fchtflattgifragett nttfc itrtn SSeSmttlimft ergangenen Snordannge« zugegangen und ihnen dabei erneut empfohlen worden, in den jetzigen schweren Zeiten der Pflege deS Mittelstandes bei der Ver- gebung von Austrägea ganz besondere«ufmertsamkeit zu widmen.' Diese Borschristen haben sich bisher bewährt. Klagen über Vergebung von Bauarbeiten find bei den beteiligten Ministerien seit längerer Zeit nicht vorgebracht worden. Die allgemeine Be- hauptung, dost die ministeriellen Borschriften von den nachgeordneten Instanzen nicht iachgemäst durchgeführt wüiden, kann deshalb nicht als zutreffend anerkannt werden.
vorläufig- keine Getreiöspreiserhohung. Das ReichSmintsterium für Ernährung und Landwirtschaft teilt mrt : Wie bereits wiederholt von zuständiger Seite in der Oeffent- lichkeit bervorgehoben worden ist. entbehren die trotz aller Dementis nickt verstummenden Behauptungen von einer demnächst erfolgenden Erhöhung' der Preise für Brotgetreide, Gerste und Hafer der Ernte 1920 zeder Grundlage. Richtig ist nur. dast zur Zeit Beiprewungen der sogenannten Jndexkommiifion zur Feststellung der Indexzahlen über die Veränderung der landwirtichailltchen Produktionskosten, die al« Material für eine Rcuregeluag der Gc- trcidepreise der kommenden Ernte dienen sollen, stat. finden. Diese Besprechungen beziehen sich aber lediglich auf das Getreide der kommenden Ernte. Im lausenden WirtichaslSjahr ist eine Erhöhung der Getreidepreise auSgeschlojsen.
Stinneo in Pommern . Kürzlich ging durch die Presie ein« Nachricht, wonach Sttnnes beabsichtigte, die rings um Zingst gelegenen Staatswaldungen zur Entnahm« von Grubenholz zu erwerben. Die ganz« Tin- wohnerschaft von Zingst einschließlich der Gemeindebehörden veran- stalteten dagegen eine Protej.kundgebung. Der einstimmige Ein- spruch der Bürgerschaft erfolgte trotz der Beschwichtigungsversuche eines Sttnnesoertreters u. a. deshalb, weil der Berkauf der Wal - düngen an Private Zingst und Hinterland größten Sturm- flutkatastrophen preisgibt und das Landschaftsbild des Ostseebades Zingst verschlechtert, wodurch du Bewohner dem Ruin entgegengefahrt werden. Di« Kundgebung wurde in den Berichten der bürgerlichen Presse mit der lieber- schrift.Verrat an Pommern "' lebhast erörtert. Bald darauf meldete sich eine.kundige Seite" in der»Deutschen Tageszeitung" mit einer Erwiderung, nach der die einmütige Empö- rung der Bewohner des Ostseebades und der angrenzenden Bevölke- rung letzten Ende» auf kommunistischen Wühlereien radikaler Ele- mente der Insel beruhe. Zu dieser unglaublichen Leistung des Sttnnesoertreters bemerkt unser Parteiorgan.Der Vorpommer": .Die Bewohner der Insel werden staunen, daß fie in der Nottz des Stinnes-Blattes mit einem Male als Kommunisten ver- schrien werden. Aber das ist ja die Methode der Sttnnes und anderer, alles das, was ihnen nicht in den Weg paßt, al« kom- munif'isch« Wühlereien zu bezeichnen, um damit bei den maß- gebenden Stellen Eindruck zu schinden. Man sieht also, daß Stinnes mit seinen Zeitungen auch glänzend versteht, die öffent- liche Meinung zu beeinflussen und zu fälschen, in seinem Inter- esse. Man wird in Bcrljn von der Insel die Auffassung haben, daß sie kommunistisch und bolschewistisch durchseucht sei, dabei hat man vielleicht auf der ganzen Insel kaum ein Dutzend �Kom. mu nisten. Es könnten ihrer höchstens mehr geworden sein, wenn fle der Vertreter Sttnnes', der zur Fühlungnahme über den Kauf anwesend war, selbst mitgebracht hätte" Die verlogen« Art. mit der der skrupellose Kapitalismus den berechtigten Interessen einer— 0 Hohn!— sogar au» Deutschnatto- aalen zusammengesetzten Gemeindebevölkerung entgegentritt, macht es allerdings wahrscheinlich, daß mit de�> Erwerb der Waldungen auch noch andere Absichten verbunden sind al» diejenigen, die der Vertreter Stinnes angibt.
