nur was er zum Leben brauche, das andere gebe er Anzeige bei der Kriminalpolizei, die bald fah, daß es sich um den weislich ein nur geringes Bedürfnis besteht im Monat Junt betrug in die Volkswirtschaft zurück und so tomme es auch dem Arbeiter ihr bekannten falschen Jockei handelt. Gestern gelang es nun, ihn die Zahl der verausgabten Portionen 6272, so wird dennoch im zugute(!). Stinnes und andere könnten leben, auch wenn ihnen in einem Hotel in der Gartenstraße, wo er unter falschem Namen Hinblick darauf, daß bei Eintritt der kalten Witterung mit einem alles weggesteuert werde, aber viele würden nicht leben fönnen, wohnte, zu ermitteln und festzunehmen. Der Verhaftete ist auch Anwachsen der Besucherzahl zu rechnen ist, von einer Schließung wenn Stinnes und die Ausgesteuerten nicht mehr da wären. Hierauf dringend verdächtigt, eine Handtasche mit 120 000 m. gestohlen diefes alleinigen Küchenbetriebes abgesehen werden. sprach noch Justizrat Dr. Hirte. Dann wurde eine den Auss zu haben. führungen der Referenten entsprechende Entschließung angenommen.
Früher konnten diese Herren nicht laut genug betonen, daß sie Gut und Blut" fürs Baterland opfern wollten. Nachdem das Blut von Millionen geopfert ist, liegt ihnen alles daran, die unbehalten. Man tann daraus wieder sehen, wie edelmütig und geheure Laft des Besizes". wie Herr Hilger so schön sagte," zu felbstlos diese Leute sind, die lieber allein diese Lasten tragen, als daß sie anderen zumuten, fie ihnen abzunehmen. Sie haben noch immer den Beweis geliefert, daß sie als brave Männner an sich selbst zuletzt denken wenn sie zahlen sollen.
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Die neuen Zwanzigmarkscheine.
Berfehlungen eines Waffenmeisters.
Durch eine Kette der unglaubwürdigsten Ausreden versuchte der frühere Waffenmeister 3ientamsti seine Lage zu verbessern. Unter der Anflage des schweren Diebstahls, der Berleitung zum Meineide, der unerlaubten Entfernung und der Entwendung dienste licher Gegenstände hatte sich 3. vor der Ferienstraffammer des Land gerichts I zu verantworten. Die recht umfangreiche Anklage hatte
erst bei dem Militärgericht gefchwebt, war dann aber nach Aufhebung der Militärgerichtsbarkeit dem bürgerlichen Gericht zur Aburtellung überwiesen worden. Bor einiger Zeit wurde in den Geschäftsräumen der Reichswehr Flatabteilung ein Einbruch verübt, bei welchem den Dieben 24 000 Mart in neuen Zwanzigmarkscheinen in die Hände gefallen waren. Der Berdacht der Täterschaft richtete sich gegen den Waffenmeister der Abteilung, den jetzigen Angeklagten Bientawski, der sich durch große Geldausgaben und insbesondere durch die Berausgabung neue 3wanzigmartscheine verdächtig gemacht hatte. Er wurde verhaftet, leugnete aber auf das entschiedenste, etwas mit dem Diebstahl zu tun zu haben. Den Besitz der neuen Scheine versuchte er damit zu erklären, daß er von seinem Schwiegervater 4800 m. in neuen 3wan zigmartscheinen zur Anschaffung von Möbeln erhalten habe. Durch enten Zufall war jedoch ein Brief abgefangen worden, in welchem er feinen Schwiegervater bat, boch auszusagen, daß er das Geld von Ihm erhalten habe. Als diefe jetzt als Verleitung zum Meineide angefehene Ausrede nicht 30g", fam 3. mit einer neuen, ebenfalls sehr unglaubwürdigen Angabe. Er behauptete jetzt plötzlich, daß er eines Lages in der Hardenbergstraße ein Patet mit 8000 m. in neuen Zwanzigmartfcheinen gefunden habe. Schließlich behauptete er auch noch, das Geld in einem Spieltlub gewonnen zu haben.
