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Briands Senatsrede.

Die Rede, die Briand gestern im Senat gehalten hat, zeigt, daß sich der französische Ministerpräsident durch das Kammervotum in seiner Politit befestigt fühlt und diese mit größerer Entschiedenheit fortführt. Man kann also auch heute ohne Unvorsichtigkeit behaupten, daß in Frankreich die ge­mäßigteren Elemente zur Geltung gelangt sind, sie wer­den sie aber freilich nur solange behaupten fönnen, als in Deutschland der Kurs beibehalten wird, der mit der Bildung des Kabinetts Wirth eingeschlagen worden ist. Ueber den Schluß der gestrigen Senatsfizung wird von WTB. noch berichtet:

Briand erklärte im Senat weiter: Selbst Amerita habe gefagt, man fönne Deutschland nicht so große Lasten aufbürden. In London habe man von dem Recht Gebrauch gemacht, Sanktionen zu ergreifen. Man habe erklärt, man dürfe Deutschland feine neuen Borschläge machen, es sei denn

in Gestalt des Ultimatums.

Die Belgier hätten vermittelt, und so sei man zu einem Einverständnis gelangt. Er erfenne in der Tat an, daß er sein Bersprechen nicht gehalten habe, aber habe er recht oder unrecht gehabt? Wenn er getan hätte, was er gesagt habe, hätte er einen großen Enthusiasmus entfacht und

in einem Tage das Ruhrgebiet besetzt.

Er hätte als Maximum in Frankreich Popularität wenigstens für achi Tage erzielt. Aber an diesen Dingen habe er feinen Ge­schmad. Er habe geglaubt, es liege im Interesse des Landes, fich nicht den Bemühungen der Belgier zu entziehen, die vermit teln wollten. Der Oberste Rat habe Deutschland eine Frist von acht Tagen gegeben. England habe sich nicht geweigert, Zwangs­maßnahmen ins Auge zu fassen. Frankreich habe sich nicht über die Haltung, die es eingenommen habe, zu beklagen. Es sei mit Mäßigung vorgegangen, trotz der Macht, über die es verfüge. Man müsse Mißtrauen haben, aber man müsse

nicht fyftematisch mißtrauisch

bleiben. Der Reichstanzler habe vor dem Reichstag erklärt, man fei besiegt, man müsse bezahlen. Frankreich wolle selbst be= fiegte Völker nicht erdrücken, das sei niemals französische Tradition gewefen, aber Frankreich wolle auch nicht, daß das besiegte deutsche Volt sich so benehme, als menn es siegreich gewesen fei. Es müsse den Begriff seiner Niederlage empfinden. Man müsse Frankreich aber die Wahrheit sagen. Der Friedensver­trag mache Deutschland zu einem solidarischen Pfand der Alli­ierten. Frankreich hätte also Ungelegenheiten gehabt, wenn es sich isoliert hätte, und zwar in politischer und auch in finanzieller Hin­fit. Wenn Frankreich das Ruhrgebiet allein besetzt hätte, dann hatte das eine schwere Last werden können, aber, wenn man Frant­reich gesagt hätte, daß man durch Befehung des Ruhrgebiets bezahlt merden würde, so wäre Frankreich darauf eingegangen.( Beifall.) Gewiß, mit den Alliierten zusammen im Ruhrgebiet hätte man Einnahmen erzielen fönnen.

Die augenblidliche Regierung Deutschlands habe alle ihre Ver­pflichtungen gehalten.

Er molle der Weft den Eindruck der vollkommenen Loyalität und des guten Willens geben.( Lebhafter Beifall.) Ministerpräsident Briand erklärte alsdann, man habe von Deutschland Befriedigung erzielt. Die Entwaffnung fei auf gutem Wege. Die Regierung sei schwach, sie tönne gestürzt werden. Die einberufenen französischen Soldaten seien nach dem Rhein gegangen. Man habe versucht, fie von ihrer Pflicht abzuhalten. Sie hätten aber gewußt, welchen Dienst sie dem Vaterlande erwiesen. Durch ihre Gegenwart hätten sich die Ereignisse gewandelt. Schließlich hob Briand her­Dor, von welcher Bedeutung es für Frankreich fei, die Allianz aufrechtzuerhalten, und daß es von Wert fei, angesichts des guten Willens Deutschlands , Mäßigung zu zeigen.

