Einzelbild herunterladen
 

Nr.301 38.Jahrgang Ausgabe A nr. 153

Bezugspreis:

Bierteljährl. 30,- M., monatl. 10,- 2. frei ins Haus, voraus zahlbar. Poft­bezug: Monatlich 10,-, einschl. 8u ftellungsgebühr. Unter Kreuzband für Deutschland , Danzig , das Saar und Memelgebiet, sowie die ehemals deut­ schen Gebiete Polens , Desterreich, Ungarn und Luxemburg 20,- M., für das übrige Ausland 27,- M. Post­bestellungen nehmen an Defterreich, Ungarn , Tschecho Glowatet, Däne mart, Holland , Luxemburg , Schweden und die Schweiz .

Der Vorwärts" mit der Sonntags beilage Bolt und Zeit", der Unter­haltungsbeilage Heimwelt" und der Beilage Siedlung und Kleingarten" erscheint wochentäglich zweimal, Sonn tags und Montags einmal

Telegramm Adresse: Sozialdemokrat Berlin

Morgen- Ausgabe

Vorwärts

Berliner Volksblatt

30 Pfennig

Anzeigenpreis:

Die achtgespaltene Nonpareillezetle Loftet 5,50 m Aleine Anzeigen" bas fettgebrudte Wort 1,50 M.( zu­läffig amet fettgedruckte Worte), jedes weitere Wort 1- M. Stedengefuche und Schlafstellenanzeigen bas erste ort M., jedes weitere Wort 60 Bfg. Worte über 15 Buchstaben zählen für zwet Worte. Familien- An­zeigen für Abonnenten 8eile 3, M Die Preise verstehen sich einschließlich Teuerungszuschlag

Anzeigen für die nächste Nummet müffen bis 5 Uhr nachmittags im Hauptgeschäft, Berlin SW 68, Linden Straße 3, abgegeben werden. Geöffnet von 9 Uhr früh bis 5 Uhr abends.

Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutschlands

Redaktion und Expedition: SW 68, Lindenstr. 3 Fernsprecher: Redaktion Morigplak 15195-97

Expedition, Morikplak 11753-54

Mittwoch, den 29. Juni 1921

Korfanty liquidiert.

Die Polen räumen.

Oppeln , 28. Juni. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Soweit am Dienstag nachmittag festgestellt werden konnte, haben die Polen tatsächlich das von ihnen befehte Gebiet größtenteils geräumt. Die Posten sind eingezogen, Truppen und Kriegsmaterial auf der Eisenbahn in das Industriegebiet befördert worden. Gleiwit und das Industriegebiet mit Hindenburg sind frei, jedoch noch nicht paffier­bar. In den verlassenen Dörfern sind eine Menge Leute zurüdge­blieben, die bei den Insurgenten Dienst gemacht haben, jetzt aber ohne Waffen umherlaufen. Sämtliches zur Verfügung stehende deutsche Eisenbahnmaterial wurde von den Polen mitgeschleppt, so daß bisher noch jede Möglichkeit fehlt, den Eisenbahnverkehr wieder ein­zuleiten. Angesichts des reichsdeutschen Waggonmangels wird es An­gelegenheit der 38. sein, entweder das von den Polen gestohlene deutsche Material refflos zurückzufordern, oder jene Maschinen und Waggons zur Verfügung zu stellen, die wir gemäß dem Friedens­vertrag an die Entente geliefert haben und die im Augenblick von den Ententebehörden doch nicht gebraucht werden.