Vor Gericht wies Rechtsanwalt Walter Heyn darauf hin, daß der Angeklagte durch diese törichten Angaben seine Situation selbst verschlechtert habe. Offenbar wollte er den wirklichen Einbrecher schonen.
Durch einen Fußtritt getötet. In der vergangenen Nacht gegen Der Bürgerblock gescheitert! 10% Uhr tam es in dem Lokal von Gumlich in Tegelort, BirkenDie BS.- Korrespondenz berichtet: Die Deutsche Boltsstraße 8, zu einer Schlägerei zwischen mehreren Gästen. Dabei erleib, der feinen alsbaldigen Tod zur Folge hatte. Als mutmaßliche bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen angeregt. Danach sollte Täter wurden ein Händler, ein Monteur und ein Arbeiter sistiert partei hatte bekanntlich die Bildung eines Bürgerblocks für die hielt der Kaufmann S. aus Berlin einen Fußtritt gegen den Untereine Einheitsliste der bürgerlichen Parteien sowohl für die Stadt- und nach Feststellung ihrer Persönlichkeiten wieder entlassen. Die verordnetenwahlen als auch für die Bezirkswahlen aufgestellt Kriminalpolizei ist mit der Aufklärung des Falles beschäftigt. werden, bei der den Parteien ihre bisherige Stärke gesichert und Hushebung eines Spielflubs. In der Wohnung des Tafeldeckers eine Verteilung darüber hinaus gewonnener Mandate ermöglicht D. Harder, Nürnberger Straße 22, wurde in der vergangenen Nacht werden sollte. Nach unseren Informationen wird dieser Bürger eine aus 30 Personen beiderlei Geschlechts bestehende Spielergefell-/ blod nicht zustandekommen. Einmal herrschen Bedenken schaft überrascht und festgestellt. in wahltechnischer Beziehung und andererseits haben besonders Demokraten und 3entrum prinzipielle Bedenken politischer Art. Wenn auch endgültige Beschlüsse der Parteiorganisationen noch nicht gefaßt worden sind, fo muß doch jetzt schon der angeregte Bürgerblod als gescheitert betrachtet werden.
Das Gesamtnet der Berliner Straßenbahnen umfaßt heute rund 930 Kilometer Gleislänge und mit den Vorortbahnen, Teltower Kreisbahnen usw. zusammen rund 1250 Kilometer mit 2580 Motorwagen und 1800 Anhängewagen. 1920 betrugen die Einnahmen über 700 Millionen Mark und der Fehlbetrag 130 Millionen Mart.
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Gegen den Wucher mit möblierten Zimmern. Die D- Jug- Entgleijung bei Angermünde fonnte bisher noch nicht sind vom Magistrat burch die Bekanntmachung zum Schuße der der Unfall infolge zu großer Fahrgeschwindigkeit ereignet hat. Der Nach einer Mitteilung des Ausschusses für das Wohnungswesen aufgeklärt werden. Doch wird es immer wahrscheinlicher, daß sich Mieter( Groß- Berliner Wohnungsnotrecht) vom 12. Mai 1921 Vor- Berkehr von und nach Stettin mußte bisher über Eberswalde - Freienfehrungen gegen den Wucher mit möblierten Zimmern getroffen walde umgeleitet werden, was natürlich zu erheblichen Verspätungen worden. Nach§ 3 diefer Bekanntmachung müssen auch Mietver führte. Das Befinden der Berlegten beffert sich täglich. Der D- träge über möblierte Zimmer vom Vermieter dem Wohnungsamt Bug Lübeck- Berlin ist entgleist, auch hier wurden einige Reisende angezeigt werden. Als Norm für die Festsetzung des Mietpreises verletzt. sind vom Ausschuß für das Wohnungswesen de. Mieteinigungsämtern folgende Richtlinien gegeben worden: Der Mietpreis für moblierte Zimmer seht sich zufammen aus: 1. Dem Wert des leeren Bimmers, 2. dem Zuschlag für die Möbelabnugung, 3. bem 3u schlag für alle Nebenleistungen.
