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Die pariser Narrheit. Genosse R a m s a y Alacdonald, der für die bevorstehende Nachwahl in Woolwick) von der Labour Party ol» par amenls» kaudidat aufgestellt ist, äußerte in einer Versammlung, daß Eng- l a n d wahrscheinlich mindestens die HSl'te der von vcutschlond verlangten ungeheuren Entschädigung in Aorm von Arbeits- lofigteit, Bankrotten und hohen preisen selbst werde tragen wüsseo.»Eine Notion sagt er die dem be- siegle» Segner Entschädigungen auferlegt, die sie s e l b st bezahlen muß. ist vielleicht eine sehr menschenfrenndliche Nation. Aber wenn ihr euch, während ihr so tatsächlich selber beza lt. einbildet, die Last auf andere abzuwälzen, dann seid ihr nicht mehr Menschensreunde, dann seid ihr Narrent- Ein fran�Ssischer Mhser? Paris  , 14. Februar.  (WTA  .) Das.Journal des Debats'(das, ebenso wie derTemps", das offiziöse Organ des französischen Auswärtigen Amtes ist. Die Red.) stellt mit anderen Blättern fest, daß Staatssekretär Bergmann   seit seiner Rückkehr nach Paris  keine Fühlung mit französischen   Kreisen gesucht habe. Es fei unnütz zu sagen, daß die französische   Regierung kein« I n i» t i a t i v e ergreifen werde, um vor der Konferenz Zusammenkünste oder Verhandlungen mit den deutschen   Delegierten herbeizuführen; aber sie werde sie nicht ablehnen, wenn sie vorgeschlagen werden. Ts�una öer Lonyuetisten. Paris  , 14. Februar. tE.E.) Die französische   Sozialisten» Partei, welche die Anhänger derErneuerung" der Jnter» nationale umfaßt, hielt gestern ihre erste Vollversammlung ob. Der Sekretär der Partei, Paul F o u r e, konnte fest» stellen, daß die Partei zahlreiche Anhänger gewonnen habe. b4 Parteisekretariate seien bisher errichtet, 20 ander« auf dem besten Wege, wieder aufzuleben. Der Schatzmeister teilt mit, daß rund 47 000 Mitgliedskarten ausgegeben seien. Der Kongreß beschäftigte sich auch mit der Frage der Parteiangehörigkeit von Albert Thomas  . Es wurde festgestellt, daß die Beibehaltung des Amtes als Generalsekretär des Arbeiisbureaus* mit der Partei» Mgsisdschaft nicht zu vereinen sei. In der Nachtsitzung be» schloß man, die Parteimitglieder Renaudel, Longuet, Mistral, Faure   und Bracke nach Wien   zur Konferenz zu entsenden. Paris  , 14. Februar kWTB.) Der Ratlonalrat der sozialistischen  Partei(Richtung Rcnaudel-Longuet) hat gestern einmütig be- schlössen, das BlattL e P o p u l a i r«" in Kürze zu einem Morgenblatt umzugestalten, dessen politische Leitung L o n- guet und Leon Blum   übernehmen werden. Der abwärtsgleitenöe Dlock. Part». 14. Febr.(EE). Bei der Nachwahl in chochfavoyen hatte der Dloc National eine starke Stimmeneinbuhe zu verzeichnen. Sein Kandidat erhielt nur etwa 22 000 Stimmen gegenüber 26000 bei der chauptwahl(im November 1919. Die Red.). Der radikal» sozialistische Kandidat gewann über 4000 Stimmen. Die E n t- s ch e i d u n g liegt jetzt bei den Kommunisten, die über 7000 Stimmen erhielten. Sie werden die Frage zu entscheiden haben, ob sie an Ihrem ursprünglichen Beschluß festhalten wollen, sich bei Stichwahlen für keinen bürgerlichen Kandidaten aussprechen zu wollen. Neue �usweifunaen in Gberscklejien. Sakkowih. 14. Februar.