Gewerkschaftsproteft.
zollpolitik, die die Massen des englischen Boltes belastet, weltere| ten zerriffen worden, bem die Sanftionen find ver Deutschland mobil machen, an die Annahme der Reparationsforde Schuzzollmaßregeln folgen lassen. tragswidrig. Die Revision des Friedensvertrages ist jetzt durch rungen zu erzwingen, als Affront der Alliierten beiradhief Bir zweifeln nicht, daß das englische Proletariat und auch die Alliierten selbst eingeleitet worden. Borläufig freilich zu werden könnte. Er hat deshalb den Senatoren nahegelegt, einstdie französischen Proletarier die Augen offen behalten werden. unseren ungunsten. Bald aber wird die Zeit tommen, in der wellen mit der Beratung des Bertrags mit der Republik Kolumbien Unsere Lage in Deutschland ist etwa die jenes amerita- mir die Nugnießer dieses Vertragsbruches sein werden. Die fortzufahren und auch nach Möglichkeit die anderen Berträge zu ernischen Arztes, der in die Hände von Indianern gefallen Idee der Revision hat, so parador es auch flingen mag, hier- ledigen, dafür aber mit der Friedenstejolution noch zu mar. Er sah, wie die Mitgefangenen sfalpiert wurden und mit einen gewaltigen Fortschritt gemacht, für den wir Herrn warten, weil Deutschland sonst nach Herstellung normaler Befein chirurgisches Gewissen empörte sich. So zeigte er benn Lloyd George und seinen Assoziierten nur dankbar sein können. ziehungen an die Bereinigten Staaten appellieren fönnte. an einer Leiche, mie man fachgemäß zu ffalpieren habe. Das Dümmste aber, was das deutsche Bolf in dieser durch ir find so weit, daß auch die Altierten uns zwar massa ben alltierten Bertragsbruch geschaffenen neuen Situation tun frieren fönnen und Europa dazu; aber wie man sadh fönnte, wäre, wenn es fich zu irgendeiner Unbesonnenheit, sei gemäß operiert, um den deutschen Stalp zu befkommen, es durch die äußerste Rechte, sei es durch die äußerste Linte, das vermögen sie nicht zu sagen. B. N. provozieren ließe. Es gilt heute mehr denn je, ruhig Blut und Disziplin zu bewahren. Die Alliierten fämpften bis her nur gegen die Bernunft, jegt fämpfen sie auch gegen das Recht. In diesem doppelten Zeichen müssen sie schließlich unterliegen. Krieg gegen Deutschland ."
Bruch des Vertrages.
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Aus der Flut non Protestbewegungen sei nur die am Sonntag in Bochum abgehaltene Bersammlung der Gewerkschaftsfunktionäre aller Richtungen aus dem ganzen rheinisch- westfälischen Industrie gebiet hervorgehoben:
Man besprach die durch die Vorgänge in London eingetretene fritische Situation für das Industriegebiet. Daß die Pariser Be schlüsse beim besten Willen nicht erfüllt werden können, darüber herrschte Einmütigkeit. Ebenso einmütig, waren die Gewerkschafts führer auch der Meinung, die deutsche Reichsregierung dürfe fich unter feinen Umständen von nationalistischen Scharfmachern und Ratastrophenpolitifern ins Schlepptau nehmen lassen, sondern fie müsse bis zur Grenze des Entgegenkommens versuchen, nicht so falle der Entente, melche unerfüllbares verlange, ein Einverständnis mit der Entente herbeizuführen. Gelinge dies die Verantwortung für die Folgen zu.
