�Sächsische �unüe". Unter diesem Titel veröffentlicht der„Miesbacher Anzeiger", zwar nicht das Amtsblatt, aber doch das Lieblingsblatt der baye- rischcn Regierung, das der Ministerpräsident Kahr ästen- tatio durch den Landtag zu tragen pflegt, derartige Verleum- düngen gegen den sächsischen Bruderstaat, daß es ange- zeigt erscheint, die bayerische Regierung, welche in der Beleidigungs- fache gegen ein badisches Blatt bei der G a r e i s- A f f ä r e ein so feines Ehrgefühl offenbart hat, auf ein staatliches Einschreiten gegen- über diesem geradezu gemeingefährlichen Organ hinzuweisen. Der Grund der Erregung ist die unsanfte Behandlung eines widerspenstigen bayerischen Oberschlesien -Kämpfers in Halle. In dem Artikel heißt es: „ Das schmierigste skrofulöse Gesindel Sachsens, degeneriert seit Jahrzehnten, entnervt und, wie solche Tiere immer sind, grau- s a m, hat sich in Halle seit 1918 schon häufig durch Roheiten bemerllich gemacht. Einzeln kann jeder Feiertagsschäler das knochenfaule, von allen Lastern zerfressene Gesindel niederschlagen. Bekanntlich hat die sächsische Jndustriegegend 1A14 die einzigen Truppen ins Feld geschickt, die sich sogleich durch U n- Zuverlässigkeit und Feigheit bemerklich machten.— Wenn die Leute vom Korps Oberland schon wirklich durch Sachsen reisen müssen, sollen sie sich immer zu Dreien oder Vieren zusammentun und ein paar von der Revolutionsbande „durchtun", wenn sie frech werden! Dann kuschen die sächsischen Hunde gleich wieder!" Herr v. Kahr kann auf sein Leibblatt wirklich stolz sein! Ohne die Bedeutung des„Miesbacher Anzeiger" zu überschätzen, muh doch gesagt werden, daß die gemeine Gesinnung, die dieses Blatt offenbart, die Atmosphäre in einer Weise oergiftet, daß hieraus eines Tages eine öffentliche Gefahr entstehen kann.
Deutfth-schweizer verhanölungen. Berlin . 29. Juli. (MTB.) Wie wir hören, sind zwischen der deutschen und schweizerischen Regierung Verhandlungen über den Abschluß eines allgemeinen Schieds- und Bergleichsver» t r a g s«ingeleitet worden. Es handelt sich darum, für die zwischen den beiden Regierungen entstehenden Streitfragen, die nicht auf diplomatischem Wege erledigt werden können, entweder ein obliga- toxisches Schiedsgerichtsverfahren oder«in obligatorisches Vergleichs- verfahren zu vereinbaren. Die ersten Besprechungen finden in diesen Togen im Auswärtige,: Amte statt. Sie werden auf schweizerischer Seite von Prof. Max Huber , einer der bekanntesten Autoritäten auf dem Gebiete des internationalen Rechts, geführt. waffenschmuggel an der bayerisch -äsierr eichischen Grenze. Der ..Bayerische Kurier" meldet aus Limbach am Inn über einen Waffen, und Munitionsschmuggel. Die Simbacher Grenzwach. beamten griffen bei Mühlau fünf Männer aus, die mit einem Boot vom österreichischen Ufer herübergesahren kamen, um 400 Gewehre und 29 090 Patronen französischer(?) Herkunst, die auf drei Wagen verladen waren, zu übernehmen. Waffen und Munition wurden beschlagnahmt. Am österreichischen Ufer nahm die Finanzwache acht Personen fest, welche die Schmugglerwaren fo»t. schaffen sollten.
