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orSnungen d's? IntskaMierten KsmmWon. M ftSe PoNzei- gewalt ln Oberschlesien   zerstört haben. Es ist also weder die Schuld der deutschen   Bevölkerung noch der Regierung in Ber- lin, wenn die anarchischen Zustände in Oberschlesien   zu einer Gesahr für diejenigen werden, die sie heraufbeschworen haben. Wir stehen ouf dem Standpunkt, daß französische   Verstär- klingen für Oberschlesien   nicht notwendig sind, weil die hier anwesenden Truppen vollauf genügen, die öffentliche Ruhe und Ordnung zu garantieren, wenn sie nur den ernsten Willen zeigen, unter allen Umständen Eesetzesver- letzungen, von welcher Seite sie auch kommen mögen, mit ent- schiedenem Nachdruck entgegenzutreten. Aber daß sie das tun, haben wir bislang noch nicht gemerkt, und das vor unseren Augen sich abspielende Räumungstheater drängt uns die Ueberzeugung auf, daß Ruhe und Ordnung auch dann nicht in Oberschlesien   gewährleistet wären, wenn 100 000 französische  Soldaten in das Abstimmungsgebiet geworfen würden.. Die Verhältnisie in Polen   sind nicht so rosig, wie man sie nach außen hin zu zeigen versucht. Die inneren Schwierig- leiten werden ständig größer, das Wirtschaftsleben droht zu- fammenzubrechen und Frankreich   ist genötigt, immer neue Millionen sti. dieses Land hineinzuwerfen. Der Bolschewismus, jetzt noch von inneren Schwierigkeiten fieberhaft geschüttelt, ist trotzdem noch immer keine überwundene Gefahr und kann plötzlich nach dem Westen herüberzüngeln. Die polnische Bar- riere, selbst innerlich morsch, ist außerstande, diesen Strom aufzuhalten. DieZange" scheint nicht mehr ganz fest zu sein, und soll etwa Oberschlesien   das Bollwerk fein, das diese Gefahr bannen soll? Soll deshalb Oberschlesien   dasKriegs- arfenal" für die französischen   Aspirationen im Osten bilden? Wir bedanken uns ganz entschieden dafür, Objekt dieser Politik zu sein. Nach unserer Kenntnis steht einer gerechten Entscheidung über die Zukunft des Landes nichts im Wege, als nur das Bestreben der französischen   Politik, sie möglichst lange hinauszuzögern.
Das Sursenlanü österreichisch. Nachdem der Friedensvertrag zwischen der Entente und Ungarn  , der Vertrag von Trianon ratifiziert worden ist, ist der Anspruch Oesterreichs   auf das Burgenland   rechts- kräftig geworden. Ungarn   ist verpflichtet, das Land bis zum 27. August zu räumen und an Oesterreich zu übergeben. Die deutschen   Sprachgebiete der Gespanschaften Preß- bürg, Oedenburg  , Wieselburg   und E i s e n b u r g hatten früher zu Oesterreich   gehört, und waren dann von den Habsburgern Ungarn   geschenkt worden Das Land ist aber deutsch geblieben und gehört wirtschaftlich zum Hinterlande Wiens, das es durch feine Braunkohle mit Elektrizität wie auch mit landwirtschatflichen Produkten versorgt. Bei den Friedensverhandlungen von St. Germain stellte der damalige österreichische Staatskanzler Renner den Antrag, die Entente solle das ganze deutsche   Sprachgebiet in Westungarn von neutralen Truppen besetzen und unter ihrem Schutze das Volk darüber abstimmen lassen, welchem Staate es zugehären will. Die Entente lehnte dies ab. Sie zog es vor, das Gebiet durch ihren Machtfpruch zu teilen. Sie gab Preß- bürg den Tschechen, ließ Wieselburg   und Altenburg   den