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bemußt als Berräter ihrer Klaffe. Die Führer", die sie dazu mißleiten wollen, sind die schlimmsten Ver­brecher an der Arbeiterbewegung, die seit deren Beginn überhaupt eristiert haben.

Aber es entsteht eine Frage: Was soll diese ganze Tattif der VKPD. ? Es sind die letzten Wahnsinnszuckungen der gescheiterten und von vornherein zum Scheitern verurteilten Gewalttattif. Die BKPD. hat die Gewalt um jeden Preis gepredigt. Wollte sie nach endlosem Agitieren in diesem Sinne nicht blamiert abtreten, so mußte auch endlich die Gewaltanwendung erfolgen. Deshalb wurden zunächst die fommunistischen Arbeiter in den wahnsinnigen März putsch hineingehetzt. Er endete mit einer so fatastrophalen Nieder­lage der Kommunisten, daß man die Wiederholung des Experi­ments scheut. Der Staat erscheint als Gegner zu start, flugs sieht man sich nach einem schwächeren Gegner um. Und so verfällt man auf die Gewerkschaften. Und wenn es auch Organisationen des Proletariats selber find, gegen die fich die Gewalttaktit richtet, tut nichts! Diese Gewalt­anbeter haben bereits die Gewalt um der Gewalt willen so lieb gewonnen, daß sie nicht mehr fragen, gegen wen sie sich fehrt, wenn nur Gewalt angewendet wird. Ueber die Vorgänge im Gewerkschaftshaus, die in jedem flassenbewußten Arbeiter ein Gefühl brennender Scham und Schande erweden,

freut sich das Gesindel der Roten Fahne" und der BKPD. Zentrale so sehr, daß es die Wiederholung gar nicht abwarten fann, nach einer Neuauflage um jeden Preis hungert. Was Paul Levi als Schandmal des März putsches in seiner Broschüre festnagelt, daß er stellenweise nicht als Kampf der Proletarier gegen die Kapitalisten, sondern als Rampf der Proletarier gegen Prole= tarier inszeniert wurde, das wird jekt die Normal= taktik, der Dauerzustand der VKPD . Aus Wut darüber, daß ihre plumpe Gewalttaftit gegen Staat und Kapitalistentlasse versagt, erprobt das fommunistische Führer­gesindel fie gegen proletarische Organisationen. Der Teufel facht dazu! Schon fündet die scharfmacherische Post" die triumphierende Lehre aus den Vorgängen im Gewerkschafts­haus:

Es gibt jene proletarische Interessengemeinschaft gar nicht, von der Borwärts"," Freiheit" und" Rote Fahne", eine jede und ein jeder auf feine Weise fluntern."

Der Aufruf geißelt weiter, wie die Kommunisten die zehn Zeitung" aber follte nicht den lächerlichen Berfuch unter Buntte der Gewerkschaften erst verdächtigt und beschimpft haben, nehmen, sich als sorgfame Schüterin der gegenwärtigen Re jetzt aber tun, als ob gerade fie dafür fämpften! Die Not der gierungstoalition aufzuspielen. Arbeitslosen ist ihnen nur Borspann für ihre politischen Ziele, das geheuchelte Mitgefühl ist nur Theatermache. In Wirklichkeit geht es Mont Cenis vor dem Reichstag . den Kommunisten nur um die 3erstörung der Gewert. Der Reichstag wird sich in seiner heutigen Sizung mit fchaften, wofür die Arbeitslosen den Sturmbod abgeben sollen. Das Flugblatt weist daraufhin, daß das Gewerkschaftshaus einer Interpellation der Abgeordneten Jm busch, Trim­den organisierten Arbeitern Berlins gehört und nicht born und Genossen( 3entr.) über das Grubenunglück auf zum Tummelplatz gewertschaftsfeindlicher Elemente der Zeche Mont Cenis befassen. Die Anfrage lautet: ,, Auf der Zeche Mont Cenis in Westfalen ereignete sich am werden darf. Mit aller Schärfe wendet es sich schließlich gegen die kommunistische Lüge, daß die Gewerkschaftsangestellten gegen die 20. Juni ein folgenschweres Grubenunglüd. Aehnliche Unglücks. Demonstranten tätlich vorgegangen seien. Am Montag und auch fälle ereigneten sich in den letzten Jahren, wenn auch in geringerem bei der vorletzten Demonstration war es umgekehrt. Der Auf- Umfange, mehrfach. Es besteht auch die Gefahr weiterer ruf schließt mit den Worten: ähnlicher Unglüdsfälle. Ist die Reichsregierung ruf schließt mit den Worten: bereit, Auskunft zu geben über die Ursachen des Unglüds? Welche Maßnahmen will sie ergreifen, um solche Katastrophen in Bukunft zu verhüten?"