Die Liquidation des Polenputsches gibt Korfanty durch einen Auf­ruf bekannt. Statt zur Ruhe zu mahnen, beginnt er mit neuen hezerischen Worten gegen die Deutschen und flößt seinem Anhang neuen Haß ein. Nachdem er das ausreichend besorgt, sagt er, daß die Polen vor der ganzen Welt Beweise unerschütterlicher Kraft und des Patriotismus abgelegt haben und sich jetzt

loyal und ehrlich, wie es fich für Polen ziemt, den Aufträgen der JK. fügen wollen. Nicht ein Wort an die Auf­ständischen, die Waffen abzuliefern oder sich aufzulösen, ist in dem ganzen Aufruf zu finden. Statt dessen neue Angriffe gegen den General Höfer, der von der JK. gezwungen worden sei, feine Miet­linge und Söldner aus dem Abstimmungsgebiet zurückzuziehen". Auch wir werden also so sagt Korfanty weiter- den Rat der Entente hören und dem Blutvergießen ein Ende machen. Diesen wenigen Worten zur Liquidierung des Aufstandes läßt Korfanty Mitteilungen über die Entscheidung folgen, die in 2-3 Wochen vom Obersten Rat getroffen werden solle. Es heißt wörtlich:" Die hohe Stellung der

-

-

Die Pariser Besprechungen.

Großmächte und ihrer Vertreter erlaubt uns schon heute zu erklären,

daß wir in Kürze mit Boien vereint sein werden."

In der Mitteilung des polnischen Oberschl. Wegweisers" über die Liquidation des Aufstandes heißt es u. a.: Auf Grund eines be­fonderen Abkommens ist von der JK.

*** vollkommene Straffreiheit

für alle Teilnehmer des Aufstandes sowie für ihre politischen Ber­gehen zugesichert worden." Bon einer derartigen Amnestie ist den deutschen Parteien Ober­ schlesiens bisher nichts bekannt. Sollte dennoch Le Rond, ohne haben, so würde er ja den besten Beweis für seine Unparteilichkeit den deutschen Parteien hiervon Kenntnis zu geben, so gehandelt erbracht haben. Bemerkenswert ist im übrigen, daß der Oberschl. Wegweiser", der als Erfah der verbotenen Korfantyfchen Grenz­geitung" erscheint, in seiner Dienstagausgabe zweifpaltig und in fetten Lettern seiner Freude über das Verbleiben Le Ronds in Ober­ schlesien Ausdruck gibt.

"

Der 3. Juli ist im ganzen Reiche Opfertag für Oberschlesien . Loyal und ehrlich.

Vorwärts- Verlag G.m.b.H., GW 68, Lindenstr. 3 Fernsprecher: Berlag, Expedition und Inseraten­Abteilung Morisplat 11753-54

Kampf für die Volksgesundheit.

Bon Mar Quard.

der Ende 1919 vorgenommenen reichsamtlichen Erhebung über In den nächsten Tagen dürfte das vorläufige Ergebnis die Verbreitung der Geschlechtskrankheiten in Deutschland amtlich bekanntgegeben werden. Befragt wurden die deutschen Aerzte nach der Zahl der Kranken, die sie in den Wochen vom 15. November bis 14. Dezember 1919 behandelt haben. Wie bei der vorhergehenden Erhebung von 1913 hat sich natürlich ein gewisser Prozentsatz der Aerzte an den Ant­worten nicht beteiligt. Dennoch ergab die Erhebung etwa 130-140 000 von Geschlechtskrankheiten befallene Personen allein während jenes Jahreszwölftels. Im Jahre 1913 waren nach derselben Methode, aber nur für 37 deutsche Großstädte, 73 000 Krante erhoben worden. Beide Male fehlen Angaben über die Zehntausende von Geschlechtskranken, die sich entweder von Naturheilkundigen oder von offenbaren Kurpfuschern ( brieflich usw.) behandeln lassen, oder die sich sogar mit Ge­heimmitteln oder Apothekerrezepten felbft zu helfen gedenken. Die neueste 3iffer von zirka 140 000 Geschlechtskranken muß also ebenso wie früher stark vervielfältigt werden, wenn man der Wirklichkeit auch nur annähernd nahekommen will.

