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(Rmnti» gor tfnebitbung eines rechten Flügels des Kommunismus zeigen. Um so mehr müssen alle Kommunisten die Reihen schließen und entschieden diese Tendenzen im Keim überwinden. Die Erklärung des Genossen Levi vom 2Z. März beweist, daß dieser Genosse schon knapp vor einem Bruch mik der kommu­nistischen Internationale steht. Diese Tatsache sollte den Genossen, die bisher mit ihm solidarisch waren, zeigen, wohin sein Kurs geht, und ihnen gelfen, ihren Irrtum einzusehen und zu korrigieren. Damit ist über Levi in aller Form der Bann verhängt. »lurtestan* läßt nicht mit sich spaßen! Der bekehrte Kommunist. Im Anschluß an die Vorkommnisse in Wald bei Solingen , die zu einer von der britischen Behörde geforderten peinlichen »Sühneaktion* geführt haben, erläßt der geschäftsführende Bürgermeister, Beigeordneter Schneider, nunmehr folgen- den Aufruf an die Einwohnerschaft: .Anknüpfend an die unliebsamen und außerordentlich bedauer- lichen Vorgänge in unserer Stadt im Laufe der jüngsten Zell , ver- ursacht durch einen verhältnismäßig geringen, leider aber ver- hetzten Teil unserer Arbeiterschaft, richte ich an alle Einwohner Walds die dringende Bitte, sich durch keinerlei Einflüsse zu unbesonnenen Handlungen weder gegen die Mit- bürger noch gegen Angehörige der Besatzungsarmee verleiten zu lasten. Diese müssen, wie auch die Erfahrungen der letzten Tage beweisen, sowohl für die Täter, wie auch für die Stadt selbst böse Folgen haben. Die Stadwerwaltung wird in Zukunft olle Ihr zur Verfügung stehenden INiltel zur Ausrechterhaltung der Ruhe und Ordnung rücksichtslos anwenden. Sie hofft dadurch und durch die Unterstützung aller besonnenen Einwohner eine Wiederholung der- artiger Vorgänge zu vermeiden." Beigeordneter Schneider war bisher Mitglied der BLBD. Cr ist inzwischen zur USPD. zurückgekehrt. Er muß jetzt gegen seine wildgewordenen früheren Parteigenosten rückstchts- lose Anwendung der Machtmittel androhen. Vorher aber war er ge- zwungen, entblößten Hauptes vor einer britischen Sühne- kompagnie eine feierliche Entschuldigung der Stadt zu ver- lesen, weil bei den Krawallen die englische Besatzung belästigt worden war. Enteignung kommunzstischerManöatsträger Hamburg, 14. April. (Eigener Drahtbericht des.Vorwärts".) Eine kommunistische Ueberraschung gab es in der gestrigen Sitzung der Hamburger Bürgerschaft. Das Mitglied des Reichstages Hermann N e i ch l e g t e, wie der Präsident der Bürger- schuft mitteilte, ebenso wie seine beiden Fraklionsgenosten Wagner und Hindenburg , sein Mandat der Hamburger Bürgerschaft nieder, erschien aber im Laufe der Sitzung im Saal und teilte zur allgemeinen Ueberraschung dem Präsidenten mit, daß ihm von seinem Rücktrittsgesuch nichts bekannt sei. Der Präsident ordnete ene Prüfung der Sache an und erklärte, daß Reich bis zu deren Ergebnis als Mitglied der Bürgerschaft zu gelten habe. Dieser Angelegenheit liegt folgender Tatbestand zugrunde: Die kommunistischen Parlamentskandidaten mußten vor ihrer Wahl eine Blankovollmacht unterschreiben, wonach sie jederzeit ihr Manisat niederlegen, wenn es die Parteileitung wünsch«. Diese Erklärung ist von der Hamburger Kommunisten- Partei kurzerhand benutzt worden, um den mißliebigen Reich aus dem Parlament hinauszubefördern, und nmn hat einfach feine vorher gegebene Unterschrift zu dieser Mandatsniederlegung ohne fein Wissen benutzt! Gegen Reich schwebt ein Verfahren wegen Dieb- stahl, Urkundenfälschung und Unterschlagung, welcher.Dellkte er sich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des.Reichsverbandes der Vorbe- straften" schuldig gemacht haben soll, und der Eeneralstaatsanwalt hat auch Aufhebung der Immunität gegen ihn beantragt. Die An- gelegenheit seines Zwangsaustrittes aus der Hamburger Bürgerschaft ist aber jedenfalls nicht darauf zurückzuführen, sondern auf sein verhalten beim Märzputsch. m In Thüringen wurde während des Aufstandes in Mittel- deutschkand ein Aufruf der BKPD. unter den Beamten der Landes- Polizei Thüringen verteilt, in dem behauptet wurde, daß Reichswehr und Orgesch in Uniformen der Schutzpolizei gegen die Aufftändiqen gekämpft haben. Diese Behauptung entspricht, wie denPPN." von zuständiger Stelle mitgeteill wird, nicht den Tatsachen.

