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Die preußische Regierungsfrage.
! daß in dieser Weise eine Partet nicht gegen sich selber Politik treiben kann. Jedenfalls geht aus dem allen hervor, daß man In der Presse der bürgerlichen Demokraten und des Zen- das Kabinett Stegerwald nicht einfach um die Sozialdemo trums wird jetzt sehr viel über die Umbildung der preußischen fratie verlängern fann, denn dieses Kabinett hat seine bisRegierung geschrieben. Allgemein wird der Wunsch geäußert, herige Politik auf die ausgesprochene Unterstüßung der Rechtsdaß die Sozialdemokratie wieder in die preußische Regierung parteien eingerichtet. Bielmehr ist eine Aenderung des eintrete. Dabei möchten wir aber gleich der Bersion entgegen Gesamtturses notwendig, zu der das preußische Zentreten, als ob die Sozialdemokratie quasi als Bittstellerin mit trum selber seinen Teil beitragen müßte. Was im einzelnen dem Hute in der Hand vor der Tür des Kabinetts Stegerwald hierzu erforderlich wäre, darüber zu sprechen, wäre noch veterschiene und demütig um Einlaß flehe. Wir können vielmehr früht. Hier soll zunächst einmal das Problem als solches feststellen, daß in den bürgerlich- republikanischen Parteien unzweideutig festgestellt werden. selber die Erfenntnis um sich greift, daß mit diesem Kabinett in Breußen nicht weiter regiert werden kann, sondern daß das Kabinett Birth einer zuverlässigeren Stüße im größten Bundesstaate bedarf. So schreibt heute das B. T.":
Die Rechte provoziert weiter.
baß ihr trauriger Mut", fich in Beschimpfungen der jetzigen Staatsform und ihrer führenden Männer zu ergehen, schließlich seine Grenzen hat. Unter dem Kaiserreich wurde Beamten, welche diese Grenzen verletzten, mit Hilfe jenes berüchtigten und leider heute noch bestehenden Kautschutparagraphen, der von der Achtung spricht, welcher sich ein Beamter in und außer dem Dienst würdig zeigen muß, einfach das Genic abgedreht. Diese Bestimmung anzuwenden, wäre der Republik nicht würdig.( Wenn sie heute noch an gewandt wird, so geschieht es nur gegen sozialistische Beamte.) Auch hätte ihre Anwendung in diesem Fall feinen 3wed, weil in den Disziplinargerichten noch immer durchweg höhere Beamte fihen, die von gleichem Teig gebacken sind wie jene, über die sie zu Gericht sizen follen. Es muß also etwas anderes und sofort geschehen, soll nicht das Ansehen der Republik bei der Beamtenschaft Es fann heute, in einem Moment, wo wieder einmal die sozial ernstlichen Schaden leiden. Im Zusammenhang hiermit muß demokratischen Massen es im ganzen Neiche gezeigt haben, daß sie in auch die Frage geklärt werden, was gegen die Eides erster Linie den Schuhwall für die republifanische Staatsform abgeben verweigerer zu veranlassen ist. Würde diese Frage unter der wollen, unmöglich auch nur einen Monat so weitergehen, daß diese Monarchie zu behandeln sein, so wäre es einfach selbstver- gleichen sozialdemokratischen Massen keine Vertretung in der Re- große Erregung, fie drangen in die Häufer ein, holten die Führer ständlich, daß sämtliche Eidesverweigerer- wie gierung des größten deutschen Freistaates haben, sondern wie aus der Rechtsparteien heraus und zogen sie durch die Straßen, es recht und billig ist an die Luft gefeßt würden. gescholtene Schulbuben in der Ede stehen. Es gibt jetzt nur eins: ein wo fie vom Publikum verhöhnt wurden. Nach Meldungen des In der Republik ist jetzt aber der Fall eingetreten, daß die sofortiges und ernsthaftes Berhandeln zwischen den in Frage Bürgermeisters find Berlegungen und Berwundungen nicht vorgeDisziplinarkammer(!) in Hamburg einen solchen Eidesver- tommenten Parteien, sodann konkrete Borschläge an den Minister- tommen. Schuhpolizei ist von Magdeburg nach Neuhaldensleben meigerer mit einer geradezu tindisch anmutenden präsidenten Siegerwald und die möglichst frühzeitige Einbe- unterwegs. Nähere Einzelheiten sind bisher noch nicht festgestellt. Begründung freigesprochen hat. Soll dies Urteil nicht rufung des preußischen Landtags.
