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Das Ende des Kronstädter Aufstands.

Sfodholm, 18. März.( WIB.) Die Mitteilung von dem Fall Aronstadts wird DON dem Kronstädter Revolutions. tomitee, bas mit 800 Soldaten in Finnland   angekommen ist, bestätigt

Anfragen

Bekleidungsämter.

D=

Groß- Berlin

Die Juristen".

Allerneneftes! Am 11. März morgens brachte der Bormärts die Mitteilung, daß in der 2ungenheilstätte Grabowfee die Batienten am 10. März in einen hunger ftreit eingetreten maren. Am 12. März abends hatten wir dann zu melden, daß diefer Streit nach 34stündiger Dauer erfolglos abgebrochen wurde. Heute, am 18. März, bringt die Neue Berliner Zeitung", ein auf den Straßenverkauf zugeschnittes Mittagsblatt, wörtlich ohne

Zur Nichtbestätigung gewisser Bezirksämter. Condon, 18. März. Reuter meldet aus Helsingfors   über den Fall von Kronstadt: Die Aufständischen sprengten vor ihrem Es wird allmählich zur Gewißheit, daß eine Reihe Bezirks- Quellenangabe unfere am 11. März veröffentlichte Mitteilung über Rüdzug die Kriegsschiffe Betropamiomst und Sebaft p- ämter vor den Augen des Oberpräsidenten bzw. des Ministers des den Beginn des Hungerstreifs. Wahrscheinlich wird sie morgen, am pol General von Roslowski ist nach Finnland   entflohen. Innern feine Gnade finden sollen. Das liegt im Wesen des Be- 19. März, als Allerneuestes" unsere am 12. März gebrachte Mel­Kopenhagen, 18. März.( WTB.) Aus Helsingfors   ist der Ber- ftätigungsrechts, welches den Behörden freie Hand läßt, nach eigenem dung über den Abbruch des Streifs ihren Lefern auftischen. Die großen Truppenübungsplätze Jüterbog  . Markendorf. finste Tidende gestern nachmittag 3 Uhr gemeldet worden: Flücht- Ermessen zu entscheiden. Es bestätigt sich, daß in denjenigen Be­linge, die von Kronstadt über das Eis gekommen sind, berichten, daß 3irfen, die es versäumt haben, einen Juristen mit in das Be Jaenidendorf find an Berliner   Alteisengeschäfte verpachtet worden. zurzeit ein allgemeiner heftiger Angriff gegen Kron- zirksamt zu wählen, die Bestätigung versagt wird. Obwohl der Die Pläge werden jekt gründlich und fachgemäß nach alten Geschossen Stadt gerichtet wird. Der Angriff wurde mit einem vernichtenden Oberpräsident fich offiziell hierzu nicht geäußert, anscheinend auch und Eisenteifen abgesucht. Der Truppenübungsplan Marfendorf ist Don ostpreußischen Flüchtlingen befiedeft worden. Artilleriefeuer eingeleitet, das um 3 Uhr morgens begann. Um derjenigen Korrespondenz, die sonst die Nachrichten aus dem Ober­Trauerfeier für Talaat Pafcha. Für den ermordeten früheren 4 Uhr gingen die Bolschewisten zum Angriff über. Einige Nach- präsidium an die Berliner   Presse zu verbreiten pflegt, Mitteilung türkischen Großvezier Talaat Bafcha findet morgen eine Trauer. richten gehen darauf hinaus, daß Kronstadt sich bereits übergeben nicht gemacht hat, zeigen die bisher bestätigten Bezirksämter deutlich feier statt, nach deren Abschluß die Leiche nach Konstantinopel   überge. habe, während andere befagen, daß noch weiter gefämpft werde. genug, daß unsere in der gestrigen Morgennummer gebrachte Mitführt werden soll. Der Trauerzug wird sich um 12 Uhr vormittags Alle Berichte stimmen darin überein, daß die Lage für Kronstadt teilung zutreffend ist. von der Hardenbergstr. 