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Nr. 214 38. Jahrgang

1. Beilage des Vorwärts

Sonntag, 8. Mai 1921

Bundestag der technischen Angestellten bringen. Sie soll uns zeigen, wie man die deutsche   Wirtschaft plan- überhaupt noch einen Abfaß ermögliche; endlich erschwere die Bei­

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und Beamten.

spruchslos Zustimmung.

foll uns aber den Abbau der Vormachtstellung des Kapitalismus fchritten hätten, und nur die hervorragende deutsche Qualitätsarbeit mäßig organisiert und wie wir sie durch Schulung unserer Mitglieder bringung von Lieferwertbescheinigungen jedes Geschäft sehr, wenn in den Fachgruppen vorwärts bringen, fie reif machen für die Fähig- es nicht unmöglich wird. Die Vertreter der Automobilindu feit, die wirtschaftliche Macht zur geeigneten Zeit zu übernehmen. strie erwiderten, daß der Preis heute in der Tat nur die Selbst. Nach den Referaten von Schweiger und Heinze( Nr. 212 Redner streift alsdann die allgemeinen Richtlinien für die Aufgaben foften becke, darum aber gerade jede Verschleuderung ber bes Borm.") machte am Freitag der Vorsitzende davon Mitteilung, und Befugnisse der Räte. Diese müssen nicht nur gutachtlich gehört Ware unterm Preis verhindert werden müsse, um den Markt nicht daß als Vertreter der Sozialisierungskommission Herr Road und werden, sondern auch das Recht zur Initiative haben, und ihre Bor- zu verderben. als Bertreter des Arbeitsministeriums Herr Regierungsrat Wei- lagen selbst vor dem Parlament vertreten fönnen. Sie beschließend bleiben. Die Lieferwerksbescheinigung ist deswegen erforderlich, Die Preisprüfung müsse also aufrecht erhalten gert erschienen seien. neben den Reichstag zu stellen, würde den demokratischen Grund weil die Industrie für das Inland Wagen zu verbilligten Preisen Folgende Entschließung gelangte einstimmig zur Annahme: fäßen zuwiderlaufen. Nach einem Vorschlag aus der Schwerindustrie unter den Selbstkosten abgäbe und nicht zugeben könne, daß solche Der Zweite ordentliche Bundestag begrüßt den Beschluß des sollen die Räte innerhalb ihres Gebietes auch Verwaltungsorgane Wagen dann ausgeführt würden, wobei dem Händler allein Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbundes( vom 23. März 1921), fein. Darin liege aber eine Gefahr für die fommunale Selbstverein unberechtigter Gewinn zufallen würde. 94 Proz. der gesamten wonach der ADGB  . und der Afa- Bund unter Aufrechterhaltung waltung. Nach unserer Auffaffung follen fie ihre Hauptaufgabe in Ausfuhr erfolgten durch die Industrie selbst, nur 6 Broz. also durch der beiderseitigen organisatorischen Selbständigkeit einen Organi- der Kontrolle erblicken. Wir wollen nicht, daß die zentralgeleitete den Handel. Der Reichsbevollmächtigte der Außenhandels. sationsvertrag zur dauernden Gemeinschaftsarbeit aller freige- Wirtschaft des Reiches durch autonome Wirtschaftsprovinzen be- ftelle für die Fahrzeugindustrie führte aus, daß diese Lieferwerts werkschaftlich organisierten Kopf- und Handarbeiter abschließen. feitigt wird. Den Sozialismus werden uns die Räte nicht bringen, bescheinigung für den legitimen Handel teine Erschwerung bedeute, Der Bundestag empfiehlt dem Afa- Bund, den in der ADGB.  - aber sie werden eine neue Machtpofition sein, die uns den fünftigen Entschließung vom 23. März 1921 enthaltenen Richtlinien zuzu- Kampf erleichtert.