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,, Seit drei Wochen ohne Außenverbindung vertrauen wir froß­bem auf den Sieg der Gerechtigkeit, obwohl die Entente den Treuhänderbegriff bei der Verwaltung Oberschlesiens  anders auffaßt, als es dem deutschen   Empfinden ent­fpricht. Wir bitten dringend, mitzuhelfen, um die täglich unerträg licher werdende Lage und die sich steigernde materielle Not zu beenden."

Keine Verbindung mit Oberschlesien  . Breslau  , 21. mai.( WTB.) Die Stadt ist seit gestern von der telephonischen Verbindung mit Oberschlesien   abgeschnitten. Nur Ratibor   ist zu erreichen, Beuthen  , Gleiwih und aftowih dagegen nicht. Auch der telegraphische Verkehr nach Beuthen   ist gestört.

Groß- Berlin

haftet. Der Beamte flärte die Sachlage jedoch bald auf und mit Unterstügung der dortigen Kriminalpolizei gelang es bald, die ganze Gesellschaft hinter Schloß und Riegel zu bringen. Die Ber­nehmungen ergaben, daß die Gesellschaft beabsichtigt hatte, Dem

Goldaufläufer auf dem Wege nach den Bauernhöfen entweder ihm gewaltsam abzunehmen. das Geld abzuschwindeln oder ihn betrunken zu machen und es

Morgen in Neukölln Elternbeiratswahlen!

Das indische Grabmal in Woltersdorf  . Woltersdorf  . Im Himmel ist bekanntlich ewiger Sonnenschein und ewig schönes Wetter, und ebenso bekannt ist es, daß die dort wohnenden Engel die Liebe und die Güte und die Reinheit selber sind. Nicht minder bekannt aber ist, daß, wo soviel Vollkommenheit herrscht, sich auch Langweile einstellt. Damit nun die Englein nicht auf den verderblichen Gedanken tommen, sich mit Boston  , Tango und Jazz schulen wieder einmal die Elternbeiräte gewählt. Der Wahlkampf Am morgigen Sonntag werden an den Neuköllner Gemeinde­die Zeit zu vertreiben, hat der alte Petrus   mit der May- Film- Ge- wird fellschaft einen Vertrag abgeschlossen, dahinlautend, daß die Film- Lessingstraße und Rütlistraße zwischen den sozialistischen an den sechs weltlichen Schulen Knefebedstraße, gesellschaft alle ihre neuen Filme den lieben und schönen Englein gratis vorführt, während Petrus   sich verpflichtet, die sommerlichen Parteien ausgefochten. Unsere Parteigenossen müssen noch in letzter Freiaufnahmen der Gesellschaft mit dem herrlichsten Wetter zu be- Stunde alles daran segen, daß auf unsere Listen die größten Stim­glücken. Daß der alte ehrliche Petrus, wenn es darauf ankommt, menzahlen entfallen. Die Parteigenossen und Genossinnen, die an diesen Patt hält, davon konnte man sich jüngst in Woltersdorf   über den anderen Gemeindeschulen wahlberechtigt sind, werden aufges beugen. Dortselbst läßt der May- Film seinen neuen großen Orient- fordert, nur für die Listen der Schulreformer zu stimmen. An den film ,,, Das indische Grabmal", nach dem Roman der Thea Schulen aber, an denen es den Schulreformern nicht möglich war, von Harbou herstellen und hatte einige Freunde zur Teilnahme bei ihre Kandidatenliften zur Anerkennung zu bringen, ift strikte Wahl­der Aufnahme einiger Szenen eingeladen. Nun konnte man im Der Gewerkschaftsangestellte Domba wurde auf dem Wege prachtvollsten Sonnenlicht, von Betrus garantiert, ein märchenhaftes enthaltung zu üben. von Bogutschütz nach Rattowitz von Aufrührern festgehalten, in der Schauspiel erleben. Künstlerhand hatte zwei herrliche Pagoden, in- 8 Uhr für die 15. Gemeindeschule bei Zimmermann, Kopfstr. 13, Ede, Zur Wahlarbeit treffen sich die Genossen Sonntag früh Telephonzentrale der dortigen Ferdinand- Grube auf den dische Tempel, erbaut, vor denen sich auf einem riesigen Platz die 8 Uhr für die 15. Gemeindeschule bei Zimmermann, Kopfstr. 13, Ede Tisch gespannt und in furchtbarer Weise geschlagen. Darauf Szenen abspielten. Der Platz war umfäumt von indischen Truppen Lessingstraße, für die 16. Gemeindeschule bei Grieger, Lessingstr. 9, wollten die Aufrührer ihn weiterschleppen. Domba riß fich los. Die zu Pferde und zu Fuß, indischen Würdenträgern in bunten Uni- Ede Kopfstraße. Polen   schossen auf ihn, und ein Schuß traf ihr am Bein. Dar- formen und allerlei Bolt in malerischen Trachten. Zirkus Sarra­ihre bemerkenswerten Kunststücke ausüben mußten. Dann aber kam fani, der nebenan wohnt, hatte zehn Elefanten hergegeben, die ber spannendste Teil der Aufnahmen.