Potsdamer waffenfchiebungen. Verhandlunge« hinter verschlossenen Türe»! Wegen Derbrechens gegen das Entwaffnungsgesetz. militärischer Unterschlagungen und öffentlicher Urkundenfälschung stehen heute vier ehemalige Angehörige des Maschinengewehr- depots S in Potsdam vor den Geschworenen. Der Prozeß be- schäfttgte bereits die Potsdamer Strafkammer, wurde aber wegen Unzuständigkeft derselben vor das Schwurgericht verwiesen. Zu der Verhandlung, die Landgerichtsdirektor Heller führt, sind der frühere Kompagnieführer Delvendal und andere Militärpersonen als Zeugen geladen. Die Anflöge wirst den Angeschuldigten vor, im September und Oflober v. 3. oersucht ju# haben, 200 Maschinengewehre a n Berliner Schiebe'? zu verkaufen. Durch diesen Der- such wurde ein großes Maschinengewehrloger in dem Potsdamer Depot versteckt vorgefunden und sofort vom Reichsentwaffnungs- tommissar beschlagnahmt. Zu welchen Zwecken dieses Lager dort geheim gehalten wurde, soll im Lause der Verhandlung er- örtert werden. Der Lnflagevertreter Staatsanwall Gysae bean- tragte den Ausschluß der Oeffentlichkeit wegen Gefähr- dung der Staatssicherheit und erbat sich zur Begründung des An­trages in nicht öffentlicher Sitzung das Wort. Den Vertretern der Preste wurde auf Anregung des Staatsanwalls während der Be- gründung seines Antrages die Anwesenheit gestattet. Der Staats. anwalt führte aus. daß die Haupwerteidigung der Angeklagten dahin geh«, daß es sich hier um ein unrechtmäßig gehallenes Maschinen- gewehrlager handele. Er beantragt, auch die Preste während der Verhandlung auszuschließen. Dem widersprachen alle drei Ver- teidiger. Das Gericht beschloß trotzdem, während der Ler- Handlung die Presse auszuschließen! Diese Beseittgung der Oeffentlichkeit des Verfahrens ist p o l i- tisch höchst unklug. Denn so kann in der öffentlichen Mei- nung der Glaube entstehen, daß m Potsdam wirklich etwas zu verschleiern sei und daß das Gericht dazu bereitwilligst die Hand böte

tzermes-prozeß gegen üen �vorwärts". vor der S. Strafkammer des Landgerichts I begann heute vor- mtttag um 0 Uhr unter dem Vorsitz des Landgerichtsdirektors 3eep der Prozeß gegen den.Vorwärts" wegen eines Artikels vom 8. Dezember 1020.Aus Hermes Ministerium". Die Anklage wurde durch Staatsanwalt Gerlach, der angeklagte verantworlliche Redakteur des.vorwärts". Genoste Dr. Werner Pe lser, durch die Rechtsanwälte Wolfgang Heine und Dr. Werthauer, der Nebenkläger Reichsernährungsminister Dr. Hermes durch Geh. Justizrat von Gordon vertreten. Bor Eintritt in die Verhandlung stellte sich heraus, daß durch den Nebenfläger ohne Kenntnis der Der- teidigung neue Zeugen geladen worden waren, über deren Oualifi- kation die Verteidigung durch Einsichtnahme in die Akten, eventuell durch persönliche Erkundigung Auskunft einzuziehen wünschte. Das Gericht beschloß nach kurzer Beratung eine fünfviertel- stündige Unterbrechung der Sitzung, um der Verteidigung Gelegenheit zur Information zu geben. Nach Wiedereröffnung der Sitzung um 11, 4S Uhr teilte der Vorsitzende mit, daß der Zeuge Dr. Engelke erkrankt fei. Die Verteidigung erklärte, auf diesen Zeugen nicht ver- zichten zu können, und das Gericht beschloß daraufhin die Der- tagung des Prozesses auf den 0. und 10. Mai.