Arbeiter, wahrt Eure Einigkeit!

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Rüdt ab von den Gewerkschaffszerstörern! Laßt Euch nicht mißbrauchen zu kommunistischen Zweden! Diese Interpellation gibt dem natürlichen Wunsch Aus Die Freiheit" fündigt gegenüber der kommunistischen Lügen- druck, die Ursachen der Bergwerkskatastrophe zu flären und darstellung von den fünf Gewerkschaftsangestellten, die mehrere für die Zukunft die Wiederholung ähnlicher Unglücksfälle zu tausend Demonftranten mißhandelt hätten, die Veröffentlichung verhüten, soweit dies überhaupt im menschlichen Ermessen eines umfangreichen Tatsachenmaterials an. steht. Wie wir heute morgen mitteilten, schwebt zurzeit die Untersuchung über die Entstehung des Unglücks. Es sind zwar

Aufhebung der fächsischen Sondergerichte. Bertreter des Handelsministeriums an den Schauplatz gefah­ren, von einer Mitwirkung der Arbeiterschaft jedoch, Im Hauptausschuß des Reichstages teilte am Mittwoch Geheimrat die sogleich nach dem Unglück an dieser Stelle von uns ge­Brecht( Reichskanzlei) im Verlaufe der Berhandlungen mit, daß die fordert wurde, hat man nichts gehört. Um so notwendiger Verordnung zur Aufhebung der Ausnahmegerichte in Sachsen erscheint es daher, diesen Gesichtspunkt bei der heutigen Inter­foeben vom Reichspräsidenten gegengezeichnet worden sei und pellationsdebatte im Reichstag zum Ausdruck zu bringen. alsbald veröffentlicht werde.

Ein Riß in der Reichskoalition?

Die Einheitsfront der Besitzenden.

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Die geftrigen Beratungen im Steuerausschuß des Reichs­tages, bei denen Genosse Keil bekanntlich namens der sozial­demokratischen Fraktion erklärte, die Partei sei gegenwärtig nicht in der Lage, in die Beratung des Gesetzes einzutreten, haben die Empörung mehrerer bürgerlicher Morgenblätter erregt. Charakteristischerweise findet sich in den Angriffen gegen den Genossen Keil und die Steuersabotage der Sn­zialdemokratie" das liberale"" Berliner Tageblatt" mit der Und überall das gleiche Bild! In Dresden hat eine deutschnationalen Kreuz- Zeitung " zusammen. Das B. T." von der kommunistischen Zentrale inszenierte Gewerkschafts - geht in seiner Solidarität sogar so weit, daß es der" Bemer­demonstration den unabhängigen Landtagsabgeordneten tung helfferichs, was werden sollte, wenn auch die an Mente nach Meldung der Freiheit" schwer mißhandelt. deren Parteien erklären würden, sie möchten erst den Gesamt­plan einer diretten Steuer fennen lernen, freudig zu= Den kommunistischen Prügelhelden ist alles recht. Kann man den Kapitalisten nicht treffen, so schlägt man eben den Brole- timmt. Auch die Kreuz- Zeitung " sucht den Genossen Keil und die Sozialdemokratie gegen die Regierungs­tarier Hauptsache, daß geschlagen wird! politit auszuspielen.

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Ein Aufruf der Gewerkschaften.

