hier muß von Gesetzes wegen eingeschritten werden, namentlich wenn so deutlich mit dem„Laternenpfahl" gewinkt und dadurch die Atmosphäre geschaffen wird, die zur Ermor- � dung Erzbergers geführt hat. Und ebenso ist ein sofortiges Einschreiten der Staatsgewalt notwendig, wenn die„Kreuz- zeitung" mit deutlich erkennbarer Absicht schreibt:- E? besteht leider keine Aussicht, daß sich ein General findet, der wie Napoleon vor 12» Jahren den Rat der Fünfhundert , so setzt den Reichstag schmerzlos und radikal aufhebt, zum Segen für Land und Volk. Nichts hat das Ansehen der Republik so sehr geschadet, als daß diese Hetze und Agitation jahrelang ungestört hat wuchern können. Der Regierung widerstrebte in ihrem demo- kratischen Grundcmpfinden, gerade je demokratischer jeweils sie zusammengesetzt war, der Gedanke einer Einschränkung der Freiheitsrechte. Aber Hinz und Kunz am Stammtisch faßten das nur so auf, daß mit einer Regierung, die sich all so etwas ruhig ins Gesicht sagen ließ, doch eben nicht viel los sein könne. Deswegen wird das größte Bedauern, das sich mit dieser Verordnung verbindet, das eine sein, daß es erst s o schwerer Frevel und Mordtaten bedurft hat, um sie endlich zur Tat werden zu lassen. Aber gerade dieser Umstand beweist, daß die Regierung wirklich nicht leichten Herzens, sondern unter dem äußersten Zwang reaktionärer Herausforderungen sich zu eiper Einschränkung wichtiger Freiheitsrechte entschlossen hat. Das Wichtigste an der Berordnung aber wird d e r G e i st sein, in dem sie ausgesührt wird. Die Verord- nung ist, wie sich das versteht, tn der'Form neutral gehalten, sie richtet sich, theoretisch gegen jeden, der die Republik angreift und verächtlich macht. Aber die Umstände ihrer Entstehung beweisen deutlich, daß sie praktisch dem Kampfe gegen den Rechtsbolschewismus dienen soll. Wir zweifeln nicht, daß das auch dieAbsichtderRegierung ist. Leider können wir aber nicht zu allen untergeord- n e t e n Organen, namentlich nicht zu den deutschnational ver- feuchten Staatsanwälten und Richtern das Ver- trauen haben, daß sie die Verordnung in dem Geist handhaben werden, in dem sie erlassen ist. Hier wird die Regierung ge- zwungen' sein, dem ersten Schritt sehr bald den zweiten hinzuzufügen, indem sie das Schwergewicht der Strafrechts- pflege vom Berufsrichtertum zum Laienrichtertum ver- schiebt, wobei wir aber nicht an die heutigen, vielfach noch reaktionär ausgesiebten Laienrichter denken, sondern an ein Laienrichtertum, das auf de ni akratischer Grundlage aus den breiten Massen des Volkes herauswächst Die längst geplante S t r a f r e ch t s r e f o r m, die in allen Instanzen das Laienrichtertum einführen will, muß in diesem Punkte— sei es als R o t g e s e tz— sofortdurchgeführt und mit der W<l h l der Laienrichter auf Grund des a l l g e- meinen Wahlrechts verbunden werden. Daneben ist zu erwägen, wieweit die Durchführung dieser Verordnung durch besondere Organe, die der Regierung unmittel- bar unterstehen, zu fördern ist. Darüber mag die Rechtspresse toben und zetern was sie will. Das darf die Regierung nicht einschüchtern, darum kommt sie nicht herum. Wenn die Verordnung von der Justiz in ihrem inneren Sinne umgebogen wird, wenn ein deutsch - nationales Richtertum sie als Mittel benutzt, um massenhaft Kommunisten ins Gefängnis zu werfen, Rechtsbolschewisten aber wegen �idealer Gesinnung"(vgl. L e b i u s, O l t- wig v. Hirschfeld usw.) freizusprechen oder zu lächerlich geringen Strafen zu verurteilen, dann ist sie ein Schlag ins Wasser, dann wäre besser, man hätte sie nie erlassen.— Die Reichsregierung muß auch schärfstens darüber wachen, daß die Verordnung, soweit sie Maßnahmen im Vermal- tungswege vorsieht, nicht von reaktionären Landesregie- rungen, wie der des Herrn K a h r in Bayern , sabotiert wird. Durch die Reihen aller ehrlichen Republikaner geht ein Aufatmen, daß endlich sich ein energischer Wille zur