Polnische Gewalttaten gegen deutsche Arbeiter. Die Wut der polnischen Insurgenten richtet sich neuerdings mit ganz besonderer Schärfe gegen Vertreter der deutschen   Ar­beiterschaft, in denen die Polen   mit Recht die Hauptgegner der Korfantyschen Annexions- und Gewaltpolitik fürchten. Eine scheußliche Untat meldet die TU. aus Kattowitz  :

auf wurde Domba von einem französischen   Soldaten angehalten, der ihn feinen Peinigern wieder ausliefern wollte. Domba riß fich je doch los und wurde schließlich auf Befehl eines französischen   Offi­ziers unter Bedeckung von fünf Franzosen in das Gebäude des Kreisfontrolleurs in Rattowig gebracht, aber nach kurzer Zeit aus der Schutzhaft entlaffen.

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Gatow   und Cladow   wollen zu Osthavelland  . Der Kreisausschuß des Kreises Osthavelland   hat in einer dem Preußischen Landtag   und dem Preußischen Staats­Im Hintergrunde des Plages   war eine sehr echt wirkende orien- ministerium vorgelegten Petition beantragt, die neue Grenze gegen talische Bafarstraße aufgebaut. Buntes Boltsleben flutete entlang. über dem Kreise Osthavelland zu revidieren und die Orte Gatom Der Blid aus der Straße geht auf den Tempelplay. Dort entsteht und Cladow dem Kreise Osthavelland wieder zuzulegen. In der plöglich Bewegung. Man gewahrt einen Flieger am Himmel, der Begründung wird u. a. ausgeführt, daß zwischen Berlin   und den Bom 19. Mai wird nachträglich ein weiteres polnisches Ber  - feine Kreise zieht. Immer niedriger fliegt er. Plöglich fegt er in ausschließlich ländlichen Charakter tragenden Orten Gatow   und brechen aus Kattowitz   gemeldet. In der Wohnung des Herrn die Köpfe der Menge hinweg. Die Operateure nicht weniger als fammenhang bestanden hat oder besteht, daß Gatow   und Cladow tühner Kurve zwischen den beiden Tempeln hindurch, dicht über Cladow in feiner Beziehung ein wirtschaftlicher oder sonstiger Z Bulla erschienen in Rattowitz drei polnische Aufrührer und vier, barunter der bekannte Spartuhl drehen diese bewegte durch die 4 bis Kilometer breite Havel   von Berlin   getrennt zwangen ihn, mit ihnen zu gehen. Er wurde aufs schwerste mi B Szene, und alles scheint glatt zu gehen. Plötzlich aber wird der sind und Berlin   nur auf einem 7 bis 12 Kilometer langen 2 and­handelt. Dann schleppten die Banditen die 50 Jahre alte Frau Lärm der Boltsmenge von der zornigen, weithin dröhnenden Stimme wege über Spandau   zu erreichen ist. Wirtschaftlich gehören Bulla bis zur Brücke über die Rawa. Dort zwangen sie die Frau Joe Mays, des Leiters der Aufnahmen, übertönt. Irgendein Mit- Gatom und Cladom dem Kreise Osthavelland an, von dem sie auch sich hinzulegen, worauf sie auf den nadten Körper ge- ipieler hat die schwierige und großartige Szene total verpakt. Joe mit Elektrizität versorgt werden und an dessen Wasserwerk sie eben­schlagen wurde. Vor dem Schloßtor stand ein französischer Man brauft über in Erregung. Alle Mitspieler sind wie erstarrt. falls angeschlossen werden sollen. Ebenso wie für die genannten Bachtposten, der nichts tat, um die Banditen am Eintritt zu Die schöne Mia Man steht neben ihrem Gatten im Fliegertostüm; Orte bedeutet diese Veränderung auch für den Kreis Osthavelland hindern und auch untätig zusah, wie der Mann und dann die Frau hat, daß gerade diese Szene umgefallen ist. Nun wird dem Flieger von Gatow   und Cladow   nach Berlin   sei der Kreis Osthavelland   auf fie hat feuchte Augen bekommen, denn sie weiß, was es zu bedeuten eine ungeheure wirtschaftliche Schädigung. Durch die Einbeziehung weggeschleppt wurden. eine Signalleuchtfugel nachgeschickt, d. h. er muß den Flug noch ein- einer Strede von 10 Kilometern von der Havel   abgeschnitten wor mal ausführen. Alles wird vorbereitet. Die Maffen werden neu den. Er habe seinen besten steuerfräftigsten und entwicklungsfähig. geordnet und gruppiert. Der Flieger ſezt zu neuem Flug an. Durch ſten Kreisteil verloren und hier nur sogenanntes Hinterland behalten. das Megaphon werden den Gruppen Zählkommandos gegeben, nach Die Einwohner von Gatow   und Cladom haben in einer mit vielen benen fie einzusehen haben. Bieber brauft der Flieger fühn Hunderten von Unterschriften versehenen Eingabe an das Staatss zwischen den Engpaß der Pagoden hindurch, wieder jubelt das Bolt, ministerium die Wiederzulegung dieser Orte zum Kreise Osthavel. wieder turbeln die Operateure. Alles flappt, alles glückt. Die land beantragt. Szene ist gelungen.