Ma- gyaren, den Rest sprach sie Oesterreich   zu. Die Wiener  Arbeiterzeitung" gibt ihrem Bedauern dar- über Ausdruck, daß der Bevölkerung des Burgenlandes das Selbstbestimmungsrecht versagt worden ist, lehnt sich aber entschieden gegen den Gedanken einer nachtraglichen Abstim- mung unter dem Terror der Horthy-Trrippen auf. die nur eine Parodie wäre. Dann gibt sie ihren Befürchtunger über die weitere Entwicklung der Dinge in folgenden Worten Ausdruck: Aber es ist durchaus nicht gewiß, daß Ungarn   nicht in letzter Stunde noch das Schicksal zu wenden versucht. Horthy   hat unzweifel- Haft im Burgenland   an seine Getreuen Waffen verteilen lassen: es ist möglich, daß er feine Offiziere dort einenAufstand"
Staat und Schriftsteller. Von Max Hochdorf  . Der phantastevolle Schriftsteller A l f r e d D ö b l i n, der in streu» ger   Gewissenhaftigkeit die deutsche Sprache und die Andacht vor der Würde der Zeitdinge behütet, hat vor seinen Kameraden gesprochen. Die Schriftsteller versammelten sich im alten Herrenhaus, um Klag« über ihre geistig« und wirtschaftliche Not zu führen, und Döblin   sogt« ihnen, jedes Wort aus der sorgsamsten Ueberlegung herausholend, daß er«ine tiefinnerliche, beinah feierlich« Antwort der Kameraden auf all jene kulturellen und stilistischen Probleme fordert, vor die das Leidensjahr 1921 den schreibenden Künstler stellt: es müsse eine Verquickung des Wortes mit dem Gedanken derart vorgenommen werden, daß der Dichter mit äußerster Hellhörigkeit und Hellsichtig- keit allen Erscheinungen unseres Daseins entgegenschreitet. So legt Döblin   das Ethos, das allein Schriftstellerethos sein soll, mit einiger Herbheit fest. Ueber Staat und Schriftsteller (sein Vortrag ist als Sonderdruck im Verlag für Sozial» Wissenschaft erschienen) will er sprechen. Er ist so sehr von der �Pflicht des Schriftstellers durchdrungen, daß er beinahe vollkommen die Pflicht des Staates vergißt. Man lobt sein gebietendes und viel- leitig warnendes und aufrüttelndes Pathos. Man möchte aber als Mitkämpfer in diesem Ringen und als einigermaßen schmerzlich zu- schauender Beobachter den Kulturwächtern de» Staates sagen, daß sie den Schriftsteller, der auf die Nachwelt kommen wird, heute mehr und achtloser der Schutzlosigkeit ausliefert, als es Regierend« nach anderen Grundsätzen und Systemen getan haben. Einige Zeit nach dem Umschwung beliebten die staatlich berufenen Kulturwächtcr eine bescheidene Schönrednerei zugunsten jenes vogelfreisn Mannes, den nian einen Schriftsteller heißen kann, und der Wichtigeres ist als irgendein Schnelläufer hinter dem schmierigen Alltag. Dann aber ließ man diesen besonderen, diesen sicherlich kostbaren, wenn auch nicht unmittelbar wie eine Mähmaschine brauchbaren Mitbürger elendig für sich selber laufen. Man überließ und überlieferte ihn wieder seiner Einsamkeit, die häufig ein Martyrium des Körperlich. fton ist. Unter dem Vorwande, daß die Staatskasse leer und über- lostet sei, machte man den Schriftsteller zu dem elendesten Proleten der Republik  . Wo alles nach Regeln der Vernunft und des Wohl- wollcns geordnet werden sollte, gab man ihn der niedrigsten kapi- talistischen Ausbeutung wiederum preis. Man ließ ihn nicht nur hungern im Magen, man verschloß sich ihm auch, indem man keiner- lei sittliche Ermunterung hergab. Was allein wirksam betrieben wurde, das war die Aufmerksamkeit vor allerhand schmutzigen Ohren- bläsern, die dem saftigen Schriftsteller das schäumende Blut aus den Adern pressen sollen. So geschah es, daß die Besten und am sichersten Begabten Werke der Berzweiflung hervorbrachten. Die Schriftsteller, verlassen vom