Nlataöore! Don Mirol. Matadore sind Nationalhelden. Sie sind die kühnen Männer, "die, nur mit einem kurzen Schwert bewaffnet, sich dem rasenden Stier entgegenstellen und ihn durch einen Schwertstretch erlegen. Der Ehrenname Matador ist dann aus Spanien über die ganze Welt gegangen und ist mit der zunehmenden Achtung vor dem Geist den Geistigen beigelegt worden, die, allein mit der Waffe ihres Der- standes versehen, die rasenden Ewig-Gestrigen erlegten. Matadore sind Vorbilder für die ganze Nation, für die ganze Menschheit. Man liebt sie, man verehrt sie, man strebt ihnen nach. Deshalb wählt man mit Vorliebe Tote zu Matadoren, denn Lebenden begegnet man lieber mit Zweifeln. Auch ist man bei ihnen nicht sicher: wer weiß, wie sie sich noch wandeln können: während bei den Toten man nur das zu sehen braucht, was man will. Ihre Taten sind ja durch die Ge- schichte so verdreht worden, daß es auf ein bißchen mehr oder weniger Rosa nicht ankommt. Aber es gibt auch lebende Matadore. Das sind solche Männer, deren überragende Persönlichkeit jedem ausfällt, deren Verdienste um die Menschheit schon bei dem Lebenden über den leiblichen Tod hin- ausweisen. Wer war ein solcher Matador? Ein Goethe, ein Schiller, ein Kant. — Doch die Generationen wechselten, andere Ideale kamen auf. Was hatten diese Männer getan? Sie schrieben Verse oder Dramen oder schwer verständliche Abhandlungen.... Ihre Nach- folger wurden entthront, oerbannt oder ins Gefängnis geworfen. Man schuf sich neue Matadore. Man stellte ein Goethe-Schiller-Denk- mal vor ein Theater und bevölkerte die Plätze mit— neuen Matadoren. Sie hatten Tausende Stammesgenosien, aber dafür Zehn- tausende Andersstämmiger in den Tod getrieben. Sie waren Vor- bilder.— Die Zeit wechselte. Von wem sprach man zuletzt? Was wollte jeder Jüngling werden? Nicht Goethe, nicht Moltke— Max Landa und Conrad Veidt waren die Sehnsucht seines Herzens. Asta Nielsen das stumme Ideal oller jungen Mädchen. Zwar hatte genau wie Goethe seinen Schiller die Asta ihre Porten. Aber da sagte keine:„Freut euch, daß ihr zwei solche Kerls habt!" Der Ruf der Matadore war nicht mehr so sicher. Er konnte morgen von der Carmi und der Negri und noch einem Dutzend anderer Größen geraubt«erden. Di« neuen Vorbilder mußten um ihre Titel kämpfen. Sie muhten vom Film zum Rennen, vom Stadion zur Premiere, vom Theater zum Ball und vom Fest wieder zum Film rasen, um nur ja überall zu sein, wo irgend etwas los war. Da durfte kein Ereignis vorbeigehen, ohne daß„Man" dabei gewesen war. Sonst tonnte man vergessen werden. Und doch, was für eine Spielerei war diese» Matadorenleben gegen das der Nationalhelden von heute. Was war das? Ein bißchen im Auto herumzukutfchieren, vom Frack ins Pyjama, vom Eut ins Trikot zu springen. Ein bißchen mit den Armen herum- fuchteln und bei jeder Ohrfeige, die nicht einmal echt war, in die Lust zu knalle»!. Lappalie! Wer ein Matador von heute ist, kriegt
Bekämpfung des Rechtsbolschewismus zeigt. Aber nichts wäre hier gefährlicher, als auf halbem Wege stehen zu bleiben. Die breiten Volksmassen beweisen tagtäglich, daß sie mit Energie und Begeisterung hinter jeder Regierung stehen wer- den, die diesen Kamps bis zum Ends durchführt. Sie sind von glühendem Kampfeswillen und Kampfesmut gegen die Reaktion beseelt. Möge die Regierung sie nicht enttäuschen!