Ribot sagte, der Ministerpräsident würde einen Fehler begangen haben, wenn er sich von den Alliierten getrennt und allein bas Ruhrgebiet besetzt hätte.

Finanzminister Doumer erflärte, Frankreich würde nicht mehr bas bezahlen, was durch Deutschland bezahlt werden müsse. Er habe

wiederholt erklärt, daß die Wiederaufrichtung der Finanzen davon

abhänge.

In der weiteren Debatte forderte General Hirschauer volltom­mene Entwaffnung Deutschlands , namentlich hinsichtlich der Luft­schiffahrt. Briand ergriff nochmals das Wort, um zu erklären, die Frage der Sicherheit habe ihn vor allem anderen beschäftigt.

Die Organisationen in Bayern ,

wo ein beunruhigender Geistes zustand herrsche, müßten aufgelöst werden. Der Entwaffnungsplan sei von Marschall Foch ausgearbeitet worden. In der Frage der Sicherheit fönne man nicht nachgeben. Wenn Deutschland nicht wir fich entwaffne, werde man handeln müssen. Wenn Deutschland guten Willen zeige, merde man mit ihm normale Be ziehungen anfnüpfen können. Der demokratische Beist müsse sich in

Deutschland entwickeln.

Damit wurde die Generalbebatte geschlossen.

Nach Privatmeldungen verschiedener Blätter soll fich Briand auch über die in Kraft befindlichen Santtionen ( Rheinzoll und neue Besetzungen) in einer sehr interessanten Weise ausgesprochen haben. Danach hätte er gesagt, die Sank­tionen fönnten erst aufgehoben werden, wenn Deutschland den vollständigen Beweis für seine guten Absichten erbracht habe. Nach seiner persönlichen. Meinung habe Deutschland seinen guten Willen gezeigt, der Beweis fei aber noch nicht vollständig.

Hätte sich Briand wirklich so geäußert, so wäre daraus zu schließen, daß er sich in dieser vielumfämpften Frage alle Türen offen halten will. Völkerrechtlich steht die Sache so, daß der Rheinzoll und die neuen Besetzungen mit dem Friedensvertrag nicht vereinbar find. Berlangt man von Deutschland die Erfüllung des Vertrages, so muß man fich auch auf der anderen Seite in feinen Grenzen halten. Mit der von Briand angekündigten Politik der Mäßigung und Loyalität wäre eine längere Aufrechterhaltung der Santtionen unvereinbar.

Oesterreichs Finanzreform.

nanzielles Reformprogramm durchführt. Die Arbeiten des Aus­schusses find soweit vorgeschritten, um die Wiederherstellung der österreichischen Kredite zu gestatten. Mit der unmittelbaren Ausgabe der vorgesehenen Regierungsanleihen an Desterreich, die zeitweilig aufgehoben war, fönne begonnen werden.

Zur Regierungsbildung in Italien .

Rom , 31. Mai. ( WTB.) Die römischen Blätter beschäftigen sich mit der Möglichkeit einer Mitarbeit der Sozialisten in der Regierung. Der Katholikenführer Meda hat dem Korrespondenten des Journale d'Italia" erklärt, daß er die Mit­wirkung der Sozialisten oder wenigstens ihre Unterstützung nur begrüßen würde. Der Sozialist Bella hat dem gleichen Blatte erklärt: Mehr als 40 Abgeordnete mit Turati und Kasalini an der Spitze streben eine Mitarbeit an, während etwa 50 Abgeordnete der radikalen Richtung Lazzari Gegner jeder unmittelbaren Betätigung in der Regierung feien, fie aber für die Zukunft ins Auge fassen. Der linke Flügel der Sozialisten werde eine Rückkehr Nittis ans Ruder bekämpfen und sei auch natürlich gegen Orlando , Bonomi und Salandra wegen ihrer politischen Bergangenheit.

Zu dem Parademarsch vor Eitel Friedrich erklärt das Reichs­die daran teilgenommen haben, Kriegsteilnehmer gewefen wehrministerium, daß die Soldaten vom Reichswehrregiment 9, feien und Urlaub zur Beteiligung an dieser Feier verlangt und erhalten hatten. Sie seien im Ausgehanzug, also ohne Gewehre und nicht mit helm gewesen und der Parademarsch hätte dem General v. Scheffer Boyadcl gegolten!

