1374 Millionen Kronen ab gegen 1654 Millionen im Jahre Dorher.
Die Schuld am Weltkriege.
[ Breitenfelde bei 5ammerstein in Westpreußen mitgeteilt wird: Der mit der Aufklärung der Vorgänge, die zum Weltfrieg Am Sonnabend nach dem Wahltage beging in einem Dorfe, das Der gleiche wirtschaftliche Drud, der auf allen Industrie. Staaten lastet, zeitigt auch gleiche Erscheinungen. Wir Flagen geführt haben, betraute Untersuchungsausschuß des Reichstags hat meist von Kleinbefizern mit 20 bis 100 Morgen bewohnt ist, der über den schlechten Stand unserer Eisenbahnen, über die in feiner Mittwochsihung die Annahme folgender Feststellung be- Landwirtschaftliche Verein ein Vergnügen. Ein Waldarbeiter, der enorm hohen Zuschüsse, die diese einst gut florierenden Unter schlossen:„ Der Ausschuß hat die von den Sachverständigen erstatteten bei dem dortigen Gastwirt wohnte, nahm an dem Feste teil, jedoch nehmungen jetzt erfordern. Bei den englischen Eisen- Referate nebst den von ihnen beigebrachten Belegen aus den deut- schon nach turzer Teilnahme ve r bot ihm der Borsitzende die weitere bahnen wird das Defizit für 1920 ungefähr 45 milichen, österreichisch- ungarischen und ruffischen Teilnahme. Später, als der Altohel schon ein wenig auf die Gelionen Pfund betragen, und die französischen Eisen- ften, aus dem englischen Admiralswerk über den Weltfrieg müter gewirkt hatte, gab der Vorsitzende den wahren Grund seines bahnen geben ihren Fehlbetrag auf 2800 Millionen Frant an. und aus verschiedenen amtlichen französischen Angaben ge- Berhaltens zu erfennen, er äußerte nämlich:„ Dieser Mann darf nicht Die englische Regierung nügt die Situation, die durch die prüft. Er hat zunächst festgestellt, daß weder in Deutschland , mittanzen, denn es sind doch alles Deutschnationale hier, Wirtschaftstrise entstanden ist, zu einem Borstoß auf dem Ge- och in Defterreich- Ungarn Anordnungen ergangen sind, und der hat am vergangenen Sonntag fozialdemokratisch gewählt." Bemerkenswert ist, daß das Fest dieser Deutschnationalen sich biet der Schuß 30llpolitik aus. Die Arbeitslosigkeit denen der Charafter einer geheimen Mobilmachung innemacht ihr auch in den Kreisen die Stimmung geneigt, die bis- gewohnt hätte. Die Frage, ob Ruhland während eines längeren her dem Freihandel günstig gesonnen waren. Die Borlage, Zeitraums vor der offiziellen Mobilmachung im geheimen direkte die vom Kabinett an das Unterhaus gebracht wird, will die Kriegsvorbereitungen getroffen hat, soll noch geklärt werden. Einfuhr einiger Waren überhaupt von einer Erlaubnis adhängig machen, es soll sodann versucht werden, nach dent Stand der Baluta des Auslandes den Zoll zu bemessen. In Handelskreisen macht sich gegen diese Behinderung des Sandels eine lebhafte Opposition bemerkbar, ob es ihr aber gelingt, das Vorhaben der Regierung zu hindern, steht dahin. Os unterliegt feinem Zweifel, daß eine solche Zollbehandlung far den deutschen Export geradezu verhängnisvoll werden muß In den Bereinigten Staaten find die Kräfte für die Neuregelung des Rolltarifs gleichfalls am Werte, so daß auch dort ein wichtiger Marft für den Absatz deutscher Waren, wenn nicht verloren geht, so doch stark beschränkt wird.
Bündnis und Kampf zugleich?
Das preußische Zentrum hat gestern erklären lassen, bag es ohne Teutsche Boltspartei feine Regierungsioalition in Preußen bilden wolle.