Wahlrecht für Erwerbslose. Der Magistrat hat in der Sigung vom 27. Juli 1921 den Beschluß gefaßt, daß beschäftigungslose Ar beitnehmer, die nicht länger als 26 Wochen ohne gewerbliche Tätig. feit sind, deswegen ihr Wahlrecht zu dem Gewerbe- und Kaufmannsgericht nicht verlieren.
Die Erwerbslofenfürforge der Stadt Berlin teilt mit, daß mit der Auszahlung der Sonderbeihilfe am Donnerstag, den 11. Auguſt 1921, gemäß den bereits bekanntgegebener Richtlinien und Säßen begonnen wird.
Der Wert des leeren Zimmers wird berechnet aus dem Gesamtmietspreis der Wohnung dividiert durch die Zahl der Zimmer. Als Buschlag für die Möbelabnuhung gilt als angemessen für ein Jahr 15 Prozent des jegigen Herstellungswertes der Möbel. Als Her ftellungswert wird der von den gemeinnüßigen Hausratsgesell fchaften geforderte Preis für gleichartige Möbel berechnet. Für Bedienung, Reinigung, Wäsche, Beleuchtung usw. gelten als Vergü tungsfäße die Selbsttoften des Vermieters. Der Mieter eines möblierten 3immers, der glaubt, daß ihm für fein Zimmer mehr als die hieraus errechnete Miete abaefordert wird, fann bis zum Ab. lauf zweier Wochen nach Abschluß des Vertrages das Mieteinigungsamt anrufen, das dann nach obigen Richtlinien den angemessenen 6. Rreis Sallesches Tor. 7 Uhr Kreisvorstandssigung mit den Abteilungsleitern Mietpreis fefifeßt.
Ein beachtenswerter Aufruf.
Groß- Berliner Parteinachrichten.
Heufe, Mittwoch, den 3. Auguff:
bei Seinze, Dieffenbachstr. 57.
7. Streis Charlottenburg. 7½ Uhr Feftausschuß des Waldfestes. Gigung aller von den Abteilungen bestimmten Genossen, einschließlich Selfer, bei Steiner, Wilmersdorfer Str. 21.
83. Abt. Lichterfelbe. 7 Uhr Mitgliederversammlung in der Oberrealschule Ringstraße. Tagesordnung: Die Kommunalwahlen, Bericht der Ausschüsse. Berliner Str. 88. Um pünktliches Erscheinen wird bringend ersucht.
Gericht folgte jedoch insofern den Ausführungen der Berteidigung, rerinnen Deutschlands, Ortsgruppe Hamburg, veröffentlichte in 104. Abt. Ricberschöneweibe. 7% Uhr Sigung fämtlicher Funktionäre bei Thiele,
als es den Angeklagten nicht als den Dieb ansah und ihn deshalb von der Anklage des Diebstahls und der Berleitung zum Meineide fretSprach. Dagegen wurde 3. wegen Hehlerei, Unterschlagung unb Fahnenflucht zu 1 Jahr und 2 Monaten Gefängnis unter Anrechnung von 4% Monaten Untersuchungshaft verurteilt.
Großer Scheckschwindel.