3 Oppeln , 28. Juni. ( Eigener Drahtbericht des Vorwärts".) Zur Ein aus dem Reichsamt des Innern hervorgegangener Besichtigung der Gefangenenlager und Lazarette und zum Austausch Entwurf eines Reichsgesehes zur Bekämpfung der Ge­der Gefangenen sind in dem von den Insurgenten befeßten Gebiet schlechtskrankheiten versucht die revolutionäre Notverordnung verschiedene Rote- Kreuz- Kommissionen anwesend. In einem ihrer vom 11. Dezember 1918 zu vervollständigen und auszubauen. Berichte über das Lager Neu- Berun, den einzusehen ich Ge- Er will endlich einige entschlossene Schritte nach vor­legenheit hatte, wird u. a. folgendes wörtlich gefagt: wärts tun. Da die sogenannte polizeiliche Reglemen­das Lazarett Neu- Berun tam) waren mit dem Meffer Löcher in die fluß auf die fortgesetzt steigende Berbreitung der Geschlechts­Einem Gefangenen( der aus dem Gefangenenlager Holzhagen in tierung der Prostitution ohne den geringsten Ein­Ohren geschnitten; durch diese Löcher waren Bindfaden gezogen und der Gefangene daran aufgehängt, so daß er nur mit den zehenipigen frankheiten geblieben ist, mußte endlich einmal auch amtlich den Erdboden berühren fonnte. Dann wurde er geprügelf, bis er zu- der bitteren Erkenntnis Raum gegeben werden, daß das un­fammenbrach und die Ohren bis obenhin durchgeriffen waren. geheure Uebel im wesentlichen außerhalb der reglemen­Der gleiche Bericht befagt ausdrücklich, daß im gleichen Lazarett tierten Prostitution steckt, und daß die Reglementierung gerad noch mehrere Leute aus Holzhagen wären, bei denen ähnlich bestia- das genaue Gegenteil von dem hervorruft, was sie beabsichtigt. lische Mißhandlung festgestellt wurde. Das Lager Holzhagen, das Der zwingende Schluß war: Für die Verbreitung der Ge­von der Außenwelt abgeschlossen wird, ist die Folterkammer schlechtskrankheiten ist es so gut wie gleichgültig, wenn z. B. für deutsche Apobeamte und gefangene Selbstschußleute. in Frankfurt a. M. bestenfalls 150 Prostituierte mit allen Schikanen dauernd unter Sittenkontrolle gehalten und doch 5-6000 Geschlechtskranke die Stadt bevölkern. Da sich jede nur mangelhaft austuriert werden, während etwa mindestens Frau fürchten muß, bei Bekanntwerden ihrer Erkrankung unter Sittentontrolle zu geraten, führt das polizeiliche System noch besonders zur Vertuschung und Flucht vor gründ licher Heilung. Daher die Notwendigkeit, den Polizei­Das Damoklesschwert der Einschreibung und polizeilichen Ber­begriff der gewerbsmäßigen Unzucht strafrechtlich aufzugeben, folgung von den Häuptern der geschlechtskranken Frauen zu nehmen, ihre Ausbeutung durch Geschäftsleute und Kuppler zu bekämpfen dadurch, daß das freie Wohnen zu einer mög= lichst unauffälligen Privatsache gemacht wird, und dafür die Heilung der Krankheit zum Gegenstand möglichst allgemeiner sozialer Fürsorge zu erheben.

Rom , 28. Juni. ( EP.) Die Demission Giolittis wird in Italien nur von der äußersten Rechten und von der äußersten Linken be­Paris, 28. Juni. ( Amtlich.) In Fortfehung der Wiesbadener grüßt. Mussolini behauptete in einem Leitartikel, daß der Sturz Besprechungen haben heute die Verhandlungen in Paris begonnen. des Grafen Sforza fast ausschließlich den Fascisten zu ver Teilnehmer waren auf deutscher Seite Staatssekretär Bergmann danken fei. Die erfte Schlacht sei gewonnen. Die Hauptfache sei, und Präsident Guggenheimer, auf franzöfifcher Seite Minister daß die Kammer die nachgiebige Politik des Außnministers erledigt Loucheur, und aus den beteiligten Ministerien die Herren Sendour, Ueberschrift: Der Minister der Verbrechen ist endlich zurückgetreten. habe. Gleichzeitig bringt der" Avanti" einen Artikel unter der Tanery und Chenfion. Beraten wurde die Frage der Reffifufionen wie die Diftatur Giolittis endigt!" und Erfahlieferungen gemäß einer Anregung der Reparationsfom- Rom, 28. Juni. ( EP.) Graf Sforza ist sofort nach seinem

miffion. Die Verhandlungen über diesen Gegenstand werden morgen fortgesetzt werden. Morgen nachmittag wird über die Lieferung von Materialien verhandelt werden.

