Obstruktion in der Landesversammlung.

204. Situng der Preußischen Landesversammlung

Mittwoch, den 12. Januar, 11½ Uhr.

Groß- Berlin

Um die Besetzung der Bezirksämter. In der am Dienstag abgehaltenen onferenz von Stadt- und Bezirksverordneten der S.P.D. referierte

Als erster Bunkt steht auf der Tagesordnung die wiederholte Wiederauferstehung der Kriegsakademie. Stadtv. Frank über die Verhandlungen wegen Besetzung der

ärzte und Chemiker.

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Es folgt die erste Beratung des Antrages Siering( Soz.) auf Annahme eines Gefeßentwurfes über das Uebergangsgeld der Staatsminister. minister, die mindestens drei Monate im Amt waren, und keinen Nach dem Entwurf sollen Staats­Anspruch auf Ruhegehalt haben, bei ihrem Ausscheiden aus dem Dienst ein Uebergangsgeld erhalten in der Höhe der Dienstbezüge der im Amt befindlichen Staatsminister, aber unter Ausschluß der Aufwandsentschädigung. Abg. Ludwig( U.Soz.): Wir sehen die Notwendigkeit dieses Gesezes nicht ein. Die Belastung dieser Finanzen wird zu groß. Abg. Siering( Soz.): Die Gründe des Kollegen Ludwig find nicht stichhaltig. Wir bitten um Annahme.