Schweres Explosionsunglück bei Glogau  . Glogau  , 21. mai.( WTB.) Gegen 1 Uhr mittags ereignete sich in der Munitionsfabrik nahe des bei Glogau   gelegenen Dorfes lautsch eine gewaltige Explosion. Einige hundert minen sollen in die Luft geflogen sein. Wegen andauernder wei­ferer Explosionen war es bis zum Abend unmöglich, die Un­glücksstätte zu erreichen. Bisher find sieben Berlegte gebor- Auch in Tempelhof   war wieder einmal Indien   erstanden. gen, von denen drei schwerverlett find. Die Feuerwehren Die Ufa   hatte auf ihrem Glashausgelände einen rosenroten Palast von Glogau   und der benachbarten Ortschaften sind mit den Ret- gebaut, vor dem sich der Berliner   Komparsen- Film- Indientyp auf technischen Einschränkungen veranlaßt, tie sich mit der fortschrei­tungsarbeiten beschäftigt. mächtiger Freitreppe in Erwartung des neuesten Inderfürsten Biggo tenden Entwicklung des Verkehrs nicht mehr in Einklang bringen Larsen geduldig versammelt hielt.. Dieser Fürst der Fürsten   erschien ließen.

Die farbigen Truppen in Deutschland  . In verschiedenen ausländischen Zeitungen, so auch in der West­minster Gazette" vom 29. April, findet sich immer wieder die irre­führende Nachricht, daß sich feine französischen   Neger­truppen mehr in Europa   befinden, mit Ausnahme zweier Ba­taillone Senegalesen   in Konstantinopel  . Die Nachricht geht auf eine Meldung des französischen   Propagandabureaus und des nach Ame­rifa entfandten Minifters Viviani zurüd. Demgegenüber wird festgestellt, daß sich im besetzten rheinischen Gebiet Ende Dezember 25 200 farbige Truppen befanden, die sich aus Negern( Sene galesen und Madagassen), Tonfinesen, Anamiten und Nordafrikanern zusammensetzen. Seit Beginn des Frühjahrs ist die Zahl dieser Truppen bereits wesentlich vermehrt worden. So standen in den pfälzischen Garnisonen Neustadt   a. d. Hardt, Kaiserslautern  , Ludwigshafen  , Speyer  , Zweibrücken   und Lan­ dau   Ende April 6 Bataillone Madagassen, 2 Kompagnien Anamiten und 2400 Angehörige anderer farbiger Stämme.

Die Zahl der farbigen Truppen im Saargebiet entzieht sich der genauen Feststellung, dürfte aber mindestens 2000 betragen. Nach einwandfreien Mitteilungen sollten für die Besetzung des Ruhrgebiets weiße Truppen verwendet werden, dagegen alle jegt mit weißen Truppen besetzten Garnisonen des Rheinlands farbige Truppen erhalten.