( Stürmischer Beifall.) zumal es genüge, wenn sie hinterher beigebracht werde. Der stimmen und die Reorganisation des Afa- Bundes beschleunigt Eine diesen Gedanken entsprechende Entschließung fand wider- Außenhandelsausschuß hat sich mit allen gegen zwei Stimmen des Handels für die Beibehaltung der Kontrolle erklärt. In der Ers durchzuführen. Es folgte nun das Referat Kaufmann über Neuord- Ueber die Tarifpolitit der technischen Angestell- örterung erklärten sich Arbeitnehmer gegen die Eingabe, nung des Bau- und Wohnungswesens." Das mensch ten hielt Gramm das Referat. Seine Ausführungen gipfelten in weil von einer Aufhebung der Kontrolle eine wilde Preisunter liche Gemüt bedrücke nichts so sehr wie die Wohnungsnot. Redner der Forderung, daß der Lohn dem Arbeitnehmer die Möglichkeit bietung zu befürchten sei, die zu einem Druck auf die Löhne führen bringt auf Grund amtlich gesammelten Materials das in vielen bieten müsse, die Kosten seines Lebensunterhalts und des Unter- müsse. Auch ein Vertreter des Handels gab zu, daß der Zeits Städten und auch ländlichen Orten herrschende Wohnungselend zur halts feiner Familie unter Berücksichtigung des Familienstandes zu punkt zur Aufhebung der Kontrolle nicht gefommen sei, glaubte Sprache und die hygienischen wie auch fittlichen Gefahren, welche bestreiten. Durch ein Umlageverfahren sollen sämtliche Arbeitgeber aber, daß Erleichterungen für den Einzelhandel etwa in der Form für das ganze deutsche Voll hieraus entstehen. Wenn nicht baldigft jedes Gewerbes zu Familienzulagen herangezogen werden, da es Don Rontingenten getroffen werden könnten. Der Ausschuß lehnte Abhilfe geschaffen werde, müsse dieser Zustand zum Zusammenbruch dann dem einzelnen Arbeitgeber gleich fein tönne, ob er Familien- es mit 20 gegen 1 Stimme( Bertreter der freien Berufe) ab, Krafta führen. Man entrüfte sich heute so sehr über die Verrohung der väter oder ledige Arbeiter in Beschäftigung nehme. Eine ent- fahrzeuge auf die Ausfuhr freilifte zu setzen und beschloß ein Jugend, tue aber wenig, um einen Zustand zu beseitigen, der wesent- sprechende Entschließung gelangte gegen wenige Stimmen zur stimmig: Dem Außenhandelsausschuß für die Fahrzeugindustrie lich zur Erzeugung dieses Uebels beitrage. Eine irrige Annahme sei Annahme. wird anheimgegeben, eine Regelung dahin zu suchen, daß den bea es, daß die Bevölkerungszahl sich im Rückgang befinde, neuere Mit lautem Beifall wurde die Mitteilung bes Borfizenden auf rechtigten Wünschen auf Beteiligung der Händler am Auslandsa Brüfungen hätten vielmehr ergeben, daß trog aller Leiden und Ent genommen, daß auch geschäft stattgegeben werben fann." behrungen dennoch eine Boltsvermehrung stattfinde, die Wohnungs­ein Gaft aus Frankreich  , frage also immer drohender werde. Dabei fehlt es nicht an Arbeits­fräften und Material zum Aufbau; aber die Bautätigkeit tommt nicht in Fluß. Und doch müßten mindestens 200 000 Wohnungen jährlich gefchaffen werden, um die Not einigermaßen zu beseitigen. Nur ein großzügiges Bauprogramm fann Hilfe bringen. Die Lösung des Broblems fann nur gemeinschaftlich erfolgen. Neben der Staats­hilfe muß die Selbsthilfe stehen. Die Ausführung von Bauten sollte von Verbänden sozialer Baubetriebe geschehen und durch die Macht der Gewertschaften unterstützt werden.( Lebhafter Beifall.) Eine im Sinne des Referenten lautende Resolution wurde ein ftimmig angenommen.