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Herne , 21. Juni. ( WIB.) In der Nacht zum Mittwoch brach, wie die Herner 3tg." meldet, in der Kokerei der Zeche Mont Cenis ein großer Brand aus. Alle Wehren der umliegenden 3echen wurden zu Hilfe gerufen. Seit 1 Uhr nachts besteht Hoff­nung, das Feuer auf seinen Herd zu beschräuten. Der ange­richtete Schaden ist bedeutend.

Fall Levi Fall Brandler!

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Wie die Freiheit" mitteilt, gibt es nach dem Fall Levi nun auch einen Fall Brandler in der BKPD. Die Zen­trale der Partei hat sich nämlich mit der Verteidigungsrede ihres Borfizenden vor Gericht befaßt, auf deren eigentüm­lich widerspruchsvollen Inhalt hier schon hingewiesen wurde. Insbesondere waren es folgende Säge der Brandlerschen Rede, die schweren Anstoß erregt haben:

Wir haben in den verschiedensten Lagen bewiesen, daß es uns nicht darum zu tun ist, in die Regierung zu kommen. Wir wollen erst die Macht, wenn wir die ungeheure Mehrheit des Der russische 3arismus befämpfte einst die Ar­Proletariats hinter uns haben, und zwar durch gewählte Daß die bürgerlichen Parteien in ihrer heiligen Ang ft Räte. Bir fönnen doch kein Rätesystem errichten ohne Räte! Die beiterbewegung, indem er das Lumpenproletariat vor direkten und Besitzsteuern die schleunige Durch Diftatur des Proletariats wird nicht den zehnten Teil Gewalt an­gegen fie in Bewegung setzte. Dies wird heute Tattit der peitschung der Zuckersteuervorlage einer Heranziehung näher wenden müssen, wie die heutige Regierung. Die Diktatur des Pro­VKPD. Sinnlose Zerstörung, topflose Butpolitik, das ist ihre liegender Quellen, wie der Besitzsteuern, vorziehen, letariats ist möglich sogar bei Bestehen der deutschen Berfeffung. Devise. Es gibt nur einen Weg zur Rettung der Arbeiter nimmt bei der Steuerpolitik dieser Parteien nicht wunder. Sie bedeutet, daß die Macht des Proletariats die Politik bestimmt. bewegung vor diesen Zerstörern und der geht über fie Demgegenüber ist es Pflicht der Vertreter der Ar Der Profit der Kapitalisten wird durch die Diktatur des Proletariats hinweg! Che die Zerstörer nicht mit der Schmach und beiterschaft, in den Steuerausschüssen die sozialverboten werden, und das fann ohne Einschränkung des in der Schande, die ihnen gebührt, ausgestoßen und isoliert sind, ist demokratische Auffassung möglichst deutlich zum Aus- Verfassung gewährleisteten Eigentumsrecht geschehen. Das ist die eine Gefundung der Arbeiterbewegung nicht möglich. drud zu bringen. Die Arbeiterschaft müßte das Verhalten Diktatur des Proletariats ." ihrer Bertreter im Parlament als geradezu unverständlich be­Im Anschluß an die standalösen Borgänge im Gewerkschafts - zeichnen, wenn diese nicht alles daran sezten, in erster Linie haus gibt der Vorstand des Allgemeinen Deutschen die ergiebigen Quellen des Besiges zu besteuern und dann Gewerkschaftsbundes ein Flugblatt heraus. Dieses Flug erst an die die breiten Massen der werftätigen Bevölkerung blatt refapituliert furz, was die Gewerkschaften im Interesse der schwer belastenden indirekten Steuern heranzutreten. Arbeitslosen getan haben. Sie haben insbesondere erreicht, daß Die Gemeinsamfeit in der Reich stoalition enthält mehrere Milliarden Mart zur Belebung des Baugewerbes und für die Sozialdemokratie feinerlei bindende Verpflichtung, weitere 16 Milliarden Mart für Reichsaufträge im Boft- und Ber - munmehr auf die eigene Bolitik zu verzichten, ja, nicht kehrswesen zur Verfügung gestellt wurden. Bei der Bergebung einmal ihr Vorschlagsrecht mehr geltend zu machen. Wenn dieser Aufträge werden Bezirke mit hoher Arbeitslosigkeit bevorbei dieser Lage der Dinge von bürgerlicher Seite der Verfuch 3ugt. Die Kommissionen für die Einführung verkürzter gemacht wird, als sei die Stellungnahme der sozialdemofra­Arbeitsschichten, durch die Pläge für Arbeitslose fret werden fischen Ausschußvertreter eine Affrontierung Wirths, so ist sollen, sind bereits in Tätigkeit. hierbei der Wunsch des Gedankens Vater. Gerade die Kreuz­Ich hatte vor einigen Tagen gelesen, diesmal ganz zufällig nicht im Inseratenteil, daß ein bekannter deutschnationaler Führer fich und die Seinen als die wahren Gralshüter der deutschen Ehre" bezeichnet hatte. Da es mir seit meiner Schul- und Universitätszeit nicht vergönnt war, von den Tantiemen eines adligen Namens zu leben, sondern ich als geborener Prolet gezwungen war, mich durch meine Arbeit durchs Leben zu bringen, habe ich inzwischen ver­geffen, was ich früher über den Gral und seine Hüter gelernt hatte, und wußte nicht mehr recht, was ich mir unter einem wahren Gralshüter der deutschen Ehre" vorstellen sollte.