Deutsche Reparation an Polen . Warschau , 28. Juni. ( DA.) Die polnischen Vertreter in der Reparationsfommiffion find aus Wiesbaden nach Warschau zurüd­gefehrt. Polen erhält von Deutschland bis Ende des Jahres 1923 33 000 Pferde zurückerstattet, wovon 11 000 im laufenden Jahre ab­geliefert werden müssen. Von den aus Polen weggeführten 8000 Maschinen wurden bis jetzt 55 Proz. wieder ausfindig gemacht. U. a. fand man 13 von den 14 verschleppten Turbogeneratoren wieder, die bereits jetzt nach Polen zurücktransportiert werden.

Die italienische Krise.

Rom , 28. Juni. ( EP.) Die sozialistische Kammergruppe hat im Gegensatz zu ihrer früheren Haltang beschlossen, unmittelbar an der Lösung der Ministerkrise teilzunehmen, um die Bildung eines Ministeriums zu erwirken, das nicht einen ausgesprochenen fozialistenfeindlichen Charakter trägt. Die Sozialisten würden ein Ministerium de Micola oder Meda begrüßen. Giolitti foll dem König bereits nahegelegt haben, auch einen Sozialistenführer an­

zuhören.

Rücktritt auf sein Landgut in Massa in der Toskana abgereift. Rom , 28. Juni. ( EP.) Wie der Corriere della Sera " durch blicken läßt und Sforza ihm versichert, ist

von der Ministerfrise feine wesentliche Aenderung der Politit Italiens zu erwarten.

Troß der Abstimmung von Sonntag begreife die Mehrheit, daß eine Kursänderung jeht unmöglich ist. Da die Rücksicht auf die innere und parlamentarische Politik die Oberhand gewinne, wünsche die Mehrheit der Kammer im Grunde eine Rückkehr Giolittis. Kampf um Baros.

Die beiden ersten Fortschritte erfüllt der Entwurf durch­aus, indem er die kriminelle Strafbarkeit der gewerbsmäßigen Unzucht aufhebt, dafür allgemein gültige und verschärfte Straf­vorschriften für Beobachtung von Sitte und Anstand auf öffentlichen Straßen und Plätzen einführt, das unauffällige, Mailand , 28. Juni. ( EP.) Nachdem der italienische Obertom- freie Einzelwohnen gestattet und dafür nunmehr desto schärfer missar die Räumung des an Südflawien abzutretenden Hafens von gegen jede Ansammlung, Anleitung und Ausnutzung Baros durch die Extremisten erwirkt hatte, wurden die zurückge- des Geschlechtsverkehrs mit besonderen Veranstaltungen bliebenen Arditti auf dem Dampfer Marsala" nach Italien einge­fchifft. Die Triester Fascisten riefen jedoch noch einen Tumult her vor, so daß die italienischen Grenztruppen eingreifen mußten. Bier Fascisten wurden getötet, mehrere verlegt.

"

Die Leipziger Urteile. London , 28. Juni. ( DA.) Dem Daily Chronicle" zufolge be. absichtigt die englische Regierung die Leipziger Urteile gegen die von den Franzosen beschuldigten deutschen Offiziere erst abzuwarten, um auf Grund der Aufnahme dieser Urteile in Frankreich eine etwaige Gesamtrevision aller Urteile anzuftreben. Der eng lische Generalstaatsanwalt befürwortet aber infolge seiner Ueberzeugung von der Unpartellichkeit des Leipziger Gerichtshofes die Anerkennung der Leipziger Urteile durch die englische Re­gierung.

