Arbeitgeber und Ultimatum. Di««Deutsche Arbeitgeberzeitung" erklärt in einem Artikel «Zur Lage" voll Groll und Bitterkeit, daß die Mehrheit des Reichs- tags durch die Annahm« des Ultimatums die deutsche Schick- salsfrage beantwortet habe. Denjenigen bürgerlichen Parteien, die für Annahme gestimmt hätten, sei dieser Entschluß sehr schwer geworden, wie auch ihr langes Schwanken beweis«. Die Sozialdemokratie hingegen habe von vornherein auf dem Standpunkt der Annahme gestanden und sich nicht entblödet, die rein sachlichen Erwägungen der Gegner der Annahme als«nationalisti- schen Rummel" zu verunglimpfen. Dann. fährt sie fort: «Wenn der Sozialdemokratie der Entschluß zur Annahme im stillen dadurch leicht geworden sein sollte, daß sie damit rechnet, daß die ungeheuerlichen Lasten der Erpressung letzten Endes doch vom Kapital allein getragen würden, so dürfte die Zukunft sie darin bitter enttäuschen, denn es ist klar, daß selbst der stärkste Wirtschaftsorganismus eine solche Blut- abzapfung nicht vertragen kann, ohne dahinzusiechen. Und von diesem Siechtum unserer Wirtschaft wird di« Lebenshaltung unserer Arbeiter fraglos stark in Mitleidenschaft gezogen werden." Die Sozialdemokratie ist sich der Tragweite ihrer Stellung- nahm« vom ersten Augenblick an vollkommen bewußt gewesen Sie konnte aber im Interesse der deutschen Wirtschast und besonders im Interesse der deutschen A r b« i t e r t la ss« den von der Arbeitgeberzeitung entfachten nationalistischen Ablehnungsrummel nicht mitmachen. Hätte die Mehrheit des deutschen Reichstags sich im Sinne der Arbeitgeberzeitung ablehnend verhalten, so wären nicht die Großindustriellen, deren Anwalt-die Arbeitgeber- zeitung ist, in Not und gänzliches Verderben geraten, sondern in erster Linie die werktätige Bevölkerung Deutschlands Wie sich die Arbeitgeberzeitung, nachdem di« Würfel gefallen sind, die Durchführung des Ultimatums vorstellt, darüber gibt sie in folgenden Auslastungen Aufschluß: Eins freilich ist ebenso klar, daß die Hauptlast dieser furcht- baren Forderungen auf die Industrie abgewälzt werden wird. Ob diese die Last wird tragen können, haben Sachverständige bezweifelt. Sie wird es ganz gewiß nicht können, wenn sie gleichzeitig weiter wie bisher durch die in Masten hergestellten sozialen Gesetze und Verordnungen gefesselt wird, die einseitig den Standpunkt des Arbeitnehmers Rechnung tragen. Es wird sich als unabweisbar herausstellen, wenn die Industrie unter dem Druck des Feindes nicht ersticken soll, daß Gesetze und Verordnungen wie das Betriebsrätegesetz, Einstellung und Entlassung von Arbeitnehmern usw. einer Durchsicht in dem Sinne unterzogen werden, daß der die Ver- antwortung für die Rentabilität des Betriebes und damit für die Existenz seiner Arbeiter tragende Fabrikleiter wieder Herr in seinem Betriebe wird. Für sozialistische Ex- p e r i m e n t e ist die Zeit zu ernst. Also unter Lockerung der sozialen Gesetze und Verordnungen und nach«Durchsicht" des verhaßten Betriebsrötegesetzes will die Arbeitgeberzeitung und ihre Hintermänner ans Werk der Ausfüh- rung des Ultimatums gehen. Der Kern dieser Darlegungen besteht demnach in einer Kampfansage der Großindustrie gegen die soziale Gesetzgebung. Die Arbeiterschaft, in Sonderheit die Gewerkschaftsbewegung, wird angesichts dieser An- kündigungen der Arbeitgeberzeitung doppelt wachsam sein und, wenn nötig, ihre Errungenschaften gegenüber den Kampfgelüsten der Großindustrie verteidigen. Dieselbe Zeitung jammert über das«Versagen der Solidaritäts- bestrebungen des Proletariats in den Ententeländern", während ge» rade die Arbeitgeber