3. Alles hängt von weltpolitischer Situation ab. Benn vorschriften aus dem Gefeßenfpours entfernt worden sind, stellt rufen, die den guten Ruf der deutschen Gewerkschaften allertrotzdem§ 55 nicht etwa nur eine moralische, sondern eine dings gefchädigt haben. Deshalb ist es auch ein Glück, daß fich Riß zwischen Entente und Deutschland vergrößert, es vielrechtliche Verpflichtung auf. Die Folgen einer Berlegung die Schlichtungsordnung nicht schon in jener Zeit unter dem leicht zum Krieg mit Polen fommt, werden wir reden. Eben, dieser Verpflichtung sind nach allgemeinen Rechtsgrundsätzen unmittelbaren Eindrud von Streitbewegungen, die der ge- meil diese Möglichkeiten bestehen, müßt Ihr alles tun, um die zu beurteilen", fagt die Begründung. Also wird auch ohne die werkschaftlichen Leitung entzogen waren, beraten und be- Bartei zu mobilifieren. Man fann feine Aktion aus dem Revolver ursprünglich beabsichtigten Strafvorschriften jede Arbeitsein- schlossen worden ist. Denn wenn auch die gewerkschaftliche schießen. Wenn Ihr jetzt nicht alles tut, um durch das stellung, die ohne vorherige Anrufung der Schlichtungsbehörde Schulung und Disziplinierung der vielen Tausende neu ge- unterbrochene Drängen nach Aktion der fommustattfindet, els unerlaubte Handlung verfolgt werden und wonnener Mitglieder noch nicht überall gelungen sein mag, nistischen Maffe das Gefühl ihrer Notwendigkeit beizubringen, Schadenersazansprüche nach sich ziehen tönnen. so ist doch unverkennbar, daß die Gewerkschaften inzwischen werdet Ihr in einem großen Moment wieder versagen. Bei den thren alten Einfluß wiedererlangt haben. Die jetzige große weltpolitischen Entscheidungen weniger auf die radikale" Formel, Lohnbewegung aus Anlaß der neuen Teuerung wird dafür als auf die Tat, das Sezen der Massen in Bewegung denken. eine Probe aufs Erempel sein und ich glaube, daß die deutsche Falls Krieg tommt nicht an Frieden, nur Profest, sondern an das Arbeiterschaft fie mit Ehren bestehen wird. Dann wird Waffentriegen denken. Dies alles in Eile auf dem Parteitag gees um so leichter sein, das Streitrecht zu schrieben. Alles andere im Artikel. Gruß schüßen.
Hieraus ergibt sich, daß, solange die Gewerkschaften die erwähnten Ausnahmen von der Regel gelten laffen müssen, fie nicht in die vorstehende Gefahr gebracht werden dürfen. Der Reichstag wird deshalb prüfen müssen, ob die berech tigten Ausnahmen von der Verpflichtung des§ 55 in das Gefez ausdrücklich aufgenommen werden können. Andernfalls muß von der Aufstellung einer rechtlichen Verpflichtung ganz Abstand genommen werden.
Das kommunistische Stahlbad.
