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treten.

Der Brandenburger Provinziallandtag.

Heute vormittag wurde das vorläufige Ergebnis der Wahlen

hinzufügte, er habe schon mehr als einmal E.M. - Leute, die fich durch allgemeinen Lage in den Rapp- Tagen erffärlich war. Er er-| hat der sozialistische Minister zum erstenmal sowohl auf Gewaltatte irgendwie gegen die bestehenden Geseze verfehlt hatten, flärt sich aber im übrigen bereit, eidlich zu befunden, daß er den Bosten des Staatsjefretärs wie auf die Posten der Mi­ous den Klauen des Gerichts befreit, dies alles bedeutet für mich eine schon am Morgen des 13. März von der zentralen Verbands- nisterialdirektoren für das Hochschulwesen und für das höhere mit nichts zu entschuldigende Zerstörung der Staatsautorität und die leitung auf die telephonische Anfrage, was zu tun wäre, die Schulwesen Fachleute, Männer der Wissenschaft und des Gefahr einer fittlichen Berwahrlosung des in der E.W. vorhandenen Antwort erhielt: das fönne nicht zweifelhaft sein, die Schullebens, berufen. Ebenso ist die Leitung für das Tech­Menschenmaterials. Man fann nicht auf der einen Seite in Pro- 3entralleitung werde sofort feststellen, wo die alte Regie- nische Hochschulwesen jegt zum erstenmal einem Fa d)- grammen für die Aufrechterhaltung von Ruhe und Ordnung ein rung jegt ihren Siz habe und sich im Automobil dorthin manne anvertraut worden. Auch die Referentenposten, ins­treten und auf der anderen Seite selber als Gefeßesverächter auf begeben. besondere in der Abteilung für das Bolksschulwesen und in der Die Behauptung des Herrn Geßler, der erste Vorsitzende Kunſtabteilung, sind in weit höherem Maße als früher mit Geradezu fürchterlich war mir eine andere Erfahrung. Ich be des Verbandes habe den Ortsgruppen Berhandlungen mit der Männern der Pragis besetzt worden. fand mich eines Tages in der Münchener Privatwohnung Kanglers. alten Regierung untersagt, erweist sich als völlige Ent. Am Schluß unserer Unterhaltung erwähnte Kanzler, daß jeßt sein stellung, die allein schon durch den Wortlaut des ganzen Zahlmeister Senft fommen werde, um die Endabrechnung des Frei- Telegramms widerlegt wird. In Wirklichkeit hat die Zentral­torps Chiemgau fertigguftellen. Wegen eines großen Fehlbetrages, Geite hin Verhandlungen abzulehnen, um bei dem völligen zum Brandenburger Provinziallandtag festgestellt. leitung den einzelnen Untergruppen nahegelegt, nach jeder der m. W. durch Kanzler selbst gar nicht verschuldet war, sei es nöts, Durcheinander die einheitliche zentrale Stellung. Es entfallen auf die S.P.D. 35, auf die Deutschnationalen 16, auf eine Transaktion vorzunehmen, weshalb er mich bitte, ihn jegt zunahme des Berbandes nicht zu gefährden. Daß die einheit die Bürgerliche Bereinigung 14, auf die Boltspartei 8, auf bie verlassen; ich könne aber bleiben, wenn ich strengstes Stillschweigen liche Verbandsparole aber ganz im Sinne der unbe- u... 8, auf die Demokraten 4, auf die Kommunisten 4, auf die geloben und ihm in die Hand versprechen wolle, wenn es notwendig fei, auch einen meineid zu lassen! Das war nicht etwa eine überhaupt tein 3weifel fein. dingten Verfassungstreue lautete, darüber kann Wirtschaftspartei 1, auf die Parteilosen 1 Sig. Das Ergebnis ven Eberswalde steht noch aus. Es stehen also 44 bürgerlichen Man­fcherzhafte Uebertreibung, das war fürchterlicher Ernst. Ich bin auf­Die Feststellung des Reichswirtschaftsverbandes, daß schon daten 47 Sozialisten gegenüber, sofern man die Kommunisten gestanden und gegangen." in den ersten Vormittagsstunden des 13. März die Berbands- noch zu den Sozialisten rechnen darf. In fritischen Situationen leitung mit denjenigen Organisationen und Parteien in Ver- hängt von ihnen die Mehrheitsbildung ab. bindung getreten ist, mit denen fie attiven widerstand gegen den Umsturzversuch erwarten durfte, haben wir aus eigener Kenntnis der Dinge heraus bereits bestätigt.