früher bei jeder Gelegenheit nicht nur über die Internationale höhnten, sondern sie mU allen ihr zur Ver» sügung stehenden Mitteln aufs schärfste bekämpften. Die Arbeiterschaft darf sich durch solch« Aeußerungen, die aus der«Arbeitgeberzeitung" m die einzelnen Fabrikbureaus geleitet und von dort wiederum an die Arbeiterschaft gebracht werden sollen, in ihrem Standpunkt weder zum Ultimatum noch zur Internationale nicht irremachen lasten. Nichts ist heute in der Well sichtbar, das auf Versöhnung und Frieden der Völker, diese unerläßlichen Vor- ousfetzungen zum Wiederaufstieg des deutschen Volkes, hinzielt, als die internationalen Soiidaritätsbeftrebungen des Proletariats. Wenn diese Bestrebungen nicht in der Blüte stehen, wie sie stehen sollten, so trägt daran in erster Linie jene Verhetzung Schuld, die von der deutschen «Arbeitgeberzeitung" seit jeher geübt worden ist.'_ Das Volksbegehren. Hamburg ,?l>. Mai.(Eigener Drahtbericht des«Vorwärts".) In Hamburg werden augenblicklich Unterschtiften für das Volksbegehren gesammelt, das auf Antrag des Hamburger Mieterverbandes in die Wege geleitet worden ist. Es bedarf zur Gültigkeit des Voltsbe- gehrens der Unterschriften von einem Zehntel der Stimmberechtigten, was nach den Berechnungen der letzten Wahl eine Zahl von etwa 76000 bedeuten würde. Daß unter diesen Umständen das Volks- begehren überhaupt zustande kommt, erscheint mehr als fraglich. Die S o z i al d e m o k r a t i s ch e Partei hat die Abstimmung für ihre Mitglieder freigegeben und überläßt es einem jeden, seine Unterschrift zu geben oder nicht, weil auf einer kürzlich veranstalteten Delegiertenversammlung zum Ausdruck kam, daß das von dem Ham- burger Micterverband zur Grundlage des Volksbegehrens gemachte Mieterregelungsgesetz für die minderbemittelle Bevölkerung eher Schaden als Nutzen stiften könne und auch eine einseitige Regelung der Mieterverhältnisse in Hamburg in Anbetracht der Reichsgesetzgebung als untunlich erschien. Die Kommunisten nutzen die Sache in ihrer Preste und in Der- sammlungen naturgemäß weidlich aus, sind aber offen genug zu er- klären, daß sie nur ihrer kommunistischen Agitation halber, nicht aber der Sache wegen sich an der Aktion beteiligen. Sie verfolgen da- mit nur in gerader Linie ihre bisher betriebene.Wohnungspolitik", mit der sie in einer der letzten Bürgerschaftssitzungen Hand in Hand mit den Bürgerlichen einen sozialdemokratischen Antrag zu Fall brachten, der well wirkungsvoller war als der Gesetzentwurf, der der Abstimmung zugrunde liegt. Diese Politik der Kommunisten hat denn auch von der Arbeiterschaft Hamburg« entrüstet« Ab- l e h n u n g gefunden, und ihr Fischzug anläßlich des Volksbegehrens wird darum recht wenig Erfolg haben. Anklage gegen Müver-Vrandenburg? Ein« Anzahl rechts- stehender Blätter bringt die Meldung, daß das Belastungsmaterial gegen den Chef der thüringischen Sicherheitspolizei sich so verdichtet hätte, daß der Reichsanwalt gegen Müller-Brandenburg die Anklage wegen Hochverrat eröffnet habe. Die«Deutsche Zeitung" schwelgt darob in Jubel. Die Meldung scheint aber keineswegs den Tatsachen zu entsprechen. Wenigstens berichtet die«Frankfurter Zeitung ", daß weder Major Müller-Brandenburg, wie behauptet worden war, nach Berlin beordert worden ist, noch daß der Reichs- anmalt die Anklage gegen ihn erhoben hat. Vielmehr ist die Vor- Untersuchung noch nicht abgeschlossen.— Es wäre nicht uninteressant, den Ursprung der ersten Meldung zu erfahren. Die Einwauderuuasftage in Amerika Harbins hat die Gesetzesvorlage betreffend di« Einschränkung der Ettt» Wanderung unterzeichnet.