Paß- und Reiseerleichterungen.

Die Reichsregierung hat die Beseitigung einer Reihe von paß­

alsbald in foftbaren Brokat gewickelt und nahm die Honneurs seines Zunächst find wesentliche Erleichterungen in der fehr leicht gekleideten getreuen Volkes in brennender Maisonne huld- Handhabung des Sichtvermerfzwanges eingetreten. vollst entgegen. Es standen noch sonst eine ganze Reihe prächtig ge- Gine Prüfung der Notwendigkeit der Reise findet nicht mehr statt. fleideter illustrer Männer und Frauen umher, die als bewegende Insbesondere ist bei Reifen aus gesundheitlichen Kräfte in dem zur Aufnahme gelangenden Film Indische Gründen die Beibringung eines ärztlichen Zeugnisses und Nächte" jedenfalls eine bedeutende Rolle spielen. Manja Tjay- bei Geschäftsreisen die Borlage einer Empfehlung nicht mehr fchewna, ebenfalls wohltuend leicht gekleidet, erledigte llebungsfahr erforderlich. ten auf dem schwankenden Rücken eines Kamels, bevor sie sich den bramatischen Konflikten endgültig auslieferte. Außerdem wirbelten indische Reiter auf Pferden der Schutzpolizei   Unmengen Staubes auf. Rurz, alles war in fieberhafter Bewegung, um den Indischen Näch ten" in der Tempelhofer   Sonnenglut mit allen verfügbaren Talenten gute Bilder zu sichern.

Schacher mit Eisenbahnwaggons.

Eine Millionen- Staatsgutverschleuderung.

Bisher waren auch Reichsdeutsche für die Einreise noch Deutschland   dem allgemeinen Sichtvermert unterstellt. Diese Bes ftimmung ist gleichfalls aufgehoben, so daß also nunmehr Reichs= deutsche ohne befondere Erlaubnis jederzeit in die deutsche   Heimat zurüdfehren fönnen. Die B stimmung ist am 1. Mai in Kraft getreten. Allerdings bleibt auch für Reichsdeutsche der Paßzwang und der Ausreise- Sichtvermert­zwang bis auf weiteres bestehen.

Die Befugnis, in der Regel von der Angabe einer bestimm ten Grenzübergangsstelle vom Gichtvermerk abzusehen, erhalten nunmehr auch die deutschen   Sichtvermerfsbehörden im In­lande. Der Grenzübergang fann demnach also bei jeder ami. Nur wenn besondere Umstände es erfordern, sind die deutschen   Sicht­lich zugelaffenen Grenzübergangsstelle erfolgen. vermerksbehörden nach wie vor berechtigt und verpflichtet, im ein­zelnen Falle die Benutzung einer bestimmten Grenzübergangsstelic im Sichtvermerk vorzuschreiben.

Ein interessantes Plakat.

Seit den Pfingsttagen flebt an den Außenwänden des Vorort­bahnhofs in Zehlendorf  - Mitte ein großes Plakat, das folgenden Wortlaut hat: Aufruf!

Freiwillige für das Rotschutzkorps nach Oberschlesien  ! 40 Mart pro Tag, freie Unterkunft, gute Berpflegung, o freie Reise.

