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Ein völkischer Verleumder verurteilt.

Am 26. Mai d. J. fand in Hamburg   vor dem Schöffen= gericht die Verhandlung gegen den Hauptgeschäftsführer Roth des Deutschvölkischen Schuh- und Trußbundes" statt. Der Anklage Lag folgender Sachverhalt zugrunde:

"

Im Jahre 1919 verbreitete der Schutzbund cin Flugblatt, be­

Groß- Berlin  

Flucht eines Automobilfabrikanten.

Aber auch

Imie Rosa Luxemburg  " und andere ihrer ehemaligen Führer vor. schlagen. Andere Frattionen schlagen Urban", Kreuzberg  " und Landwehrfanal" vor. Die Bezirfe Friedrichshain", Wedding  ", Humboldt" ,,, Berlin- Mitte  " usw. wollen diese Nebenbezeichnungen zum offiziellen Namen gemacht missen.

Schon wieder Schießereien auf Vorortzüge. Der gefährliche Unfug, auf fahrende Borortzüge zu fchießen, mill nicht aufhören. Erst türzlich berichteten wir über einen Fall aus Lichtenberg  , Gestern abend wiederholte sich der Unfug auf der Strecke nach Gesundbrunnen   erhielt um 9,24 Uhr der Borortzug 181 einen Oranienburg  . Zwischen dem Stettiner Bahnhof und dem Bahnhof Schrotschuß, der in einem Wagen 3. Klasse deutliche Spuren hinter­ließ. Mer ihn abgegeben hat, ist noch nicht ermittelt. Berlegt wurde glüdlicherweise niemand.

Die Leiche einer Diakonissin murde in Neukölln aus dem Schiff.. fahrtsfanal gelandet. Die Tote, die zunächst unbekannt war, wurde jest festgestellt als die 52 Jahre alte Diatoniffin Emma Gerftberger, willig ins Waffer gegangen ist, steht nicht fest. die in der Schönleinstraße 20 wohnte. Ob sie verunglückt oder frei­

Die Fabrit zwanzigmal verpfändet. 8 millionen Mark Schulden. titelt: Der Jude in der Kriegswirtschaft". Im Zusammenhang Ein ganz tolles Stüd hat sich in Reinickendorf   zugetragen: mit allgemein gehaltener Angriffen gegen die Juden wurde Der 31 Jahre alte Fabrikbefizer Paul Victor Bilufe aus Reiniden­gegen den Leiter der Schuhkriegsorganisation, Herrn allerdorf- West ist mit seiner Familie unter Hinterlassung einer Schul stein aus Offenbach   sowie gegen den Fabrikanten Levi aus den last von zirfa 8 Millionen Mart flüchtig geworden. Stuttgart   der Vorwurf erhoben, sie hätten nur ihre persönlichen Willke betrieb zwei Automobilfabriken, die eine in Reiniden materiellen Interessen verfolgt und auf Kosten der Allgemeinheit dorf, die andere in Moabit  , in denen er eine größere Anzahl Ar­Sondervorteile für sich erworben. beiter beschäftigte. Das Gesamtunternehmen war anfangs nicht Wegen diefer verleumderischen Beleidigungen wurde von den ungesund. Der Besizer verstand es aber nicht, den Betrieb wirt­beiden Angegriffenen Strafantrag gestellt. Roth hatte anläßlich schaftlich zu erhalten. Er geriet in Schwierigkeiten, die endlich so feiner Bernehmung vor dem Unterfudungsrichter zugegeben, groß wurden, daß er den Konkurs hätte anmelden müffen. Stott das Flugblatt zwar nicht verfaßt, aber gefannt und in großer auch einen, der ein großes Kapital einschoß, sich aber, um jedes dessen versuchte er einen stilien Teilhaber zu bekommen und fand Anzahl in Hamburg   verbreitet zu haben. Die Angaben des Risiko zu vermeiden, die Fabriken verpfänden ließ. Roth wurden von verschiedenen Angestellten des Hamburger Schutz- dieser Bersuch rettete ihn nicht. Er führte ihn vielmehr erst recht und Trußbundes bestätigt. Roth fuchte in der Hauptverhandlung auf die schiefe Ebene. Nach dem ersten Geldgeber suchte und fand die Verantwortung für die Berbreitung des Flugblattes von sich aber immer weitere, die voneinander nichts wußten. So erhielt er zuwälzen. Die Angaben seiner Entlastungszeugen, er sei in der nach und nach an zwanzigmal Beträge von 400 000 bis 600 000 m. fraglichen Zeit verreist gewesen, wurde als unrichtig erwiesen. und ebensooft verpfändete er feine Fabriken. Die Geldgeber waren Schließlich versuchte der Angeklagte den Wahrheitsbeweis zu sprach. Der Unternehmer begründete dieses Angebot damit, daß um so williger, als ihren Wilte 30 Proz. Zinsen und mehr ver­Die Beratung des Berliner   Stadthaushaltsplans für das lau erbringen und nahm den Schuh des§ 193( Wahrnehmung berech die Automobilfabrikation entsprechend hohe Gewinne abwerfe. fende Geschäftsjahr ist vom Magistratskollegium in Angriff genom tigter Interessen) für sich in Anspruch. Hierbei handelte er wider besseres Wissen, weil er dauernd mit men worden. Um diese Beratungen zu beschleunigen, finden täglich Bubußen arbeitete. Endlich gab es feinen Ausmeg mehr. In der Sigungen statt. Am nächsten Donnerstag wird sich voraussichtlich vergangenen Woche war er so weit, daß er trotz der fortgesetzten die Berliner   Stadtverordnetenversammlung mit dem Etat beschäf hohen Einschüsse nicht einmal mehr die Arbeitslöhne bezahlen fonnte, und er erklärte dem Geschäftsführer und Prokuristen, daß Möbel verkaufen werde. Das rat er denn auch. Statt jedoch den er, um menigstens feine Arbeiter befriedigen zu fönnen, seine Erlös zur Lohnzahlung zu benutzen, stedte er ihn in seine eigene Tasche, zu dem, was er fors: noch gehabt haben mag, und ver­schwand über Nacht mit Frau und Kind.

