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Gewerkschaftsbewegung

Die Lohnbewegung der städtischen Arbeiter.

Bath- und Schließangeßellte. Donnerstag, früh Uhr, im großen Saale

7 Uhr, im Birchow- Gaal der Sophien- Säle, Sophienstr. 17/18, Afa- Bersamm Angestellte der Gesundheitsindustrie. Donnerstag, ben 10. Februar, abends lung ber fämtlichen Angestellten der obigen Branche. Tagesordnung: Tarif­politik und Alaffentampf. Afa, Ortskartell Groß- Berlin.

Bund der technischen Angestellten und Beamten Südwest. Mitgliederver Bierglode", Belle- Alliance- Str. 106. fammlung: Donnerstag, den 10. Februar, abends 7% Uhr, im Restaurant ,, Zue Deutscher Transportarbeiterverband. Lagerarbeiter, Rutscher aus den

Papier  - und Bappen- Engrosbetrieben: Donnerstag, ben 10. februar, nachm. Uhr, in der Aula ber 7. Gemeindeschule, Stallschreiberstr. 54, Gruppen. arbeiter und-arbeiterinnen, Laufburschen usw.: Donnerstag, den 10. Februar, abends 7% Uhr, im Lokal von Begener, Seydelstr. 30, Bersammlung.

versammlung. Mitgliedsbuch legitimiert.

Laboranten, Apotheken­

Gemeinschaft mit ihrem Unternehmer einen Teil der Arbeiter des bes Gewerkschaftshauses, Engelufer 15, wichtige Bollversammlung aller Bächter, Betriebes dazu überredeten, brer gewerlichaftlichen Organisation Oberwächter, Kontrolleure, Oberkontrolleure und Bachtmeister der Berliner  untreu zu werden. Am Schlusse der Notiz hatten wir davon Bach- und Schließgesellschaften. Kenntnis gegeben, daß die beiden( ein Kommunist Auger und ein Der Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter schreibt uns: Unabhängiger& ab 1) noch heute Mitglieder ihrer scheinrevolutio­nären Parteien-feien. Die städtischen Arbeider hatten am 1. November 1920 Anträge auf Neuregelung der Löhne gestellt, diese Anträge famen Anfang fie in einer Stilübung Schmuzig" recht ungeidhidt gegen die Diese Feststellung ist der Roten Fahne" io unangenehm, daß November zur Berhandlung. Das Resultat wurde von den Arbeitern und Angestellten mit großer Mehrheit abgelehnt, und zwar in erster sozialdemokratische Partei polem fiert. Von ihrer Anrempelung hätten Linie deswegen, weil der bisherige Einheitstarif durch den wir freilich nicht Rotiz genommen wenn die Rote Fabne" fich nicht 5 Schiedsspruch beseitigt wurde und die städtischen Arbeiter in drei au folgender Aeußerung verstiegen bätte:" In der V.K.P.D.   wird verschiedene Lohngruppen geteilt wurden. Der Schieds. ieder Vorstoß gegen die Intereifen des Prole spruch vom 5. November billigte den Arbeitern der technischen Be- tariats mit dem Ausschluß geahndet!" triebe Gas, Waffer, Elektrizität 40 bzw. 50 Pf. Stundenlohn, dem Ein sehr vernünftiger Standpunkt! Unverständlich ist es dann Personal der übrigen Betriebe 20 Bf. Stundenlohn zu und ließ das aber, daß die Rote Fabne" in jeder Nummer Heulmeiert, weil die Bersonal der gesamten Pflegeanstalten, zirta 10 000 Personen, voll- Gewerfichaften nicht mehr länger Willens find, ihre Organisationen ftändig leer ausgehen. Die städtischen Arbeiter haben in ihrer von den Kommunisten unter böblen und zerstören zu Mehrheit, damals in Rücksicht auf die Neubildung des Magistrats, laifen. Sie spielt den sittlich Entrüsteten, wenn Leute, die gegen teine Konsequenzen gezogen. Sie haben den Schiedsspruch abgelehnt die vitaliten Interessen des Proletariats, die Gefchloffenheit und ihre Organisation beauftragt, in erneute Berhandlungen ein- und Einigkeit der gewertschaftlichen Organi zutreten. fationen berstoßen, ausgeschlossen werden.

Rollkutscher, Speditionsarbeiter usw.: Donnerstag, den 10. Februar, abends 6 Uhr, bei Böter, Beberstr. 17, Branchenversammlung.

Gerichtszeitung.

