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wegung In der Slowake! wird von Werkzeugen des vuda- pester weißen Terrors geschürt und diese Leute stehen in Ver» bindung mit Kaiser Karl in Prangins. Die Habsburgische Gefahr droht also insbesondere von ungarischer Seite. Ungarn geht jetzt daran, seinen König zu wählen und die ungarische Aristokratie ist zum größten Teil für Karl, als dem angeblich rechtmäßigen Herrscher. Die ungarischen Monarchisten hoffen, es werde dem zurückgekehrten König.e- lingen. die früheren ungarischen Gebiete in erster Reihe die Slowakei entweder auf diplomatischem Wege, oder mit Gewalt zurückerobern. Diese Absicht rechnet mit einem neuen Krieg und bedeutet also eine ernste Bedrohung des Weltfriedens. Zur Abwehr dieser Gefahr hat die Tschecho» slowakei die Kleine Entente gegründet und der Außen» minister Benesch mochte in den letzten Wochen in Rom und Paris auf die Tendenz der magyarischen Königsmacher auf» merksam. Horthy-Ungarn hat seine Hoffnung auf die Erstartung der christlichsozialen Partei in Oesterreich gesetzt und rechnet damit, daß die Reaktionäre in Wien und den Alpenländern Karl in die Hofburg zurückrufen würden. Auch Polen soll für die Pläne der magyarischen Monarchisten gewonnen werden und man kalkuliert in Budapest mit der polnischen Feindschaft gegen die Tschechen wegen Teschen . Ein Bündnis des habsburgischen Ungarn mit dem reaktionären Polen und einem christlichsozialen Oesterreich wäre auch ein« Bedrohung der deutschen Republik, da es die StSr» hing der Hohenzollernparteien in Deutschland zur Folge hätte. Die Tschechoslowakei muß im Jnterest'e ihrer Wirtschaft- lichen, kulturellen und politischen Konsolidierung jede Ge- fahr, welche ihrem Bestands droht, abzuwehren trachten. Diese Gefahr sind die H a b» b il r g e r, und es ist Pflicht aller demokratischen Staaten und Parteien, namentlich der Sozialdemokraten, die Rückkehr dieser Verbrecherfamilie zu verhindern. Die Tschechoslowakei macht auf die habsburgische Gefahr, welche der weihe Terror in Budapest hervorgeschwo- ren hat, die ganze Welt aufmerksam und das Interne aller Demotraten erfordert es, daß dem magyarischen Jmperia- lismu» und der magyarischen Reaktion Einhalt geboten wird.

Zentrum-Welfistbes SüaSnis. Bei den Wahlen zum preußischen Landtag sind In der Provinz Hannover die Deutfchhannoversche Partei und das Zentrum gemeinsam aufgetreten, haben ein« gemeinsame Liste aufgestellt und ihre Wahipropaganda gemeinsam durchgeführt. Der Erfolg ist bekanntlich gewesen, dckß gegenüber dem Juni 1920 ungefähr 40 000, gegenüber dem Januar 1S19 etwa 100 000 Stimmen den beiden genannten Parteien verloren gegangen sind. Näheres erfährt man über diese» Bündni» durch ein Aktenstück, das ein freundlicher Märzwind dem Vorwärts" auf den Redaktionstisch geweht hat. C» hat fol- genden Wortlaut: Niederschrift über die zwischen den bevollmächttgten Lertretern der Deutschhonnoverschen Partei und dem bevollmächtigten De » legierten der Zentrumspartei au » den Wahlkreisen Weser -Sm», Süd- Hannover und Ost-Hannover geschloffenen Vereinbarung. Anwesend: Zentrum: Wahlkreis Weser-Ems : Prof. Grobe, Parteisekretär Dr. Lehmüller. Wahlkreis Süd-Hannover: Abg. Blank-Hannooer: Kaufmann Piehmeyer-Hannooer; Abg. Trau- mann-Hildesheim ; Hofbesitzer Flägel-Dinklar. Wahlkreis Osi-Han- mwer: Jng. Kühne-Aumund: Rektor Stuke-Harburg: Herr Kanne- Lshe. Deutschhannoversche Partei: Iuftizeat Rathgen-Han- nover; Rechtsanwalt Hagemann-Berden: Senator Otte-Hannover . Regierungsrat Droge-Hildesheim : Oberst von Berger-Hannooer. 1. Die Vertreter der Zentrumspartei erNören sich«inverstanden mit dem folgenden unter dem 28. Dezember 1320 vom Ausschuß der Deutschhannoverschen Partei angenommenen Leitsätzen: a) Für die Zukunft wird«in möglichst enges Zusammengehen beider Partelen im Reiche und Im Lande angestrebt.