Die Brivatfläger fonnten den Beweis für die Inrichtigteii sämtlicher Angaben des Flugblattes erbringen. Nach längerer Be­ratung fam das Gericht zu einer Verurteilung des Ange­flagten zu 1500 M. Geldstrafe, evtl. 150 Tagen Gefängnis; ferner murde Publikationsbefugnis des Urteils in sämtlichen in Frage kommenden Fachblättern ausgesprochen. In der Ur teilsbegründung führte der Vorsitzende aus, daß die for mellen Einwände des Angeklagten fämtlich zurüdgewiefen feien und daß der Wahrheitsbeweis völlig miß. Iungen sei. Auf Grund der den Nebenflägern zugefügten außerordentlich schweren Beleidigungen habe sich das Gericht ernst. lich überlegt, ob nicht eine Freiheitsstrafe am Blaze ge­mesen sei. Nur weil das Gericht nicht angenommen habe, daß der Angeklagte aus gemeiner Gesinnung heraus gehandelt habe, sei auf eine Geldstrafe erkannt, die aber mit Rüdficht auf die durch nichts bewiesenen Berleumdungen auf den Höch ft. betrag festgesetzt worden sei.

Neue Kämpfe in Oberschlesien  . Breslau  , 3. Juni.  ( Eig. Drahtbericht des Vorwärts".) Die polnischen Insurgenten versuchen, noch bevor die Englän­ber in den Rampf eingreifen, ihr machtgebiet nach Kräften gewaltsam zu erweitern. Sie haben gestern und heute früh sowohl oberschlesische Abstimmungspolizei mie deutschen   Selbstschuß an verschiedenen Stellen wieder scharf angegriffen. Bemerkenswert ist, daß alle größeren Angriffe in einer Gegend erfolgten, in der aud; die Engländer mit der Spiße ihrer Truppen angelangt find. So wurde gestern abend bei Stubendorf   nur etwa eine Stunde weit vom Standort der Engländer die oberschlesische Abstimmungs polizei von den Polen   angegriffen, die sich der starken Angreifer allerdings felbst zu erwehren vermochte. Beim Annaberg  wurde der deutsche Selbstschutz mit Artillerie und Infanterie scharf angegriffen, wobei die polnische Artillerie mehrere Dörfer beschoß, in denen schon die ersten englischen Patrouillen stehen. Der neue Kommandant der englischen Truppen ist gestern in Oppeln   eingetroffen, hat aber im Laufe des geftrigen Tages den Oberbefehl noch nicht übernommen.

Der Rächer seines Volkes.

