Lenin gegen Demokratie. Auf dem Kongreß der Dritten Internationale in Moskau hielt laut Bericht der„Roten Fahne" am 8. Juli Lenin eine Rede, in der er u. a. ausführte: Trotzdem keine militärischen Aktionen vor sich gehen, erachten wir uns noch immer im Kriegszustande befindlich und handeln so. wie es im Kriege üblich Ist. Die Dikkalur des Proletariats befinde! sich im Kriegszustande, und deshalb � können wir niemand Frsiheii und Demokrakie versprechen. Am das Banner der Demokratie scharen sich jetzl alle gegenreuolutio- vären Elemente. Die ganze Weit sieht jetzt das Schauspiel, wie die Kadetten jetzt die Sozialrevolutionäre und Menschewiken dazu ver- anlassen, die These aufzustellen: Sowjetmacht, aber ohne Bolschewiken, Tie schleue Bourgeoisie weiß sehr gut, daß die Sowjets der Mensche- wiken und Sozialrevolutionär« nur eine vorübergehende Firma sein werd«n, welch« die Rückkehr der Kapitalisten und Guts- b e s i tz e r in die Wege teilet. Hieraus ergibt sich die Rotwendigkcik eines erbarmungslosen Kampfes gegen Menschewiken und Sozial- revolutionäre. Den Bauern aber sagen wir, daß sie entweder mit dem Proletariate, das bereit ist, ihnen die größtmöglichen Zuge- ständnisss zu machen, gehen müssen. Alles andere ist Unsinn und Demogegi«. Dieser Rede folgte eine lebhafte Diskussion, von deren Inhalt aber vorläufig nichts verlautet. Schließlich wurde einstimmig eine Resolution angenommen, die die Haltung der Bolschewiki in der Bauernfrage und in der Konzessionssrage billigt und über die„menschewikischen Parteien in allen Ländern" mit den üblichen Redensarten herfällt. Der Bolschewismus hat bekanntlich auf dem Lande das bäuerliche Privateigentum an Grund und Boden hergestellt. Durch seine Konzessionspolitik ruft er jetzt den westeuropäischen Kapitalismus ins Land und ge- währt ihm weitgehende Ausbeutungsfrecheit. Er bestätigt damit auf Grund seiner Erfahrung die menschewistische Vor- aussage, daß weder das Privateigentum noch der Kapitalis- mus mit einem Schlage abgeschafft werden kann. Trotzdem kündigt Lenin den Menschewiki und Sozial- revolutionären den„erbarmungslosen Kampf" an. und um den Begriff dieses Kampfes vor europäisch-milderer Deutung sicherzustellen, erklärt er ausdrücklich, es solle so gehandelt werden, wie es i m K r i e g e ü b l i ch ist, es gäbe keine Frei- heit und Demokratie. Als die Bolschewiki die Nationalver- sammlung auseinandersprengten, damals erklärten ihre deut- schen Verteidiger noch schamhaft, es handele sich nur um ein kurzes Uebergangsstadium, dem die Herstellung wahrer Frei- heit und Gleichberechtigung rasch folgen werde. Jetzt, da sich das viexte Jahr der Bolfchewistenherrschaft bald vollendet. hören wir noch immer den Ruf:.Kriegszustand!"„Crbar- mungsloscr Kampf!"„Keine Freiheit! keine Demokratie!" Da Lenin selbst sagt, daß militärische Aktionen nicht mehr vor sich gehen, handelt es sich bei diesem Kriegszustand nur noch um einen Krieg gegen das eigene Volk, der erbarmungslose Kampf geht gegen S o z i a l i st e n, die des Verbrechens schuldig sind, schon früher gesagt zu haben, was der Bolschewismus jetzt t u n muß, die Unterdrückung von Demokratie uns Freiheit stellt sich dar als ein nackter Mißbrauch der Macht. Der Kapitalismus kehrt nach Ruß- land zurück, aber dem Recht, frei zur Volksvertretung zu wählen, der Preßfreiheit, Vsriaimnlungsfrsiheit, Koalitionsfreiheit blecht noch immer der Weg versperrt. Bolschewismus ist nicht Sozialismus, aber Barbarei.