4 nach dem Matthäi- Kirchhof am Bahnhof fehr tritisch ist. Wir werden darin noch bestärkt durch die Mitteilung, daß auch Großgörschenstraße begeben. der Minister des Innern die Auffassung vertrete, wonach in ben Be Die Verordnung über die Bereitung von Kuchen vom 11. März zirtsämtern das juristische Element vertreten sein müsse. Hierzu 1921, die von der Reichsregierung mit Zuftimmung des Reichsrats möchten wir bemerken, daß die Aufsichtsbehörde leine rechtliche und des von dem Reichstag gewählten Ausschusses getroffen wurde, In der heutigen Reichstagsfizung erwidert auf eine Anfrage des Handhabe zu einer solchen Entscheidung hat. Abgesehen davon, daß wird heute im Reichsanzeiger" veröffentlicht. Diese Berordnung Abg. Simon Schwaben( Soz.) Staatssekretär Lewald, daß die in einer Anzahl Städte dem Magiftrat feine Juristen angehören, die tritt mit dem 15. März 1921 in Kraft. Behauptung, die Reichsregierung habe über die Antwort der baye- Städteordnung eine solche Verpflichtung auch nicht vorschreibt, find rischen Regierung in der Einwohnerwehrfrage ihre Bedie Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt friedigung ausgefprodjen, unzutreffend sei, und daß die bayerische die Bezirksämter der Gemeinde Berlin   lediglich ausführende der heutigen Bostauflage bei. Organe des Magistrats. Man wird die Mitarbeit des juristischen Elements nicht entbehren fönnen, dazu bedarf es aber feines besonderen Dezernenten. Wir sind sogar der Meinung, daß Darauf wird bei den Reichsbekleidungsämtern( Reichsschah auch ein juristischer Dezernent sich wiederum juristischer Hilfskräfte ministerium) die zweite Lefung des Haushalts für 1920 fortgefeßt. bedienen muß. Allein, das Bestätigungsrecht der Aufsichtsbehörde Abg. Simon- Franten( U. Soz.): Unter dem Bersonal der Be­fleibungsämter ist eine große Beunruhigung entstanden, weil diese hat nach allen vorliegenden Ministerialerlaffen vom Standpuntt der Member aufgelöst merden sollen. Die Nationalversammlung hatte Befähigung und der moralischen Qualifikation zu ausbrüdlich das Weiterbestehen und den wirtschaftlichen Ausbau dieser erfolgen. Hat der Oberpräsident nach dieser Richtung gegen Ge- Frischenste. Thema: Wirtschaftsfragen. Ref.: Gen. Kramer. Aemter beschloffen. Die Bekleidungsämter arbeiter heute auch für wählte Bedenten, fo mag er danach entscheiden, so, wie er aber Spanban. Achtung! Alle Kollegen, die durch ben Brand ber Berliner   Metall­die Zivilbevölkerung, und zwar meist billiger als andere Unter- jetzt sein Bestätigungsrecht handhabt, muß es das ftartte Beinduftrie Spandau  ( Sübhafen) entlassen worden sind, treffen sich am Montag, den nehmungen. Sowohl die Löhne wie die Leistungen sind bei den Be- fremben erregen. Es ist doch wohl kein Zufall, daß bisher nur 21. März, abends 61 Uhr, bet Tepper, Grunewaldstraße, sweds Bekanntgabe und dem Handwert nicht mehr und nicht weniger Ronfurrenz als lie Element entsprechend vertreten ist. Kleidungsämtern dieselben, wie bei der Privatindustrie. Sie machen diejenigen Bezirksämter bestätigt find, in denen auch das bürger Stellungnahme zu dem ergangenen Urteil. Betrifft Betterzahlung des Sohnes. 1. B. eine der anderen Schuhfabriken. Auch ein Mangel an Be schäftigung fann nicht als Grund gegen ihr Weiterbestehen ange­Auch wir hätten gewünscht, daß in einigen Bezirten bie Batten führt werden. Die Beamten der Post und Eisenbahnen tragen sehr eine andere Zusammensetzung ergeben hätten sowohl in den Be­gern die Anzüge, die von den Bekleidungsämtern geliefert find. Die airfen des Westens, als auch in den mehr proletarischen Stadtteilen. Rechtsparteien, die an dem erwähnten Beschluß der National- Nachdem aber die Wahlen stattgefunden haben, muß erwartet werden, nerfammlung ausdrüdlich mitgewirkt haben, sehen sich jetzt für die daß die Aufsichtsbehörde lediglich nach rein sachlichen Er. Brivatindustrie ein. Dabei liefert die Privatinduftre oft wert- wägungen ihre Entschlüsse faßt. lofen Schund. Wenn jegt vier Bekleidungsämter für die Reichs­mehr und vier für die Sipo arbeiten sollen, muß die Produktion ein­gefchräntt werden. Wir bitten, mit uns dafür einzutreten, daß die Bafleidungsämter erhalten bleiben.

