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öte hatten nicht einmal irgendein gemeinsames Sprachrohr in Gestalt einer auch noch so unentwickelten Prefle, geschweige denn eine Organisation. Von den verschlungenen Wegen, die die Versasiungskampogne der paar Führer ohne organisierte Soldaten in den 5 Jahren bis 1820 gehen mußte, hatte man draußen im Volke kaum eine Ahnung, geschweige, daß man sie stützen konnte. Dafür war fest und solid organisiert, in kerniger und lticken'oser Einigkeit und Festigkeit, die preußische Adels- und Großgrundbesitzerklasse. Sie kam auf Ständetagen und Kreisversammlungen regelmäßig und zu planmäßiger, bewußter Gestaltung der wirtschaftlichen und politischen Verhältnisse für ihre Klassenzwecke zusammen. (fben arbeitete sie an der systematischen Vereitelung der Eteinschen Reformgesetz« für das flache Land, und diele ihre agrarische Wühlarbeit, wie diejenige gegen eine Verfassung ergänzten und stützten sich gegenseitig sehr erfolgreich. Ihre Ls-'te saßen zwar augenblicklich nicht an den höchsten«Spitzen und daher hatte der Zusammenbruch des Feudalftaates 1906107 auf einige Zeit die Reformer gehoben. Aber sie hielten zähe alle Posten zweiten und dritten Ranges besetzt. die Mass» der in der Prairs maßgebenden Verwaltungsstellen, und diese verschleppten, wie Haake prachtvoll schildert, alle Reformanregungen wie oben. Die Geschichte der fünf(!) Verfassungskommissionen z. B., die nacheinander mit der Aus- arbeitung einer preußischen Konstitution beauftragt waren und von denen jede spätere immer jämmerlichere Arbett lieferte, ist in Haakes Darstellung das schönst« politische Satyr- spiel Am Hofe hatten die Junker in der Masse der Hof- gssellschaft und dem Bruder der Königin, dem Herzog von Mecklenburg,«ine zähe und wertvolle Stütz«. Diese Kreis« standen wie die Mauern und ließen an diesen Mauern die Refsnner ihre Köpfe einrennen, ohne daß die im Iunkerlager Stehenden viel Aufhebens und Spektakel nach außen machten. Gut organisiert war immer mir die lebhafte und entschlossene Verständigung und Anfeuerung der Reformgegner unterein- ander. Und so mußte es kommen wie es kam! Hans von R o ch o w, ein Vetter des späteren Ministers der schwärzesten preußischen Zeit, behielt Recht, der Mitte August 1819 auf einer Versammlung der ritterschaftlichen Stände des Zauch- Velzigschen Kreises vorschlug, dem König namens der tur- märkischen Ritterschaftlebhaft und mit Hinweisung auf die politischen Ereignisse zu bitten, uns mit einer Konstitution neuerer Art zu verschonen". Die Herren, die sich damals schon unentwegt diezuverlässigsten Stützen des Thrones" und Vorkämpfer gegen diejakobinischen Bestien" nannten, siegten durch politisches Geschick, Einigkeit und gute Organi- sation. 1820 wurde das Berfasiungsversprechen endgültig be- groben und Preußen steuerte unter brutaler Iunkerführung in die Bahn zurück, die erst 1918 jammervoll mit der trotz dem Weltkrieg aufrecht erhaltenen Weigerung endigte, etwas Wesentliches an der Rechtlosigkeit des schassenden Volkes zu ändern. Ein volles Jahrhundert hatten die arbeitenden Träger des Staates Gedulds- proben geleistet, ebe sie endlich zuschlugen.. Schließlich hatte die Arbeiterorganisatton für die Gesamtheit des preußischen und deutschen Volkes leisten müssen, was die Vürgerorganifation nicht für die Gemeinsamkeit fertig bracht«. Im preußischen Wahlkmnpf stehen wir wiederum diesen .bMd?rtzährigen Widersachern gegenüber. Bon Preußen und von Beyern aus wollen sie den allenOrdnungsstaat" im Reich errichten. Ihr Führer H e r g t hat es Oktober 1920 Auf dem nationalen Parteitag in Hannover   wörtlich so er- klärt, und sein Drohwort wird jetzt in der Wahlschlacht viel z«! wenig benutzt. Es ist aber blutig ernst gemeint! Und die Herren, die jetzt unter verändertem Namen kämpfen, aber völlig die alte Sache verfechten, das Gerittenwerden des Volks durch eine kleine Minderheit hochmütiger und dünkel­hafter Herrenreiter, werden unfehlbar siegen, wenn die Wahl- beweg'mg weller das Bild zeigt, wie bisher: eine gefpallene, sich untereinander bekämpfende Arbeiterbewegung. Nicht die