Im gleichen Augenblick aber veröffentlicht die„ Ger mania ", bas führende Berliner Zentrumsblatt, eine auffällig fcharfe& amp fansage gegen die Stinnes Leute. Wie wir schon mitteilten, soll der Außenminifter Simons von rechts her gestürzt werden. Die reaktionäre Presse per öffentlicht Tag für Tag die schärfsten Artitel gegen die Heimfehrenden. Die Seele biefes Treibens fieht die" Germania " in Herrn Stinnes und seiner schwerindustriellen Gefolgschaft Die Germania" schreibt: Wer verstehen wolle, wodurch Minister Simons sich den Zorn des Assyrerfönigs" zugezogen hat, der müßte von der Konferenz in Spa ausgehen.
Borwärts".)
bis zum frühen Morgen ausdehnte, während in den Städten die Polizeistunde um 12 Uhr streng innegehalten wird. Die unvorsichtige. Bemerkung des Borsigenden der Beranstaltung geschah wohl aus Acrger darüber, daß die S.P.D. mil 160 gegen 141 deutschnationale Stimmen an der Spize marschierte.
Man schreibt uns:
Am Donnerstag wird die Beweisaufnahme fortgesetzt. Der Landrat Ein gesinnungstüchtiger Oberregierungsrat von Arnswalde, Dr. Braun, hält das Unternehmen Pfeffers für unvorsichtig und nicht sachgemäß. Er habe Pfeffer auch auf die irreführende Art und Weise aufmerksam gemacht, wie in Arns walde von den Pfefferleuten gearbeitet wurde, besonders von den höheren Offizieren, die in provozierenb lauter Sprache mit militärischen Ausdrüden um fich warfen. Zeuge habe Pfeffer darauf hingewiesen, daß er es sich selbst zuzuschreiben haben würde, wenn er Unannehmlichkeiten hätte. Der Leutnant Schlurenberg von den Pfeffer- Leuten fei auf dem Marktplatz von Arnswalde mit dem Motorrad herumgefahren und habe dabei einen Mann ange fahren; statt sich zu entschulbigen, habe er ihn angefchnauzt Die Arbeitsgemeinschaft habe sich in fürzester Zeit als un brauchbar erwiesen, so daß der größte Teil in furzer Zeit wieder ver. schwand.
Der Zeuge Wiegand erzählt von einer
Beschlagnahme von 40 Gewehren.
Wiegands Ladung war vom Landarbeiterfetretär Breger gestern angeregt worden und gegen den Willen der Verteidigung und des Staatsanwalts befchloffen worden. Der Landarbeiter Biegand er zählt sehr ausführlich die tatsächlich vorgekommene affenfchie bung, ohne daß sich daraus ein Zusammenhang mit Pfeffer er gäbe. Der Beuge läßt sich nicht irre machen in feiner Erzählung, obwohl das Gericht sich über seine epifche Breite luftig macht. Die Junker, die beim Morgentaffee im Hotel den ganzen Prozeß ein Theater nennen, haben vollkommen recht. Selten hat ein Borfizender die Würde eines Gerichts weniger gewahrt als der Landgerichtsbireftor Schmidt- Blande, der die Aufklärung der Tat mit Ausnutzung jeder Situationsfomit verbindet.
Treudeutsch bis zum Geldbeutel.
In der Dienstagabendausgabe der Deutschen Tages finden wir folgendes Inserat:
Seitdem hatte man in manchen Kreisen sogar den Eindrud, daß, was unsere Außenpolitik anbelangt, tein Blatt vom Baume zu fallen vermochte, ohne daß Herr Stinnes oder ihm nahestehende Schwerindustrielle vorher mindestens ihre Meinung dazu zum Ausdruck bringen fonnten. Jedenfalls waren das Ministerium zeitung " der auswärtigen Angelegenheiten und die Schwerindustrie im verflossenen Jahr einander nicht fremd. Nun soll, wenn wir den parlamentarischen Wind in den Kreisen der Deutschen Volks partei richtig deuten, auf einmal Sturm gegen Dr. Stmons geblafen werden. Wir sind bereits gespannt, wer der Häuptling im beninnenden Kampf sein wird. Ist nicht bei der Schwerindustrie vielleicht schon lange ein änäblein für diesen Posten geboren, das irgendwo als Generaldirektor sich das Vertrauen des
uneingeschränkten Königs Stinnes erworben hat?