Schrei nach üem Staatsstreich. Die„Kreuz-Zeitimg" bringt einen Rückblick auf die jüngste Tagung des Reichstags, mit dessen lügnerischen und gehässigen Verdrehungen wir uns hier nicht befassen wollen. der aber mit folgendem charakteristischen Ausruf schließt: Wenn wir hoffen könnten, daß sich diese Bolksver treter gegen- festig zum Tempel hinausprügelnl Aber leider ist darauf kein Verlaß, auch keine Aussicht, daß sich, wie an einem ande- ren S. November.vor 120 Jahren in St. Cloud, ein kleiner General findet, der die Fünfhundert schmerzlos und radikal auf- hebt, zum Segen von Laad und Volk. Fdes. Die Rechte tut immer sehr entrüstet, wenn man ihr Staats- streichgelüste nachsagt. Solche Aeußerungen, wie die der „Kreuz-Zeitung " zeigen aber doch zu deutlich, daß auf dieses Ziel die innere Sehnsucht der Herrschaften gerichtet ist. Diese Sehnsucht ist so stark, daß sie sogar unvorsichtig zum Ausdruck gebracht wird, auch wenn taktische Klugheit ein öffentliches Ableugnen der Staatsstreichabsiast oerlangen würde.
Wilhelm will keine Steuern zahlen. Französische Blätter melden, daß Exkaiser Wilhelm lebhaft gegen die ihm auferlegten Gemeindesteuern der Gemeinde D o o r n protestiert habe, indem er erklärte, daß die Gemeindeverwaltung von Doorn kein Recht habe, ihn zu besteuern, da er nach Holland gegen seinen eigenen Willen gekommen und da er in Wirklichkeit nur ein Gefangener sei. Infolgedessen sei er auch nicht der Steuer unterworfen, wie ein freier Bürger Hollands . Der Exkaiser soll gleichfalls gegen die Steuer auf sein Einkommen protestiert haben, die man ihm auferlegt hat. Die Mehrheit des G e- meinderats steht ober auf dem Standpunkt, daß de? Exkaiser freiwillig nach Holland gekommen sei und daß er sich Doorn freiwillig als Residenz ausgesucht hat. Der Gemeinderat berät zurzeit über die Maßnahmen, die getroffen werden sollen, um den Kaiser zur Steuerzahlung zu zwingen. Es bleibt abzuwarten, ob diese Meldung der französischen Blätter, die durch die„Dena" verbreitet wird, auf Wahrheit beruht. Uns will jedenfalls die Stellungnahme des Gcmeinderats von Doorn weit begründeter erscheinen ols die Wilhelms II. Dieser defertierte bekanntlich bei Ausbruch der Revolution nach Hol- land, so daß sein dortiger Aufenthalt als ein durchaus f r e i w i l l i- g e r anzusehen ist. Der Vater will dem Sohn« Prinz Eitel Schiebe- rich offenbar an Steuerdrückebergerei in nichts nachstehen. Der 2. U-Soot-prozeß in Leipzig . Unter dem Vorsitz des Senatspräsidenten Dr. Schmidt begann l>*ut« vormittag vor dem 2. Strassanat des Reichsgericht? in Gegenwart von Vertretern der Reichsregierung und einer eng- Tischen Delegation unter Führung des Generalstaatsanwalts Sir Ernest Pol lock der 2. Untcrseebootprozeß. Angeklagt sind die beiden Dberleutnants zur See Ludwig D