Ein außerordentlich dreister Ueberfall, der an eine Rinovor

Aus aller Welt.

führung erinnert, fam vor dem Reichsgericht zur Sprache: Das Schwuraericht Hamburg   hat am 19. November v. J. den Schlosser Albert Winkler wegen versuchter Nötigung, versuchter räuberi­Am. 25. November hat das Lohnfartell der städtischen Arbeiter, Doer glauben die Moskauer, daß ihre Unfehlbarfeit fo weit scher Erpressung, Widerstandes gegen die Staatsgewalt und wegen bestehend aus dem Verband der Gemeinde- und Staatsarbeiter, gebt, daß nur sie das Recht haben, zu entscheiden, wann die intellektueller Urkundenfälschung zu insgesamt 3 Jahren Gefängnis verurteilt. Als am Abend des 14. Dezember 1919 der Kaufmann Deutscher Transportarbeiterverband, Beiband der Maschinisten und Interessen des Proletariats verlegt werden? Gustav 2. in einer Droschte nach Hause fuhr, hängte der Angeklagte Heizer, Deutscher Metallarbeiterverband, Verband der Gärtner und sich hinten an, so daß er zu gleicher Zeit mit dem Zeugen 2. vor Gärtnereiarbeiter und Zentralverband der Angestellten, erneut An­träge eingereicht, und zwar die gleichen Anträge, wie sie den Zur Aussperrung in der Goldleiften- und Rahmenindustrie deffen Haustür stand. Er bat, ihn mit hinein zu lassen, da er seinen Schlüffel nicht bei sich habe. Der Zeuge L., welcher den Angeklagten Der Deutsche   Holzarbeiterverband, Berwaltungsstelle Berlin  , für einen Hauseinwohner hielt, schloß darauf auf und ließ den An­Berhandlungen Anfang November zugrunde lagen. In Berkennung der Situation hat die Stadtverwaltung die Erledigung der Ange schreibt uns: geflagten in das Haus eintreten. Dort wurde er von diesem plötz Seit mehr denn einem Jahre fämpft die Arbeiterschaft in der lich überfallen und mit vorgehaltenem Revolver bedroht. Der An­legenheit auf die lange Bant geschoben und erst wieder Berliner   Goldleiſtenindustrie um den Abschluß eines einigermaßen geklagte forderte die Herausgabe von Geld und Wertsachen und die holtes Drängen der Organisationen brachte die Verhandlungen in menschenwürdigen Lohntarifs. Wir haben es hier mit einer Unter- fofortige Deffnung der bereits wieder verschlossenen Haustür. Der Gang. Die ersten Verhandlungen fanden am 4. Januar 1921 statt nehmerschaft zu tun, der es absolut nicht einfällt, etwas von ihren Beuge L. rief um Hilfe und der Angeklagte wurde darauf fest­und trotz des lebhaften Drängens der Arbeitnehmer zogen sich die ganz enormen Kriegsgewinnen für ihre gewiß nicht auf Rosen genommen. Als später Schuhleute und Mannschaften der Ham­weiteren Verhandlungen den ganzen Monat Januar hindurch. Am gebettete Arbeiterschaft zu opfern. Jeht, wo der Profit nicht mehr burger Einwohnerwehr erschienen, leistete der Angeflaate erheblichen 26. Januar fanden zwischen der von den städtischen Körperschaften in solchem Umfange fließt als im Kriege, möchten diesen edlen" Widerstand und warf mit Handgranaten um sich. Wie es im Ur­eingesetzten Tarifdeputation und der Tariffommission der Arbeiter Seelen am liebsten ihre Betriebe fließen. Ein Lohn- teile heißt, läßt sich faum ein schlimmerer Fall denken, als dieser dem bie abschließenden Verhandlungen statt. Vorbehaltlich der Zustimmung vergleich, der ab 24. August geschlossen wurde, ist bei verschiedenen Angeklagten zur Last gelegte, es wurde deshalb auf die Höchststrafe der Arbeiter einigte man sich auf folgende Neuregelung: Arbeitgebern erst durch Klage beim Gewerbegericht zur Anerkennung erkannt und mildernde Umstände nicht zugebilligt. Gegen das Ur gelangt. Ein am 28. Dezember gefällter Schiedsspruch, der auf teil hatte der Angeflagte Revision eingelegt, welche vom Reichs Zu den Löhnen des 5. Lohntarifes soll ein Zuschlag von unsere fonfrete Forderung von 20 Prog. Lohnerhöhung, 12 Broz. gericht als unbegründet verworfen wurde. 15 Broz. auf alle bestehenden Löhne gezahlt werden. Die Löhne anerkannte, wurde dadurch illusorisch, daß die Arbeitnehmer in ihrer der mindererwerbsfähigen männlichen Arbeiter sollen auf 3 M. pro fprichwörtlichen Bescheidenheit denselben annahmen, während die Stunde, die der mindererwerbsfähigen Frauen auf 2,80 m. pro Arbeitgeber brüst diefen Schiedsspruch zurücwiesen. Sie warfen Stunde erhöht werden. Das Ergebnis der 15prozentigen Lohn- uns in zynischer Menschenfreundlichkeit ganze 5 Pro 8. hin und aufbesserung beträgt für männliche Arbeiter ungefähr 60-70 Bf., illustrierten damit die ganze Einrichtung der Schlichtungsausschüsse. für Arbeiterinnen 50-55 Pf., für Jugendliche 30-55 Pf. für