Meine Jnferatenlektüre.

Bon Kari Heinrich Krüger.

Jeder Mensch hat für einen bestimmten Teil der Zeitung seine besondere Vorliebe. Ich für die Inserate. Um von vornherein feinen falschen Gedanken qufkommen zu lassen, muß ich bemerken, daß ich versorgt" bin. Trotzdem aber lese ich auch die Heirats­inferate aufmerksam durch. Aber auch die anderen über Kauf und Berkauf. Wegen der Politik natürlich. Ja, gewiß wegen der Politif. Kein Mensch fann das glauben. Ich beinahe selber nicht, so unglaublich ist es, was ich in einer Hamburger Zeitschrift im Inferatenteil gelesen habe:

von mir.

Kinderwagen zu laufen gesucht für deutschnationalen Säugling!"

Also bitte, es ftimmt, so unglaublich es ist. Ein hochpolitisches Raufgesuch. Welcher Art diese deutschnationalen Säuglingstutschen find, war mir bisher nicht möglich festzustellen. Daß solch Kinder wagen besonders auf das bei den Deutschnationalen beliebte Ein oder Zweikindersystem zugeschnitten sein muß, also höchstens drei bis vier Jahre halten darf, daß die linken Räder höher sind als die rechten, damit der Wagen weithin sichtbar eine Neigung nach rechts zeigt, daß er schwarz- weiß- rot angepinfelt sein muß oder die schwarze Farbe wegen des antisemitischen Charakters eines folchen Säuglings, die rote wegen der geringen Neigung zu den Sozia­listen perpönt ist das alles sind nur bescheidene Bermutungen Meine Gedanken Beschäftigen sich nunmehr mit dem Inhalt des intereffanten Gefährtes. Ich versuchte die Zukunft zu ergründen. Was mag aus diesem vom Säuglingsstrampeln an streng deutsch­national gehüteten Menschentinde merden? Sicher ein Mann von Leistungen, zu denen wir gewöhnlich geborene Menschen niemals fähig sein werden. Durch den Weihrauch meiner Bigarre befchwor ich die Göttin der Weissagung, und siehe da, Pythia gab mir das Orakel, und in Gestalt eines Inserates in der B. 3." trat mir der nunmehr erwachsene teutschnationale Säugling also entgegen: Abliger Herr sucht Stellung, auch Namensbeleihung usw.

