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Nr.316 38. Jahrgang Ausgabe B Nr. 156

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Zentralorgan der fozialdemokratifchen Partei Deutschlands  

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Donnerstag, den 7. Juli 1921

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Die Groß- Berliner Streitgefahr.

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Das Ergebnis der Urabstimmung. der Tiroler Grenze, sowie durch die Aufbedung der blutrünftigsten tommunistischen Schandtaten im Sprengstoffprozeß" völlig schub Die Urabstimmung der ftädtischen Arbeiter über einen los und mehrlos den elementarsten Ausbrüchen tommunistischer Sympathiestreit für die streifenden Güterarbeiter ift Mordzentralen preisgegeben erscheint, wurden die beiden am im Laufe der Nacht gefchloffen worden. Das bisher errech- 2. Juli nach eingehender Einvernahme im Fremdenamt der Polizei nete Ergebnis zeigt eine gewaltige Mehrheit für direktion auf Grund der Verordnung vom 20. März 1920 aus den Streit. Bis 12.30 Uhr mittags wurden gezählt Bayern   weggewiesen und mit dem Zug um 9 Uhr 5 Minuten 30 750 Stimmen. Davon waren für den Streit abends unter strengster Bewachung dahin zurüdgefchidt, woher fie 24 873, dagegen 5347 und ungültig 530 Stimmen. Das tamen man höre und staune, nicht nach Mostau oder Peters­Abstimmungsergebnis der Straßenbahner ist noch burg, Riew oder Astrachan  , nein, nach Berlin  ! nicht bekannt. Es ist aber damit zu rechnen, daß fich 75 Proz. der Straßenbahnangestellten für den Streit er­Trotz dieses überwältigenden Ergebnisses zugunsten eines Streifs werden die Verhandlungen fortgefekt, um eine Eini gung zu erzielen. In dem Augenblick, da diese Zeilen in Drud gehen, verhandelt die Berliner   Gewerkschaftskommission Herzen nehmen wird? 02 mit dem Oberbürgermeister. Von dem Ergebnis dieser Bersa handlungen wird wahrscheinlich die Entscheidung in der Streiffrage abhängen.

flären werden.

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Wir geben noch einmal der Hoffnung Ausdrud, daß der Magistrat insbesondere Oberbürgermeister Böß- endlich feinen Standpunkt ändert und den Forderungen der streiten den Güterarbeiter so weit entgegenkommt, daß der General streit aller städtischen Arbeiter und Angestellten und damit eine neue schwere Katastrophe für Berlin   vermieden wird, die die Stadt wahrscheinlich um das Mehrfache dessen belasten wird, das notwendig ist, um die Forderungen der Güter­arbeiter zu erfüllen.

Russischer Protest gegen Kahr- Willkür.

Der Vertreter der russischen Sowjetregierung Wigdor Kopp hat dem Auswärtigen Amt   eine Note überfandt, in der er gegen die Ausweisung des russischen Boltsbeauftragten reftinitt aus Bayern   Beschwerde erhebt.

Krestinski   ist mit vollgültigen Papieren, mit Einreiseerlaubnis der bayerischen   Regierung, mit Aufenthaltsbewilligung des Bades Kiffingen zur Kur nach Kiffingen gereift. Er hat sich dort sechs Wochen ungestört aufgehalten und sich in jeder Hinsicht den Vorschriften der Landespolizeibehörde unterworfen. Seine Ueberfiedlung nach Tegern­fee ist mit Erlaubnis des zuständigen Bezirksamts Miesbach   erfolgt, ein formaler Verstoß fann deshalb nicht vorliegen. Trotzdem wurden Krestinsti und sein Sekretär nach München   übergeführt, feine Papiere beschlagnahmt und durchsucht. In München   fand eine Bernehmung statt, obwohl sich nichts Belaffendes ergab; die Untersuchung und Durchsuchung verlief völlig ergebnislos. Darauf wurden die Russen photographiert und Fingerabdrüde gemacht. Die Note profeffiert gegen diese Behandlung, da fie dem Abkommen zwischen Deutschland   und Rußland   widerspricht. In München   bereits hatte Krestinsti Protest erhoben und darauf hingewiefen, daß dieje Behandlung mit dem Bertrage nicht vereinbar sei. Der untersuchende Regierungsrat Lang hat darauf erwidert, daß

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Bauwirtschaft oder Wohnungsnot

Bon Dr. Ing. Martin Wagner.

