8 Karten. die mehr als 5 Worte enthalten, foften im Drts
berfehr 30 Pennig und
Ein Kleingärtnertag. nungsämter. Geschäftsstelle: Berlin . 50, Ausgburger Str. 61, Der Zentralverband der kleingartenvereine Deutschlands ( Siz bie die Mehrzahl der in den deutschen Städten bestehenden Woh Berlin SD 16, Köpenider Str. 32a) beruft aut Pfingsten diefes Jabres nungsämter umschließt, unter Förderung durch den Deutschen 3. Anchispoftfarten nach dem Auslande kosten als Drucksache einen allgemeinen Kleingärtnertag. Cingeladen, zu dieter Tagung Ver- Städtetag, entschloffen, einen Wohnungstauſch- Anzeiger_herauszu=
4. nach auswärts 40 Pfennig.
30 Bfenuig und
6 als Boftfarte 80 Pfennig.
Die Milchbelieferung. 31. März merben die und
farten voll beliefert, bie
m 30. März werben die Literrantene
ter- Strantenfarler erhalten feine Mith. Ant
treter zu entfenden, find alle Vereine, Orts, Bandes-, und sonstige geben, der unter Mitwirkung der örtlichen Wohnungsövnter dea Verbände von Kleingartenbewirtschaftern, die gleichen und ähnlichen Wohnungstausch von Ort zu Ort in unparteiischer, dem Einflusse Bestrebungen buldigen wie der einladende Zentralverband. Es liegt ipekulativer und ausbeuterischer Intereffen entzogener Weise in gem wohlverstandenen Vorteil der organisierten Arbeiterschaft, die regelte Bahnen führen foll. Wer also fortan feine Wohnung gegen eine folche an einem anderen Orte zu tauschen wünscht, wird fich proletarische Kleingartenbewegung zu unterstützen. Der städtische Städtischer Arbeitsnachweis für die Metallindustrie. und besonders ber großstäbuse Kleingarten, möge et als Zauben einfach an das Wohnungsami Berlin C., Neue Friedrichſir. 80, bzm. die Gemeindebehörde feines Wohnfigortes zu wenden haben, wo Die Arbeitsnachweise der Stadt Berlin baben sich in den gaiten, Schrebergarten, Familiengarten oder sonstwie bezeichnet ihm gegen eine mäßige Gebühr die Möglichkeit gegeben wird, sich testen Jahren einer guten Eniwidiung zu erfreuen gehabt; die werden, kommt beute mehr als jemais als die notwendig erweiterte mit Tauschluftigen an dem Ort, wohin er ziehen will, in VerbinProletarierwohnung in Betracht, die vor allem der Gesundheits- dung zu setzen. Zab der Bernie die ihren Nachweis der Stadtverwaltung unter- pflege bes ionit der unmittelbaren Berfibrung mit der Erbicholle fielli ha en, hat sich ständig vermehrt. Die für Berlin wichtigste entzogenen Menschen zu dienen berufen ist. Er ist also eine Städtisches Fleisch. In der Bode vom 29. März bis 8. April 1921 Industrie jedoch, die Metallindustrie febite bislang nod. Der ichlechtweg ioziale Notwendigteit. Gleichzeitig hat er aber fommt in den städtischen Berlaufstellen ne Warten jrtiges Ringfleisch fowie gefrorenes Rind-, Speine und Lammeisch. ferver auf Abe Arbeitsrachweis der Metalbetriebe wurde von den beteiligten auch auf weit abichbare Zeit hin noch eine nicht zu übersehende ichnut 97 der Lebensmittelkarte Büchsenfleisch aber bed( 230 Gramm) su Arbeitgeber- und Arbeitnehmer verbänden iclbständig geführt. Der ernährung emittichaftliche Bedeutung. Berlauf. Die Preise betragen für frisches bzw. gefrorenes Rindfleil 7,70 2. Näheres über den Zentralverband der leingartenvereine bzw 8 m.