Bezirksämter. Er erinnerte daran, daß hierzu bereits ein Beschluß

namentliche Abstimmung über§ 3 des Domänenselbstbe wirtschaftungsgejebes. Die Rechte und das Zentrum Seit Kriegsausbruch befindet sich in dem Gebäude der früheren unserer Funktionärfonferenz vorliegt. Dem Standpunkt der enthalten sich der Stimme, so daß das Haus beschlußunfähig ist. Kriegsakademie, Dorotheenstr. 48, das 8entralnachweise- S.P.D., daß große Minderheitsparteien, auch die Präsident Leinert jetzt die nächste Sibung auf 11 Uhr 50 Min. fest. amt für Kriegergräber und Kriegerverluste. Durch bürgerlichen nach ihrer Stärte berücksichtigt werden In der neuen Sizung wird zunächst der Antrag Siering, wo die großen Verluste, die der Weltkrieg mit sich brachte, bekam diejes sollen, sind die Unabhängigen zunächst beigetreten. Selbstverständ nach der im Art. 26 der Verfassung vorgesehene ständige Aus Zentralnachweiseamt eine außerordentliche Bedeutung, weil es die lich müssen die bürgerlichen Parteien, wie in Bezirken mit ſozia­fchuß zur Wahrung der Rechte der Voltsvertretung gegenüber dem Staatsministerium aus 29 Mitgliedern bestehen soll, ohne Aus- Aufgabe hatte, alle die Unterlagen zu beschaffen, die für die amt- listischer Mehrheit sie zu ihrem Rechte kommen, in Bezirken mit sprache angenommen. In erster und zweiter Beratung erledigt liche Beurkundung des Todes und der daran anschließenden Ver- bürgerlicher Mehrheit die sozialistischen   Parteien nach ihrer Stärke werden sodann die Entwürfe über ein bereinfachtes Enfeig forgung der Hinterbliebenen notwendig waren. berüdsichtigen. Unseren Vorschlag einer solchen Vereinbarung auf nungsverfahren. für die Enteignung von Grundstücken in In demselben Gebäude war aber gleichzeitig die frühere Gegenseitigkeit erklärten die Deutsche Volkspartei   und die Deutsch­Festungsbezirken und über die Erweiterung des Stadtkreises eeresbücherei der Striegsakademie untergebracht. Da die nationale Volkspartei für nicht überall durchführbar. Aber auch Neisse. Der Staatsschuldenfommission wird für ihren 6. Bericht Entlastung erteilt. Zugestimmt wird einem Erlag des Ministers Heeresbücherei infolge der Verminderung des Heeres nicht mehr die Unabhängigen waren in den Bezirken großenteils nicht geneigt, für Volkswohlfahrt über die Erhöhung der Gebühren der Kreis- die Bedeutung hatte wie früher, brauchte sie für ihre Unterbrin- nach jenem Grundjaz zu handeln, und trafen mit den Kommunisten gung nur wenige Räume. Besonders start interessierte Streise andere Vereinbarungen. Wo in den Bezirken eine Einigung sorgten dafür, daß die Heeresbücherei wieder allmählich größer avischen unseren Genossen und den Unabhängigen nicht zu erreichen wurde, und man jah von Tag zu Tag dort den Stab der Beamten ist, werden die Groß- Berliner Zentralleitungen der beiden Par­und das Einfachste war, man verlangte, daß das Zentralnachweise­an Bahl zunehmen. Die Heeresbücherei hatte bald Raummangel teien sich bemühen müssen, sie herbeizuführen. Den Grundsat, daß die Bezirksämter nach dem deinofratis amt aus dem Gebäude herauskommt. Das Reichswehrministerium schen Grundsatz der Berücksichtigung auch großer Minderheits­fand bei dem Reichsschasministerium und bei dem Herrn Staats- parteien zu besetzen sind, betonten in der Diskussion verschiedene Redner. Aber selbstverständlich sei auch die Personenfrage tommissar zur Vereinfachung der Staatsverwaltung, Herrn Dr. wichtig, und es müsse zugleich auf Geeignetheit der Kandidaten Karl, willige Ohren. Es wurde beschlossen, daß das Zentralnach anderer Parteien geschen werden. Bederken, die unsere Genossen weiseamt in einer alten Kaserne bei Spandau   untergebracht in Lichtenberg   gegenüber den Unabhängigen wegen der Personen­werden soll. Die Knappheit unserer Staatsfinanzen, die ja beson- frage geltend machen, waren schon vom Referenten erwähnt wor ders dem Reichsfinanzdiktator der Obhut unterstellt sind, hätte zu den. Sie und die von den Unabhängigen in Neukölln   und in mindest verlangt, nachzuprüfen, ob die gewaltigen Kosten, die der Spandau   angedrohten Repreffalien wurden in der Diskussion aus­Umzug wie auch die Herstellung des alten Kjernengebäudes zu giebig erörtert. Die Konferenz nahm mit überwiegender Mehr­einem Verwaltungsgebäude, verursacht, mit der so oft erivähnten beit( gegen nur fünf Stimmen) diese von Fuß beantragte Sparsamkeit in Einklang zu bringen sind. Neben diesen ungeheuren Kosten stehen aber weit höhere Be an:" Die auf dem Boden der S.P.D. stehenden Stadt- und Bes denken einer Verlegung des Zentralnachweiseamtes entgegen. Im nach folgenden Gesichtspunkten. Es ist darauf zu sehen, daß durch zirksverodneten erstreben den Neuaufbau der Bezirksämter leßten Jahre wurde das Amt von zirka 30.000 Personen, die zum Verhandlungen mit den Unabhängigen auch die großen Min­weitaus größtem Teil außerhalb Berlins   wohnten, aufgesucht, um derheitsparteien ihrer Stärte entsprechend Sis irgend etwas über den Vater, Ehemann oder Sohn zu hören. Dieser und Stimme im Bezirksamt erhalten. Den Fraktionen erwächst die zum weitaus größten Teil der minderbemittelten Bevölkerung an- Pflicht, die Verantwortung für die Tätigkeit der gehörende Personenkreis hat nunmehr die Pflicht, in Zukunft nach Bezittsämter alle Parteien tragen zu lassen, Spandau   zu fahren und die durch Uebernachtung und höheres Fahr- jedoch unter der Voraussegung, daß die in Frage kommenden Per­geld entstehenden Kosten selbst zu tragen. Hinzu kommt, daß durch sonen die nötige Eignung und moralische Qualifikation besitzen." den Umzug die Arbeiten des Amtes monatelang zum Stillstand Es folgte ein informatorisches Referat des Stadtv. Hirsch. tommen. Trotz alledem betrachtet das Reichsschahministerium die der die Finanzpolitik der neuen Gemeinde Berlin  Anwesenheit der Heeresbücherei in Berlin   notwendiger, als das und die der Stadtverordnetenversammlung vorgelegten Steuer­weitere Verbleiben des Zentralnachweiseamts in einer zentralen Projekte erörterte. Ta das Reich bei seinem ungeheuren Geld­Lage in Berlin  . Auf Grund dieser Bedenken hielt es der Reichs- bas Finanzwesen der Gemeinden auf eine ganz neue Grund­bedarf alle bedeute.den Steuerquellen in Anspruch nimmt, so ist bund der Kriegsbeschädigten, Kriegsteilnehmer und Kriegerhinter- lage gestellt worden, und damit hat sich auch die Stellungnahme bliebenen für erforderlich, in Gemeinschaft mit den kaufmännischen der sozialdemokratischen Gemeindevertreter ändern müssen. Wir Angestelltenorganisationen, den Herrn Staatskommissar für Verein­fachung der Staatsverwaltung, wie auch das Reichsschahminifterium müssen jetzt, weil auch die Gemeinden zur Erfüllung ihrer Auf­die einer Verlegung entgegenstehenden Bedenken vorzutragen und gaben viel Geld brauchen, notgedrungen mancher wurde eine Vereinbarung getroffen, die dahin ging, daß der Reichs- Steuer zustimmen, die wir früher nicht bewilligt hätten. bund noch einmal die bereits schriftlich und mündlich erhobenen Be- Dem Magistrat, den wir selber gewählt haben, können wir nicht denken in einer Eingabe an das Reichsschahminifterium zusammen- die Mittel verweigern. In der Erörterung der einzelnen Steuern faffen soll und anschließend daran mit den Vertretern der Organi  - hob der Referent hervor, daß im Steuerausschuß mehrfach auch die fationen eine Besprechung mit den Referenten der einzelnen Mi­unabhängigen diesen Standpunkt vertreten haben. Eine Diskussion schloß sich nicht an. nisterien stattfinden zu lassen.