Das»Nechf auf fMorö. Aus Braunschweig wird uns geschrieben: Nachdem erst kürzlich der ehemalige Landesherr des Freistaats Braunschweig eine Forderung an den Staat gestellt hatte, die sich auf viele Millionen beziffert, tritt nun bezeichnender. weise auch ein großkapitalistisches Privatunter- u e h m e n, die bekannte Mühlenbauanstolt Amme, Giesecke u. Kone­gen A..G. mit einer Millionenforderung an den braun- schweigischen Staat hervor. Sie verlangt binnen 12 Tagen den Be- trag von 6 Millionen 242 778 Mark als Schadenersatz dafür. daß seinerzeit im Januar 1019 unter Mitwirkung des Rats der

Ich kenne öen Mann... Der Mann war betrunken. Widerlicher Fuselgeruch schwadete um ihn. Kinder johlten und zogen an seinen Rockschößen. Er- wachsen« gafften und lachten. Der Mann stand vor dem Schaufenster eines Friseurladens: er«alle mit den Händen seltsame Bewegungen in die Luft und sprach laut. Er sprach mit der Wachsbüste, die im Fenster stand. Sie trug rote Haare, und ihre Wangen leuchteten in Karmin. Ihre Lippen waren halbgeöffnet und brannten lüstern. Ihre glasigen Augen schwammen in schwarzen Wimpern. Sie lächelle. Sie lächelt immer sie lächelt immer. ver Mann sah nur sie. Er hob seine harten Arbeitshände und wollte sie streicheln. Er konnte nur die Glasfenster streicheln. Der Mann hob seine Hände zu den Lippen und reichte Küsse. Er lallle Namen, viele zärtliche Namen. Cr ward traurig, er weinte, er schmollte, er trat zurück, er bat. er beschwor: und immer hob er sehnend die Arme Sie lächelt immer, sie lächelt immer Kinder johlten und zogen an seinen Rockschößen. Erwachsene gafften und lachten. Ich habe nicht gelacht. Ich kenne den Mann. Ich habe ihn schon oft gesehen. Ich hörte ihn in Strindbergs Traumspiel Vir- toria rufen, ich sehe ihn täglich in meinen Freunden, ich sehe ihn in mir. in uns allen. Immer hebt er sehnend die Arme. Sie lächelt immer. Kinder johlen, Erwachsene gaffen und lachen. a. s.

Goethe als Sammler. Goethe hat als Sammler eine ganz er- , unlich große Menge von Gegenständen zusammengebracht, die heute wohl ausreichen würden, um ein mittleres Museum zu füllen. Außer seinen naturwissenschaftlichen Kollektionen, der Steinsomm- lung. den Herbarien mtt botanischen Seltenheiten, den zoologischen Präparaten und physikalischen Instrumenten besaß er bedeutende Sammlungen von Majoliken, Münzen. Gemmenabdrücken. Werken der Kleinplastik. Kunstblättern usw. Der von Christian Schuchardt verfaßte Katalog seiner Sammlungen führt an graphischen Blättern 2ZöS Nummern aus. von denen manche aber mehrere Einzelblätter enthalten, an großen illustrierten Werken 200, über 600 Porträtzeich- nungen, 20 Oelbilder, über 1100 Handzeichnungen, 232 Plaketten und Bronzen, 1049 Medaillen, 1091 Münzen, über 8000 Abgüsse von Gemmen, geaen 200 Gipsabgüsse. 110 Majoliken, etwa 160 Figuren in Stein, Elfenbein, Holz usw., im ganzen mehr als 9 00 0 Kunst- ? egenstände. Dazu kommen noch 17 000 Minerollen aller Zftt, 10 Nummernphysikalische Gegenstände", mehrere hundert Num- mern Zoologisches, Botanisches und Ethnographisches, so daß mehr tH§ 26 000 Objekte vorhanden waren.

