die zwei Zungen öer Kpd. Angesichts der neuen unsinnigen Gerüchte von einem drohenden Linksputsch ist interessant, was die„Komm. Ar- beiterzeitung" zum Protokoll des Brandler -Prozesses zu bemerken hat. Sie schreibt: Levi hat sich offen gegen die Märzaktion gewandt, hat brutal und offen sie als ein Verbrechen bezeichnet. Brandler rechnete sich zu den„Linken". Er hat gegen Levi„gekämpft". Das heißt, er hat den Arbeitern vorgeredet:„Kämpft mit allen Mitteln", und während diese famose Zentrale dies schrieb und die Arbeiter aufforderte zum Komps, Hot sie selbst mit allen Mitteln den Kampf sabotiert. Brandler sagt: Es ist zum bewaffneten Aufstand in diesen März- kämpfen aufgefordert worden, das weih ich und das wisien Sie auch, aber nicht von der Kommunistischen Partei Deutschlands und nicht von der Zentrale dieser Partei, sondern, soweit sie ein- gegriffen hat, hat sie das Gegenteil getan. Dir möchten an dieser Stelle nur bemerken, daß die Zentrale der VKVD. der«APD. gegenüber stets erklärte, daß ihre Mt- gUeder versagen. Welch eine Verwahrlosung! Also nach der einen Seite sagt man:„Wir möchten schon, ober unsere Mitglieder wollen nicht", und nach der anderen: „Wir haben selber ja gar nicht gewollt." In der Tat, welch eine Verwahrlosung! « Nachträglich werden au? Moskau interessante Einzelheiten vom Moskauer Kongreß der Kommuni st ifchenJnternationale bekannt. Während der Diskussion über die Taktik sprach, wie „Rußpreß" mitteilt, auch der dentiche Kommunist Malzahn. Er bezeichnete den M ä r z a u f st a n d als einen großen Dehler. Wäre S i n o w j e w zu jener Zeit in Deutschland ge- wesen, so würde er der gleichen Meinung sein. Würde die Exekutive nach Deutschland kommen, so würde sie sagen. daß diejenigen recht haben, die den Märzaufstund verurteile u. Leider benutze aber die Exekutive als JnformationSmaterial nur die Zeitungen oder die Berichte deS Z e n t r a l k o m m i t e e S der KPD. , die nicht objektiv genug seien. Unterfuchuag gegen üie Zbv. Wie die PPS?, mitteilen, ist das umfangreiche Material, das der„Vorwärts" am Sonntag morgen über geheimnisvolle Vorgänge bei der Charlottenburger „Hundertschaft ZBV." mitteilte, schon Gegenstand eingehender Untersuchungen gewesen. Der amtliche preußische Pressedienst, von dem die Nachricht ausgeht, weiß jedoch leider nichts über das Ergebnis dieser Unter« suchungen mitzuteilen. Soweit jetzt neue Tatsachen bekannt- geworden find, bilde» sie den Gegenstand eineS im Gang befindlichen amtlichen Untersuchungsverfahrens. Der mit dem Fall B n ch h o l z befaßte Untersuchungsrichter am Landgericht III hat das gesamte über Hundertschaft ZBV. ver- Lffentlichte Material in der Hand. Nach Abschluß dieses straf- gerichtlichen Verfahrens wird der Polizeipräsident die Frage eines etwaigen Einschreitens im Dienstaussichtswege prüfen. Gibt es nur üeutfche Kriegsverbrecher! Pari», 25. Zuli. Zu der„Humanilö" erhebt Henri Dar- b u f s e gegen den Hauptmann Martin vom lZ4. Zafonterie- Regiment die Anklage, daß er bei Ileury 180 deulscheKrieg»- gefangene in einem Schützengraben nach beendetem liampf habe niedermachen lasse». Als die Bataillone zurückkamen, habe der Oberst sich über die geringe Anzahl von ?? Gefaugenen gewundert, fzmiplmana Martin habe erklärt: Die andern find unten im Schützengraben geblieben. Nach dem Kriege labe der inzwischen zum Major beförderte Hauptmann Martin sich dieser Tat gerühmt. Reaktionäre im Reichsöienft. Aus Kreisen der höheren Beamten wird uns ge- schrieben:. Mit Einführung des parlamentarischen Systems erfolgte not- wendijs-rweife eine allmähliche Politisierung der Beamtenschaft in allen ihren Kreisen. Die höheren Beamten faßten dies jedoch so aus, daß sie gegen jeden Versuch eines parlamentarischen Ministers, solch« Beamte, die zuverlässig im Sinne