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Die Würfel find gefallen! Die letzten schwachen Hoffnungen auf eine Verständigung find am gestrigen Nach- Der Manchester Guardian" schreibt in feiner Sonnmittag durch die Erklärung Lloyd Georges zerstört worden, abendausgabe: daß die Alliierten sich gezwungen sehen, die Sanktionen in Die franzöfifchen Armeen, heißt es, sind auf dem Marsch. Die Kraft treten zu laffen. Der Vormarsch der französischen französische Flotte, aber noch nicht die englische, ist unter Dampf. In Truppen diesseits des Rheins hat eingesetzt und die deutsche deutsche Städte am rechten Rheinufer, ganz außerhalb des pertrags Delegation verläßt London . gemäßen Besatzungsgebiets, soll einmarschiert, und Hamburg , so Ein Aufatmen wird durch die Reihen der Nationafiften heißt es, foll blodiert merden. All dieses soll geschehen, wenn allet Länder gehen. Ihr gefährlichster Feind, die Ber - Deutschland sich nicht bereit erklärt, bis Montag etwas zu tun, mas nunft, hat eine empfindliche Schlappe erlitten. In es nach dem Friedensvertrag zu tun nicht verpflichtet ist. Der ganze Der übermächtige Angriff des Sowjetheeres, das augenFrankreich waren die Herrschaften des nationalen Blod's feit Borgang steht in der Tat außerhalb des Vertrags, der einen ganz blicklich in Europa beschäftigungslos ist wenn man nicht die einigen Wochen sehr unruhig geworden: jede neue Erjazz anderen vorschreibt. Es ist gar nicht zweckmäßig, zu behaupten, daß unterdrückung der Aufstände in Kronstadt , Petersburg und in wahl brachte einen neuen, immer deutlicheren Beweis des die Forderungen, die man Deutschland stellt, geringer sind als die der Ukraine als voll befriedigende Aufgabe betrachtet, hat Mißkredits, in den diese Koalition aller Nationalisten und Forderungen, die im Vertrag enthalten find, oder daß das das kleine Georgien rasch in die Gewalt Mostaus gebracht. Reaktionäre bei den Massen geriet. Zulegt noch, am 27. Fe deutsche Zahlungsangebot lächerlich ist, oder daß Deutschland einen Die menschewistische Regierung, Behörden und Diplomaten bruar, hatte der Block in seiner Hochburg und Geburts- unversöhnlichen und vielleicht auch widerspenstigen Geist zeigt, oder find nach Rutais entwichen, der in Tiflis verbliebene deutsche stätte, im Wahlkreis des Präsidenten Millerand , einen Ab- daß deutsche Politiker und deutsche Zeitungen viel Albernes gefagt Geschäftsträger Dr. Druffe I foll verhaftet sein, die georgische gang von etwa 30 000 Stimmen registrieren müffen! Dem und geschrieben haben. Das mag alles wahr sein und vieles davon Gesandtschaft in Moskau wird angeblich nur überwacht, ihre mußte abgeholfen werden: die französische Bourgeoisie wird ist ohne Zweifel wahr. Folgendes ist aber zwedimäßig: Wenn mir Akten wurden versiegelt. Moskau behauptet, daß die Sowjetfich an den Namen der neubesetzten deutschen Städte weiden, Schritte unternehmen, unfere Forderungen Deutschland aufzu vertretung zu Tiflis sich unter den nach Kutais gebrachten die Bilder der siegreich vormarschierenden Generäle in den zwingen, dann müssen wir vorsichtig sein und nur solche Schritte Geiseln befinde. Zeitungen bewundern, die Kriegsberichte, die genau wie por unternehmen, die der Vertrag bewilligt. Wenn wir diese Grenze Die Mostauer beschuldigen seit langem ihre sozialistischen einem Jahre bei der Besetzung des Maingaues ausgegeben überschreiten, wenn wir irgend welche beliebigen Schritte unterneh- Gegner des Einverständnisses mit den antibolschewistischen werden, mit dem stolzen Gefühl unwiderstehlicher Kraft men, wenn wir irgend welche beliebige Forderungen erpressen und Militärs. Wenn irgend etwas, jo fönnte nur die Moskauer verschlingen. In England wird die wankende Koalition mir in deutsches Gebiet einmarschieren, wenn wir deutsche Häfen Pragis zu solchem Einverständnis führen. ihre Anhänger in der neuen Khaki- Atmosphäre wieber fami- blockieren, dann führen wir Krieg gegen Deutschland . Zu den sozialistischen Parteien, die gegen den Ueberfall meln und die unbequem werdenden unabhängigen Liberalen Wir haben aber den Frieden mit Deutschland geschlossen, und feierlich protestieren, gehören auch die Menschewifi, d. h. die und Arbeiterparteiler von neuem einschüchtern fönnen. gegen ein Land, mit dem wir in Frieden sind, Krieg zu führen, heißt Auslandsvertretung, die die Sozialdemokratische Arbeiterpartei alle Berträge zwischen dem Bande und uns für nichtig zu Rußlands wiederum, wie unter dem Zarismus, unterhalten erklären. Indem wir angeblich den Versailler Bertrag durchfehen, muß. tönnen wir uns wenigstens technisch in der unglücklichen Lage be finden, den Versailler Bertrag zerstört zu haben."