i t t m a r und John B o l dt, denen als Verteidiger die Rechtsanwälte Hahnemann , Dr. Rudolf Be iler-LeipZig und Dr. v. Zweh l-Berlin zur Sette stehen. Es sind 27 Zeugen, darunter 13 Engländer ann>esend. Die An- flage wird vom Oberreichsonwalt Dr. Ebermeyer vertreten. Als Sachverständiger ist der Koroettenkapitör Saalwöchter von der Reichsmarineverwaltung in Berlin geladen. Als Dolmetscher fungieren die Herren Peters und A r m h a u s aus Leipzig . Zuhörerraum ist dicht besetzt, auch sind zahlreiche a u s- l ä n d i sch e Journalisten, namentlich englisch «, zugegen. Der An-
geklagte D i t t m a r ist zurzeit Oberleutnant zur See in Cuxhaven , der Angeklagte Boldt Kaufmann in Donzig. Der Oberreichsonwalt ha: gegen beide Anklage wegen vorsätzlichen Mordes erhoben, weil sie, nachdem das U-Boot 86 am 27. Juni 1918 12l> Seemeilen westlich der Südspitze von Irland das Lazarettschiff Llandovery Castle versenkt hatte, gemeinsam mit dem Führer des U-Bootes, Kapitänleutnant Patzig die Schiffbrüchigen nach Auf- nähme in die Rettungsboote völkerrechtswidrig habe b e- schießen lassen, um die Zeugen der völkerrechtswidrigen Versen- kung des Lazarettschifies zu beseitigen. Kapitänleutnant Patzig ist verschwunden. Er hatte die Angeklagten verpflichtet, nichts über die Ereignisse jenes Tages aus- zusagen. In seinem Kriegstagebuch hat Patzig nichts von diesen Vorgängen erwähnt. Er hat, wie die Anklageschrift schließlich hervorhebt, während der Beschießung die Mannschaft seines U-Bootes unter Deck gehalten, damit sse nicht Zeugen der Tat fein sollten. Beide Angeklagte haben in der Voruntersuchung jede Aus- kunft über die Ereignisse ttes Tages verweigert, und zwar unter Berufung auf ihr dem Kaptiänleutnant Patzig gegebenes Ver- sprechen. Der Angeklagte Dittmar erklärt, auch heute nichts aussagen zu wollen. Boldt dagegen äußert sich allgemein über die äußeren Umstände und erklärt, er sei st o l z, unter einem Kommandanten wie Patzig tätig gewesen zu sein. Er schildert u. a. den Augenblick, als„U. 86" nur noch einen Torpedo und ein verbogenes Sehrohr hatte und eine Reihe von feindlichen Kriegsschiffen sich ihm näherte. Damals wurde von „U. 86" das amerikanische Transportschiff„Eincinnali" versenkt. Er meint, wenn alle U-Bootskommandanten Männer wie Patzig ge- wesen wären, dann hätte England den Krieg nicht gewinnen können. Der Präsident bemerkt hierbei, hier sei nicht der Ort. um den Krieg nachzuprüfen. Patzig habe sich, so erklärt Boldt schließlich, geirrt und sich in der Wahl der Mitel vergriffen, aber er habe den helligen Willen gehabt, die Hungerblockade zu sprengen und Deutschland zum Siege zu führen. Welche Gründe Patzig gehabt habe, in seinem Kriegsbuch nichts von den Vorgängen zu verzeichnen, wisse er nicht. Hierauf beginnt die Zeugenvernehmung.