fpieken, das Beispiel dAnmmzios in Fiume, Zeligowskis in Wilna  , ßorfantys in Oberschlesicn nachahmen lasten will. Aber selbst wenn Horthy  , von derkleinen Entente" bedroht, das nicht wagen sollte, ist es möglich, daß die Karlisten den Versuch auch gegen 5)orthy unkernehmen. Es ist denkbar, daß sie die Gelegenheit benützen, Horthy  , wenn er das Burgenland   räumen will, alsnationalen Ber- räter" stürzen und unseren einrückenden Truppen gewaltsamen Widerstand entgegenzusetzen versuchen. Dann würde der Kampf um das Burgenland   zugleich zum Kampf um Habsburg  . DieArbeiter-Zeiwng" ruft gegen solche mögliche Be- drohüngen den Schutz der Alliierten an, die die Friedensverträge garantieren, mahnt aber auch das arbeitende Volk Oesterreichs   zur Wachsamkeit. Wenn die habsburgisch- monarchistische Gegenrevolution die burgenländische Sache gewaltsam entscheiden, sie zur Bedrohung der Republik   be- nutzen wollte, dann sei die ganze Arbeiterklasse entschlossen, dieRepublik mitLeib und Leben zu ve rt eid i g en.  _
Ein üeutschnationaler Patriot. Aus Osnabrück   wird uns geschrieben: Vor wenigen Tagen sprach in Bohmte   der deutschnationale Reichstagsabgeordnete Henning vor den Großgrundbesitzern des Kreises Wittlage zur politischen Lage. Ueber unser Verhältnis zu Frankreich   führte er aus:Mit diesem Volk gibt es keine Versöhnung, und wir wollen keine Versöhnung: es gehört dazu, daß wir dieses Volt wieder hassen lernen." Im Herbst dieses Jahres sei mit Bestimmtheit ein B o l s ch e w i st e n- putsch zu erwarten.. Der deutsche Vertreter in Moskau   fahre als Kurier für R a d e k und fei B o l s ch e w i st. Er, Henning, habe der Reichsregierung Material über die Anwesenheit Radeks in Deutschland   gegeben, dennoch dementiere sie die Nachricht hierüber. Der preußische Staatskommissar für Ordnung und Sicherheit, W e i ß m a n n, habe die Erklärung abgegeben, daß Radek in Deutschland   sei: man müste aber trotzdem die Nach- richt seiner Anwesenheit dementieren. Ueber das W i r t h s ch e Steuerprogramm sagte Henning wörtlich: Sollte sich eine Mehrheit finden, den Wirthschen Steuer- Mnen zuzustimmen, so fordere ich Sie heuke schon auf. in den Steuerstreik und Mieterstreik einzutreten." Herr Major Henning scheint das politische Urteilsvermögen seiner agrarischen Zuhörerschaft recht gering einzuschätzen, da er es sonst kaum gewagt haben dürste, ihnen derartigen Unsinn vorzu- reden. Es bedarf auch ohne Dementi kaum eines Beweises, daß die Angaben, über die angebliche Aeußerung des Staatssekretärs Weißmann unwahr sind. Immerhin wäre es gut, wenn Weiß- mann oder ein Vertreter der Reichsregierung diese Unwahrheit durch eine Erklärung vor aller Welt bekräftigen würden. Die Aufforderung zum Steuer- und Mieterstreik ist ein neuer Beweis füx den Patriotismus der Deutschnattonalen, der sich dem Verhalten des größten Teiles der Agrarier während des Krieges der Stadtbevölkerung gegenüber würdig zur Seite stellt.