( Suppenfleisch) bis 11,70. bzw. 11,20. let ufm.), für Vertrag zwischen den beiden Kontrahenten ist nun aber beiderseits Schweinefleisch 13,40 m., für Lammfleisch 12.10., für Büchsenfleisch( aus. geländigt worden, so daß er am 1. April geschlossen werden müßte, Deutschlands durch dessen Geschäftsstelle Köpenider Sir. 32 a. fchließlich Büchsengewicht) 8.30., für Sped geräutert 14,40 M., falls die Stadt thn an diesem Tage nicht übernehmen würde. Tritt geräucheri 11. für 1 Bfund. ein Vakuum ein, so würden sich daraus große Schwierigkeiten ichon wegen der Kontrolle der Erwerbslofenfürsorge, die mit und durch den Arbeitenachweis geschieht, ergeben. Beträgt dom die Lichtenberger, Zahl der arbeitslosen Metallarbeiter zurzeit etwa 28000. Für die Arbeitet erwü bien große Nachteile, da ohne Nachweis das früher übliche tobe Angebot vor den fabriftoren wieder beginnen würde. Nun find in den lezten Wochen Verhandlungen zwischen den beiden Kontrahenten einerieits und dem Magistrat. bertreten burch Stadtrat Poetich, wegen des Anschlusses des Arbeitsnachweises an die Stadt Berlin geführt worden. Diese sind soweit gedieben, daß hie Uebernahme am 1. April geschehen fann, fofern die beteiligten Verbände der Arbeitgeber und Arbeitnehmer bis dahin in ihren Generalversammlungen den von ihren Beauftragten mit dem Vertreter der Stadt vereinbarten Bedingungen zugeftimmt haben. Dieie geben das: n, daß die Ein ichtungen und das Inventar des Arbennachweises toitenlos an die Stadt übergehen und ferner, daß die beiden Kontrahenten für das Rechnungsjahr 1921 22 je 100 000 W. au den Unfoften des Arbeitsnachweises beitragen. Die Angelegenheit soll bereits am moraigen Tonnerstag in der Stadt verordnetenberiammlung zur Verhandlung lommen.
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Gaspreis für das Versorgungsgebiet fämtlicher Gemeinde- GasDer erhöhte Garpreis. Die Gemeindebebörden baben den werke, alio der ehemaligen Berliner , Charlottenburger, Neuköllner, Spandauer , Cöpenider, Tegeler , Wittenauer, Friedrichshagener , Hermsdorfer und Seiligenfeer Gaswerfe, mit Wirkung von der im Laufe des Monats März 1921 erfolgten Stand aufnahme ab einbeitlich auf 1,85 m. fir das Rubitmeter gemäß dem Beichluß der Stadtverordneten- Verfammlung vom 22. März feftgefest.
Seine Kollegen um 80 000 m. betrogen hat das fommuder Vittoria"- Berficherungsniitische Betriebsratsmitglied gefedithaft Alfred Conrad, einer der wüsteſten Gezer gegen Andersgefinnte. E. ist mit feiner Geliebten durchgebrannt, nachdem er die Lebensmittelfaffe feiner Kollegen um 80 000 Mart erleichtert hatte. Seme in dürftigsten Berhältnissen lebende Familie hat dieser Weltberbefferer" im Stich gelafen.
-Liter- Krantenforien voll beliefert. Ant
1. prit b. 3. tritt für A- B" und" C" Geishape Lie 1 in Strait, b. é Al- Ratten erhalten 1, AII Aarten 1 ,,, BI" Starten. BII- arten " A" Starten Ol- Starten. CII", Liter Wild . Die Krankenfarten werden voll beliefert.„ DI", DII" und" DIII" Ratten werben noch nicht beliefert.
Tödliche Straßenbahnunfälle. Zu der gleidinamigen Notiz in ber Dienstag- Morgennummer wird uns von Kraftwagenführern der Firma Batshari mitgeteilt, daß hier eine Berive flung vor liegen müsse; von den bei genannter Firme beschäftigten straftwagenführern könne feiner den Unfall verursacht haben, weil ant Sonnabend kein Wagen im Straßenverkehr gewesen sei.