der Republik und der D c m o- k r a t i e arbeiteten, an di« einzelnen Posten zu setzen, Sturm liefen. Run beklagt sich die traditionell zum Konservotismus und zur Reaktion neigend« höher« Beamtenschaft, daß die politische Linke, wo sie über die Macht verfügt, in steigendem Maße bestrebt sei, zuverlässixe Männer ihrer Gesinnung in verantwortliche Stellen zu bringen. Wie verträgt sich dieser Tadel mit der Huldigung dieser selben Beamten für das verflossene wilhelminische System, in dem eine Gesinnungsschnüffelei betrieben wurde, die glücklicherweise durch die Revolution beseitigt ist? In Wirklichkeit sind es nicht immer politische Beweggründe. die die Beamten zu ihrer Front gegen dos demokratisch-parlamen« tarisch« System veranlasien. Vielfach ist es die Furcht, nicht in der zu Wilhelms Zeiten allerdings„gottgegebenen" Ordnung ausrücken zu können. Das Pochen auf politische Meinungsfreiheit steht den Herren sehr schlecht an, die selbst durch Niedertretung ihrer Unter- xebenen jede frei« Meinungsäußerung unmöglich zu machen suchen. Es wäre dringend an der Zeit, sich einig« der im Reichsdienst tütigen höheren Beamten anzusehen. Eine ganze Reihe van höheren Beamten, denen das demokratische System in innerster Seele zuwider ist, treten immer noch als Unterhändler der Regierung auf, und doch lehrt di« Erfahrung, daß sie tatsächlich die Wünsche der Beamten sabotieren und vöMg autotratisch in ihrem Resiort oder Referat entscheiden, wie es ihnen paßt. Wenn es irgend angängig ist, suchen sie Verhandlungen ans demokratischer Grundlage überhaupt unmöglich zu machen. Zu jenen höheren Beamten gehören ins» besonder« Staatssekretär Lewald und Ministerialrat v. Jacob! im Reichsministerium des Innern. Im Reichsfinanzministerium ist Ministerialrat Kühnemann, im preußischen Finanzministerium Oberregierungsrot Dr. E r y t h r o p e l die Stele des Widerstandes gegen jede demokratische Entwicklung. Solange dies« Beamten an ihren heutigen verantwortlichen Stellen stehen, ist nicht daran zu bmken, daß ein neuer Geist in die Derwaltungsn einzieht: ihnen »st«s in erster Linie zu danken, wenn der alt« Geist in die verwal- tungen so schnell und so oollständg wiedergekehrt ist.
Kommunlstenprozeß in Frankfurt . In Frankfurt a. M. begann gestern vor dem Sondergericht beim ReichZwehrgruppen» kommando I der Prozeß gegen 20 Kommunisten aus Neukölln iritö Frankfurt a. M.. denen Zusammenschließung zu Verbänden »militärischer Art zum Vorwurf gemocht wird. Die Hauptangeklogten sind Schriftsteller Kunz aus Reukölln und Lehmann au» Frank- fürt o M.. denen«in Raubverkuch bei dem Frankfurter Stadtrat L' a« r zwecks Aneignung von Goldvnrräten für Zwecke der Kampf- vc Ionisation vorgeworken wird. Als Zeugen sind 74 Personen gelnden.— Hoffentlich arbeiten die Frankfurter Gericht« bei der Aufdeckung der Waffenichiebungen deS Frankfurter Studien» tat« und anderer»bekannter Persönlichkeiten" mit der gleichen Lchnelligkeitk
Jeuerwehr als Aus Tilsit geht uns umfangreiches Material über Pläne zu, die in diesen Tagen zur Wiedererweckung der O r g e s ch in veränderter Gestalt geschmiedet wurden. Da die Herren Wert daraus legten, daß ihr landesverräterisches Treiben nicht in der Presse erwähnt werde, scheint es uns be- sonders nützlich, die Angelegenheit der Oeffentlichkeit zu unter- breiten. Am Sonnabend, den 11. Juni 1S21, fand in Heinrichswalde im Hotel„Deutsches Haus" eine Sitzung der Kirchspielwehrführer und des Kreiswehrausfchusjes statt, die sich mit der Auflösung der Ein- wohnerwehr befassen sollte. Als Referent war ein Oberstleutnant K e m p e- Gumbinnen rrschienen. Anwesend waren die Kirchspiel- wehrfiihrer und der Kreiswehrausschuß, dann zwei bekannte Der- treter und Organisatoren der O r g e s ch, Leutnant R e u m a n n und Hauptmann S ch e l