Schülerfelbstmorö. von Paul Sutmann. von Zelt zu Zeit meist in den Tagen unserer schönsten Fest«-» durchläuft ein« Trauernachricht die deutschen Zeitung«»: da und dort hat«in junger Mensch au» Bedrängnis durch die Schul« seinem Leben»In Ende gemacht. Der Zeitungsleser, der an so viel« Schrecknisse seit einem Jahrzehnt gewöhnt Ist, liest darüber hinweg oder spricht mU ein paar kurzen Worten sein Bedauern au». Und doch vollziehen sich hier Tragödien so grauenhafter, so unsinniger Art, daß e» ein Frevel an unserer Zukunft wäre, sie zu übersehen. Denn die vereinzelte Tot, entsetzlich genug in Ihrer Auswirkung, Ist ja nur der Blitz, der an» der mit Angst und Ekel erfüllten Atmo­sphäre der höheren Schulen aufzuckt. Nicht alle greifen zum äußersten Mittel, aber die meisten au» der Umgebung jene? Leben»- flüchtllnge sind mit ähnlicher Unlust erfüllt, wie sie selbst, hassen die Schul« mit ihrem mittelalterlichen Lehrplan, ihrer unwürdigen Be- Handlung, sehen imPauker" ihren schlimmsten Feind. Ein Dil- dungsmesen, da» solchen Ekel erzeugt, da» ln periodischer Wieder- kehr sclch» Ergebnisse zeitigt, ist krank bi» aus die Knochen. Und aus ihm gehen die meisten höheren Beamten, die Leiter unserer Geschicke, unser« Juristen. Gelehrten und wiederum die neuen Peiniger der Jugend hervor! In den ersten Tagen der Republik sah es an», als ob Deutsch­ land mit einer neuen Geistigkeit erfüllt werden sollte. In Versamm- hingen und Der einen wurde ein geistiger Frühling erhofft. Man vergaß über den Träumen einer von freier Menschlichkeit besthnm- ten Zukunft«ine Zeitlang sogar da» wirtschaftliche Elend. Jetzt ist «» umgekehrt. Zahlen und Bilanzen beherrschen unser Denken, aber »on den Grundlagen jede« seelischen und daher auch leiblichen Wohl- befinden«, der geistigen Erneuerung, Ist safi nicht» zu merken. Wo bleibt, um nur da» Wesentlichste zu nennen, die sittlich« Reform der höheren Schule? E» wird gesagt, daß»ine neu« Lehrergeneration nicht so schnell heranwachse. Ja, wie soll ein neuer vaumwuch» gedeihen, wenn die alten morschen Stämme stehen gelassen werden und mit ihrer Fäulnt« jede» frische Wachstum hemmen? E» herrscht kein Vertrauen auf der Schule zwischen Lehrern und Schülern. Der all» öde Pflichtbegriff erstickt jede freudige Selbsttätigkeit. Der Lehrer ist der Vorgesetzte alten Stil», dessen höchste» Ziel ist, Schrecken einzuftößen. Hier herrscht da» alt« Preuhen noch in seiner ganzen Seelenkälte. Es wird nicht an den Baum gebunden, aber e» wird geprügelt, geschimpft, gedroht. Lehrer und Direktoren ohrseigen halberwachsene Menschen. Wollt Ihr Beispiel« au» Grvß-Berlin? Sie stehen zur Verfügung. Beim Militär hieß die äußerst« Drohung:.Wird erschossen I" Hier lautet st«:.Wird nicht versetztl" Die Willtür ist groß. Aus den Nerven der durch die Zeit ohnedies mißhandelten jungen Menschenpflanzen wird mit betnah« sadistischer Grausamkeit getrampelt. Di« Ver­setzung läßt der Willtür breitesten Raum. Die EUern wage» e» nicht, gegen da» Unrecht etwa» zu unternehmen, denn fie denken.«» wird dadurch nur noch schlimmer. Mütter wisse» ja«tu Lieh davon

