Eindruck der Riefenkundgebung.
Die gestrige Kundgebung der 500 000 im Luftgarten hat einen gewaltigen Eindruck auf die Bevölkerung hinterlassen. Selbst der Teil der bürgerlichen Presse, der der Beranstaltung feindlich gegenübersteht, kann sich diesem Eindruck nicht gänz lich entziehen. So muß felbft der deutschnationale LofalAnzeiger" die Massenhaftigkeit des Aufmarsches und die musterhafte Disziplin der Demonstranten widerwillig zugestehen. Ein anderes bürgerliches Blatt schreibt, daß am gestrigen Tage die vielgerühmte Disziplin der Berliner Arbetterschaft sich selbst übertroffen habe. So war es in der Tat, wenn man bedenkt, daß Hunderttausende stundenlang auf den Beinen waren und die rechtsstehende Presse doch nicht den kleinsten 3 wischenfall aufstöbern tann, aus dem sie Rapital schlagen fönnte. Es müßte denn der unverbesserliche Herr Hussong sein, der im„ Tag" feststellt, daß einer Dame das Handtäschchen gestohlen worden sei. Aber er ist vorsichtig genug hinzuzufügen, daß ihr das auch im Stadion hätte passieren fönnen. In ähnlicher Weise suchen auch andere Blätter der äußersten Rechten den Eindrud. der Kundgebung hinwegzu wizeln. Die Methode ist alt und bewährt. Man berichtet irgendeine Dummheit, die irgendein Mann oder eine Frau von den 500 000 gesagt haben soll, womit dann der Beweis" geliefert ist, daß die Masse gar kein Verständnis für den Sinn der Demonstration gehabt hätte. Oder man bemerkt, daß die Maffen ganz ruhig dahingezogen, also gar nicht erregt gewefen feien, als ob sie sich hätten die Brust aufreißen und mit den Fäusten fuchteln sollen. Oder man hat an einem ber vielen tausend Schilder und Plakate etwas auszusetzen
und was solche fleinlichen Mäßchen mehr sind.
Demgegenüber foll aber doch festgestellt werden, daß die ernstzunehmende Presse übereinstimmend den würdigen und imposanten Berlauf der Demonstration zugibt und daß selbst einzelne Stellen in der Rechtspreffe immer wieder zeigen, daß die reaktionären Federhelden bei allem Bemühen, für fich ein Körnchen zu erpiden, sich innerlich doch nicht dem Eindruck haben entziehen können.
Die Demonstration im Reiche.
Groß- Berlin
Soziale Pflicht.
halten werden.
mann seine Opfer gefesselt und, wie die chemische Untersuchung ergeben hat, auch abgeschlachtet und zerstückelt hat. Die chemische Untersuchung hat einwandfrei ergeben. daß sich an dieser Bank Menschenblut und Fasern von Menschenfleisch be finden. Die gleiche Entdeckung wurde ebenso einwandfrei an gleichfalls daraufhin untersuchten Messern, sowohl an der Schneide wie Die Deffentlichkeit erfährt von einer erfreulichen Tatsache. Mo auch an den Messergriffen gemacht. Die chemischen Untersuchungen einstmals der Erdboden von den gesunden Beinen der wilhelmini waren in allen Fällen einwandfrei pofitiv. Bei der heute angesetzten schen Paradesoldaten zerstampft wurde, sollen arme tuberkulöse Gegenüberstellung des Berbrechers mit den vielen von der KriminalKinder, zum großen Teil die Opfer dieses soldatischen Uebermuts, polizei ermittelten und bereits vernommenen Zeugen werden auch geheilt werden. Das heißt man will die Ererzierpläge in Bolfs