Groß�erllü Die tzitz'. Gereimtes und Ungereimtes. Unsere Wetterpropheten und.gelehrten haben jetzt große Zeit. Man wünscht Tag für Tag erneut ihren Rat über die Hitze, sie spen. den ihn auch gern. Aber die Hitze wird dadurch nicht gemildert. Im Gegenteil, sie nimmt eigentlich ständig zu, und da uns die Wissen» schast lehrt, daß auch der Mensch zu gewissen Teilen au« Fett be- steht, so ist die Gefahr nicht von der Hand zu weisen, daß diese fetti» gen Bestandteile sich unter der Hitze ebenso reduzieren und ver- flüchtigen wie die Margarine, die man überhaupt nur noch mit Löffeln verarbeiten kann. Dabei ist das Wort Hitze eines der angesehensten, das sich ein Dichterling wünschen kann. Es läßt sich beinahe alles darauf reimen, z. B.„ich schwitze" und nur einen kleinen Schritt weiter: „aus jeder Ritze". Eigentlich müßte es heißen: aus jeder Pore. Aber das würde sich nicht reimen. Darauf würde als Antwort kommen: Du, nun laß die Witze, sonst kriegst' eins auf die Mitze. Mieder müßte es heißen: Mütze, aber das reimt sich auch nicht, und Mitze ist gutes Berliner Deutsch. Blitze reimt sich wunderbar auf Hitze, aber vor dem Wort bekommen unsere Frauen und Mädchen gleich Angst. Doch ist ein kleiner Unterschied dabei wahrzunehmen. Geht man neben ihnen und sagt: Es blitzt, dann gucken sie er- schreckt nach dem Himmel und rufen: Wo denn? Geht man aber hinter ihnen und sagt es blitzt, dann sind sie ganz still und machen nur eine charakteristische Handbewegung. Und nun zum Schluß wollen wir versuchen, alle Hitze'-eime zu» sammenzufassen. Also: Bei dieser blöden Hitze da heißt es nur— ich schwitze. Zu Haus laß ich die Mitze, es nützt mir nichts, ich schwitze, wo ich nur steh' und sitze— ich mache keine Witze— selbst aus der kleinsten Ritze ich schwitze, schwitze, schwitze. Doch bade Luft ich bei der Hitze, so sticht die Mücke, beißt die Gnitze. Und badet frei man, wie ein Blitz in Potsdam kommt die Schutzpoliz. Des Spießers Bäuchlein wurd' schon spitz, da» Fett verdampfte bei der Hitz' Nun, eh' mir auch verdampft der Witz, fleh ich zu Petrus : Blitz und spritz!
Iugenüpflege in Groß-Serlin. Die Deputation für ollgemeine Wohlfahrt und die Deputation für Iugendwohlfahrt hatten Vertreter der Presie noch dem Raihaus« eingeladen, um über ihre neuen Satzungen und die künftige Ein- richtung des Wohlfahrts- und des Jugendwohlfahrtswesen» zu be- richten. Die Vorsitzende der Deputation für Iugendwohlfahrt, Frau Stadträtin K. Weyl, zeichnete ein Bild der neuen Einrichtungen der Iugendwohlfahrt und legte besonders eingehend die Grundsätze der Erholungsfürsorg«, der Fürsorgeerziehung und der Waifenpslege dar. Dabei erwähnte sie u. a., daß über 49 000 Kinder zurzeit auf den Ferienspielplätzen von Berlin täglich spielten und verpflegt würden. Ferner hob sie besonders hervor, welche neuen Ziele die Waifenpslege in der indivi- duellen Behandlung der einzelnen Zöglinge sich gesteckt habe. Die Ausbildung eines sogenannten Familiensystems in den Waisen- Häusern, die leibliche und geistige Förderung der Zöglinge sowie die Heranbildung für einen städtischen oder ländlichen Beruf seien Ausgaben, die vor allem zu lösen seien. Zum Schluß teilte sie noch