Dieser scharfe Ausfall gegen Stinnes und seine Bartei in dem Augenblick, wo man ihn als notwendiges Stoalitionstribut ertlärt, zeigt zum mindesten, daß die Rechtsneigung in der Zentrumspartei nicht einheitlich vorhanden ist.
Zur Reaierungsbildung in Preußen.
In unserer Mitteilung über die interfraktionellen BerhandIungen der bisherigen Soalitionsparteien ist infolge eines Hörfehlers bei der telephonischen Uebermittlung ein Irrtum unterlaufen. Der letzte Sah soll heißen: Bugleich seien die bisherigen Roalitionsparteien frei( nicht: bereit), über die Regierungsbildung mit anderen Parteien in Berhandlungen einzutreten."
An der Dreiländerecke.
Für bald oder 15. 3. gesucht gut empfohlenen Borarbeiter
mit ca. 15 Leuten, bevorzugt gef. polnische Landarbeiter.
Rittergut Ober- Neundorf, Kreis Görlig.
In Deutschland hungern über eine Million Proletarier und ihre Familien wegen Arbeitslosigkeit, und vierzehn Tage vor der ober. Schlesischen Abstimmung sucht ein deutschnationaler Rittergutsbesizer in seinem Leiborgan polnische Arbeiter meil fie gefügiger und billiger sind. Geschäft ist Geschäft!
es Herr
Herr Pels Leusden , feines Zeichens Oberregierungsrat im Reichspatentami, hat sich während der Beratungen der Reichsbefol dungsordnung bie Haden abgelaufen, um die Abgeordneten der einzelnen Parteien- bis in die radikale Binfe hinein- für seine und seiner Standesgenossen besonderen Wünsche zu gewinnen. Die Unterredungen im Parlamentsgebäude genügten ihm nicht. Er bombardierte die Abgeordneten mit Briefen unterwürfigsten Inhalts und ließ ihnen selbst in ihren vier Wänden keine Ruhe. Als dann das Besoldungsgesetz verabschiedet war und die sogenannten höheren Beamten dabei am besten abschnitten, war Bels Leusden, der seinen oberregierungsrätlichen wiederum in der alleruntertänigsten" Weise den von ihm trangjalierten Abgeordneten und zwar bis in die radikale Linte hinein brieflich abstattete. Man sollte also annehmen tönnen, daß der Mann vollauf zufriedengestellt war, wie er es selbst schrieb. um fo eigenartiger muß es berühren, daß dieser selbe Herr Pels. Leusden in der bekanntlich politisch streng neutralen"-3sit. schrift des Bundes höherer Beamter" am 15. Februar unter der Spigmarke„ Atademiter wacht auf!" einen Wahlartikel zum 20. Februar veröffentlicht, in dem es zum Schluß heißt:
"
-
Dant
Werbt in der Deffertlichkeit für die Parteien, die unferen gerechten Forderungen Unterstützung zusagen. Helft mit der Waffe des Stimmzettels am 20. Februar d. 3. die Mehrheit aus dem Preußenhaus verjagen, die für uns akademische Beamte jo wenig übrig gehabt hat!
Wie man eine solche Handlungsweise nennt, brauchen wir Herrn Pels- Leusden wohl nicht erst zu sagen. Sein Berhalten wird man sich jedenfalls merfen müssen. Die Demokraten und das Zentrum werden vermutlich auch noch etwas zu der Ange legenheit zu sagen haben.
Die Beschäftigung der Reichsbekleidungsämter. Im Hauptaus schuß des Reichstages wurde Donnerstag die Frage der Reichs. bekleidungsämter erörtert. Ministerialdirektor Dr. Schulz ( Reichsschazministerium) erklärte, daß die Aussichten auf behördliche Aufträge für die Reichsbelicidungsämter leider außerordent. lich gering feier. Lediglich das Reichs poft minifterim hat sich bereit erklärt, in geringem Umfange Aufträge auf Schuß. feibung zu erteilen. Uebrigens ist durch eine Anordnung der monoch das Reichswehrministerium feine Berwaltungsämter, also auch die Reichsbekleidungsämter wie In derfelben Ausgabe des genannten Blattes wird ein natioder übernehmen müsse, in die ganze Angelegenheit ein neues wefent nalgefinnter junger Mann zur Bewachung der fiches Moment hineingetragen worden. Das Reichsschazministerium Biehherde" gesucht. Ob dieser eine junge Mann genügt, um alle beutschnationalen Dchsen zu bewachen?