Rom , 28. Juni. ( Ep.) Die Mitwirtung der Sozialisten scheint nicht mehr unwahrscheinlich zu sein. Einige Sozialistenführer find schon vor dem Herbstkongreß ihrer Partei bereit, in die Re­gierung einzutreten. Der Abgeordnete Bacirca hat dem Meffa­gero" erklärt, innerhalb zwei Monaten müsse es entweder zu einem fatholisch- sozialistischen oder zu einem nationalistischen Kabinett Siffierung der Aburteilungen in Irland . Reuter meldet: Alle kommen. Auch die Mehrheit der sozialistischen Parteileifung ver- Aburteilungen in Irland sollen unterbleiben, folange die Friedens­Schlieht sich der Mitarbeit nicht. verhandlungen im Gange find. Wahrscheinlich werden die Rebellen Paris , 28. Juni. ( EP.) Die französischen Blätter geben der führer noch nähere Erläuterungen verlangen, ehe fie nach London Befürchtung Ausdruck, daß die Richtlinien der auswärtigen Politik gehen. Italiens durch den Rücktritt des Grafen Sforza eine Aenderung er- Keine Tiroler Reisefchecks. Der Verfassungsgerichtshof in Wien fahren werden. Echo de Paris" meint, der Wechsel in der italie - bes Reisescheckverkehrs für Fremde als gesetzwidrig auf, ebenso fahren werden. Echo de Paris" meint, der Wechsel in der italie - hob den Beschluß des Tiroler Landtages betreffend die Einführung nischen Regierung fönne die Aufgaben der französischen Unter die Berordnung über die Regelung des Aufenthaltes und die Ber­suchung für die Lösung der oberschlesischen Frage schwierig ge- pflegung der Fremden in Tirol. stalten. Petit Parifien" betont, Frankreich bleibe beunruhigt, bis durch Worte und Taten bewiesen sei, daß die italienische Außen politik unverändert bleibe.

"

der, bis vor furzem unter falschem Namen in Bien lebte, hat die Dr. Mag Levien, der ehemalige bayerische Spartafistenführer, ruffische Grenze überschritten und die Reise nach Mostau angetreten.

( öffentliche Häufer, Bordelle und ähnliches) vorgeht. Als wirk­famer Ersaß dafür, daß eine unwirksame Sache aufgegeben wurde, müffen allgemeine Veranstaltungen zur diskreten Feststellung und Ausheilung möglichst aller Fälle von Ge­fchlechtskrankheiten getroffen werden; hier seht der Entwurf ein System von Beratungsstellen ein, das noch ausgebaut werden müßte, sowie die beschränkte und diskrete Meldepflicht durch den behandelnden Arzt an jene beratende Stellen, aber nur, wenn der Behandelte ungeheilt wegbleibt. Das ist der schwächste Punkt der Vorlage, weil er wiederum einzelnen fehlbaren Menschen, in diesem Falle den approbierten Aerzten, die Entscheidung über die strengere oder weniger strenge Heil­behandlung anderer Menschen ins Gewissen schiebt. Hier wird die ärztliche Meldepflicht an Beratungs- und Gesund­heitsstellen für alle Erkrankungsfälle ohne Ausnahme, natür­lich umgeben von allen denkbaren Vorsichtsmaßnahmen für die Innehaltung der Diskretion und die Entscheidung durch diese mit guten Gründen gefordert.

Gegen das Reichsamt des Innern und seinen Entwurf haben sich jedoch eine Reihe der einflußreichsten Bundesstaaten im Reichsrat erhoben. Es hat dort ein förmliches Aufgebot aller rüdwärtsziehenden Kräfte statt­Spize, Preußen hat sich ihm in furzer Entfernung ange­gefunden. Bayern marschiert, wie es sich gebührt, an der schlossen, sogar Einzelstaaten, wie das rote Sachsen und das freifinnige Bremen , machen den Aufmarsch mit; die warnende durchzudringen. Die Barlamente der einzelnen Freistaaten und mahnende Stimme Hessens scheint zu schwach zu sein, um scheinen bei diesem Vorstoß ganz ausgeschaltet worden zu sein.