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Ueber diese Dinge hätte Kahr reden müssen, wenn er nicht der willenlose Stiave einer Partei wäre, deren Politik cuf der jesuitischen Probalitätslehre aufgebaut ist, derzufolge jede Handlung gerechtfertigt erscheint, sobald fich für ihre Güte ein wahrscheinlicher Grund angeben läßt. Der große Schweiger Kahr handelt danach, obgleich er ein Protestant ist. Aber schon der alte Friz befundete in einer seiner drastischen Randbemerkungen, daß unter allen Jefuiten die protestantischen die schlimmsten seien. Man rersteht also, warum die bayerische Regierung in der Entwaffnungs frage eine Politit der Ausflucht" ergreifen muß und nach dem Rettungsanter der Londoner Berhandlungen greift. Aber die Wellen der über Bayern dahinflutenden politischen Kor­ruption werden sie doch verschlingen.

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Geßlers Trick.

Das ganze eines demokratischen Reichswehrministers höchst un würdige- Manöver des Herrn Geßler ist da­mit restlos zusammengebrochen. Man wird das in der Plenarverhandlung über das Reichswehrgesetz zu be­achten haben.

Die Frauenfeinde.

In den Mitteilungen des Preußischen Richtervereins" Nr. 6 vom 1. März 1921( Berlin ) ruft eine Frau Ruth von Koszielsti Bonoschau( nicht Januschau"!) aur Unterzeichnung einer Ein­gabe an den Reichstag gegen die Zulassung von Frauen zu den juristischen Berufen auf. In der Eingabe finden sich folgende Säge:

Blutige Zusammenstöße in Swinemünde .

Berlin , 7. März.( WIB.) Das Reichswehrministerium fellt mif:

In der Nacht vom 5. auf den 6. März vor 12 2hr fam es in Swinemünde zu einem 3ufammenstoß 3 wischen Beim marine angehörigen und 3ivilpersonen. Ublegen der Fähre wurde von Cand aus eine handgranate geworfen, durch welche ein Matrose und eine Zivilperson getötet. mehrere Matrosen und Zivilpersonen, auch eine Krankenschwester, verwundet wurden.

Es handelt sich bei dem bedauerlichen Vorfall, soweit bisher zu übersehen, um Reibereien zwischen Marineangehörigen und 3ivilpersonen, die anscheinend bereits an den vorher­gehenden Tagen ihren Anfang genommen hatten. Die Angelegen­heit unterliegt bereits der gerichtlichen Untersuchung, auch find militärischerseits die nöfigen Schritte eingeleitet.

Dynamitattentat im Vogtland .

Die beamtete juristische Laufbahn ist ein Gebiet, für das die Frau nicht geeignet ist. Ihr fehlen die hierfür erforderlichen Charattereigenschaften, vor allem die strenge Sach­lichkeit des Dentens und Urteilens.... Die Zulassung Jaltenstein, 7. März.( WTB.) Vergangene Nacht farz würde eine wesentliche Verschlechterung unferer Rechts- vor 2 Uhr wurde gegen das Rathaus ein Dynamitatten­pflege bedeuten.( Geht denn das noch? Anm. d. Red.)... Da tat verübt. Nachdem in die im Erdgeschoß gelegene Polizeiwacze auch das Hauptkennzeichen diefer Neuerung, die Berechtigung für

die Frau, hinfort in öffentlichen Berfahren auch über den eine Handgranate geworfen worden war, wurde am Eingang Mann zu Gericht fihen zu dürfen, in die Richtung weiteren zur Polizeiwache eine Sprengbombe zur Explosion gebracht, Niederganges unferes Boltes weist, fo legen wir gegen eine die am Rathaus und an den benachbarten Häusern furchtbare solche Aenderung unserer bisher Dorbildlichen Verheerungen anrichtete. Das Erdgeschoß des Rathauses ist Rechtspflege( ogl. Staatsanwalt Meyer! Anm. d. Red.) besonders schwer beschädigt und bildet ein wüfles Durcheinander. entschieden Verwahrung ein usw." In den benachbarten Straßen find viele Schaufenster und Fenster­scheiben zertrümmert worden.

