Wohnungsnot in Stadt und Land Meter hoch, die Fenſter etwa 20 × 30 Zentimeter groß. Die hältnissen durch die Ueberfüllung meine ich hat sich die
Von Viktor Road.
Nachstehende Aufzeichnungen find Ergebnisse einer Studienreise, die der BVerfasser für die Sozialisierungsfommission vom 13. bis 27. April ausführte. Ein aus. führlicher Bericht darüber erscheint in der nächsten Nummer der kommunalen Bragis", vollständig ist der Bericht als Broschüre bei H. Robert Engel mann erschienen. Red. d. Vorm.".
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Abbruch und Neubau.
Bände sind undicht, man kann durch die Spalten sehen, und unfittlichkeit eingebürgert in diesen Wohnungen, wo Wind, Staub und Regen wehen in die Stube. Die Stuben- frühere Generationen mit strengeren sittlichen Anschauungen decke ist durchlöchert. Wenn man am Tisch fitt, tann man als den heutigen einwandfrei gelebt haben mögen. Damals durch Decke und Dach bis in den Himmel sehen. Das Stroh- stand aber jedenfalls einer Familie das ganze Häuschen oder dach ist stellenweise mit Queden notdürftig geflickt. Der Mann mindestens ein Stockwerk zur Verfügung. Was ich heute dort ist 43, die Frau 38 Jahre alt. Die Kinder stammen aus ver- beobachtet habe, war derart, daß ich ungläubig war, als in fchiedenen Ehen. Die Menschen schlafen in Bettstellen, die einer verfallenen Wohnung am Alten Fischerufer die Insassin, aus rohen Brettern zusammengefügt find, auf lofem Stroh eine Witwe, sich darüber entrüstete, daß ihre Kinder, ein ohne Strohsack. In der Stube, wo auch gefocht wird, schlafen 13jähriges Mädchen und ein 11jähriger Junge, das Treiben Ich begann meine Untersuchungen am 13. April mit in einer solchen Bettstelle drei Jungen von 6, 10 und 12 Jah der als Nachbarn neben, über und unter ihr wohnenden Koneinem Besuch beim Regierungspräsidenten in Frankfurt ren. Auf dem Sofa, unmittelbar neben dem Bett der Eltern, trollmädchen mit ansehen und anhören müssen. Dem städtia. d. D., unserem Parteigenossen Bartels. Von ihm hörte ich, schläft die 18jährige Tochter der Frau. In der Kammer schen Wohnungsamt ist u. a. ein Fall bekanntgeworden, wo daß der Wohnungsmangel im Regierungsbezirk Frant schlafen drei Söhne im Alter von 13, 18 und 19 Jahren. die zwölfjährige Tochter einer Familie den neunjährigen Sohn furt a. d. D. außerordentlich groß sei; jedoch müsse berück- Wie mir Genosse Henter berichtete, haben auf den Gütern der als Untermieter in die kleine Wohnung aufgenommenen fichtigt werden, daß der Bezirk gewissermaßen ein Staubecken Klein und Groß Meßow die Gutsarbeiterfamilien Familie zu Unfittlichkeiten verleitete. des Flüchtlingsstromes vom Osten her ist. Der Leiter des meistenteils nur einen Raum, der bis zu sechs Personen bei- In diesem Gassengemirr, das sich vom Elbufer bis zum Frankfurter Wohnungsamts berichtete mir, daß zurzeit beim derlei Geschlechts gleichzeitig als Küche, Wohn- und Schlaf- Alten Markt und darüber hinaus fortsetzt, schreit alles nach städtischen Wohnungsamt 2300 Wohnungsgesuche stube dient. vorliegen, davon 500 bis 600 als bringend" anerkannte, im Befindet sich in der Nähe der Güter Industrie, mie In Burg habe ich Wohnungen besucht, deren baulicher März z. B. aber im ganzen nur 12 Wohnungen freizumachen bei Geifendorf, so wandern natürlich die jüngsten, träftigsten Zustand es begreifen läßt, wenn die Infaffen das Interesse an waren und durch Neubauten insgesamt nur annähernd 150 und intelligentesten Gutsarbeiter in die Industrie ab. Nicht Reinlichkeit und Ordnung verlieren. Die Wohnungen sind Wohnungen entstanden seien. An 600 Familien seien zurzeit so sehr um mehr Geld zu verdienen, als um menschenwürdig verwahrlost. In der Kleinen Hirtenstraße hausen in einer nur provisorisch, d. h. unzulänglich untergebracht in Baraden wohnen zu fönnen. Gerade der intelligente Landarbeiter er Stube, zwei engen Rammern und Küche zehn Menschen: das und anderen Räumen, für die sie als Untermieter" teilweise mißt, um wieviel gesünder seine Landarbeit ist, und daß er Ehepaar und 8 Kinder im Alter von 10 bis 20 Jahren( drei märchenhaft hohe Mieten zahlen, während ihre Möbel irgend Jahre seines Lebens einbüßt, indem er in die Industrie hin- Töchter und fünf Söhne). Die Kinder stammen aus erster wo untergestellt und Witterungseinflüssen