(DA.) Montag sind Regierungsrat v. Fallois, Polizeirat Hoerstpe, Kriminaloberwachtmeister Bienefeld und Polizeibote Stünipke ausgewiesen worden. Sie müssen bis zum 15. d. M. das Abstimmungsgebiet verlassen haben. MorStaten. Saklowltz, 14. Februar.(DA.) Der deutsche Plebiszit- k o m m l s s a r für den Kreis chindenburg(O.-S.) hat an die Herren Le Rond, de Martini und Percival folgendes Schreiben gerichtet: Am S. d. M. wurde- auf dem Wege vom deutschen   Plebiszit» kommsssariat in Biclschowitz nach seiner Wohnung der Knappschasts» S't'te Paul S ch y m u r a, Bater von fünf Kindern, meuchlings er» schössen. Am 5. d. M. wurde in Hindenburg ein deutsches Vergnügen durch polnischeA p o'- Beamte gestört, die heimkehrenden Teil» nehmer überzallen, schwer mißhandelt und der Ziegelmeister Max Krüger, Bater von vier Kindern, erichosien. Am 10. d. M. wurde ein Auto zwischen Maposchau und Preis» witz von bewaffneten Polen   überfallen, ein Insasse erschossen und der Thnuffeur schwer verletzt. Am 13. d. M. vormittags 1014 Uhr wurde die Ortsstelle Blelfcho- wltz des dortigen plebiszilkommisiarlats von 200 Polen   umstellt. Di« Menge erzwang den Eingang in das Bureau, beraubte die Wohnung und durchsuchte das ganze Haus nach dem Ortsstellenleiter, Rektor Wesse, bedrohte seine Frau und entwendete trotz Protest Akten. Am 12.. d. M. wurden nachmittags in der Nähe der Ueberfall» stelle In Maposchau polnische bewasfnete Banden festgestellt und Sonntag wurde am Maposchauex Gelände von zirka 120 Dewasf» neten eine regelrechte Felddien st Übung abgehalten. Im Namen der deutschen Bevölkerung de» Kreise» Hindenburg bitte ich um Schutz und Entsendung einer Untersnchungskommission zwecks Feststellung und Besttasnnq der Schnldi». Ossowski, deutscher   Plebiszitkommissar. Teni'cher Wa(is~esi. Bei der Gemeindewahl tn der stark ländlichen, auch von vielen Polen   bewohnten Stadt Kreuzburg(O.-S.) wurden abgegeben »1S2 deutsche Stimmen und nur 270 polnische Stimmen. Von den 30 Stadtverordneten ist nur ein einziger Pole  . Damokles alei Wahlagitntor. Warschau  , 14. Februar.(OE.) Warschauer Zelhrngen teilen mit. daß Polen   die französische   Regierung ersucht habe, von der Liquidation des in Frankreich   befindlichen Eigentum» von Ober» schlesiern bis zum Drkannlwerden des Ergebnisses der Abltimmung Silland zu nehmen Die srnnzösikche Rr-llerung habe sich berett er» klärt, dieser Anregung Folg» zu leisten. Die Saarvertretunq. Die Neilb4kegierung prme'iiert dagegen, daß die Völkerbund» Re i.rung de« Saargebiet? desien onNvänlge Vertretung Frank, £9 reicb übertragen bat. Sie weist daraus bin. daß die Frage, ob da» T aargebiet iür Drutsäiland Ausland ist. erst 1SZS durch eine Volksabstimmung entlästeden werden soll. Die RcichSregie- rung beansprucht den Schutz der Saarländer   im Auslände insoweii aU sie deutsche SlaatSangehörigkeit besitzen. Antornlliiertc tteberpreusten. Köln  . 14. Februar.<Tll.> Der Reiche tommissar für die b« setzten rdein'ichen Gebiete horte in«»beirach» der bevorstehenden AaSten zur Eileichierung deS WodlgelchZlte» und der Wahlpropa» c-gnda die>n:ergk!>ter!e Rbeinlandrommission erlucht. vom 6 bi« SO. FLüruar die Anmeldepflicht tilr polintche Bersaminlungen auf» zicheben. DaS Ersuchen ist eriola loS geblieben. D>« Ndeiulandk»!.Mission ist also weit realtionärer al« selbst da» alte vreußiiche Vereinsgesetz.
Die herrliche Prügelarmee. Menschenschinder Hiller vor Gericht.