26 Personenwagen 4. Klasse sind von den Eisenbahnbeamten in Lichtenberg   Friedrichsfelde   beschlagnahmt worden, die feit einer Woche auf dem Borortbahnhof Lichtenberg- Friedrichsfelde stehen. Der Angelegenheit liegt folgender Vorgang zugrunde: Die 26 Personenwagen 4. Klaffe find 1918 von einer Kölner  Firma gebaut und noch wenig im Verkehr benutzt worden. Sie find an Teilen, von denen das nicht leicht zu entfernen ist, mit den Buch­ftaben K. P. E. V.( Röniglich preußische Eisenbahn- Berwaltung) be­zeichnet. Die Firma Lenz u. Co., Strausberg  , war die Absenderin der Wagen, die vorher auf der Strausberger   Kleinbahn gestanden hatten. Soviel in Erfahrung gebracht werden konnte, find die Wagen für je 50 000 m. von den Militärbehörden an die genannte Firma verkauft worden. Da das Gewicht eines Wagens sich auf ungefähr 20 000 Kilogramm beläuft und Alteisen mit 2 M. pro Kilo gehandelt wird, würde schon bei Zugrundelegung des Alteifenpreises Die ganz modern hergestellten Wagen einen Wert von zirka 150000 der oben angegebene Wert fast erreicht sein. In Wirklichkeit haben maltung in Lichtenberg  - Friedrichsfelde   die Wagen in Händen. Erst hieß es, daß sie nach Schweden   befördert würden, jezt ist aber An­Es ist wirklich bemerkenswert, mit welchem Eifer man fofort meifung gelommen, daß fie an die Firma Erich am Ende in Schönholz abgerollt werden sollen. Inzwischen war den Bahn- wieder im Berliner   Außen- Westen bemüht ist, dem bedrängten Vaterland du liebe Güte so ganz und gar uneigennüßig zu beamten die ganze Geschichte verdächtig erschienen, und deshalb haben sie bis auf weiteres die Wagen beschlagnahmt. Wie Hilfe zu kommen. Unbedingt zuverlässige Männer verlautet, find nicht nur 26, sondern 60 Wagen für den genannten auch im Plakat ist das unterstrichen will man haben. Merkst du Preis verschachert worden, so daß Millionenwerte in Frage kommen. was, Leser? Und warum denn so bescheiden, Herrschaften? Kein Wie es möglich war, diese Berschleuderung von Staatseigentum einziger Name, außer dem des Druckers, feine Organisation, nichts, zu bewirken, muß die Untersuchung ergeben. Eine schnelle und gründ- gar nichts. Kurz und gut also ein wildes Korps, der liebevollen liche Aufklärung dieses sonderbaren Schachers mit wertvollen Staats- Aufmerksamkeit der Behörden empfohlen, denn wie uns mitgeteilt gütern muß gefordert werden, zumal die Klagen über Wagenmangel wird, soll sich der Werbe- Fachmann auch heute noch im Werbe­nicht verstummen wollen und das Publikum fich in überfüllte Wagen bureau befinden. hineinquetschen laffen muß, während andererseits moderne Eisen­bahnwagen für Schleuderpreise an den Mann gebracht werden.

Neue Wandlungen Lenins  ? Helsingfors  , 20. Mai.  ( EP.) Die Sowjetregierung treibt jetzt eine sehr versöhnliche Politif. Offiziere und Soldaten der Brangel- Armee wie auch Kronstadt- Aufrührer werden begnadigt. Lenin   wünscht dazu, noch Minister aus anderen ParMart. Schon seit vier bis fünf Wochen hatte die Eisenbahnver­teien in die Regierung zu bringen. Diese Bestrebungen werden jedoch von Trofi lebhaft befämpft. Ende dieses Monats foll die Entscheidung auf einer Ronferenz in Mostau getroffen wer den. Wie verlautet, hat Lenin   schon dem früheren 3aren minister Rotopzew eine hohe Stellung angeboten.

Stinnes und die rufflichen Konzeffionen. Bor einiger Zeit wurde die Nachricht, daß Stinnes Ronzessionen in Rußland   erwor ben habe, dementiert. Kraffin stellt die Meldung nunmehr einem finnischen   Bressevertreter gegenüber dahin richtig, daß Stinnes war in Sibirien   feine Konzessionen erworben habe, sich aber für die neuentdeckten Erzlager im Gouvernement Rurst inter­effiert. Berhandlungen zwischen Stinnes und Sowjetrußland werden demnach doch geführt.

Nur entschlossene und unbedingt zuverlässige Männer mollen fich fofort melden.

Werbebureau Zehlendorf- Mitte, Restaurant Fürstenhof.

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Eine Protestversammlung gegen die Bergewaltigung Ober­ schlesiens   durch Korfanty   findet am Sonntag, den 22. Mai, vor­mittags 11 Uhr, im großen Saale der Philharmonie, Bernburger Straße 22, statt. Die Versammlung ist von den Gewerkschaften, vom Reichsverband der deutschen Presse   sowie von den Spizenorganisatio= nen der Industrie, des Handels und der Landwirtschaft einberufen. Es werden u. a. auch die Präsidenten des Reichstages und des Land­tages sprechen.