Groß- Berlin

Billige Milch.

ir schaffen bill'ge Milch herbei, Berliner Konfumente!"

So tönt der Händler lockend Schrei. Ich fürcht', das ist' ne Ente

In bill'ger Milch fannst schlemmen du, In Butter auch und Eiern, Allwo gedeiht Kalb , Ochs und Kuh, Im Land der Orgesch- Bayern. Jedoch wie sehr auch Bayern fodt, Wie schön die Händler flöten, Der Dalles hält uns angepflodt, Uns fehlen die Moneten.

Benn Geldleut' so moralisch tun, Soll man die Ohren lupfen:

Das Bolt ist stets das arme Huhn, Das sich die Schlauen rupfen. Jan Ewert.

Riefenfeuer in einer Papiergroßhandlung.

Die Gebäude der Firma total niedergebrannt. Ein gewaltiges Schadenfeuer, das für viele Millionen Werte vernichtete, entstand in der heutigen Nacht auf dem Grundstück der Bappen- und Papiergroßhandlung Jofeph Schimet, Mühlenstraße 11. Der Wächter mußte, als er den Brand bemerkte, sofort an die Haupt­feuerwache die Meldung Großfeuer weitergeben, und faum eine Viertelstunde später waren bereits 9 Löschzüge, unter Führung des Branddirektors Reichelt, zur Stelle.

fort 10 000 m. als Sicherheit dafür auszuzahlen, daß der Wagen nicht wieder verschwinde. Es wurde über die Geschichte ein ehrbares Protokoll aufgenommen, dann empfahlen sich die Herren und fuhren mit dem Auto wieder davon. Als der Wagen fertig war, meldete, sein Besizer der Kriminalpolizei, daß er abgeholt werden könne. Diese hatte aber unterdessen den wirklichen Eigentümer ermittelt. Er holte nun sein Eigentum ab und fand seinen Wagen in einem viel besseren Zustande wieder, als er ihn verloren hatte. Der etwas leichtgläubige und vertrauensselige Landwirt hat nun feinen Jagd­wagen mehr und ist außerdem den Kaufpreis, die 500 M. Zulage und die 10 000 m. Sicherheit los. Das Geschäft mit den Schwindlern war ihm also ziemlich teuer geworden. Es wird ihn auch wenig trösten, daß die Kriminalpolizeit jetzt drei der Gauner ermittelt und unschädlich gemacht hat. Einen gewissen Arno Müller und zwei ge­Nur der Striminalbeamte" ist noch nicht befannt und erfreut sich werbsmäßige Wagen- und Pferdediebe namens Geißler und Braun. noch der Freiheit.

Volkshochschule Groß- Berlin.

Neuorganisation der wissenschaftlichen Leitung. erfreuliche Weiterentwicklung. Im Hinblick auf den günstigen In der letzten Zeit hatte die Bolkshochschule Groß- Berlin eine Stand der Hörerzahl wird bis den nächsten Herbst eine Zunahme bis über 6000 erwartet. Die Mehrung der Kurse nötigt jetzt zu einer Neuorganisation der Geschäftsführung, werden muß. Der Ausschuß, der gestern unter Borsiz des Stadt von der die wissenschaftliche Leitung abgetrennt Blan nach einem erläuternden Referat des bisherigen Geschäfts­rats a. D. Gaffenbach tagte, hat dem vom Vorstand beschlossenen führers Prof. Dr. Merz ohne Debatte zugestimmt. Die wissen­schaftliche Leitung bleibt dem Prof. Dr. Merz als Direktor, den übrigen Teil der Geschäfte wird Dr. Geiger als Ge­schäftsführer übernehmen. Das ganze Arbeitsgebiet der Bolkshochschule wird in sechs Gruppen zerlegt, deren jede einen Abteilungsvorsteher erhält. Diesen Borstehern liegt die fachliche Beratung für ihre Gebiete ob, auch Borschläge für die nach Anhörung der Hörerschaft im Einvernehmen mit der Lehr­plankonferenz durch den Direktor aufzustellenden Lehrpläne. Die wissenschaftliche Leitung wird also fünftig in den Händen von sieben Fachmännern statt bisher eines liegen. Die Abteilungsvorsteher werden vorgeschlagen durch Kommissionen, in denen der Vorstand, die Dozentenschaft und die Beratungsstellen vertreten sind; der Vorstand vollzieht dann die Wahlen. Bisher find schon vorgeschlagen: die philosophische Gruppe einstimmig Prof. Dr. Liebert, für die künstlerische Gruppe einstimmig Dr. Gutmann. Der Ausschuß prüfte in längerer Debatte auch die in einem Referat von Dr. Geiger vorgelegten Satzungs­änderungen, die zur Eintragung der Bolkshochschule in das Bereinsregifter nötig werden. Sie sind hauptsächlich formaler Art; einige fachliche Aenderungen fügen meist schon vorhandene und bewährte Einrichtungen in die Sagungen ein. Der Ausschuß er­flärte sich einverstanden. Er billigte auch, daß im Borstand die Stadtgemeinde Berlin fünftig sieben Vertreter statt bis­her vier haben soll. Die Volkshochschule fordert von Berlin für das laufende Geschäftsjahr die Erhöhung der. Beihilfe auf 600 000 Mart. Der Magistrat will sie gewähren.

