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ind erfahrungsgemäß es die gemäßigteren Elemente find, die wurde mit diesen Rügen entschuldigt und der Sühne entzogen. fich bei Streitigkeiten vom Parteileben fernhalten. Anderer- Wir erwarten eine strenge Untersuchung der Angelegenheit, feits ist für die große Masse der Mitläufer die Partei durch die feinesfalls wieder ein Opfer des militärischen Ver­ihre Führer verkörpert. Die bekannten Führer sind aber fast tuschungssystem 3 werden darf. alle zur sozialistischen   Partei übergetreten. Es kommt noch hinzu, daß die Kommunisten mit der Mehrheit der Gewerkschaften sich im offenen Kampf be. finden und also zwischen zwei Feuern stehen werden. Wohin die Masse der Mitglieder sich wenden wird, werden erst die nächsten Wochen entscheiden.

Schacher mit Abdankungsurkunden.

Braunschweig  , 4. Januar. Wie die Braunschweigische Landes­zeitung" meldet, ist dem braunschweigischen Staatsministerium be­kanntgeworden, daß die Abdankungsurkunde des Herzogs Ernst August   von Braunschweig vom 7. November 1918 dem herzoge

Vom Werk der Siedler.

Schreckliche Strafe für einen Kappisten. Tiden Hause in Gmunden   zum Kaufe angeboten worden ist. Soeben erlebte die Welt das Schauspiel, daß die Stappisten den Die Nachforschungen hätten ergeben, daß das Angebot von dem Staatssekretär Dr. Freund, den Jagow bei der Uebernahme früheren Präsidenten des Freistaates Braunschweig  , dem Schneider des Preußischen Ministeriums des Innern am 13. März 1920 vom August Merges  , dem jezigen Besitzer der Urkunde, ausge Für die Gewerkschaften ist die Spaltung der Partei Dienst enthob, nachträglich bei seiner Behörde als Rappisten denun- gangen sei. Wenn Merges glaubt, über eine Abbankungsurkunde, die beinahe ein Glück. Das klingt zwar paradox, ist aber in der zierten und ihm ein Disziplinarberfahren auf den Hals hetten. Da Kampfstellung der Kommunisten gegen die Gewerkschaftsmehr- Dr. Freunds Verhalten sich als einwandfrei herausstellte, ist das zweifellos unveräußerliches Staats eigentum ist, als über sein heit begründet. Wäre die Spaltung nicht gekommen, dann Verfahren eingestellt worden. Darob großes Wutgeheul in der Privatvermögen verfügen zu können, so ist das an fich schon würde sich die ganze Wucht der Partei gegen die Gewerkschafts- Rappistenpresse. Anläßlich dieses Vorganges erscheint es ange- ein schwer begreiflicher Rechtsirrtum. Daß dieser Kommunist die mehrheit gewendet haben, um auch dort die Moskauer Rich- zeigt, an einen anderen Fall zu erinnern, in welchem ein wirklicher Abdankungsurkunde aber dem ehemals regierenden Hause zum Kaufe anbietet, zeigt eine erstaunliche Ueberhandnahme pri­tung durchzusehen. Die Spaltung der Partei schwächt deren Stappist von einer fürchterliche" Strafe ereilt tourde. Stoßkraft erheblich ab. Außerdem kann die Gewerkschafts- Bekanntlich versuchte der ebenso eitle als ehrgeizige Oberpost. batkapitalistischer Instinkte über tommunistische Prins mehrheit der Unterstützung der sozialistischen   Partei sicher sein. direktor Söntsen den Märzputsch als günstige Gelegenheit zu Bipienfestigteit. Vor persönlicher Würde und dergleichen ganz Schließlich können die Gewerkschaften nunmehr ein durchschla- benutzen, um fich für seinen wertvollsten Körperteil einen Minister. 