Arbeiter! Angestellte! Seamte! Die Ermordung Erzbergers, dieses erneute sichtbare Zeichen für das Vordringen der Reaktion, läßt die Gefahr für den Bestand der Republik und aller ftelhcitlichen Einrichtungen erkennen. Dieser Gefahr muß mit aller Entschiedenheit begegnet»verden von allen schaffenden und rechtlich denkenden Menschen. Zu gewalkiger und machtvoller Demonstration rufen des halb nach vorheriger Verständigung die gewerkschaftlichen Spihenorganisationen für das ganze Reich auf. Zu Berlin versammeln sich am Ri i t l w o ch, den 31. August 1921, nachmittags 4i/2 Uhr. im Lustgarten alle Beamten. Angestellten und Arbeiter, die die Freiheit der PerfvA und des Wortes verteidigen wollen. Alle Beamten. Angestellten und Arbeiter müssen so zeitig ihre Arbeitsstätten verlassen, daß sie zur oben angegebenen Zeit im Lustgarten sind, wohin in geschlossenem Zuge unter Vermeidung der Berührung der Bannmeile zu marschieren ist. In den Krankenhäusern, Gas-, Wasser- und Elektrizitätswerken ist der Betrieb, soweit als not wendig, aufrechtzuerhalten. Die Straßenbahn, die hoch- und Untergrundbahn. sowie die Stadtbahn sollen fahren. Alle Schichtorbeiter und Dien fk freien müssen sichum2Uhrinihren Betrieben zur Teilnahme am ge- schloffenen Abmarsch zur Demonstration einfinden. Arbeitslose treffen sich an ihren zuständigen Arbeitsnachweisen und begeben sich von dort nach dem Lustgarten. Arbeiter! Angestellte! Beamte! Seid Euch der wichtigkeil des Augenblicks bewußt! Protestiert in gemein- samer Front gegen die Reaktion, gegen den politischen Word, für Freiheit und Recht! Gewerkschastskommistlon Heriins und Umgegend. V o l l me r h a u s. �Ugeml freier�ngestelltenbunö, Grtskartell Groß-Serlin. F l a k a u. Otto. S ch i k o r a.
Die Gewerkschaften beim Reichskanzler. Von gewerkschaftlicher Seite wird uns mitgeteilt: Gestern nach« mittag fand im Reichskanzlerhause eine Besprechung von Vertretern des Allgemeinen Deutschen Gewerkschaftsbunde», des Gcwerkschafts- ringes deutscher Arbeiter-, Angestellten- und Bcanttenverbände und des Afa-Bundes mit dem Herrn Reichskanzler statt. Die Vertreter der Gewerkschaften wiesen auf den durch die jüngste Mordtat blitz- artig beleuchteten Charakter der politischen Situation hin und schil- derten die in den Reihen der Arbeitnehmerschast vorhandene starke Beunruhigung. Es wurde von ihnen mit Bedauern festgestellt, daß die am 20. März 1320 zur Sicherung der Republik getroffenen Ber- einbarungen(3 Punkte) bis heute unerfüllt geblieben seien und daß seitdem die Reaktion immer mehr erstarkt sei. Ausschreitungen schwerster Art gegen das Ansehen der Republik und deren Einrich- tungen hätten sich ereignet, die Fahne der Republik sei mehr als einmal Gegenstand der Verhöhnung und Vernichtung gewesen, Ver- anstaltungen ehemaliger militärischer Formationen seien mit Ber -
keine Ohrfeigen: er haut sie selbst. Er haut nicht Ohrfeigen, er schlägt Knockouts. Allerdings, die Matadore von heute sind nicht langlebig. Da kann kein Jüngling sich sagen: ich will wie Breiten- sträter sein, denn morgen erhebt sich Spalla in unbeschreiblichem Glänze und übermorgen Eowler und dann Carpentier und jetzt gar Demosey! Ein schwerer Beruf ist das geworden, der Matadoren- beruf von 1921! Dafür sind das aber auch Kerle! Wetten: Goethe und Schiller und Kant zusammen werden nicht eine Runde gegen einen Helden von heute stehen!