Landtagswahl und Tanzvergnügen.
Entente,
alle
bittet, nachdem die Aufträge der Reichswehr und der Ordnungs polizei start zurückgegangen find, um Beschlußfaffung, wie die Bes schäftigung der Reichsbekleidungsämter fünftig zu gestalten sei. Daran schließt sich eine Debatte der Ausschußmitglieder.
Der Stand der Entwaffnung. Nach Mitteilung des Reichs. tommissars für die Entwaffnung beträgt der Zugang an bej chlag. nahmten Waffen im Monat Februar: 4 Geschüße, 13 191 Ge wehre, 1077 Pistolen, 4219 Handgranaten. Bon den angemeldeten Waffen der Organisationen find bisher 484 936 Gewehre eingezogen.
Ein bezeichnendes Licht auf den Terror, der von agrarischer Seite nicht nur in politischer Hinsicht gegen die Landarbeiterschaft ausgeübt wird, wirft folgendes wahre Geschichtchen, das uns aus schaftlich schöner ist, aber wo die größere wirtschaftliche Bes| Tagedieben. Sondern sie ist der treuliche Ausdruck des haftigen, tom. deutung liegt, fann nicht zweifelhaft sein..
Myslowiz, die alte Grenzstadt, macht zu einem Teil einen foliben, bürgerlichen Eindrud. Eie ist vom Amerifanismus nicht so erfaßt, als die anderen oberschlesischen Industriestädte, und ist im Frühjahr und Sommer immer noch schön, wenn auch die große Mystowizgrube fich weit hereinschiebt in den Komplex der Häuser. Geht man heute durch Oberschlesien hindurch, so hat man stets bas eine mächtige Gefühl: dieses Land hat eine gewaltige Zufunft, eine unerhörte Blütezeit vor sich, wenn das Schicksal der Abftimmung es nicht losreift aus dem Verbande der deutschen Republit. Was losgerissen wird, sinft östlich ab.
Myslowiz! Die füdöstliche Ede des oberschlesischen Abstimmungsgebietes. Ich war seit den Aufstandstagen des Jahres 1919 nicht wieder dorthin gekommen. Die Trümmerſtüde des von den Aufständischen beschossenen Bismardturmes lagen noch um den Turm herum, und um die Höhen des Grenzfluffes zogen sich noch die Schützengräben der deutschen Grenzposten. Aber diese Erinnerungen an recht wenig freundliche Zeiten tönnen nicht darüber hinrungen an recht wenig freundliche Zeiten können nicht darüber hinwegtäuschen, daß heute auch über dieser äußersten Ecke des deutschen Landes ein friedlicher Wind hinwegzieht. Aus Myslowig fährt ein Benn heute die Abstimmungszüge nach Oberschlesien fahren, fleiner Eisenbahnzug, gemischt aus deutschen und polnischen Bagen, fo mögen die, die auf wenige Tage ihre alte Heimat wiedersehen, mit einer recht urtümlichen Lokomotive, die vermutlich auch drüben stets eingebent sein, wieviel von jenem fleinen Stimmzettel abhängt, beheimatet ist, nach Polen hinüber. ben fie irgendwo in der südöstlichen Ede des Deutschtums der WahlKurt Kretschmar. urne anvertrauen.
Unten am Fluffe liegen immer noch die Steinmaffen der bei Kriegsausbruch gefprengten Eisenbahnbrüde; die beiden Mittelpfeiler der Bride, die heute Bolen mit Deutschland verbinden, find eigentlich überflüffig geworden, denn die neue Eisentonstruktion, die man ber Brüde gegeben hat, ruht auf dem Mauerwert der beiden Ufer Auf dem Brüdenende stehen drei polnische Legionäre. Brückenmache. Sie sehen über das Land hinüber und hinunter in den Fluß. der, sollufrig und lehmgrau, seine Bassermassen mit starker Strömung und lautem Gepolter unter den Brüdenpfeilern hindurch
treibt.