Großi�erlw Einbruch bei fiüolf tzoffmann. Einbrecher besuchten die' Wohnung des Reichstagsabgeordneten Adolf H o f f m a n n in der Koppenstraße 6 in der Nacht zum gestrigen Montag. Adolf Hoffmann war am Sonnabend mit seiner Frau nach seinem außerhalb Berlins gelegenen Landhaus gefahren. In der Zwischenzeit ist seine Wohnung geradezu vandalisch ver- wüstet worden. Große Mengen Kleidungs- und Wäschestücke, Schmucksachen usw. im Gesamtwert von u n g e f ä h r 100 006 M. sind gestohlen worden. Schränke und Behältnisse waren erbrochen und viele Möbesstücke zer- trümmert und selbst die Wäsche von den Betten abgezogen. Fest- gestellt ist das Fehlen von 7S0 M. barem Geld«, ferner sind ge- stöhlen 44 groß« und kleine Bettbezüge. 26 Laken, mehrere große und kleine Tischtücher, 2 Dutzend Servietten, mehrere Dutzend Damen- und Herrenhemden, Damen- und Herrenunterwäsche, An- züge und Kleider und verschiedene Schmucksachen, so Broschen und Ohrring«, Türkisen in Silber gefaßt, einen Korallenschmuck, eine Goldbrosche mit Perlen, zwei goldene Ringe mit Brillanten, zwei goldene Kneifer und andere Gold- und Silbersachen. Vor Ankauf dieser Sachen wird gewarnt. Die Wäsche sst zum größten Teil R. H. und K. II. und M. P. gezeichnet. Wahrscheinlich haben die Einbrecher die Beute in verschiedenen Koffern und Handtaschen weg- geschleppt, die ebenfalls mitgestohlen wurden, so ein Fiberhand. koffcr, ein Robrplattenkoffer, eine braunlederne Reisehandtasche und ein« graue Handtasche aus Krokodilleder. Trotz der reichen Beute scheinen die Einbrecher bei der Tat ge- stört worden zu sein, da sie noch vieles zurückgelassen haben. Die Zerstörungswut der Einbrecher hat zu der Vermutung Veranlassung gegeben, daß es sich um einen Racheakt handeln könne. Zweckdien- liche Mitteilungen zur Aufklärung des Einbruchs sind an Kriminal- kommissar Dr. Schuppe, Dezernat B. I, 1, im Zimmer 84 des Polizeipräsidiums zu richten. Unvorschristsmäßkge Drucksachen. Was bei Drucksachen zu vermeiden ist! Für Drucksachen hatte die Reichspost in den Jahren des Auf- schwungs mehr und mehr Erleichterungen zugelassen. Jetzt, da die Verwaltung vor Älem Einnahmen erzielen will, hält sie auf strenge Einhaltung der in besseren Zeiten gezogenen Grenzen. Die Post- beamten sind, wie berichtet, angewiesen, eifrig und scharf nachzu- prüfen. Sie sollen insbesondere auf folgende Verstöße achten: Drucksachen mit verschiedenen Aufschriften werden zu einer Sen- dung vereinigt. Es werden namentlich Zeitungen. Briese oder Zettel mit brieflichen Mitteilungen beigelegt. Sie enthalten Durchdrucke, Pausen oder Durchschläge"mit Schreibmaschine. Als Drucksachen wer- den Sendungen eingeliefert, die als Geslyäftspapiere, Mischsendungen oder Warenproben gelten mußten. Vordrucke werden durch Sttei- chungen, Unterstreichungen usw. für den einzelnen Fall zugerichtet. Bordrucke aller Art werden an offen gelassenen Stellen mit anderen als den erlaubten handschriftlichen oder mechanischen Zusätzen ver- sehen. Der Betrag oder der Fälligkeitstag wird handschriftlich oder durch Stempel eingerückt. Es werden fünf Worte handschristlich zu- gesetzt, während dies nur für Grüße, gute Wünsche usw. bei Be- suchen, an Weihnachten und Neujahr, nicht �gber an Ostern oder gar Pfingsten erlaubt ist— alles Dinge, die man vermeiden muß.