In den Beratungen des Reichswehrgeseges hat der Minister Geßler mit einem Trid operiert, der hier schon beleuchtet wurde, aber doch noch ein Wort der näheren Betrach tung verdient. Der Koalitionsparagraph des Gesetzes war ur­sprünglich so zugeschnitten, daß man ihm seinen 3med deutlich anjah: die wirtschaftliche Organisation der Sol­daten, den Reichswirtschaftsverband", in Stüde zu be fou schlagen. Monatelang hatte die rechtsstehende Presse gegen diesen Berband einen systematischen Feldzug wegen seiner an geblich radikalen Tendenzen", in Wirklichkeit wegen feiner republikanischen Berfassungstreue ge führt. In der Kommission drehte Herr Geßler plöglich den Spieß um und denunzierte den Wirtschaftsverband als­fappverdächtig. Dies Manöver fennzeichnet die tat­tische Geschicklichkeit, mit der gewisse Macher im Reichswehrministerium( denn die Idee rührt nicht Don Geßler her) gegen das Parlament operieren. Die rechts­stehenden Parteien wußten natürlich, daß die Mattade des Reichswehrministers nicht ernst zu nehmen sei. Denn eine fappverdächtige Organisation hätte die Rechte sofort finen zu ziehen! durch dick und dünn verteidigt. Die Linke allein sollte hereingelegt und in der Berteidigung des Wirtschaftsverbandes mantend gemacht werden. Leider scheint es, daß diefes Manöver wenigstens einen Augenblic Berwirrung hat an richten können.

Die Veröffentlichung dieses Aufrufs durch den Vorstand des Preußischen Richtervereins beweist die Rückständigkeit und Versim­pelung diefer reaktionären Rafte; im übrigen ist sie ein rührendes Beichen für die Bescheidenheit dieser Damen, die allerdings den Fehler begehen, von ihrer offenbar recht geringen Begabung aus Trugschlüsse auf die Fähigkeiten ihrer anderen Geschlechtsgenos­

Fachminister".

Auch in zwei Privatwohnungen wurden Handgranaten geworfen. Die Täter sind noch nicht ermittelt.

Von der sozialdemokratischen Reichstagsfrattion. Mit dem heutigen Tage beginnt die parlamentarische Tätigkeit der am 20. Fe­bruar in den Wahlkreisen Schleswig- Holsteins und Ostpreußens neu­gewählten Mitglieder des Reichstages. Es sind dies bei den Sozic demofraten: für Schleswig- Holstein Eggerstedt- Riel, Dr. Adolf Röster; für Ostpreußen Seemann und Jäder. Ferner find die Genoffen Frohme, L. Schröder und Lübbring wieder­gewählt. Endlich ist der Genosse Dr. Fran! Dortmund durch An­technung der neuen Reſtſtimmen auf die Reichsliste neugewählt. Da gegen scheiden aus die Genossen Kozur, L. Wolff, W. Kähler, Dr. Boerschmann, Michelsen, Berner und Billian. Demonftrafionen für Räferußland. Die Kommunisten ver.