Ein Klassiker der tsinterkreppe.(Zu Paul de Kocks 50. Todestage.) Der Name Paul de Kocks lebl Zwar in der Kulturgeschichte fort, denn er ist der Schilderer des Pariser Kleinbürgertums ge- wesen, wie es sich unter dem Bürgerkönigtum entfaltete und von den Daumier, Gavarni , Henri Monnier u. a. im Bilde festgehalten wurde. Seine Romane sind auch hie und da neu aufgelegt worden, aber man liest sie nicht mehr, und so gehört seine Stellung heute vor allem oer Geschichte des Publitumsgeschmacks an. Paul de Kock war im zweiten Viertel des 19. Jahrhunderts wohl der ge- lessnfte Schriftsteller Europas . Während er in Paris selbst neben der gewaltigen Gestalt eines Balzac und der stärkeren Begabung eines Sue nicht so recht auskommen tonnte, galt er in der Provinz und in dem ganzen nach der„Sonnenstadt" blickenden Ausland als die Verkörperung des echt pariserischen Glanzes. Alles, was man an den Franzosen bewunderte, ihre Leichtlebigkeit, ihren Lebensgenuß, die Frivolität der Sitten, die sich mit einer gewissen Eleganz paarte, das glaubte man in den Szenen dieser Roman« wiederzufinden. So jagten sich förmlich die Uebersetzungen seiner Werke, und die beliebtesten Unterhaltungsschriftsteller traten in seine Fußtapfen. Der Hintertreppenroman, der auf die niederen Instinkte des Publikums spekuliert und stets auch im Salon gelesen wird, ist eigentlich von Kock begründet'worden. Der 17jährige Banklehrling, der bereits 1811 mit einem kleinen Roman„Das Kind meiner Frau" als Schriftsteller auftrat, hat durch sechs Jahrzehnte unermüdlich geschrieben und eine ungezählte Reihe humoristischer Bühnenstücke und Romane hervorgebracht. Paul de Kock besaß zweifellos eine hohe Gabe scharfer Beobachtung des Alltagslebens und wußte Gegenstände und Personen, die die Literatur vorher der Beachtung nicht für wert gehalten hatte, mit lebendigem Realismus und keckem Humor darzustellen. Tiefere Konflikte, sittliche Forderungen existierten für ihn nicht, und wo er einmal als notwendigen Gegensatz rührende oder traurige Dinge darstellt, da gerät er in eine weichliche Sentimentalität. Der fran- zösische Spießer in seiner ganzen Behäbigkeit und Lächerlichkeit ist der 1)eld dieser Romane und ihr Inhalt die tnpisch« französische Ehe- bruchsgeschichte, die so stark auf die Literatur der andern Völker eingewirkt hat. Me Ludwig Thoma begraben wurde. Dies letzt« Kapitel im Leben des frohgemuten Spötters und derbfrischen Satirikers von einst, ist die wenig erfreuliche Fortsetzung des andern,„wie Ludwig Thoma ein Unfreier wurde". Also in Egern am Tegernsee ist er beigesetzt worden— inmitten der bayerischen Voralpenlandschast, die ihm Heimat und vor allem ein Herztrost war. Aber weiter:„an der Seite seines Freundes und Landsmannes Ganghofer"(sagt der
unglimpfungen der Einrichtungen der Repubüt verbunden gewesen. Gegen derartige Handlungen des Hochverrats, soweit sie von rechts kämen, seien die Organe der Justiz gar nicht oder nur mit außer- ordentlicher Milde vorgegangen. Die bedenkliche innerpolitische Eni- wicklung zeige sich aber ganz besonders in den Mordtaten gegenüoer republikanisch gesinnten politischen Persönlichkeiten. Die Ermordung des Abg. Gareis in München sei bl» heute noch ungesühnk; der Mord an Erzberger sei symptomatisch für die politische Atmo- sphäre. Die