Das Gesetz wird einem Ausschuß überwiesen. Gs folgt die Beratung des 3. Nachtragsetats für den Staats­Haushalt, in dem die Ausgaben für die Schuspolizei ent­halten sind. Abg. Ludwig( l. Soz.): Die alten Offiziere follten bei der neuen Polizei ausgeschaltet werden, statt dessen verschafft man ihnen ein Unterfommen und Einfluß. Das ist ein Standal. Die Offiziere sind kein Schuß für die Regierung, denn sie haben ihre Rente gar nicht in der Hand. Nicht zu ertragen ist die Son­derstellung der Sicherheitsbeamten in Löhnung und Verpflegung. ( Beifall auf der äußersten Linken.) Abg. Adolf Hoffmann  ( Komm.): Ich hatte nicht erwartet, daß die Regierung auf die Anklagen des Kollegen Ludwig schweigen würde. Die Arbeiter, die im März für die Regierung geblutet haben, find von ihr verraten worden. Aber für die reaktionären Offiziere wird alles getan. Reizen Sie nur weiter das Volf, es wird ein Tag kommen, der nicht wie der 9. November abläuft. Mg. Munge( Soz.): Ich will mich bei dieſem Punkt der Tages ordnung nicht mit den ungeheuerlichen Ausführungen des Kollegen Hoffmann beschäftigen. Wenn die Abgg. Ludwig und Hoffmann die Ausschußberatungen tennen würden, so hätten sie anders sprechen müssen. Die Vorlage geht an den Hauptausschuß. Ga folgt die zweite Beratung des Gesetzes über das Hebammenwesen. Redner ergreift Abg. Schloßmann( Dem.) das Wort.

( Bei Schluß der Redaktion geht die Verhandlung weiter.)

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Doppelfihung am Donnerstag.

Ma

Der Aeltesten- Ausschuß der Landesversammlung beschloß, om Donnerstag eine Doppelsizung anzusetzen. Die erste Plenarsizung soll bis um 6 Uhr anhalten. Nach einstündiger Pause soll dann um 7 Uhr eine Abendsizung folgen. Am Freitag will man unter allen Umständen Schluß machen.

Einschränkung des Bahnverkehrs? Berlin  , 12. Januar. Seit dem Beginn der Ausführung des Epa- Abkommens hat der Eisenbahnverwaltung nicht mehr eine dem täglichen Verbrauch entsprechende Kohlenmenge zu geteilt werden können. Die Koblenvorräte der Reichseifen bobnen sind infolgedessen ständig und in lester Zeit besonders start zurückgegangen. Zurzeit sind faft noch Borräte für weniger als zehn Tage vorhanden. Damit ist die Lage dem Gefahr punkt, daß der Betrieb aus Mangel an Dienstfohlen nicht mehr in vollem Umfange durchgeführt werden kann, nahegerückt. Die Möglichkeit, daß der Personenverkehr eingeschränkt werden muß, um den notwendigen Güterverkehr sicherzustellen, ist

nicht ausgeschlossen.

abschnitt vor.