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Man beachte den Zusammenhang dieses Briefes: Rußland braucht Hilfe von außen. Die deutschen Kommunisten sollen Zusammentritt des Reichstages. deshalb durch das„ ununterbrochene Drängen nach Aftion" Völlig unbegründet und unzweckmäßig erscheint mir Reichstagspräsident Löbe hatte gestern mit dem die Maffen von ihrer Notwendigkeit" überzeugen. Das außerdem die geplante Borschrift, daß die Schlichtungsstelle Reichskanzler eine Besprechung wegen des Zusammen- nennt man dann eine spontan aus den Massen entstandene oder die Schlichtungsbehörde in jedem Falle unbedingt einen tritts des Reichstages. Der Reichstagspräsident wird dem Bewegung". Dann will man leugnen, selber angegriffen zu Schiedsspruch fällen muß. Gegen dieses Verlangen nächst die Parteien über den Zeitpunkt des Zusammentrittes haben! Und die schöne Mahnung, um Himmelswillen im Sprechen alle praktischen Erfahrungen. Mit vollem Recht gewährt der Entwurf den streitenden Parteien in bezug auf den informieren. Bei dieser Gelegenheit machte Genoffe Löbe Falle eines deutsch - polnischen Krieges nicht auf den währt der Entwurf den streitenden Parteien in bezug auf den auch Mitteilungen über die Teilnahme der deutschen Dele- Frieden hinzuarbeiten, sondern sich mit einem imparteiischen Vorfizenden und die Beisitzer sehr weitgehende Freiheiten. Man sollte auch die Fällung eines Schiedsspruches gation an der Stockholmer interparlamentarischen Konferenz unehrlichen Brotest zu begnügen. Deutlicher kann das wahre Gesicht des Bolschemismus sich nicht zeigen. davon abhängig machen, daß die Parteien ihn fordern. Nur menn beide Barteien nach vergeblichen Schlichtungsversuchen einen Schiedsspruch verlangen und im voraus erklären, daß fie sich ihm unterwerfen wollen, darf der Schlichtungsbehörde die Pflicht auferlegt sein, einen Spruch zu fällen. In allen anderen Fällen foll man es ihrem Ermessen überlassen, ob fie nach Lage der Umstände sich auf Schlichtungsversuche besdyränken und auf einen Schiedsspruch verzichten will. Der Verhandlungszwang, soweit er mit den obigen Ausnahmen durchführbar ist, darf nicht zu einem Schiedsz wang erweitert werden. Denn ein den Parteien gegen ihren Willen aufgenötigter Schiedsspruch ist leicht geneigt, die Kampfftim mung noch zu verschärfen.
Für die gemeinnötigen Betriebe enthält§ 55 noch weitere erhebliche Beschränkungen des Streifrechts, die von den Gewerkschaften insbesondere aus dem Grunde abgelehnt werden, weil der Begriff der Gemeinnötigkeit viel zu weit ausgedehnt worden ist. Außer den schon im Entwurf aufgezählten sollen auf Antrag der Reichsregierung und der Landesregierungen auch noch andere Betriebe und Bermaltungen dauernd oder auf bestimmte Zeit vom Reichswirtfchaftsrat und den Bezirkswirtschaftsräten für gemeinnötig er flärt werden dürfen. Unter diesem Gesichtspunkt gewinnen die einengenden Borschriften für die gemeinnötigen Betriebe eine solche Bedeutung, daß auch diese Bestimmungen des§ 55 für die Arbeiter unannehmbar sind.
Ein besonderer Schuß für die wirklich gemeinnötigen Betriebe soll hiermit nicht abgelehnt werden. Für sie mag der 3wang zu Berhandlungen vor der Anwendung von Kampfmaßnahmen ohne Ausnahme gelten. Auch auf eine gewisse Schukirist zwischen
Hinter den Kulissen der Märzaktion.
In der von Paul Levi herausgegebenen Zeitschrift ,, Unfer Weg" veröffentlicht ein fommunistischer Schriftsteller, der sich unter dem Pfeudonym Waldemar verbirgt, recht intereffante Dokumente aus der Zeit der Märzaktion. Da uns der Name" Waldemar" noch bis in die letzte Beit häufig in der Roten Fahne" begegnet ist, so müffen wir annehmen, daß Waldemar" noch bis vor kurzem dem Redaktions- oder dem intimen Mitarbeiterftab der Roten Fahne" angehört hat. Umso interessanter ist es, daß er in einem offenen Brief an die Zentrale der VKPD. , der die Einleitung 3u den Dokumenten bildet, fagt:
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So schreibt Radek vor der Attion. In einem Brief vom 1. April 1921, als das Scheitern der Aktion deutlich zu ersehen war, meint er dann freilich, die Aktion sei ein paar Wochen zu früh gemacht worden, die VKPD . hätte den deutschpolnischen Krieg abwarten müssen. Radek gibt dann Ratschläge an die Bartet, sich den unbequemen Kritiker Levi vom Hals zu schaffen( dessen Broschüre damals noch nicht er= schienen war): Fangt ihn beim ersten Wort!" Geŋer jun. wird wegen seiner Haltung bei der Exekutive als Sammerlappen" bezeichnet, ein Schimpfwort, das auch in einem späteren Brief vom 7. April wiederkehrt. In diesem Brief spricht Radek bezeichnenderweise von mißlungener Offensive" in bezug auf die Märzaktion, er betrachtet sie Die Briefe find der aftenmäßige Beweis ber unheilvollen, um also immer noch als Angriff! Auch dieser Brief enthält nicht zu sagen verbrecherischen Rolle, die der Vertreter viel Interessantes, worauf wir vielleicht noch einmal später der Erefutine in unserer Partei gespielt hat. Ich glaube, die gefomte deutsche, ja internationale Arbeiterschaft hat ein Recht, zu erzurückommen. Als Charakteriſtikum für den Geist der Mosfahren, wo das Geschwür siht, das die Partei und die Inter - fauer Gewalthaber wollen wir hier nur erwähnen, daß Radek von der holländischen Kommunistenpartei furzhin als den nationale vergiftet. holländischen Eseln" spricht. Den Schluß bildet ein Brief Thalheimers an Radet. Der Brief beginnt mit den Worten:
Und wenn Sie finden follten, daß die Rolle, die Sie dabei selbst fpielen, mehr als schmachvoll ist, fo gebe ich Ihnen volle Schimpf: freiheit. Rennen Sie mich ruhig einen Renegaten. Diesen Sumpf zu renegieren ist Ehre.
Das erfte Dokument ist ein Brief Radets an die Zentrale der VKPD. vom 14. April 1921, den wir wörtlich wieder geben wollen. Er lautet:
Brandler, Thalheimer, Fröhlich, Meyer, Böttcher, Felix. W. G.
1. Lage hier folgend: Notwendigkeit großer 3ugestände niffe an Bauern, was wirtschaftliche momentane Stär fung der fapitalistischen Elemente bedeutet. Nach außen Konzeffionen. Große Arbeit,
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„ Die Märzaktion hat auf die Partei mie ein Stahlbad ge wirkt.( 3m Weltkrieg fagte man auch manchmal Jungbrunnen".
Red.) Alles Bersumpfte ist entweder aufgescheucht oder wegge scheucht worden. Mit Paul Levi werden nur wenige Leute über Bord gehen. Wir versuchen alles, um Klara loszutrennen, hoffen auch, Adolf Hoffmann mitzubekommen. Wie es mit Däumig und Richard Müller steht, fann ich in diesem Moment noch nicht beurteilen. Im ganzen genommen, erholt sich die Partei
von diesem Gefecht wunderbar rasch. Und schon das Massen
hre Arbeiterschaft nach meinem Dafürhalten wohl eingehen. Ebenso große, die Ariergarden der ermüdeten Proletarier aufgebot der Berliner Arbeiterschaft bei der Beerdigung Sülts zeigte Die Notwendigkeit, daneben noch eine qualifizierte Mehrheit an Avantgarde heranzuziehen, diefer Mut- und Kampfwille zu Arbeiterschaft trennen, durch die Aftion träftig erfüttert uns von der und SPD .. für die Abstimmung über den Streitbeschluß gefeßlich geben. Frühling und Sommer wird sehr schwer fein. Hilfe vorzuschreiben, verneine ich jedoch und meine, daß man sich in vom Ausland zur Hebung Zuversicht, hier in den Maffen sehr find. In den letzten Tagen bekommen wir aus allen Bezirken Bed dieser Hinsicht mit den bestehenden Sakungsbestimmungen der richte von dem Auftreten unabhängiger und sozialdemokratischer ArGewerkschaften begnügen fann. Ebenso ist die Ueberwachung beiter in den öffentlichen Bersammlungen gegen ihre Führer." der Abstimmung durch den Gewerbeaufsichtsbeamten, die der Entwurf außerdem noch einführen will, als eine kränkende Bevormundung der Gewerkschaften abzulehnen.
notwendig.
Mit Recht bemerkt hierzu Waldemar, daß diese Säße viele falsche Anordnungen der Moskauer verständlich machen. Wie können sie richtig handeln, wenn sie über die deutschen Aber freilich Verhältnisse so belogen werden? meint Waldemar, fie lassen sich so gerne belügen!