5) Die Vertreter der hannoverschen Zentrumspartei erklären sich in deren Namen für die Errichtung eines Landes Niedersachsen , ber der kein Teil des Landes Hannover ausgeschlossen werden soll. c) Die Deutschhannoversche Partei erNärt sich bereit, nur solche Mandotsbewerber zuzulassen, welche auf entschieden christlichem Boden stehen und sich ausdrücklich verpflichten, für die Freiheit und Selbständigkeit der christlichen Kirchen und Schulen sowie die Gleich- berechtigung der christlichen Konfession einzutreten. 6) Die Deutschhannoversche Partei empfiehlt ihren Abgeordneten dringend, ssch, soweit dem nicht überwiegende andere Interessen ent- gegenstehen, den Zentrumsfraktionen als Hospitanten anzuschließen. e) Sollte es zur Errichtung eine» Lande» Niedersachsen kommen, so ist die Deutschhannoverfche Partei bereit, mit dem Zentrum auf chrisllichem verfassungsmäßigen Boden zusammenzuarbeiten. k> Bei den Wahlen(Reichstag»-. Landtags-, Provinziallandtags- und Kommunalwahlen) erfolgt nach vorberiger Verständigung ge- meinsame» Borgehen unter Wahrung de» beiderseitigen Besitzzustandes. Für die preußischen Landtagswahlen 1321 wird insbesondere oerein- dart, daß im Wahlkreise Weft-Hannooer eine gemeinsam« Liste mit dem Kennwort.Niedersachsen " aufgestellt wird. In den anderen Wahlkreisen Hannover » werden gemeinsame Listen nach zutreffen» den örtlichen Vereinbarungen aufgestellt. g) Aus der Landesliste beansprucht die Zentrumspartei keinen Platz. 2. Erläuternd zu der in Punkt k dieser Leitsätze angeführten ve- merkung.unter Wahrung des beiderseitigen Besitzstandes" wird ver- einbart, daß das Ergebnis der Reichstagswahl 1320 als Maßstab de» Störkeverhältnisse» in allen Bezirken und Orten gelten soll. 8. Beide Parteien gewährleisten sich auch in der Organisation ihren beiderseitigen Besitzstand und versprechen sich gegenseitig keine Mitglieder abzugeu-innen. In Orten mit berderseittgen Organisationen sollen Versamm­lungen und sonstig« Agitationen tunüchst nur in gegenseitigem Ein» vernehmen stattfinden. 4. Bezüglich de» hannoverschen Klosterfonds wird vereinbart, daß die Abgeordneten beider Parteien dafür eintreten, daß a) die Leistungen an die Kirchengemeinden den Teuerungsver- hältniissn angepaßt werden: d) dem Provrnziallandtag ein Ueberprüfungsrecht über Sin» nahmen und Ausgaben des Klostcrfond» zugestanden wird: c) daß in Zukunft Leitung und Leamtenkörper des Klosterfonds paritätisch, d. i. entsprechend dem Stärteverhälttris