i n s k i. Ein Genosse als Mitglied des Kreiswehrausschusses machte auf die Anwesenheit dieser Herren aufmerksam mit dem Bemerken, daß sie als Nichtgeladene und Nichtmitglider der Ortswehr in der Sitzung nichts zu suchen hätten, und verlangte, daß die Herren sich entfernen sollten. Hierauf erwiderte der Vorsitzende des Kreiswehrausschusses, Ober- förster O r l o w s t i- Tawellningken, die beiden Herren seien von ihm geladen worden. Genosse S t a s ch e i t- Heinrichswalde als Mitglied des Kirch- spielwehrausschusses stellte fest, daß ihm von einer Ausnahme dieser Herren in die Kreiswehr nichts bekannt fei, sonst hätte der Kirch- spielwehrausschuß sich damit befassen müssen, der über jede Auf- nähme zu entscheiden habe. Es stand also ohne Zweifel fest, daß die beiden Herren als vertreker der Orgesch anwesend waren. Hierauf ergriff Oberstleutnant K e m p e das Wort und führte etwa folgendes aus: Der Entwaffnungstermin sei nun bald herangerückt. Maschinengewehre seien bereits abzuliefern. Für Gewehre sei in den nächsten Tagen der Termin herangekom- men. Er bedauere die Auflösung der Ortswehren mit Rücksicht darauf, daß das Militär in Ostpreußen sehr gering sei. In den Ortswehren sei keine Parteipolitik getrieben worden! Es sei ein nationaler heimattreuer Gedanke, den Schutz der Pro- oinz unter irgendeiner Form weiter bestehen zu lassen.
Rechte öer Zechenbetriebsräte. Auf diese Notiz in 91t. 302 des„Vorwärts", in der wir die Ablehnung einer Bezablung von 4 Schichten durch die Zechender- tvaliung der„Ver. Schürboni u. Charlottenburg " mitteilten, sandte uns dieses Bergwerk eine Erwiderung. Hierin heißt es, daß die Betriebsverwaltung verlangte, die Wettersohle mit den Revieren zusammen zu befahren, und als der Ausschuß behauptete, die Re- viere seien zu groß, seien sie von versckiiedenen Inspektoren befahren und eS sei festgestellt werden, daß sie sehr wohl mit den ihnen zu- geteilten Wetterftrecken befahren werden konnten. Der Bergrevier- beamte lud die Ausschußmitglieder zu einer Verhandlung auf der Zeche ein und entschied, daß die Zeche im Recht sei. Hierzu wird uns vom„Arbeitersekrelariat Dortmund" mit- geteilt, daß gegen die Entscheidung deS Bergrevierbeamten Be« jchwerde eingelegt worden ist: im übrigen erscheint fraglich, ob die Entscheidung deS Beamten Rechtskraft erlangen kann, da er sich als„Königlichen Bergredierbeamten' bezeichnete. Die Bergbehörde" ist der Ansicht, daß die Befahrung der Dammsohle monatlich nur einmal vorgenommen werden soll. Nach den Nicht- lrnien soll jedoch wöchentlich eine Befahrung vorgenommen werden: die« ist notwendig, weil 1020 der Wasierdurckibrutb erfolgte. Im übrigen wird man das Ergebnis der Beschwerde abzuwarten haben._
Zrauenöorfers Begräbnis. Münchei». 25. Juli. (Eigener Drahtbericht des.Vorwärts.) Die Bestattungsfeier des Ministers Frauendorfer war in aller Eile ohne Ankündigung in der Presse angesetzt worden. Trotzdem war di« Beisetzungsstätte am Waldfriedhof überflutet von einer Menge Leidtragender. Die Feier trug ein ganz eigenartiges Gepräge. Obwohl sich die Staatsregierung offiziell fernhielt und auch durch dos Fehlen von Kranzspenden ihren Standpunkt zum Ausdruck brachte, lag über den um die Grabstätte versammelten Menschen, da» unter unseren führenden Genossen aus Stadtrat und Parlament wahre und ehrliche Trauer. Die Vertreter der Verkehrs- und Postbeamten sprechen Worte der Hochachtung für ihren lang- jährigen Führer und Berater aus, die jeden« Zuhörer tief ins Herz drangen. Vor allem der Sprecher von Frauendorfers Studenten- Verbindung, ein blutjunger Student, fand mutige Sätze für den Heimgegangenen Streiter gegen Rückschritt und Dummheit. lieber dem offenen Grobe schüttelten sich Arbeiter imd Studenten seit langer Zeit wieder einmal in München die Hände.