Drei Staaten stießen hier zusammen, nur durch die Grenz gewäffer getrennt. Heute sind es nur noch zwei. Man fann von der Höhe des Bismarckturmes, noch beffer vom Turme selbst, weit hinübersehen in das galizische und polnische Land und rüd märts nach Oberschlesien hinein. Eigentlich sieht es recht freundlich aus da drüben. Wald, Wald und immer wieber Bald. Bas an menschlichen Wohnstätten alles zwischen und an den Geländehügeln liegt, läßt sich oft schwer unterscheiden. Es sieht aus, als schöbe sich eine Ortschaft in die andere.
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plizierten, eflektischen, unternehmenden Großstadtmenschen, des zivili fierten, technisierten, amerikanisierten Nervenmesens, ist das Abbild unbegrenzten Möglichkeiten, mit seinem Mangel an wurzelnder Hal des modernen Lebens mit seinen Ueberbietungen, heftigen Aktivitäten, tung. Die moderne Eile ist darin und die moderne Unfentimentalität, die Erfindungssucht und die polemische Reizbarkeit, die Weitgespannt heit und Erzentrizität, die Ordnungsgier und die darin fich verber gende Anarchie unserer Zeit. Nehmen wir nun ein Porträt, eine religiöse Darstellung, ein lyrisches Gedicht, eine fatirische Romödie, mehr oder weniger pfeift in alledem die Lokomotive, rattert der Motor, zudt der elektrische Strom, mehr oder weniger schlagen bir daraus die dickgedruckten, sensationellen Artikelföpfe der Zeitungen, die grellen Farben der Straßenplafate, die Gewimmel der Theatergarde roben, bes Hamburger Hafens entgegen. Wie sollte denn die Melodie der Schreibmaschine, das Organisationsbild des preußischen Militärs, der Glanz der Bogenlampen, der Geruch der Boltsversammlungen feinen Eingang finden in die Figierungen der Rünste?"
Cheliche Treue bei den Bögeln. So wahr es auch ist, daß die Tauben die zärtlichsten Liebhaber und die peinlichsten Beobachter der Gefeße der Galanterie sind, so wenig ist andererseits daran zu weifeln, daß sie es im Buntte der ehelichen Treue nicht eben auch für die Haustaube, die sich durchaus nicht scheut, den Ches tontraft mit einem fühnen Schnabelhieb zu zerfezen. Bei dem Bettbewerb um die eheliche Zuverlässigkeit gebührt in der Bogel weit unstreitig den Schwalben der Preis, denen auch die bösesten
Das Kunstchaos von heute. Die Kunsterscheinungen der neuesten Beit sind für den Beobachter zunächst verwirrend und widerspruchs. voll. Es bedarf eines eindringenderen soziologischen und ästhetischen Studiums, um darin Gefehmäßigkeit und neue Zielfezungen zu er fennen. 3. offra bt leistet in einem Beitrag im Februarheft des Runstblattes" folche vorbereitende Arbeit. Er charakterisiert bas Runfttreiben: Es mehren sich die Zeitschriften, Salons, Theater, es tun fich bei den Tauben ein Ausnahmefall ist, daß der überlebende Gotte Zungen in dieser Beziehung nichts nachsagen können. Während es fast täglich Berlage auf, bilden fich täglich fast neue Malergruppen, Mufitgesellschaften, literarische Bereinigungen, eine Sturzwelle zumal bem toten Chegefponft über eine Saison hinaus die Treue hält, von Graphit geht über uns hin und das alles ohne jenes Grund- würde eine derartige Bietät osigkeit bei den Schwalben einen un bewußtsein, ohne den Fonds eines allgemeinen Seelentums, ohne die erhörten Skandal bedeuten. Ihre erste Liebe bleibt gleichzeitig ihre geheime Beauftragung seitens jener fulturellen Selbstbewuktheit, die einzige, die erst mit dem Tode