Vertreter der Gewerkschaften richteten daher an den Reichs- kanzler die dringende Aufforderung, zur Beseitigung dieser Zustände in schärfster Weise durchzugreifen. Insbesondere forderten sie die Aufhebung des Ausnahmezustandes in Bayern , Mitteldeutschland und Ostpreußen , das Verbot für Ange- hörige der Reichswehr , an antirepublikanischen Kundgebungen teil- zunehmen, widrigenfalls sofortige Bestrafung und Entfernung aus der Reichswehr erfolgen müsse, unerbittliches Vorgehen gegen die unmittelbare und mittelbare Verherrlichung des politischen Mordes und der Anrcizung dazu in Wort und Schrift, schärfstes Zufassen bei der strafrechtlichen Verfolgung politischer Mörder und deren Helfershelfer, wie überhaupt die Ergreifung energischer Maßnahmen zur Sicherung der demokratischen Republik . Die gewerkschaftlichen Vertreter erklärten ausdrücklich, daß die hinter ihnen. stehenden 11 Millionen Arbeiter, Angestellten und Beamten willens feien, sich zum Schutze der demokratischen Republik der Regierung rückhaltlos zur Verfügung zu stellen. Sie erwarteten von der Regierung, daß sie unverzüglich die erforderlichen Maßnahmen treffe. Der Reichskanzler erklärte in seiner Erwiderung, daß er die von den Vertretern der Gewerkschaften vorgetragenen Besorgnisse teile. Es sei daher bereits eine Verordnung erlassen, die geeignet sein dürfte, den besprochenen Mißständen nachdrücklich zu Leibe zu gehen. Er begrüßte e-, daß die Vertreter der Gewerkschaften sich in so entschiedener Weise hinter die Regierung stellen wollten, um sie bei der Sicherung der Republik nachdrücklichst zu unterstützen. Wegen Aushebung de» Ausnahmezustandes, die auch er für wün- schenswert halte, sei mit den betreffenden Ländern in Verbindung zu treten. Die hinsichtlich der Rechtsprechung gegebenen An- regungen würden Gegenstand einer bevorstehenden gesetzgeberischen Maßnahme sein.— Der Reichskanzler behielt sich vor, den Veretretern der Ge- werkschaften über die Wirkung der getrosfeuen Maßnahmen in den nächsten Tagen eine Mitteilung zukommen zu lassen. Der Deutsche Beamtenbnnd ist gleichfalls mit den gewerkschaft- Jchen Spitzenorganisationen in Fühlung getreten und hat erklärt, aß er jeden politischen Mord aufs schärfste verurteilt und von der. Regierung durchgreifende Maßnahmen zur Entgiftung der politischen Atm«sphäre erwartet. Auch der Deutsche Beamtenbund ist bereit, die Bersassung gegen jeden gewaltsamen Angriff mit allen Mitteln zu schützen._
Aufruf öer Chriftlichen. Von der Leitung des Deutschen (christlich-nationalen) Gewerk- schaftsbundes wird die gegenwärtige gespannte innerpolitische Lage wie folgt beurteilt: Inmitten der von langer Hand planmäßig vorbereiteten, die wirtschaftlichen Röte breitester Volkskreise und die ollgemeine poli» tische Erregung skrupellos ausnützenden Parteitämpfe ist die Ermordung Erzbergers erfolgt. Der Deutsche Gewerkschaftsbuud ist mit allen ehrliebenden und politisch urteilsfähigen Menschen einig in der rückhaltlosen Verurteilung dieses Meuchelmordes. Der Deutsche Gewerkschaftsbund steht fest a u f d emx Boden der deutschen Voltsgemeinschaft. Wer sich. zu ihr bekennt, muß, besonders in erregten Zeiten, den Mut haben, die sich daraus ergebenden Pflich- ten vorbehaltlos und nach allen Seiten zur Geltung zu