Und in Deutschland beginnt eine Zeit der Hoch fonjunktur für die Helfferich, Stinnes und Genossen. Obenbrein ist das böse Gespenst der Sozialisierung für eine Beitlang wieder gebannt. Die französischen Bajonette werden schon dafür sorgen, daß dem deutschen Großkapital kein Leid zugefügt wird. Es ist erreicht!
Ein letter Hoffnungsschimmer? Bo bleibt aber die Reparation"? Wir dachten, daß Frankreich dringend Geld braucht, und es erhöht nur um dung der Agentur Est- Europe zu: In später Nachtstunde geht uns noch nachstehende Meleinige hundert Millionen feine militärischen Lasten. Wir dachten ferner, daß es darauf ankomme, den Zehntausenden Condon, 7. März.( EE.) Der Oberste Rat geftand zu, von armen Teufeln, die in Nordfrankreich ebbach- und arbeits- daß froß des Inkrafttretens der Sanktionen die allierten und trok los find, schnell zu helfen, ihre Häufer, ihre Fabriten wieder aufzubauen, und daß die Londoner Konferenz eine Lösung dieses wichtigsten aller Trobleme bringen würde. Ach, woher denn? Die Ruinen tönnen schon warten, wenn der Kettenhandel mit Lieferungsaufträgen unter der Aegide Loucheurs nur weiter blüht.
deutschen Sachverständigen heute nacht noch beraten, um zu verfuchen, eine einigende Formel zu finden. Auf Borschlag des Grafen Sforza wurde versichert, daß vorläufig bloß die militärischen Maßnahmen in Kraft treten, die wirtschaftlichen noch nicht.
Trohdem wird in London die Lage peffimiftisch beurteilt, und man zweifelt an dem Zustandekommen einer Einigung zwischen den Sachverständigen.
Die Matrosen für Konstituante!
Teriofi, 6. März.( DE) Hier, in nächster Nähe von Petersburg , läßt sich feststellen, daß die meisten Zeitungsnachrichten über die Aufstandsbewegung in Sowjetrußland start übertrieben sind. Sicher ist jedoch die Tatsache, daß die Erhebung der Kronstädter Matrofen gegen die Sowjetregierung noch andauert. Die Matrosen fordern die Einberufung einer Konftituante. Die Sowjetregierung hatte Verhandlungen eingeleitet, indeffen haben sie noch zu feinen Ergebnissen geführt. Kronstadt befürchtet offenbar einen AngriffAle Scheinwerfer leuchten nachts die Richtung Petersburg ab. Sit tommen. Während der legten Woche ist der Brotpreis im freien neuen offenen Aufständen in Petersburg ist es bisher noch nicht ge handel von 1000 auf 5000 Rubel für das Bfund gestiegen. Aufteine Flüchtlinge aus Betersburg eintreffen, deren regelmäßige fallend ist, daß troß der günstigen Witterung hier seit drei Tagen Anfunft sonst täglich zu verzeichnen war.