D!e �lrbeitslöhnung für Kriegsgefangene. Von mehreren, vor längerer Zeit aus englischer Gefangen. schaft zurückgekehrten Kriegsgefangenen gehen uns folgende Aus- führungen zu: Bon jeher war da» deutsche Volt besonders bemüht, die Leiden unserer Kriegsgefangenen zu mildern. Unaufhörlich wurden die Gefangenen durch Liebesgaben erfreut und immer aufs neue er- mahnt, den Glauben an die mitfühlende Heimat nicht zu ver- lieren. Dank einem internationalen Abkommen wurde den Ge- fangenen auch von den feindlichen Ländern ein L o h n für die diesen geleistete Arbeit gezahlt. Beim Rücktransport nach Deutschland  wurde den Gefangenen oerkündet, daß die einbehaltene Hälfte der Arbeitslöhne an die deutsche Regierung zwecks Auszahlung überwiesen werde. Nach fast zwei Iahren erst war auf Umwegen die englische Adresse zu erfahren, welche diese Ansprüche regelt. Wäh- rend die englische   Regierung die Gehaltsziffern in englischem Gelde angibt, wird von der deutschen   Abfertigung« st elle erklärt, daß die deutsche Regierung ein englisches Pfund nur zu
Staat, ausgeliefert der schwer zu packenden Masie, wurden zu Krämp- fen und Akrobatentunststücken gezwungen. Sie mußten, um die Neugierigen heranzuziehen, schreien, brüllen und zetern oder Gri- Massen schneiden. Sie tonnten nicht Schöpfer und Seher sein, sie mußten sich zu Schnüfflern und schaurig übertreibenden Kriminal- Märchenerzählern aufdonnern. Sie muhten filmen, anstatt zu for- men. Sie mußten Grobschmiede sein, anstatt zu ziselieren. Der Staat, der sich heute gar nicht um seine Schriftsteller kümmert, vernichtet nicht nur Existenzen, er verdirbt auch die Aesthetit. Er wird zum Feinde der Kunst. Die Republik   verlangt nach der Schönheit, sie fördert aber den Schund. Und bekämpft sie nachher den gleichen Schund, den sie verschuldet hat, so betreibt sie niederträchtige Heuchelei.. Es ist ein Wunder, daß es Döblin   noch gelingt, so viele Schrift- steller um sich zu scharen, die entschlossen sind, seinen Ruf zur Ein- kehr und leidenschaftlichen Selbstzucht als Spornung und heiß läu- ternde Predigt hinzunehmen. Wir aber, die wir die tolle Sorgenlofig- keit der republikanischen Führer sehen, heben flehentlich und war- nend beide Hände auf und zeigen auf die Krankheit, die bald den deutschen   Geist aufgezehrt haben wird, sofern die Köpfe trotz aller Besonnenheit und die Kassen trotz aller Ebbe nicht schleunigst geöffnet werden!
Gefilmte Chirurgie. Die Deutsche   Kinotechnische Ge- s e l l s ch a f t veranstaltete gestern im Kaiserin-Friedrich-Hause für das ärztliche Fortoildungswefen die Vorführung neuartiger chirurgischer Lehrfilme mit Aufnahmcäpparat des Dr. v. Roth« vor einem geladenen Publikum. Behörden, Wissenschaft und Presse waren auch vertreten. Der geschäflsführende Vorsitzende der Gesellschaft, Dr. Rothe, begrüßte die Anwesenden und machte mehrere Mitteilungen, darunter die, daß bei der Technischen Hoch- schule in Charlottenburg   ein Institut für Kinematographie einge- richtet werden wird. Dr. Carl Förch, Geh. Regicrunosrat vom Reichspatentomt, fetzte in technischen Erläuterungen die großen Schwierigkeiten bei medizinischen Filmvorführungen auseinander und machte auf die Vorzüge des von Dr. Rothe erfundenen Apparats, namentlich für die Studenten, welche bei früheren gar zu wenig zu sehen bekamen, aufmerksam. Die Leistungen dieses Apparates wurden darauf in Filmpro- duktionen veranschaulicht, wobei Professor Dönitz   die medizinischen Erklärungen gab. Die Darbietungen boten auch für Laien vkel Jnteresiantes und Belehrendes, wenn auch wohl manche bei der naturgetreten Wiedergabe anatomischer Vorgänge ein gelindes Grausen spüren mochten und die starken Nerven der Mediziner schätzen lernten. Zuerst schaute man die Operation eines Knie- scheibenbruches, wie Gcheimrat Bikr sie ausführt, weiterhin die Ausmeißelung eines Knochcnabszesfes, eine Brustamputation, eine Magen-Darmoperatio» und die an einem kleinen Kinde vollzogene Operation des Schiefhalses. Daß der neue Apparat eine große Zu- kunft hat, wurde klar gemacht. Sein Erfinder, Dr. Alexander o. Rothe, Chefarzt der chirurgischen Abteilung de» städtischen Kranken-
M M. rechne. Mit welchem Recht? Eine Aufklärung über diese Mahnahme kann man von der Generalkriegskasse nicht erhalten. Es heißt nur, es schwebten Verhandlungen mit den Reichsverbänden, ob mehr gezahlt werden solle. Selbst wenn man der Auszahlung den Kurs der Mark von 1919 zugrundelegt, mühten auf ein englisches Pfund ISO M. gezahlt werden. Es wäre für alle Kriegsgefangenen, die sich in gleicher Lage befinden, von großem Wert, Aufklärung von der deutschen   Regierung zu erlangen, da sich unter den Gefangenen eine große Unruhe bemerkbar macht.