diese ärztlichen und chemischen Gutachten dem Lustmörder vorge heilstätten verwardein Vis jetzt ist nur ein kleines Gelände für biefen humanen Zweck in Aussicht genommen. Man könnte jedoch Der Aufmarsch der Jugend. die Bergangenheit nicht besser fühnen, als wenn man aus allen Bu der gestrigen Demonstration sei noch über die Beteiligung Rasernen Krantenhäuser und aus allen Egerzierplätzen der deutschen der Arbeiterjugend folgendes nachgetragen: Die meist mit den einzel Lande solche Stätten zur Verbesserung der Volksgesundheit machte. nen Betriebsdemonftrationen eingetroffenen Jugendlichen fammelDie Volksgesundheit heben, heißt in erster Linie, die Tuberkulose ten sich gestern nachmittag auf dem Schloßplage zu einer machtbekämpfen. Nie wieder Krieg gegen die Menschen, aber ein un- rollen Kundgebung. Bom Rande des Begas- Brunnens herab sprach ermüdlicher Kampf gegen die Tuberkulose! Dazu gehört befonders, Genosse Herbert Heiland zu einer vielföpfigen Menge. Wir so lange wir nichts Neues schaffen können, daß alles erhalten haben geglaubt, die Bürfel unseres Schicksals feien am 9. November wird, was sich im Kampf gegen die Schwindsucht bewährt hat: Heil. 1918 gefallen. Sie find geworfen; aber noch hat das Spiel sein stätten, Walderholungsstätten, Fürsorgestellen, Tuberkulosefrankens Ende nicht erreicht. Mag die politische Situation noch so drohende häuser. Gerade die Krantenhäuser für Tuberkulöse Formen annehmen, wie wissen, wie die Würfel fallen müssen dem Broletariat gehört die Zukunft. Die nationalistische Breffeheze hat haben heute eine erhöhte Bedeutung, weil sie Strante aller Stabien, ben Boden vorbereitet auch zu dem Attentat auf Crzberger. Bon auch die für die Anstellung am gefährlichsten, absondern und be- den 329 politischen Morben der letzten zwei Jahre entfallen drei handel. Viertel auf das Schulbtonto der Bourgeoisie. Sie sind zum größten Ein solches Krankenhaus ist die Friedrichstadttlinit Seil noch ungefühnt. Die Republik gibt nationalistischen Verbrechern für Lungentrante zu Berlin , das seit 7 Jahren erfolg- Gefängnisurlaub. Wir wissen nicht, ob Erzberger das letzte Opfer reich im Dienste an diesem voltshygienischen Werte steht. Viele sein wird. Die Arbeiterklasse darf nicht Mord mit Mord vergelten. deutsche Aerzte und Medizinstudenten und zahlreiche Ausländer In der Angst der befizenden Klassen vor dem Wiederauftreten Erzhaben an dieser Stätte der Humanität und Wissenschaft belehrende bergers in unserem öffentlichen Leben spiegelt sich die Furcht vor der Anregung gefunden. Das leider allzu reichliche Material der leiden- Republik wieder. Nie war der Augenblid günstiger, die Republik zu verantern als jetzt. Demokratisierung der Verwaltung, Auflösung den Menschen, aber auch die Mannigfaltigkeit der ärztlichen und der geheimen militärischen Formationen das sind die nächst sozialen Behandlungsmöglichkeiten konnten mitten im Universitäts - liegenden Forderungen der Arbeiterschaft. viertel der Weltstadt studiert werden. Nach Beendigung der Gesamtfundgebung demonstrierte die
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Das neue Telephonbuch.