Von Eingeweihten ließ ich mir erzählen, daß die Hergabe eines adligen Namens, möglichst alt und gut klingend muß er fein, für irgendein Geschäftsunternehmen mitunter recht gut bezahlt mird, daß also beschäftigungslose, adlige Herren sich durchs Leben fchlagen tönnen, indem sie mit ihrem Namen Prostitution treiben wie eine Dirne mit ihren förperlichen Reizen. Alle meine Phan­tasieprodukte über den erwachsenen deutschnationalen Säugling zer­rannen in nichts gegenüber diesem ungeheuerlichen Gebilde der Wirklichkeit!

Jeht weiß ich es wieder, und auch das verdante ich meiner In feratenfeftüre.

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Diese Säße bilden allerdings einen schreienden Gegensatz zu dem tatsächlichen kommunistischen Verhalten, mir er­innern nur an die jüngsten Gewaltaktionen gegen Gewerk­schaftshäuser! Die Zentrale der BKPD. aber fürchtet offenbar, durch einen Fall des Vorsitzenden Brandler nach einem Fall des Vorsigenden Levi neuerdings den Glauben ihrer Anhänger an die alleinfeligmachende Gewalttheorie zu erschüttern. Deshalb verfiel sie auf den Ausweg, das Verhalten Brandlers vor dem Berliner Sondergericht zu verurteilen, aber diesen Be­schluß geheim zu halten! Die" Rote Fahne " durfte nichts darüber bringen. So wurde die Verurteilung Brand lers wegen Opportunismus der Deffentlichkeit vorenthalten- a us Opportunismus!

fte fich Zoll für Zoll im Kampf mit rasenden Stürmen den Weg bahnen mußte. Eis und Sturm hinderten die Fortschritte der Erpe dition bis Mitte November. Der Winter war dann verhältnismäßig milde. Es konnten Beobachtungen über Ebbe und Flut gemacht, fo­wie meteorologische, magnetische und aerologische Untersuchungen

vorgenommen werden.

noch immer eingefroren war, um nach dem Ostkap , dem östlichen Vor Am 27. Mai d. I. verließ Amundsen sein Schiff Maud", das gebirge des ajiatischen Festlandes, zu gehen. Von hier aus ist er dann nach Alaska hinübergefeßt.

Ein fpiritistisches Theater. Der Oftultismus besitzt in dem Binchischen Theater", bas biefer Tage in Paris eröffnet murde, jegt seine eigene Bühne. Die erste Borstellung war ausge prochenermaßen langweilig. 3hr ging ein Vortrag über den Spiri­Die Hammerspiele find endgültig tieffte Sommerproving ge- tismus voraus, und dem Vortrag folgte die Wiedergabe einiger Mufil­worden. Man gibt Schönthans und Kadelburgs Schwant stücke, die dem Zwed dienen sollten, die Stimmung der Hörer für die 3wei glüdliche Lage", Es ist spießbürgerlicher Humor, Offenbarungen vorzubereiten, die da fommen sollten. Das aufge= Schablone und langweilig. Man denkt sich, daß man vielleicht eine führte Drama hatte den Titel Im Banne der Angst". Der gewisse Behäbigkeit des Vergangenen wiederfinden würde. Nein, Borhang hebt sich über einer verdunkelten Bühne, auf der der Geist hier wurde nur zum Dürftigften, das einmal war, von den verlegenen eines im Kriege gefallenen Mannes erscheint, um, angetan mit einer Sommerdirektoren zurüdgeführt. Frau Elfa Wagner und Herr weißen Dede, durch den Schrecken, den sein Erscheinen auf seine zu Gülstorff find in dieser Lustspielhülle die erträglichen und fröh- schnell getröstete Witwe und ihren Tröster hervorbringt, die Schuldi lichen Geister: Frau Wagner breit, bös, biffig als Erbtante und Haus gen zu töten. Die Pariser Kritik drückt ihren gerechten Zweifel aus, brachen, Herr Gülstorff füß und säuſelnd als gottvoll artiger Dafel ob dieses Bühnenstück als geeignetes Mittel gelten dürfe, dem Spiri­

und Gemütsmensch.