die Auf diesen Fußtritt antworteten die Vergolder mit dem Vorgehen Koche ohne Geschirr! Das französische   Militärpolizeigericht im Stunde. Die Tarifdeputation versprach weiter, sich dafür einzu- in einzelnen Betrieben. Das verschnupfte natürlich die Bereinigung deutschen   Wiesbaden   verurteilte die Karoline Kuhn aus Bieberich feben, daß ab 1. Februar diese Löhne um weitere 10 Bf. erhöht ganzen Linie auszufperren, um so den Geldbeutel der be- Ordonnanz 1 der Rheinlandkommission zu 2500 M. Geldstrafe oder Berliner   Goldleiften- Industrieller" und sie beschlossen, nun auf der wegen unforretten Berhaltens nach Artikel 25§ 1, der würden und daß die Arbeiter aller technischen Betriche, die zurzeit ftreiften Firmen zu schüßen. Nach 10 Tagen Aussperrung tam eine drei Monaten Gefängnis nebst den Kosten der öffentlichen Be teilweise als Schwerarbeiter einen Lohnzuschlag von 10 Bf. für Berhandlung beim Demobilmachungskommissar zustande. Diefe fanntmachung. Sie war in Abwesenheit des bei ihr einquartierten die Stunde erhalten, generell als Schwerarbeiter entlohnt Instanz, auf Grund ihrer Bergangenheit nicht imstande, bei der französischen   Offiziers in deffen Zimmer eingebrungen, um verschie werden sollten. Arbeiterschaft Bertrauen zu erweden, handelte nun pflichtgemäß dene ihr gehörige Küchengeschirre zur Benutzung zu ent­Die Bertreter der Organisationen waren bereit, diese Regelung von den 12 Broz: noch 4 Proz. ab, welche der Schlichtungsausschuß den Mitgliedschaften zur Annahme zu empfehlen. Wider Erwarten anerkannte, so daß nun noch 8 Proz. verblieben. Aber auch hier ftießen die Vereinbarungen der Parteien auf Widerstand im wäre es zu einer Einigung gefommen, wenn sich die Unternehmer Magiftrat, der ursprünglich die Angelegenheit zurückstellte und erst nicht wieder aufs hohe Pferd geschwungen hätten, indem sie wegen auf wiederholtes Drängen der Arbeiter bereit war, die Angelegen- fcheitern fießen. Die am 3. Februar 1921 stattgefundene Streifver eines Ausgleichs von 2 Pf. pro Stunde die ganze Berhandlung heit zu Erledigung zu bringen. Der Magiftrat ift den Berein- fammlung lehnte nun, in gerechter Empörung über diesen Kuhhandel, barungen nicht beigetreten. In der Magiftratssigung am 5. Februar den mageren Vergleich von 8 Proz. ab, und die Bergolder und Be 1921 wurde der Beschluß gefaßt: den unter den Tarif für die rufsgenoffen werden nun den ihnen frivol aufgezwungenen Rampf ftädtischen Arbeiter fallenden Arbeitnehmern wird mit Birtung vom mit allen zu Gebote stehenden Mitteln weiter. 1. November 1920 ein Lohnzuschuß von 15 Broz. gewährt, Minder- führen. Ein Raubmörder verhaftet. Am Montag nachmittag wurde im erwerbsfähige erhalten einen Stundenlohn von 3 M., 2,80 m. für Wir werden den Herren biefen Streich zu aegebener Reit mit Englischen Garten in München   der Chauffeur Gerauer von ch die weiblichen Arbeitnehmer. Von diesem Lohnzuschlag sind aus Imberg, Treitel, Rosenfeld  . Letter Herr, ein Bruder wollte. Es stellte sich heraus, daß Gerauer der Raubmörder an der doppelter Bucht zurückzahlen. Wer kennt nicht die Namen Levy, einem Bolizeibeamten dabei überrascht, wie er etwas eingraben genommen a) die Jugendlichen, b) diejenigen Arbeitnehmer, die in Imberg, Treitel, Rosenfeld. Lekterer Herr, ein Bruder Kleinbauersehefrau Centa Eter aus Thannöd ist, die am Sonntag ben Anstalten Wohnung oder Beföftigung allein erhalten. feines Geschlechts. Er pfeift auf das an und für fich schon faftrierte vormittag ermordet und beraubt worden war. Gerauer wollte seine Dieser Beschluß des Magistrats hat die Bereinbarungen der Betriebsrätegefeß und mutet feinen Leuten zu, ein Schriftstück zu Beute vergraben. Tarifdeputation mit den Vertretern der Arbeiter über den unterschreiben, welches ihn berechtigt, 14 Tage lang 3 Tage arbeiten Haufen geworfen. Besonders schwierig wird die Lage durch zu laffen und dann Entlaffungen vornehmen zu können. die Bestimmung, daß den Arbeitnehmern, die sich in den Anstalten Kolleginnen und Kollegen, die Langmut unserer Verhandlungs. befinden, der Lohnzuschlag nicht gewährt werden soll. Da diesen kommission ist zu Ende, Ihr habt mit fnirschenden Zähnen den Leuten auf die zu gewährente Neuregelung der tariflichen Berhält. Dingen zugefehen, und nun steht Ihr draußen. Jeht beißt es zu niffe schon ein Vorschuß von 200 bzw. 250 M. gewährt worden zeigen, ob Unternehmerwillfür stärker ist als die Geschlossenheit der Arbeiterschaft. ift, so müßte hier sogar eine Rückzahlung eintreten. Das

