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Kein Loewe - Generalstreik.

von diesen Körperschaften empfohlenen Regelung im Interesse der Forderungen zu I fügen. Der endgültige Schiedsspruch.

Der Schlichtungsausschuß Groß- Berlin trat Sonnabend erneut längeren Berhandlungen, in denen die Bertreter der Arbeiterschaft und der Firma ihren Standpunkt darlegten, zog sich der Schlichtungs­ausschuß zur Beratung zurück und kam zu folgendem Schiedsspruch: beendet. Er steht nach wie vor grundsäßlich auf dem Der Schlichtungsausschuß hält seine vermittelnde Tätigkeit für Boden des Bergleichsvorschlags vom 14. d. M. und

Die am Mittwoch in der Versammlung der Gewerkschaftsver. meinen Elend ihre Parteifuppe tochen und in Ermangelung anderen in der Angelegenheit der Firma Ludwig Loewe zusammen. Nach treter, Betriebsobmänner usw. begonnene Debatte über die Heismaterials Stellung der Berliner Arbeiterschaft zum Fall Loewe und zur Bekämpfung der Not der Arbeits­losen wurde in einer zweiten Versammlung derselben Rörper fchaften fortgesetzt, die am Sonnabendmittag in der Bodbrauerei tagte. Die sehr ausgedehnte Debatte bewegte fich vorwiegend in a molien und weber bestimmte Personen noch eine bestimmte Sartei hält danach die Erledigung des Streits wie folgt geboten:

die Glut mit Proletarierleichen schüren. heurem, minutenlangem Lärm und Drohungen Diese Aeußerung beantworteten die Kommunisten mit unge. gegen Barth, der schließlich erflärte, er habe niemand beleidigen

gemeint. Hierauf konnte Barth sein Schlußwort ungestört Die Resolution der Gewerkschaftskommission

gemeinen Erörterungen zwischen Kommunisten auf der einen und beenden. Sozialdemokraten beider Richtungen auf der anderen Seite. Wie wir in unserem Bericht über die vorige Versammlung mitteilten, lagen zwei Resolutionen vor. Eine von der Gewerkschaftskommission, wurde mit 555 gegen 327 Stimmen angenommen. Sie welche die Erledigung des Konflikts bei Loewe durch die Orga- lautet: nisationen und die Angelegenheit der Neuköllner Notstands­arbeiter durch Berhandlungen empfiehlt. Eine Resolution der kommunistischen Betriebsräte will den Konflikt bei Loewe , wenn

ein Ultimatum an die Firma nicht hilft,

mit dem Generalstreit beantworten.

Für den Fall, daß die Resolution der Kommunisten ange­nommen werden sollte, beantragte Emil Barth, daß im General ftreit von keiner Seite Unterstüßung gezahlt und, da infolge des Herunterreißens der Gewerkschaften das Vertrauen zu einer gewerkschaftlichen Streilleitung untergraben sei, die Leitung des Generalstreits der B.K.P.D. zu übertragen.

In Anbetracht der wirtschaftlichen Not, des sozialen Elends und der relativen Schwäche des Proletariats, was in der täglich sich steigernden Arbeitslosigkeit und Kurzarbeit, in dem un fäglichen Kinderelend und ungeheuerlichen Maffensterben und in der leider vorhandenen Zerrissenheit des Proletariats feinen Ausdruck findet,

beschließt die Bersammlung der Betriebsräte- Obleute, Obleute der Großbetriebe, Gewerkschaftsvorstände, der Gewerkschaftstom­mission, des Drtskartells der Afa, und der freigewerkschaftlichen Be­

triebsrätezentrale:

Die freigewerkschaftliche Betriebsrätezentrale, die Gewerkschafts­tommission und die Orts- Afa werden beauftragt, fich sofort mit der Reichs- Betriebsrätezentrale, dem A.D.G.B. und der Afa in Berbin­dung zu sehen, um zu erreichen:

I.