Nach Vernehmung des Generalkonsuls Weber und des Gene- ralmajors G r a u t o s f über das Zustandekommen der Berufungs  - schrift, beschließt das Gericht, daß die Beanstandung des Berichts durch den Angeklagten verworfen wird, ebenso seine gegen die Berufung erhobenen Einwände. Der Angeklagte wird hierauf zur Sache vernommen und gibt eine Schilderung der Leiden, die seine Kompagnie aus dem Kar- pathenkamm in 1000 Meter Höhe bei dem Dorfe Dolzky durchzu- machen hatte. Die Temperatur betrug 25 30 Grad unter Null, Unterstände wie im Westen gab es nicht, die Derpflegung war sehr ' mangelhaft und konnte kaum herangebracht werden. Fünfhu idert Meter gegenüber lagen die Russen. Die militärische Lage war äußeist schwierig, weil die Truppe keineReserve hinter sich hatte, wären die Russen durchgebrochen, so hätte sie niemand mehr aufhatten können. Der Angeklagte bestreitet, übermäßig getzraft zu haben, er habe nur Strafen vollstreckt, die der Bataillonskdmmandeur gegen- gezeichnet Hab«. Er bestreitet nach wie vor, den Helmhake geschlagen zu haben. Es wird dann ein kriegsgerichtliches Urteil vom Februar 1910 verlesen, wonach Hiller wegen vorschriftswidriger De- Handlung eines Unteroffiziers(Ohrfeigen und Schlag mit Gewehrkolben) zu einer Woche Stubenarrest verurteilt war- den ist. Darauf wird in die Zeugenvernehmung eingetreten. Zeuge Ingenieur Schmidt war als Offizier der Kompagnie des Angeklagten zugeteill. Er sagt im allgemeinen günstig für den An- geklagten über dessen Person aus. Hiller habe nicht mehr Alkohol genossen als die anderen auch, er habe es abgelehnt, obwohl er krank war, sich trank zu melden, und erklärt, ich lasse mich nicht eher ob- lösen, ehe ich nicht zusammenbreche. Es erfolgte dann die Vernehmung des Arbeiters L i ch t e r f« l d. der mit Helmhake bei der 12. Kompagnie zusammen war, und der beobachtet hat, wie Helmhake an den Baum gebunden war. Der Gefangene habe gejammert und gestöhnt. Als dann Helmhake später infolge seiner Krankheit nicht zum Gewehr- reinigen kommen konnte, habe Oberleutnant Hiller ihn in das Arrestloch sperren lassen, in dem derDeserteurKaiser lag. Der Gruppenführer Kuhnt habe dann aus dem Parolebefehl mit» geteilt, daß Helmhake nichts zu essen bekommen sollte. Angekl. S") iiier; Ich habe den Befehl nicht gegeben. Staatsanwalt Dr. Sauer: Welchen Eindruck machte HelMhake, als er in den Arrest abgeführt wurde?Zeuge: Er war so marode. daß er sich kaum aus den Leinen hatten tonnte.Vors.: Bestrafte der Kompagniesührer viel? Zeuge: Schrecklich viel. Wir hörten von ihm nur Ausdrücke wieSchwein",.Llas".Hammel" usw. Hierauf wurde der jetzt in Frankfurt   a. M. wohnende Maurer Sebastian Kaiser vernommen, der in den Karpathen desertiert war. wieder ergriffen wurde und der 12. Kompagnie zur Bewachung übergeben worden war. Kaiser hat später eine Kopfverletzung er- litten und ist Nervenleiden d, so baß er sich bei früheren Der- nehmungen einigemal« widersprochen hat. Der Zeug« gibt an, daß Oberleutnant Hiller«Ine» Tages den Helmhake zur Besichtigung aus dem Arrestunterftand herausholen ließ. Dabei habe er gesagt: Schlagt da» Schwein doch tot' Helmhak« fei von dem Kompagniesührer außerdem getrete« und mit eluem Bergstock gesloßeu werden. Staatsanwalt Hauer: Ist der Kranke Helmhake in dem Arrest von einem Arzt untersucht worden. Zeuge: Nein. Staatsanwatt Sauer: Bekamen Sie regelmäßig Ihr« Verpflegung? Zeuge: Nein, nur was mir die Kameraden zusteckten. Der Zeuge Berlin   bekundet folgendes: Im März war Helm- hake an einen Baum gebunden. Ich sah, wie der Angeklagte auf ihn einredete und ihn dann