Bon unterrichteter Seite wird uns gefchrieben.. Wie für das Landwirtschaftsministerium, so heult auch Bom Reichswirtschaftsverband wird uns ausgiebiges für das Unterrichtsministerium bie Bresse der Material zur Verfügung gestellt, das deutlich zeigt, in welch Rechten nach Besetzung mit sogenannten Fachleuten". Daß unfairer Weise Herr Geßler operiert hat. Sein Ma- im Landwirtschaftsministerium noch niemals soviel Fachleute terial" war ein angeblicher Bericht des Vorsitzenden der in leitenden Stellungen tätig waren, wie unter dem fozialiſtianstalteten gestern vormittag in Berlin Demonftrationsverfamm­Landesgruppe Sachsen( also nur eines Lofal, nicht schen Minister Otto Braun , wurde neulich bereits an dieser fungen für den kommunistischen Aufbau, die Herrschaft der Arbeiter Bentralvorsitzenden). Dieser Bericht war von dem Vorsitzenden Stelle dargelegt. Das gleiche gilt für das Unterrichts flaffe, das Schuh- und Truzbündnis und die Wirtschaftsgemeinschaft felber aber meder verfaßt noch unterschrieben, minifterium unter der Leitung des Sozialdemokraten mit Sowjet- Rußland. Die Redner protestierten gegen das Doppel­sondern auf Grund einzelner Notizen desselben vom Schrift Konrad Ha enisch. Während früher stets sowohl die Posten joch fremder und deutscher Ausbeuter und verlangten die Beseiti führer zusammengestellt. Der Landesvorsigende gibt zu, daß des Staatssekretärs wie auch der Ministerialdirektoren aus- gung aller Bourgeoisie- Regierungen. Die Bersammlungen nahmen damals feine Notizen viel Unrichtiges enthielten, was bei der nahmslos mit Verwaltungsjuristen besegt waren, einen ruhigen Berlauf, Umzüge fanden nicht statt.

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Werfel als Dramatiker."

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ein werdender Küftler wurde vom Tode in dem Augenblick getroffen, dieser Arbeiterdichter" was ins Rosmische emporgewachsen und trug als er aus der Kopierung feines Borbildes Dehmel zu eigener Sprache und zu eigener Gestaltung fich zu befreien begann. Man spürt: feine Herkunft nur noch als Stoff in fich, war schon tein Arbeiter. bichter" mehr, sondern schlechthin Dichter und Künstler, als er starb.