Da mehrere kommunistische Redner ihre befannten Tiraden vor getragen hatten, ging Sabath von der Gewerkschaftskommission den Kommunisten scharf zu Leibe. Den offenen Brief der kom- Zur wirksamen Bekämpfung der Arbeitslofen- und Kurz­munistischen Parteileitung an die Parteien und Gewerkschaften bearbeiternot, sowie des Kinderelends ist im ganzen Reiche eine ein zeichnete der Redner als gemeingefährliche Demagogie. Der Ton, der heitliche Agitation zu entfalten, um in der Roten Fahne" angeschlagen wird, ist genau derselbe, der aus der antisemitischen Hehpresse heraustlinge. Das ist nicht der Ion, mit dem man in Arbeiterfreifen Anflang finden kann. Die meisten Kommunisten sind feige Waschweiber, die gar nicht daran denten, das auszuführen, was sie mit dem Munde fordern. Ein Generalstreit aus Anlaß des Falls Loewe würde

ein Streif der Generäle

sein, aber nicht ein Streit der Massen.( Lebhafter Beifall.) Neumann( Kommunist) forderte in einer längeren Rede wiederholt den Kampf zur Befreiung der Arbeiterklasse. Aber zu feiner Partei scheint er nicht das Vertrauen zu haben, daß sie einen folchen Kampf führen oder die Massen dafür mobil machen fann, denn er verlangte von der Gewerkschaftskommiffion, fie folle die Massen zum Kampf aufrufen und den Kampf organisieren. Die Kommunisten würden dem Rufe folgen.( Beifall bei den Kom munisten.)

Die Resolution der Gewerkschaftskommiffion bei einer 70prozentigen Entschädigung für die gekürzten Stunden, fowie die Schulspeisung der Kinder der Unbemittelten, in einheit. licher machtvoller Aktion zu erreichen.

II.

Darüber hinaus verpflichten die Bersammelten die oben. genannten Rörperschaften, gemeinsam die Propaganda und Agi­tation für die großen Sozialisierungsaffionen einzuleiten. in denen das Gesamt proletariat die Erkenntnis finden muß, daß nur der Sozialismus es vor dem völligen Untergang be­wahren fann und in der Aktion selbst jeder einzelne bereit fein muß, alles, selbst das Leben, mit freudigster Begeiste rung zu opfern.

III.

Die Berfammelten fordern von allen in den Gemertschaften die Disziplin, welche die politischen Parteien in ihrem Rahmen fordern. IV.

Emil Barth: Mer jetzt die Arbeiter zu Einzelfämpfen auffordert, der handelt entweder aus Dummheit oder aus Gewissen­Im Falle Loeme und anderer ähnlich gelagerter Fälle be­1ofigfeit. Unter diesem Gesichtspunkt ist auch der Fall Loewe funden die Bersammelten den Kämpfenden ihre Sympathie, fordern zu betrachten. Die große Aftion zur vollen Durchführung des So- jedoch von ihnen, in Gemeinschaft mit ihren Organi. zialismus muß geistig vorbereitet werden. Der Redner wandte fationen die Streitfälle zu regeln, um der unter I genannten fich scharf gegen die Kommunisten und hielt ihnen vor, wie gewiffen- Aktion zu dienen. los fie handeln, wenn sie jetzt den Kampf verlangen, aber die Führung desselben und die Berantwortung für ihn ablehnen. In der gegenwärtigen Situation müsse damit gerechnet werden, daß es bei einer Aftion, wie sie die Kommunisten wollen, zu Blutver= gießen tommt. Diejenigen, durch deren Berantwortungslofigkeit folches Unglüd herbeigeführi werde, wollten wohl an dem allge­

V.

Im Falle der Motstandsarbeiter beauftragen fie die oben genannten örtlichen Körperschaften, sofort mit dem Magiftrat Berlin

zu verhandeln.

Bis zum Abschluß diefer Berhandlungen sollen die Notstands­arbeiter voll beschäftigt bleiben, wobei es als selbstverständlich an­gesehen wird, daß dann die Neuköllner Notstandsarbeiter sich der

M

Die Firma stellt den Betrieb sobald wie möglich, spätestens innerhalb einer Woche, mit der früheren Belegschaft wieder her. Jedoch ist sie nicht verpflichtet, Arbeiter wieder einzu­stellen, die ausdrücklich zur Nichtbefolgung von Anordnungen der Betriebsleitung aufgefordert oder Tätlichkeiten oder Bedrohungen gegen die Betriebsleitung oder deren Bertreter begangen, oder Ar­beitsgenossen durch Tätlichkeiten oder Bedrohungen von der Arbeit abgehalten haben. Im einzelnen Streitfalle entscheidet der Schlich­tungsausschuß, vor dem die bisherigen Berhandlungen geführt wurden, sofern sich nicht beide Teile über ein anderes Schiedsgericht einigen."

Briefkasten der Redaktion.

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