pfcrienspiele für Schulkinder. Das Jugendamt teilt mit: In der Zeit vom 11. Juli bis 13. August d. I. werden auf den Berliner Außenspielplätzen werk» täglich Ferienspiele für Schulkinder abgehalten. Sammelplätze (Schulhöfe) zur Hinausbeförderung der Kinder sind: 1. Für Spielplatz Grunewald : Berlin , Levetzowstr. 26, Derss- liugerstr. 18a. Culmstr. 16, Tempelhofer Ufer 20: Charlottenburm Sophie-Eharlotte-Str. 69/70, Krumme Str. 10, Joachimsthaler Str. 31/82, Kaiserin-Augusta-Allee: Wilmersdorf : Giefelerstr. 1/7: Spandau : Mauerstrahe: Steglitz : Gymnasium Heesestr. 16: Lichterfelde-West: Neuschateller Straße, Ecke Händelplatz: Lichterfelde-Osts 3. Gemeinde- Schule Kastanien-Allee 7: Lankwitz : Gemeindeschule Schulstraße. 2. Spielplatz Tegel : Berlin : Hannoversche Str. 20, Stephanftr. 3, Ostender Str. 39, Müllerstr. 48, Schöningstr. 17, Bremer Str. 13/17, Turmstt. 76, Alt-Moabit 23, Müllerstr. 168: Reinickendorf : Lindauer Straße, Aug.-Bikt.-Alle«, Eichhornstraß«: Wittenau : Neue Schul«, Sommcrfeldstraße. 3. Spielplatz Blankenfelde I: Berlin : Keibel- straße 31, Prenzlauer Allee 227, Pasteurstr. 5, Senefelder Str. 6. Sreisenhagener Str. 20; Pankow : Grunowstraße, Kaiser-Friedrich- Straße: Niederschönhausen : Nordend, Rofenthaler Weg, 4. Spielplatz Blankenfelde II: Berlin : Gipsstr. 23a. Stralsunder Str. 64. Christiemiaftr. 36. Sonnenburaer Str. 20, Oderberger Stt. 87: Rosen- thal: Kastanienallee. 6. Spielplatz Buch: Berlin : Kesselstr. 3/4, Gartenstr. 107a, Putbuser Str. 3, Schulstr. 99. Pankstr. 20, Prinzen- allce 8, Dmesener Str. 22. 6. Spielplatz Wartenberg: Berlin : Mei neler Stt. 24, Gr. Frankfurter Stt. 23, Friedenstr. 1, Rigaer Straße 29, Straßmannstt. 6, Petersburger Stt. 4. 7. Spielplatz Hohenschönhausen: Berlin : Hausburgstr. 20, Zellestr. 12, Pettenkofer - sttaße 20; Weißensee : Wörthsttaße. 8. Spielplatz Plänterwald : Berlin : Gneisenauftt. 7, Dieffenbachstt. 60, Wilmsstt. 10, Alle Iakob-
straße 127, Britzer Str. 17, Reichenberger Str. 131. Görlitz « Stt. 51: Sttalau-Rummelsburg : Gemeindeschule. 9. Spielplatz Wulheide: Berlin : Köpenicker Stt. 126, Mariannenufcr 1a, Köpenicker Stt. 2, Goßlerstr. 61, Lange Str. 76, Markusstr. 49, Niederwallstr. 67; Lichtenberg : Holteistraße: Oberschöneweide : Frischestt. 10. Spielplatz Pferdebucht: Köpenick : Schule Borgmannstrah«, Turnhalle, Schule Glienicker Straße: Grünau -Bohnsdorf : Bismarckstraße: Friedrichs- Hagen. 11. Spielplatz Königsheide Neukölln: Neukölln: Boddinsttaße, Mittelschule Donaustraße, Herzbergxlatz, Warthesttaße; Schöneberg : 11. Schule Feurigstraße. 12. Spielplatz des Turnvereins„Fichte": Treptow : Kiefholzftt. 46: Baumschulenwcg: Kiefholzstt. 27/34; Niederschöneweide : Berliner Stt. 31: Tempelhof : Bahnhof; Johannis- thal: Kaiser-Wilhelm-Str. 8: Adlershof : Radickestr. 