der Konfessionen, zusammengesetzt werden. S. Bezüglich der Platzverteilung auf der Lifte de« Wahlkreises Süd-Hannover erhalten den 1. Platz die Deutfchhannoversche Partei, den 2. Play die Zentrumsparter, den Z. Platz die Deutschhannoversch« Partei, den 4. Plag die veutschhannooersche Partei. Für den L. Platz präsentieren die Zenttumspartei«inen der Deutschhannoverschen Partei genehmen Kompromißkandidaten, näm- lich einen christlichen Arbeiter oder ein« Arbeiterin, die bei einer Wahl der Deutschhannoverschen Partei al» Mitglied und der Zen- trumsfraktion als Hospitantin beitritt. Platz S« Deutschhannoverfche Partei. Play 3 und 10 Zentrum. v. Auf der Liste Ost-Hannover erhält das Zentrum«ine« der Plätze zwischen 5 und 7 einschließlich. Für die Richtigkeit der Niederschrift: gez. E. Blank. gez. von Berg er. Zur Erläuterung bemerken wir, daß mit der Verabredung 1d das Zentrum feinen früheren Standpunkt, das Wirtschaft- lich vorwiegend nach Rheinland-Westfalen tendierende Ems- land n i ch t zu dem.freien" Hannover zu schlagen, aufgegeben hat; 1c stellt ein offizielles Eingeständnis der K i r ch l i ch k e i t der Deutschhannoverschen Partei dar. Ik und 5. sind nicht in der Weise au�zeführt, daß der Besitzstand der beiden Parteien wirklich gewahrt worden ist: wenn das geschehen wäre, so hätte von den 11 auf die Liste Niedersachsen gewählten Ab- Seordneten da» Zentrum 5, die Deutschhannoverfche Partei Sitze bekommen müssen; in Wirklichkeit hat das Zentrum nur 3 Sitze erhalten, während den Welfen durch die Beute» tellung 8 Mandate zugefallen find. Das in Rr. 2 vorgesehene Ergebnis der Reichstagswahlen 1920 ist auch nicht angewendet worden, sonst hätten die Mandate im Verhältnis von 4 zu 7 geteilt werden müssen. Besonders ergötzlich ist, wie unter Nr. 4 das Fell des Bären verteilt wird, ehe der Bär erlegt ist.

zu fingen, wie sie im Kasernenhofton abgefertigt wurden. Man findet sich ab und läßt die jugendliche Seele mit ihrem Groll und ihrer frühen Lerzweislung an der Menschengüt« und Gerechtigkeit allein fertig werden. Wer ist schuld an diesem Softem? Wir alle. Wir lassen un» nicht fünf Pfennig ohne Grund vom Lohn abziehen, aber wir sehen tatlo» zu, wenn unsere Kinder, über deren Seelen wir Nechenschost schulden, geistig und leiblich mißhandelt werden. Wem die Republik nicht in Fleisch und Blut ist, wer immer nur da» Hell von der Obrigkeit erwartet, wer nicht da» Unrecht bekSrnpst, dem ist nicht zu helfen. Die Redensart, daß eine Beschwerde nichts nützt, ist der Trost von Sklaven. Ihr habt zwei Dutzend Fürsten zum Teufel gejagt, aber ihr zittert vor der Schulzensur. Wenn die Erbärmlich. keit dem einen oder anderen eurer Söhne einmal den Lebensmut zerbricht, wundert euch nicht. Der Schülerselbstmord ist die Folge eurer Feigheit.