3u schweigen. gendes Argument für ihre politische Neutralität anführen und seffel zu verschaffen. Er ließ sich von Herrn Kapp zum Reich 3. ihre Unabhängigkeit gegenüber den beiden Parteirichtingen post minister ernennen und erschien im Reichspostministerium, um sich dort von den Beamten eine blendende Abfuhr zu holen. Worpswede  , 4. Januar.  ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) geltend machen. Politisch ist die Spaltung ein wahres Simmelsgeschenk Herr Kapp entfleuchte und gegen Herrn Sönfsen zog das Straf- Der am Neujahrstage in Worpswede   bagende Kongres beschloß für die bürgerlichen Parteien, besonders für den ,, natio- gericht herauf. Außer dem Verfahren beim Reichsgericht wurde einstimmig die Gründung der Siedlungsaktion". Ihre Aufgabe nalen Blod". Die wachsende Unzufriedenheit nicht allein der natürlich auch das Disziplinarberfahren mit dem Ziel auf Dienst bestet darin, die wirtschaftlichen, bureaukratischen und politischen Arbeiter, sondern mehr noch der Mittelschichten, der Bauern, entlaffung gegen ihn eingeleitet. Doch die Mühlen der Gerichte Hemmungen, die sich der Siedlungsbewegung zurzeit entgegen­wenn sie überhaupt stellen, mit allen Mitteln zu beseitigen. Zur praktischen Durch­der Intellektuellen, der Beamten und der Kleingewerbetreiben- mahlen bei solchen Herren sehr langsam den, machte den bürgerlichen Parteien sehr zu schaffen. Die mahlen. So kam die Amnestie, und da Herr Söntsen wirklich führung werden allerorts Siedlungspioniere" angesiedelt, die die Spaltung wird natürlich zu einem heftigen Bruderkrieg kein Führer war, mußte das Strafverfahren gegen ihn eingestellt Bevölkerung zur Selbsternährung sowie zur Wohnungs- und Ar­beitsbeschaffung durch gemeinwirtschaftliche Selbst= führen, wovon die bürgerlichen Parteien allein allen Nugen werden. Doch nicht genug damit. Herr Sönksen ist einer von ziehen werden. Moskau   hat in Frankreich  , wie anderwärts, denen, die sehr viel Glüd baben, und so erkannte man auch, daß siedlung aufrufen und anleiten sollen. Dieser entschlossene für die Bourgeoisie gearbeitet. die Gefundheit des Herrn Kappisten infolge seiner Ministertätig. Wille zur Siedlungstat wurde von den aus allen Gauen feit derart angegriffen war, daß man das Disziplinarverfahren, Deutschlands   herbeigeeilten Siedlern mit stürmischem Beifall auf­das mit der Amnestie laut Kabinettsbeschluß nichts zu tun hatte, niederschlug. Nun war Herr Sönksen, der inzwischen Ministerial­rat geworden war, vollkommen frei und konnte sich in Stuhe der Die unaufhörlichen Hinweise der Reichs- und Staatsbehörden. erheblichen Gehaltserhöhung erfreuen, die ihm die Besoldungsrege­ung gebracht hatte und seine erfledliche Pension verzehren. Die auf die Finanznot und die hermit zusammenhängende Unmög Strafe, welche den Kappisten bisher also ereilte, bestand in einer lichkeit, die Arbeiter, Beamten und Angestellten ausfömmlich zu beträchtlichen Gehaltserhöhung, die letztens von den bürgerlichen entlohnen, ist nachgerade bekannt. Man sollte annehmen, daß die Parteien noch um ein paar tausend Mark vermehrt wurde. Kein Regierungen den in den Verwaltungsbehörden des Reiches und der Wunder, daß dieser Erfolg Herrn Söntsen nicht ruhen läßt; denn Staaten gewählten Betriebsräten dankbar wären für die An­man tann ja nicht wissen. Beim zweiten Putsch wird er vielleicht stellung von Versuchen, die allgemeine Produktivität zu erhöhen. doch noch Minister. Doch weit gefehlt!