GroMerllu Jreibaü Erkner. Wenn Sonnenglut auf der Erde lastet, der Boden die empfan- gene Hitze zurückstrahlt und Menschen und Tiere müde werden, dann sehnt sich alles nach Kühle und Erfrischung. An solchen Sommer- tagen zieht Berlin in Scharen hinaus in die Freibäder, und in Wannsee sowohl als in Rahnsdorf und Grünau herrscht reges Leben. Aber gerade die Menge der Besucher stößt viele, die sonst ein Bad im Freien lieben, ab, und oft genug sind Klagen laut ge- worden, daß die Zahl der Freibäder für die Groh-Berliner Millio- nenbevölkerung nicht ausreiche. Dieser Erkenntnis ist nun durch Eröffnung eines weiteren Freibades bei Erkner Rechnung gettagen worden. Es liegt am Strande des Dämeritzsees, rechts und links von Birken umgeben, während sich im Hintergrunde ein Wald von hochstämmigen Kiefern dehnt— ein liebliches Stückchen Erde , das des Alltags Sorgen vergessen läßt. Unter schattigen Bäumen oder zwischen lauschigen Büschen, im Rasen sowohl als auch in dem feinen Sand des Strandes finden wir die angenehmsten Ruheplätzchen. Zeven zum Umkleiden wie zum Aufbewahren der Kleider sind ein- gerichtet, und gegen eine mäßige Gebühr werden Badeanzüge ver- liehen. Wer des Schwimmens unkundig ist, darf sich in einer abge- steckten Wasserfläche tummeln, dem sicheren und ausdauernden Schwimmer aber steht der Dämeritzsce offen. Ein Reck und eine Springvorrichtung sind für Freunde dieses Sports ebenfalls vor- handen, und in einem kleinen Restaurant kann man für mäßige Preise kleine Erfrischungen erhallen. Am Strande und im Wasser aber tummeln sich alle, die sich noch jung fühlen, draußen auf dem See leuchten weiße Segel, und wenn am Abend Himmel und Wasier- fläche in rosige Glut getaucht sind, fft das ein Abschiedsgruß, wie ihn niemand sich eindrucksvoller und erhebender vorstellen kann. ,So traurig öer Mlaß auch war/ Im„Kirchenboten für die evangclisch-lutherische Gesamtgemeinde in Groß-Berlin"(Nr. 28 vom IS. Mai 1921) finden wir eine Schilde- rung der Beisetzungsfeierlichkeiten für die frühere Kaiserin Auguste Viktoria . Aus einer Bemerkung geht hervor, daß der Auffatz von einer Volksfchullehrerin verfaßt ist. Sie erwähnt, daß sie in der Morgenfrühe des Beisetzungstages ihre„erste Volksfchulklasfe in den endlosen Zug von Schulkindern und Jugend- gruppen eingereiht" habe. Mit welchem Recht die Kinder dem Schul- Unterricht entzogen wurden, sagt sie nicht. Sonderbar berührt an der Schilderung, wie genau die Verfasierin trotz ihrer Trauer manche auf die Sinne wirkenden Einzelheiten zu beobachten vermocht hat. Einleitend schreibt sie über die Beflaggung Potsdams :„Schon die ganze Woche vor- her— so traurig der Anlaß auch war—, wie wohl tat der Anblick der vielen geliebten schwarzweißroten Fahnen I" Bon den Bei- setzungsfeierlichkeiten erzählt sie:„Langsam und tapfer hat sich meine kleine Schar indessen durch die dichten Menschenmauern hindurch- gearbeitet. Endlich stehen wir an unserem Bestimmungsort in der Auffahrtsallee ganz nahe