Der Arbeitsplan ües Reichstages. Der Aellejtenrat des Reichstages einigte sich über die Geschäfts- erledigung dahin» daß Mittwoch die Bayern-Iuterpella- t i o n betr. Vereins, und Berjammlungswefen. am Donnerstag die Russen-Interpellation zur Verhandlung gestellt und dann in die Beratung des Etats eingetreten werden soll. In der nächsten Woche soll dann die Beratung der Interpellatton betreffend die Lage in Oberschlesien eingeschoben werden. Mit Rücksicht auf die Wahlen zur Preußischen Landesversammlung werden die Beratungen des Reichstages vom 4. bis 22. Februar ausgesetzt. Siedluugsdebatte im Hauptausschuß des Reichstag. Der Hauptausschuß des Reichstages setzte Mittwoch die Beratung über den Etat des Reichsarbeitsministeriums fort. Die Debatte wendet stch zunächst Wohnungs- und Sied- lungsfragen zu, über die Abgeordneter hoch(Soz.) referiert. Der Hauptausschuß überweist eine Reche von Anträgen bezüglich der Pachtschutzordnung dem Wohnungsausschuß.— Abgeordneter Dr. Löhme(Dem.) wendet sich gegen die.Enteignung der kleinen Braunschweiger Landwirte unter 4l)l> Morgen und fordert die Heranziehung der Domänen zur Siedlung.— Abg. klöckner(Z.): Der Bau von Bergarbeiterwohnungen geht zu lang- s a m vor sich. Zur Vermehrung der Kohlenproduktton müßte der Siedlungeauffchlag von 6 M. pro Tonne auf 12 M. erhöht werden. — Abg. Ilkumw(Dnatl.) verweist gegenüber der ungenügen- den Siedelungsförderung des preußischen Landwirtschafts- Ministers Braun auf Friedrich den Großen. Die Ruhr- stedlung ist ungenügend. Warum wurde die Siedlung für die Erz- bergleute noch nicht in Angriff genommen? Preußischer Ministerpräsident Drauu wendet stch gegen die Vorwürfe Dr. Böhmes und verliest die Aus- führungsanmeifung IV zu den Siedlungsgesetzen, wonach nicht die Anliegersiedlungen, sondern die Schaffung neuer ländlicher Siedlungen der Zweck der Gesetze ist. Ich protestiere da- gegen, daß die Sledlungssache zu parkeipokttscheu Zwecken ausgenutzt wird. Auf den Anklagebrief des Abgeordneten Mumm werde ich noch öffentlich antworten und erwarte von der Loyalität dieses Herrn, daß er dafür sorgt, daß meine Antwort in seiner Preise veröffentlicht wird. Man nenne mir die Beamten, M» aus altkonseroativer Anschauung heraus die Siedlung nicht genügend fördern, und ich werde gegen sie«inschreiten. Hätte ich die unumschränkte Gewalt Friedrichs de» Großen auch der Finanzverwaltung gegenüber, dann hätte ich die Siedlungen ganz ander» fördern können. Die Arbeiten für die Neureglung des Anstedlungswesens sind in Vorbereitung. In der weiteren Aussprache regt Abg. Dr. Aleischer(Z.) an, daß bei der traurigen Finanzlage des Reiches private Kredite für die Siedlung unter Bürgschaft des Reiches herangezogen würden.— Abg. Bauer (Soz.): LeoiglichdieFinanznotift schuld an der ungenügen- den Siedlung. Land ist genug vorhanden, aber es fehlt an Leuten, die genügend Kapital zur Verfügung haben, um sich Geräte und Vieh anschaffen zu können.