Familientragödie. Dienstag nachmittag wurde die in Lichten berg wohnhafte Frau Auguste R. von ihren von der Arbeit heimfehrenden Ehemann mit den zwei und drei Jahre alten Söhnchen Otto und Kurt bewußtlos in dem mit Gas angefüüten Schlafzimmer aufgefunden. Ein Arzt vermochte die Frau mieder ins Leben zurückzurufen, doch fonnte er bei den Kindern nur noch den Tod feststellen. Die Frau wurde als Bolizeigefangene nach dem Hubertus- Krankenhause gebracht. Nach den Feststellungen der Polizei liegt zweifellos doppelter Kindesmord und versuchter Selbstmord vor. Swiftigkeiten waren der Anlaß.
Falfde 50- Marfscheine. Die 44 Jahre alte Mirfam Lempel aus der Banreuther Straße wurde bei einem Kaufmann am Wittenbergplatz, mo fie falsche 50- Martscheine in Zahlung geben wollte, festgenommen.
Eine Berliner Lofal- Korrespondens berichtet folgendes: Der Betriebsrat der„ Bittoria"- Berficherungsgesellschaft hatte mit der bolländischen Gewerfschaft für Angestellte ein Ablommen getroffen, nach der diese an den Betriebstát Lebensmittelpalete, bestehend aus Statao, Buder und Kaffee, zum Preise von je 108 m. das Bafet liefern follte. Ueber 800 Angeflete machten von diefer Ber günstigung Gebrauch und bestellten ein oder zwei Balete. Das Geld mußten sie im voraus entrichten. Die einlaisierten Beträge, auiammen 80 000 m., wurden von dem Betriebsratsmitglied Alfred Conrad aus der Rodenbergstr. 8 berwaltet. Das Geld wurde in einer Staffette aufbewahrt, die nach Geschäftsflug in den Trefor der Hauptfafie der Versicherungsgeielimaft gebracht wurde. Ain Sonnabend hatte Conrad im Beisein eines Kollegen die Kasse auch Bom Tode des Ertrinfens gerettet. In das Blanschbecken in wie immer abgeliefert, sich dann aber nachträglich noch einmal aushändigen lassen und dann wieder zurückgegeben. Neutempelhof fiel Dienstag nachmittag der breijährige Sturt Benter Gestern er schien er nun nicht im Geschäft. Seine Frau hatte unterdeffen einem beim Spielen hinein und wäre ertrunten, wenn nicht der Aranderen Mitgliede des Betriebsrates mitgeteilt, dog ihr Mann feit beiter Franz Kagel ihn herausgezogen hätte. Der Knabe wurde, Sonnabend nicht mehr in die gemeinschaftliche Bobnung zurüd- ohne besonderen Schaden genommen zu haben, feinen Eltern zu gelehrt sei. In einem Bäicheichrant habe fie 6000. gefunden, geführt. die wahrscheinlich von ihrem flüchtigen Manne stammen. Als nun Nochmals die Allaschfabrik. Am 20. März hatten toir Aber bie geitern die Staffette bei der Versicherungsgesellschaft untersucht Aufhebung zweier Gebeinbrennereien berichtet und dabei angegeben wurde, stellte sich heraus, daß fie leer war. Conrad hat das daß der Hauptabnehmer des dort hergestellten Robiprite der KaufGeld an sich genommen und ist damit flüchtig geworden. Er wird mann Hans Borrmann in Schöneberg gewefen fet. Derfelbe teil jezt dieferhalb von der Kriminalpolizei gefucht. Wie die Ermitte uns nun mit, daß er von dem Bestehen der Geheimbrennereien lungen ergeben haben, ist das ungetreue Betriebsratsmitglied in nichts gewußt habe und daß ibm auch alle in der Meldung ges Gemeinschaft mit feiner Geliebten, einer Kontoristin Witwe Wally nannten Beifonen außer dem Deftillateur Kleinod unbekannt jeten Diez aus der Kameruner Straße 44, durchgebrannt. Beide sind ulegt am ersten Osterfeiertag auf dem Wege von Schildhorn nach Grunewald geieben worden. Es wird vermutet, daß sich beide noch in Berlin aufhalten.