Das nächste Städt. Voltskonzert des Blüthner  - Orchesters findet am Montag, den 23. Mai, abends 8 Uhr. im Blüthner  - Saal statt. Diris gent: Selmar Meyromis. Programm: Ouvertüre Barbier von Sevilla  ", Biolinkonzert E- moll, Mendelssohn( Solist: Konzertmeister Nic. Lambinon, Starten à 1.50 M Bigarrengeschäft. Sinfonie Nr. 5 C- moll, Beethoven  . Horich, Engelufer 15, Zigarrengeschäft Moabit  " Stromstr. 67, Buchhandlung Vorwärts", Lindenstr. 2, Buchhandlung Freiheit", Breitestr. Orchester. bureau, Lüpowstr. 76, sowie an der Abendkasse.

Das öfferreichische Defizit. Das neue österreichische Budget weist ein Defizit von fünfzig Milliarden auf. Schwindeleien einer Goldauffänferbande. Selbständiges Vorgehen der Salzburger   Sozialdemokraten. Die Eine fiebentöpfige Schwindler- und Räuberbande wurde durch Sozialdemokraten in Salzburg   haben befchloffen, in der Abstim- die Berliner   und Ulmer Kriminalpolizei   unschädlich gemacht. Ein mungsfache mit den Bürgerlichen teine gemeinsamen gewiffer Schmidt aus Berlin   war hier auf der Suche nach einem Kundgebungen zu veranstalten. Die Sozialdemokraten ent- Geldmann, der mit ihm durch Vermittlung einiger anderer Per falten ihren eigenen Abstimmungsapparat und handeln selbsonen Goldstücke auftaufen sollte, die Bauern in der Gegend ständig. Don Ulm befizen sollten. Es sollte sich um ungefähr 1800 Der Sinnfeinerkrieg. Wie aus Dublin   gemeldet mird, tam 3wanzigmartstücke handeln, die die Bauern befäßen und die es bei Rileena( Grafschaft Mayo  ) zu einem Kampf, bei dem ein diefe zu einem verhältnismäßig günstigen Preise einwechseln Bolizt und vier Sinnfeiner getötet und ein Polizist und fünf wollten. Schmidt fand auch einen Mann, der sich schließlich bereit Sinnfeiner verwundet wurden. erklärte, mit ihm die Fahrt dorthin zu unternehmen, um das Geschäft zu machen. Es war dies der Kriminalwachtmeister Reimer von der Dienststelle A III des Berliner   Polizipräsidiums, der vermutete, daß es sich um ein geplantes Verbrechen handele. als vermeintlicher Käufer fuhr er mit Schmidt nach Ulm  , wo er mit den angeblichen Auffäufern, einem gewissen Engler und Bachmann, beide aus Neukölln, zusammentraf. Zu ihnen ge- 131 Kreis Niederfchönhausen. Heute abend bei Stolle, Blücher  , Ede Trestowste Wichtige Konferenz fämtlicher Funktionäre. hörte außerdem noch eine Ida Müller aus Berlin   und zwei 6. Kreis( Hallesches Tor). Morgen Sonntag, Abt.   3a, Botanischer Garten( Füh Ulmer namens Jakob Noldorf und Friedrich Kube. Die dort eingeleiteten Unterhandlungen wegen des Goldauffaufs waren aber zur Kenntnis der Ulmer Kriminalpolizei gelangt und der Berliner  Kriminalwachtmeister und Schmidt wurden in ihrem Hotel ver.)

Cohnabbau in England. Der Streit der Londoner   Elettri zitätsarbeiter, der etwa zwei Wochen gedauert hat und an dem mehrere tausend Arbeiter beteiligt waren, ist beendet. Die Arbeiter haben der Herabsehung ihrer Löhne zugestimmt und werden Montag die Arbeit wieder aufnehmen.

Unruhen in Aegypten  . Nach einer Havasmeldung aus Kairo  find neue Unruhen aus Anlaß der Beerdigung eines getöteten Stu­denten ausgebrochen. Drei Stunden lang wurde die Menge von der Bolizei angegriffen. Schließlich griff ägyptische Kavallerie ein. Die Zahl der Getöteten und Berwundeten soll groß sein.

Groß- Berliner Parteinachrichten.

rung). Die Genossen melden fich 10 Uhr vormittags am Eingang des Wirt­schaftshofes, Unter den Eichen 110 bei Gen. Richter. Am Sonntag, den 29. Mat, Sondervorstellung Sternwarte Treptow. ,, Wunder des Schneeschuhs". Einlaß 1% Uhr, Anfang 2 Uhr. Um Störungen beim Vortrag zu vermeiden pünktliches Erscheinen der Teilnehmer erforderlich,