Schließung der Kinderheilstätte in Lichtenberg . Der Betriebsrat der Kinderstation Lichtenberg teilt mit: In der Tat ist die Kinderstation jetzt geschlossen worden. Berlin denkt gar nicht an eine Wiedereröffnung, denn sonst würde es nicht fämtliches Inventar rausschaffen. Der Vorstand hat sich auch in diesem Sinne dem Betriebsrat gegenüber geäußert. Es sind offen­bar für Wohlfahrtszwede teine Mittel vorhanden. Wir fordern nochmals schleunige Bereitstellung von Geldmitteln, damit die Lan desversicherungsanstalt Berlin die Heilstätte weiterführen kann. Es erscheint ganz undenkbar, daß bei dem heutigen Elend der Unter­ernährung und Tuberkulose eine derartige Heilstätte leerstehen soll.

3m Bezirk 12( Steglik) wurde in fnapp zweistündiger Sihung die Bedarfsanmeldung des Bezirks für das Jahr 1921, die in Ein­nahme 17 030 123 Mart, in Ausgabe 76 440 392 Mart vorsieht, er­ledigt. Der Berichterstatter des Etatsausschusses gab der Befürch hing Ausdruck, daß das Bezirksamt den Berliner Ermahnungen zur Sparsamkeit zu weit gefolgt sei, so daß die Etatsbestände des unteren Bezirks gegenüber anderen Bezirken, die weniger bescheiden in ihren Forderungen gewesen seien, zu furz fämen. Die verschiedenen Frat­tionen beschränkten sich in der Generaldebatte in Rücksicht auf die diesjährigen besonderen Verhältnisse auf furze Erklärungen, dem Etat zuzustimmen, obwohl reichlich Veranlassung sei, dies und jenes ausführlich zu erörtern. Die beiden Kommunisten lehnten den ganzen Gtat ab. In der Spezialberatung stellten die Unabhängigen verschie dene Anträge auf Erhöhung einzelner Bofitionen, von denen einer angenommen wurde. Schließlich wurde der größte Teil des Etats, da keinerlei Anträge mehr vorlagen, en bloc angenommen.