In dieser schweren Stunde gebenft die deutsche Arbeiter schaft mit inniger Solidarität ihrer Klaffenbrüder in jenen Städten und Gebieten, die dem Ententefapitalismus als wei teres Pfand dienen sollen. Die Besetzungszeit wird sicherlich Reval , 7. März( BTB.) Nach hier vorliegenden Melbungen feine leichte Brüfung für sie sein, aber das vorübergehende New Bort, Z. März.( Ud. Tel.) Soeben wird bekannt, daß der Sowjetregierung haben Menscheniti und Sozialrevolutionäre Opfer, das fie dem ganzen Bolle bringen, wird von dau- Hardings Pläne, den Friedenszustand mit Deutschland wiederherzu- einen Aufstand in Sibirien hervorzurufen versucht. Die Außer erndem Ruzen sein. Denn am geftrigen Abend ist eine ftellen, durch die krise in der Wiedergutmachungsfrage durch- orbentliche Kommiffion" von Tjumen bedroht alle gefangenen Aufroeltgeschichtliche Tatsache vollzogen worden: der Ber- treuzt worden find. Harding ift der Anficht, daß die Annahme ständischen mit Erschießen und hofft, den Umirieben ein Ende failler Friebensvertrag ist durch die Alliier der Resolution Knog in dem Augenblic, in dem die Alliierten gegen zu bereiten.
Ehrenfriedhof.
Bon Paul Gutmann.
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Ihr toten Märtyrer auf dem Friedhof, euch ist es freilich nicht sich um das Schidsal der ganzen oberschlesischen Kultur, die mit den bestimmt, daß von euren Eaten dermaleinst gesagt und gesungen Uebergang des Landes an Polen in schwere Gefahr fäme und die mird, wie weiland von Rolands Streichen im Tal von Ronceval, barmherzige Nachwelt wird nur grenzenloses Mitgefühl mit euch oder von den Dreihundert im Engpaß der Thermopylen. Nein, eine Namenlosen haben, die ihr hoffentlich in jener Raferei des Todes euer Blut nicht umsonst für die Heilung der Menschheit von gräßlichstem Aberglauben vergoffen habt. Zu eurer Ehre nehmen wir an, daß ihr den Ehrenfriedhof ablehnen und euch mit einer ganz zivilen, sozusagen fang- und langlofen Ruhestätte begnügen würdet.
fich in gedrängter Uebersichtlichkeit in einem vorzüglichen Museum 1920 durch einen Sübermünzendiebstahl empfindlich geschädigt morwiderspiegelt, das ebenfalls der deutschen Sache verloren ginge. Es ist das Oberschlesische Museum in Gleimig, das im April den ist. Das Museum wird unterhalten von dem gleichnamigen Berein, dem über 1000 Mitglieder angehören, dazu 120 forporatipe. und unter diesen wieder über 70 oberschlesische Gemeinden. 8u den Schäßen des Museums gehören zahlreiche Refte von Mammut, Elentier, Höhlenbär und anderen Tieren der weit zurückliegenden Fauna dieses fulturhistorisch höchst interessanten Landes. Als das Museum 1915 sein zehniahriges Bestehen beging, erschien neben dem 10. Jahresbericht als Festgabe ein Ratalog, der den Nachweis gab, daß das Museum bis dahin aus rund 400 oberschlesischen Ortfchaften Gegenstände zusammengebracht hatte, also wirtlich ein Lanbesmuseum ift, deffen Bedeutung weit über das Dertliche hinausgeht. 3u den foftbaren Bildern des Museums gehört ein großes Delge. mälde der bekannten oberjchlesischen Malerin Grete Walbau; es Ueberblick über eine kurze aber glänzend aufsteigende Entwicklung. fonberen Pflege des Museums gehört auch das Andenken Josephs Die Ausstellung umfaßt einige 70 Arbeiten und gibt einen zeigt Gleimik von der Neuen Welt aus gefehen. Zur beSie zeigt Made mit einer Landschaft von 1908 noch als impreffio. Eichendorff. Großartig ist die Sammlung von obernistischen Tüpfelmaler. Die Delbilder und Schwarzweißblätter ber fchlesischen Erzen und Gesteinen. Auf diesem Gebiete folgenden Jahre fünden den Einfluß Cézannes, van Goghs, Picassos wird das Museum der Bedeutung Oberschlesiens als einem der und Klees. Das Jahr 1911 bringt dann die entscheidende Wendung. wichtigsten Grubengebiete der Welt vollkommen gerecht. Hier findet Ein großes, faft gegenstandslofes Gemälde, Sturm", ist der Mart man taufende von Erzstüden, Kohlenproben, geschliffenen und unstein. Der Künstler hat nun seine eigene Rote gewonnen. Farbige geschliffenen Steinen. Oberschleftens Bergbau und Industrie werFlächenaufteilung im Rhythmus einfacher Geometrit ftilifierter Figu. ben in ihrer gesamten chronologischen Entwidlung getreulich ge ren erscheint als das fennzeichnende Brinzip. Was Made fortan mit schildert. Mit dem( 1905 gegründeten) Museum ist ein Wirtschafts enge geworden ist von Laub und Blüten, wo noch die Farben des ein Eichendorff- Archiv und eine bedeutende Heimatschrififammlung Vorliebe gestaltet, ist die Stimmung des Frühsommers, wo die Welt archiv für Geschichte und Entwicklung der oberschlesischen Industrie, Lenzes leuchten, aber nicht mehr zqrt und schüchtern, sondern bei perbunden.