Aufmarsch öer?lrbeiterjugenö. Bielefeld  , 29. Juli.  (Eigener Drahtbericht desVorwärts".) Morgen erst beginnt hier der zweite Reichsjugendtag des Verbandes der Arbeiter-Jugend-Vercine Deutschlands  . Von den 7000 gemeldeten Teilnehmern ist noch nicht die Hälfte eingetroffen, dennoch steht Bielefeld   schon ganz unter dem Eindruck des kommenden Festes unserer Jugend. Die späte Mitternachtsstunde sowie der erste Sonnenstrahl finden sie zukunftsfroh auf dem Marsche. Vor Ve- geisterung und Freude leuchten die Augen. Von den Lippen kommen alte Volks- und trutzige Kampfeslieder. Ueber den Häuptern flattert unser stolzes rotes Banner. Fackeln weisen den Weg und be- leuchten die wapdernde Schar, in voller Wanderausrüstung ziehen die Arbeiterkinder ein in das alte"Linnenstädtchen". Mit kräftigem Freiheil" begrüßen sich die Freunde aus allen Gauen Deutschlands  . Verdutzt schaut alles auf das frohe Treiben in den Straßen, auf die schlichten, aufrechten Menschen, die stolz sind, Arbeite r-Iugend zu sein. Im Hauptquartier in derEisenhütte" wird tüchtig gearbeitet, um all die Ankommenden unterzubringen und die letzten Vorbe- reitungen für die kommenden Tagungen der Jugend zu treffen. In- dessen führen vor dem festlich geschmückten Hause unter roten und schwarz-rot-goldenen Fahnen die Jungen und Mädels des arbeiten- dm Volkes den staunenden Bürgern die alten Reigen und Volks- tänze vor, die sie der Vergessenheit entrisien haben. So ist schon jetzt die Stadt angefüllt mit herzerfrischmder Fröhlichkeit. Von Stunde zu Stunde, mit jeder neueintreffenden Schar, wird sie wach- sen und ihren Höhepunkt erreichen, wenn morgen abend der endlose Fackelzug von �Sparenberg zur Stadt hinabzieht. Am Sonntag abend wird si� einer ernsten Kundgebung platz- machen müssen, die der s ch w a r z- w e i ß- r o t e n Jugend und Ihren Vätern zeigt, daß der Friede der Welt, der Schutz der Republik  und der Rechte des Volkes dereinst Händen anvertraut werden, denen dieses heilige Erbteil nie wieder entwunden werden kann. Der ganzen Welt wird die Arbeiter-Iugend-Internationale in dieser Stunde zeigen, daß es wahr ist, was feit gestern unaufhörlich und vieltausendstimmig durch die Straßen Bielefelds braust: Mit uns zieht die neue Zeit!_ poftüberwachungunützohenzollernkontrolle Vor einiger Zeit veröffentlichten wir eine uns zugegangene Mitteilung, wonach in der PostüberwachungSstelle den Angestellten noch immer verboten fei, die Briefe von Mitgliedernregierender und ehemals regierender Häuser" gemeint waren deutsche Dynastien zu öffnen. Von der Leitung und vom Betriebsrat der PostÜberwachung»« stelle geht uns nunmehr ein Umlauf zu, der von diesen beiden Stellen an die Postprllfer ergangen ist und in welchem mit er- freulicher Unzweideuligkeit die Pflichten der Postprüfung auS- gesprochen werden und jene Anweisung ausdrücklich für null und nichtig erklärt wird. Ferner wird in dem Umlauf daraus hin- gewiesen, daß die Dienststelle niemals jene Anweisung als verbindlich betrachtet habe, wie auch die Praxis beweise, in der wiederholt Briefe von Mitgliedern ehemaliger deutscher Dynastien geprüft worden seien. In diesem Zusammenhange sei auch darauf hingewiesen, daß dem Betriebsrat der Postüberwachungsstelle Personen angehören, die selbstverständlich an der Durchführung der Postüberwackung im republikanischen Geiste ebenso interessiert find als wir. Verpflichkung zur körperlichen Ausbildung der lugend. In einer Sitzung des deutschen   Reichsausschusses für Leibesübungen wurde der Plan eines Gesetzes über die körperliche Ausbildungspflicht der Jugend grundsätzlich gutgeheißen.