Bei einer Reihe von Großbanten weren in der legten Beit amerikanische Schecks oorgelegt worden und zur Auszahlung gelangt, die, wie sich später herausstellte, gestohlen worden waren. Die ein zelnen Schecks waren über Beträge von 100 000 m. und mehr aus gestellt. Nachprüfungen der Kriminalpostdienststelle ergaben, daß der Einlöser oder die Einlöserin der Schecks fich entweder Reimer, Meyer oder Ullmann genannt hatten. Um den Betrügern auf die Spur zu tommen, hatte die Kriminalpostdienststelle alle Banken angewiesen, Bersonen, die unter den angeführten Namen Schecks zur Einlösung vorlegen, sofort festnehmen zu lassen. Gestern mittag murde nun wieder ein solcher Scheck präsentiert. Der Borzeiger wurde verhaftet und als der Postbote Theodor Ulm aus der Graudenzer Straße 26 zu Mahlsdorf festgestellt. Wie die weiteren Nachforschungen bald ergaben, hatte dieser die Scheds gemeinsam mit dem Postboten Friß Ulbrecht aus der Friedrich- Karl- Straße 29 zu Lichtenberg, der ebenso wie er als Sortierer auf dem Bostamt C.2 beschäftigt war, gestohlen. Die beiden ungetreuen Postboten haben in der Tat eine ganze Anzahl amerikanischer Schecs aus Briefen gestohlen und dann selbst oder durch ihre Frauen zu Geld gemacht. Während Ullmann und seine Frau sofort festgenommen werden fonnten, ist Ulbrecht flüchtig. Bei einer Durchsuchung seiner Behausung wurden aber nicht weniger als 115 Briefe gefunden, die er an einem einzigen Tage unterschlagen hatte. Einige von ihnen enthielten noch Scheck's von 10 000 bis 70 000 M. Auf seine Ergreifung und die Wiederbeschaffung des veruntreuten Betrages find von der Oberpostdirektion 2000 m. Belohnung ausgesetzt.
Amerikanisches Geld.
Nr. 22 des" Freien Lehrers" einen Aufruf, zu dem nun auch der Bentralausschuß der SPD .- Elternbeiräte Groß- Berlins Stellung genommen hat. Es ist eine der wichtigsten Aufgaben der Elternbeiräte, im Sinne dieses Aufrufes zu wirken, den wir hiermit veröffentlichen:
Aufruf.
Unter Ablehnung der bisherigen Auffassung, daß die Bedeutung eines Staates von der Größe seiner Bodenfläche, seiner Be pölterung, feiner materiellen Hilfsmittel und seiner militärischen Macht abhängt, unter Betonung der geschichtlichen Wahrheit, daß im letzten Grund die kulturellen Leistungen eines Bolles im Strom der Zeit seine Wertung und seinen Einfluß bestimmen,
unter Hinweis auf die maklofe Berwilderung im Kulturleben weiter Schichten des deutschen Boltes,
richtet die unterzeichnete Körperschaft an alle, die auf öffentliche Dinge einen Einfluß ausüben können, die dringende Aufforderung, in Gefeßgebung und Verwaltung die fulturpolitischen Maßnahmen nicht hinter die materiellen zurückzustellen.
109.
138.
t. Friedrichshagen. 8 Uhr Mitgliederversammlung und Bahiabend bei
Scholz, Friedrichstr. 81. Vortrag: Simon Ragenstein über Kritit am Pro gramm- Entwurf. Abt. Sermsdorf. 7% Uhr Mitgliederversammlung bei Böttches, Waldersoe Ecke Berliner Straße. Thema: Die Demokratisierung der Verwaltung. Referent: Dr. Carfen. Frauenveranstaltungen:
140. bt. 8 Uhr Frauenabend bei Schulz, Hauptstraße.
Morgen, Donnerstag, den 4. August:
1. Kreis, Berlin- Mitte. 7 Uhr Sigung des Kreisvorstandes mit den Abteilungs. Tettungen im Restaurant Bürgerheim", Alte Schönhauser Str. 23/24.
13. Kreis Tempelhof. 7 Uhr Gigung des Kreisvorstandes und der Fraktion in
Marienborf, im Rathaus, Rimmer 26.
11. b. 7% Uhr Funktionärsigung bei Schwarz, Blankenfelder Str. 10. Begirtsführer Blicher mitbringen. 23. Abt. 7 uhr Gigung der Bezirksführer, Betriebsvertrauensleute und Elternbeiräte im Werneuchener Schloß", Werneuchener Ede Elbinger Straße. Wichtige Tagesordnung.
nicht statt.