Zugunsten der Ferienfolenten findet am tommenben reiting. abends 7 lor, in der Gochschule für Musik ein Wohltätigteitstongert hatt, an dem folgende Künstler mitmirfen: Me a Seinemeber unb Bernhard Bötel vom Deutschen Opernhaus, die Bioli virtuofin Carol Bellenfa, die Golobarfenistin Gije Martendorf und die Stammermui Be: einigung nom Deutschen Opernbaus; am Flügel Kabelmeister Lüddede Karien bei Bote u. Bod sowie A. Wertheim und in allen Geschäftete Die Generalversammlung des Cesterreichisch- Deutschen Volks. bundes findet Donnerstag, den 31. März, abenbs 7%, Ubz, in der Pbil. barmon e" statt. Der frühere öfterreichische Gesandte in Berlin , Brof. Dr. Ludo Hartmann , tommt zu biefer Versammlung aus Bien und spricht über: Die Fortschritte und Aussichten der Anschlugbewegung".
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Die Zigarrenkiste des Stahlkönigs. Während die Wiederaufnahme der deutsch amerikanischen Handelsbeziehungen noch mit ben größten Schwierigkeiten zu tämpfen het, Icheinen sich auf einem anderen, weniger erfreulichen Gebier schon recht enge Beziehungen angebahnt zu haben. 3m Sommer v. 3. wurde in dem Landhaufe des amerikanischen Stahle fönigs C. M. Schwab mittels Einbruchs eine etwa 1 Kilo schwere, aus 14tarätigem Gofde bestehende Zigarrentiste ge ohlen. Diese Stifte, welche einen Bert von mehreren hunderttausend Mart hat, mer ein Gefchent der Stadt Baltimore an Schwab und trug die Crarierung„ C. M. S. Schwab City of Baltimore". Ein Angestellter Der Pinterton Detektive Office" stellte fest, daß die mertnolle Rifte von einer Liebesbande gefohlen morden war, welche sehr nahe Beziehungen zu einem in Deutschland existierenden Berbrechertlub hat. Nach einer Meldung der Chicago Tribune" follte die Kifte mit anderen Juwelen von amerikanischen Matrofen auf dem Dampfer Mongolia" nach Europa geichafft worden sein. Einige Bechen später machte in gewissen Cafés Unier den Linden und in der Friedrichstraße eine Erzählung von einer goldenen Kiste die Runde, die schließlich auch dem Kriminalfommiffar Trettin zu Ohren tem. Er ging diefer Spur nach und stellte fest, daß es sich tatsäch Stempelung der Arbeitsnachweis- Kontrollfarten. Auf Anord. lich um die goldene Binarrenfile bes amerikanischen Stahlfönigs Schwab handelte, die schon durch die Hände mehrerer Juwelen des magistratskommiffars für die Gewerbslofenfühforge Berlin wird auf Beibringung der Stontrolftempel in den Arbeitsnachweiskarien der Eder neuen Zeit. Schieber gegangen war und sich augenblicklich im Befig eines Juwerbslofen für die Zeit vom 29. März bis zum 2. April d.. einſchlicklich melenhändlers Schwarz befand. Hier wurde die wertvolle Rifte verzichtet. Die Arbeitsnachweise nebmen haber in diefer Zeit feine Abauch beschlagnahmt. Die weiteren Feststellungen ergaben, daß die ftembelung ber Starten not. Den Embfangern von Erwerbslosenunters Siste schon dem Ferliner Vertreter Schwabs gegen Zahlung von fügung wird dieselbe von den zuständigen Rablitellen weiter ausgezahlt 5000 Dollar zum Kaufe angeboten worden war. Gegen den Be folange deren Betrieb nicht durch störende Einflüsse beeinträchtigt wird. treffenden, einen gewissen Bloch, wurde ein Strafverfahren wegen Wohnungstausch