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Magdeburg , 2. September. ( WTB.) Die Pressestelle des Oberpräsidiums teilt mit: In Neuhaldensleben sollen von den Rechtspartelen große ichwarzweißrot umränderte Plakate mit dem Aufdruck:„ Es lebe die monargie angeschlagen worden sein. Der Arbeiter bemächtigte fich che
zu unabsehbaren Konsequenzen führen, so darf der Zustand, Dagegen wird in der rechtsdemokratischen Boff. 3tg." Bedauerliche Entgleisungen. der die Möglichkeit zu solchen unerhörten Borstößen gegen wieder einmal die zehnmal abgelehnte Einladung an die SoHeidelberg, 2. September. ( WTB.) Bei den gestrigen Kunddie Republik bietet, auch nicht einen Tag länger gezialdemokratie wiederholt, zusammen mit der Deutschen gebungen fam es zu einigen 3 wischenfällen. Bor bem duldet werden. Auf das neue Disziplinargefeh warten? Boltspartei die Basis des Kabinetts Stegerwald zu Gefängnis, das zurzeit teine politischen Gefangenen, aber Es geht nicht, denn der Himmel ist hoch und das Gesetz noch verbreitern. Die Politiker der„ Boff. 3tg.", die in allen poli- Schwerverbrecher beherbergt, verlangte die Menge die Freilassung weit, sehr weit! tischen Situationen einen glänzenden Instinkt für der Gefangenen. Starfe Sichergeitspolizeiposten hielten die Lore Alle diese täglich unerträglicher werdenden Zustände das Falsche bewiesen haben, scheinen sich auch jetzt über besetzt. Arbeiterführer beruhigten die Menge. Ihrem Eingreifen fönnen und müssen beseitigt werden, und zwar schnell. Es die Lage gründlich zu täuschen. Wenn sie die Entschei- verdankt auch die„ Badische Post", in deren Gebäude die Demens geht nicht mehr an, daß die Reichsregierung die Dinge so dung des Görliger Parteitages abwarten wollen, ftranten eindringen wollten, daß lediglich die Torscheibe eingedrüdt meiter treiben läßt und ihnen untätig zusieht. Was von der anscheinend in der Hoffnung, daß diefer feine Genehmigung wurde. Während des Demonstrationszuges am späten Abend schiuRegierung aus Anstand unterlassen wird, legen die Reaktio- zu einer folchen Koalition geben würde, so verkennen sie die gen junge Burschen mit Stangen Ladenschilder, besonders Hoflicenäre als Angst aus und buchen sich ein Plus. Die breiten in der Partei herrschende Stimmung auf das gründlichste. rantenschilder, herab. Massen der überzeugten demokratischen und sozialistischen Be- Selbst die geringe Minderheit der Partei, die in dem Zuvölkerung aber stehen dieser Zurückhaltung verständnislos fammengehen mit der Deutschen Volkspartei nur eine taf gegenüber, halten sie für Schwäche und werden in ihrem tische Frage sieht, wird den gegenwärtigen Zeitpunkt Paris , 2. September. ( BTB.) Wie Marcel Hutin im„ Echo de Bertrauen zur Regierung schwankend. Deshalb, wenn sicher nicht für geeignet halten, um eine Koalition mit einer größeres Unheil vermieden werden soll, mit den notwendigen Rechtspartei einzugehen. Die Sozialdemokratie tritt nicht um Paris " mitteilt, ist es leicht möglich, daß Finanzminister Gegenmaßregeln nicht länger gezögert! der Ministersessel" willen in ein Kabinett ein, sondern um Doumer im Verlaufe des heutigen Ministerrates zurücktritt. Cr Heraus mit dem Befehl, der Beseitigung aller bestimmte 3iele zu verwirklichen. Im Augenblick werde durch Loucheur ersetzt werden, an dessen Stelle ein aus der Monarchie stammenden Inschriften an Ge- fann es sich nur darum handeln, in Breußen eine Regierung Senator Wiederaufbauminifter werden würde. Es ist aber auh bäuden, an Amtsschildern und Siegeln der republikanischen zu schaffen, die das Kabinett Wirth im Reich möglich, daß das ganze Kabinett zurüdtreten werde. s Behörden innerhalb kürzester Frist! Heraus mit dem Befehl auf das tatträftigste in seinem Kampfe werde dann aber nur eine kurze Krife sein, die wahrscheinlich in der Beseitigung aller Hohenzollernbilder gegen die Reaktion unterstützt. Zu diesem einem Tage gelöst werden würde. aus