Nefolution

Um aber auch den Kindern flar zu machen, warum sie die

Jugendweihe erhalten, findet ab 15. Januar d. 3. für unfere am Sonntag, den 20. März, vormittags 11 Uhr, Anmeldungen müssen unter Zahlung von 2 M. Einschreibegeld stattfindenden Jugendweihen ein Lebenstundeunterricht statt. Die fofort erfolgen und zwar: Charlottenburg   Parteibureau, Rosinenstr. 4, I. L.; Lichtenberg Baranowsti, Niederbarnim straße 4; Neukölln Parteibureau, Jägerstr. 66; Berlin   N. 58 Walter Rüdiger, Lychener Str. 127 III; NW.   21 Adolf Joseph, Wilhelmshavener Str. 48( Z.-Z.- Laden); SO. 36 Haß. Harzer­straße 117, b. II; Rosenthal Mar Dehmel, Edelweißstr. 3; oder schriftlich an das Jugendfekretariat, NW   40, Jn den Belten 23.

Der mit diesen Vorbereitungen beauftragte Regierungsbaurat Führt Eure Kinder zur Jugendweihe. Bidel jezte diese Besprechung aber bereits auf mittags 12 Uhr fest Die Jugendweihen sind nicht nur für diejenigen Kinder be und lud die Vertreter der Organisation für 2 Uhr ein, ohne ihnen stimmt, welche nicht am Religionsunterricht teilnehmen, sondern mitzuteilen, daß diese Besprechung in Abwesenheit der einzelnen jeder, der fich innerlich längst nicht mehr mit der Kirche verbunden Referenten stattfindet. Das Ergebnis war vorauszusehen; denn fühlt, sollte auch hier tonsequent sein und die Einrichtungen der die Referenten einigten sich, daran festzuhalten, daß das Zentral- Kirche meiden. nachweiseamt nach Spandau   kommt. Gegen eine solche Be- Vielfach besteht die Annahme, daß die Kinder etwas vermiffen, bandlung der Organisationen wider Tren und Glauben muß mit wenn sie nicht wie ihre Alterstameraden eingefegnet werden. Die aller Entschiedenheit Protest erhoben werden. Alle beteiligten Kreise stimmungsvollen Jugend weiben bereiten die jungen mutet es sonderbar an, warum in lekter Stunde die Gründe, die Menschentinder würdig für den Eintritt in einen neuen Lebens­für eine Verlegung des Amtes nach Spandau   sprechen, unter ausschluß der Oeffentlichkeit erörtert werden müssen. Dies findet sehr bald eine Erklärung, wenn man sich neuerdings das Ausschen der Heeresbücherei, wie auch den Personenkreis, der Mitteilung über die Frankfurter   Verhandlungen, die der Errich in der Heeresbücherei beschäftigt wird, näher betrachtet. Das Reichs­tung der Akademie der Arbeit gelten. Oberbürgermeister Voigt wehrministerium wie auch seine Vertreter und ganz besonders der machte am Schlusse der Beratungen folgende Feststellungen, gegen zur Zeitung der Heeresbücherei bestimmte Herr Oberstleutnant die irgendein Widerspruch weder von den noch anwesenden Ver- baben ein großes Interesse an einer möglichst weitgehenden Aus­tretern der christlichen und Sizsch Dunderschen Gewertschaften, dehnung dieser Heeresbücherei, ohne Rücksicht darauf, daß Tausende noch von den verschiedenen Parteiangehörigen und Mitgliedern des von Kriegerhinterbliebenen und Waisen wieder Monate lang auf die Arbeitsausschusses erhoben wurde. Es soll ein Vertrag zwischen der preußischen Staatsregierung und allen gewerkschaftlichen Rich ihnen zustehende Versorgung warten müssen. tungen abgeschlossen werden, der die Arbeitsakademie versuchsweise auf ein Jahr ins Leben rufen soll. Dann soll in dem Vertrag Vorsorge getroffen werden, daß im zweiten Semester in einer oder mehreren Vorlesungen die verschiedenen grundlegenden Welt­anschauungen, welche die Wirtidaftsfähigkeit bestimmen, berüd­sichtigt werden und zwar möglich durch besondere Vertreter dieser Weltanschauungen. Im übrigen soll der Lehrbetrieb auf Grund der Vorschläge des Arbeitsausschusses nach näherer Feststellung und Vereinbarung erfolgen. Aus diesen Feststellungen ergibt sich, daß die Akademie der Arbeit durchaus einen allgemein öffentlichen und Ein fast zwei Jahre zurückliegender Raubüberfall in der Nähe rein wissenschaftlichen Charakter erhalten soll, daß alle Richtungen von Bielefeld   fonnte jest durch eine Verhaftung der Berliner  der Arbeiterbewegung auf Grund staatlich festgelegter Beteiligung Sriminalpolizei seiner Sühne entgegengeführt werden. Es handelt berücksichtigt werden sollen und daß dem Staat ein vertragsmäßig sich um einen aus Bielefeld   stammenden Arbeiter. Kodien, der noch festzulegendes Mitwirkungs.echt vorbehalten werden soll. fich auch wegen eines in Verbindung mit den Raubzügen stehenden Gendarmenmordes zu verantworten haben wird.