von Orf zu Ort. Die bauernde Verschlechte. Neber die märkische Schweiz in die Neumark führt Dstar Bolle Hehleret eingeleitet. Da von B. behauptet wird, er habe die Gold- rung des Wohnungsmarkttes hat es mit sich gebracht, daß jeder, der am Sonnabend, den 2. April, abends 8, br, im Saale bes Mimitfie in völlig einwandfreier Weise in Amsterdam getauft, ist nun- gezwungen ist, von einem Ort nad einem anderen überzufiebeln, gewerbemuseums, Brinz- Abrecht- Str. 8, auf einer, von 115 Lichtbilbern in mehr von Rechtsanwalt Dr. Frey der Antrag auf Freigabe der fich an dem Orte, an dem er sich niederlassen will; eine Wohnung natürlichen Farben begleiteten. Frühlingswanderung. Kaiten an den befchlagnahmten Sie gestellt worden. Einen gleichen Antrag hat nicht anders als auf dem Wege des Tausches verschaffen fann. Ronzertfaffen Wertheim , Bote u. Bod usw. und an der Abendlaffe. Schwab durch Vermittlung der Schweizer Regierung bei Gericht Nach den gemachten Erfahrungen erscheint es zweckmäßig, diesen In ber Urania , Taubenstr. 48/49, neranfialtet ber II gemeine stellen laffen. Beide Anträge find jedoch abgelehnt worden, da die Wohnungstausch, um uniauteren Machenfchaften vorzubeugen, an Bildungsverband( Gemeinnügige Bildungsbestrebungen) am Sonngoldene Sie noch als Beweisobjekt in dem gegen mehrere Ju- einer Stelle zu organisieren, die das öffentliche Vertrauen befizt. Zu tag, den 3. April, nachmitage 5 Uhr, eine Sondervorstellung. Zum Vortrag welenhändler anhängigen Strafverfahren gebraucht wird. diesem Behufe hat sich die Bereinigung deutscher oh gelangt 3m Lande der Mitternachtsjonne". Reiseschilderungen aus Norwegen , früheren Borgelegten im Kriege, einen Stabsarzt, aufsucht, der in Kriegsschuld, der systematischen deutschen Kriegsgreuel, der eigenen einem Borstadtlazarett Gesichter fabriziert", als er des furchtbaren matellofen Unschuld und Kultur. Ein unwiderstehlicher Drang nach Wahrheit treibt ihn nach geheuerlichkeit des Gegenfazes zwischen den Nutznießern und den Deutschland . Er will die Boches" selbst sehen, entdeckt bei ihnen Opfern bes Krieges erit ganz zum Bewußtsein.( Die Schilderung zwar manche Mängel, aber auch manche Borzüge und tommt zu Es ist foeben in Frankreich ein Buch erschienen, ein politischer der Sprechstunde im Lazarett erinnert übrigens auffallend an einen dem Schlußergebnis, daß fie, im Grunde genommen, nicht anders Roman, auf deffen Aufnahme und Widerhall man äußerst gespanni tor einigen Monaten im Vorwärts" erschienenen Artikel Erich als die anderen Menschen sind. Er wird nun zu einem fast fanatischen Internationalisten. Zufein darf. Inmitten der aufgepeitschten nationalistischen Leiden. Kuttners Die Bergessenen", der Hunderte von Lesern zu freiwilligen gleich aber wenden sich die Menschen von ihm ab. Bon einer Kanschaften ergreift ein junger, befannter Schriftsteller, der nod) Dor Spenben veranlaßte.) furzem zu den besigefchäßten Mitarbeitern der„ vornehmsten" Um der fchamlosen Leichtherzigkeit entgegenzutreten, mit der bibatur zur Akademie ist natürlich schon längst nicht mehr die Rede, Bariser Blätter zählte, bas o1. um nichts weniger als die Ber die brillantbehängte Kriegsgewinnlergesellschaft des vorigen Abends feine