mit, daß am 1. August in Lichtenrade ein neues Jugend- h e i m für noch nicht schulpflichtige Waisenkinder und in einem zweiten Hause für schwachsinnige Jugendliche über 14 Jahre eröffnet werden würde. Im Anschluß hieran berichtete Herr Stadirat H i n tz e als Vor. sitzender der Deputation für allgemeine Wohlfahrt über dch schweren Aufgaben, die nach dem Kriege dieser Verwaltung erwachsen seien. Sei doch der Eial der bisherigen Armenverwallung von etwa 14 auf 50 Millionen Mark gestiegen. Leider sei auch die Sterblichkeit der Almosenempfänger stark in die Höhe gegangen und nehme erst seit kurzem wieder ab. Die Bemessung der Pflsgegelder und Unterstützungssätze müsse nach Möglichkeit den Teuerungsver- Hältnissen angepaßt werden. Hierauf gab der Generaldezernent der Deputation für Jugend- Wohlfahrt, Dr. Ollendorff, einen Ueberblick über den Stand der Organisativnsarbeitem Danach ist an Stelle des frühe- ren Altberlincr Jugendamts und seiner vier Cinzelömter nunmehr ein einheitliches Jugendamt der Stadtgemeinde Berlin getreten, welchem die Sorge für die Einhelllichkeii der Iuqendwohlfohclspflege in der ganzen Stadtgemeinde obliegt. Die örtliche Jugendwohlfahrts- arbeit wird durch die Bezirkswohlfahrts- und Jugendämter der Ver- waltungsbezirke durchgeführt und ist auch schon für die Verwaltungs- bezirke I bis VI zum größten Teil dezentralisiert. Es fei zu hoffen, daß die Dezentralisation in AltBerlin bis zum 1. Oktober, spätestens bis 1. Januar beendet sein werde. Bei der Deputation für Jugend- Wohlfahrt seien ein Beirat aus Bezirksvertretern und Fachbeirät« aus Vertretern der freien Iugendwchlfahrtspflege aller Richtungen und der Jugend gebildet worden. Mit dem Wunsche, daß sich die Zusammenarbeit zwischen Wohl- fahrts- und Jugendamt und der Presse zu einer dauernden und ver- trauensvollen gestalten möchte, und mit einem Dank an die er» fchienenen Pressevertreter schloß Frau Stadträtin Weyl die Be- sprechung._ Erschlagen und verbrannt. Mit einem Mord in Buchholz bei Fürstenwalde beschäftigt sich die hiesige Kriminalpolizei. Am 17. d. M. brannte in Buchholz eine Scheune nieder. Man vermutete von vornherein eine Brandstiftung. und diese Annahme fand beim Austäumen des Brandherdes ihre Bestätigung. Unter den Trümmern wurde die Leiche einer weib- lichen Person gefunden, die so stark verkohlt war, daß ihre Person- lichkeit nicht mehr einwandfrei festgestellt werden tonnte. Die Ob- duktion der Leiche ergab eine starke Schädelverletzung, die auf ein schweres Verbrechen schließen läßt. Der Befund spricht dafür, daß die Scheune, nachdem das Mädchen, in der Scheune er-
Wer von der SPD. spricht am Sonntag, den 31. Zuli, auf der Kundgebung „Nie wieder Krieg"? Jacob Alkmaier. A. häußler, Gustav Heller. Dr. Ostrowski, Wilh. Siering, Heinr. vierbücher, Pfarrer D l e i e r und Pastor Franke für die Friedensgesellschaft, Franz R i e f st a h l für den Republlka- vischen Führerbund, Alfred F r i tz s ch e f. d. Arbeiterjugend. Sommt alle. Genossen, Wähler und Freunde der SPD .. Männer und Frauen, sowie Jünglinge und Mädchen, und hört unsere Genofleu!