in verderblicher überwechselt. Er tut es dennoch, und zwar hauptsächlich unter und zweiter Che. Die Räume sind zu klein, um so viele Betten Weise ausgesetzt seien. dem Druck des Landarbeiterwohnungselends. Nur die min zu stellen, daß jeder ein Bett für sich hätte. In der BrüderVon Calau aus besuchte ich einige umliegende Güter, um derwertigen Arbeitsträfte verharren in solchen Verhältnissen. straße wird eine Wohnung von 1 Stube 2 Kammern und Küche mir die Landarbeiterwohnungen anzusehen. Vom In Senftenberg - meiner nächsten Station- habe von 9 Bersonen bewohnt: dem Ehepaar und 7 Kindern im Gutsinspektor bis zum Generaldirektor der Gutsverwaltung ich die Arbeiter bei der Grubenarbeit und in der Brikettfabrit Alter von 9 Wochen bis 21 Jahren, darunter drei Söhne. Der der Ilse- Wohlfahrt- 2.- G. wurde mir zugestanden, daß die beobachtet. Die Ansprüche an die förperlichen Leistungen der älteste Sohn ist 18, die älteste Tochter 21 Jahre alt. Bon den Landarbeiterwohnungsfrage eine Kernfrage des ganzen Land- Arbeiter sind sehr groß. Die starke Staubbildung in den Rammern wird nur eine benutzt, die andere und die Küche arbeiterproblems, in weiterer Folge unserer ganzen Agrar- Betriebsstätten ist in hohem Maße gesundheitsschädlich. Die erscheinen selbst diese Mietern unbrauchbar. In der Kammer wirtschaft ist. Leute sind nach der Beendigung ihrer Schicht meist total er hat sich die Dede infolge Durchfaulens eines Baltens mit Der Landarbeiterverband bekämpft die Zulaffung aus fchöpft. Sie werfen sich dann zu Hause auf ihre Lagerstätte, einem tiefhängenden Rnid nach der Mitte zu gesenkt. Im ländischer Landarbeiter, weil viele deutsche Arbeiter arbeitslos die oft nur entfernte Aehnlichkeit hat mit dem, was wir Bett Fenster fehlen Scheiben. Das Leben der Familie spielt sich find. Aber das Brandenburgische Landesar nennen, und verfinken sofort in einen todähnlichen Schlaf. Ich in der einen Stube ab, die zugleich Schlafraum und Küche beitsamt sah sich genötigt, auch für das Jahr 1921 wieder habe einige von den Leuten quer über ihr Bett hingestreckt, die ist. Die Wände und die Stubendede sind schwarz von Rauch 30 000 ausländische Arbeiter für die Provinz Brandenburg Füße auf einen Stuhl oder eine Rifte gelegt, fchlafen gesehen. und Schmuß. Die Decke ist so schadhaft, daß es durchregnet. zuzulassen, fast ebensoviele wie für die Provinz Sachsen , ob- Im Interesse der Erhaltung unserer Industriearbeiterschaft In der Mitte steht ein eiserner Ofen. Das Rohr ist in Kopfwohl diese Provinz ganz erheblich intensiveren Hackfruchtbau sind menschenwürdige Wohnungsverhältnisse dringend nötig. höhe durch die Stube geleitet. Der Wind treibt Rauch und als Brandenburg aufweist und in Friedenszeiten doppelt so Die Werffiedelungen reichen bei weitem nicht aus, fämt Funten in die Stube zurüd. Nur vier sogenannte Bettstellen viele ausländische Landarbeiter beschäftigte wie Brandenburg . liche Arbeiter der Werke aufzunehmen. Und die Industrie find vorhanden. Auf je zwei Menschen tommt ein Bett Ich In einem Erlaß des Direktors des Brandenburgischen Landes hat sich damit zu helfen gewußt, daß sie Miethäuser in der hatte oft bei meinen Besichtigungen den Eindruck, daß die arbeitsamts vom Februar 1921, wie in einem Merkblatt des Stadt taufte, die Bewohner hinauslancierte und ihre Arbeiter Leute gegen das graufige Wohnungselend gleichgültig felben Verbandes, wird den Landwirten dringend geraten, sich dort unterbachte. Dadurch ist die Wohnungsnot der Stadt geworden sind. Die Miete für diese Wohnung beträgt jährlich für das Jahr 1922 auf eine erheblich geringere Bahl von bedeutend verschärft worden. Bei 17 000 Einwohnern( 4250 180 M. Sie verdienen reichlich Geld; fie tönnen sich die Stube Ausländern einzurichten und auf den Bau von Arbeiter Haushaltungen) liegen 184 bringende Wohnungsgesuche warmmachen, sich fatteffen, vielleicht auch etwas sparen. Sie familienwohnungen hinzuwirken. vor. Die Wohnungsuchenden sind ganz erbärmlich, zum Teil meinen schließlich, es ginge ihnen ganz gut. in schwer baufälligen Häusern, untergebracht. Auch in den Dörfern bei Senftenberg findet man jämmerliche Wohnungsverhältnisse. In der Lutherstadt Wittenberg ( Provinz Sachsen ), ebenso in Magdeburg herrscht schreiendes Wohnungselend.