Noch nicht genug! Die Mitteilungen des„Vorwärts" über Waffenschiebungen in Baden(vergl. Sonnabendabend) genügen offenbar der„Deutsch . Zig." nicht; denn obwohl sie auf das ausführliche Materiol über die Orgeschumtriebe, die im wesentlichen durch dos Verdienst des badischen Innenministeriums aufgedeckt wurden, mit keinem Wort eingeht, teilt sie ihren gläubigen Lesern gestern abend triumphierend mit, daß eine Reihe von Personen, die unter dem Verdacht von Waffenschicbungen verhastet waren, auf freien Fuß gesetzt worden seien. Diese Nachricht verbindet sie mit einer Stimmungsmache für die im Herbst bevorstehenden Landtags wählen: jedoch übersieht das Blatt, daß die ganze Angelegenheit noch vorher eine ausführliche Erörtetung im badi- schen Landtag finden wird. Wir haben begründete Annahm« zu der Vermutung, daß die„Deutsche Ztg." und mit ihr die reai- tionäre Presse nach dieser Abrechnung im Landtag ihr Triumph- ge schrei iu gedämpften Tromm elkiong verwandeln werden._ Ein selbstverständliche» Dement !. Iu der von uns bereits gestern abend als SchwindelnaÄricht gekennzeichneten Mitteilung der TU. über Borbereitungen eines Linksvutsches in DLffeldorf, Köln , Breslau usw. wirb von amtlicher zuständiger Stelle erklärt. daß in den genannten Städten keine im Zusammenhang mit LinkSvutschen stehenden Verhaftungen vorgenommen wurden. Hitze und Seniationswut haben auf die TU. offenbar sehr nachteilig «ingewirkt. Immer schneidig. Schutzpolizei , Neichswasierschutz und„Unsere Marine" bescdästtgen sich neuerdings in Kiel eifrig mit der Jagd nach roten Fahnen und Wimpelchen auf Segelbooten. Die zu- ständigen Stellen verhinderten noch vorheriger Besprechung mit leitenden Offizieren des StationSkommandos Kiel die Weitergabe der Beschwerden an den Staatskommissar für die öffentliche Ord- nung I Da Icheint man ja wieder einmal auf dem richtigen Wege zu sein, um die Bevölkerung durcheinander zu hetzen. Wir hoffen und wünschen, daß unser kleiner Hinweis für die zuständigen Stell«» einige Anregungen gibt.
Grgefth-Ersatz. Mos er sage, darüber solle nicht gesprochen werden: seine Worte sollen nicht an eine andere Stelle kommen. Wer das nicht glaube halten zu können, solle es lieber ihm(dem Redner) sagen. Die Ortswehren müßten in einer anderen Form weiter- bestehen. Er denke dabei an die „Freiwillige Feuerwehr ". Die Hauptsach« sei, daß das Instrument zusammen- bleibe. Kein Mensch könne uns verwehren, den Landschutz zu verstarken. Mr bekommen dadurch eine gute Feuerwehr über das ganze Land! Das Eingreifen dieser Ortswehren in neuer Form sei nur in besonderen Fällen nötig. Mit dieser Organi- sation hoffe man die alte Ortswehr aufrecht zu erhalten. Es wäre dann nur noch eine Organisation unter behördlich recht- mäßiger Form, die einmal, wenn es darauf ankomme, hart auf hart gegen den äußeren F«ind vorgehe. Die Polen richten ihre Augen auf das Memellond. Sollte es in Ostpreußen zu einem polnischen Einfall kommen, so werden wir mit der Waffe in der Hand, die schon zu finden wären, dem entgegentreten. Nach ihm redete O r l o w s t i und sprach die Hoffnung aus, der Landrat möge beide Augen bei der Entwaffnung zudrücken. Auch Gutsbesitzer Stadie-Wilikehlen lobte den Gedanken der „Feuerwehr " und erklärte, wenn man sich auch auflöse, so müsse man doch kameradschaftlich zusammenhalten. Gutsbesitzer Kopp- Lehm- bruch erklärte, keiner könne ihm verbieten, Flinten für seine Arbeiter zu kaufen: schwierig sei die Sache nicht. Er Hab« gehört, daß gegen den Vorschlag, die Ortswehren in die Feuerwehren zu überführen, von einer anderen Organisation gearbeitet werde. Auch ein anderer Feind könne gebrochen werden. Noch weiteren Aeußeruntz-n im gleichen Sinn« schloß die denkwürdige Sitzung. Es wird die Aufgabe der Behörden sein, mit der gleichen Energie, mit der man gegen illegale Organisationen der Kommunisten und gegen ihre Zusammenschlüsse zu militärischen Organisationen vorgeht, auch gegen diese„braven Feuerwehrleute" einzuschreiten. Packt man nicht kräftig zu, so könne diese Feuerwehr nur zu leicht das Gegenteil ihrer eigentlichen Aufgabe erreichen, nämlich im ganzen Lande einen Brand von ungeheurer Ausdehnung herbeiführen.