dem Schlosse und durch die gütige Fürsorge eines Offiziers sogar in der ersten Reihe. Welch ein Anblickl Uns gegenüber, hinter uns auf dem breiten Schloßplatz eine unübersehbare Menschenmenge, unzählige Militärs, meist in schöner Friedensgala- uniform: auf der ganzen breiten Schloßfreiheit in unbeweglich feier- licher Haltung die Abordnungen der Studentenschaften mit Hunderten von buntseidenen Fahnen! Und plötzlich erstarrt das ganze färben- prächtige Bild: kein Wort, kein Flüstern, keine Bewegung mehr! Durch das Ausfahrtstor von Wildpark nähert sich der Leichenzug! Viele haben Militärmusik vermißt,— für mein Empfinden wurde die Tragik der Stunde bedeutend verstärkt durch di« Totenstille, die hier Tausende und aber Tausende in ihren Bann schlug. Selbst das Schluchzen, das uns allen auffteigt, als jetzt der Sarg unter dem samtenen, krongestickten lila Bahrtuch sich nähert, wird erstickt." Man sieht:«So traurig der Anlaß auch war," die«Tragik d e r S t u n d e" hat die Beobachterin nicht gehindert, das„färben- p r ä ch t i g e B i l d" zu bemerken, die„schöne F r i e d e n s g a l a- uniform" der Militärs, die„buntfeidcnen Fahnen" der Studenten, den Sarg unter dem„samtenen krongestickten lila Bahrtuch", bei dessen Nahen«das Schluchzen erstickt wird". Sie berichtet auch, daß„ein ganz leises Raunen durch die Masten geht", als Hindenburg. Ludendorff , Mackensen, Tirpitz vorüberziehen. Sie schildert die«erschütternd traurige Gebärde", mit der Falkenhayn die Kroninsignien vor sich her trägt, die„rührend tragische Er- scheinung" der Kronprinzessin, die„wie die verkörperte Trauer schreitet. Ja, es hat sich gelohnt,«in der ersten Reihe" zu stehen! Die ganze Art dieser Darstellung entspricht gewiß den Empfindungen, von denen die meisten der dort zusammengelaufenen Zuschauer er- füllt waren. Der richtige Berliner pflegt da zu sagen:„Eine fchöneLeiche!"_ Der gebundene Storch. Ein„Körperpflegeinstitut" eigener Art wurde in Berlin geschlossen und seine Inhaber, ein Apotheker Heiser aus der Steglitzer Straße 43 und ein„Profestor" Gottlieb von der Kriminalpolizei festgenommen. Heiser unterhielt in der Steglitzer Straße 43 im ersten Stock ein Institut, das schon wiederholt Ver- dacht erregt hatte. Angeblich diente es der Körperpflege, in Wirk- lichkeit aber war es ein Heim für Frauen und Mädchen, die uner- laubte Hilfe suchten. Auf diesen Charakter machten auch die öffent- lichen Anlockungen etwas versteckt aber doch deutlich genug aufmerk- sam. Alle Veröffentlichungen und Anpreisungen wiesen als Sinn- bild einen gebundenen Storch auf. Vor einigen Tagen erhielt nun eine Polizeistelle Groß-Berlins wieder eine Anzeige, die alles erneut begründete, so daß man endlich durchgreifen konnte. Es handelte sich um ein Mädchen, das aus der Provinz nach Berlin gekommen war und bei einem gewisten Boldt aus Friedenau Stellung gefunden hatte. Noch einer Zeit wurde das Mädchen von Boldt zur Beseiti- gung gewisser Folgen in die obige. Anstalt gebracht.