ins Gesicht schlug. Bor dem Unterstand, in dem Helmhake untergebracht war, habe ich Posten g est a n d e n. Mein Gruppenführer hatte uns eingeschärft. Helmhake nichts zu essen und zu trinken zu geben. Ich konnte das Wimmern des Helmhake nicht mit anhören, kletterte deshalb in das Loch hinein und gab ihm einen Schneeballen, damit er seinen Durst löschen tonnte. Obwohl ich Laie bin. habe ich sofort gesehen, daß Helmhake schwer krank gewesen sein muß. Vors.: Waren zu dieser Zeit noch mehr Leute in der Kompagnie krank?Zeuge: Ja, es herrschte damals eine Seuche bei uns, eine Art Ruhr oder 'Typhus  . Als Helmhake aus dem schmutzigen Loch am folgenden .Tage durch zwei Kameroden herousgeschleist wurde er selbst konnte nicht gehen, äußerte der Angeklagte Htller, der dabei stand: 3st das Aas noch nicht krepiert?" und versetzte ihm«inen Fußtritt. Da» habe ich, so sagt der Zeuge, mit eigenen Augen gesehen und werde es nie vergessen. Auf eine Frage des Vorsitzenden bemerkt der Zeuge schließlich noch. daß die Behandlung durch die Vorgesetzten in der 5. Kompagnie, in die der Zeuge dann später kam, im G-gensatz zu der in der 12. Kam- pagnie sehr gut war. Der folgende Zeuge Unteroffzier D o l l b e r g bekundete, daß er, als Helmhake an einen Baum gebunden war, gelehen habe, wie der Kompagniesührer dem Helmhake«Inen Skoß oder Schlag mit der Hand versetzte. Einige Tage nach dem Tode Helmhatcs sei dann der Kompagnieschneider L ö f i l e r zu ihm gekommen und habe er- zählt, daß der Angeklagte Hiller mit dem Kompagniearzt sich darüber unterhtell, wie man.chle Sache deichseln" müsse, s hamll bezüglich des Todes Helmhakes ihnen keinerandenWa- gen fahren könne. Es kommt dann noch zu einem Zusammen- , stoß zwischen dem Angeklagten und dem Zeugen Bollberg  , da 5)iller dem Zeugen vorhält, er habe bei der ersten Verhandlung ausgesagt, daß er eine Mißhandlung Helmhakes am Baum nicht gesehen habe. Trotz dieses Vorhaltes bleibt der Zeuge jedoch bei seiner Darstellung. Der nächste Zeuge, der Buchdrucker Räbke  , gibt eine Schil- derung mehrerer Fälle von Mißhandlungen durch den Angeklagten. So habe Oberleutnant Hiller den Füsilier Hosfer, der aus dem Marsch in den Karpathen von einer Frau ein Slück Bröl nahm, mit einem Stock oder einer Reiigerle geschlagen. Der Zeuge selbst wurde, als er eines Nachts einmal ein Streichholz entzündete, vom Leut- nant Lindmüller geohrfeigt. In einem anderen Falle habe Hiller den Unterosfzier Selle, der den Befehl, nachts die feindlichen Drahl- oerhaue zu ourchschneiden, nicht ausgeführt habe, rechts und sink» geohrseigt. Als die Kompagnie im Mai in den Karvathen lag, litt sie unter der furchtbaren Hitze. Trotzdem durfte jeder Mann pro Tag nicht mehr als ein Kochgeschirr Wasser für sich verbrauchen. Z>er Zeuge holte eines Nachts Wasser von einem nahen Brunnen und füllte dabei auch einige R e s er v e- Kochgeschirr«. Ms er mit den Gesäßen beim Kompagniesührer vorbeikam, mußte er die über- zähligen Kochgeschirre vor den Augen Hillers ausschütten. Als die Kompagnie dann in Dolzky in Ruhe lag, wurden mittags In der Kirche immer fünf bis zehn Mann zur Straf« an dem Sruzlssx oder an einen Pfahl angebunden. Der Angeklagte erklart zum Fall Celle  , daß er den Unteroffizier geohrfeigt habe, weil dieser nicht die eigenen Drahtverhaue befehlsgemäß zerschnitten habe, und die Kompagnie infolgedessen beim Sturm am folgenden Morgen in den Drähten hängen blieb und 8 bis 10 Tote hatte. Der Zeuge behauptet dagegen, daß die Kompagnie überhaupt kein« eigenen Drahtverhaue hatte Hiller habe auch einmal seine Leute slundenlang im Legen stehen lassen und ihnen verboien. stch durch Zeltbahnen zu schützen. Hieralls wurde die Verhandlung auf Dienstag morgen 9>/t> Uhr vertagt.