allen Amtsstuben und Diensträumen der republikanischen Zwecke wäre ein die Deutsche Boltspartei mitumfassendes Clémencean spricht. Ministerien und Behörden innerhalb kürzester Frist! Kabinett ein mehr als untaugliches Mittel. Das Heraus mit dem Befehl der schleunigsten Beschaffung Berliner Organ des Zentrums, die Germania " scheint denn Paris , 2. September. ( WTB.) Die Havas- Agence meldet aus porschriftsmäßiger Flaggen in den Farben der auch anderer Ansicht als die„ Boff." 3tg." zu sein, denn sie Ajaccio : Clémenceau , der gegenwärtig Korsika bereist, hielt bei Republik für die Ministerien und Behörden und ordnungs- fchreibt, ohne der Deutschen Volkspartei Erwähnung zu tun: feinem Empfange im Garten eine Rede, in der er sagte: Ich vermäßiger und vollständiger Beflaggung der Gebäude an FestWenn jetzt seitens der Sozialdemokratie der Wunsch besteht, in teidige den Versailler Friedensvertrag. Der Friedensvertrag darf tagen und sonstigen zu bestimmenden Tagen; heraus aus der die preußische Regierung einzutreten, so fann von vornherein als feft. nicht antastbar sein. Er gibt, wenn man seine Ausführung zuläßt, Zurückhaltung gegenüber den monarchistisch gesinnten BeGenugtuung. Wenn ich in der Frage amten, die man nicht länger wie rohe Eier behandeln darf; in Preußen diesem Wunsch sicherlich fein Widerstand ents dies geschehen, weil die Mehrheit der Alliierten mich dazu veranlaßt stehend angesehen werden, daß seitens der beiden Regierungsparteien der Bolts abstimmung in Oberschlesien nachgab, so ist heraus mit Maßnahmen zum Schuh demokratisch gesinnter und sozialistischer Beamten! gegengesetzt wird. hat und weil die Voltsabstimmung dem heiligen Grundsatz der Selbstbestimmung der Völker entspricht. Dieser Grundsaß wird uns erlauben, die berechtigten Afpirationen des mit Frankreich befreun deten Bolens zu schützen. Verschiedenen Blättermeldungen zufolge beabsichtigt Clémenceau
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Internationale Arbeiterfolidarität.
Heraus mit einem Gesezentwurf, der empfindliche Strafen Man darf sich aber nicht darüber täuschen, daß mit dieser und Dienstentlaffung ohne Bension für jene Beamten vorsieht, fcheinbar einfachen Formulierung das Problem nicht gelöst ist. welche die Republit, ihre Einrichtungen und führenden Das Problem liegt vielmehr im 3entrum selbst, das Männer beschimpfen und verunglimpfen, und schließlich her- fich zurzeit, wie es wohl kaum bestreiten wird, in einer ganz aus mit einem Gefeßentwurf, der die fristlose Dienstentlaffung unnatürlichen Lage befindet. Im Reich richtet der in das politische Leben zurüdzukehren. ohne Pension für Beamte vorsieht, welche der Republit den 3entrums tanzler Wirth in voller Uebereinstimmung Treueid in der vorgeschriebenen Form verweigern! mit der Sozialdemokratie den Regierungskurs scharf gegen Nur mit der Durchführung dieser Maßregeln wird den die Gefahr von rechts. In Preußen regiert der unheilvollen Wühlereien und der maß- und schamlosen Heze 3entrum s ministerpräsident Stegerwald, gestützt auf Brüffel, 2. September. ( TU.) Die Föderation der Brüsseler gegen den Bestand der Republit Einhalt geboten werden. Die Hilfe der beiden Rechtsparteien, nicht zu Gewertschaften protestiert gegen die Art und Weise, in der Deshalb wird auch jede auf dem Boden der Republik stehende leht der Deutsch nationalen. Erst jetzt ist wieder auf die belgischen Militärautoritäten im besetzten Gebiet Partei einem solchen Vorgehen der Regierung ihre Unter- dem deutschnationalen Parteitag das Lob des Herrn Steger- die deutschen Arbeiter zu behandeln versuchen sowie gegen ftügung leihen müssen und leihen. Denn so wie bisher geht wald gesungen worden. Wir nehmen an, daß von den das oft brutale und blutige Vorgehen der belgischen Heereses wirklich nicht mehr weiter! politisch erfahrenen Führern des Zentrums selbst erkannt wird, l angehörigen bei Streifangelegenheiten.