£>ier operierte „Professor" Gottlieb im weißen Kittel wie ein richtiger Mediziner in seiner Klinik. Nach dem Engriff verschlimmerte sich der Zustand des Mädchens, so daß ein Arzt Krankenhausbehandlung anordnete. Nach der Genesung kehrte das Mädchen in die Boldffche Wohnung zurück. Diese Vorgänge wurden festgestellt und daraufhin nicht bloß die längst verdächtigen Heiser und Gottlieb, sondern auch Boldt ver- haftet. Das„Institut für Körperpflege", das in den Anpreisungen Bureau Mutabor hieß, wurde geschlossen. Der verhaftete Apotheker und sein„Profestor", die früher hartnäckig alles geleugnet hatten, konnten jetzt die Vorkommnisse nicht mehr bestreiten und wurden mit Boldt der Staatsanwaltschaft vorgeführt. Für die Erhaltung des Kriegerkurhauses i« Davos . Wie der„Ausschuß zur Erhaltung des Deutschen Kriegerkur- hause« Davos-Dorf", über besten Tätigkeit wir früher berichteten, mitteilt, haben seine Sammlungen einen so erfreulichen Fortgang genommen, daß zuversichtlich erhofft werden darf, daß es gelingt, das Deutsche Kriegerkurhaus Davos-DoH Deutschland und damit seinen Lungenkranken zu erhalten. Jnzn�en ist auch der erste auf Beranlastung de» Reichsarbeitsministeriums entsandte Transport von 54 lungenkranken Kindern von Kriegsbeschädigten und von Ge- fallenen in Davos e'ngetroffen und im Deutschen Kriegerkurhaus Davos -Dorf untergebracht worden. Von führenden Banken und Wirtschoftsunternehmungen sind Beträge bis zu 50 000 M. beigesteuert worden, so daß ein nicht unwesentlicher Bruchteil der zur Erhaltung des Hauses erforderlichen Mittel bereits als gesichert an- gesehen werden kann. Bis zur endgültigen Sicherung des Haufes für Deuffchland find allerdings noch weitere beträchtliche Spenden erforderliich.
Spenden werden bei allen größeren Banken, deren Depositen- kästen und Filialen sowie auch auf die Postscheckkonten des Aus- schustes zur Erhaltung des Deutschen Kriegerkurhaufcs Davos-Dorf (Berlin Nr..109 076 und Frankfurt a. M. Nr. SO 825) enigegen- genommen.
Tie Dienstverhältnisse der Fortbildungsschullehrcr. Der Stadtverordnetenausschuß, der zur Vorberatung des Antrages der sozialdemokratischen Fraktion wegen der Anstellung und Besoldung der Fortbildungsschullehrer in den Außenbezirken eingesetzt worden war, hat gestern nach kurzer Beratung einstimniig beschlossen, der Stadtverordnetenversammlung die Annahme des Antrages zu empfehlen. Dementsprechend sollen die im Schieds- spruch vom 16. November 1920 aufgestellten Grundsätze zur Regelung des Dienstverhältnisses der an den städtischen Fach- und Fortbildungs- schulen der Jnnenbezirke nebenamtlich beschäftigten Lehrkräfte in gleicher Wirkung auch für die Außenbezirke Anwendung finden. Der Ausschuß kam auf Grund der vom Magistratsvertreter gemachten Darlegungen zu dem Ergebnis, daß es einen Akt der Gerechtigkeit bedeute, die nebenamtlich beschäftigten Fortbildungsschullehrer in den früheren Vorortgemeinden ebenso zu stellen wie die Fortbildungs- lehrer in Alt-Berlin, da auch sie während des Krieges vielfach über das Maß der ursprünglichen Verpflichtungen hinaus Unterricht er- tellt haben. Der Ausschuß war auch übereinstimmend der Ansicht, daß die Bezirksämter sich bei der Anstellung und Besoldung der nebenamtlich tätigen Fortbildungsschullehrcr nach den im Schiedsspruch aus- gestellten und von der Stadtverordnetenversammlung gebilligten Grundsätzen richten müssen._