In der Nähe meines Wohnfizes soll ein Ehrenfriedhof errichtet merben. Bon Haus zu Haus werben Sammlungen erhoben, Bank filialen nehmen Zahlungen entgegen. Es handelt sich bei diesem Unternehmen um eine Auszeichnung derjenigen Toten aus unserem Wohnort, die ein Opfer des größten Mordens aller Zeiten geworden find. Sie sollen einen abgesonderten Ehrenfriedhof erhalten, die anderen Toten ruhen auf den gewöhnlichen Friedhof, man fönnte jagen auf einem Friedhof zweiter Klaffe. Warum Ehrenfriedhof? Bar das Leben der übrigen Berstorbenen weniger ehrenvoll, weil Auguft Made. Die Nationalgalerie bleibt ihrem Borfag treu, es ihnen nicht vergönnt gewefen ift, die Hölle von Verdun oder das durch ständig wechselnde Sonderveranstaltungen das Publikum Grauen der Höhe 304 zu erfahren? Muß uns das Andenken tausend heranzuziehen, sein Interesse zu erweden und rege zu erhalten. braver Lebensfämpfer, Familienväter oder Junggesellen, unzähliger Montag mittag wurde vor einer sehr zahlreichen Gemeinde von treu besorgter Mütter, fleißiger Mädchen, nicht zu heilig sein, um Runstfreunden im Kronprinzenpalais eine Gedächtnisausihnen jene Ehre abzuerkennen, die nur den Teilnehmern an maß- ftellung für Auguft Made eröffnet. lofem Blutvergießen zugesprochen wird? Wenn jene Kriegsopfer noch hören und sprechen könnten, würden sie felber flammenden Protest erheben, daß ihr grausames Waffenhandwert, worunter fie namenloses Beh erlitten haben, nach ihrem Tod mit einem befon deren Glorienschein gefrönt werden soll. Schreien fie doch aus ihren Gräbern immer nur das eine Wort:„ Bergessen!" Fragt einen der lleberlebenden aus jener Mezelet, ob er sich durch die Teilnahme daran eine besondere Ehre erworben zu haben glaube, eine andere Ehre als die der Ungezählten, die ftumm und pflichtgetreu in Bert statt oder Bureau ihre tägliche Arbeit zu verrichten pflegen. Er wird, menn er nicht ein gefühlloser Prahlhans ist, mit Berachtung folche Auszeichnung zurückweisen.
Wenn ihr aber eine eigene Ruhestätte jenen armen Kriegsopfern meihen wollt, nennt sie Friedhof des Erbarmens". Der Begriff einer besonderen Kriegerehre stammt aus jenen barbarischen Zeiten, 100 der einzelne ständig gefaßt sein mußte, fein Leben gegen die Billfür irgendeines Nachbarn zu verteidigen. Wenn der Ruhm einer Sache verblaßt, fo. fchwindet auch ihre Wirksamkeit. Man verbrennt feine Reger mehr, weil man den Geruch solcher Scheiterhaufen im Zeitalter des Benzins nicht mehr als besonders lieblich empfindet. Wenn dieser Weltkrieg etwas Gutes bewirkt haben sollte ,. fo müßte es bie Zerstörung jenes Glorienscheins sein, der bisher den Kriegen auf Betreiben der Herrschenden anhaftete. Dieser Krieg, von Anfang m vom Beſthauch ungeheuerlicher Lügen durchzogen, hat solche Lavaströme von Berruchtheit, Schamlosigkeit, niedrigster Bertiertheit über die Welt gegoffen, daß von dieser Berschüttung auch späte Generationen fich taum befreien werden. Und da soll die Teilnahme an ihm eine Ehre gewesen sein? Der im Frieden verstorbene Arzt, der in aufreibender Tätigkeit vielen Menschen ihre Leiden er leichterte, der Gelehrte, der Erfinder, die das Wissen und das Können her Welt bereicherten, der Arbeiter, der sein Leben im Bergwert oder am Hochofen opferte, fie ruhen daneben an weniger ehrenvoller Stätte? Welche Sinnlosigkeit.