Seit Jahren gibt es in Berlin   feine Bauperiode, die in einem auch nur einigermaßen entsprechenden Verhältnis zu anderen deutschen   Städten steht. Berlin   ist mit den erteilten Baugenehmigungen an die legte Stelle gerückt. Seit Monaten weist die Erwerbslosenstatistit des Deutschen   Bau­arbeiterverbandes nicht nur tatsächlich, sondern unter Berück fichtigung aller besonderen örtlichen Berhältnisse auch pro­zentual, in Berlin   die größte Arbeitslosigkeit von allen deutschen   Städten auf. Das gleiche ist in sämtlichen mittelbar oder unmittelbar vom Baugewerbe abhängigen Ar­beitnehmerkreisen der Fall. Hunderte von Millionen unpro­duttiver Erwerbslosenunterstügung müssen in den Etat ein gestellt werden.

Der Ordnungsstaat drückt der Reichsregierung seine Berachtung für die schamlose Duldung von Umsturzaposteln innerhalb der schwarz- rot- goldenen Grenzpfähle dadurch aus, daß er diese Bestien in Menschengestalt, den Havelschlawinern", wie sich der Miesten, die seit fast Jahresfrist auf sachgemäße und beschleunigte Wer trägt die Schuld? Jedenfalls nicht die Gewerkschaf bacher Anzeiger" geschmackvoll ausdrückt, zum dauernden Gedenken Bewältigung des Berliner   Bau- und Wohnungsproblems wieder zurückschickt. Ob es sich die Reichsregierung wohl sehr zu bringen, aber auf ihre schriftlichen Vorstellungen nicht einmal eine Antwort erhalten haben und in mündlichen Besprechun­gen den Eindruck gewinnen mußten, als ob versteckte und unheilvolle Einflüsse richtige Erkenntnis der Not­wendigkeiten verhindern. Die Gewerkschaftskommission und das Ortskartell des Allgemeinen freien Angestelltenbundes haben in ausführlicher Denkschrift ihre Forderungen aufgestellt und auch fachliche Grundlagen für die Durchführbarkeit ge­geben.

Balfour   gestorben.

Im Alter von 73 Jahren ist Lord Arthur James Balfour  gestorben. Er war einer der letzten altenglischen Hochtories, schon als junger Mann Brivatsekretär Lord Salisburys und feither mehrmals fonservativer Premier oder Minister. 3us leht hatte der hochgebildete Mann, der auch philosophische Werke geschrieben hat, die Leitung der Außenpolitik in den letzten Kriegsmonaten und zur Zeit von Versailles   inne.

Neuer Polenputsch?

Die politischen Parteien der Berliner   Stadtverordneten­versammlung haben in seltener Einmütigkeit von der äußer­ften Linken bis zu den Demokraten einen in gleicher Richtung liegenden Beschluß gefaßt, der eindeutig ausspricht, daß es fich um Bewältigung einer bauwirtschaftlichen Auf­gabe handelt und daß der organisatorische Aufbau einer neuen Bauwirtschaft mit einem zu berufenden Generaldirektor für das Wohnungs- und Siedlungswesen un verzüglich begonnen werden muß. Sie haben damit bes wußt und vorausschauend die Magistratsvorlage verworfen, du deren Verfasser wir fennen ihn nicht tn völliger Ver­fennung der fachlichen Erfordernisse eine organische Zusam menfassung der notwendigsten Arbeitsgebiete überhaupt nicht einmal erwägt, weil er einem Begriff des Städtebaues nach­jagt, der heute für alle wirklichen Sachkenner bereits zum leeren Phantom geworden ist.

Unser Sonderberichterstatter schreibt uns: Noch bevor die von der JR. angeordnete Räumungsaktion durchgeführt war, erließen Le Rond und seine verantwortlichen Mitarbeiter der anderen Ententestaaten einen Aufruf an die Be pölterung, der ohne Grund die Räumung als vollzogen be zeichnete und eine Amnestie verkündigte. Dieses Borgehen bedeutete eine neue Selbsterniedrigung der JK.,