Beim Eintreffen der Wehr hatte das Feuer schon einen so riefen­haften Umfang genommen, daß an ein Ablöschen vor der Hand gar nicht zu denken war. Branddirektor Reichelt ließ sofort, zum Teil durch sehr lange Zuleitungen, aus insgesamt 18 Rohren Wasser geben, um wenigstens die angrenzenden Lagerschuppen und die massiven Gebäude vor einem Ueberspringen des Feuers zu bewahren. Alle Anstrengungen der Feuerwehr, die schließlich aus sämtlichen ver­fügbaren Leitungen Wasser gab, waren jedoch vergeblich. Die Flam­men griffen auf die anderen Baulichkeiten und schließlich sogar auf ein massives zweistödiges Gebäude über, in dem ebenfalls große Bapiermengen lagerten. Unter Lebensgefahr gelang es den Mann­schaften, in die brennenden Baulichkeiten vorzubringen, den Flam­men freien Abzug zu schaffen und größere Lagerräume unter Wasser zu sehen, doch erlitten leider vier Feuerwehrmänner Rauchvergif In den Flitterwoejen egmiftiert. In Bößow , Bezirk Potsdam, tungen. Die Feuerwehr mußte sich schließlich darauf beschränken, hat sich ein eigenartiger Fall von Ermittierung zugetragen. Ein die angrenzenden Wohnhäuser und Lagerpläge durch reichliches jungverheiratetes Paar hatte im Haufe der Mutter sein Heim ein­Waffergeben vor einem Ueberspringen des Brandes zu schüßen. Bon gerichtet, ohne die vorherige Genehmigung des Mieteinigungsamtes den Baulichkeiten auf dem Grundstück der Firma Schimet war so einzuholen. Daraufhin wurden die jungen Eheleute nebst ihrem gut wie nichts zu retten. Um 8 Uhr morgens mußten die Mann Hausrat fraft Auftrages des Mieteinigungsamtes durch die Polizei fchaften der neun Löschzuge, die bereits start erschöpft waren, durch auf die Straße gefeßt. Die Angelegenheit erregt am Orte allge andere Mannschaften von den Wachen abgelöst werden. Obwohl die meines Aufsehen. Hauptgefahr als beseitigt gelten fonnte, mußten die Motorsprizen doch mit voller Kraft weiter arbeiten. Die Ursachen des Brandes find noch nicht klargestellt. Brandstiftung ist nicht unwahrscheinlich.

Geschäftseinbrüche en gros.

Beute im Werte von über 1 000 000 Mart.

In den letzten Nächten haben die Geschäftseinbrecher in Berlin ganz unheimlich gehauft und große Werte erbeutet. In der Seiden­stoffe- Großhandlung von Julius Michaelis in der Leipziger Straße 60/61 ftahlen fie für 200 000 mt. Seide und Samt, bei der Firma Sternberg u. Co. in der Klosterstraße 36 für ebenfalls 200 000 Mart Stoffe, bei Blant u. Nurenberger in der Lindenstraße 42 für 150 000 m. Nähgarn und Strickwaren, bei dem Kaufmann Hermann Raul in der Meyerbeerstraße 10 für 40 000 m. Galanteriewaren, bei Anoller in der Ritterstraße 72 für 30 000 m. Handspiegel und Ar­titel für Nagelpflege, in dem Schuhwarengeschäft Neptun" in der Kleiststraße 32 für 50 000 M. Herren- und Damenstiefel und an ver­schiedenen anderen Stellen Waren aller Art im Werte von 10 bis

20 000 m.

Die lackierte Jagdwagen und der lackierte Bauer.

Weiterer Abbau der Straßenbahn. Die Straßenbahndirektion gibt bekannt: Vom 1. Juni dieses Jahres ab werden die Linien 44 ( Schönhauser Allee- Tempelhof, Hohenzollernforso) und 85( Trep­tow- Stralau- Alexanderplatz ) eingezogen. Linie 43 wird bis zur Kreuzbergstraße verkürzt. Zum Ersatz für Linie 44 wird Linie 34 bis Tempelhof , Hohenzollernforso, verlängert und Linie 53 durch die Schönhauser Allee bis zur Gleimstraße geführt. Mit dem 5. Juni wird der Sonntagsverkehr der Linie 92 eingestellt, der Wochentags­verkehr bleibt bestehen; vom gleichen Tage ab nehmen die Linien 33 und 71 an den Gonntagen ihren Betrieben etwas später auf als bis­her. Näheres ist aus den Aushängen in den Wagen ersichtlich.

Herr Buchdruder Richard Boldt, Friedenau , Fregestr. 73, unser Barteigenoffe, legt Wert darauf, festzustellen, daß er mit dem Herrn Boldt, Friedenau , Fregestraße, der in der Affäre des Schönheits­instituts Mutabor" genannt worden ist, nicht identisch ist.

Bund religiöser Sozialisten, Abt. Neukölln. Mittwoch, 1. Juni, abends 8 Uhr, Generalversammlung im Gemeindejaal, Herthaftraße 9/11. Wichtige Tagesordnung. Bollzähliges Erscheinen ist dringend erforderlich. Die Bezirksvorstände versammeln sich daselbst um 7 Uhr.