Note gestern dem 28. Ausschuß mitgeteilt fei.

Reichsbekleidungämter.

Abg. Erfing( Zentr.) erklärt, daß die Auflösung der Bekleidungs­amber feine antifozialistische Maßnahme fet. Abg. Bark( Komm.): Wenn die Regierung selbst zugibt, daß die Bekleidungsämter besser und billiger arbeiten, so wäre es un verantwortlich, fie aufzulösen. Wir verlangen im Ein­verständnis mit den Gewerkschaften, daß die Bekleidungsämter be­fiehen bleiben und über ihren bisherigen engen Rahmen hinaus ihre Produktion erweitern.

Die Schuldfrage im Hiller- Prozeß. Nach Eröffnung der Sigung verliest der Borsitzende, Land­gerichtsdirektor Braun noch einmal die Schuldfragen, die bahin gehen, ob Hiller in drei Fällen den Helmhafte mishandelt und an der Gesundheit geschädigt hat, mit dem Erfolge, daß der Tod durch Mißbhandlung veranlaßt ist

Zur Abhilfe der Erwerbslosennot.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

Heute, Freitag, den 18. März: 7. Abt. Borftandsfizung: 6%, Uhr bet Bogler, Mittenwalder Str. 16. Funt. tionarfonferenz: 7%, Uhr bei Windolf, Gneifenauftr. 64. 103. Abt.  ( Oberschöneweide  .) Mitgliederversammlung: 7%, Uhr ta ber urla,

gez. Fritz Rant

Gewerkschaftsbewegung

Einigung in den Konditoreibetrieben.

Die Arbeiter in den Konditoreibetrieben Groß- Berlins tagten am Donnerstagabend in den Mäfiterjälen, um über den Streit zu beschließen. Zunächst referierte Thieme über den bisherigen Er folg der Lohnbewegung. Am 19. Februar hat der angerufene Schlichtungsausfchuß durch Schiedsspruch die Löhne für das Der gestern abend in der Stadtverordnetenversammlung einge in den Konditoreien beschäftigte Berfonal festgefeßt. Da die Ar­fette Ausschuß für die Erwerbslosenfrage bat fich jo beitgeber diesen Schiedsspruch nicht anerkennen wollten, wurde am fort tonstituiert und unter dem Borsiz des Stadto. 3 immer. 4. März unter der Leitung des Vorsitzenden vom Schlichtungsaus mann alsbald eine aus 6 Personen bestehende Deputation von Arschuß nochmals verhandelt. Die Vertreter der Arbeiterschaft stellten folgende Forderungen: beits- und Obdachlosen empfangen und angehört. Die Deputation Für Gehilfen in der Backstube im Alter bis zu 21 Jahren trug die aus den kommunistischen   Anträgen bekannten Wünsche vor. 300 m. pro Boche, für ältere Gehnfen 315 M. Ladengehilfen und Als Beschwerdegegenstand wurde u. a. vorgebracht, daß jetzt von Servierdamen pro Woche 35 m. und 10 Bros. thres Umfazes. Min­ den   Arbeits- und Obdachlosen ein Nachweis verlangt wird, wo desteinkommen 300 M. Hausdiener, Hilfsarbeiter, ungelernte Ar­fie die zwei Jahre nach dem Kriege gewohnt haben; für die weitere beiter im Alter bis zu 19 Jahren 160 m, bis zu 24 Jahren 190 und Beschwerde der Obdachlosen, daß das Essen den Demonstranten über 24 Jahre 240 m. wöchentlich. Kutscher 270 m. wöchentlich. abends nach der Rückfehr ins Afyl vorenthalten worden fei, fagte Weibliche Hilfskräfte für Badstube, Küche und Hausarbeit im Alter Stadtrat Weise Abhilfe für heute abend zu, indem die Berwaltung bis 19 Jahre 135, bis 24 Jahre 155, über 24 Jahre 175 m. wöchent mit bezüglicher Weifung versehen werden sollte. Der Ausschuß be fich. Berkäuferinnen und Kassiererinnen bis zu 21 Jahren 165, schloß, alle auf das Obdach bezüglichen Fragen der zuständigen ältere 185 m. wöchentlich. Labengehilfen als Aushelfer 10 M. täg lich und 10 Proz. ihres Umfazes. Deputation zu überweisen und eine Untertommiffion, Auch diese Forderungen wurden von den Arbeitgebern abge­bestehend aus den Stadtvo. Schindler, Brolat und Zimmermann, ein wiefen. Heute solle nun so führte der Redner weiter aus zusehen, die im Berein mit einer Bertretung des Magistrats und darüber abgestimmt werden, ob man in den Streit eintreten wolle zwei Delegierten der Arbeitslofen morgen mit den Reichsbehör- oder nicht. Werde der Streit beschloffen, so müssen die Kollegen den behufs Abhilfe der Notlage der Arbeits- und Obdachlosen in und Kolleginnen in voller Einigteit treu zusammenhalten, Berbindung treten soll. Die Beratungen des Ausschußfes follen mit bis der Sieg errungen ist. allen zu Gebote stehenden Mitteln beschleunigt werden.

