade aus der schwarzen Kapuze, die founte er auch Bafila beffer sehen, die sich ebenfalls in die holte, die sie ihm vorsprach. er hervorzog, fielen und flatterten leise, leise eine, vei, eine Sonne fette, um zu spinnen oder zu nähen, barfuß und Eines Tages, mehrere Monate nach seiner Verheiratung, ganze Menge Banknoten heraus, rote, grüne, gelbe, wie welke traurig wie einte flavin. Blätter. Eine darunter von tausend Lire; er nahm fie, hielt sie vor die Flamme seiner Sterze und las den mit einer Nade! fauber durchgestochenen Namen: Priester Barca .
Der Winter war lang und streng; die Armen litten Hunger, und Briefter Barca und eine in der Nachbarschaft mohmende Dame schickten Brot und Hülsenfrüchte an alle Armen, außer an die Witwe. Bu Weihnachten schickte eine Frau, bei der er mehr als einmal Berstreuung gesucht, Simon einen Mufflonbraten zum Geschent. Er hatte auch ein Jerk l- chen und ein Bamin, und da er sich vorstellte, daß Bafila nichts anderes hätte als Kartoffeln, unternahm er es, ihr den Mufflonbraten zu schiden, und sah mit Staunen, daß seine Gabe nicht zurüdgewiesen wurde. Und von einem wahren Verlangen zu büßen erfaßt, fajidte er ihr num, so lange der
rief ihn die Frau an, die ihm zu Weihnachten den Mufflonbraten gefchidt hatte, als er an ihrer Tür vorüberging, und bat ihn, thr hundert Studi zu leihen. Er lachte.
Hätte ich hundert Studi, so würde ich zu Schiff geben und mir die Welt besehen."
Ich zahle dir die Binsen, Simon Barca! Ich bin zahlungsfähig. Ich werde dir soviel zahlen wie die andern, zwanzig vom Sundert."
,, Du wirst wohl verrückt, Mallena Borcu!"
Bas, perrüdt? Du magst sagen, daß du kein Bertrauen zu mir hast, Simon Barca, aber nicht mich beschimpfen.
Da fing er an au fluchen, schlug sich mit den Fäusten auf den Kopf und rief laut vor sich hin: Aber warum mußte das gerade mir passieren? Warum gerade mir?"
Doch auf einmal fam eine Weise fanft und melancholisch wie Waldesrauschen von der Straße her. Simon schwieg und lauschte, stand mit gefenftem Kopf und weitgeöffneten Augen; und wie die Prozession näher fam, erbebte er und war in Schweiß gebadet wie damals, als er sich auf das Bett des Ontels gestützt hatte.