Die Milch öer nationalen Denkart. In der Hildesheimer „Molkereizeitung" vom 15. Juli wird ein Obermeier mit streng nationaler Gesinnung gesucht. Dazu wird uns vom„Verband land- und forstwirtschaftlicher Ange- stellt«" geschrieben: Wir haben der Direktion der Kyritzer Genossenschaft bereits unsere Meinung über ihre Gesinnungsschnüffelei in einem Schreiben mitgeteilt und sind überzeugt, dach sie dasselbe sich nicht hinter den Spiegel stecken wird. Zu dym Inserat selbst wollen wir noch sagen, daß wir dem Kyritzer Genossenzchaftsvorstand twr den guten Rat geben können, einen anderen Direktor anzustellen, der es nicht wie der jetzige darauf abgesehen hat. das Unternehmen zugrunde zurichten. Heute bekommt man nämlich überall Milch zu kaufen und die städtischen Derbraucher.in Berlin , denen die Kyritzer Eismilchgenossenschaft für teures Geld die Milch liefert und die in ihrer gewaltigen Mehrheit freigewerkschaftlich denken. w«den darüber zu entscheiden hoben, ob hier nicht endlich einmal ein Exempel zu statuieren ist und der Boykott des deutsch » nationalen Herrn Eismilchdirektors aus Kyritz gegen diejenigen Arbeitnehmer, die nicht so denken wie er, mit dem Bo y- kott der nichtdeutschnationalen Verbraucher gegen ihn beantwortet werden soll. Der Gesinnungsterror ist während der letzten Zeit in der Landwirtschaft in solchem Umfange eingerissen, daß es dringend notwendig wäre, wenn sich die Arbeitnehmer- s ch a f t als Verbraucher endlich einmal ernsthaft mit dieser Ange- legenheit beschäftigte.
Wächter und Helfer jedes Hand- und Kopfarbeiters ist der„D o r w ä r t s". Er holt aus den Abonnementsbeiträgeu keine Dividenden für Aktionäre, keine Gewinne für Unternehmer heraus. Die Ueberschüffe des„Vorwärts" werden für den Kampf der breiten Masten des Volkes gegen jede Art von Unrecht und Unterdrückung verwendet. Der„Vorwärts" hilft Dir in Deinen Kämpfen, er bemüht sich, Dir in Deinen freien Stunden Unterhaltung zu bieten, er steht Dir mit Rat zur Seite, er unterrichtet Dich von hoher Warte aus, er ist unbestechlich in seinem Urteil. Der„Vor- wärts" ist stets Dein Wächter und Helfer. Er arbeitet nur für Dich. Der„vorwärts* ist Dein ßreunö, Warum hilstt Du ihm dann nicht? Der„Vorwärts" hat illustrierte Beilagen, die„Heim- welt" gibt den Frauen und den heranwachsenden Kindern Unterhaltungsstoff.„Siedlung und Kleingarten" schafft fachmännischen Rat,„Volk und Zeit" bringt Bil- der aus der Zeitgeschichte. So wirkt der„Vorwärts" für Dich, kümmere Dich auch um ihn. Bringe ihm neue Abonnenten. Du hilfst damit Dir und allen, die mit uns kämpfen. Nachstehender Bestellzettel ist auszufüllen und an die Hauptgeschäftsstelle des„Vorwärts", Berlin SW. 68, Linden- straße 3, einzusenden.
Ich ovonnlere den„Vorwärts" mit der illustrierten Sonntagsbeilage„Volk und Zeit", der Unterhaltungsbeilage „Heimwelt" und der 14tägig erscheinenden illustrierten Beilag«„Siedlung und Kleingarten" in Groß-Berlin täglich zweimal frei ins HauS für 10 Mark pro Monat August. Name>>--
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