44; Alt-Glisnicke: Köpenicker Str. 30/31. Die Kinder haben stch an den Spieltagen bis spätestens 7% Uhr morgens auf einem der Sammelplätze einzufinden. Die Beittäge der Kinder für Verpflegung, Beförderung usw. bettagen täglich: Für 1 Kind 1 M., für ein zweites Kind einer Familie 60 Pf: wettere Kinder einer Familie sind frei. Dieser Betrag ermäßigt sich für die Kinder, die ihren Spielplatz im Fußmarsch erreichen, um die Hälfte(60 bzw. 26 Pf.). Trink- und Eßgeschirr aus Glas oder Porzellan darf auf keinen Fall mit zu den Spielplätzen gebracht werden. Außerdem werden vom 11. Juli bis 13. August d. I. merktäglich von 9—12 Uhr vormittags und 3— 7 Uhr nachmittags auf folgenden Spielplätzen und Schulhöfen Bewegungsspiele für Gemeindeschul- kmder veranstaltet: 1. Gneisenaustr. 7(40., 91. und 101. Gemeinde- schule), 2. Am Urban(Spielplatz), 3. Sknlitzer Stt. 65/66(115. und 237. Gemeindeschule), 4. Schmidstr. 38(62. Gemeindeschule)» 5. Koppenstr. 84(18. Gemeindcschule), 6. Andrcasstt. 16a(126. Ge» meindeschule), 7. Petersburger Stt. 4(3./203. Gemeindeschule). 8. Krautstr. 43(38. Gemeindeschule), nur für Mädchen, 9. Danziger Straße 23(162./197. Gemcindeschulc), 10. Kopncnplatz 12(1. Ge- meindeschule), 11. Prenzlauer Allee 227/28(105./121. Gemeindeschule), 12. An der Einsamen Pappel(Spielplatz Schönhauser Allee ), 13. Sttalsunder Stt. 64(61., 148., 260. Gemeindeschule), 14. Wiesen- straße 62/64(Spielplatz), 13. Brem« Stt. 22/33(Spielplatz), 16. Ecke Katzbachstraße und Dreibundstraße(Spielplatz).
„königlich" möchte wohl auch im Machtbereich des Polizei� Präsidiums Berlin noch manche Verwaltungsstelle heißen? Große Verwunderung erregen am Hause Georgenkirchstt. 1 ein paar Emailleschilder mit der Inschrift„K g l. Polizei- Bezirksamt Friedrichshain". Vielleicht war das„Kgl." schon mal notdürftig mit einem Zettel überklebt, der später wted« abfiel oder abgerissen wurde. Aber bemerkt denn das keiner der unteren, mittleren und höheren Beamten, die da ein- und ausgehen� Hätte die verantwortliche Stelle ernstliche Neigung zur Beseitigung des„Kgl.", so brauchte sie noch einem gründlicheren Verfahren zur Austilgung des olberneii Zusatzes nicht lange zu suchen. Auch beim Einwohnermeldeamt des Polizeipräsidiums will man sich immer noch nicht von der ehemaligen„Königlichkeit" trennen. Noch in diesem Monat Juli ging von dort ein Brief ab, der mit einem Gummistempel„Das Einwohnermeldeamt des Kgl. Polizeipräsidiums" unterstempelt war. Jeder weiß, wie leicht es ist, aus einem Gummistempel ein Wort herauszuschneiden. Sollen wir glauben, daß der in Frage kommende Beamte nicht begreift, wie sehr der Weitergebrauch dieses Stempels als eine Der- höhnung der durch Gesetz festgelegten republikanischen Staateform empfunden werden muh?' Es ist ein Skandal, daß nicht endlich die leitenden Pcrsönlicb Seiten für strengste Konttolle sorgen, die solche Dinge unmöglich macht. Die Kinderhorte während der Schulferien. In Anlehnung an einen Erlaß des Reichsarbeitsministers, der stch gegen die be- absichtigte Schließung von Kmd«bewahranstalten und Kinderhorten verschiedener Slädte während d« Schulferien wendet, ersucht auch das Preußische Wohlfahrtsministertmn die preußischen Drtwaltungs- behörden, darauf hinzuwirken, daß die K ludert, orte und Kind«- bewahranstalten während der F«ien offengehalten werden. Ins- befand«« erscheint es dem Wohlfahrtsminist« im Hinblick auf die ungünstigen Gesundheitsverhältnisse der Kind« nötig, für die zu betreuenden