Nun droht der Friedrichstadtklinik für Lungentrante die Arbeiterjugend unter dem Gefange von Kampfliedern in den we st Schließung. Man left in den Beitungen aller Parteien mit Berlichen Stadtvierteln Berlins . Am Wittenbergplat bitterung, die entfige Notenpresse tönnte nicht das winzige Bündel sprach zum Abschluß der Demonstration Genosse Rüdiger. Mit Don Geldscheinen herstellen, die zur Erhaltung dieses unbedingt dem Gefang der Internationale und unter Hochrufen auf die soziali. notwendigen Inftituts nötig sind. Sollte ein leeres Gerede bleiben, ftische Republik fand die Kundgebung ihren Abschluß. was in den Zeitungen geschrieben wird, daß diese Anstalt der sozialen und wissenschaftlichen Arbeit um jeden Preis weiterbestehen muß? Die finanziellen Kräfte des Mannes, der jahrelang aus Potsdam , 1. September. ( Eigener Bericht des Borwärts".) reinem Idealismus und ohne jedes Gewinnintereffe die Klinit er- wie die Nebenstellen Dritter. Es wird diesen Personen bei Das Fernsprechbuch enthält fortan die Hauptstellen fo Ohne Zwischenfall und Störung verlief gestern die Rundgebung, zu halten hat, sind erschöpft. Nähme der preußische Staat die Vor der erstmaligen Uebergabe des Anschlusses unentgeltlich ins der das Gewerkschaftskartell im Verein mit den Ortsgruppenleitern ber drei sozialistischen Parteien aufgerufen hatte. Der Alte Friz" schläge des ehemaligen Kultusministers Haenisch an und machte er aus geliefert. Bei späteren Auflagen ist das neue Buch binnen in der Zimmerstraße war bis auf den legten Blaz gefüllt und sog.r sich zum Eigentümer und Verwalter der Klinik, er würde nur eine 14 Tagen gegen Rückgabe des alten bei der von der Telegraphenin den Nebenräumen standen die Zuhörer. Für die SPD. sprach selbstverständliche soziale Pflicht erfüllen. Sogar politische Gruppen, verweitung bestimmten Dienststelle abzuholen, da Maffender Landstagsabgeordnete Eiering, für die KPD . Leo- Spandau und die rechts gerichtet sind und die sonst gewiß nicht mit einem Ueber zustellungen bei dem zunehmenden Umfange der Bücher nicht mehr für die USB. der Gewerkschaftssekretär Hirsch. Eine die Forde maß fozialer Weichheit belastet sind, wollen mit parlamentarischen Teilnehmer gleichzeitig eine größere Zahl der Bücher geliefert er überall mit Hilfe der Briefträger durchführbar sind, zumal viele rungen der Gewerkschaften und der politischen Organisationen der Mitteln die Zukunft dieser Stätte der Heilung und Forschung halten. Ueber die Regelung des Abholverfahrens erhalten die TeilRepublikaner betonende Resolution wurde angenommen. Wie mitgeteilt wurde, findet die Beerdigung des Arbeiters Franke, der am sichern. Die Parteien der sozialen Gerechtigkeit nehmer rechtzeitig Nachricht. Wird das Buch nicht abgeholt oder Sonntag tödlich getroffen wurde, am Freitag nachmittag 5 Uhr von werden wissen, wie sie zu antworten haben, wenn im Hauptaus- die Zustellung gewünscht, so bringt es die Poft gegen eine Gebühr der Leichenhalle des Friedhofs aus statt. Die Betriebe beteiligen chuß des Landtags beim Etat des Kultusministers diese von 1,50 m. ins Haus. Das alte Buch muß dabei zurückgegeben sich daran geschlossen. Für seine Hinterbliebenen veranstalteten die wichtige Frage zur Erörterung kommt. Bersammelten gestern eine Zellersammlung.
Frankfurt ( Oder), 1. September. ( Eigener Drahtbericht des " Borwärts".) Die von der Sozialdemokratischen Partei, den Unabhängigen und dem Gewerkschaftskartell gemeinsam veranstaltete Demonstration nar außergewöhnlich start. Die Massen, die nach Beendigung des Umzugs auf den Rathausplatz geführt wurden, mußten geteilt werden, da der Platz für sie nicht ausreichte. Der Andrang war so ftart, daß es den Ordnern faunt gelang, die Maffen unterzubringen. Man schätzt die Teilnehmerzahl auf über 16 000. Für unsere Partei sprach Genosse Schulz, für die Unabhängigen Wildner, In einer Resolution, die unter stürmischem Beifall zur Annahme gelangte, wurde die Empörung der Demonstranten über die pettische Mordhege zum Ausdruck gebracht und gefordert, daß eine fchleunige Umbildung der preußischen Regierung erfolge, wobei auf jeden Fall die an der Mordatmosphäre mitschuldigen Rechtsparteien auszuschließen feien.