Gesellschaft wird gemieben, höchstens noch geduldet. Schon föhnung, ja das Bündnis zwischen Deutschland und über die unvermeidlichen lommenden Kriege geplaubert hat, fchildert munfelt man, er fei von Deutschland bestochen, Beleidigungen werden Frankreich gebieterisch als„ ben einzigen Ausmeg" zu verlangen! er feine Eindrüde in einem Artikel für ein erstflaffiges Boulevard ihm öffentlich ins Geficht geschleudert. Ja, sogar seine Frau betrügt Baul Reboug Roman Les Drapeaux")( Die Fahnen") blatt. Aber fiebe ba! Zum ersten Male in feinem Leben wird ihm, ihn mit dem Hausfreund. Allgemeiner Zusammenbruch. barf als ein solches Symptom dafür angefehen werden, daß sich tat- dem berühmten, gefeierten Autor, die Aufnahme eines Artifels mit
O
Die Schwalbe unter den Raben. Anblides der Gefichtsverstümmelten gewahr wird, fommt ihm die Un
Bon Bittor Schiff.
Doch entsteht ihm ein Retter in der jungen hübschen Sekretärin,
sächlich in Frankreich ein Umschwung vollzieht, aber es fönnte auch allerhand verdächtigen, gewundenen Redensarten durch den Chef- Auch sie hat sich zwar innerlich empört von ihm abgewendet, als mehr fein: nämlich ein Anstoß. Denn es ist die rücksichtsloseste rebatteur abgelehnt! Run wird Réal erst recht stugig. Ein Be- er zum ersten Male die Losung: Berföhnung mit Deutschland Abrechnung mit dem ganzen Gnftem von Lügen und Vorurteilen, fannter, ein blasierter Journalist, tlärt ihn bald über die wahren ausgesprochen hat. Aber sie versucht wenigstens feinen Geauf das die öffentliche Meinung Frankreichs fyftematisch eingestellt Bründe dieser Ablehnung auf und entrollt ihm ein vernichtendes bantengängen zu folgen, fo fcheußlich sie ihr auch erscheinen, denn worden ist und auf dem die Politik des amtlichen Frankreichs beruht. Bild der Beslochenheit der großen bürgerlichen Bresse Frankreichs , te glaubt an die Reinheit seines Bollens und ist durch seine Ente hüllungen und Beweisführungen in ihren naiven Boruttellen der Die Handlung des Romans ist äußerst einfach, immerhin als diefer Dirne der Hochfinanz Durchschnittsfranzösin nicht unerheblich erschüttert worden. Und als
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Rahmen für den rein politischen Charafter des Berfes ausreichend. Réal ist aus allen Himmein gefallen. Langfam steigt in ihm er, von allen Mitmenschen verlassen, hilflos und entmutigt dasteht, Es ist die Geschichte der Berehrung eines gänzlich unpolitischen ber Haß gegen diese torrumpierte Geſellſchaft auf. Jetzt stößt er wird sie ihm zur treuen gläubigen Lebensgefährtin und flößt ihm Bourgeois zum aktiven Bazifisten und Antimilitaristen und man auf Schritt und Tritt auf die 2üge. Die Atmosphäre, in der er bamit neuen Mut zu weiterem Rampfe ein. Der vorläufige Abgeht wohl nicht fehl in der Annahme, daß es sich in der Hauptfache lebt, die Belt, für die er schreibt, efeln ihn an. Seine Umgebung schluß seiner Belehrung ist ein Aufruf, in dem er als den„ einzigen um ble Schilderung der eigenen Belehrung des Berfoffers handelt. wird ihm mit jedem neuen Lag unerträglicher, zumal er, fobalb er usmeg" für das franzöfifche Bolt die Versöhnung und sogar das Jacques Réal- fo heißt der Held des Buches ist ein schüchterne Bemerkungen wagt, einem