Karneval. Von Erna Büfing. v-'ckrl The« rononnnierte gem. Run, seine ganze Entwicklung trieb ihn zu diesem Tun. War er doch Vorsitzender de» Stamm- tische» Diznnarck. Und da die VehSbigteit der Kleinstadt und sein Heruf ihm en�e Nrenzen zogen» mußte er sich schon aufs Re- iKwimicren»erlegen, um etwas zu gelten. Um einen standhaften Eckstein für sein Renommieren zu Haber, stürzte er sich daher bei seinen Reisen in die Sroßstadt in de« Strudel der Vergnügungen. ZvirMch. tos»er weg der einzig« Grund. Schließlich fand er Geschmack an der Sache. Er kam sich «richtig vor,»enn die Weiber ihn um den Inhalt seines Porte- monnoie» liebten. Darum tat er viel Geld in seinen Beutel, wenn er in die Er»tzstadt reiste. Ra, ein jeder steht doch mal gern im Mittelpunkt! Später nahm er bei fernen Großstadtreisen die Gepflogenheiten eine»»rstklasli ,en Lebemannes an. Er pürscht« sich nur an solche vergnügliche Schönen, die zurückhaltend in der Aufmachung waren und äußerlich die bürgerliche Wohlanständigkeit bewahrten. Eetrea tiefem Grundsätze vergnügte er sich auch heute auf dam Karneval und war ganz entzückt, als er«in« wahrhast beson- dere Nnske gefunden hatte. Doch diese sollte ihm viel Bitterkeit bringen, denn er mußt« gewahren, daß sie Grete war. Grete, sein« Richte, die aar Jedren schnvderweise sein Hau» verließ. Dabei war sie nun nicht einmal Reue, Zcrknirsichmg. Selbstzerfleischung, son­dern Vorwurf, flammende Anklage. Schorf und klar sagte sie ihm, daß er sie au» dem. Hau» ver- trieben. Weil er in Abwägungen und Berechnungen den Bräutigam für sie ausgesuch: hatte, den Bräutigam, der ihre Briefe korrigierte. Der die Augenbrauen hochzcg, die Stirn rimzelt« und den Zeige- singer erhob. Dech dabei hast« die Grete leider gar kein Talent, sich schulmeistern zu lassen. Und a!» sie einstmals mit ihm in die Erftstadt   fuhr und erlebnishungrig neue Eindrücke in ssch auf- nehmen wellte, da saß er in der Untergrundbahn, eifrigst darüber nachsinnend, wie man die Bekanntmachungen in den Wogen zweck- '«»-r hätte»blassen können. pm nicht er�rrff?« zu werden, ging Grete. Sie fühlte In ssch da»"echt a'll Arbeit, das Recht auf Entwicklungsmöglichteit. dech n?' x-" i? Gr-' stadt und da» Leben st« das werden, was sie jetzt war. Onkel Th'» war entsetzt und sein lilienioeiße» Bürgertum kam ihm Mudelt vor. Wie gut balle er da» Kind behütet, w!« vor- ci«>» fürsorglich Halle er es mit Ihm gemeint. tz'ii, brach er auf. er war auch gar zu schwer gekränkt. Wie durch einen dichten Vorhang gedämpst vernahm er dl« gllrendsi, G-igenklänge. Er rannte gegen einen Pierrot, der, in
'vielen klugen Leute in den Arbellerreihen, von denen Jeder ein besseres Rezept für die polittfche und wirtschaftliche Selig- keit hat, machen den Erfolg und den Sieg über, unsere uner- bittlichen Klassengegner, sondern ausschließlich unser lückenloser Zusammenschluß zunächst für ihre restlose und gründliche Kaltsetzung. So, wie sie die die preußische Verfassungsreform selbst noch zwei siegreichen Volkskriegen hundert Jahre lang erfolgreich boykottiert haben, so müssen wir jetzt im preußischen Wahl- kämpf endlich oereint wenn nicht zu kämpfen, doch zu schlagen verstehen und die- Volksgegner politisch matt setzen. Alles andere ist spätere Sorge!