Hauses Berlin-Wilmersdorf, hielt noch eine Ansprache und gedachte dabei mit warmen Dankesworten der Männer der Wissenschaft und der Geldspender, welche sein Werk so gründsich unterstützt haben. M. Sch. Lehrstuhl für Garlcnbaukunfi. Dem Gartendirektor der Stadt Charlottenburg  , Erwin Barth  , ist mit Genehmigung des Kultus- Ministers die Abhaltung eines wöchentlich zweistündigen Unterrichts in G a r t e n b a u k u n'st während eines Semesters im Studienjahr an der Technischen Hochschule zu Charlottenburg  übertragen worden. Vormittagsausslüge nach Amerika  . Auf der historischenGe- burtestätte des Flugzeuges" zu Dayton   in Ohio  , wo vor 18 Iahren die Brüder Wrigth den ersten Ein-Minuten-Flug vollendeten, sind geheime Versuche mit einem neuen Flugzeug ausgeführt, von dem man behauptet, daß der Flugverkehr dadurch eine vollständige Umwälzung erfahren werde. Wie englische Blätter mitteilen, hat der noch lebende der beiden Briider, Orville Wrigth, diese Versuche selbst zu einem erfolgreichen Ende geführt. Der Schlüssel des eifersüchtig bewahrten Geheimnisses ist eine neue Art der Tragflächen. Man behauptet, daß das ge- heimnisvolle Flugzeug tatsächlich drei Tragflächen in einer einzigen haben wird. Das ganze Vorderteil ist abnehmbar, während die anderen Teile zusammen- und herausgeschoben werden können. Der Zweck dieser Erfindung ist, dem Flieger die Möglich- keit zu gewähren, daß er die Tragflächen beliebig groß machen kann. und auf diese Weise ist er imstande, wie beim Neffen von Segeln zu verfahren, nach Bedarf eine größere Schnelligkeit zu erzielen oder eine größer« Fähigkeit des Lastentragens und des lang- famen L a n d e n s. Nach den Angaben des Erfinders werden diese neuen Tragflächen die Schnelligkeit der Flugzeuge um etwa 4S Kilo- metcr in der Stunde vermehren: die Belastung wird sich um das Fünffache steigern lassen, ohne daß die Kraft der Maschine verstärkt werden wird. Die Versuche mit der neuen Konstruktion zeigten besonders erstaunliche Leistungen im sicheren und exakten Landen. Das Flugzeug konnte an einer ganz bestimmten Stelle niedergehen. Ein großer Verehrer des neuen Flugzeuges ist der französische  Flieger Bl-iriot, der den Probeflügen beiwohnte. Er erklärt, daß die Zeit nicht fern ist, wo man Paris amMorgen in einem Flugzeug verlassen, in großer Höhe und Schnelligkeit den Ozean überfliegen und zur Frühstückszeit in New Pork ankommen können wird, worauf man des Nachts wieder in Paris   sein kann. Nach seiner Ansicht wird es mit den neuesten verbesserten Maschinen möglich sein, eine Geschwindigkeit von 000 Kilometern in der Stunde bei langen Trans- ozeanflügen festzuhalten._
Der wicdcrrrwachteTranmulus". Olm Residenz. Theater findet die Erilaufiührung des SchauspielsTraumnlus- mit llllbert B a f i e r m a n n m der Titelrolle am Mittwoch, 3. August, abends 7 Ubr statt. Burenspende sür die Frankfurter   Universität. Der aus Trans­ vaal   Uammende Toltor Albertus oan Rhijn, der an der Frankfurter   Uni- versität Chemie studierte, hat der Studentcnhilfe der Universität und dem Chemischen Institut zu ForschungSzwccken SS OVO Mark überwiesen. Dat Meld entstammt einer Sammlung unter dm Akademikern Transvaal  «.