erlischt, und daß der Tod der bes sich in den Gestaltungen der Künfte nur ihr Sombol, ihr Antlig schüfe, schworenen ehelichen Treue ein Ziel sekt, ist eine Vorstellung, die wie es doch der Sinn der Kunst ist. Und je mehr wir aus dem Sta das fittenstrenge Schwalbensolt gar nicht zu fassen vermag. dium des Zweifels und der Mißstimmung in das einer ganz aus. gesprochenen Ertenntnis vom Unwert, von der Beziehungslosigkeit, von der Unursprünglichkeit dieses ganzen anfpruchsvoll auftretenden Treibens gelangen und uns mit Gebanken beschäftigen, wie das ganze fünstlerische Dasein der Zeit sich auf eine neue, echte, wirklich notwen- Nomantik wird im Meisteriaal am 13. März. 3%, nadmittags, von dige Grundlage stellen lieke, um so hastiner arbeitet die große beinrich Bimmermann( Einführung in die Romantit), Friedr. Runstzentrifuge, um so fraffer divergieren die Formtendenzen, um fost afenberger to( romantische Borte), Ellen Sarien( roman chamloser bietet sich dos Erzeugte an, um so hemmungsloser wird tiche Lieber), A d. 23 albicoene( romantische Muft) und Lotte ber Ausbrud, um so überstürzter die Sucht nach dem Neven und Baeton( romantische Tänze) als erſte Veranstaltung der Vortragsge Ueberraschenden, um so hinfälliger die stilistische Statil, um so deut- werkschaft deutscher Geistes arbeiter" geboten. licher damit der Lebensfonflikt der modernen Kunst."
und Mutter und sind findet Sonntag 12 116r mittags im Marmor faal Ein Wohltätigkeitskonzert zununien der Vereine Kinderheim am 300 statt. Es bringt Mozart und Opernarien und Duette unter Mits wirtung erster Künstler.
Ein starker Unterschied macht sich bentertbar. Man betrachte nur die einfachen Formen der neueren Kirchen in Myslomib und drüben wenige Meter hinter der Grenze die schöne Kirche des polnischen Dertchens Niwta, einen großen, leuchtenbroten Ziegelbau in halbrussischem Geschmack. In anderer Beziehung ist der Gegensah noch deutlicher. Man werfe vom Dreiländered rückwärts einen Blid ins oberschlesische Grenzland. Ein erregendes Gemirr Don Fördertürmen, Hütten- und Elfenindustriewerfen gigantischster Die neue Form ist einmal das echte Produkt unserer kulturellen Form in wildester Maffenanhäufung. Kein Auge findet sich darin Situation. zum andern der Spiegel unserer Sehnsucht, diese Situation zurecht. Und drüben? Nach Polen und Balizien? Der erste Ein- zu überwinden, wie das ja noch bei jeder aeistinen Gestaltung eller bem biete ber Bürgerfunde der pbilofopbischen Bertiefung des Unterdruck ist Walb! Man sieht auch Fördertürme und Schornsteine, aber Beiten fo aewefen ist. Die neue Form ist nicht vom Himmel gefallen, richts fomie der alten und neuen Soraden Vorträge geboten, Nähere Ausboch vereinzelt und viel feltener. Es scheint, daß es brüben land- I noch die Ausgeburt von ein paar dreisten Literaten und anderen Zunft burch die Geschäftsstelle, Potsdamer Str. 120.
Die aleichen widerstreitenden Tendenzen kommen in der fünft. lerischen Form felbst zum Ausbrud:
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Der Bund der Arbeitermusikvereine( Ortsgruppe Groß- Berlin) beranitaltet am Sonntag, 13. März, 11 Ubr vorm, in der Brauerei stönigstabt, Schönbaufer Allee 11, ein Vormittags- Stonzert. Erziehung und Unterricht vom 31. März bis 6. April. Neben allgemeinen Eine Pädagogische Ofterwoche veranstaltet das Rentralinftitut für Themen über Jugendbewegung und Schulreform werden vor allem aus