— Angenommen wird eine Eni- schließung Burlage (Z.), wonach in dem Reichshaushaltsplan für 1321 ca. 300(WO M. zur Förderung gemeinnütziger Siedler» beratung eingestellt werden sollen� ferner eine Entschließung der Sozialdemokraten, in denselben Haushalt 20 Millionen Mark einzusetzen für den Bau von Notwohnungen für reichsdeutsche Flüchtlinge. Zur Herstellung von Klein- Wohnungen für Arbeiter und Beamte bewilligt der Hauptausfchuß 2 Millionen 300 000 M.. für denselben Zweck im außerordentlichen Haushalt 10 Millionen Mark. Zur För- derunq der Bautätigkeit und Gewährung von Reichsdarlehen und zur Fertigstellung angefangener Bauten, bewilligt der Haupiaus- schuß 025 Millionen Mark, ferner für Lübeck 2,1 Millionen Mark. Für Vorschüsse zur Errichtung von Dergmannswohnungen werden 300 Millionen Mark bewilligt� Ein AntragKlöckner(Z.), zur Förderung des Wohnungsbaues in den Bergwertsbezirken den Gkedlunqsauflchlaq auf die K o h l e n p r e i f e zu verdoppeln. wird mit Stimmengleichheit abgelehnt. 60000 TO. werden zur Schaffung einer Organisation des Erfahrungsaustausches bewilligt. Schließlich wurden auch noch die persönlichen und sachlichen Aus- gaben für den Reichskommissar für Wohnungswesen angenommen.
de» Berfuchen der Gteuerpslichffgen. sichvüttderHteuer- p fl i cd t zu drücken, neue Hintertürchen geöffnet werden! Die Locher, die damit aufs neue in den Plan des Reichs- finanzminifters geschlagen werden, gedenken die Herren mit neuen indirekten Steuern zu stopfen. Der Reichs- ffnanzminister hatte zu Beginn der Sitzung angekündigt, daß binnen kurzem neue große indirekte Steuern den Reichstag beschäftiget? werden. Die Freunde dieser Steuern werden dabei die Entente vor chren Karren spannen. Ihnen muß gesagt werden, daß an die Opferwillig- keit der notleidenden breiten Massen nicht appelliert werden darf, wenn die besitzenden Klassen nicht ihre volle Pflicht, und Schuldigkeit tun. Die Arbeiter, Angestellten und Beamten werden sich aber die Arbeit des Steuerausfchusies etwas genauer ansehen müssen, sie werden sich dann hüten, am 2 0. Februar den Rechtsparteien oder überhaupt einer bürgerlichen Partei ins Garn zu laufen.
Sächfische Rmnestieöebatte. Dresden » 19. Januar. (Eigener Drahlbeiicht des.Vorwärts'.) Der sacksis-be Landtag befaßte sich heute mit zw« Anträgen, die eine Amnestie forderten. Einer rührte von den Unabhängigen her, ein anderer von den Kommunisten. Letztererforderte Amnestie für alle Sirafen, die am Tage des Straferlasses bis auf weniger als ein Jahr abgebüßt sind, außerdem Amnestie für alle politischen Bergehen. Bei der Begründung forderte der Kommunist Sandrok auch völlige Amnestie für Hölz. Gegen diese Forderung wandten sich der sozialdemokratische Redner und nach ibm alle anderen Parteien. Im übrigen vertraten die sozialistischen Parteien den Standpunkt, daß die Frage eines AmnestreerlasseS in' einem Ausschuß geprüft werden müsse. DaS beiürwortete auch Justtzminister D r. Harnisch, der aber auch hervorhob, daß allzu häufige Amnestien bemorali- s i e r e n d wirken müssen. Die bürgerlichen Redner lehnten «ine allgemeine Amnestie glatt ab. Ein demokratischer Redner empfahl den Kommunisten unter großer Helterteit. für das Strafgesetzbuch einen besonderen Paragraphen zu fordern, der besagt: Dieie» Gesetzbuch findet auf Kommunisten keine Anwendung- Nachdem ein Kommunist nochmal« völligen Straferlaß für Hölz gefordert halte, wurden die Anträge gegen dfe Stimmen aller Bürgerlichen einem Ausschuß überwiesen.