117. Abt. Lichtenberg. Die fällige Vorstands- und Funktionärftigung findet Sungjozialisten, Gruppe Bris. 7½ Uhr im Jugendheim, Chauffeeftr. 48, Bor Gruppe trag des Genossen Bierbücher über meine Erlebnisse im Orient". Panlow. 7% Uhr im Jugendheim, Breite Str. 32( Hinter dem Finanzamt), Diskussionsabend.
Frauenveranstaltungen:
So notwendig auch die Ausgaben zur Aufrechterhaltung von Ordnung und Sicherheit der Person und des Eigentums find, so wenig produktiv sind sie im Gegensatz zu Ausgaben für Kulturzwede. Aus dem Zusammenbruch Deutschlands fann uns nur eine wirksame 107. Abt. Alt- Glienice. 7½ Uhr abends Frauenabend bei Klingenberg, Gre Kulturpolitit wieder emporhelfen.
nauer Str. 29. Thema:„ Die Frau im Morgenlande und ihre Rechte". Referent: Genosse Timm. Freitag, den 5. Auguft:
Aula Kaiser- Friedrich- Str. 21.
in die Hände des 2. Rafsterers S. Ebold übergegangen, derfelbe wohnt Feldzeugmeisterstraße 8, Seitenflügel I.
Die Vertreter unseres Volkes in Stadt und Land lassen sich leider nicht immer genügend von diesem Gedanken leiten. So ist Die wirksame Durchführung des Jugendwohlfahrtsgefezes dadurch 14. Rreis, Neukölln, Brig, Bucow, Rubow. 7 Uhr Funktionärsizung in der gefährdet, daß vom Reich nur fünfzig Millionen Mark dafür hergegeben werden sollen. Die allgemeine Fortbildungsschulpflicht wird trotz der Reichsverfassung wegen Geldmangels nicht eingeführt. In 37. bt. Die Funktion des 1. Raffierers Joh. Kohlsborf ift feit bem 1. Aft Breußen werden die Gemeinden gezwungen sein, entsprechend der Mittelüberweisung durch die Regierung nur auf je 60 Kinder einen Lehrer zu halten, wodurch der Erfolg des Unterrichts ebenso in Frage geftellt wird, wie durch die Tatsache, daß entgegen der Reichsver fassung auch die Lernmittel nicht unentgeltlich geliefert werden. Für Lehrmittel, Lehrerbüchereien, Forschungsarbeit, freies Wolfsbildungswefen und die Unterstützung der Jugendvereine werden nur mäßige Mittel aufgewendet.
Was ein von Ausländern besuchtes Nachtlokal einbringen muß, zeigte eine Berhandlung gegen den Gastwirt 3iborius. Der AnDie Berufsfreudigkeit und geistige Weiterbildung der Lehrer geflagte war früher Besitzer einer jener Lugusbars, in welcher der gewöhnliche Mensch bis hinauf zum Minister infolge Geldmangels fchaft wird durch die Eingliederung in niedrige Gehaltsgruppen erschwert. Die völlig unzureichende und unzweckmäßige Lehrerausnicht verkehren kann, so daß sich hier nur die Herren Kriegsgewinnbildung auf bem Seminar soll wegen Geldmangels beibehalten werler, Schieber und dank der Balutamisere Ausländer ein Stelldichein ben. Die Gesetzgebung über das Schul- und Bildungswesen tommt geben fönnen. Als am 1. August v. 3. hier zwei Sipobeamte erschie- im Reich und in vielen Ländern faum von der Stelle. Willenlofig nen und Schluß boten, da die Polizeistunde längst eingetreten war, teit des Volkes, Gleichgültigkeit gegen die Demokratie und die neuen nahm fie der Angeklagte beiseite und bot ihnen einzeln je 10 000 t. Berhältnisse, wenn nicht gar Abkehr von denselben sind die Folgen, an, wenn sie es dulden würden, daß das Lokal noch eine Stunde die in nicht zu ferner Zukunft den Bestand des neuen Deutschland länger geöffnet bleibe. Es seien gerade reiche Ausländer und anbere gefährden werden. gute Gäste da, welche große Settzechen machten. Die beiden SipoLeute lehnten jedoch das ihnen angebotene gute Geschäft schroff ab und erstatteten Anzeige wegen versuchter Bestechung.