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denn fie fagte durch ihren Aufruf den polnischen Banditen, daß fie nicht die Reigung befigt, endlich Ruhe und Ordnung zu schaffen. Schon heute zeigen sich die Folgen. Die polnischen Insurgenten leben nicht nur ihr bisheriges Treiben, sinnlose Zerstörung und Brandschazen, fort, sondern sie morden auch weiterhin deutsche Frauen und Männer. Die meisten der zur Flucht gezwungenen Worum geht es heute? Braucht die Berliner   Bevölke= Deutschen   find nicht in der Lage, zurückzukehren oder mußten, fo- rung Wohnung und Arbeit oder ästhetisierende städtebauliche weit das geschah, dem Terror wieder weichen, um nur das nackte Pläne? Die Antwort ist nicht zweifelhaft. Schließt die wirt­Leben zu retten. Zwar haben die Aufständischen die Kontrolle der schaftliche Lösung des Arbeits- und Wohnungsproblems eins Straßen und die Ausübung der Verwaltung eingestellt. Aber ein wandfreie schöne städtebauliche Lösungen aus? Im Gegen wesentlicher Teil der Infurgenten ist trop dem Durchmarsch von teil, nur auf der Grundlage plan voller Bauwirts Ententetruppen noch in den Städten und Dörfern, und zwar mit teil, mur auf der Grundlage planvoller Bauwirt den Waffen, die sie nur nach Bedarf versteckt halten. Sowohl das fchaft ist überhaupt Städtebaukunft möglich. Denn, wenn Tragen polnischer Binden wie der Haller- Uniformen und insbeson- wir nicht die wirtschaftlichen Voraussetzungen für den Bau dere der Haller- Müßen ist nach wie vor an der Tagesordnung. Go- neuer Wohnungen schaffen und lösen, nutzen die besten künst Bayern   sich um die Abmachungen der Reichsregierung lange Franzofen die Regierungsgeschäfte in Oberschlesien   leiten, lerischen Absichten nichts, da sie nicht verwirklicht werden nicht fümmere, wird diesem Zustande wohl schwerlich abzuhelfen sein. Maßnahmen können. Diese Binsenwahrheit heute noch aussprechen zu daß ihn der Inhalt des deutsch  - russischen Vertrages nichts angehe. englischer Offiziere, die es größtenteils mit der Wiederher müssen, ist bedauerlich, aber leider immer noch notwendig. Wigdor Kopp fordert in der Note Genugtuung, Bestrafung der Be- ftellung gefeßlicher Zustände ernst meinen, werden durch französische Sogenannte Baufünstler von europäischem" Ruf oder städte­amten, Zurüdnahme des Ausweisungsbefehls und Vernichtung der Offiziere und deren Untergebene faft restlos fabotiert. Photographien und Fingerabdrüde. Krestinski   weilt zurzeit in Berlin   Unter diesen Zuständen ist es flar, daß die Befürchtungen für bauliche Autoritäten" mit ihrem ganzen Troß von Schülern, im Hotel Excelsior", da er sich noch einer Operation unterziehen muß. einen neuen Aufstand nicht verhallen. Allerdings wird für diese deren Ruhm mehr auf einer gefälligen Presse als auf tatsäch Die Reichsregierung wird von der bayerischen   Regierung Aufklärung Bermutung von einer gewiffen Seite auch Propaganda ge- lichen Leistungen beruht, werden die Berliner   Wohnungspoli über den Vorfall fordern. Wie die" Dena" weiter erfährt, ist die macht. Wir hatten Gelegenheit, die Truppen Korfantys zu sehen til einer Lösung nicht entgegenführen! amtliche Auskunft, daß der ruffische Boltsbeauftragte nicht im Be- und auch Herrn Korfant felbft über die Lequidierung des Auf­fit einer Einreiseerlaubnis nach Bayern   gewefen fei, falfch. ftandes und die Möglichkeit eines neuen Putsches zu sprechen. Nach Kreffinfti hat im Gegenteil mit Kenntnis des Auswärtigen Amtes den Eindrücken, die wir weniger in einer die Einreiseerlaubnis der bayerischen   Regierung erhalten.

Unterredung mit Korfanty  ,

Wenn die Reichsregierung es bisher geduldet hat, daß felbst die als aus den Zuständen innerhalb der insurgierten Berbände emp­Reichsbürger in Bayern   unter Polizeikontrolle stehen, fo hat fie da- fingen, sprechen doch eine ganze Reihe von Momenten gegen einen mit die Miesbacher   nur ermutigt, mit gesenkten Hörnern gegen die neuen Aufstand, solange die Entscheidung nicht gefallen ist. Daß deutsch  - russischen Beziehungen anzugehen. So ein Sowjetminister nach einer ungünstigen Teilung für die Polen  , d. h. der Buteilung ift halt das rote Tuch. des Industriegebietes zu Deutschland   die Gefahr eines neuen Butfches bestünde, streitet selbst Korfanty nicht ab. Im Gegenteil glaubt er in einem berartigen Falle an ein