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Hrubenftillegunaen fn§rankre!ch. Dem frcmzösikchen DerqarbelterblattLe Travoilleur du Sous- Sol"(Nr. 2, 1921) entnehmen wir folgenden Artikel, der geeignet ist, Aufsehen zu erregen. Erfahren wir doch durch ihn, daß in Frankreich   Kohlengruben stillgelegt werden, weil die Kohlen nicht adge'etzt werden können! Wckrum nun noch mehr Kohlen aus Deutschland  !? Der Artikel lautet wörtlich: Figeac  , 31. Dezember 1920. Wie am vielen Gruben, die sett einem Monat vomBureau des Ehorbons"(französi'ches Staatskohlenkontor) keine Bersandaussorderung erhielten, so sehe auch ich mich oerpsliclUet, am 8. Januar bei der letzten Schich! den Vefrieb der Grube einzustellen. Ich hoff«, daß die Situation stch baldigst ändern wird, damit der Betrieb bakdyzst wieder ou'ge­nommen werden kann. Der Grubenverwalter. gez.: Marty. Diese Zeilen bi'detrn das Neujahrsgeschent, welches den Berg­arbeitern de« Departement» Du Lot IN Gestalt einer Bekanntmachung angeboten wurde. Die gleiche Bekannimachuna der Arbeitsein» stellung wurde, so schreibt dieBergarbeiterzeitung", den Berg- arbeitern von Puy-de»D6me, Alller, Saöne-et-Loire und der Isöre mitgeteilt. Teilweise Einstellung der Kohlengruben sind festaestellt in den Bergwerken von Simckes, Moittoleq. Burieres. Saint-Perdoux, Saint-Leger«, La Mure  , So!nt-Böra!n, Peereuil ulw. Wi« ist dies nun mög'ich geworden, daß In einem Lande, m welchem die Kohlenratwnienmg noch herrscht, der koh'enberamann ohne A bell ist? Die Regierung desBlock Rational" Hai sich zu teuren Auslandspreisen»«waltige Kohlenstocks anaele/N und um diele nun an den Mann zu brinoen, gibt dos Kohlenverteilungsamt kein« Bestellungen an die französi'chen Gruben ob. Dadurch wird olme arvß« Unkosten die angesammelte Kohle noch verkaust werden. Die Allgemeinheit und besonders der Bergmann   muß nun für diese fluchwürdig« Polltik der Reaierung auf- kommen. Bor Angst,' daß infolg« der letzten Lohnsgrderung der Bergarbeiter letzter, in Streik treten würben, Hot man di« au»' löndilche Koble angehäuft, um damit die Etre'kbewemma sabotieren zu können. DI« Vorahnung der Hauptleitung Pari» hat sich bewahr- bettet und dies« Kanltalistenreoieryng versucht noch zu retten, was noch zu retten ist. Wo-um getraut man sich nicht, dl» Arbeit»«-»- stelluna in den großen Beraarheitervierteln vorzimebmen? Warum nur in die'«« kleineren Gruben? Fürcht«: dl« Regierung di« Ar- heite-klasse oder dieSchwarz, Bande", an die sie mit Haut und Haaren gekettet ist?" S<bweA»s6»e Krise. Stockholm  , 14. Februar.  (WTB.) Anläßlich des Rücktritts- aesuches der Regierung hat der König heute ngchyiiitag mit dem Reichotagspräsidenten(Ben. L i n d q u i st. Red.), und den Partei­führern konferiert.Socialdemnkraten" erklärt, daß der Gedanke eines Soalittonskablnolks fetzt noch wenlger möglich fei als im Herbst und meint, daß die kommend« Regierung denselben Typ haben wird wie die olle, mit einigen wenigen Personalveränderunaen. Die kon- servottoe PreS« äußert Ihre Befriedigung über den Rücktritt der Regierung.Lftonbladet" gibt ein Gerücht welter, wonach B r a n- ting den Auftrag erhallen habe, da» neue Kabinett zu bilden. Da, Kelch gegen llivpe. Gegen die lioplsch« Besoldungsord- nuna für Beamie und Angestellte hat das Re'chssinanzministerium aus Grund de« sogenannten Sperrgeletzes Einspruch erhoben. Dl« Besoldungsordnung wird nunmehr von dem am 18. d. M. zu- sammenlretenden Landtag nochmal« durchberate« werden.