Vor Gerichte stellte Rechtsanwalt Dr. Erich Juliusberger unter Beweis, daß nicht der Angeklagte selbst das Geld angeboten habe, sondern ein reicher Amerikaner, der sehr unwillig darüber war, daß ihm schon um 11 Uhr die Möglichkeit genommen werden sollte, fein Geld auf mehr oder weniger anständige Weise loszuwerden. Dieser habe sich bereit erklärt, für die Armen der Stadt Berlin jene Summe herzugeben, wenn es ihm dadurch möglich sei, noch eine Stunde länger Sett zu tneipen. Das Gericht glaubte dem Angeflagten, daß er in einem Falle lediglich den Dolmetscher für den ber deutschen Sprache unfundigen Amerifaner gespielt habe. In dem zweiten Falle habe sich der Angeflagte jedoch der Beihilfe schuldig gemacht. Das Urteil lautete deshalb nur auf 1500 Mart Geld strafe.
Der ,, Tipser".
mit dem Wiederaufstieg des deutschen Boltes ernst meinen, daß sie Die unterzeichnete Körperschaft erwartet daher von allen, die es alle Kraft anstrengen, hamit bie Regierungen und Verwaltungen der Kulturpolitik ihrer Bedeutung entsprechend Rechnung tragen. Ganz besonders ersucht die unterzeichnete Arbeitsgemeinschaft die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei unter Hinweis auf den Kulturtag zu Dresden, Ostern 1921, in fulturpolitischen Dingen Die größtmögliche Tatkraft zu entfalten. Sie ist der Ansicht, daß der geschichtlich begründete Mangel an Sachkunde in Finanz- und Steuerfragen innerhalb der Partei dazu führt, daß die Genossen leicht den von reaktionären Absichten dittierten Einflüsterungen und Bangemachereien bürgerlicher sogenannter Fachmänner erliegen. Sie fordert daher die Genoffen allerorts auf, sich gegen diese Bestrebungen bürgerlicher Saboteure durch Mißtrauen und hineinarbeiten in Finanz- und Steuerfragen zu wappnen.
Die Arbeitsgemeinschaft fozialdemokratischer Lehrer und Lehrerinnen Deutschlands, Ortsgruppe Hamburg.
Wer mit der Tendenz dieses Aufrufes einverstanden ist, möge eine Buftimmungserklärung an 3. Schult, hamburg 25, Malzweg 8, senden.
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Uebungsstunde der SPD .- Chöre: Anfragen sind zu richten an R. Schulz, Charlottenburg, Kirchstr. 33. Montag. 7½ Uhr: Arbeitergefangverein Einigkeit". Buchholz bei Hennig, Pafewalter Str. 56. SPD. Männerchor Kreis Friedrichs. Frauenchor Frohsinn"- Char. bain im ,, Andreas- Rafino", Andreasstr. 3. lottenburg, Aula Rosinenstr. 14. Dienstag. 7 Uhr: Soz. Männers chor Hallesches Tor in ber Aula ber 11. Realschule, Boechstr. 9/10. SängerHarmonie" Weißenfee( 8 Uhr), Pistorius, Ecke Röltestraße. for der SPD. Bankow( 7-10 Uhr) im„ Sürtifchen Belt", Breite Straße. Donnerstag. Goz. Männerchor Berlin- Mitte( 7% Uhr) im Bürgerheim", Alte Schönhauser Straße 23.- Freier Männerchor stefni enner Goz. Männerhoe marienborf( 8-10 Uhr) bei Riendorf, Chauffeefte. 10 ( 7-10 Uhr) bei Lindstedt, Residensstr. 120, Ede Grüner Weg. Männerchor Sarmonie". Charlottenburg( 7½ 9½ Uhr), Aula ber Bittenau bei Ghade, Beibt, de Berliner Straße. Siemens- Oberrealschule, Schloßstr. 27. ,, Liederfreunde" Borsigwalde. Soz. Männerchor Brenzlauer Tor( 8 Uhr), Bözow- Brauerei, Prenzlauer Allée.