Plädoyers im Teilirian Prozeß. Nach Eröffnung der Sigung verliest der Borsigende Land­gerichtsdirektor Dr. Lehmberg die auf Mord oder Totschlag lautenden Schuldfragen. Dann ergreift Erster Staatsanwalt Dr. Gollnid das Wort. Es ist ein Mann zu Tode gebracht worden, der als ein treuer Verbündeter des deutschen Boltes in der Geschichte verzeichnet stehen wird. Der Angeklagte hat die Tat ruhigen Blutes voll­führt. Es ist kein Zweifel, daß er die Tat gewollt hat, d. h. Talaat Bascha vorfäßlich getötet hat. Es handelt sich hier zweifellos um eine politische Straftat, der Angeklagte hat sie verübt aus politischem Haß und politischer Rachsucht. Es find zweifellos

enfjehliche Taten und ruchloje Verbrechen

an dem armenischen Bolfe verübt morden, zweifellos hat der Ange: flagte und feine ganze Familie Entfeßliches erlebt. Die Bemeisauf. nahme hat sich auch erstreckt auf die Frage, ob Talaat Bascha wirk lich der moralische Urheber der Verbrechen ist, wenn es auch zur Beurteilung der Tat felbft ganz gleichgültig ist. Die Armenier sehen in Talaat   allerdings den Urheber und den Berantwortlichen, aber dies ist doch nur eine Parteianficht.

Die Geldgeber und andere Gläubiger, die nach und nach von­einander und dem Stande der Dinge erfuhren, beabsichtigten, die Eröffnung des Kontursverfahrens zu beantragen. Dazu fam es jedoch nicht, weil nicht einmal die zur Dedung der Kosten erforder liiche Summe, die hätte hinterlegt werden müssen, vorhanden ist. Konzern gebildet, der ihn aufrechterhalten will, um zu retten, was Der Betrieb der Fabriken wird weitergeführt. Es hat sich ein noch zu retten ist.

Großfeuer in Moabit.  

direktors für Siedlungs- und Wohnungsmejen) haben sich auf Grund Dreißig Bewerber für das Amt des Städtebaudirektors( General­der öffentlichen Ausschreibung gemeldet. Die Bewerbungen werden zunächst vom Unterausschuß für das Siedlungswesen gesichtet und bann der Deputation für Siedlungs- und Wohnungswesen unter­breitet.

tigen.

Die lehte Führung durch die Lichtenberger Kunstausstellung, durch Herrn Bildhauer Sonnenfeld statt. Da die sehenswerte und Friedrichstraße, findet am Sonntag, den 5. Juni, vormittags 11 Uhr, fehr günstig beurteilte Ausstellung am 8. d. M. geschlossen wird, empfehlen wir unseren Lesern, die wenigen Tage zum Besuch der Ausstellung zu benutzen.

Das Zentralnachweiseamt für Kriegerverlufle und Kriegergräber hat nunmehr feinen Umzug nach Spandau  , Schmidt- Knobels­Dorf- Straße, vollendet und seine Tätigkeit in vollem Umfange wieder aufgenommen. Für Personen, die eine Auskunft oder Be von Berlin   aus mit der Stadtbahn über Charlottenburg   und mit scheinigung an Ort und Stelle selbst erlangen wollen, ist das Amt der Vorortbahn über Jungfernheide erreichbar. Die nächstliegende Bahnstation ist Spandau  - West. Auch die Straßenbahnlinie R führt in die Nähe des Amtes. Seine Fernsprechanschlüsse sind Spandau  1628--1633. Berwaltungsbezirk 17 Lichtenberg werden gegen Voranmeldung auf Abſchnitt Ausgabe von Grieß und amerikanischem Weizenmehl. Im anmeldung auf Abschnitt 5 der gemeinsamen Lebensmittelfarte 800 Gramm 6 der gemeinsamen Lebensmittelfarte 500 Gramm Weizengrieg, ohne Bor amerikanisches Weizenmehl abgegeben. Die Voranmeldung muß bis zum 8. b. M. erfolgen.

Durch ein in der lezten Nacht um 3% Uhr in der Embener Straße 49 zu Moabit   ausgekommenes Feuer entstand in der dor: Rellereien des von etwa 30 Familien bewohnten Mietshauses in tigen Bevölkerung eine außerordentliche Erregung. Es standen die Flammen. Das Feuer fand an den dort aufgestapelten Brenn­ftoffen reiche Nahrung. Als die Behr eintraf, waren die Wohnun. gen im Erdgeschoß bereits von den Flammen bedroht. Das Treppen­haus, der Hof und die Straße waren mit bidem Qualm angefüllt. der heutigen Bostauflage bei. Aus vielen Fenstern riefen viele Frauen aufgeregt um Hilfe. Be­amte der Behr brangen in die Wohnungen ein und beruhigten die lengstlichen. Es gelang dann den Bemühungen der Behr, nach angeftrengter Tätigkeit die Hauptgefahr zu beseitigen. Die Ab­löschungsarbeiten sind noch nicht beendet.