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2. Lage bei Euch in der Partei flar für mich. Leri sucht Frattion zu bilden unter Losung: Massenpartei oder Sette. Was Schwindel ist, da er durch seine Politit die Partei auseinandertreibt, während wir durch die Attivifierung unserer Politit neue Es ist übrigens augenscheinlich, daß diese ganzen Be- Maffen heranziehen fönnen. Niemand denkt hier an mechanische stimmungen des Entwurfs aus mangelndem Ber- oder überhaupt an irgendwelche Spaltung in Deutschland . Es gilt, irauen zu den Gewerkschaften, d. h. zur Gewerkschafts- die Gegenfäße flar herauszuarbeiten, den linten Flügel geistig disziplin entstanden sind. Leider kann den Bätern des Ent- führend zu machen. Levi wird schnell abwirtschaften. Es gilt nur Brotpreisherabsetzung in Frankreich . Aus Paris wird gemeldet, murfs hieraus nicht einmal ein Borwurf gemacht werden, denn alles zu tun, um Däumig, Bettin mit ihm nicht abwirt- baß der Preis für 1 Kilo Brot von 1 Frant 20 auf 1 Frant 10 sie werden sich auf Vorgänge in der letzten Bergangenheit be- schaften zu lassen. sle you dadɓerabgesezt worden ist.
Ein irischer Revolutionsheld. Dieser Tage ift gemeldet worden, daß die englische Regierung ben irischen Abgeordneten J. J. Mac Keon, der vor etwa zwei Mo naten von einem englischen Feldgericht zum Tode verurteilt worden mar, freigelassen habe. Er hatte als Kommandant einer Sinnfeinerbrigade im offenen Stampf gegen eine Abteilung militärischer Polizei gestanden, deren Führer dabei den Tod fand. In einer Londoner Korrespondenz der Neuen Zürcher Zeitung " wird über den irischen Revolutionshelden folgendes berichtet:
werde, indem Sie das verfügen, was unserer innigsten Ueberzeugung zufolge die letzte Bitte unseres Toten gewesen wäre, daß nämlich der Mann, der feine Gefangenen verschonte und beschützte, nunmehr als Gefangener ebenfalls Schonung und Schuh finde."
Cranachs Wiederenfdedung. Dürer und noch mehr Grüne wald, schon weniger Holbein , das sind die Namen unserer alten Malerei, die in unseren Tagen den hellsten Klang hatten. Ihnen gegenüber war Lutas Cranach, einst der Dritte im Bunde unserer großen Renaissancekünstler, start zurückgetreten. Woht hatte die Kunstgeschichte seiner Erscheinung einen neuen Stüßpunkt gegeben, ., Die Persönlichkeit Mac Reons ist seit Monaten in Irland all- indem sie seine Jugendkunst ans Licht brachte, Schöpfungen von bekannt. Der Schmied von Ballinalee", wie er genannt wird, ist einem Temperament, einer Problematit, einer persönlichen Kraft, der richtige romantische Boltsheld, ein irischer Andreas Hofer . Ein bie um 1500 thresgleichen fuchte. Aber dieser frühen Arbeiten Bolkslied, dessen Dichter unbekannt geblieben ist, feiert die fühnen gibt es doch nur noch ganz wenige, und die ganze überreichte Taten des Schmieds und ist in wenigen Wochen bis ins legte irische Qualitäten, daß das kritische 19. Jahrhundert bedenklich wurde. Da Produktion feiner Wittenberger Werkstatt zeigte so verschiedene Torf hinausgetragen worden. Die Prozeßverhandlungen gegen hat sich nun neuerdings die Wiederentdeckung Cranachs in den Mac Rcon haben seinen Ruhm feineswegs beeinträchtigt. Sie zeigten, Rreifen jüngerer Künstler vollzogen. Und von diesem Standdaß er mehrmals gefangen wurde, aber immer wieder unter den punkte aus schrieb Prof. Kurt Glafer den schönen Cranach - Band, der merkwürdigsten Umständen entkommen fonnte, bis er schließlich als erstes Bert in der von ihm und Karl Scheffler herausgegebenen schwer verwundet in die Hände seiner Gegner fiel. Die Aussagen Folge Deutsche Melster" im Infelderlage erschien. Glaser glaubt, der Zeugen, die ausnahmslos englische Offiziere