bon

Die deutsche Uraufführung der Josephs Legende Richard Strauß   wird Anfang Februar in der Staatsoper stattfinden. Das Bert it 1913 entstanden und am 14. Mai 1914 von dem russischen Ballett in der Großen Dper von Paris  , einen Monat später auch in London  aufgeführt worden.

Es dürfte Aufgabe der Abgeordneten sein, sich diese neuen Extrawünsche des Reichswehrministeriums ganz genau zu be­trachten.

Banditenstreiche.

Ein Ränberversted in der Brunnenstraße.

Zu der Erschießung des Kriminalwachtmeisters Behnte mird uns mitgeteilt, daß die von den Beamten der Oftivache vorgenom mene Verhaftung nicht aufrechterhalten werden konnte. Die Nach prüfungen des Kriminalfommissars Dr. Braun haben ergeben, daß der Mann mit dem Verbrechen nichts za tun hat. Alle Zeugen, die für die Aufklärung des Verbrechens gweddienliche Mitteilungen machen können, werden unter Hinweis auf die Be­lohnung von 10 000 M. ersucht, sich noch umgehend bei Kommissar Dr. Riemann zu melden.

Zur Festnahme der Spritschieber Martin Cohen und Avel­is schreibt uns die Reichsmonopolverwaltung für Branntwein, daß sie Wert auf die Mitteilung legt, daß die von den genannten beiden Agenten vertretenen Angelegenheiten beim Monopolamt genau nach denselben Grundfäßen erledigt wur­den wie die, in denen die Gewerbetreibenden ihre Sache selbst führ­ten oder durch sonstige Vertreter führen ließen. Der von Cohen finanzierten Zeitschrift„ Das Branntweinmonopol" hat die Reichs­monopolverwaltung ferngestanden.

Im Februar 1919 fuhr in den bis dahin von den Unruhen berichont gebliebenen Ort Neuenkirchen bei Bielefeld   ein aftautomobil, das mit etwa 15 Männern, alle bis an die Zähne bewaffnet, bejeßt war. Das Automobil fuhr vor die Räuche­Der dritte Band von Bismarcs Erinnerungen in England. rei von Harmer, die Insassen verhafteten den Befiken, stellten ihn Ein bekannter Londoner   Verlag hat sich seit langem das Uebersezungsrecht an die Wand und begannen dann im Auftrage des A.- und S.­für den dritten Band von Bismards Erinnerungen gesichert, und nachdem Rates von Münster  ", wie sie bebaupteten, die Räume zu plündern. Karten zur Angestelltenversicherung. Die Erneuerung der ge­das Erscheinen der deutschen Ausgabe durch den letzten Gerichtsbeschluß Sie requirierten" ungefähr 100 3entner Schinken, füllten Versicherungstarten Nr. 2 zur Angestelltenversicherung hat wieder verhindert worden ist, soll das Wert nunmehr in einer englischen Sped und Wurst, ohne daß jemand es wagen fonnte, gegen die begonnen. Um Rückfragen zu vermeiden, ist darauf zu achten, Ausgabe erscheinen. Räuberbande einzuschreiten. Das plöbliche Erscheinen des Last- daß zu jeder neuen Karte Nr. 3 auch eine neue Aufnahmetarte Ueberzensur! Vor einigen Wochen beschlagnahmte die Münchener automobils hatte zwar die Petwohner herbeigelodt, doch hielten die Nr. 3 auszufüllen ist. Die alte Katie ist in denjenigen Fällen Zollbehörde Sendungen deutscher Bücher, und zwar alle Berke, deren Sie Banditen diese durch scharfe Schüsse in angemessene Ent- mit vorzulegen, in welchen auf der bisherigen Karte die Befreiung das Wort Liebe enthielt; auch Ewald Gerhard Seeligers bekannter Roman Berstörung der Liebe" fiel hierbei der Zollzensur zum Opfer. Die fernung. Mehrere Zivilpersonen tourden dabei angeschossen. Der von der eigenen Beitragsleistung noch§ 390 AVG. bescheinigt, Münchener Staatsanwaltschaft scheint aber gegen den liebesfeindlichen Eifer Hilfegendarmeriewachtmeister Bodenstein, der den Versuch machte, also die Frage in der Mittelipaite mit" ja" beantwortet ist. Die der Zöllner allmählich Bedenken zu bekommen, denn sie hat jetzt Seeligers den Räubern entgegenzutreten, wurde erschossen. Wie sich Angestellten haben sich die Karte in der Ausgabestelle Berlin  , Berf Zerstörung der Liebe" wieder freigegeben. später herausstellte, hatte die Räuberbande, um telephonische Unter. itüßung zu verhindern, die Leitungen durchschnitten. Die von der Staatsanwaltschaft Bielefeld   eingeleiteten Ermittlungen führten zu einer ganzen Reihe von Verhaftungen. Die Beteiligten wurden auch zu empfindlichen Gefängnisstrafen verurteilt. Aus den Ver­nehmungen ergab sich jedoch, daß der Anführer der Bande der Arbeiter Rodien aus Bielefeld   war und dieser auch den Schuß auf den Gendarmen abgegeben hat. Kodien war aus der dortigen Gegend spurlos verschwunden, hatte Frau und Kinder im Stich gelassen, um nichts wieder von sich hören lassen.