Preußenregierung unü Mittelfianü. Die kleine Anfrage der Abgeordneten Düker und Genossen in der Landesversammlnng wird, wie die P P.N. hören, von den Blinistern der öffentlichen Arbeiten, der Finanzen sür Handel und Gewerbe wie folgt beantwortet werhen: Di« Staatsregierung läßt sich die Fürsorge für den gewerb- lichen Mittelftand nach wie vor in zielbewußter Weise an- gelegen sein, gm Sinne des vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten herausgegebenen Erlasse» vom 15. März 1919 ist de«- halb den Behörden der StoatSbauverwaltung auch neuerdings die Unterstützung de« durch den Krieg geschädigten Mittelstandes durch Vergebung staatlicher Aufträge wiederhol» zur Pflicht gemacht werden. Reben Einzelunternehmern sollen auch Vereinigungen selbständiger Handwerksmeister vornehmlich berücksichtigt werden. Tie Behörden find u. a. darauf hingewiesen worden, daß gerade bei handwerksmäßigen Arbeiten die VerdingungSform der freihändigen Vergebung besonder« geeignet ist, weil fie eine Berücksichtigung der für die ein- zelnen Handwerker bestehenden besonderen verhälrniffe(z. V. Ort!« ansässigkeit. KriegSteilnabme usw.) in weitestem Maße ermöglicht- Sin« Bevorzugung von Großunternehmern und einzelnen Gewerbe- treibenden soll unbedingt vermieden werden. Kürzlich ist den Behöiden der staatlichen Hoch» und Wasser» bauverwaltung eine Zusammenstellung der gesamten vom Ministerium der öffentlichen Arbeiten in mittelftändischen ver»
Die Zukunft öes Cröenlebens. Bon Prof. Wilhelm Förster . A«S einer Anivrache. die der Freund jeder Menf�heitSförberung im Herbst ISN an Studenten hielt. Schon in den letzwerflossenen Jahrzehnten, aber besonders beut» lich in diesem Kriege hat es flch herausgestellt, daß die BeHerr- schung der ganzen Erde durch einzelne Staaten oder Gruppen von Staaten ein völlig kurzsichtige Illusion ist, wie auch der ausgezeichnete englische Denker auf stoatsmännischem Gebiete, Rormann Angell, so deutlich dargelegt hat. England hatte die Gefahren de» Freihandels schon immer deutlicher in dem rapiden Wachstum des deutschen Importe» in Britisch-Ostindien tennenge- lernt und war schon nahe darangekommen, von seinem einstmaligen Evangelium der freien Konkurrenz überzugehen zu einem alle fem« Länder und Böller umfassenden geschlossenen Handelsstaat. Daß es aber auf letzterem Wege auch für England erst recht kein Heil des Erdenleben» gibt, wird man immer deutlicher erkennen, wenn man sich die Entwicklung vor Augen hält, welch« die Wissenschaft und Technik auch gerade in Deutschland während des Krieges nicht bloß auf dem Gebiet« der Kriegsanforderungen, sondert» auch auf pro- duktioen Gebieten erreicht hat. Ei bleibt angesichts diese» Empor» wachsen, der technischen Kultur und bei deren schließlicher Abhängig- keit von den Schätzen und Darbietungen aller Regionen der Erde doch nichts ander»? übrig, al» die organisiert« gemein- same BerwaUung der Erde aus der Grundloge der gemeinsamen Forschung»- und Gestaltungsarbeit der ganzen Erdenwell und der möglichst vollen Ausnutzung auch der aus dem Himmelsraum zu uns einströmenden Kräfte und Stoffe. An den Gedanken gemeinsamer Berwaltung der Erde knüpfen sich mm aber Gewissens- und Rätselfragen ergreifendster Art. Ist so etwa» denkbar ohne den abiolutesten Sozialismus und Kommu- nismus? Und ist der Uebergang dazu von der fetzigen Geld- und Inter - »ssentenwirtschast, der Uebergang zu Staatsbetrieben oder gar zum organisierten Kommunismus denkbar ohne die schrecklichsten Gewalltoten? Nun ot|o! Da« Wesentliche der ganzen Zükunftsentwick- lang