Ehristttcher Sozialismus. Die Arbeiterschaft ersteut sich bekanntlich bei den bürgerlichen Parteien, insbesondere aber bei den Deutsch  - nationalen, einer recht geringen Beliebtheit. Wenn es sich aber darum handelt, Stimmen für die Wahlen einzu- fangen, so nehmen es diese Herrschaften nich< allzu genau. Und so begibt sich die Deutschnationale Vollspartei neuerdings mit einem Flugblatt auf den Stimmenfang, das die flammende Ueberschrist trägt:Wache auf, deutscher   Arbeiter!" Beson- ders interessant ist, daß die Deutschnationalen ihre Agitation bei der Arbeiterschaft mit einem Schmähwort betreiben, das der Kommunist Hesselbarth bei der Urabstimmung für die Dclegiertenwahlen brauchte und das besagte, die Ar» bester seien politisch nicht reif genug! So versteht es die Reaktion, sich die S p a l t u n g in der Arbeiterschaft und die Redensarten kommunistischer Wirrköpfe dienstbar zu machen. Weiter geht aus dem Flugblatt hervor, daß dt« Deutschnationalen sich entschlossen haben, nunmehr in S o- z i a l i s m u s zu machen, und zwar ist es ein.christlicher Soziallsmus", den sie predigen. Wie der aussieht, kann man aus einer anderen Stelle desselben Flugblattes cntnebmen, in der gefordert wird, daß 50 000 bei der Post beschäftigte Men- schen aufdieStraßegesetzt werden sollen! Nach dieser Kostprobe aus dem deutschnationalen Flugblatt wird gewiß kein Arbeiter mehr zögern, die Beitrittserklärung zur Deutsch  - nationalen Voltspartei schleunigst und begeistert zu unter- schreiben! Zum Kapitel.Ebristllcher Soziallsmus" sind Ausführungen interessant, die das Zentrumsblatt, dieGermania", anläßt<h unserer am Montagabend erfolgten Festnagelung der Zentrums« gitation des Fürstbischofs Bertram macht. Die.Germania" zittert unser« Darlegungen, in denen wir bekanntlich gesagt hatten, der langen Bischofsrede kurzer Sinn fei:W ählt Zentru ml", und ent- nimmt daraus dos Eingeständnis des.vorwärts", daß nur das Zentrum die Partei der Katholiken sei. Dies« Auffassung enthält einen kleinen Denkfehler. Wenn auch Fürstbischof B e r t r o m der Ansicht ist, duh das Zentrum die alleinseligmachende Partei für Katholiken stf. so sehen w i r uns doch nicht im mindesten veranlaßt, uns dieser Ansicht anzuschließen. Die Autorität eines Fürstbischofs in kirchlichen Fragen erkennen wir gern an. In politischer Hinsicht aber können wir uns ihr nicht fügen. Zudem wird dieGermania  '" selbst wissen, daß die Sozialdemokra- t i e gerode in den letzten Jahren«ine groß« Reihe von K a t h o- l i k e n in ihren Reihen zählt. Hieran werden auch Drohungen mit Höllenstrofen im Jenseits nichts ändern.