Ueber die Art, wie Goethe sammelte, spricht W. v. Oettingen in einer Festgabe des Infeloerlages:Funde und Forschungen". Goethe strebte bei der Auswahl wohl nach guter Qualität, aber wichtiger als alle technische Vollkommenheit war ihm der Geist, der aus dem Kunstwerk leuchtete. Im Gegensatz zu den meisten Samm- lern, die auf den unbeschnittenen weißen Rand eines Kupferstiches nur zu oft entscheidenden Wert legen, begnüate er sich sogar mit dem Bruchstück eines Blattes, wenn aus ihm ein Gedanke, eine selbständige Persönlichkeit zu ihm sprach. Es ist Goethe wirllich gelungen. Kunstwerke aus allen Zeiten zusammenzubringen von ägyptischen Abgüssen, antiken Gemmen bis zu den Künstlern seiner Zeit. Aller- dings waren die Gruppen sehr ungleich vertreten. Vom Mittelalter war sehr wenig da, sehr viel aus der Zeit der reifen Renaissance und des Barocks, und die Itollener überwiegen in allen Abteilungen. Es fehlt aber kein ganz berühmter Künstlername in seinen Samm­lungen. Diese riesigen Massen ordnete nun Goethe nicht so. daß er etwa aus eine? Reihe von Zimmern ein abgeschlossenes Museum schuf. Wir müssen uns vielmehr vorstellen, daß die Wände aller Wohn- räum« mtt Gemälden, gerahmten Zeichnungen und Gipsreliefs voll- gehängt waren, daß Regale für Kupferftichmappen, Münzen- und Medaillenschränke selbst in den Gesellschaftszimmern aufgestellt waren und das Bücher, Kupferwerke, Kästchen voll antiker und moderner geschnittene? Steine auf Tisch «, und Stühlen herumlagen, wie sie gerade gebraucht worden waren. Ein ganzes Zimmer wurde durch eingebaute Glosschränke für die Majolikasammlung eingerichtet. Geh. Rat von Oettingen betont aber, daß Goethe seine eigene Wohnung im Hinterhause ohne jeden künstlerischen Schmuck ließ: wo die Möbel und Bücherregale etwas von den Wänden ftei ließen, hingen Ta- bellen und allerlei Kleinigkeiten.Es scheint, daß Goethe bei seiner hochgesteigerten Empfänglichkeit sich von zudringlichen Kunstein- Wirkungen, die ihn gestört und abgelenkt hätten, Hobe freihalten wollen: so ließ er nur das- gerade Erwünschte und Notwendige an sich herankommen." Die Folgen. Eine große Anzahl von Engländern kehrt jetzt nach Nordfrankrelch zurück, um sich dort in dem noch nicht aufgebauten Gebiet niederzulassen. Es sind hauptsächlich frühere Soldaten, die sich während des Krieges mit Französinnen verlobten, dann in den 214 Friedensjahren in der Heimat etwas verdient haben und nun bei den schlechten Zeiten in Enalond ihr Glück auf den Schauplätzen ihrer einstigen militärischen Tätigkeit suchen. Sie eröffnen fleine Läden oder Cafes oder lassen sich als Agenten für britische Firmen nieder. Städte wie Amiens , Ctaples und Boulogne sind jetzt ganz voll mit solchen englisch -frcmzZsilchen Familien, die sich eine Eristenz gründen. Itz Dimeroux bei Boulogne ist mehr als die Hälft» der dortigen Cafes und Restaurants im Besitz von früheren englischen Soldaten. Einig« frühere britische Offiziere hoben in Amiens ein großes Reisebureau eingerichtet, von dem aus sie die Automobil- touren enqsischer Reisegesellschaften nach den Schlachtfeldern orqani- sttten. Berschiedentsich ist es vorgekommen, daß engsische Soldaten genau an dieselbe Stelle zurückkehrten, wo sie während des Krieges gestanden hatten.