Sodann ergreift Staatsanwaltschaftsrat Dr. Sauer das Wort zur Schulbfrage und führte u. a. aus: Das Bild, das die mehr tägigen Verhandlungen hier entrollt haben, zeigt mohl das limmste Rapitel aus der Geschichte des lehten Krieges. Aus der Fülle des Materials, das gegen den Angeklagten vorliegt, tommt hier nur ein fleiner Teil der Mißhandlungen, nämlich die an dem verstorbenen Gardefüfilier Helmhafe begangenen, zur Aburteilung. Das tommt aus der ganzen Entwicklung, die diese Straffache ge­nommen hat: aus der Aburteilung einzelner Fälle durch das Kriegs­gerich ben Freispruch des Angeklagten in mehreren Fällen, der chon erfolgten Berurteilung zu 7 Wochen Festung und später auf Berufung des Gerichtsherrn hin zu 2 Jahren Gefängnis. Gegen Eine neuartige Organisation zur Bekämpfung des Berbrecher. das letztere Urteil hatte der Angeklagte Berufung eingelegt und das tums hat der Verband der Kriminalbeamten Deutschlands   geschaffen. Reichsgericht hat das Urteil des Obertriegsgerichts aufheben Es ist eine Detektivzentrale für das ganze Deutsche Reich mit bem müssen, meil in der Besetzung des Gerichts ein Fehler gemacht Sib in Berlin  .

morden war.

Bevor der Antlagevertreter auf die einzelnen Handlungen felbft eingeht, weist er die Geschworenen darauf hin; für sie dürfe nur das maßgebend sein, was in der Verhandlung vorgebracht worden ist. Der Staatsanwalt schildert sodann die Schwierigkeiten, mit welchen das Gardefüfilier- Regiment zu jener Zeit in den Rarpathen hat fämpfen müffen und betont, daß der Angeklagte Hiller ein sehr tüch tiger Offizier gewesen sei, der vielleicht von einem mißverstandenen Gefichtspunkt aus falsch gehandelt habe. Eine Reihe von Zeugen haben befundet, daß immerfort

Schlag auf Schlag gefallen fei, wegen ganz geringfügiger Ursachen. Ebenso sei durch hiller ein ganz unglaublicher Ton in die Rompagnie hineingetragen worden und dieser Zon habe auch auf die anderen untergebenen Organe abgefärbt. Wir haben hier ferner gehört, daß der Füsilier Helmhafe später allerdings auch viel begangen hat, was unrecht war. Dies mag aber mit seinem Gesundheitszustand zufammengehangen haben.

Eine Detektiv- Zentrale. Berbrecherbekämpfung auf neuem Wege.

Die Detektinzentrale will die reichen Erfahrungen der penfto­nierten Kriminalbeamten, ihre Kenntnis der gewerbs. mäßigen Verbrecher und ihres Anhangs, der Abfagmöglichkeiten für Einbrecherbeuten und dergleichen und der dafür in Frage tommen den Dertlichkeiten und Transportwege im Interesse des Gemeinwohls nußbar machen und dadurch zugleich den pensionierten Beamten ben Wirtschaftstampf erleichtern. Bon den Grundsäzen organisatorischer und gemeinnüßiger Selbsthilfe ausgehend, will der Verband der Kriminalbeamten durch die Detektivzentrale diesen doppelten Zweck erreichen. Die Zentrale soll dem Bedürfnis des großen Publikums nach einer unbedingt zuverlässigen und vertrauenswürdigen Pri­Dat betettei abhelfen und den penfionierten Kriminalbeamten eine ihren Kenntnissen und Fähigkeiten entsprechende Einnahmequelle sichern. Die Deteftiozentrale, eine finanziell faufmännisch und tech nicht auf der breitesten Grundlage errichtete 3.m.b.. soll nicht als Ronkurrenzunternehmen der staatlichen Berufskriminalpolizei ge­leitet werden, sondern im Gegenteil in Gemeinschaft mit der Be­triebszentrale vereinigter Bewachungsgesellschaften des Kölner   Ber­bandes G.m.b.5. unter ständiger Fühlungnahme mit Einbruchsver­ficherungsgesellschaften, den Handelskammern, den Industrieunterneh­mungen und den Reichs- und Staatsbehörden arbeiten. Der Zen­trale, die ihren Hauptfit am Lüßowufer 1 hat, ist eine Zucht und Dreffuranstalt für Polizeihunde angegliedert.