schlagen war, in Brand gesteckt worden Ist, um die Spuren des Der- brechens zu verwischen. Seit dem IS. d. M., am Abend vor dem Brande, wird eine 27 Jahre alte Berta Tamm aus Schöne- berg, die sich mit ihren Eltern in Friesen bei Fürstenwalde zur Erholung befand, vermißt. Wahrscheinlich handelt es sich bei der Toten um dos vermißte Mädchen, das seit einer Reihe von Jahren unter dem dämonischen Einfluß eines 30 Jahre alten Schauspielers Gerhard Fuchs, einem Komödianten, stand, der bei einer fahren- den Theatertruppe mitwirkte, und der das Mädchen überredet hat, sein Elternhaus zu verlassen. Drei Jahre lang zog das junge Paar von Ort zu Ort. bis das Mädchen Im Mai d. I., ganz herunterge- kommen, reumütig zu seinen Eltern zurückkehrte und oersprach, sich um ihren Verführer nicht mebr zu kümmern. Dieser aber stellte dem Mädchen weiter nach. Angehörige des Mädchens trafen ihn mehr- fach,-und am IS. d. M., als sie ihm in Briefen begegnete, wohin die Familie auf Sommerwohnung gezogen war, erhielt er sogar eine Tracht Prügel. Seit dem 18. Juli ist die Tochter spurlos verschwun- den. Am nächsten Tage brannte in der Nähe die Scheune nieder. Mit der Aufklärung dieses geheimnisvollen Berbrechens beschäf- tigt sich jetzt die hiesige Kriminalpolizei, da angenommen wird, daß Fuchs seiner früh- ren Geliebten aufgelauert und sie noch der Scheune verschleppt hat. Zweckdienliche Mitteilungen, die zur Aufklärung des Verbrechens führen können, besonders auch über den jetzigen Auf- enthalt des Fuchs, sind an Kriminalwachtmeister Stall, Dienststelleö. 1.11 desBerlinerPolizeipräsidium« zu richten._ Offener Brief an die Hausfrauen der Stadtgemeinde Berlin . Werte Hausfrauenl Ihnen allen ist bekannt, daß die offenen Ladengeschäste, Waren- Häuser etc. in Berlin abends um 7 Uhr schließen, aber nicht alle von Ihnen werden wissen, daß wir schon leit Jahren um den S-Uhr- Ladenschluß kämpfen. Immer wieder wehren die Arbeitgeber un- serem Begehren mit der Begründung, daß am meisten gerade die Kreise, welche„den Arbeitern und Angestellten nahestehen", ihre Einkäufe nach K Uhr abends erledigen. Für uns ist kein Zweifel, daß dies vielmehr die Frauen tun, welche den Unternehmern nahestehen, und wir bauen darauf, daß jede Arbeiter- und Angestelltenfrau, die selbst organisiert ist, oder deren Mann zum mindesten der Organisation angehört, mit Rücksicht auf die Forderungen der Angestellten ihre Einkäufe im Laufe des Tages macht. Aber, werte Genossinnen, gibt es nicht auch in unseren Krei- sen noch genug gedankenlos handelnde Hausfrauen, die auf unseren Kampf hingewiesen werden müsien? Und wer könnte das besser als Sie, die Sie beim Einkauf oder im Haus« immer noch am ersten mit solchen Frauen zusammenkommen, denen stets erst im letzten Augenblick,„kurz vor Toresschluß", einfällt, was unbedingt noch heute(!) besorgt werden muß? Jene Oberflächlichen, die uns in un- serem Bestreben hemmend im Weg stehen, gilt es, aufzurütteln. Genossinnen! Wir rechnen auf Ihre Hilfe! Nicht besser sind die Unternehmer zum Nachgeben zu bringen, als durch die Tassache, daß die letzte Tagesstunde, nämlich die Zeit von S— 7 Uhr, nicht mehr zum ' Einkauf benutzt wird. Sorgen Sie dafür, daß von S— 7 Uhr die Ge- schäfte vom Kauf-Publikum leer sind, dann wird der Unternehmer auf unser berechtigtes Verlangen auch eingehen. Mit gewerkschaftlichem Gruß im Austrage des Zen Kalo erb and es der Angestellten. Grete Weinberg.
den Kreisen. Die kreisverlrelcroersammlung des 7. Kreises(Eharlolkenbura) fand am 21. Juli in der Schulaula Sprecstrahe 29 statt. Zunächst wurde ein Antrag einstimmig angenommen, der die„r e g e l- mäßige" Lieferung der„Gleichheit" verlangt. Ein anderer An- trag, der vom Bezirksvorstand fordert, mit aller Kraft für eine Wiedervereinigung der USP. mit unserer Partei zu wirken, zunächst aber zu versuchen, wenigstens ein Zusammenarbeiten in allen parla- mentarischen Körperschaften zu erreichen, um dadurch ein Gegen- gewicht gegen die vereinigten bürgerlichen Parteien zu schaffen. wurde gegen einige Stimmen angenommen. Ferner wurde ein- stimmig beschlossen, zum Parteitag einen Antrag einzubringen, daß der Beschluß erneuert werde, der den Parteigenossen verbietet, in bürger- lichen Blättern über politische Fragen zu schreiben, zu denen inner- halb der Partei noch keine endgültige Stellungnahme erfolgt ist. Der Parteivorstand soll dabei gleichzeitig angewiesen werden, auf die strengste Durchführung dieses Verbotes zu achten und gegen Ber - stoße unnachsichtlich ohne Ansehen der Person vorzugehen. Als De- legierter zum Parteitag wurde dem Bezirkstag der Vorsitzende des 7. Kreises, Genosse wilk. vorgeschlagen. Das Waldfest, das der Kreis am 31. Juli in der Jungfernheide veranstalten wollte, wurde wegen der am gleichen Tage stattfindenden Demonstration„Nie wieder Krieg" auf den 7. August oerlegt.