Aus unseren Berliner   Kreisen.

Tor) sprach vor fast 1000 Zuhörern Genosse Willi Ramsbrod In einer Bersammlung des 6. Kreises( Hallesches über Ultimatum, Regierungsbildung und Rechtsparteien". Daß die Mehrheitsparteien der Rationalversammlung mieder zur Regie rung tamen, ist zu begrüßen. Bebauerlich ist nur, daß die Unab­hängigen, die dem Ultimatum zwar zustimmten, es schließlich aus parteiegoistischen Motiven porzogen, ihr fernzubleiben. Da Redner in Bälde mit Neumahlen rechnet, rief er die Genoffen zu reger Wahlarbeit auf. Endlich müffe dem deutschen   Bolt, das 1914 in heller Kriegsbegeisterung zu 80 Proz. entbrannt mar, 1918 zu fast 50 Broz sozialistisch stimmte, dann aber wieder zu einem beträcht lichen Leil von den demagogischen Kniffen der Deutschnationalen und Deutschen Volkspartei fich einfangen ließ, gezeigt werden, wo die wahren Volksverräter sizen. Durch eine starte sozialdemokratische Partei müsse ihren Vertretern im Parlament die Möglichkeit gege ben merden, nicht mehr Rompromißpolitit, sondern sozialistische Boli tit zu treiben. Eine Diskussion fand nach dem mit lebhaftem Bei­fall aufgenommenen Vortrag nicht statt.

Erweiterung der Polizeiftunde.

Ein Erlaß des preußischen Ministers des Innern hebt die Feft. segung der Polizeiftunde auf 11 Uhr auf und gestattet dem Regie­rungspräsidenten und dem Polizeipräsidenten von Berlin  , für die Sommermonate bis zum 15. Oktober die Polizeiftunde bis 12 Uhr hinauszuschieben.

Eine mutige Rettungstat.

Jannowizbrüde ab. Ein aufsehenerregender Borfall spielte sich gestern abend an der Die 19 Jahre alte Frida Fichtner aus der Föhrer Straße war mit ihrem Bräutigam, einem Wachtmeister der Schußpolizei, in Streitigkeiten geraten. Nach einem heftigen Wort mechsel sprang das junge Mädchen von der Brüde in das Waffer. Der Besizer der Reederei Nobiling. Herr Heinrich Nobiling, beob­achtete diesen Borfall, er entledigte sich schnell seiner Kleider und sprang furz entschlossen von der Brücke aus dem Mädchen nach. Nach mehrfachem Untertauchen brachte er die inzwischen Bewußtlose an die Oberfläche des Waffers. Durch Schwimmen erreichte er einen Brückenfeiler und wurde hier von Mannschaften der Reederei mit Striden herausgezogen. Der Vorfall hatte eine nach Hunderten zählende Menschenmenge auf der Brüde versammelt, die dem mutigen

Man ist nicht berechtigt zu sagen, daß Talaat Pascha   per sönlich und moralisch verantwortlich für die Untaten ist. Die Loi des Angeklagten ist faum unedlen Motiven ent­sprungen und menschlich verständlich. Der Angeklagte hat die Tat mit leberlegung ausgeführt und es fragt sich nur, ob er im Be fize feiner freien Willensbestimmung mar. Einheit liche Aeußerungen der Sachverständigen liegen hierüber leider nicht vor. Drei von ihnen haben die Anwendbarkeit des§ 51 verneint. zwei andere haben sie bejaht. Die Geschworenen merden sich deshalb selbst ein Urteil darüber bilden müssen. Das Retter braufenden Beifall entgegenbrachte. tommende Strafgesehbuch sieht für den Mord die Todesstrafe vor, aber es gewährt die Zubilligung mildernder Umstände, fo daß evtl. auf eine Freiheitsstrafe erfannt werden fann. Das bestehende Strafgesetzbuch fennt folche mildernden Umstände bei Mord nicht. Ich beantrage nach alledem,

den Angeklagten des Mordes schuldig zu sprechen und das weitere der Gnadeninstanz zu überlassen.