oder Kadetten waren, baß die neue Liebe der Künstler für den Meister von Wittenberg schilderten aber auch die Menschlichkeit des Boltshelden, die ihm aus einer dunkelempfundenen geistigen Verwandtschaft erwuchs. felbst bei seinen militärischen Gegnern lebhafte Sympathien eintrug. Die gleiche Generation, der Grünewalds unerhörte Ausdrucks Es wurde festgestellt, daß er dem Polizeioffizier, wegen dessen Lob fähigkeit als ein unerreichtes Ideal erschien, fah in Cranachs Afttompofitionen das Vorbild einer klassischen Kunst nationalen Geer als Mörder verurteilt wurde, nach dem Kampf ärztliche Hilfe zu präges. Das sind die zierlichen Meinen Fräuleins, als Venus oder rerschaffen suchte, und daß er schließlich, als der Verwundete im Lufrezia posierend, in denen der reife Cranach feine emailleartige Todestampf lag, neben ihm niebertniete und Sterbegebete sprach. Malerei aufs pitantefte geübt hat. Glaser schildert die ganze EigenEin andermal hatte Mac Keon nach einem längeren Rampfe fünf- art Cranachs unter dem Gesichtspunkte einer spätgotischen Reaktion zehn englische Kadetten gefangengenommen, von denen acht ver- gegen das artfremde Wesen der neuen heroischen Kunst, einer Er half selber mit, ihnen die Notverbände anzu- legten Auflehnung nordischen Geistes gegen die Ueberflutung mit In diesem Sinne läßt sich sein gotischer Natura legen und stellte den unverwundeten Kadetten ein Panzerautomobil üblicher Form. lismus, fein Malen mit reinen Lokalfarben, aber vereinfachter zur Verfügung, das er in dem Kampfe erbeutet hatte, damit sie ihre Balette verstehen. Bon den Cranachschen Tafeln geht ein Zauber tranten Kameraben ins Lazarett bringen fonnten. Bei einer ähn- und ein föstlicher Duft aus, wie er nur den späten Blüten einer lichen Gelegenheit setzte sich der fühne Schmied unmittelbarer Ge- überreif gewordenen Kunst eignet. Neben dem rauschenden Barod hr aus; er verband einige vermundete englische Gefangene und Grünewalds nennt Glafer die Kunst Cranachs das zierliche Rohörte mit diesem Liebeswert auch dann nicht auf, als fie selber ihn toto der deutschen Spätgotit.
wunbet waren.
darauf aufmertjam machten, daß Berstärkungen unterwegs wären, Das U- Boot im Dienste der Meeresforschung. Zur Bornahme Die jeden Augenblid eintreffen und ihn überwältigen fönnten. Das von Forschungen bis zu 100 Metern unter dem Meeresspiegel joll fchönste Zeugnis aber ftellten ihm die Angehörigen des Polizei in Frankreich ein Unterfeeboot von 18,8 Meter Länge, 2,3 Meter vifiziers aus, wegen deffen Erschießung er verurteilt wurde. Der größtem Durchmesser und 50 Tonnen Wasserverdrängung in den Tater, die Mutter und die Brüder des Toten richteten furz nach Dienst der Wissenschaft gestellt werden. Das Boot wird ausschließder Urteilsverkündigung ein Begnadigungsgesuch an den Vizekönig, lich elektrisch angetrieben; der Motor verleiht ihm eine Geschwindig in dem es heißt:„ Unser Kummer und Berluft werden nur der feit von 6 Knoten auf der Oberfläche und 4,7 Knoten untergetaucht. größert, wenn deshalb ein weiteres Leben verloren gehen soll, und Ferner ist das Boot mit der notwendigen Ausrüstung zur MeeresDor allem, wenn einer dafür hingerichtet werden sollte, der für die forschung versehen, und mit starken Seitenlichtern, durch welche ble Borgänge unter dem Wasser beobachtet werden fönnen. Daß die Unabhängigkeit feines Landes zu kämpfen glaubte und deffen letzte nötigen Borrichtungen vorhanden sind, um Wasser und andere Tat an der Seite unferes sterbenden Sohnes wahrhaft chriftlich war. Objekte zu Prüfungszwecken unter Wasser aufzunehmen, ist selbstAir bitten und hoffen, daß uns allen ein wahrer Trost gewährt| verständlich.