Lebensversicherung der Volksfürsorge. Mit dem 1. Juli 1921 hat die Volksfürsorge die sogenannt« Grotz-Lebensversickierung eingeführt, ohne ärztliche Uniersuchung von 6000 bis 20 000 M. und mit ärztlickier Untersuchung von 5000 M. auswärts. Kein Gewerkschaslsangehöriger oder Genossen« schafiler hat es in Zukunft mehr nötia, seine Versicherungen bei privailapilalistischen Versicherungsgesellschaften abzuschließen, weil auch sein eigenes Unternehmen, die von den Gewerkschaften und Konsumgenossenschaften gegründete Bolksfürsorge alle Zweig« der Volks- und Lebensversicherung eingeführt hat. Ueber 800000 ver« sicherungen sind bereits bei der Vollsfürsorge abgeschlossen. Ein Beweis für das stetig wachsende Vertrauen der weitesten Volks» kreise. Bei der Volkssürsorge erhalten die Versicherten die Ber- sicherung zum Selbstkostenpreis, da alle privatkapitalistischen Gewinne ausscheiden. Auf Grund vieler Anfragen sei noch mitgeteilt, daß eine ve» freiung von der Angestelllenversicherung durch Abschluß einer Privatversicherung augenblicklich nicht möglich ist. Die Rechnung«» stelle 1 der Volkssürsorge, Enzelufer 18, ist gern bereit, allen Interessenten kostenlos Auskunft zu erteilen.
Sonntagssonderzüge. Die Sonntagssonderzüge, zu denen Fahrkarten für dl« Hin- und Rückfahrt zu ermäßigten Preisen verkauft werden, sollen. wie bereits kurz gemeldet, günstiger gelegt werden. Dies trifft vor allen Dingen für den Sonntagssonderzug zu, der bisher vom Stettiner Bahnhof um S.2S früh nach Löwenberg und Fürstenberg verkehrte. Er wird von Sonntag, den 31. d. Mts. ab von Stettiner Bahnhos um 8.40 abfahren, erhält in Gesundbrunnen einen neuen Aufenthall und wird ebenso wie in Fichtengrund, Nassenheide und Löwenberg auch noch in Gransee halten. Er trifft um 10.52 vorm. in Fürstenberg ein. Der Gegenzug verkehrt zu gleichen Zeiten wie bisher und erhält die gleichen Aufenthalte. Auch der nach Freienwalde um 8.35 vorm. abfahrende Zug erhätt neue Aufenthalte, und zwar in Gesundbrunnen , Biesenthal und Melchow . Für die durch die neuen Aufenchalte neu geschaffene« Verkehrs- beziehungen werden besondere Fahrkarten aufgelegt: die Fahrpreise für die Hin- und Rückfahrt 4. Klasse kosten: nach Granse« 11 Mk.. nach Biesenthal S Mk. und nach Melchow S,50 Mt. Ein Verkauf von Fahrkarten für die Sonderzüge findet auf dem Bahnhof Gesund- brunnen nicht statt, da die auszugebende Anzahl von Fahrkarten genau festgelegt ist. Ausflügler, die die Sonderzüge ab Bahnhof Gesundbrunnen benutzen wollen, lösen die Sonntagsrückfahrkarten zweckmäßig bereits am Sonnabend auf dem Stettiner Dahnhof.