Edwerwiegendste aber ist, daß wiederum eine Rategorie von zirka Achtung! Angestellte der Branche Feinmechanit und Opfit. 8000 bis 9000 Personen, die bisher gleichberechtigt mit den anderen Der am 16. Auguft 1920 zwischen dem Arbeitgeberverband für arveitnehmern des Magistrats waren, in Zufünft minderen Rechtes Feinmechanik und Optik und den Angestelltenverbänden abgeschlossene fein sollen. Es ist dies ein Zustand, der unerträglich ist und dem Tarifvertrag ist vom Reichsarbeitsministerium für allgemein ber die städtischen Arbeiter niemals ihre Zustimmung geben bindlich erklärt worden, und zwar mit Wirkung vom 1. Dezember tönnen. Es darf nicht verkannt werden, daß die Situation eine 1920. Alle Betriebe obiger Branche, auch die, welche dem Arbeit­durchaus ernste ist. Wenn schon die Geduld der städtischen Arbeiter geberverband nicht angehören, müffen ibre Angestellten jetzt nach diefem Tarif bezahlen. Der Tarif ift läuflich zu haben in der durch die langwierigen Berhandlungen auf eine harte Probe geftellt Geschäftsstelle des Ortsfartells Groß- Berlin des Afa- Bundes, Belle­worden ist, so haben die Beschlüsse des Magistrats, die die Berein- Alliance- Straße 7-10, 8 Treppen. barungen völlig außer Acht ließen, d Erregung der Arbeiter auf das höchste gesteigert. Die Arbeitnehmer haben den Schlich­tungsausschuß Groß- Berlin angerufen, der heute, Mittwoch, den 9. Februar, in der Angelegenheit sprechen wird. lleber die Frage ob Annahme diefes Schiedsspruches oder Arbeitsnieberlegung wird bie Urabstimmung der zirka 80 000 ftättchen Arbeiter und Hilfskräfte entscheiden.

time] Die Entrüsteten.

Gewerkschaftsunterkommission Tempelhof- Marienfelbe- Lichtenrabe. Donners tag, Uhr, Sigung aller freigewertschaftlich organisierten Betriebsräte und Betriebsobleute von Mariendorf  , Marienfelde   und Lichtenrade   bei Streiter, Mehlig. Tempelhof  , Ringbahnstr. 6. Mariendorf  , Chauffeeftr. 27. Freitag, 4 Uhr, für die Betriebe Tempelhofs bei

G.P.D.- Holzarbeiter. Donnerstag, ben 10, Februar, abends 6 Uhr, bei Krüger ,. Engelufer 13, Bersammlung des Fraktionsvorstandes, der Kommissions. mitglieder, des Betriebsrätevorstandes, der Mitglieder der Ortsverwaltung und der Funktionäre der Bezirke und Branchen.

Betriebspäte ber Holzindustrie. Donnerstag, ben 10. Februar, abends 6 Uhr, Bersammlung im Gewerkschaftshause, Engelufer 15, Gaal 4. Da in diefer Bersammlung die Beißiger zur Betriebsrätezentrale, aum Gruppenrat ufm. zu wählen find, versammeln sich die S.P.D.- Genossen um 5 Uhr im Gaal 5 zur Aufstellung der Randidaten, bie Hälfte der Mandate wollen wir besezen.

In unferer Montagnummer fennzeichneten wir das berräterife Verbalten zweier Betriebsräte aus dem Fleitarmee in Erscheint deshalb pünktlich und vollzählig. Der Fraktionsvorstand.

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