Dr. med. Ludendorff.
Sie sißen und reden am Rande der Brücken Aus schlotternden Kleidern des Armes Stumpf. Sie schleppen voll Mühe an hölzernen Krüden Durchs Straßengewühl den vertrüppelten Rumpf. Sie tappen in Nacht, auch im sonnigften Schimmer, Und müssen den Augen der Hunde vertraun. Sie zucken und zittern, als schüttelte immer Die Seele noch gräßliches Todesgraun: Und waren doch einftmals die Blüte der Jugend; Die Herzen voll Sonne, gesund bis ins Mart, Mit leuchtenden Augen ins Leben lugend, Und rührten die Glieder so rüstig und start! Doch fragit bu fie schaudernd: Woher diese Wandlung? So lächeln fie bitter, und jeder gesteht: Ei nun, mich hatte halt in Behandlung Herr Erich Ludendorff , Doctor med.
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Peter Michel.
Bühnenchronif. Friedrich Lo be bat die ihm angetragene Direktion der Voltsbühne des Nordens" abgelehnt, da er fich als Spielleiter des Neuen Boitstheaters nach dem Fortgang von Hans Brahm einem größeren Frizi Massary wird von Mitte Sep uigabentreis gegenübersteht. tember an im Berliner Theater drei Monate tätig sein. Die Wiederherstellung der Marienburg. Das vor dem Kriege eifrig geförderte Wert der Erhaltung und Bieberherstellung der Mariene burg, des berühmten westpreußischen Ordensschlosses, soll auch jetzt, wenn auch mit bescheidenen Mitteln durchgeführt werden. Zur Fortführung der Bauarbeiten ist eine Lotterie von der preußischen Staatsregierung zugefagt. Die Arbeiten am Balaste baben begonnen, und man hofft fie in etwa 5 Jahren vollenden zu können.
Das nächte städtische Voltskonzert des Philharmonischen Orchesters unter Leitung von Otto Marienhagen findet heute Dienstag in der Braueret stönigstadt, Schönhauser Alee 10/11, itatt. Beginn des Stonzerts 8 Uhr. Das Brogramm lautet: Sinfonie-moll von M. A. Mozart, Variationen über ein Rofotothema für Biolincello von P. Tichaitowsky, Variationen über ein Thema von Haydn von J. Brahms , Ouvertüre zu Der Freischüß von C. M. v. Beber.
Der Diebstahl im Landesmuseum Weimar, bei bent u. a. ein Rembrandt gestohlen wurde, ift jeht aufgetiärt. Die zurzeit in Beimar in Haft befindlichen Kaufmann Ro it und Schloffer Schumanu baben geftanden, den Diebstahl ausgeführt zu haben. Sie haben die Bilder in der Nähe von Weimar an einer Stelle verborgen, die zurzeit noch gesucht wird.
Die 25. Versammlung der Aftronomischen Gesellschaft, die diese Woche in Potsdam stattfindet, wird zum erstenmal nach dem Weltkriege internationale Vertreter dieser Wissenschaft verjammein. Aus aller Herren Länder sind die Mitglieder zum Teil schon in Botsdam eingetroffen. Holland , die Schweiz , Schweden und Dänemark sind vertreten; Such England und Italien tendet seine Stapazitäten herüber. Nicht vertreten werden Frankreich und Belgien sein.
Das Deutsche Theater in Wien . Die ehemaligen Reinhardt- Bubnen merden unter seiner Zeitung alljährlich ein mehrmonatliches Gastspiel in Wien veranstalten. Das erfte wird am 15. März 1922 eröffnet und fich bis Ende Mai ausdchnen. Am 15. März wird zum ersten Male in das Berliner Deutsche Theater die Wiener Operette einziehen.