„Lokal-Anzeiger"). Wie? der Kaiserfreund, der Familienblatt- romanschreiber Ganghofer war sein Freund? Nun, ja, sein Jagd» freund— aber sonsten hoffentlich eins seiner Modelle.„Der Orts- pfarrer. hielt die Trauerrede. Die Gebirgsschützen in ihrer histori- schen Tracht waren als Ehcenkompagnie aufgezogen... Ein kleines Geschütz feuerte für den Ritter de? Eisernen Kreuzes den Ehrensalut... Armer Peter Schlemihl! Daß sust dir das passieren mußte. Aber freilich. Tote können sich ja weder wehren noch rächen. Die neue Vildsielle für Preußen ist jetzt verwirklicht worden. Der preußische Staat hat der Stelle, die in der Bauakademie am Schinkel- platz vorläufig untergebracht ist, die vorerst erforderlichen Betriebs- mittel zur Verfügung gestellt, in Zukunft soll sich das nach kaufmänni- schen Grundsätzen zu leitende Institut aus seinen eigenen Erträgen selbst erhalten. Ihr wurde der Deutsche Kunstverlag angegliedert, der ihre geschäftliche Vertretung nach außen übernahm. Die Bild- stelle bleibt von der Mehbildanstalt her zu einem Teil eine photo- graphische Anstalt zur Wiedergabe von Kunstwerken im Interesse der gesamten Kunstwissenschaft, aber darüber hinaus erstrebt sie bild- mäßige, ästhetische Wirkung in weiteren Kreisen. Eine weitere Auf- gäbe ist die Schaffung eines Zentralnachweises und eines Gesamt- kataloges der kunstwissenschaftlichen Photographie und die Bildung eines Plattenarchios großen Stils. .Rehmen Sie doch eine andere!" Also antwortete da» erz- bischöfliche Amt in Prag auf das Gesuch eine» Schäfleins um De- nehmigung der Ehe mit einer Protestantin. Der Brief, den wir in Stefan Großmanns Tagebuch finden, lautet wörtlich: „Auf Ihren Antrag beim katholischen Pfarramt in Habel- schwerdt in Schlesien zwecks Ihrer Derchelichung mit der Protestan- tin Auguste Michlan in Habelschwerdt muh Ihnen das bischöfliche Amt in Prag mit tiefem Bedauern mitteilen, daß es infolge der großen Schwierigkeiten nicht möglich ist, die Ehe zu genehmigen. G. vorg. Gen. das bischöfliche Konsistorium. diD. Der hochw. Herr Bischof läßt Ihnen mitteilen, daß Sie sich eine andere aussuchen, es gibt ja noch so viele andere. gez. i. B.:(Unterschrift), bischöfl. Notar."
Bübneiichrouit. Die V o I k Z b ü b n e und Cliarlotte Schul» baben ibren bis Schlutz der neuen Spielzeit lausenden Vertrag in gegenseitigem Einverständnis gelöst. Im Deutschen Overnhause werden infolge der Verlängerung der Polizeistunde die Vorstellungen vom 1. September an in der Regel statt um 7 Uhr erst um 7'/, U h r beginnen. Das nächste städtische Ztolkskonzert de? Phstbarmonllchen vrch-ster» findet am TienSlng, den 30. Angust in der Philharmonie, Bernburger £tr. 22—25, statt. Beginn 8 Uhr. Programm; Sinfonie Nr. 1 von Beethoven. .lonzert Nr.» für Violine von S. Vicuxtcmps. Ouvertüre zu.Oberon" von Weber, Jrrlichtertanz. Sylphentanz und Ungarischer Marsch aus Fausst» VeidammniS von H. Berlioz. Das Pbilbarinonifche Orchester eröffnet seine Dinterspielzeit durch ein volkstümliches Konzert am Sonntag, den». September, unter Leitung von Pros. Richard Hagel. Thomas-Mann-Bortrag. Der Schntzverband Deutscher Schrift. stcllcr veranstallet in didem Winter eine Reihe von Vorträgen über zeit- und geislesqelchichtliche Themen. Als erster wird Thomas Mann am »0. September im Beethoven- Saal über„Goethe und Tolstoi - spreche«.