M. H.

tismus Anhänger zu werben.

schauer Zeitung brachte dieser Tage einen Alarmruf an die poinifche Re 3. H. Breafted in der Festschrift zur Halbhunderfahrfeier der Uni­Polnische Unsprüche auf ein Meisterwerf Botticellis. Eine War­Der erste Internationalist". Unter dieser Uebersdrift gibt gierung mit der Frage nach dem im Berliner Kaiser Friedrich- versität von Kalifornien die Uebersehung einiger ägyptischer Hymnen museum befindlichen großen Rundbilde des Botticelli, das an den neuen Sommengott von Tell el- Amarna . Er sieht darin die laut der dort angebrachten Bezeichnung leihweise aus dem Gräflich Absicht des Pharaos Amenophis IV. zur Gründung einer Raczynstischen Fideifommißbesih" dem Museum überlassen ist. Das internationalen Religion, die dem damals 2000 Jahre Warschauer Organ möchte seine Regierung scharf machen, damit sie lang herrschenden religiösen Nationalismus ein Ende evtl. Ansprüche geltend mache. machen sollte. Es sollte wieder 1000 Jahre dauern, bis ähnliche Empfindungen in dem hebräischen Pfalter ans Licht traten. Der feltsame junge Pharao scheiterte", sagt Breasted, weil er nicht erkannte, daß die glänzende Stadt in der Ebene von Amarna nur eine Infel der Seligen im Meer der Mißwollenden war."

Es handelt sich um das letzte Stüd der bekannten Galerie des Grafen Naczynski, die älteren Berlinern aus ihrem Heim am Königs­plak noch wohlbekannt ist. 1882 ist das Haus vom preußischen Staat übernommen worden, der seinerseits die Verwahrung und Verwaltung der Galerie auf sich nahm. Die Bilder famen in den Oberstod der Nationalgalerie. Dort haben sie fast zwei Jahrzehnte ge­hangen. 1903 wurde dann unter Kündigung des Vertrages zwischen der preußischen Regierung und dem Befiker des Fideikommisses eine neue Regelung getroffen. Das neue Kaiser- Friedrich- Museum in Posen übernahm die Verwaltung und Verwahrung der Galerie bis auf diefes hervorragendfte Stüd. Auf Veranlaffung des Kultus ministeriums erhielt die Pofener Sammlung eine von Richard Behnke hergestellte Kopie des Botticelli als Geschent. mittelstüd des Botticelli - Saales das Berliner Raiser- Friedrich Nach diesem Sachverhalt ist also feine Gefahr, daß das herrliche Museum verlassen muß.

Tidende" veröffentlicht ein Radiotelegramm, das Amundsen am Amundsens Irrfahrten. Die Kopenhagener Zeitung Berlingske 20. Juni aus Rome in Alasta an sie gesandt hat. Danach ist seine Expedition am 8. August vorigen Jahres aus Nome abgegangen. Sie geriet aber schon am nächsten Tage in unpaffierbares Eis, durch das

Die äußere Erscheinung Amenophis IV. ist bekanntlich in jenen wunderbaren Bildwerfen überliefert, von denen unser Neues Museum eine Reihe der schönsten besitzt. Sie zeigen einen früh vergreiften, erblich offenbar schwer belasteten, vielleicht schwindfüchtigen Mann, bisweilen in der rührenden Umgebung feiner gleichfalls bege nerierten Kinder. Gerade jekt faßt eine Ausstellung im Lichthof des Neuen Museums diese Bildmerfe und die fonftigen Funde aus den Grabungen unserer Orient- Gesellschaft sehr schön und übersichtlich zufammen.

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Blüthner- Orchefter. Die beiden nächsten städt. Boltstonzerte unter Leitung von Kapellmeister E. Meyrowik, finden heute und am Freitag, abends 8 Uhr, im Blüthnersaal, Lüpoftr. 76, statt. nichard Bagner- Berein zu Berlin am Mittwoch, den 29., 74, Uhr, Eine Weber Gedentfeier veranstaltet der Akademische abends in der neuen Aula der Universität. Zur Aufführung gelangt neben Werken von Weber die selten gehörte rauermujit an Bebers Grabe von Richard Bagner.