Speyers.Rugby" Im Thealer in der känigzräher Straße. Dem noch jungen, durch einige Romane ichrn einem größeren Leser- kreis bekanntgewordenen Berfassrr schwebt« wohl das Vorbild Showscher Komödien vor. Indes ihm mangelt wie die spielerisch graziöse Leichtigkeit der Laune usw. die Kunst, in allem bunten Durcheinander sich überpurzelnder Einfälle doch irgendwie eine ln- timer« Beziehung zu natürlich Möglichem und so bedeutsam In- teressierendem mit anklingen zu lassen. Er preßt und outtiert in einer Weise, daß man die Empfindung nicht lo, wird, al» sagten die Personen in ihrem mehr oder minder geistreich pointiertem Dia» löge vorgeschrieben« Lektionen her. Diesem Alexander Buttler. der obendrein gar noch ern Gutsbesitzer in der Mark sein soll, fehlt jede näher individualisierende Skizzierung, die seine verrückten erotischen Zukunftsdoktrinen einigermaßen glaubhaft machen könnten. Welch ein Abf and zwischen ihm und etwa dem famosen Doktor Iura de« Bahrschen.Konzert", dessen gleichfall» alle eifersüchtigen Regungen spitzfindig wegdemonstrierende Liebesphilosophie al» Abdruck wirk- licher Siimmungen und Gesinnungen so amüsant einwirkt. Bon solchen Hintergründen, solchen Perspektiven ist dort nichts zu spüren. Seine Theorie der wahren Eh«, daß die Frau, um ihren Mann zu lieben, ihm erst Hörner aufgesetzt haben müsse, erscheint al» aus- geklügelte Verdrehtheit, die nicht» Lebendige» wiederspiegelt und darum die Satire gar nicht lohnt. So wenig die Kaffeehaus» und Lit-raten-Atmosphäre zum märkischen Landsitz, so wenig stimmen olle, anderen Züge zueinander. Man bat den Eindruck absoluter Willkür, die obendrein recht absichtsvoll auf stark gepfefferte Pikan- terirn abzielt. Auch der Schauspieler, der. von dem eifersüchtigen Gemahl der nach seinen Theorien keiner höchst koketten Gottin al» Ersatzmann zugeführt, dann mit seinem eben erst entdeckten unehe» lichen Sohne«inen Boxkompf aufführt und schließlich, da die Dam» al» modische» Weib Im Grund doch keinen anderen al» den Gatten liebt, düpiert abziehen muß, bleibt trotz mancher markanten Einzel- Wendungen im ganzen bloße» Schema. Da» Stück, in dem die weibNche Hauptfigur von Erika Glößner, der Mim« von Herrn S t e i n r ü ck glänzend dargestellt war, fand bei dun Pnblr- tum sehr beifällig« Aufnahm«. M. vle blau« Mazur. Mit dem tragischen Kchlußpuntt von.Lett­chen Gebert", mit der Flucht einer Braut in der Hochzeitsnocht, be­ginnt dies« L 4 h a r sch» Operette. Und diese in einem Unterhaltung»-

Das Meüeraufbauproblem. Paris , 27. März.(WXV.) ver Ausschuß, der In der große» Versammlung des Allgemeinen Arbelleroerbanses für den Wieder­aufbau in Bord- und Ostfrankreich eingesetzt wurde, um ein wieder- austarrprogramm unter deutscher Beteiligung auszu- arbei.en, hat seine Arbeiien begonnen. Seine erste Aufgabe ist. einen Appell an die betrofseue Bevölkerung zu rlchlea, der au alle Ge- meinden der geschädrgien Dcparlemenis gesandt werden soll. Es ioll eine große Versammlung unter Beteiligung aller Behörden, die sich mit dem Wiederaufbau zu beschäsllgen haben, nach Paris berufen und sämtliche Senatoren, Deputierte, Generalräle, Munizipalräte einge­laden werden, ebenso die Vertreter aller wiederaofbauaenosscn- schafien, damH jede Gruppe in der Lage sei, ihr Urteil über das aus- gearbeitete Programm abzugeben.