Die Märzopfer von Adlershof.

S

Heßschold machte davon Mitteilung, daß die Arbeitgeber ebenfalls tagten, um fich endgültig zu entscheiden. Noch vor 11 Uhr werde über den Ausfall dieser Entscheidung telephonisch berichtet werden. Inzwischen tönne die Kollegenschaft wohl die Ab stim­mung vornehmen. Diefe ergab 1235 Stimmen für den Streit, 69 Stimmen waren dagegen. Das Resultat murde mit stürmischem Beifall begrüßt. In der zwölften Stunde traf bie Meldung ein, daß von den

Arbeitgebern beschlossen worden sei, die gestellten For berungen zu bewilligen.

Es wurde noch beschlossen, zwei Bertreter zu ber am 17. April in Kaffel stattfindenben Reichskonferenz zu entfenden. Gewählt wurden Thieme und Müller.

Der Hamburger Metallarbeiterstreik beendet. Nach fast achtwöchiger Dauer hat der Streif in den Land­betrieben der Eisenhütten Hamburgs   sein Ende gefunden. Das Ulti matum der Unternehmernerbände der Eiſenindustrie hat zu einer Besprechung zwischen der Bezirksleitung des Metallarbeiterver bandes und der Verbandsvertretung der Unternehmer geführt, in der vereinbart wurde, daß die Arbeiterschaft anter Wegfall des ultimatums bie Arbeit heute morgen wieder aufnehmen fann, falls fie fich mit folgendem einverstanden erklärt:

Die Lohnregelung erfolgt auf Grund des Berliner  Schiedsspruches, der im Berlauf des Streits gefällt werden ist. Der darin zuerkannte Urlaub foll im Jahre 1921 durch Bauschal. summe von 100 bis 175. abgelöst werden. Im Jahre 1922 werben die vor dem Streit erworbenen Rechte auf den Urlaub angerechnet. Maßregelungen dürfen nicht erfolgen. Dieses Abkommen hat bis 31. Mai 1921 bei ftillschweigender Ber­längerung von je vier Wochen, falls Ründigung ausbleibt, zu gelten.

Am Donnerstag tagte im Zirkus Busch in Hamburg   die ent­fcheidende Bersammlung der Streifenden. Nach der Debatte, in der fämtliche Distuffionsredner zur Weiterführung des Strefts aufforderten, erfolgte die geheime Abstimmung, die dennoch eine mehrheit von 150 Stimmen für die Wiederaufnahme der Arbeit ergab.

Handelshilfsarbeiter im Einzelhandel!