des Erdenlebens ist das Berschwinden jeglicher Gewalttat. Ueberall muß di-> Güte und Großmut in erster Linie zur Gellung kommen, wie es einmal Bismarck bei Expropriation»- fragen ausgesprochen hat. Aber der Milllarismu»! Nun, auch diese vergangesiheitsein- richtung wird neue Blüte und Herrlichkeit erleben, wenn fle nicht mehr der zerstörenden Gewalttat, sondern in den Lüsten und in den Meeresttefen, ebenso wie auf den Ozeanflächen aller Zonen der Er- forschung der Wellgesetze und der Sicherheit und Wohlfahrt de« Menschenlebens zu dienen hat. Das Meer und die Schiffsausrüstung werden in ihrer Geltung al» bloß« Berkehrsemrichtung immer mehr die Konkurrenz des Effendahnwelen» erfahren, zy lammen mit de» Luftfahrten und de«
verbindenden Wirkungen der Telegraphie und der immer um- fassender«» drahtlosen Telegraphie und Telephonie» wo» die nord- amerikanischen Siedlungen in Sibirien auch schon ins Auge gefaßt haben. Dann wird der heroische Militarismus auch nicht mehr ge- zwungen sein, zuwider seinem eigenen hohen Ehrgefühle, ,« zu dulden, daß Spionage, geheime Fonds und Rennsportlotterie mit ihren korrumpierenden Wirkungen auf fein Konto geschrieben werden. Ich brauche nicht länge mtt solcher Klangfarbe von der Zu- tunft der Erdenwell zu reden. Wie viel wäre noch zu sagen auch von der Zukunft der Presse, die ebenso wie der Milllarismu» Glän- zendes an Energie leistet imb doch zur Kultur der Erdenwell Höheres und Bedachteres bellragen könnte, sicherlich auch bei- tragen wird. « Mlheim Aärster. dessen menschheitsgläubiger, güttger Geist auch aus dieser noch inmitten de« Krieges gehaltenen Ansprache leuchtet, ist Dienstag abend in Bornim bei Potsdam im SS. Lebens- jähre sonst entschlafen. Er war ein deutscher Professor, der auf seinem Spezialgebiete — als Direktor der Berliner Sternwarte und al» Leiter de« Eichungswesens— Tüchtiges geleistet hat. Aber er war auch beut- scher Professor in jenem umfassenderen Sinn», den einst das Boll mit dieser Bezeichnung verknüpfte: Idealist von reinster Gesinnung, allzeit mutiger Bekenner und freigesinnter Demokrat. Seine wissen- schafllichen Bestrebungen verknüpften ihn mit der Internotionasi. sierung der Wissenschaft. Cr'war Präsident der internationalen Maß- und Gewichtskommission und hervorragend an der«uro- päischen Gradmessung und der internationalen Crdmessung be- telligt— er war MUbegründer der astronomischen Internationale. Aber weit über diesen Rahmen hinaus spannt« er den Kreis feiner Tätigkeit. Ueberall! wo es galt, durch freie Organisation dem Polte Kultur zu vermitteln, war er an der Spitz«. Er hat die.Urania" (1888) mtt ins Leben gerufen, um der Wissenschast«ine populäre Stätte zu schaffen, ebenso die Vereinigung von Freunden der Astronomie(1891) und schließlich auch die Gesellschaft für ethische Kultur(1892), die zwar nicht die von ihm erhoffte Bedeutung für die sittlich« Erneuerung der Gesellschaft erlangen konnte, aber doch in praktischer Kulwrarbell mancherlei Gutes geschaffen hat. In den i Lebensfragen und Lebensbildern"(1900—1005) und den Gebens- «rinnerungeo und Lebenshoffnungen" Hot er feine vielseittgen Bestrebungen und Erfahrungen niedergelegt. Auch als Kalender- reformer ist er hervorgetreten. Ueber all diesen Arbeiten und Kämpfen aber hat er in dem iaiserl chen Berlin immer wacker seinen Mann o standen— strahlte als Zentralsonne sein grund- gütiges Herz, nach allen Seiten Wärme und Licht spendend. Deutsch . land hätte viele solcher Professoren im Dienste der Allgemeinhell gebrauche» können Aber es gab nur«inen Wilhelm Förster .