Erhöhung der städtischen Tarife.
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werden. Dies ist aus Betriebsrücksichten notwendig, meil durch den Gebrauch veralteter Verzeichnisse sehr viele Falschverbindungen und unnötice Anfragen bei den Auskunftsstellen der Fernsprechämter veranlaßt werden. Wird das alte Buch nicht zurückgegeben, so stellt die Telegraphenverwaltung wenen der bestehenden hohen Preise für Altpapier dem Teilnehmer ein Zehntel des Berlaufspreises des Fern sprechbuches in Rechnung.
Nacktbaden und Polizei.
Das Nachrichtenamt des Berliner Magistrats teilt mit: Der Magistrat hat sich heute erneut mit den Lohnjorde. rungen der städtischen Arbeiter und Hilfskräfte beschäftigt. Die Funktionäre der letzteren hatten bekanntlich das schon recht weitgehende Angebot des Magiftrats einen Stundenzuschlag von 80 f. zu gewähren- als zu niedrig, und zwar namentlich auch Ats am Sonntag in einem abgelegenen, von größerem Aus deshalb abgelehnt, weil der Magistrat gleichzeitig einem Abbau der flugsverkehr nicht belebten See hinter Ertner, fo fchreibt uns übermäßig hohen Buschläge der Arbeiter, vor allem für die Nacht ein Leser, etwa hundert Männlein und Weiblein in adamitischem und Sonntagsarbeit verlangte. Die letzteren sind derartig hoch, daß Kostüm babeten, tauchte plöglich die aus Forstbeamten gebildete foz. B. der Betrieb der Straßenbahnen an Sonntagen genannte eu erwache auf und protestierte gegen die Unfittlichfrog teilweiser Ueberfüllung ber Wagen mit unterbilang feit. Namentlich der eine der beiden Forstonfels spürte das Bearbeitet. Nachdem die Versuche des Magistrats zu diesen neuen dürfnis, sich die Babenigen aus allernächster Nähe zu besehen und ihm drohenden Lasten von Reich und Staat einen Zuschuß zu er zu erklären:„ Solche Schweinerei ist bisher hier nicht Mode ges Landsberg a. d. W., 1. September. ( Eigener Bericht des Bor- halten, gescheitert waren, mußte der Magistrat bei seinem Beschluß wesen und wird auch in Zukunft nicht geduldet!" Die Badenden wärts".) hier gestaltete sich die Demonftration für die Republit zu von 80 B. Stundenlohnzuschlag beharren. Auch an dem Grundjak ließen sich aber nicht aus der Gemütlichkeit bringen und waren der einem Massenmeeting, wie es Landsberg faum je gesehen hat. Der Einteilung des Abbaues der nicht berechtigten hohen Zuschläge Meinung, daß ein Feuerwächter fein Tugendwächter sei, alfo Wald. Sammelplatz war„ Tivoli". Hier formierte sich der Bua, um nach mußte festgehalten werden. Mit dieser durch die allgemeine Teue- brände zu verhüten, aber sich dienstlich nicht um Sittlichkeitsfragen dem Marktplatz zu marschieren. Dort sprach vor gut 10 000 Personen rung bedingten erneuten Lohnerhöhung und mit der Erhöhung der zu bekümmern habe. Sie drohten, an die Polizei zu telephonieren der Genosse Fuß( Berlin ). Beifallsftürme brachen aus, als unser Beamtengehälter werden der