Volksbeaufiragten die Akkordarbeit durch Lohnarbeit ersetzt worden ist. Durch die Abschaffung der Akkordarbeit, so be» hauptet die Firma, sei ein entgangener Gewinn in dieser Höhe entstanden. Angesichts der Tatsache, daß die Firma in der Lage war, trotzdem im Jahre 1010 20 eine Dividende von 16 Proz. auszuschütten und im Jahre 1018/10 immerhin 10 Proz. Dividend« zu zahlen, bietet ihre Berechnung einen wertvollen Beleg zu der früher oft bestrittenen Behauptung, daß die Akkordarbeit zu einer ungerecht- fertigten Bereicherung des Unternehmers führt. Wenn eine Aktiengesellschaft in der Lage ist, ihren Aktionären 10 bis 15 Proz. Dividende jährlich auszuzahlen, so wird man ihr das Recht absprechen müssen, roch von einer Schädigung im Ernst zu sprechen. Es ist aber nicht uninteressant zu erfahren, welchen Mehrwert ein Unternehmer mtt Hilfe des Akkordsystems aus seinem Betrieb« und seinen Arbeitnehmern für sich herauszuholen als möglich hin- stellt. Die Oeffentlichkeit wird sich die Berechnung d'er Firma Amme. Giesecke u. Konegen merken müssen. Indes, ein moralisches Recht eines Privatkopitalisten, noch mehr als 10 15 Proz. Dividende zu verlangen, wird kein modern denkender Mensch anerkennen können. Gar noch ein suristischee Recht darauf zu erheben, das ist der Gipfel kapitalistischer Anmaßung._

Noch immer Kriegsgefangene. Berlin . 14. April. (MTB.) Di« in Zusammenarbeit mtt dem Internationalen Komitee vom Roten Kreuz Genf durch die Deutsche Fürsorgestelle Moskau durchgeführte Konzentrierung der in Zis- kaukasien(Terek Kuban Don-Gebiet) befindlichen Kriegs- und Zivilgefangenen ist soweit vorgeschritten, daß nunmehr mit deren Heimtransport aus Noworossisk begonnen werden kann. Die Ge- samtzahl bettägt schätzungsweise 15 000 Mann, darunter 2 0 00 Reichsdeutsche. Als erstes Schiff trifft voraussichtlich der DampferWigbert" am 11. Mai in Noworossisk ein. Briefe an Gefangene, die sich in Ziskaukasten befinden, werden durch den DampferWigbert" mitbefördert und sind bis zum 22. April an die Dienststelle der Admiralität" w Hamburg mit der Auffchriftfür Dampfer Wigbert" unter genauer Angabe der Adresse des betreffenden Gefangenen zu richten._ Koalitionskrife m Gesterreich Z Wien. 14. April. (TU.) Die Ehristlichsozialen be­schlossen. unmittelbar noch dem Abschluß der kred'.iverhaudlungen Ihre Aertraueusmänner aus der Regierung zurückzuziehen. Falls die Regierungskoalltioo scheitert, erfolgen im Zuul Neuwahlen.

Der tote völterbunö. London . 14. April. (WTB.)M o r n i n g Post" tritt für das Ausscheiden Englands aus dem Völkerbund«in. Dos Blatt schreibt: Man müsse die Bereinigten Staaten erneut dazu be- glückwünschen, daß sie sich außerhalb einer Organisation gehalten hätten, die die Grundlag« nationaler Unabhängigtett bedrohte. Die Tatsache, daß die Dereinigten Staaten entschlossen seien, dem Völker- bund nicht beizutreten, mach« es für England um so gefähr- l ich er, im Bund zu bleiben, denn es werde sonst vielleicht«inst Beschlüsse des Völkerbundes unterstützen müssen, dio die Bereinigten Staaten sich weigern, anzuerkennen, und so könne ein Strett zwischen dem Bunde und den Bereinigten Staaten zu einem Streit zwischen England und Amerika werden

Der frühere Znsammenkritt des Reichstages soll noch den Be- Hauptungen derFreiheit" von)«nRechtssozialisten", die ja an allem schuld sind, verhindert worden sein. Demgegenüber ist daran setz zuhalten, daß nur die Ungeschicklichkeit Ledebours die zu späte Erörterung des unabhängigen Vorschlags verursacht hat. Ledebour richtete den Antrag aus frühere Einberufung des Reichstags an Ge- nossen Löb« persönlich. Löbe befand sich aber auf Reisen, und der Brief mußte ihm nachgeschickt werden. Infolgedessen konnte der Aeltcstenausschuß erst gestern zusammentreten, von da aber bi» zum Freitag die Abgeordneten aus Süddeuffchland zusammenzuholen war unmöglich, also blieb es beim alten Termin, dem 20. April.