«Los von Verlin" in Cöpenick. Unter dem bekannten Schlacht- ruf der Reaktion fand im Cöpenicker Stadttheater eine von bürgerlicher Sette einberufene öffentliche Versammlung statt. Der frühere Direktor des Zweckoerbandes, Dr. Steiniger, hatte das Referat übernommen. Seine äußerst trockenen Ausführungen fan° den keinen Resonanzboden. Er führte die längst bekannten und schon so oft widerlegten Gründe für die Bestrebungen„Los von Berlin " Ins Feld, die Mißwirtschaft im Wirffchaftsamt, Beurlaubung städtischer Arbeiter anläßlich der Beerdigung Sülts usw. besonders hervorhebend. Unsere Genossen Heidbeck und Breitenborn griffen in wirkungsvoller Weife in die Debatte ein, es war ihnen ein Leichtes, die Angriffe zurückzuweisen und mit den Befürwortern dieser Bewegung abzurechnen. Die Arbeiterschaft Cöpenicks steht fest und geschloffen auf dem Boden des neuen geschaffenen Groß- Berlin, sie wird allen Loslösungsbestrebungen den lebhaftesten Wider- stand entgegensetzen, sie wird aber auch darauf achten, daß nicht ein Teil der alten reaktionären Beamten die Durchführung des plan- mäßigen Auf- und Ausbaues der Verwaltungsbezirke sabotiert. Die Ausführungen unserer Genossen fanden allseitigen Beifall. Da unsere Anhänger in der Mehrzahl waren, zog es die Leitung vor, eine Entschließung nicht zur Abstimmung zu bringen. In der Vezirksversammlung des 14. Bezirks hat, wie wir zu unserem in Nr. 233 veröffentlichten Sitzungsbericht nachtragen, der zweite Bürgermeister Radtke mitgeteilt, daß der Angestellte, der die privaten Gelder unterschlagen hatte, auf Wunsch des Betriebsrats nicht entlassen worden ist. Diese Angabe stand im Bericht, ist aber versehentlich ausgefallen. Der Poflpakeiverkehr mit Oberschlesien . Gewöhnliche und ein- geschriebene Pakete sowie Wertpakete bis SOO M. nach Orten Ober- schlesiens westlich der Oder sowie nach Orten an und nördlich der Eisenbahnstrecke Oppeln -Kreuzburg sind wieder zugelassen. Ein Lehrgang für Obst- und Gemüseverwertung findet vom 13. biS IS. Juni an der Höheren Gärtnerlehranstalt Berlin- Dahlem statt. Dabei wird auch das Einmachen ohne Zucker behandelt. Anmeldungen sind an den Direktor der Höheren Gärtnerlehr- anstatt Berlin-Dahlem zu richten. «Volk und Zeil", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei.
Groß-Serttner parteinachrichten. Morgen, Sonnabend, den 2t. Mai: 111. Abt. Bvhtudorf. Ausnahmsweise«>/- Uhr Zusammenkunft aller EPD.-Eänger bei Heymann, Riedolstrahe.
Gewitln-Auszug der 17. Preutz.»Südd. s243. Preuff.) Klassen»Lotterie 5. Olfllst. 8. Zichnngii.ig. IS. Mai 1LZ1.