Gesamtbevölkerung neue Lasten auf- und taten das auch. Das zuständige Polizeiamt hat ihnen aber, wie Redner die Bedingungen befannt gab, unter denen wir bereit sind, criegt, so daß sich eine Erhöhung der Tarife der städtischen fie später noch entrüfteter im Gasthof erzählten, draftisch geantwortet: die Regierung zu unterstützen. Der am Orte ansässige Sekretär der Werte sowie der städtischen Steuern nicht umgehen läßt. Ra, follen wir etwa hundert Badenden die Badehose anziehen? KPD. bekannte fich offen zu den Ausführungen des Genossen Fuß Es müssen daher aus den städtischen Werten rund 60 Millionen und mir fchiden teine Beamten, weil es zwedlos wäre und auch gar und gelobte, die auf dem Marsch befindliche Einigkeit mit allen der Rest aus einer Erhöhung der Gewerbesteuern herausgeholt wer- fein gefehliches Berbot des Badens ohne Badehose besicht." So Kräften zu fördern. den. Insbesondere bedingen die neuen Lohnforderungen eine Erist's richtig. Wem das Nacktbaben nicht paßt, der soll nicht hinsehen Görlitz , 1. September. ( Eigener Bericht des„ Borwärts".) Die höhung des Gaspreises, der schon infolne der Erhöhung und es nicht so machen wie jene beiden alten Jungfern aus Demonstration in Görlig wies eine riesige Beteiligung des Kohlenpreises an sich eine Erhöhung um 10 Pf. erfahren muß, Berlin W., die den Badestrand von ihrem Hotel aus mit dem auf. Auf dem Dresdener Platz, wo der Zug endete, erwartete eine um weitere 15 Bf. pro Kubikmeter, so daß wir nunmehr auf Fernglas abfuchten und sich dann über allzunacktes Menschenfleisch riesige Menschenmenge die Maffen; insgesamt waren etwa 15 000 einen Preis von 1,75 m. fommen werden. Entsprechend muß der beschwerten. Menschen beisammen, die den Reden der Genoffen Taubadel und Elettrizitätspreis je Kilowattstunde von 3 M. auf
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Raufboden und Destille. Genosse Richard Lohmann schreibt uns: Der Roten Fahne" sind meine Ausführungen im Borwärts" über die Tätigkeit der kommunistischen Fraktion im Roten Hause gewaltig in die Glieder gefahren. Am Mittwoch abend wibinet fie gleich zwei Artikel bem ihr notwendig erscheinenden Ab=
Buchwiz Gegen den politischen Mord für die Republic" in einer 3,50 m., der des Wassers von 0,90 auf 1 mt. erhöht Eine Bierlingegeburt wird aus Seehausen in der Altmart in dem Sinne geholtenen Entschließung stürmisch zustimmten. merden. Desgleichen läßt sich eine weitere Erhöhung des gemeldet. Dort zeigen Karl Diedmann und Frau die glückliche Ge Karlsruhe , 1. September. ( WTB.) Annähernd 30 000 Ber- Fahrpreises für die Straßenbahn, der zurzeit befannt burt von Bierlingen hocherfreut an. Mutter und Kinder sollen fich fonen nahmen auf dem Marktplatz mit Beifall die Ausführungen fich 1 m. beträgt, nicht umgehen. Da aber der Sonntags- und Nacht den Berhältnissen entsprechend wohl befinden. des sozialdemokratischen Reichstagsabgeordneten