Aber die Ritter von Ar und Halm haben den inneren Zusammenhang dieser Dinge noch nicht begriffen. Hätten fie's, so wären ihnen Zustände, wie ich sie im schnellen Berlauf eines Tages fennen gelernt habe, als Bergehen an der Nation anzurechnen.
Einige Proben: Auf dem Ilfe- But Erlenau wohnt ein Gutsarbeiter mit Frau und 6 Kindern im Alter von 1 bis 11 Jahren in einer Stube von etwa 4X4 Meter Bodenfläche, zu der eine noch kleinere Kammer gehört. Die Kammer ist unheizbar, naß und so eng, daß kein Bett darin Platz hat. In der Mitte der Stube steht der Kochherd, der ziemlich viel Raum wegnimmt. Die Decke ist so niedrig, daß der Auffah vom Kleiderschrank abgenommen werden mußte, um den Schrank aufrecht stellen zu können. Den 8 Menschen dienen zwei Betten und ein Sofa als Schlafstätte. Es handelt sich hier um eine Familie, die auf Ordnung und Sauberteit in ihrem Haushalt achten möchte. Auf dem Gut Geifendorf bei Neu- Petershain haust ein Gutsarbeiter seit zwei Jahren mit Frau und 7 Kindern in einem, nach Art der alten ameritanifchen Blockhäuser aus roh behauenen Stämmen errichteten Haufe. Die Wohnräume sind eine Stube, die zugleich als Küche dient, und eine Kammer. Die Räume sind etwa 1,75
BHD
Abb. 1.
Lg. 60 cm 98.
1660
Abb. 2.
Lg. 60 cm
69.
Es war natürlich nicht möglich, als Fremder bei einem flüchtigen Befuch das soziale Elend der betreffenden Familien zu durchschauen. Die Schilderungen bleiben sicher weit hinter der Wirklichkeit zurück. Fraglos gibt mein Bericht ein ein seitiges Bild. Die besseren und guten Wohnungen find In Magdeburg sind etliche Familien durch die Eisen- hoffentlich in der Mehrzahl; aber es handelt sich in meiner bahndirektion in den Kasematten, Hohlbauten in alten Darstellung auch nicht etwa um herausgesuchte Einzelfälle. Festungswällen, einquartiert. Auch in der Zitadelle, die jetzt Ganze Straßen, ganze Stadtbezirke stehen von Erwerbslofen abgetragen wird, wohnen Flüchtlinge im 3eichen des baulichen Berfalls der Häuse Außerdem gibt es etliche Baraden, mit Pappe gedeckte und des Wohnungsmangels, der den sozialen Holzbaracken, die als Notwohnungen dienen. Sie bestehen erfall der Menschen nach sich zieht: Raummangel zum Teil mur aus einem Raum, in den ein eiserner Ofen ge- Bettenmot- Bernichtung des Schamgefühls, der Scheu, die fegt ist; zum Teil find zwei Räume an einen Mieter vergeben, doch die Grundlage unserer sozial- ethischen Kultur ist. movon nur einer, der als Küche benutzt wird, heizbar ist. Die Räume find naß und haben Steinfußboden.
In fittlicher Beziehung noch übler ist, was ich in der Stadt Magdeburg zu sehen befam. Durch die Ueberfüllung der in Fachwert gebauten fleinen Wohnungen in diesen altertümlich in- und übereinandergeschachtelten Häusern mit ihren dunklen und engen Höfen, stocfinsteren Stiegen, mit der offe= nen Feuerstelle( Grude) in der rußschwarzen Nische an der Treppe beim Schornstein, mit ihren abscheulichen Abortver
( Schluß des redaktionellen Teils.)
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