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Die Karpathentragödie vor Gericht.

( Schluß aus der Abendausgabe.)

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fein Effen bekommen. Nur heimlich fei ihm ab und zu von feinen Kameraben etwas zugesteckt worden. Im übrigen bestreitet der Zeuge die Angaben des Rechtsanwalts Dr. Hirschfeld, er( der Beuge) sei im Felde zweimal deserttert.

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Der Zeuge Bollberg , ein früherer Unteroffizier aus der gefegter ihm Jagie: Mensch, wollen Sie wohl zurüd; Ihr weiter, daß das Unbinden an dem Baum nur in den den erklärt hierauf Dr. Müller, Assistenzarzt bei der 12. Rom. ftohen habe. Ueberhaupt fei Solagen und Stoßen bei Hiller an Auf Befragen des Borsigenden erklärt der Angeklagte Hiller Säbel ist ja geriplittert!" Auf Anfrage bes Borsigen Rompagnie des Angeklagten, will gesehen haben, wie Hiller den an einen Baum angebundenen Helmhale geschlagen oder ge= Mittagsstunden, in denen es damals ziemlich warm war, vollstreckt pagnie, er habe die Arrestanten nicht vorher auf ihren Gefundheits- der Tagesordnung gewesen. Des weiteren belundet der Zeuge, daß worden sei. Das erstemal hatte er Helmhake an den Baum binden zustand untersucht, da das damals nicht üblich gewesen sei. er von dem Befehl gehört habe, wonach Helmhafe in seinem Eroloc) laffen, weil dieser beim Lebensmittelempfang einen ganzen Käse Staatsanw. Dr. Sauer: Hat der Angeklagte feinen Leuten gegen fein Eisen bekommen hätte. Nach dessen Lode habe das der gestohlen habe, das zweitemal, weil er unerlaubt dem Gewehr über rohe Ausdrücke gebraucht? 3auge: Nur solche, wie sie auf reinigen ferngeblieben sei. Beim zweitenmal habe Helmhate fich dem Rasernenhof üblich waren.( Heiterkeit, die der Bor. Kompagnieschneider Knöfler im Unterstand des Kompagnieführers zufällig mitangehört, wie Hiller zu dem Bataillonsarzt Dr. Müller dann renitent benommen und habe den vorbeikommenden B a fizende energijch rügt.) taillonsfommandeur beschimpft, der ihn darauf ab- zu sehr lebhaften Auseinandersetzungen fam es dona bei der geäußert habe: Wir müssen die Sache so deichseln, daß uns feiner Zeuge Dr. Müller: Es ist mög­führen und in ein Erdloch einsperren lies. Damit, so er- Bernehmung des folgenden Zeugen, des Bureaudieners Berlin . an den Wagen fahren tann." Flät der Angeklagte, jei Helmbate der Gorge der Kompagnie ent- Der Zeuge schildert sehr ausführlich, er habe beobachtet, daß Hillerlich, daß eine derartige Aeußerung gefallen ist, aber Oberleutnant zogen und unter die Aufsicht und Verpflegung des Ba- den an den Baum gebundenen Helmhate geohrfeigt und später, Siller wollte wohl damit sagen, man müsse sich vorsehen, daß der taillons gestellt worden. Vors: Sie sollen nun den Heim. als Helmhafe von Krankenpflegern aus seinem Erdloch heraus- Fall nicht von irgendeiner Seite ausgebeutet würde. Angefl: Ich sollte auch auf Befehl des Bataillons über den hafe, als er aus diesem Erdloch einmal zum Austreten geführt gezogen wurde, in das Gefäß getreten habe. Cr, der Zeuge, ob bes Helmhafe einen Bericht einreichen, da das Bataillon mit wurde, beschimpft haben mit Worten wie Mistvich"," as" habe vor dem Erdloch, in dem Helmhale gefangen faß. Bosten ge- der Möglichkeit rechnete, daß Kaiser die ganze Sache ent­und dergl. und folien ihn in s Kreuz getreten haben. standen und dem im Fieber wimmernden Helmhate Angeti.: Das bestreite ich ganz entschieden. Mit Helmhale fertig Schneewasser zu trinken zu werden, war nicht leicht. Er weigerte sich anfangs, fein Gewehr zu tragen, da er angeblich für die Mufit ausgebildet war. Ich habe auch keinen Befehl gegeben, ihm die Nahrungsmittel zu entziehen. Der Gesundheitszustand seiner Leute habe sich infolge der geringen Ernährung und der mangelnden Bekleidung immer mehr verschlechtert. Vielfach hätten die Mannschaften auf alle mögliche Art und Weise versucht, burch absichtliche Bernachläffigung und Selbstverstümmelung von der Kompagnie wegzufommen. Ruhr und Cholera herrschten damals gleichfalls infolge des Genusses von Leichenwasser. Die Leute leien noch am Morgen frisch und munter gewesen und am Abend starben fie plöglich. Mehr als 50 Broz. der Kompagnie hätten sich damals frant im Revier befunden. Staatsanw. Dr. Sauer: Haben Sie vielleicht ein­mal eine Aeußerung getan, bei Ihnen gebe es teine Stranten, son­dern nur Verwundete und Tote? Angefl: Es ist möglich, daß ich etwas derartiges gesagt habe, als einmal vor dem Abrüden in die Stellung sich ein zu großer Teil der Kompagnie frant meldete. Hierauf wurde in die