Die Arbeitszeit in öen Remtern. Dos Reichskabinett hat kürzlich für die Regelung der Arbeits- zeit der Beamten neue Richtlinien aufgestellt. Jeder Beamte ist hiernach verpflichtet, seine volle Arbeitskraft in den Dienst des Reichs zu stellen und die ihm übertragenen Arbeiten ohne Rücksicht auf eine festgesetzte Dienststundenzohl zu erledigen. Di« Dienstzeit be- trägt wöchentlich mindestens 48 Stunden. Soweit der Dienst in bloßer Dienstdereitschaft besteht, ist die Zeit entsprechend zu erhöhen. Die Tazesdienstzeit ist grundsätzlich in vor- und Roch- mittagsdienst zu teilen: nur dort, wo aus örtlichen oder sachlichen Traurigkeit eingesvonnen, tvlpasschig, stapfend, sicherlich in Versen träumend, seine ungetreue Kolombine suchte. Er bumbste gegen etwas Rundliches, einen sich auffallend gebärdenden Schieber, dick, prustend wie eine Kleinbohnlokomotive, die mit Turnvereinsmit­gliedern einen Wettlauf macht. Angeekelt war er vom ganzen Karneval. Zu Haufe angelangt, am StammtischBismarck  " ober, reckt« er sich Hachaus und sagte:Man muß die Zügel straff halten, die neu«, verderbliche Zell   hat die Sitten gelockert, diesem Zustand müssen wir mannhaft entgegentreten". Und Hochachtung vor sich selbst schwellte sein« Heldenbrust.
ikrna Morena. .Erma Maren« fiel, wie immer, durch ihre aparte Toilette und ihren Hermelinmantel auf." Man schrieb e» imTag" im Bericht von einer besseren Fesüoi- tat Berlins  . Worum auch nicht? Aber es gibt Leute mit Grundsätzen, die da» stört. - Dazu gehört die kommunistische.Hamburger Dolkszcitung". Sie druckt also wörtlich aus dem.Tag" ab, inklusive obiger Notiz und meint dazu mit gesträubter Feder; Goldgcwänder, Silber. Hennelinmäntel, Diadem«, wehend« Reiher  , schön.aus"gezoqcne Frauen.... Zur selben Stunde ringen Millionen von Menschen mit ihrem Elend, wissen Millionen von Men- schen nicht ihren Hunger zu stillen, legen Hunderte von Menschen selbst Hand an sich, weil sie tem« Rettung inehr sehen aus all der Not. Proletarier in Rot  ! Proletarier wacht auf! Besinnt euch aus eure grauenvolle Lage! Erwacht zum Denken und handelt! .Derschlemmen soll nicht mehr der faule Bauch, wa» fleißige Hände erworben" A» diesem Abend soll Wilhelm Herzog  , dem kammuni- stischen Bürgerschaftekandidaten in Hamburg   und Eheqemahl besagter Erna Mirena der Dissen im Mund« stecken ge- blieben sein...._
PlÄlboulsch aus Notgeld. Verschiedentlich ist b-re!ts von treffen- den und packenden plattdeutschen Sprüchen berichtet worden, die man auf Netgeldscheinen angebracht bat. Im neuesten Heft der Mitteilungen aus dem Luickvorn" wird nun«ine interessante aus- fühxliche Zusammenstellung»«boten. So heißt es auf dem Notgeld des Kreises Storman:Was lütt ts. waro mal groot, ahn Sa« und Halm keen Carn: ahn Arbeit. Sorg un Spoarn keen Glück, keen Ruh, keen Drei." Neustadt in.Holstein:.Heimat, die wülli rol uns ergeben, dörch di soll Düischiand wedder leben." Kappeln  : Wat vcerundftstig uns« Olen. mit Blut hebbt käfft, wie ward et holen." Flensburg  :.Jungs, holt fest!"-Otterndorf  :.Dur und Börgersmann, Schipper un Knecht, leagt all mit Hann an. denn ward wedder Recht!" Staoenbagen(zu einem Bilde Reuters  ): .Wenn einer kümmt und tau mi seggt:.Ick mal dat allen Minschen
Gründe» et»« solch« Teilung unzweckmäßig erscheint, kann durch- gehend gearbellet werden. Die Tagesdienstzell wird von jeder Be- Hörde nach Anhörung der Beanttenvertretung festgesetzt. Bei durch­gehender Arbett kann eine Frühstückspause bis zur Höchstdauer von einer halben Stund« gewährt werden. Für ein« Ueberschrei- tung der 48stLndig«n Wochendienstzett wird eine Vergütung nicht gewährt. E» wird angestrebt, die Tegesdienstzeit der an ein und demselben Ort befindlichen Reichs-, Staats- und Gemeinde- behörden gleichmäßig zu regeln. All« bisher ergangeneu Bestim- mungen über di« Arbeitszeit der Beamten, fowett sie mtt obigen Richtlinien w Widerspruch stehen, sind aufgehoben.