Unemigkeit über Gbersthlesten? V pari,. 27. März.(WTB.) Nach dem.pekil parlfien" wird dl« Entscheidung üb« Obttschlesien nicht vor Ende April getrossrn werden können. Zuerst werde die Inler alliier le Kommission in Oberschleflen Vorschläge über die Grenzen machen, in zweiter Linie werde alsdann die Bolschaflerkonferenz darüb« b«alen und, wenn nötig, werde d« Oberste Ral au den Schiedsspruch der Regt? rungeu appelliereu._ Vanöervelüe gegen tzaßpolitik. Wir haben die Haltung des Führers der belgischen Sozialdemo- traten scharf kritisieren müssen, umso freudiger geben wir folgenden Pariser Wolffbericht wieder: In Brüssel haben die Sozialisten die Kampagne für die Köm. munalwahlen begonnen. In einer großen Bersammlung sagte Mi- nister Banderoelde, daß drei Dinge im Vordergrund stünden: ersten» Einführung sozial« Berficherungen, zweitens Sotzialisierung der Erdreichtümer, begonnen mit Sozialisterung der Kohlengruben. und drittens die sechsmonatige Dienstzeit. An letzter Reform sei ihm am meisten gelegen, weil sie die Friedenspolitik charak- terisiere, die die Sozialisten gegenüber der Kriegspolitik ihrer Segner verlangten. Deutschland Hab««ine geheiligte Schuld, die es bezahlen müsse. Frankreich und Belgien hätten ein Anrecht auf Reparation. Man könne fle auf zwei Arten erreichen: durch die Methode der Sozialdemokraten und durch die Methode der Nationalisten. Die Sozialdemokraten«klärten. Deutschland müsse zahlen, wa» es fähig fei. zu zahlen. Damit man das erreich«, wolle man an die Arbeiterklasse appellieren und mit ihr die g e r e ch t e st« Methode suchen, um die Schäden Wied« gutzumachen. Da» Pro- letariat müsse durch ein« International« Aktion in Erschei- nung treten. Di« Reaktionäre«Nörten , Deutschland müsse hundert« von Milliarden bezahlen, trotzdem sie wüßten, daß das deutsch « Volk nicht genügend produzieren könne. Um ein« d«arttg« Schuld zu bezahlen, um eine d«arttge unrealisierbare Sache zu«reichen, hätten die Nationalisten zu Gewaltmaßnahmen gegriffen, daruirt« zur Besetzung rechtsrheinisch« Städte durch die Gewalt d« Ba- jonette. Diese Besetzung w«d« die Besetzung anderer Städte nach sich ziehen, denn gewiss« Leute träumten von der Besetzung Berlins Eine derartige Polttit müsse zu stärk««, Militärlasten führen. Deutschland zahle z. B. den Alliierten für Besatzungs- kosten jährlich eine Milliarde, also eine Milliarde, die an Frank- reich und Belgien für Reparationen bezahlt werden könnte. Durch diese Politik könnten in Deutschland die Reaktionär« das Haupt er heben, weil sie die lächnlich überkriebeneu A<>rd«migen d« Enlenke auszubeuten in der Lage sieen. So führ« die nationo- listische Methode notwendigerweise zum Krrez. Da» Proletariat w«d« dies« Katastrophe zu««hindern wissen. Unverständlich bleibt un» allerdings, wie Dandervelde ein« Rr gierung angehöre» kann, die da» tut, was« nun auf das Schärfst« oerurteilt._ verboken. Di« Rheinkondt ommissson Hai nachstehende Bücher verboten:.Die Faust im Westen", von Gertrud von Brockdorff (Scherl-Berlag Berlin) undDer Schrei unserer in Vvignon zurück- gelassenen Kriegsgefangene von Reinhardt(S«b«- B«lag München ).