Polizeibeamte und ZaU pries öorff. Zum Fall von Priesdorff hat am Montag eine öffentliche Ber- sammlung vo» Polizeibcamten Stellung genommen, in der mit 214 Tausend gegen wenige Stimmen eine Entschließung angenom- men wurde, in der es heißt: Wir verurteilen auf das entschiedenste die aus Anlaß der Ent- lassung des Gcheimrats von Priesdorff in einem Teil der Tagespresse gegen das Ministerium des ünnern geführten Angriffe, soweit diese Angriffe auf Grund einseitiger Informa- t i o n e n die Angelegenheit zu politischen Zwecken auszunutzen ver- suchten. Wir brauchen eine Polizei, cie im Dienst sowohl al» auch in der Berufsorganisation unabhängig von politischen Einflüssen ihre Pflicht tut und sich nur so das Ansehen In allen Volksschichten sichern kann. Die bisherigen Verhandlungen der bernfenen Ver­treter der Berufsorganisationen der Polizei mit dem Ministerium des Innern haben gezeigt, daß sich das Ministerium unbedingt auf denselben Boden stellt. » DiePreußische Schutzmanns-Zettung" stellt sest, daß diepri- vaten" Gelder, die Pricsdorfs auf seinen Inspektionsreisen unter die Polizeibeamten mit vollen Händen austeilte, von Leuten stammten. die dem Kap?»Putsch sehr nahe standen. Offenbar sollten diese , Gelder dazu dienen, um die Sicherheitspolizei der Reaktion in die Hände zu liefern._ Die öesolüung öee Referendare. Vor«inigen Tagen wurde die Oessenilichkeit durch denVorwärts" daraus hingewiesen, daß sich di« Regierung bis heute noch nicht dereitgefunden habe, den Referendaren in Anbetracht der fchwietigen wirtichalilichen Lage eine Besoldung zu gewäbren und damit auch den Minderbemittelten d�n Vorbereiiun-Sdicust zur böberen Beamienlaufbohn zu erftöglichrn. Der alte Eiaal vertrat den Grundsag, daß der Voibereitungspienst odne Sotlobnung zu erfolgen habe. Ist es nun auch in Hinsicht auf die ironloie fiiinn- zielle Lage dem Staate im Augenblick nicht ilich. die Reiereadai« durch Gehaltsgewährung in die Beamtenfchait»'nzuberirben. io wird doch, wie die P. P. R. erfahren, e n in den nächsien Tagen er» gehender Erlaß deS preußilchen Finävzmuiister« L ü d e m o n u, den bedlltstigen NeferendoMi eine wertvolle Unterstützung in Form laufenderUnterhoitungSzuichikssse gewähren. Kein SchnlgeZd für vo!ks<Ä,iiien l Der amtlich« preußische Pressedienst schreibt: Durch eine An- zahl kleinerer Blätter geht die irreführend« Notiz, daß die Regie. rung ernstlich mit dem Gedanken umgehe, in den Dolkeschulen dt« Erhebung von Schulgeld einzuführen. Obwohl derDorwärts" berett, darauf hingewiesen hat, daß diese Nachricht falsch ist. sei, um ihr endgültig den Saraus zu machen, auch noch amtlich fest» gestellt, daß di« preußische Regierung an die Erhebung von Schul» gelb in den Volksschulen nicht gedacht hat, und daß eine solche Erhebung für sie auch nicht in Frage kommt.