Schöpflin und des betrieb der Straßenbahn infolge der während dieser Zeit gezahlten unabhängig- sozialistischen Staatsministers Johann Junk entgegen. erhöhten Lohnzuschläge unwirtschaftlich ist, so scheint es gerecht Sodann bildete fich ein gewaltiger Demonstrationszug, der fertigt, diese Buschläge auf die Fahrten zur Nachtzeit abzu fich nach seiner Rückkehr auf dem Marktplatz in voller Ruhe auflöſte. hürden. Demgemäß soll nunmehr für eine Straßenbahnfahrt in Mannheim , 1. September. ( Eigener Drahtbericht des Bor- der Zeit wärts".) In einer glänzend verlaufenen Demonstration der nach 10 Uhr abends der Preis von 1,50 m. beiden sozialistischen Parteien, an der mehr als 30 000 Personen teilnahmen, demonstrierte geitern nachmittag vor dem Rosengarten erhoben werden. Dies erschien um so weniger bedenklich, als ein lentungsmanöver. Da ihr die fachliche Widerlegung schwer die Mannheimer Arbeiterschaft gegen die reaktionären Anschläge der großer Teil der Fahrgäfte in der genannten Zeit die Straßenbahn wird, begibt sie sich auch auf das persönliche Gebiet und schreibt zum deutschnationalen Mörderclique. Der Redner unserer Partei erntete nicht aus beruflichen Gründen benutzt. Andererseits glaubte der Schlusse:" Wir möchten Herrn Lohmann daran erinnern, daß er es am Schluffe stürmischen Beifall. Eine Resolution, die sich gegen die Magiftrat eine Erhöhung des Fahrpreises an Sonntagen nicht verfehr gut versteht, im Berein mit den Deutschen Bolksparteilern im deutschnationale Revolverpolitik wendet, fand einstimmig Annahme. antworten zu Bönnen, um einem großen Teil der Bevölkerung, Foyer des Stadtparlaments dem alkoholischen Genuß zuzusprechen Die Demonstration ift ruhig verlaufen und hat einen ausgezeichneten namentlich der ärmeren, nicht die Möglichkeit einer Erholung am und daß er das Barlament fchon zur Destille gemacht hat." Der Berfasser dieser Notiz scheint selbst aus der Destille gekommen zu fein, Eindruck hinterlassen. Sonntag zu nehmen. als er feine bahnbrechende Beobachtung gemacht hat, und da dürfte ihm die fein fäuberlich nach Fraktionen getrennten Tische im Foner des Rathauses im Kreise herumgegangen zu sein. Im übrigen ist an der Notiz so viel richtig, daß das Stadtparlament in der Tat bisweilen einer Destille geglichen hat. Ob das auf ,, altoholischen Genuß zurückzuführen war, darüber dürfte die fommu nistische Frattion beffer Auskunft geben tönnen
Diefer letzten Meinung des Magistrats, daß die Straßenbahn nach 10 Uhr abends nicht mehr aus beruflichen Gründen benutzt wird, muß ganz energijch widersprochen werden. Die Masse der Nachtarbeiter Berlins fegt fich nicht aus Kreisen zusammen, die den erhöhten Nachtfahrpreis ohne weiteres zahlen tönnen. Für diese wirklichen Nachtarbeiter muß, falls der Magistrat bei seinem Beschluß beharrt, Borsorge getroffen werden, daß sie durch die beab fichtigte Erhöhung nicht betroffen werden.