Es folgt das eingehende Plädoyer des Berteidigers Beh. Juftiz rats Dr. D. Gordon. Der Angeklagte wolle sein Recht haben und nicht auf die Gnade verwiesen werden. Den Ausführungen des Staatsanwalts zugunsten des Talaat Pascha   müsse entschieden widersprochen werden, denn er fönnte ein ganzes Urjenal von Depeschen

Aenderungen der Berliner   Wertzuwachssteuer.

" Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt

Bezirksversammlungen.

15. Bezirk( Treptow  ). Die Bersammlung nahm die Mitteilungen des Vorstehers entgegen, welcher befannt gab, daß die Mieter. fchugvereine des Bezirks Borschläge für die Wahl von Bürger. deputierten gemacht hätten. Ferner wurde die Bildung einer Depu airtsamtsmitgliedern, drei Bezirksverordneten, drei des Erziehungs. tation für Schulmesen beschlossen, bestehend aus drei Be. mesens fundigen Bersonen und den in Frage kommenden Geistlichen. Seitens der SPD  - Fraktion wurde besonders die Zugehörigkeit der Geistlichen zu dieser Deputation gerügt. Weiter wurde die Bildung einer Deputation für Kunst und Bildung und die Bildung eines Schulausschusses für die höheren Lehranstalten beschlossen. Zu den Wahlen der Schuldeputation und des Schulausschusses hatten SPD.  und USB. eine gemeinsame Liste eingereicht; außerdem lag vor eine Liste des Bürgerblocks und eine Liste der Fraktion der Mitte. Es wurden gewählt für die Schuldeputation als Bezirksverordneter Schmalz( SPD  .), Ruß, Neumann( USP.). als Bürgerdeputierte Gallas( SPD  .), Futh, Reimann( USP.). Für den Schulausschuß murden gewählt als Bezirksverordnete Lohmann( SPD  .), Lüdste, Ruß( USB.), Schuricht( Bürgerblock), als Bürgerdeputierte Becher ( SBD.), Schifore, Bader  ( USB.), Nollenberg( Bürgerblock). Eine lebhafte Debatte entwickelte fich bei der Beratung des Haushalts. boranschlag es für 1921. Den Bericht gab Stadtrat und Syndikus Dr. Sporleder. Die Finanzdeputation hat sich im Eiltempo mit dem Boranschlag befaßt, aber noch nicht den ganzen Etat durchberaten. Der Magistrat drängt auf Ueberlassung des Materials, um den Etat bis zum 1. Juli fertigstellen zu können. Der Etat schließt ungefähr uit 39 bis 40 millionen Marf ab. nach den vorgenommenen notwendigen Streichungen ist der Etat für 1921 etwa um eine halbe Million Mark höher wie der vorjährige. Lüdske( USP.) nerlas eine fangatmige Erklärung seiner Fraftion, in der die Mißbilliguna über die Gtatbesprechung zum Ausdrud tommt. Preising( BKPD.) kommt zu demselben Ergebnis. Fischer( SPD  .) wies darauf hin, daß der Etat unbedingt fertig­gestellt werden muß, da bei dem jeßigen System nur ein Fünftel des Etatanfages für 1920 perausgabt merden dürfe. Es muß endlich mal nach einem Etat gearbeitet werden können. Allerdings führt die jetzt leider notwendige Methode dazu, daß am verkehrten Ende in den Ausgabeposten Streichungen vorgenommen werden. Wenn gerade das Gebiet der Schulverwaltung, Wohlfahrts- und Jugendpflege bazu herhalten soll, so fönnten an anderen Stellen bei einer eingehenderen Beratung zugunsten der genannten Boften ganz andere Resultate erzielt werden. Nach weiterer Aussprache stellte der Vorftcher ais Ergebnis feft, daß die Versammlung die gemachten Ausführungen zur Renntnis nehme und der Finanzdeputation aufgebe, in der Etats beratung fortzufahren. Infolge Mehrheitsbeschluß der US.   und des Bürgerblods wurde der nächste Bunkt der Tagesordnung: Antrag der Fraktion der Mitte betr. Maßnahmen gegen den wilden Straßenhandel, wegen der vorgeschrittenen Zeit vertagi. Eine dringliche Anfrage der SPD. megen Bezahlung der Aushilf: lehrkräfte und Auszahlung eines Borschuffes von 1000 m. wird vom Stadtrat Bermuth dahin beantwortet, daß die Bezirksgemeinden zur Aus zahlung fofort angewiesen werden und eine gleiche Behandlung der Lehrervertreter innerhalb des Bezirks gewährleistet würde.