Interessant dürfte die Entwicklung in Elfab- Loth ringen werden. Auch dort hat die große Mehrheit für Moskau   gestimmt. Es ist jedoch unwahrscheinlich, daß die Organisationen im Elsaß   sich spalten. Und es ist deshalb wahr scheinlich, daß sich in Elsaß- Lothringen   eine auto­nome Partei etabliert. Doch das wird wesentlich davon abhängen, ob die Kommunisten den Ausschluß der führenden Genossen fordern werden, die durchweg im acmähirten Lager stehen.

Ein Kommunist erschossen.

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genommen.

Wie gespart werden könnte.

Also Herr Sönffen betreibt, wie Gingeweihte versichern, mit Wie uns von dem Vorsitzenden des Betriebsrats bei den ftaat­In der Nacht vom 28. zum 29. Dezember wurde der Kommunist Hochdruck seine Wiedereinstellung. Man sieht ihn in Berlin   von lichen Museen, dem Genossen Rich. Krause, mitgeteilt wird, wer­Baul Hoffmann in Flensburg  von Angehörigen der einem Ministerium ins andere, vom Reichstag ins Abgeordneten- den diesbezügliche Anträge der Betriebsräte unbeantwortet ad acta Sicherheitspolizei erschossen. Einer Darstellung der TU. haus laufen, um bei einflußreichen Persönlichkeiten der Kapp- gelegt. An welche Stelle soll sich nun ein Betriebsrat nach M- zufolge war Hoffmann aus seiner Wohnung heraus verhaftet Parteien Hilfe für seine Pläne zu erbetteln Ja, jogar an Zen- lehnung seiner Anträge wenden? An das zuständige Ministerium? und im Auto nach der Kaserne gebracht worden. Dort soll Hoff- trumsabgeordnete soll, Herr Sönfsen mit einem derartigen An- Gegen die dann vom Ministerium etwa angeforderten Grklärungen, mann nach Angabe des Führers der Sicherheitspolizei einem finnen herangetreten sein. Von einer Seite wird sogar behauptet, die die betreffende Verwaltung an das Ministerium abgehen läßt, Wachtmeister, der ihn in den Kafernenhof transportieren daß Herr Söntsen bereits wieder in einem Bann ein juristisch ungeschulter Betriebsrat natürlich nicht auf­sollte, einen Stoß vor die Brust gegeben haben, um entfliehen ministerium in   Berlin ein Unterkommen nefun- fommen. Geht er hin und versucht es persönlich, so kann er fast zu können. Daraufhin habe die Begleitmannschaft nach dreimaligem den haben soll. ficher sein, daß er die sogenannte zuständige Stelle nicht findet. Saltrufen zwei Schiffe abgegeben. In demselben Augenblick Hunderttausende sind bereits verloren, und Millionen werden noch feien ein paar Schüsse aus der Kaserne gefallen, die Hoffmann berlorengehen, wenn nicht endlich einmal auch bei den Verwaltungs­töteten. behörden die Betriebsräte mit ihren Vorschlägen ernst genom­

Bon der Roten Fahne" wird die Richtigkeit dieser Angaben bestritten. Nach ihrer Darstellung wollte ein Spizel namens Paul Reichert den Hoffmann zwingen, für ihn Berichte über kommunistische Versammlungen abzufassen. Als Hoffmann dies ablehnte, erschien der Reichert in Begleitung von Sipo- Mann­fchaften in seiner Wohnung. Die Wohnung wurde gewaltsam aufgebrochen, Hoffmann verhaftet und im Auto nach der Kaserne gebracht. Am nächsten Morgen war Hoffmann tot. Der Führer der Sipo, Major Plüskow, suchte die Ermordung Hoffmanns mit den üblichen Hinweisen auf einen Fluchtversuch usw. zu rechtfertigen.

Auch uns erscheint diese Art der Darstellung höchst un­glaubwürdig. Seit der Revolution sind die Fluchtversuche" politisch mißliebiger Personen nachgerade zur Tagesordnung erhoben worden. Eine Unzahl glatter Me uchelmorde

Das tote Kind.