pommersthe Vorbereitungen. Bon bäuerlicher Seite wird un« geschrieben: Die Landwirtschaftskammer, di« bisher den Ruf genoß, ein« Filiale de, Bundes der Landwirte" zu sein, soll neu gewählt wer- den. Endlichl Endlich direkt«, geheim« Wahl nach dem üblichen Wahlverfahren de» republikanischen Deutschland  . Aber: trau, schau. wem! Das war immer schon der Grundsatz, nach welchem der Wissende verfuhr, wo immer di» Agrarier die Hand im Spiele haben. Sehen wir zu. wie in diesem Falle di« Landwirtschasts- kammer der Provinz Pommer» in Stettin   die Wahlen vor- bereitet«. Unter dem 2». Januar werden in Stettin   di« erfordersichen Aus- führungen fertiggestellt. Am ZI. Januar werden sie im Kreise Grimmen   vom Landrat zur Veröffentlichung destimmt. Im Kreisblatt vom Z. Februar nehmen sie die Leser zur Kenntnis. An diesem Tage erfahren sie. daß die Wahloorschläge bis spätestens den 8. Februar dem Wahlkommissar, dem Londrot, einzureichen seien. Die Wähler hoben also dreimal 24 Stunden Zeit, in den vctträumigen Dörfern des Kreises sich miteinander in Verbindung zu setzen und alles zu erledigen, was erforderlich ist, um geeignete Wahloorschläge unter Wahrung aller Formalitäten einzureichen! Daß es den Bauern schlechterdings u n m ö g l i ch ist, in dieser kurzen Zeit sich miteinander in Verbindung zu setzen und den Vorschriften entsprechende Wahlvorschläge fertigzustellen, liegt aus der Hand. Das können nur die G r o ß a g r a i e r, das kann nur der L a n d b u n d. der in jeder Kreisstadt sein Bureau hat. Was bei solchenWahlen" herauskommen wird, ist klar! Es wird eine Vertretunggewählt" werden, die wiederum nur eineFiliale des Bundes der Landwirte'. de» Landbundes ist vorausgesetzt, daß die oben angeführten Tat-" jachen nicht genügen sollten, die Wahl für ungültig zu erklären.
Unsaubere Wahlmanover. Bon der"Zettungs-Zeittrale". die bekanntlich den Vertrieb zahl­reicher Zeitungen, u. a. auch den desvorwärts" ausführt, werden wir um Veröffentlichung folgender Erklärung» gebeten: vehnlich wie gelegentlich des letzten Wahl kämpfe,. erhalten wir Zuschriften von Abonnenten der von uns bestellten Blätter, welch« Beschwerde darüber führen, daß ihrer Zeitung Wahlausrufe anderer Parteien beiliegen. Unser« Feststellungen haben ergeben, daß Verteiler von Wahl- flugblüttern dem Bestellpersonal nachgehen und Flugblätter usw. zwischen di« w die Briefkästen oder Türschlitze gesteckten Zeitungen einschieben. Diesem Verfahren gegenüber sind wir machtlos und müssen die Verantwortung für die auf die vorgeschilderte Weis« den Zeitungen beigelegte« Flugblätter ablehnen. Unserem Botenpersonal ist das Beifüge» von Drucksachen irgendwelcher Art streng verboten.
Da» Hakenkreuz als Unterschrift. In einer tm übrigen belang- losen Polemik gegen den preußischen Innenminister. Genossen S e o e r i n g, unterschreibt sich ein anonymer Schreiber in der antisemitischenDeutschen Zeitung" sehr geschmackvoll an Stelle eines Namens mit einem Hakenkreuz. Wir finden dies« Mctbode sehr hübsch und würden vorschlagen, daß Lrtttel in der Roten Fahne" mtt einem Sowjet st ern und innational- sozialistischen" Blättern mtt einer Kombination beider Zeichen. nämlich mtt einem �Hakenkreuz aus rotem Grunde"(vergl. unseren Leitartikel von Mittwoch früh) verschen würden. Auch hieran würde. man die Verfasser recht gut erkennen.