Groß- Berliner Parteinachrichten. Morgen, Sonnabend, den 4. Juni: Waltersdorfer Str.: 8ufammenkunft aller SPD.  - Sänger.

Die preußischen Minister des Innern und der Finanzen haben, wie wir erfahren, gegen die von der Stadt Berlin   beschlossene Wertzuwachssteuerordnung in einem längeren Erlaß eine Reihe von Bedenken erhoben, durch die auch zum Teil den Anträgen der ist es der von Berlin   beschlossene Höchstsah von 60 Proz., der dem Berliner   Handelstammer entsprochen worden ist. In erster Reihe vom Reichsfinanzministerium im Einvernehmen mit den Ländern vorgeschriebenen Höchstsatz von 50 Broz. widerspricht und zur Nicht­genehmigung der eingereichten Steuerordnung geführt hat. Ferner wünschen die Minister, daß die Berliner   Steuerordnung für die 111. Abt., Bohnsdorf  . Bis auf weiteres jeden Sonnabend S, Uhr bei Heymann, Neubauten Erleichterungen eintreten laffe, damit auch auf diese vorführen, nach denen die Schuld Talaat Paschas   an den Greueltaten Beise die Bautätigkeit angeregt mird. Die Berliner   Ordnung läßt 3 meifellos ermiefen ist. Dies haber auch die erschüttern nach dieser Richtung hin jede Bergünstigung vermissen. Da die den Befundungen in der Beweisaufnahme gezeigt. Der Verteidiger Steuer auch sonst in mehreren Bunften beanstandet wird, müssen schilderte in bewegten Worten und in temperamentvoller Weise den die städtischen Körperschaften neue Beschliffe faffen. Die Finanz Geschworenen nochmals alle die furchtbaren Leiden, die den Ar- und Steuerdeputation wird sich bereits in ihrer heutigen Sigung meniern beschieden worden waren und die persönlichen schrecklichen mit der Angelegenheit beschäftigen. Erlebniffe des Angeflagten, die in dessen Innern unüberwindliche

6. Kreis( Hallesches Tor). Gonnabend, den 4. Juni, abends 8 Uhr bei Reim, Urbanftr. 29, Kreis- Bildungsausschußmitglteber und Raffierer der Abt. 3-13: Wichtige Angelegenheiten. Erscheinen aller erforderlich.

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Friedrichshagen  . Sonntag, 5. Juli, Familienausflug nach Schöneiche Manns Waldschloß Treffpunkt am Steinplag um 2 Uhr mittags. Mittwoch,& Juli, abends 8 Uhr: Mitgliederversammlung bei Schola, Friedrichstr. 81

Sport.

Rüdwirkungen hervorgerufen haben. Nach ausführlicher Erläute- Bezirksamt.Liebknecht". Wie die Fernsprechämter ihre eigenen rung der Tat, der Vorbereitung der Tat und dem Seelenzustande Namen haben( Morigplay, Uhland usw.), sollen nun auch, gemäß des Angeklagten   tommt Dr. v. Gordon zu dem Schluß, daß die Tat einer Zusage des Magistrats an die Bezirksversammlungen, die Be nicht mit Ueberlegung ausgeführt sei und er frei girtsämter eigene Namen erhalten. In der ersten Berliner   Bezirks gesprochen merden müsse. perjammlung, die sich mit dieser Sache befaßte, in Berlin   6, ist dar­Die Rennbahu Treptow wartet am tommenden Sonntag mit einem über bereits eine Aussprache erfolgt. Der Bezirk, der sich vom erstklassigen Programm auf. Das Klassische Rennen Die Stunde, wird Görliger Bahnhof bis zum Botsdamer Platz und nom Kreuzberg neben dem Breis von Behlendorf  ", einem 25- Kilometer Rennen, eine bis zur Lindenstraße ausdehnt, nennt sich jetzt Hallesches Tor. Die glänzende Belegung an den Start bringen. Aber auch in den Flieger­Rommunisten haben porgeschlagen, den 6. Bezirk zukünftig Lieb rennen find scharfe Stämpfe zu erwarten, da eine äußerst große Anzahl, tnecht" zu nennen. In anderen Stadtgegenden wollen fie Ramen I nämlich 39 Flieger, am Ablauf erscheinen,

Zu dem gleichen Resultat fommt Justizrat Dr. Berthauer. Er meist auf die bekannte Reichsgerichtsentscheidung hin, nach melcher schon 3 meifel an der zurechnungsfähigkeit eines Angeklagten deffen Freisprechung bedinge. ( Fortsetzung in der Morgenausgabe.)