Sterbensmatt, fiebernd lag die Wöchnerin in dem ärmlichen Bett. Ihre Hände strichen angstboll, traurig den gestopften faden­scheinigen Bettbezug glatt, unaufhörlich, bis sie die Schwester fanft festhielt. Tröstend redete sie auf die junge Mutter ein:

Bethmann und der Dolchstoß.

Das B. T." veröffentlicht ein bisher unbekanntes Schreiben des verstorbenen Bethmann   Hollweg, seine Antwort auf eine Rund­frage über die politische Situation, die Bethmann in den Tagen nach der Revolution schrieb. In seiner Antwort heißt es: Nicht weil deutscher Geist versagt hätte, haben wir die grausamen Waffenstillstandsbedingungen annehmen müssen, son­bern weil nach dem Zusammenbruch unserer Bundesgenossen weiterer Widerstand gegen eine zermalmende Nebermacht ans­fichtslos war."

men werden.

Es kann nicht geleugnet werden, daß manche Verwaltungs­behörden aus Prestigegründen jede Anregung des Betrieb rats als verkehrt ablehnen, da sie auf Grund der theoretischen zu Schulung ihrer Angehörigen dies besser gut verstehen meinen. Wenn die Finanzämter über Wirtschaftenöte lagen, so sollten sie versuchen, in Zukunft thre Betriebsräte enger zur Mitarbeit her­anzuziehen. Sollte nicht jeder Fingerzeig der Betriebsräte brauch­Bethmann ist zwar vor dem Untersuchungsausschuß den All bar sein, so ist doch noch kein Grund vorhanden, jeden Hinweis  deutschen wieder etwas näher gerückt, aber gerade deshalb ist es als unbrauchbar abzulehnen. Die Betriebsräte betrachten es bezeichnend, wie er unmittelbar unter dem Eindrud als ihre Aufgabe, die   Republik zu erhalten und ihr zur Ges der Katastrophe dachte und schrieb. So haben damals jämt- fundung zu verhelfen; denn weile Kreise der in den Verwal tiche überhaupt ernst zu nehmenden Leute rechts und links ge- tungsbehörden Beschäftigten sehnen sich aus sehr bekannten Grün­dacht und geschrieben, erst Monate später ist dann von der den nicht nach den früheren Zuständen zurück; um so mehr folle alldeutschen Agitation die Dolchstoß- Legende gezimmert worden. man alles vermeiden, was geeignet wäre, das im besten Sinne Dräuende Priesterworte aus der Kinderzeit rief die Krante| gefühl fultiviert. Für den ersten Kunstunterricht ist die selbstquälerisch in sich wach:

"

Aber es ist Sünde, über ein totes Kind glücklich zu sein." Der Mann begehrte auf:

"

Sünde? Ist es nicht viel mehr Sünde, Kinder gebären zu müssen, für die fein Brot da ist?" Sie schwiegen. Ihre Seelen schluckten die letzten Worte gleich schmerzstillendem Balsam. Weich und milde umwob die Dämme rung die drei, schläferte die Wöchnerin ein zu erquickendem

" Ist es denn gar so schlimm? Es hat doch auch sein Gutes, daß das Kind tot ist. Ihr habt doch gerade genug daran zu Schlaf. beißen, daß ihr eure zwei durchfüttert."

"

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M

Die Schwester flüsterte: Es ist das beste gewefen. P. H  .

moderne Mode zweifellos die einzig fruchtbare; denn sie bermittelt zunächst die Grundlage alles Kunstschaffens: die Anwendung der Kunstmittel zum organischen Aufbau eines Werfes. Epäter aber mögen die Kunstbefliffenen zum Studium der Natur übergehen. Die Ausstellung ist bis zum 10. d. M. täglich bis 7 Uhr abends unentgeltlich geöffnet. J. S. Schwarzwälder Humor. Hans   Thoma veröffentlicht im Elfhart"  Karlsruhe) eine Reihe fleiner Schwarzwälder Geschichten", denen 1921, dem Kalender für das Badener Land( G. Braunscher Verlag, wir die nachfolgenden Anekdoten entnehmen:

Das besorgte Bäsle nahm den fleinen Wildfang Otto bor und sagte ihm, daß er nicht so ausgelassen sein soll, der Liebe   Gott fehe alles, und wenn er so auf Bäume und Moderner Kunstunterricht. Arbeiter. und Kinder. Dächer fletterte, so ließe ihn   Gott einmal herunterfallen, daß er fun st" nennt sich eine kleine, sehr sehenswerte Ausstellung von Arm und Bein breche. Oder, wenn er so am Bach herumtolle, so Beichnungen und Gemälden, die die Bolkshochschule Lichlasse er ihn hineinfallen, daß er ertrinke. Otto feufzte, er schien in tenberg bei Twardy( Potsdamer Str. 12) veranstaltet. Wir fich zu gehen und sagte: Gelt Bäsle, wenn de lieb Gott nit wär, lernen hier die Früchte einer neuen hamsterzieherischen Methode denn hät mers gut uf de Welt". fennen. Zu meiner Zeit bestand der erste Zeichenunterricht darin, heiten, die zur Unzufriedenheit ausarteten. Bater und Mutter hatten einmal bei Tisch Meinungsverschieden Dem gab der kleine daß man fertige Vorlagen" topieren ließ. Später, unter dem Einfluß des Naturalismus, wurde ausschließlich nach der Natur Sohn, indem er für den Vater Partei ergriff, Ausdruck, daß er gezeichnet. Der moderne Kunstunterricht, wie ihn der vortreffliche fagte: Gelt, Vater, wenn wir nur die da nicht genomme zichtet auf jegliches Ropieren oder Nachbilden. Er regt die 3ög­Lehrer Müller an der Lichtenberger   Volkshochschule erteilt, ber- hätte". Eine arme Frau war voll Klagen und sagt: 3 wollt, i wär linge in erster Linie an, gegebene Lichtflächen selbständig in und sagte: Jo und i wollt, i wär im Wirtshus!" Du willst halt im Himmel!" Da wurde auch der Mann vom Klagen angesteckt Linien, Formen und Farben rhythmisch zu gliedern, also das zu meinte darauf die Frau. schaffen, was man die Linien- und Farbentompofition eines Bildes immer's Best ha", Ein bekannter Trinler war in der Heuernte bei einem Bauern nennt. Ob die Linien, Formen und Farben dann zugleich äußere im Zaglohn; er arbeitete fleißig. Da fam der Bauer und rief Wirklichkeitsbilder darstellen, das kommt erst in zweiter Linie in Gelt gelt, Broft,' s macht heiß, Betracht. Das erste Ziel des Unterrichts ist die möglichst unbe- dem Arbeiter etwas nedisch zu: fangene und unbeinflußte Gestaltung irgendeines Gefühls oder im Wirtshaus tät's der wohl besser g'falle. einer Stimmung, die in rhythmisch geordnete Linien und Farben mi bran mahnst." " Ja, ja," sagt der Brosi, Fidele, du haft recht; gut, daß du übertragen werden. Er warf auch gleich die Heugabel weg ging schnurstracks ins Wirtshaus und ließ den Bauern allein auf der Wiese stehen.

Die Wöchnerin suchte Ordnung in die traurigen und bitterent Gud, für das Kind." Gedanken zu bringen, die ihr wire durch das Gehirn liefen. Zögernd, als müsse sie erproben, ob sie noch Worte formen könne, iprach sie in das beginnende Dämmern, das mitleidig alle Merm lichkeit der Wohnung, alle fackten Häßlichkeiten der vergangenen Entbindung bedeckte, hinein: Du hast ja recht. Aber nun war es soweit gekommen Nun haben wir doch alles angeschafft." Der Mann trat hinzu: Martha, weißt du noch, wieviel Schulden wir für die Windeln und die Wäsche gemacht haben? Jetzt verkaufen wir das Zeug, dann können wir das Sofa ein­lösen und unsere beiden Bengels können wieder rechts und links von Mutter sizen und müssen artig sein, sonst bekommen sie einen Sie lächelte, noch etwas ängstlich: Du wolltest aber so gern Die Schwester beugte fich zu ihr, flüsterte: Weißt du noch, wie du mir so oft geweint hast, weil doch ein Kind tam und ihr euch fest vorgenommen hattet, in der teuren Zeit feins zu friegen?" Sie erinnerte sich wohl der Tränen, der schlaflosen Nächte, als sie die Gewißheit hatte, wieder Mutter zu werden und Tein Aus­weg mehr war, das zu vermeiden. Ihr Mann strich ihr mit harter Hand, so leicht er fonnte, über die Wangen; er dachte an die furcht­bare zwiespältige Angst, an die vor dem Zuchthaus, an die vor dem Kinde, für das weder Nahrung noch Kleidung zu erschwingen war. Und er sagte trogig:

Klapps."

ein Mädchen haben."

"

Ganz gut, daß es so gekommen ist. Die Sorge sind wir los." Die Wöchnerin weinte in die Kissen:

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Die fünstlerische Nachbildung von Naturbildern erfordert immer eine gewisse mechanische Fertigkeit. Beim Arbeiten mit den reinen Aunstmitteln aber ist die Stärke des fünstlerischen Gefühls   Völkerbund und Tuberkulose. Man schreibt uns: Der blut zunächst das Entscheidende. Und da zeigt sich dann, daß hier leere Völkerbund scheint doch endlich einzusehen, daß es wirklich fünstlerisch begabte Kinder zuweilen richtige fleine Kunstwerte Betätigungsgebiete gibt, auf denen er eine müßliche Wirkung als zustande bringen. Bei den Erwachsenen, die den ersten Kunst- Organisation aller Kulturstaaten entfalten tönnte, und zwar bei unterricht erhalten, ist der Erfolg zuweilen zweifelhaft, weil diese dem Kampf gegen die fürchterlich verheerende Wirkungen entfal sich meistens unbewußt an Vorbilder anlehnen. Aber auch unter den tende Tuberkulose. Um den Völkerbund dahin in Wirksamkeit von Arbeitern geschaffenen Bildern der Ausstellung überraschen treben zu lassen, hat man nach   Paris eine Konferenz einberufen, viele durch die unmittelbare Kraft ihres Gefühlsgehalts und eine welche jetzt zu der Gründung einer internationalen Union" ged sichere rhythmische Bildgestaltung. führt hat. Dabei waren   Deutschland und die sonstigen besiegten Ginige extreme Bertreter der modernen Richtung berlangen, Länder nicht eingeladen. Von der Entdeckung des Tuberkelbazillus daß alles Arbeiten nach der Natur aus dem Kunstunterricht aus- an hat nun   Deutschland in der Tuberkuloseforschung wirklich nicht geschaltet werde. Ich würde das für einen schweren Mißgriff an legter Stelle gestanden, und Tuberkulosekonferenzen sind ohne halten. Denn unser Linien, Formen- und Farbengefühl erwächst deutsche und österreichische Forscher wirklich undenkbar. Dabei ist Es hätte sich furchtbar quälen müssen. Sher wäre ich ver- immer aus der Betrachtung der äußeren Natur und erhält aus Léon   Bourgeois, der Vorsitzende des Völkerbundes, schon seit 1908

Das arme Wurm. Mußte es geboren werden, um tot zu jein? Wozu waren denn die Schmerzen? Plöglich erstand ein Bild vor ihr: Ein Kind mit großen ungeraugen, bertrümmtem Körper, aufgeblasenem Leib. Sie flammerte sich an die Hand ihres Mannes:

hungert, als mein Kind!"

Der Mann besänftigte:

,, So braucht teiner zu hungern."

ihr fortwährende Nahrung. Durch ein liebevolles Sicheinleben in Präsident der Internationalen Vereinigung gegen die Tuberkulose die Erscheinungsbilder der Natur und durch selbständiges Nach deren Generalsekretär Prof. Pannwig ist. Offenbar hat er das schaffen der gewonnenen Eindrücke wird das Form- und Farben-| vergessen!