Gefundene Gegenstände. Beim Arbeiter- Sportfest im Stadion am 29. Mai find folgende Sachen gefunden worden: 1 Brieftasche, 2 Portemonnaies, 1 Hut, 1 Kleid und 1 Unterrod( Mädchen-). Gegen genügende Legitimation fönnen diese Gegenstände täglich, nachmit tags zwischen 4-5 Uhr, im Geschäftszimmer des Arbeiter- Sport", Berlin GO. 16, Köpenider Str. 108, 1. Hof, Seitenflügel I, in Empfang genommen werden.

Deutsche Friebensgesellschaft. Freitag, den 3. Juni 1921, abends 7 Uhr, im Bürgersaal des Rathauses, Königstraße, Bersammlung. Thema: Die Stellung der Frau zum Pazifismus." Ref.: Fr. Alwine Wellmann .

London , 31. Mai. ( WTB.) Der Finanzausschuß des Bölkerbundes hat seine Untersuchung über die finanzielle Wiederaufrichtung Desterreichs abgeschlossen. Als Ein Landwirt in der Nauener Gegend erwarb fürzlich von Grundbedingungen erwartet er Reform der Währung durch einem Berliner einen Jagdwagen zu einem sehr billigen Preise. Nach eine, unabhängige Emissionsbant, möglichst baldige Herstellung des einigen Tagen erschien bei ihm ein anderer Mann, der sich ihm als Gleichgewichts des Staatshaushalts, möglichst baldige Mobilisierung Borbesitzer des Wagens vorstellte und sich darüber beklagte, daß sein einer inneren Anleihe in beträchtlicher Höhe. Während die Beauftragter den Wagen doch etwas zu billig verkauft habe. Dem Bauern leuchtete das ein, und er fand sich bereit, dem Vorbesizer Emissionsbank sobald als möglich begründet werden soll, soll noch 500 M. zuzulegen. Er freute sich, daß er trotzdem noch einen die Währungsreform nicht notwendig gleichzeitig eingeführt werden. billigen Wagen hatte und schickte diesen in eine Ladiererei, um ihn Erste Pflicht der Bant wäre, den Wechselkurs der Krone zu stügen noch gründlich auffrischen zu lassen. Noch stand das Fuhrwerk dort und eine Reform vorzubereiten, die die gegenwärtigen Noten durch in der Werkstatt, als bei dem Landwirt drei Männer mit einem eine ganz neue Währung mit feststehender Baluta erfaßt. Der Aus- Kraftwagen vorgefahren tamen und ihn wegen des Wagentaufs zur schuß nimmt Renntnis von den gebotenen Garantien und ist Rede ftellten. 3wei erklärten, der Jagdwagen sei ihnen gestohlen der Meinung, daß auf dieser Grundlage die finanzielle Wiederauf- morden. Der Dritte, der sich als Kriminalbeamter aus Berlin mit Freie Turnerschaft Schöneberg- Berlin . Die Kinderabteilungen in richtung Desterreichs mit berechtigter Hoffnung auf Erfolg unter einer Blechmarte auswies", bestätigte das und verlangte im Namen nommen werden kann. Bezüglich vorläufiger Vorschüsse des Gesetzes Herausgabe des Wagens. Dem Bauern mar die Ge- Schöneberg turnen ab Juni wie folgt: 1. Schülerabteilung Montag und Donnerstag 6-8 Uhr Hohenzollernschule; 1. Schülerinnenabteilung Montag an Desterreich für die Uebergangszeit hat der Ausschuß bestimmte schichte sehr unangenehm und er erbot sich, den Wagen fertigmachen und Donnerstag 6-8 1hr Gberstraße( neben der Badeanstalt). 2. Schüler­an Desterreich für die Uebergangszeit hat der Ausschuß bestimmte zu laffen, abzuholen und dann auf seinem eigenen Gehöft zur Ver- und Schülerinnenabteilung( inder.hof) jeden Dienstag und Freitag ab Zusicherungen erhalten, daß solche Vorschüsse in furzem unter der fügung zu stellen. Nach einigem Bögern ging der Striminalbeamte" 5 Uhr Spielplat Lindenhof Arbeiter Eltern, sendet eure Kinder nicht in Bebingung verfügbar sind, daß die österreichische Regierung ihr fi- l auf den Borschlag ein, wußte aber den Bauern zu bewegen, ihm foel die bürgerlichen Bereine.

Sport.

Arbeitersport.