im füßen Erlöschen und Aus- dir- verschwinden". Der ehemalige des Toten, das demnächst bei Diederichs erscheint. Der Eindrud Aktivist Werfel findet beim Ideal des Buddhismus seine Weltruhe. blieb derselbe, den man beim Lesen Engelkescher Manuftripte hatte: Zwischen diesem Anfang und diesem Ziel liegen die zwei Haupt­Dramen aus dem Buch zu besprechen, bevor sie in die Realität und einem Zwischenspiel, und der dritte Fenster" in sechs Auf teile des Dramas: der zweite Eins ums andere" in acht Aufzügen der Bühne umgeformt wurden, fei nur dann erlaubt, wenn der zügen. Neben Thamal und Spiegelmenfch gehen die Metamor Name des Dichters und seine Entwicklung, die zu verfolgen Pflicht phosen des Mönches, der vom Kloster aus dem Entweichenden mit ist, eine Betrachtung erfordert. Dieser Fall ist eingetreten, wenn der Geißel folgt, um ihn zu befehren. Hierin liegt, bei aller Fülle Das meiste, was man hörte, tönnte ebensogut von Dehmel fein wte Franz Werfel , der Lyriker, der als Epiter gerade jetzt ein zweites der Bariation, eine Unflarheit; denn die Aufgaben dieses Mönches von Engelte: Rhythmus, Antithesenzuspigung, Refrain und Motiv Fiasko erleidet( mit der Phantasie" Spielhof"), ein dramatisches treuzen sich mit der des Spiegelmenschen" und stören die Klarheit durchführung das alles ist von Dehmel übernommen. Es ist Bert in Buchform herausgibt, das den anspruchsvollen Untertitel des dramatischen Urgegeneinander der Ichspaltung, die im Vorspiel natürlich nicht nur Stopie, sondern Wahlverwandtschaft des Geistes einer Magischen Trilogie" führt. Das Werf Spiegel durch die Geburt des Spiegelbildes aus dem Spiegel so scharf und wie des Temperaments. Engelfe gelingen felten schöne Prägungen mensch benannt, ist eine Freude und ein Schmerz zugleich. Eine überaus bühnenwirksam und gegenständlich gegeben wird. In den können. Er hatte diese Musit in sich, mußte aber über ein Vorbild und felten gute Rhythmen, wie fie einem Ropisten nie gelingen Freude, weil man Werfel mit großer Sicherheit eine Fauftiade einzelnen Bildern oder Atten werden alle die ideellen Probleme hinweg lernen, fie in Sprache umzusehen. Es was glücklich, daß die bühnengerecht aufbauen sieht; ein Schmerz, weil Werfel mit diesem neu gestaltet, die wir aus Werfels Lyrik und Pfalmodit her tennen. Bortragenden den kosmischen Engelle betonten; er ist selbständiger Berte sich selbst und seine Form aufgibt und fozusagen literarhisto- mit dem Vater- Sohn- Problem beginnt dieser Reigen, mit einem als der Großstadt- und Induftriedichter, wenn er auch gerade in rische Pfade geht. Dieser Schmerz aber wird verwunden werden Gerichtstag", an dem alle die anflägerisch auftreten, denen Thamal diesen Gedichten mehr taftet als in den früheren. Das Refutat des und muß verwunden werden; denn es vollzieht sich hier an diesem Zeid zufügte, endet er. Es sind die uralten und ewigen Fragen des Abends: ein ohnmächtiges Bedauern, daß diefer substanzvolle und Prominenten" das Schicksal, das sich an dieser ganzen Generation Menschenlebens, die geformt werden. Was neu ist, ist die Form von einer gewaltigen Lebenskraft ausgefüllte Werdende von diesem vollziehen muß: die Umkehr von den Jemen zu der Gestaltung, wenigstens neu für Werfel. Sogar Humor hat Werfel in sich ent- unfeligen Kriege verschluckt wurde. Die Vortragenden waren mit die Erkenntnis, daß die Bühne ewig Gefeße hat, über die teine bedt. Gin ganzes Bündel von Stilen ist dieser Stilversuch: fein großer Hingabe bei der Sache, vermochten aber beide nicht ganz den Phrase irgendeines Ismus hinweghilft. pollen Strom der Engelkeschen Rhythmen fließen zu machen, da großer Dramatiker, von Aristophanes bis Strindberg, der nicht ihnen die Mittel für das Monumentale, das Engelfe zum mindesten Thamal, der Held dieser magischen Trilogie, ist ein neuer Faust. irgendwie aus einer Szene hervorgudte. Da Werfel wenigstens erstrebte, fehlen. Das Berliner Bublifum befundete sein Intereffe Lebensfatt, schuldbewußt tommt er im Borfpiel in ein Kloster. Er feine eigene Sprache bewahrt( obschon fich, besonders an den fatt- für die werdenden deutschen Dichter durch Abwesenheit. muß eine Nacht der Prüfung durchmachen, unterliegt und erkennt rifchen Stellen, Anflänge nicht nur an Goethe, fondern sogar an­in einem Spiegel das Berrbild feines Selbst. Haß- und wuterfüllt ilhelm Busch einstellen), so ist doch noch eine Einheit zustande ge schießt er in den Spiegel hinein da springt sein Spiegelbild aus tommen um so erstaunlicher, als dieses große Drama alle Re­dem Rahmen des Spiegels und, ein neuer Mephisto, überredet gifter der Gestaltungsbrechung, vom Mythos bis zur Tagesfatire, Spiegelmensch Thamal, noch einmal das Leben durchzukosten, und in fich zieht. beide wandern aufs neue in die Welt hinein. Mit genialer Hand Es ist nur möglich, Aphoristisches zu fagen. So fei zum Schluffe hat Werfel hier die zwei Seelen in einer Brust in zwei Gegenspieler gefordert, baß dies Bert schnellens auf einer großen Bühne zu er objektiviert und das bramatische Gegeneinander für die folgenden scheinen hat. Boltsbühne Friedrich Kankler: dies wäre eine beiben Hauptteile getroffen. Gelegentlich des Gerichtstages" zeigten Aufgabe für dich! Was dem Werk an Originalität abgeht, macht wir an dieser Stelle, wie fich Werfel vom Weltfreund zum Welt- es durch die Synthese, mit der es alle Strömungen des Dramas feind entwickelt hat. Dieses Drama ist die dramatische Gestaltung und alle menschheitlichen Probleme in sich hineinreißt, wett. diefer Entwicklung; sie endet, um dies vorweg zu nehmen, mit dem ist ein neues Bekenntnis dieses Abendlandes: zum Dualismus. Der absoluten Bekenntnis zur Weltfeindschaft, also entgegengesetzt wie Pantheist Werfel ist tot; er zerriß die Welt aufs neue in ft " und der" Faust": Spiegelmensch, der Weltfreund, unterliegt Thamal, dem Goll" und zeigt an diesem ewigen Widerspruch die ewige Wunde des Weltfeinde, so oft er auch im Berlaufe des Dramas Sieger scheint; abendländischen Menschen. er zerfließt am Schlusse der Trilogie wieder in das Kristall des Spiegels und verschwindet ganz, und Thamal wird wirklich ein Ge­noffe jener geheimnisvollen Sefte von Mönchen, die fein Spiegel bild mehr haben. Er sieht nicht mehr die Frage der eigenen Ber. son in jedem Wesen" und darf beginnen, die Seele auf selbstlose Ziele zu richten", um später einmal die letzte Bollendung zu finden