stück doppelt unwahre Bointe zieht Dutzend and«e noch fich. Man traut dem Hör««in bißchen viel Harmlosigkeit zu. Glücklicherweise plagt un» der Text nicht sehr lange mit dem Rebu» d«blauen Mazur". Da» ist natürlich ein Tanz, sogar ein« mit schicksasschweren Schritten: von der Frau, mit der ein Mann die blaue Mazur tanzt, kommt er nicht mehr lo». Und dieser Tanz steht endlich, endlich in seiner wirkungssicheren Mischung au» Tokayer und Sekt am Schluß des Wertes. Der erste Akt ist lang wie«in« au» demParsisol", weinerlich und tränenfeucht, wie«in Henny-Porten -Film und heu- chelt auch so ein bißchen Anzengruber-Alte-Leute-Jnnigkeit. Man teile ihn und kürz« Ihn, denn seine Müdigkeit steckt selbst einen wal- zertollen Kerl wie den Lchar an. Den zweiten Akt möchte man zu- erst hören,« enthält ein paar Chanson» und Aufzüge von Eharakt« und enthält die prachwoll hinwirbelnde Mazur, die auch in einem weniger schwachen Stück da» stärkste Stück sein könnt«. Mehr Lustig- keit, mein« Herren Textdichter! Wa» Schablone ist. weiß auch Lehar, der ja zu zwei Dritteln ihr Dater ist. Doch schüttell sein« Tonzlaune noch viel mehr Wien « Musik heraus, als die hochpathetischen Allüren, die vielen Gekgensoli, die schmachtenden Flöten und dämmerigen Celesta-Töne in ihrer Liebelei mit d« Op « erwarten lassen. Im Mettopol-Theater hält auch diesmal Friedmann- Fred er i ch auf Qualität in Spiel und Aufmachung. Ja, das Orchest« ist sogar geschmeidig, locker, gut studiert, gar nicht Operetten- Haft. Thielscher kalauert alle möglich« Lustigkeit ex teropore auf unser Zwerchfell, und L« s p e r m a n n. d« unzertrennlich« ge- lehrige, fesch« Junge, hilft ihm. Vera Schwarz führt ihre?.isch- rolle der tragischen Frau und der Soubrette mit Glanz und Bravour durch: der ersten Hälfte kommt ihre gut gebildete Stimme, d« zwei- ten die fein« Keckheit und das Temperament ihres Spiel» und Tan- zen» zugute. Ihr Partner Albert Kutzner, imm« wied« be- törend, hübsch, schneidig, flegreich aus der ganzen Linie, die von den klappenden Hacken bis zum Kehlkopf und den glänzenden Augen führt. Und in zwei besonder» geratenen Soloszenen tanzt sich die fesche Grete Freund wieder in die Herzen ihrer tausend L eb- Hab« im Parkett. Treptow und Böttcher: in diskretem Spiel gut am Platz. Lehar dirigierte mit besonderer Liebe und F«- tigteit; er durste sich oft dankbar erfteut mit den Spielern zeigen. K. S. Cln INaminui-Globrr». Der kürzlich verstorbene englische Bau» meist« Georg« Mowlem Burt beschäftigt« sich in seinem Atelier zu Swanage Boy mit der Ansertigung von geographischen Anschauungsmaterialien au» Stein. Darunter befindet ssch auch ein« riesig«, au« dem Stein gehauene Landkarte von Südengland , die")e Entfernung all« bedeutenden Plätze von Swanage au» in eingez>s>y- neten Linien aufweist. Seine kolossalste Schöpfung ab« Ist der große Stein-Globu», der über etwa SZi Meter in der Höh« mißt. 40 Ton- neu wiegt und in peinlichst« Ausführung d« Einzelheiten alle Länder der Welt enthält. Der Riesenglobu», der wohl einzig in d« Welt dastehen dürfte, wird am S. April in London öffentlich versteigert werden. Staat»«?«. Uro» Sigrid Orregin. wekte, wie itteit» ange­kündigt. heut« ihr erste« Gastspiel al» Anueua im.Troubadour" absalviert. wird noch am Donnerstag als Amneris mTida und am So.intag al., B�mgäne inTristan und Isolde " austreten. Tumor« Stzn vorn Klein«r Theater ist von d« Trreknon des Rase- Theater« für die Hauptrolle in Kotzebues Kornödi«Die Stricknadeln" der- pflichtet worden. Tie«rstausiührung findet am Mittwoch, denSO. d. M statt,