recht." Denn segg ick:Leive Fründ, mtt Gunst, o lihreN S' mi doch des' swere Kunst." Goslar  (zum Dukatenmönnchen de» Hauses Kaiferworth):Don Männecken, dreihst all dousend Jahr an diesen ein«, Dukaten hucken. O neihmest Dvu sleitiyer Deine Arbeit wahrt Den dousend« könnt davon hcite vn drouten. Itzehoe   läßt einen seiner Sv-Pf.-Scheine sich selbst also verspotten:Föftig Penn! Hört blos mal to. för so«e'n Lappen vt Itzehoe. Bunt is dat papiern Geld, bunt geiht her hier up de Welt. Föftig Penn Hot ni vel Wert. kost' upstunn» al'n Heringssteert." ver heMge BvttHa und der vnheMge Semen»». Reaktionäre aller Länder jammern darüber, daß der öde Materialismus die Herrschaft derIdeale"»erdtänoe. Die deutschen Reaktionären lassen es so wenig wie die russischen an Worten fehlen, um zu zeigen, wie gräßlich di« Begehrlichkeit der Massen und wie erhaben dagegen der �Idealismus" der Besitzenden sei. Soeben erlebten wir, wie die Deutschnottomtlen in verlin ihre Ueberzeugungstreu«. die Reinheit ihres Strebens dadurch öffentlich bekundeten, daß sie für den unab- hängigen Dr. Weyl stimmten. vielem Beispiel de» neatttangvenIdealismus" könnten mühelos viel« andere angereiht«erde». Eins aber, das der Komik nicht ent- behrt, sei hier ongesührt. Der russisch  « Bondenhäuptling Semen e», der sich unbe­rechtigterweise Ginerolleutnant nennt(am Ende des Krieges war er Sasokenleutnant, wie er zum Generalleutnant gekommen ist, bleibt sein Geheimnis) und auf Kosten de, bekanntlichuneigen- nützigen' Japan   in Ostsibirien und in der Mongolei   operiert, erläßt an die dortige einhelmi'che Burjatenbevölkerung einen Bffehl. Darin verspricht er den Bursakn, sie im Frühjahr gegenunsere Feind«(!). dieunsere" Heiligtümer schänden, führen zu wollen. Zum Schlüsse sagt er:Ver Heilige Nuddba möge die Gebete der La- ma» und unsere Gebet« erhören und Euch Helsen  ." Da ist doch dieser ch r i st l i-b eG-nerol" ein nach größererIdealist" als die Berliner   Deuffchnctionakn. Wirtlich, es ist ein« Lust zu leben! Uebrigen»: sollt« es den Deusschnationolen in Deut'chlend zu unheimlich werden, iv sollten sie zu dem General Semenow in die Mongolei   auswandern, um gemeinsam mit ihm de« heiligen Buddha zu erweiche«. Neue» au» der N-ssonalgalerie. Direktor Justi hat ein SM- leben von Karl Friedrich Lcssing erworben, das den Houpttneister des Düsseldorfer   Geschichtsbildes rein mglerisch von einer sehr viel vorteilhafteren Seit« zeigt. Es ist in dem neugeordneten Kabinett der Düsseldorfer   Maler im mittleren Gelchoß aufzehängt. wo nun Hasenel-ver. SchrSdt»r, Knau  ? und Achenbach zum Teil mtt Werken vertreten sind, die aus den Magazinen geholt wurden. Ein b'sher nicht aufgestelltes reizvolle» Bild findet man mich im Alt-Berffner Kabsnett, eine Absicht von Eduard Gärtner  , 1888 gemalt, am Tier- gartenufer des Lsndwehrkanals.
Crgelkanzerte finden Dmm-rstag 8 Uhr km Dom und in ia Ehailottenbmger NedachlniSlllche statt. Musik. In der Charlottenburger vper wird als nächst« »Zeueinstudierung Kounod«Aargarete*(ffiiufl")»o. bereitet. Da» Deck wird von dem neuen Oberregisftur d'ÄrnalS gänzlich neu in szene ge.efct.