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Philofophie und Schule. Für Sonnabend, den 15. Januar, nach mittags 6 Ulbr, hat die Kant- Geſellſchaft im neuen Aulagebäude der lini versität eine Beranstaltung angefeht, die dem Thema Bbilosophie und Schule" gewidmet fein wird. Es soll sich darum handeln, diese Frage durch möglichst fontrete Vorschläge zu flären. Abgeschnittener Zopf. Das Kultusministerium in Beimar joll, laut B. X., zugleich im Namen der übrigen bei der Universität Zena beteiligten Regierungen verfügt haben, daß die Stellung des Rector magnificen­tissimus und der Name des früheren Inhabers der ehemalige Groß­herzog von Sachsen- Weimar   in allen Veröffentlichungen der Universität fünftig wegzulassen ist. Darauf soll der bisherige Redaktor des Vor­Beamten der Dienststelle AI der Berliner   Kriminalpolizei lefungsverzeichnisses, Professor Dr. Michels, sein Amt niedergelegt haben. wurden nun gestern auf einen Mann aufmerksam, der seit längerer Die Verlegung der Prager deutschen Hochschulen ins deutsche Sprach­gebiet wird nun für die Technische Hochschule   auch von der Arbeiter Zeit unter dem Namen Hans Steinker in der Brunnenstraße Hasse Deutschböhmens gefordert. Sie hält dies zur Ausbildung der Be- wohnte. Er wurde verhaftet, und bei dem eingehenden Verhör triebsräte, somit im Interesse des Sozialismus, für notwendig. I gab er zu, der gesuchte Bandenführer zu sein.

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Klosterstr. 65/67, 3immer 28-33, wochentäglich von 8-3 Uhr ausstellen zu lassen. Es wird empfohlen, sich einen Federhalter mitzubringen, da die ausgelegten dauernd verschwinden. Die Er­neuerung der Karten auf dem Bostwege und die Zusendung von Vordrucken geschieht auf Gefahr und Kosten des Gesuchstellers. Das für die Rücksendung erforderliche Freifuvert ist beizufügen.

Oberrea Is dit le veranstaltet am 4. Februm eine Theateraufführung Schüleraufführung über Wallensteins Lager". Die Kirschner­in der Aula der Schule Zwingliftr. 2. Zur Aufführung gelangt Wallen fteins Lager. Gleiche Teile des Reingewinns geben für die Kinderhilfe und die vertriebenen Auslandsdeutschen. Karten beim Schulwart erhältlich. über das in einer großen öffentlichen, vom Bund religiöser Sozialisten einberufenen Wählerversammlung Genoffe,& i c. Dr. An er am Donners­fag. 13. Januar, abends 7, Uhr, in der Aula der Realschule Boddinſtr. 34 in Neukölln sprechen wird.

„ Wie steht der moderne Mensch zur Kirche", lautet das Thema.