Gymnastik im Warenhaus. In dem Bestreben, etwas für die Gefundhett seiner Angestellten zu tun, hat das große Beckham Magazine in London eine sehr löbliche Neuerung getroffen. Es läßt nämlich feine vierhundert Verkäuferinnen den Tag mtt ei'.er Viertelstunde Gymnastik beginnen. Die jungen Damen finden sich eine halbe Stunde vor Oeffnung des Warenhauses ein und sammeln sich sofort in dem großen bepflanzten Hof, wo die gymnastischen liebungen stattfinden. Diese bestehen in schwedischer Gymnastik und werden von zwei Lehrerinnen geleitet, die der Besitzer des Warenhauses angestellt hat. Sämtliche Angestellte sind lehr zufrieden mit dieser Morgenübnng. und es fall sich gezeigt haben, daß viel weniger Krankheitsfälle unter dem Personal vorkommen, seit diele Turnstunde eingeführt worden ist. Ein hygienisches Preisausschreiben. Ein eigenartiges Preis- ausschreiben zur Förderung hygienischen Sinns und hygienischer Lebensführung bei der Jugend außerhalb der Schule hat die Lingner-Stiftung in Dresden für die sächsische Schuljugend erlassen. Es winden eine Anzahl Aufgaben zur Bearbeitung für verschiedene Schulen gestellt, so z. B.Hygiene und Höflichkeit",Wie stelle tch mich zum Sport?", Dom Wunderbou meines Körpers",Wie erholt« ich meinen Körper geiund?". 6 de Berufsschule erhielt das ThemaWie begegne ich den Gefahren meines Berufes", eine höhere Mädchenschul«Mode und Gefundhett". Von den rund 1200 eingesandten Arbeiten entfielen 400 auf Volks- schulen, 230 auf Berufsschulen und je 100 auf lie übrigen Gruppen. Wie jetzt in derMüi.chener Medizinischen Wochenschrift" mitgeteilt wird, wurden 5 erste Preise, II zwett« Preis« und 25 drttt« Preile verteilt. Eine Forschungsexpeditto« nach Spitzbergen entsendet in diesem Sommer die Universittät Oxford . Der Vizepräsident der britischen Orntthologischen Gesellschaft. Iourdain, wird den ersten Teil leiten, der haupttächlich zoologische Zwecke verfolgt. Der andere Teil unter Führung O d e l 1 e s vom Alpinenflub will die unerforsch- ten Gegenden des Nordostens Spitzbergens erkunden.

Grobe Volksoper. Sonntag nachm. Sst, llhr 1« SalhaHa-S�eatcr; .Tiefland'. ProletartlcheS Theater: Sonntag, 17. Aprfl. nachm?'/, Hf)r»nt Doigt-The-ter. Badftratze SS(am Bahnhof Gesundbrunnen):.Die.Nan�,�' von Franz Jung. Tie«rrrtnlgung für Kammermusik vom Veutsche» Opern- banS veranstaltet am Freitag,.«pril, abends 9 llhr, im Schiller- Saal einen Kammermufikabend. Ebinesische«uSltellnng. Die»ibN-tVk der vnterrschtßanstalt de« Berliner tlunsigewerbemulenm» bat in ihrem«uSftllliingSfaal eine klelne Schau Shinefischer Scherenschnitt« und Schwarzdrucke eingerichtet. SineGetchäftssielle Teulscher Erzühler K.«. b. bat sich soeben vollwgen. S« handelt sich um daS dem Berbano Deutscher Eizädler angegliederte Unternebmen einer Reibe erzäblend« Nuwren. auf genollen- schaliltcker Balis ein« Zentralstelle zur Beiweiwng der Nebeisetzirngsrechte itrer Werl« z» begründen. Tie SeschäjtSsltll« befindet sich: BetUu»#6 Wichetmstrahe 62.