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Freitag.
Vorträge, Vereine und Versammlungen.
Reichsbund der Kriegsbeschäbigten, Ortsgruppe 9, N.D .) Mittwoch, den 3. August, Versammlung für Hinterbliebene, Unions- Feftfäle, Greifswalder Straße 222 abends 7% Uhr. Bund der technischen Angestellten und Beamten. Mittwoch, den 3. Auguft, Mitgliederversammlung Nordoft, Greifs walder Hof, Greifswalder Str. abends 7% Uhr: Oranienburg, Reichshof, Bernauter Str. 38 7% Uhr. Donnerstag, den 4. August, Mitgliederversammlung Charlottenburg III, Deutsches Haus, Windscheidſtr. 39, 7½ Uhr. Nordwest le Körnerstraße 7% Uhr. Wilmersdorf, Augustahof, Auguftaftr. 1, abends 7½ Uhr. Reft. Mattke, Turmftr. 78, 7% Uhr. Stegliz, Rest. Althoff, Althoff. Ecke
Sport.
die Automobilrennbahn im Grunewald, unter Bernichtung prächtiger Für fapitalistisch- feudalen Sport ist Geld genug bagewesen, um alter Baumbestände, fertigzustellen. Das erste große Berliner Automobilrennen soll am 24. und 25. September stattfinden; es find bereits 58 Nennungen eingegangen. Gemeldet baben u. a. Wanderer, Brennabor, Dürtopp, Abler, Stöwer, Horch, N. A. G., Opel, Diri, Benz.
Arbeitersport.
Arbeiter Sport- Rattell, 20. Bezirk. Ate Bereine bet Dete Reinickendorf, Rosenthal, Bittenau, Borsigwalbe, Lübars, Waidmanns. luft, Sermsdorf, Frohnau, Tegel, Heiligensee, Jungfernheide usw. müssen am 3. August, abends 28 Uhr im Bürgergarten, Reinidendorf- Oft, Hauptstr. 50/51, burch 2 Delegierte vertreten fein.
Ein falfcher Jockei ist vor er Kriminalpolizei hinter Schloß und Riegel gebracht worden Es hundelt sich um einen Tipser" lhelm Behrends, der schon wiederholt die Strafbehörden beschäftigte. Behrends prahlte überall mit seinen guten Verbindun gen, die er als Jockei habe und ließ durchblicken, daß er als solcher auch„ totfichere Lips" habe Die Wettluftigen suchten seine nähere Die anläßlich der im Jahre 1916 hervorgetretenen ErnährungsBekanntschaft und gaben ihm gern größere Beträge, wenn er sich schwierigkeiten in Neukölln behördlicherseits eingeführte Boltsspeibereit erflärte, diefe für sie auf der Rennbahn anzulegen. Schant- fung hat gegenwärtig ben bisher niedrigsten Stand hinsichtlich der Inmirte, Bigarrenhändler und viele Privatpersonen wurden durch anspruchnahme zu verzeichnen. Der allmähliche Abbau der Zwangsden Schwindler, der sich zuletzt Jodei Unruh nannte, um Beträge bewirtschaftung in der gesamten Lebensmittelversorgung hat einen bis zu 50 000 m. erleichtert. Behrends steckte nämlich das Geld immer weiteren Rückgang des Besucherkreises der Stadtküchen her in feine Tasche und verbrauchte es für sich. Den Geschädigten beigeführt, so daß von 12 Küchenbetrieben einer- nach dem anderen erzählte er dann, daß sein Favorit geschlagen worden sei und er stillgelegt werden mußte und lediglich die Volksküche in der Kannerdas ihm überlassene Geld und dazu sein eigenes verloren habe. Straße 46 für den Tages- und Abendbetrieb weiter aufrechterhalten Berschiedene Geprellte schöpften jedoch Verdacht und erstatteten bleibt. Wenngleich auch für die Inanspruchnahme dieser Küche nach- fristet und freibleibend.