Im Ferienheim der Gemeinde Itowawes sind eine Anzahl von Plätzen neu geschaffen. Es können daher noch etwa 20 Kinder auf- genommen werden. Den Borzug erhalten verwaiste Kinder und solche aus kinderreichen Familien, bei denen auch die Mütter der Erwerbsarbeit nachgehen. Das Wochengeld beträgt 2 Mk. Hierfür wird morgens und nachmittags Milchkaffee gewährt, außer. dem zum Mittag warme Quäkersveisung. Eßgeschirr und Brot müssen die Kinder mitbringen. Die Kinder sollen angehalten werden, das Heim regelnkäßig zu besuchen und nicht ohne schriftliche Entschuldigung der Eltern zu fehlen. Bleiben Kinder länger als 3 Tag« unentschuldigt fern, so werden ihre Platze anderweitig besetzt. An- Meldung erfolgt im Jugendamt Nowawes , Zimmer 2, Rathaus. Bei der Anmeldung haben die Eltern eine Erklärung darüber abzugeben, ob die Kinder an Luft- und Sonnenbädern teilnehmen dürfen. Erweiterung des BörfengebSude». Di« bisherigen drei Börsen- säle haben sich als zu klein erwiesen, deshalb haben Bezirksausschuß und Polizeibehörde ihre Zustimmung zu der Errichtung des vierten Börsensaales erteilt. Der Bau soll in der Weise vor sich gehen, daß der Börscnhof mit Glas überdacht wird. Es werden im Interesse guter Lichtverhältnisse Fenster nach der Handelshochschule durchge- krochen. Etwa die Hälfte des Gartens der Handelshochschule wird in Zukunft für die Börsenbesucher reserviert bleiben. Mit dem Bau des vierten Börsensaales, dessen Kosten sich auf etwa drei Millionen Mark belaufen werden, wird die Schaffung umfangreicher Keller» räume verbunden sein, die den Banken Unterkunftsräume und dem Telephonverkehr neue Ausdehnunasmöglichkeiten bieten werden. Das Ledigenheim am Brnnnenplatz. das seit t Ottober 1920 der Stadt Berlin gehört, enthält eine zeitgemäß«ingerichtet« Bade- anstatt, die dem Publikum zur Benutzung g«gen Entgelt zur Bersügung st eht. Da die Badeanstalt in der Gerichisstraße erst am 1. September wieder voll In Betrieb gesetzt werden kann, so dürste für viel« Bewohner des Nordens(Gesund- Brunnen und Wedding ) die Bereitstellung der Wonnenbäder im Ledigenheim sehr willkommen sein Rechtsanwalt M Lewinski. Berlin NO., legt Wert darauf, fest« gestellt zu sehen, daß er und nicht Rechtsanwalt Bahn in den Prozeß gegen den Mtneralwasiersabrikanten Starke, über den wir seinerzeit unter dem Titel„Milde Richter" berichteten, die ver» teidigung geführt hatte. „Pol? und Zelt", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt der heutigen Postauflage bei. Die Milchkarten für Tcpteuiber 1S«1 werden in sämtlichen Groß-Berliner-Verwaltunasbezirlen in den nächsten Tagen ausgegeben, und zwar in Berlin sür Kinder im 1. und S. Leb-nSjabre am Donnerstag, den 4. und Freitag, den S.. im 3. und 4. LebenSjabr« am Tonnabend. den 6. und Montag, den 8. Zlugust ISSt. Ferner gelange» Karten für werdende Mütter(A Karten), und zwar durch die Brotkommillionen zur Auspabe. Die AI und All Mnderlarten erhalten je'I, und die BI und BII Kinderlartcn. sowie die Karten lilr werdend- Mütter(A Karten) je '1, Liter Frischmilch täglich. Die aus Milchkarten zu verabfolgende Milch ist zu dem verbilligten Mtlchvrcile von»Mark pro Liter an die Bezugsberechtigten abzugeben. NSHrmittclbezugSscheine über je'I, Pfund werden an die am t. Sevtember tSSO und(Väter aebarenen Kinder, Bezugs. scheine über je 1 Psund Nährmittel an die in der Zeit vom 1. September tvt» bis zum Lt. August ISA) geborenen Kinder, zirsammen mit de» September- Milchlarten verausgabt._•