aius Jede gezogene Nummer sind zwei gleich hohe Sewina» gefallen, und zwar je einer aus die Lose gleicher Nummer in den beidra Abteilungen t und U
Ohne Gewähr. Nachbruck vrrbolen. In der BormtttaaSzlehung wurden Gewinne über SSV Mark gezogen. 2 rn Soovo M 70218 6 ZU 10000 M 440)6 67727 100479 6 NN 6000 M 39244 397777 209717 80 ZU 3000 M 2189 28978 37963 40271 61469 62931 68360 67192 76112 77537 79926 94988 100279 110832 112138 326367 325921 128460 136607 148115 156418 168804 165100 108634 169973 171428 171890 173800 182819' 184976 187235 195977 221671 221745 226406 228277 228429 231249 233734 236593 206»■ 1000 M 1780 3717 8722 4864 8524 0200 10282 10616 13861 14467 18766 22114 22181 22449 29409 24039 26212 30289 31756 86538 38261 42946 47048 47460 49733 57520 60842 62781 65648 68220 69241 69273 71067 71382 76191 76480 77580 8313785281088859010300219 92032 03468 95682 96654 102739 104613 108682 138-02 119483 120030 121088 123826 126241 131304 132408 333866 140385 140726 141264 146918 146074 148934 361899 164279 164381 366846 156802 159099 162133 160070 172169 173231 177134 180372 184336 185610 188623 189274 189435 101438 393075 104868 197003 198113 200120 201328 203591 204187 2068 0 308916 210417 213602 216388 218088 218623 218487 222782 226836 227127 231706 236410 288683 230 NN 500 M 4667 4904 6006 8217 11340 11489 14977 16674 17872 18884 20945 21049 2X869 24744 28048 29064 30791 31901 38508 43051 44220 46265 48672 64607 64872 67529 67866 64901 68163 68269 72039 72814 72843 73703 76202 82178 82638 66219 86767 87082 00134 07919 103280 106731 109132 109708 110924 116883 117238 119838 120869 123209 123830 127761 128174 129772 133715 133759 133788 134961 136985 138336 141946 146991 147744 149008 160289 163278 164196 1 64422>166088 166088 162021 162693 16'>666 166772 167679 168337 169833 172443 174701 174960 176631 177026 177084 181244 182688 183209 183375 186821 191423 196269 196010 197005 202946 203622 207441 210062 213644 219318 219992 220962 222886 223096 223100 223167 227219 228406 330488 231866 233170 234761 237251 238608 239589 In der NachmittagSziehmig wnrden Gewinne über ZOO Mark gezogen. 2 /N 16000 M 69648 2 ZU 10000 M 77216 2 ZU 6000 H 63093 02 zn 3000 M 8861 12443 14453 17712 21470 21754 23433 26253 28847 28823 31889 32148 44462 49444 66883 69371 62818 64924 91233 08708 101043 102058 104497 108080 111161 112327 112626 113214 129019 132909 347384 152927 161146 167689 196067 196433 198762 207873 208388 211922 215110 216686 221661 223807 227362 235999 214 zn 1000 M 1560 3626 4164 4677 16485 16975 19106 24691 25269 26180 26612 27691 28)00 32478 36036 36224 40X04 40602 40603 40831 41896 41940 42344 44401 46589 61811 64189 54607 69445 67202 62912 66828 66471 66983 68449 70932 72667 75361 76569 79342 83367 84039 84264 84664 86430 90484 93400 08193 103000 106633 103968 108749 109130 110103 112460 116042 116929 121932 122871 123373 123690 124043 126 MO 127022 128269 128377 130466 131975 132182 134911 136932 137898 138578 140683 142581 147193 160092 160428 164029 168160 171427 174463 175836 177699 379817 180303 182872 182016 184311 184837 188660 191240 200029 202293 206952 213653 216993 217457 218506 225489 226824 227278 230023 232388 336764 238433 239660 246 zu 600 M 3 34 172 7890 11241 11968 13027 17077 18490 18583 18900 10871 20632 21818 21043 23772 27128 28316 29661 31870 34881 87086 39464 42738 43792 4-938 46203 46358 47404 49097 68774 64991 66887 66642 7 987 76177 79798 8113686888 88618 891768962893282 93896 94706 98784 104866 108936 110686 116269 117873 169218 122761 122880 124066 124669 126630 128902 130096 133049 138063 130250 139464 141643 144430 146657 148644 147678 140163 149416 140988 166140 168029 166382 166466 101691 162274 104200 164697 166213 168588 170821 171774 171783 172103 178736 181498 185124 188648 190183 103321 194123 198982 199910 200763 200932 201904 205061 208291 208126 209024 209960 210620 312338 213628 214696 216648 217074 218170 219681 220022 220392 220703 821917 224028 224487 226600 229460 233724 283769 234008 236380 288760 83918«