*) Spiegelmensch". Magische Trilogie. Kurt Wolff , Ber­lag, München .

Otto Ernst Heffe

D. E. H.

Pantor übernimmt ein Berliner Lehramt. Die Verhandlungen mit Prof. Bernhard Bantot, dem Direffor der Stuttgarter Stunstgewerbeschule, baben jetzt den Erfolg gehabt, daß sich der Stünſtler bereit erilärte, an ber Akademischen Hochschule für die bildenden Stünfte eine Abteilung für beatermalerei zu begründen, die der Heranbildung von Künstlern für die Dekoration und Inszenierung von Bübnwerfen dienen soll, und gleichzeitig eine Malfiasse an der Hochschule zu leiten.

Das Gesetz über die Zwangsemeritierung, das am 1. April zum davon Betroffenen 22 ordentlichen Professoren nun auch ihre Lehrtätigkeit erftenmal zur Durchführung fommt, wird nicht zur Folge haben, daß die augeben. Biof. v. Sarnad schreibt den Berliner Hochschulnachrichten, Es er werde weiter leien. Aehnlich antwortet der Altteftamentler Graf Baubiffin und deffen engerer Fachgenoffe Prof. Strad. Prof. folger übernimmt, Beit zu öffentlichen Vorlesungen zu gewinnen, die er b. ilamowit hofft durch den Fortfall des Seminars, das fein Nach feit einigen Jabren in der Universität nicht mehr gehalten hat. Auch Prof. Dietrich Schäfer und Prof. Wilhelm St a bl wollen weiter von dem Rechte zu Vorlesungen und Uebungen Gebrauch machen.

Gerrit- Engelte- Abend. Dem furz vor Abschluß des Waffenstill. standes 1918 gefallenen Lyrifer Gerrit Engelle widmete das Chepaar Brandt- Jacoby in der Reihe ihrer Kammerkunftabende eine Kleine Gedenkfeier, die Brahms und Reger, von Gertrud Steiner las in einer Einleitung Stellen aus der Biographie Engelles von Rothstein und Mag Trapp gespielt, einrahmten. Ostar Brandt Jafos Kneip vor, die lebendig die Entwicklung dieses Malergehilfen zum Dichter und Geistigen schildert, und rezitierte dann abwechselnd mit Margarete Brandt Jacoby aus dem lyrischen Wert

Große Voltsoper Berlin . 8weites Drchefterfonzert in der Braueret Duverture 3. Op. Guryanthe von Weber, Boriviel zu den Weistersingern Königftadi. Dirigent: Gustav Breder. C- dur- Sinfonie von Schubert, von Wagner. Kammerfänger Start Bra u'n singt die zwei Sachs- Monologe und die Lyfiart- Urie aus Euryanthe ".

Donnerstag, den 10. März, in der Aula des Gymnasiums Zum Grauen Glie Rasfer Schüler left auf Einladung ber Boltsbühne E. V. am Stlofter, Stlosterstr. 76. Einlaßtarten 1 M.

Alexander Moskowski lieft am 10., abbs. 74, Ubr, im Neuen Stathaus Schöneberg, Ernftes und geiteres aus eigenen Werlen.