Kiel , 1. September. ( Eigener Drahtbericht des Borwärts".) Eine Riesenfundgebung, wie fie am Springquell der Revo lution felten gesehen wurde, veranstaltete gestern die Kieler Arbeiterfchaft. Um 2 Uhr nachmittags wurde die Arbeit in sämtlichen Be triben eingestellt. Ungeheure Menschenmassen versammelten sich um 3 Uhr, dem Rufe der Gewerkschaften und der sozialistischen Barteien folgend, auf dem Ererzierplak inmitten der Stadt. Der Platz er mies fich als zu flein, um fämtliche Teilnehmer an der Dentonstration, beren 3ahl auf etwa 40 000 geschätzt wurde, zu fassen. Nach kurzen Ansprachen des Reichstagsabgeordneten GeDas Konto des Lustmörders. roffen Ega er stedt und eines unabhängigen Genossen, in denen Die Untersuchung vor dem Abschluß. scharf zum Ausdruck fam, daß die Geduld des werftätigen Bolkes ein Ende hat und daß es nicht mehr gewillt ist, die unverschämten Bro- Die Berbrechen des Lust mörders Großmann dürften votationen der Reaktionäre zu dulden, formierte fich die Menge zu im Laufe des heutigen Tages ihre restlose Aufklärung finden. Außer einem schier endlosen Zug durch die Stadt, der einen über dem von der Kriminalpolizei bisher zusammengetragenen schweren wältigenden Eindruck hinterließ. Die Kommunisten hatten sich der Belastungsmaterial, durch das dem Verbrecher vier MädchenRundgebung angeschlossen. Bremerhaven , 1. September. ( Cigener Drahtbericht des„ Bor. morde nachgewiesen werden sollen, haben gerichtsärztliche und wärts".) In der Mittagsstunde fand hier eine große Massenver- chemische Untersuchungen der in der Großmannschen Wohnung befammlung auf dem Marktplatz statt. Drei Redner hielten Ansprachen. fchlagnahmten Sachen und Geräte ein für den noch immer hartnäckig Danach begann der Umzug durch die Unterweserorte, bei dem mehr leugnenden Berbrecher geradezu vernichtendes Resultat als 15 000 Teilnehmer gezählt wurden. gezeitigt.
Münster ( Westfalen ), 1. September. ( WIB.) 3u einer gewaltigen Rundgebung gestaltete sich die von der SPD. , USPD . und den Freien Gewerkschaften veranstaltete Demonstr a tion. Die dicht gedrängte Menge zollte den Rednern lebhaften Beifall. Mit einem begeisterten Hoch auf die Republik löfte fich die Bersammlung in Ruhe und Ordnung auf.
als wir.
Für das Oberschlesier- Hilsswert. Am Sonnabend, den 3. September, werden auf Beschluß des Verbandes der Kaffeehausbefizer Deutschlands in jedem Kaffee im Deutschen Reiche 5 Proz. der Gesamtlofung dieses Tages aus eigenen Mitteln von allen Kaffeehaus. befizern für das Oberschlesier- Hilfswerk geftiftet werden. Es wird ausdrücklich darauf hingewiesen, daß besondere Sammlungen an diesem Abend in den Kaffeehäusern Groß- Berlins nicht vorge nommen werden..
Zum Kinderfest des Bezirksamts Wedding am Sonnabend, den 8. Eeptember, treffen sich alle Genoffen und Genoffinnen des TouristenVereins Die Naturfreunde"( Bezirk Groß- Berlin) um 2 Uhr an folgenden fünf Bläßen: Brunnenplay, Gustav- Meter- Allee, Chriftiania- Straße, Ede Rolonieitrage, boorplak, üflerstraße, Ede Eecstrake. Abmarich mit den Kindern um 4,3 11r. Später tommende Genossen finden sich um 1,4 Uhr Der Gerichtsarzt Prof. Dr. Strauch hat die in dem Bimmer bor Schloß Schönbols ein. Die Teilnahme sämtlicher Mitglieder wird beTeilnehmerfarten, Erwachsene und Kinder( Selfer frei) Großmanns vorgefundenen Aschenrefte untersucht und dabei Ent ftimmt erwartet. dedungen gemacht, die es außer Zweifel stellen, daß Großmann auch a 1 M. sind auch noch beim Genossen Stiller, Driesener Str. 23, zu haben. Leichenteile in seiner Behausung verbrannt hat. Jungfozialisten, Gruppe Schönhauser Borstadt Seute Sehr wesentlich sind auch die pom Lebensmittelunterfungsamt vorabend 8 Uhr bet Tar, Bichertstr. 69. Vortrag: Die politische Lage. genommenen chemischen Untersuchungen der Bant, auf der Groß- Referent: Genosse Poets.