Hierauf sprach Lustig- Berlin   über die Arbeit des Bundes und innere Berwaltung. Um 6 Uhr wurden die Berhandlungen auf Sonnabend vertagt.

Um zweiten Verhandlungstag wurden zunächst mehrere Anträge erledigt. Ein Antrag, daß Bundes. mitglieder nur im Bund der technischen Angestellten und Beamten gewerkschaftlich organisiert sein dürfen, wurde nach dem Vorschlag der Prüfungsfommiffion abgelehnt.

Bau von Kanälen und Talsperren.

Herr Cretté, als Vertreter der Technifergewerffchaft in Frankreich  erschienen sei, der dann in deutscher Sprache einige herzliche Worte an Dem Wasserwirtschaftlichen Ausschuß des Reichswirtschaftsrats die Versammlung richtete, die befundeten, daß die Technifergewerkschaft gab das Reichsverkehrsministerium einen Ueberblick über die in in Frankreich   international dente und daß man auch bereits Fühlung Angriff genommenen sowie über die im Projekt beschlossenen Kanal< mit der Amsterdamer Internationale genommen habe. Ich fam nach und Talsperrenpläne. Nach eingehenden Beratungen wurde eins Berlin  " so schloß er um Sie alle zu begrüßen und der Hoffe stimmig folgender Beschluß gefaßt: nung Ausdrud zu geben, daß wir in Zukunft gemeinsam für das Boll der Welt arbeiten und uns die Hand reichen werden."( Stür mischer Beifall.) Kaufmann( oom Bundesvorstand) sprach namens des Bun des seine Freude über den Besuch eines Kollegen aus Frankreich   aus und bat ben Gaft, den dortigen Technikern die Grüße der deutschen  Techniferschaft zu übermitteln. Nach einer furzen Ansprache des Herrn Hirsch aus der Tschecho­flowakei wurde die Sigung vertagt.

WirtschaftP

Bur Linderung der Arbeitsnot, namentlich in dichtbevölkerten Gegenden oder in der Nähe von Großstädten ist die beschlossen: Inangriffnahme und Fortführung der als bauwürdig befunde nen Kanal- und Talsperrenpläne dringend zu befürworten. Bei dem Ausbau sind zunächst diejenigen Teilprojekte, welchen in der Gewinnung billiger Kräfte an Staustufen oder Talsperren eine felbständige wirtschaftliche Bedeutung innewohnt, oder die von bes fonders bringlicher voltswirtschaftlicher Bedeutung sind, vorweg zu betreiben."

Zur Belebung der Bautätigkeit, die man durch Sperrung der Staatszuschüsse erdrosselt hat. wird bekanntgegeben: Es ist in der Deffentlichkeit noch nicht allgemein bekannt, daß Wohnungen in Der Vorsitzende machte davon Mitteilung, daß ein Vertreter Neubauten, gleichviel ob diese mit oder ohne Unterstützung Keine freie Ausfuhr von Kraftfahrzeugen. eines Reichs- oder Landesdarlehens errichtet werden, der Beschlag­des Finanzministers und auch ein Vertreter des Afa- Bundes in der Tschechoslowakei  , Herr Hirsch, ferner vom Bauarbeiterverband Den Wirtschaftspolitischen   Ausschuß des Reichswirtschaftsrats nahme nicht unterliegen. Auch besteht zurzeit fein Aniaz, die Silberschmidt anwesend sei. Ueber die Fortführung der beschäftigte eine Eingabe des deutschen   Automobilhändlerverbandes, Errichtung von Lurusbauten zu verbieten, da der Bedarf an Bau Rätegefehgebung referierte Aufhäuser. Einleitend schil die die Aufhebung der Ausfuhrkontrolle für Kraftfahrzeuge und fteffen für den gemeinnützigen Wohnungsbau als sichergestellt be derte er die Entwidlung des Rätegedankens feit den Novembertagen Kraftfahrzeugteile verlangt. Die Antragsteller führten aus, daß trachtet werden darf. 1918 bis zur Schaffung des Betriebsrätegesezes, das durch die Mengenkontrolle zwecklos geworden sei, da der Inlands. Die Lage der Kaliindustrie behandelt eine Dentschrift des Reichs­Schaffung von Bezirkswirtschaftsräten und Bezirfsarbeiterräten weiter bedarf an Automobilen gebedt und die Industrie vielmehr wirtschaftsministeriums an den Reichswirtschaftsrat. Der Bolts­ausgebaut werden soll. Eine Veränderung der Machtverhältnisse auf die Ausfuhr angewiesen sei; die Preisprüfung sei überflüssig wirtschaftliche Ausschuß hat zur Beratung dieser Dentschrift eine werde dadurch nicht bewirkt. Dies fönne nur durch den Ausbau der geworden, da die deutschen   Selbsttostenpreise zum mindesten die besondere Kommission eingesetzt, der die Herren Bruns, Dr. Frant, gewerkschaftlichen Organisationen geschehen. Die Rätegeleggebung Berkaufspreise auf dem Weltmarkt erreicht, wenn nicht über- Johannsen, Dr. Kempner, Kreil, Dr. Wermuth angehören.

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