abfoluten unverständnis be Bündnis mit Deutschland verlangt. gefeierter Roman und Theaterschriftsteller. In den literarifden gegnet. Deutschenhaßerfüllte Rebensarten, abgebrochene patriotische Salons spricht man fogar bereits von ihm, abwohl er die Bierziger Alifchees werden ihm entgegengeworfen, immer diefelben blöden faum überschritten hat, als non einem aussichtsreichen Bewerber Phrasen. Am widerwärtig en benehmen sich dabei die Frauen. um den näch en freiwerdenden Sig in der„ Académie Française ". Selbst seine junge Sefretärin verfolgt, trog ihrer Bewunderung Mit Bolitif hat er sich so gut wie nie befaßt. Er selbst, und für ihn, diese Bandlung mit aufrichtigem Schmerz. Denn ihre Buch totschweigt. Wird es fich dennoch durchsetzen? noch mehr seine Frau, entstammen bem echten gutbürgerlichen" burchaus reine Baterlandsliebe, durch den Berluft ihrer Rächsten Ohne uns allzugroßen Illusionen hinzugeben, die Paul Reboug französischen Milieu, in dem der Nationalismus- bis- in- die- Knochen im Felbe zu einem religiösen Glauben gesteigert, firäubt sich gegen offenbar feipft nicht teilt, mollen wir es hoffen im Interesse der als etwas Gelb verständliches gilt. die wachsenden Erkenntnisse Réals. Als diefer für eine amerikanische Bälterverständigung, des Friedens und des Sozialismus. Denn
Rebour' Bert ist in der gegenwärtigen Zeit noch ein Wagnis, und es steht zu befürchten, daß die französische Bresse , mit der er fo unbarmherzig zu Gericht gezogen ist, wie überhaupt die ganze bürgerliche Gesellschaft, die die öffentliche Meinung macht", bas
Und doch tommt eines Tages der Stein ins Rollen. Als Gaft Zeitschrift ein Hochlied auf die unverwüßliche Kraft Frankreichs an für unferen immer schwierigeren Kampi gegen die eigene nationa eines Kriegsgewinniers, in beffen Solon feine Kandidatur für bie immen wollte und fich von Jeiner getreuen Mitarbeiterin amtliches lische Bourgeoisie brauchen wir eine fräftige Hilfe der Gleich „ Académie" lanciert werden soll, gewinnt er Einblid in die Ge statistisches Material beforgen ließ, müffen beide zu ihrem Entfeßen gefinnten in den Siegerländern als bisher. bankenwelt der neuen Reichen", ärgert er sich über ihr Broßen, fe ftellen, daß Frankreich feinesmegs an der Spize der Nationen Wir haben indessen den Optimismus so gründlich verlernt, baß über den Zynismus, mit dem sie die trüben Quellen ihres Ber. marschiert, sondern ganz umgefehrt auf faft jebem Gebiet zusehends wir hier unwillkürlich an den Spruch benfen müssen: Eine Schwalbe mögens enthüllen. Und als er zufällig am nächsten Morgen feinen zurüdfält, vor allem im Vergleich zu Deutschlard! Indeffen macht noch feinen Sommer Immerhin: Eine Schwalbe it beffer schreiten seine Erkenntnisse unaufhaltsam fort, je tiefer er fid) in als gar feine besonders menn von allen Richtungen des Himmels Baul Rebout,„ Les Drapeaux", Roman in 2 Bänden, Erneft die ihm bis dahin ganz fremde politische Materie vertieft. Un- fonft nur die Raben niebersteigen und um den zudenden Körper Flammarion , Paris . barmherzig zerpflüdt er die Legenden der ausschließlichen deutschen Deutschlands ihr gierig- graufames Getreisch ertönen lassen.
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