Beweisaufnahme

eingetreten und als erster Zeuge der frühere Leutnant Schmidt vom Gardefüfilierregiment vernommen. Er fann im allgemeinen über den Angeklagten nichts aussagen. Seiner, des Zeugen, Ansicht nach habe Hiller hauptsächlich unter dem Einfluß des Fiebers gestanden, er habe jeden Morgen 38 bis 39 Grab Körpertemperatur gehabt. Ein einziges Mal habe Hiller einen schlafenden Posten mit einem Schlage gemedt. Zum Schluß erklärte der Zeuge, daß ihm von einem Befehl nichts befannt we, wonach die Mannschaften vor dem Anbinden an dem Baum ärztlich untersucht werden mußten. Much in anderen Kompagnien habe eine derartige Untersuchung nie stattgefunden.

stellen und aufbauschen würde. Von einer Aeußerung, wie fie der Zeuge Bollberg schilbert, fann aber feine Rede sein. 2uf Befragen des Staatsanwalts erflärt der Zeuge Bollberg dann weiter, Hiller habe viel mit einem Stod oder mit einem Spaten ge­schlagen. Ausbrüde wie Sau", Schwein", Aas" jeien bei ihm an der Tagesordnung gewefen. Außerdem habe er viel ge trunten. Rechtsanwalt Dr. Hirschfeld hält dem Zeugen darauf vor, daß er bei einer Vernehmung durch den Rechtsanwalt Dr. Feder erflärt habe, er lönne das jaredliche Bild des mißhandelten. Helmhake nie wieder los werden, während er bei der Verhandlung vor dem Kriegsgericht ausgefagt habe, er könne sich nicht erinnern, mishandlungen gesehen zu haben. Die Verteidigung, so erklärt Dr. Hirschfeld, wird feststellen, daß Aussagen, die Herrn Dr. Feder nicht in ben Rahmen paßten, einfach fortgelassen wurden. Hierauf wurde die Berhandlung auf Dienstag früh 9 Uhr vertagt.

gegeben, obwohl der Gruppenführer Kuhn am Tage vorher den Leuten feiner Gruppe ausdrücklich verboten habe, den Gefangenen Der Vorsitzende stellt etwas zu freffen oder zu faufen" zu geben. feft, daß der Zeuge wegen Expreffung zu 4 Monaten Freiheitsstrafe verurteilt wurde und daß er erst am 18. März zur 12. Kompagnie fam, während Helmhake bereits am 12. März an den Baum ge­bunden wurde. Es ist mir also unverständlich, wie der Zeuge, der doch erit viel später gekommen ist, die Angaben über die Mishand­lung Helmhates am Baum so präzis machen will. Warum, Herr Zeuge, haben Sie denn dem Angeflagten nicht von der Erkrankung Helmhafes Meldung gemacht? Zeuge Berlin : Hiller wußte Jah als gemeiner ja selbst sehr genau, wie frant Helmhafe war. Fusilier fonnte diesem Rompagnieführer feine Meldung machen, ohne befürchten zu müffen, daß er mich selbst an einen Baum binde. Rechtsanw. Hirschfeld: Herr Zeuge, haben Sie Damals, als nach Ihrer Ansicht der Angeklagte den Helmhate am Baum ohrfeigte, vielleicht ben Major Kohler oder den Unter­offizier Franf in der Nähe gefehen? Beuge: Nein. Rechts­anw. Hirschfeld: In diesem Puntt sett fich der Zeuge in Wider- Berciu Arbeiter- Jugend Groß- Berlin. Sekretariat: M. 40, Jn den 3alten 28. Moabit : Baldenserstr. 21, Zimmer 12, Diskussionsabend: Warum wir won­spruch zu allen anderen Zeugen. dern." Bankow: Jugendheim Knaben- Mittelschule( 3eichenfaal), Bollani. Dann wurde der Zeuge Lichterfeld vernommen. Der Zeuge Steinkohlenbergwert." hat ebenfalls gehört, daß Kuhn den Leuten der Korporalschaft versße 131, Cingang Steue Schönholzer Str. 12. Vortrag: Eine Einfahrt ins Echöneberg: Jugendheim Stubensstr., Ede Hauptstr. Staalen: Jugendheim Gartenstadtschule. bot, Helmhale Effen oder Trinken zu perabfolgen. Dagegen erflärte Bortrag: Romantik der Landstraße." Leseabend. Gülben: Jugerdubaimmer der Gemeindeschule Wilmsstr. 10. Bor­der Zeuge, er habe nicht gesehen, daß Helmhafe von Hiller geschlagen trag: Detlef Liliencron." Weißenfee: Jugendheim Woeldpromenade 1, Ledi­Der nächste Zeuge, Maurer Segenheim. Diskussionsabend: Arbeiter- Jugend 9r. 2." oder gestoßen morben set.

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bastian Kaiser, der damals als Deserteur in demselben Erdloc), in dem Helmhate sich befand, gefangen gehalten murde, befunde., daß Hiller fich eines Tages den Helmhale vorführen ließ und als diefer infolge übergroßer Schwäche vor seinem Kompagnie führer feine militärische Haltung einnehmen konnte, ihn anschrie: Auf Anfrage des Generaloberarztes Dr. Wagner erflärt Du Schwein, bist Du noch nicht verredt? Schlagt das Schwein fof!" ber Angeklagte, daß seine Kopfverlegungen infolge der langwierigen Transporte mehrmals einer starten Bereiterung ausgefeßt Dann habe der Angeklagte dem Helmhafe einen Fußtritt per­waren. Rechtsanm. Dr. Hirschfeld: Anläßlich einer zweiten feht. In den drei, vier Lagen, die er mit Helmhafe in dem Erdloch Kopfperlegung ist der Angeklagte im Feuer geblieben, bis ein Bor. I zufammen mar, so befundet der Zeuge, habe er von der Kompagnie

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