Blutbad, wie es Europa   noch nicht gesehen

Hierzu wird uns aus München   geschrieben: Während der berüchtigte Münchener   Polizeipräsident die sozia liftischen Sektionslokale und Wohnungen mehrheitssozialistischer Füh hat.. Es liegen auch bestimmte Anzeichen dafür vor, daß man im rer durchsuchen und von den politischen Verbrechern" der bayerischen Falle einer ungünstigen Entscheidung für Bolen einen neuen Putsch MSP.   Fingerabdrücke herstellen läßt, geht durch die Presse inszenieren wird. Einem solchen Aufstand sehen wir aber wesent. eine Notiz, daß in einem erfttlaffigen Hotel in Bad Riffingen lich ruhiger entgegen als allen bisherigen polnischen Machenschaften. russische   Sowjettommiffäre weilen sollten. Darauf Notwendiger als die ewigen Hinweise auf den vierten Aufstand" große Aufregung in der bayerischen Ordnungszentrale! Man dente erscheint uns die allgemeine Entwaffnung in Oberschlesien.  fich: leibhaftige Kommunisten im Land der Ruhe und Ordnung"! Boehners Mannen bemächtigt sich förmlich ein fieberhafter Taten­drang, und die mit Bligesschnelle eingeleiteten Nachforschungen er­Beuthen, 6. Jull.( TU.) Der Befißer der polnischen Grenz­geben, daß die von Tollkühnheit förmlich erfaßten Sowjetruffen sich seifung" bezeichnete in einer privaten Aeußerung den Vorfall als bis ins Herz des Ordnungsstaates, nach Gmund   am Tegernsee zu bis ins Herz des Ordnungsstaates, nach Gmund am Tegernsee   zu fehr gut inszeniert". Der deutschenfreundliche franzöfifche weiterem Aufenthalt begeben hatten. Es wurde festgestellt, daß die Major ift durch die Kugel eines polnischen Infurgenten gefallen. Wir wünschen, die TU. könnte die Richtigkeit dieser schwer. beiden der 37jährige Boltsbeauftragte für Finanzen der russischen wiegenden Meldung beweisen! Republik   Krestinsky und deffen 25jähriger Privatsekretär Deutsch­mann aus Moskau   sind.

Wer schoß in Beuthen  ?

Flaggenfrevel ohne Bußparade. Die Londoner   Blätter bestäti­Da der Aufenthalt von Bolschewisten die allergrößte Gefahr gen die Barifer Meldung, wonach am 4. Juli burch unbefannie Täter, angeblich englische Soldaten, die amerikanische Flagge pon für ein Land wie Bayern   bedeutet, das infolge der rigorofen bem Dubliner Hotel, in dem der amerikanische   Konsul- wohnte, her Durchführung" der Entwaffnung durch die Regierung Rahr und untergeholt worden ist. Die Behörden haben dem Konful ihr Be durch die frevelhaften" Waffenverschiebungen in die Schlupfwinkel dauem ausgesprochen. Eine Untersuchung ist eingeleitet.

Warum nicht? Weil wir unser ganzes Handeln mit äußerster Energie einzustellen haben auf die Bewältigung bau wirtschaftlicher Aufgaben. Es geht um eine um faffende Bodenpolitit, die zur Berbesserung der Ernährungs­lage Berlins   ihr Teil beitragen tann, es geht um den Kampf gegen den Bodenwucher. Diese Schlacht wird nicht auf pa­piernen Plänen, sondern nur mit scharfen volts mirt fchaftlichen Waffen in der rauhen Wirklichkeit aus­gekämpft werden. Es geht um die Aufrollung des Arbeits­problems, um die Rationalisierung der Arbeit, um Ausschal­tung des Unternehmergewinns und um Steigerung der Ar­beitsleistung. Es geht um die Beschaffung der Baustoffe und Abtötung des Baustoffwuchers. Es geht um die schwierigste Frage der ganzen Bauwirtschaft, um die Finanzierung der Neubautätigkeit und die finanzielle und räumliche Auswer­tung des alten Hausbesizes. Das ist heute und für die Zu­tunft Städtebau  !

Glaubt Ihr Vertreter des Städtebaues von gestern, Ihr Vertreter der schönen, aber weltfremden Gesten, mit Euren Mitteln diese Aufgabe lösen zu können? Wagt es nicht, in Eurem Interesse nicht, denn die Berliner   Bevölkerung fönnte über Euer Experimentieren recht ungehalten werden und würde wohl sehr bald gegen Euch die sonst so sehr man­gelnde Einheitsfront aller Parteien hergestellt haben. Ihr fönntet bei solchem Beginnen etwas unsanft unter den Wagen tommen.

Städtebau heißt heute Bauwirtschaft, heißt planvollste, durchdachteste und wirtschaftlich tief fundierte Gemeinwirtschaft! Wie im einzelnen verfahren wer­den muß, wird allerdings nicht denen tar sein, die aus Kon­