aller Frische traftvoll, reif und selbstsicher. Eine Reise nach Tunis , Eine niederdeutsche Woche in Berlin . In der zweiten März die er 1914 unternahm, gab feiner Entwicklung einen neuen und woche findet eine niederdeutsche Woche in Berlin ftatt. Sie be leider den letzten Auftrieb. Der gleißende Märchenzauber des ginnt am 8. März mit einem plattdeutschen Abendgottesdienst in Orients im Licht afrikanischer Sonne glüht und funfelt aus den zwei Kirchen Berlins , barunter in der Raiser- Wilhelm- Gedächtnis. Aquarellen, die das Ergebnis der Reise waren. Dann kam der Kirche. Am 9. März findet in den Räumen des Zoologischen Gar Krieg, und am 26. September 1914 ift August Made gefallen. tens ein niederdeutscher Festabend statt, bei dem niederdeutsche Musit fündesten und Liebenswürdigsten. Alles an ihm erscheint grund- Hochzeit mit Liedern und Bauerntänzen in den verschiedenen Er war gemiß feiner von den ganz Großen, aber einer der Ge- zu Gehör gebracht wird und eine große niedersächsische ländliche ehrlich und freudige Lebensbejahung, und deshalb ist seine Kunst Heimatstrachten stattfindet. Daran schließen fich an den folgenden besonders geeignet, den noch Fernstehenden das Stilgefühl der Tagen Theateraufführungen in plattdeutscher Mundart und Bor. jüngsten Generation zu vermitteln. träge über niederdeutsche Geschichte und Kultur.
Der Direktor der Nationalgalerie verdient für diese neue Ber - Die Zeitschrift Niedersachsen ( Berlag Schünemann, anstaltung um so mehr Dant, als er leider noch immer der einzige Bremen ) hat aus diesem Anlaß eine befondere feftausgabe ver Berliner Museumsleiter ist, der das moderne Brinzip der ständigen anstaltet, die eine wertvolle Ueberschau über niederdeutsche Art, Kunst Bechfelausstellungen konfequent durchführt. In den anderen Samm- und Sprache gibt und die mannigfachen, zuweilen auch ins OberEs wird nachgerade Zeit, daß die vorgefeßte Sentralbehörde den ftrebungen widerspiegelt. lungen, abgesehen vom Rupferstichtabinett, rührt und regt sich nichts. Lehrerhafte und Reattionäre hinüberschweifenden niederdeutschen Be betreffenden Herren die Augen für die Aufgaben öffnet, die die neue Zeit auch den öffentlichen Kunstfammlungen stellt, und daß die wichtigste und dringendste Aufgabe die Popularifierung unseres Runstbesibes ist. Dr. John Schitowski.
Die Abstimmung in Oberfchlefien, die über das Schidsal diefes mert Das Oberschlesische Museum. Man schreibt uns aus Gleiwig: pollen deutschen Landes entscheiden wird, steht bevor. Es handelt
Mitwirkung von Wiinna Ebel- Wilde und Sebata Rabe- Briefel stattfindenden Musik. Zu dem am Freitag, den 11., 7, 1hr, im Bechsteiniaal unter Ronzert der Niederfäcftichen Musitbereinigung find Eine trittsfarten zu 3,20 und 5,40 m. auch in der Borwärts- Buchhandlung und bei Horse, Engelufer 15, erhältlich.
ihren legten Bortragsabend, der Goethe gewidmet ift. Bortragsabend. Friebel inte gibt am 9. März in Meisterjaal