Der Staatsanwalt tommt dann sehr ausführlich auf die Miß­handlung vor dem Gefangenen Erdloch zurück und erflärt, daß dieser Sachverhalt nichts anderes darstelle als eine bobenlofe Roheit, die man einem gebildeten Mann, einem Offizier, nie­mals zutrauen follte Es sei auch zweifellos, daß die Tat von einem Borgesezten im Dienst, und zwar vorsätzlich begangen wor ben ist. Bei der Beurteilung der Lebensmittelentziehung müsse man in Betracht ziehen, daß eine Mißhandlung nicht' stets in Nicht inmitten des Friedohfes, sondern abseits, am Wege, der positivem Sinne erfolgen müffe. Hiller habe sich hier vielmehr hinausführt in dunkles Fichtengrün, find fie gebettet. In langer burch bas pflichtwidrige Unterlaffen einer Handlung Reihe nebeneinander erheben sich ihre Hügel- 15 an der Zahl.- strafbar gemacht. Selbst wenn man dem Angeklagten glauben wolle, Die Gemeinde hat ihnen ein Dent mal gestiftet, das am Sonntag, ihm sei die Vorschrift, daß ein Verurteilter vor Antritt seiner Haft den 20. März, der Deffentlichkeit übergeben werden soll. Die fozia ärztlich zu untersuchen sei, unbekannt gewesen, so fei doch festzu- listische Arbeiterschaft des 15. Bezirks will biefen Tag durch eine befchloffen, in allen Betrieben des Einzelhandels die Abstimmung Die gestern abend ftattgefundene Funktionärversammlung hat stellen, baß allen anderen Beugen, fogar dem Bataillonsadjutanten, würdige eier begehen. Nachmittags pünktlich 2 Uhr treten bieber bie Arbeitseinstellung vorzunehmen. Die Stimm her Leibende Zustand Helmhates, feine einzelnen sozialistischen   Barteien am Adlergestell, mit der Spiße zettel und das Abstimmungsresultat aus den einzelnen Betrieben völlige feelische Gebrochenheit, gegen den Bahnhof Adlershof   gerichtet, an, um im gefchloffenen muß bis Sonnabend nachmittags 2 Uhr der Organisationsleitung des aufgefallen ist. Aber selbst bei der Vorführung aus dem Erdloch. Zuge den Friedhof zu erreichen, wo um 3 Uhr die Gedächtnisfeier Deutschen Transportarbeiterverbandes, Verwaltung Groß- Berlin, als Helmhafe dem Zusammenfinken schon nahe war, habe Hiller fich stattfindet. Die Ordner werden von den einzelnen Parteien gestellt. 3. Hd. des Kollegen Pollmeier, übermittelt sein. Die Abstim nicht für verpflichtet gehalten, dem Arzt Mitteilung zu machen. Der Die Genoffinnen und Genoffen aus den Ortschaften des 15. Bezirks mung der Kollegen aus den fleinen Geschäften, in denen teine Be­Angeklagte habe hier einem Sterbenden die lehte Pflege werden dringend gebeten, zahlreich zu der Feier zu erscheinen. triebsvertretung vorhanden ist, erfolgt am Sonnabend in unserem persagt. Die Darsteilung des Angeflagten, er habe geglaubt, dem Bureau, Zimmer 33, unter Borzeigung des Mitgliedsbuches und Bataillonsgefangenen" tein Effen verabreichen zu müssen, lasse sich Angabe der Arbeitsstätte. auf feinen Fall aufrechterhalten. Denn einmal fei zweifelsfrei feft Deutscher   Transportarbeiterverband, Bezirf Groß- Berlin. geftellt, daß Hiller den Befehl gab, Helmhate nur Baffer und Brot zu Derabfolgen, daß er ihn also be strafen wollte. Andere Zeugen betundeten, daß Hiller dem Gefangenen überhaupt jebe Nahrung entziehen wollte.

Staatsratswahl in Ostpreußen  . Bei der vom Provinzialland tag vorgenommenen Wahl von vier Mitgliedern zum Staatsrat wurden gewählt: Freiherr n Hanl( Dnat.), Kommerzienrat Heu­mann( D. Bp.), Propst Küffner- Elbing( 3tr.) und Regierungsrat Reumann( Sozialdemokrat).

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Verweisung des Potsdamer   Waffenprozesses. Nachdem gestern abend im Laufe der Berhandlung der ehe­malige Kompagnieführer Deelmendal über die Geschäftsgepflogen­heiten im Maschinengewehrdepot 3 in Potsdam   vernommen wurde und nachdem des längeren darüber verhandelt wurde, ob es sich um ein offizielles oter in offizielles Waffenlager(?) gehandelt habe, erhärte sich die Straffammer in später Abendstunde für unzuständig und verwies die Sache an das Botsa damer Schmurgericht. Bereits in der nächsten Schmur gerichtsperiode, die am 11. April beginnt, wieb der Brozeß zur Ah­urteilung fommen.

Geschäftliche Mitteilungen.

Die Fa S. Bofeph, Schöneberg  , Sauptstr. 1, bietet zum Ofterfest eine giftige aufgelegenheit in Serren- und Anabenbekleidung. Wir verweisen ouf has guferat obiger Firma in gleicher Nummer.

Beranto. für ben tebalt. Teil: Dr. Werner Belfer, Charlottenburg  : für Anzeigen: 2. Glode, Berlin  . Berlag: Borwärts- Berlag G. m, b. 6.. Berlin  . Drud: Bor warts- Buchbruderei a. Berlagsanstalt Baul Singer. Co., Berlin  , Bindenftr. 8.