Kinde? Ferienspiele, Tagesaueflüge, Luftbäder usw. einzurichten, so daß die Ferienzeit auch den nicht zur Erholung ver- schickten Kindern gesundheitlich Nutzen bringt. Ei» Zstangel im Berlin « Adreßbuch. Ausgabe 1921. Durch Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin vpm 26. April 1920 ist die Landgemeinde Wannsse mit dem 1. Oktober vorigen Jahres aus dem Kreise Teltow ausgeschieden und zur Stadt- gemeinde Berlin getreten. W« aber denkt, daß Wonnsee auch in der soeben erschienenen Ausgab« 1921 Aufnahme gefunden hätte, d« hat sich leider sehr getäuscht. Vergebens sucht man in dieser Ausgabe Einwohner von Wannsee und den Ortslageplan. Warum hat Wannsee keine Aufnahme gefunden? Wen trifft die Schuld� Es müßte umgehend dafür gesorgt werden, daß dieser Mangel durch einen Nachtrag ausgeglichen und daß ferner in der Ausgabe 1922 Wannsee nicht wieder vergessen wird. Einbrecher an d« Arbeil. Wohnungseiirbrecher stahlen bei dem Kaufmann Jakob Reumann in der Rofenthaler Str. 40 außer wertvollen Schmucksachen und einer aus 600 Silbermünzen bestehenden Sammlung 16000 M. deutsches und 10000 M. pol- nisches Geld, bei d« Frau Herdlaß in der Brandenburgi- schen Str. 21 fiir 26000 M. Schmucksachen. Kleidungs- und Wäschestücke, bei dem Schneidermeister Louis Schmidt in der Rabestraße 3 für 16 000 M., bei dem Kaufmann K o n r a d A h r e n d in der B i r k e n st r. 30 fiir 17 5 0 0 M. und bei dem Kaufmann Sally Littmann am Kaiser-Franz-Grena- d i e r- P l a tz 6 für 610 0 0 M. Sachen aller Art. Die B«lin« Feuerwehr wurde gestern noch der Verlängerten Kniprodestraße gerufen, wo in der Kolonie„Neues Heim" ein kleines Kind in ein Wasserfaß gestürzt und ertrunken war. Die' Feuerwehr brachte das Kind sofort nach dem Krankenhaus am Friedrichshain , wo es leider gestorben ist. Aach Unterschlagung von 100 090 M. ist der Konttolleur beim MUchamt— Meierei Bolle— Johann R ogalla durchgebrannt. Er ist in Bsschofsburg geboren und bewohnte zuletzt in der Hagel- berg« Sttaße LI«in möbliertes Zimmer. Der frühere Berlin « Stadtrat Alberti ist am Montag auf dem Jugendamt infolge eines Herzschlages tot zusammengebrochen. Die Protestv«sammlung gegen die Schließung der Fahrkarten- schatter am Bahnhof N o w a w e s hat bereits am vergangenen Sonntag stattgefunden. Die Notiz im heutigen Morgenblatt beruhte auf einem Versehen. Das Wetter für morgen. Berlin und Umgegend. Trocken und überwiegend beiter, nachts kühl, am Tage ziemlich warm, bei ziemlich frischen nordwestlichen Winde».
Hroß-Serliner Parteinachrichten. Henke. Dienstag, den 12. Zuli: 114. Abt. Lichtenberg. 7V, Uhr MirgUederoerfammIung im Lotal Rienecker. Trostener Straße 14. Der Parteitag in Gdrlitt. Referent: Kenofle Dr. Fechitn. in,■Übt. Abends 7 USr PsrftandsstKung beim Senosien Fan dereit Prinz Aibert- Straße 8Z. Sämtliche FunUlonäre, BetricbsverirarlrnaTeutc und Elternbeiräte miissen erscheinen. Morgen, Mittwoch, den 13. Zuli: Nowawes . Abends 8 Uhr im Nestaurant Thalia-Eaf«, Lindcnstratze, Mitglieder- Versammlung. Taaesordnimg: Bericht der-Zeiinngskommlssion. 2. Äommunoles. (Etatsbesprechung) Referent: Genosse LUscher. Säfte willkommen.