.Der Kretsprnch." Zu den modernen D'ihtern. hie nur die Bor- Herrschost starker GeMlswerte, das Suchen nach neuen höheren Menschhellszielen und nicht die Sucht nach äußeren Bühneueffekten zum Expressionismus führt«, gehört Fritz vrsop, dessen neue«
Drama.Der Freispr uch" bei der Uraufführung im B a d i» schen Landestheater zu Karlsruhe einen starken Erfolg er- zielte. Droop sucht dos Heil des Gegenwartsmenschen im Ethos und berührt dabei zwei der tiefsinnigsten Menschheitsproblem«: die Tragik der letzten Einsamkeit und das heilige Wunder des Mutter- tums. Die seelische Einsamkeit des Menschen ist der ttefere Grund für die Anfechtbarkeit alles äußeren Rlchteramts, das nur ein« un- überbrückbare Kluft zwischen Menschensatzung und eigenem Ge. wlsien aufreißt. An diesem Konflikt geht der Held de» Dramas, in dem sich stürmische Iuyendkrast mll heiliger Sehnsucht nach höchsten Zielen paart, äußerlich zugrunde, als er den falschen Weg zur Freiheit einschlägt und, um sich von starken seelischen Hem- munqen zu befreien, seinen unbekannten Peiniger tötet. Im dra- mattschen Höhepunkt berühren sich die beiden Motive, denn in dä» monischer Schicksalsverkettung trifft der Sohn gerade den Mann. der einst an seiner Mutter zum Verräter geworden war. In der Gesiall der Mutter, die dem Sohn den Weg zur Selbstbefreiung und den Rückblick in lichter« Sphären zeigt, hat Fritz Droop ein tiefe« Symbol für sein eigene« Ziel geschaffen. Der Wille zur 2er- söhnung der Generationen kommt selbst in Form und Stil zum Au»- druck: in der knappen Prägung seiner Lei:sätze ist«ine Füll« herz. blutdurchtränkter Lebensweisheit zusammengeschmiedet. Die Beet- hovensche Musik, die die dichterischen Höhepunkte weihevoll krönte. soll nicht melodramatischen Effekten dienen, sondern die letzte Stei- gerung seelischen Erlebens darstellen. R. Ilorkan Geyer. .Der deutschen Zwietracht mitten in das Herzt", So ruft er aus, der tapf're. Beyer, Und stößt sein Mesier in den Kreis. Ich seufze auf und bin erschüttert;' Die Wangen mir verbrennen schier— Bor Zorn und Weh mein Körper zittert. ..Der deutschen Zwietracht mitten in da» Herz!", Sie ist's, die uns zerspllltert. .Der deutschen Zwietracht mitten in da» Herz!',. Sie reißt das Letzte nieder. Die Welt, die aus den Fugen ist, Harrt Eurer bang. Bereinigt Euch./ Und aufwärts geht es wieder. j. A._ Dbeater. Maria Ier Itz a von der Mener Staoteoder. wird noch in diesem Monat ein neue» Gaillpiel im Cdarlotiendnrger Operndause geben.(TaSea am 29. Januar. Elisabeth,'die Rech, In der �jübin'.i Dt« Masken-Redoute im Araßen Schausvielbau«, die die Mit- glleder de» Deutschen Theater» zu wohltätigen Zwecken veranstaite». ist aus den Ii Februar verlegt worden. Deutsche» Wandertheater für Deutschpale«. Di» beuttcheu Tbealer in Ichotn, Bromberg und Polen sind in volnisch« Ratlonattbeater umgewandelt woiden. Si wird daher ei» deutsche« Wandertheater sür PomrnereUen und Posen geplant. Da« vild de« letzte« voluische» RelchStaa». Der polnische Staat bat au« österreichi ch-m LtaaiSbefitz da« S--'.u-.Der Reichstag zu Warschau tm gahr,»77»'«ngetaust. De» Preis betrug M 000 000 ftrmtM.