Schwarz- Rot- Gold.
Von Friz Müller, Chemnig.
wiß ist bittere Not in viele Familien eingekehrt, in denen fie früher nicht herrschte.
Die Behandlung der Zuckerkrankheit. Ursprünglich glaubte man, nur Stärke und Zucker seien Quellen der Zuckerbildung, und darauf 3uruf: Na also! gründete fich die früher alleinherrschende Behandlung mit EntDebatteredner: Aber dafür fann die Umwälzung nichts. ziehung der Mehl- und Zuckerstoffe. Später jedoch erfannte man, ( Widerspruch.) Daran ist der Krieg schuld. Der Krieg, zu dem daß beim Diabetiker auch aus Eiweißtörpern, ja selbst aus Fetten Zucker gebildet werden fann. Die Dauerentziehung der Mehlstoffe, Debatteredner:... Und dann besaß der Herr Vor- lange genug dauern konnte( Lärm), der Krieg, der durch Ihre lichen Acetonförper aus Fett zu begünftigen. Ein wesentlicher FortIhre Leute gehetzt haben( Unruhe), der Krieg, der für Sie nicht die strenge Diät" hat jedoch den Nachteil, die Bildung der schädfragende die Geschmacklosigkeit( Unruhe), die neue Reichsfahne Schuld so unglücklich endete.( Große Unruhe.) schritt war somit die Erkenntnis, daß, wenn man die Eiweißförper zu verspotten. Wenn nun die Not durch Ihre Schuld so groß ist( Stürmische start beschränkt und dafür reichlich Mehlstoffe gibt, man das gleiche zurufe: Biel zu anständig war er! Nieber mit dem Schmach- Unterbrechung), wenn sich für viele auch die Butunft recht Biel erreichen kann. Diese Anschauung wurde aber erst völlig gechar 3 malt, fo ist sie doch im Vergleich zu dem, was sie uns flärt, als Prof. v. Noorden, die erste Autorität auf diesem Gebiet, Debatteredner: Er hat sich auch den abgedroschenen Wiz gebracht hätte, wenn es nach Ihrem Willen gegangen wäre, immer die aferturen" mit Erfolg anwandte. noch golden zu nennen!
lappen! Judenfahne!!
geleistet, von der roten Gegenwart
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3uruf: Ist sie auch! Debatteredner:. von der schwarzen 3utunft3uruf: Die Zukunft ist schwarz! Debatteredner:.. und
gangenheit.
Zuruf: Bar sie auch! Debatteredner: Die Bergangenheit erscheint Ihnen von der Rechten deshalb bloß so golden, weil Sie damals die Macht in den Händen hatten( Unruhe), weil Sie überail an der Futtertrippe faßen( Widerspruch), und weil Sie entweder viel zu wenig ober gar keine Steuern bezahlten!( Broße Unruhe.) Hier hat die Revolution einigen Wandel geschaffen.
Walhalla- Theater:„ Die schöne Helena." Mit der Operette foll man es machen wie mit dem Roman: wenn zwanzig neu erschienen der goldenen Ber - find, genieße man einen alten. Wenn das Publikum fich in der Stehbierhalle der modernen Tanzschieberoperetten übersättigt ha, gebe man ihm aus dem feinsten, prickelndsten Weinpokal Offenbach zu trinken. Nun ist die Die schöne Helena" zwar nicht das Meister werk dieses genialen Mufiters; fie liebäugelt fchon zuviel mit der Sentimentalität und Lorit der gefühlvollen Oper und bleibt der schuldig. Aber auch der Reft noch ist Reichtum, Laune, Sieg des beißend- lachenden Satire, der olympischen Verspottung mancherlei gesungenen Tanzes und des Rhythmus. Wer diese Operette im Walhalla- Theater hörte, erkennt fie faum wieder. Der Reiz des 3uruf: Alles hat sie vernichtet! fliegenden Tempos war durch Müdigkeit, die Luft des SchwebendDebatteredner: Aües nicht! Glitzernden durch flares Licht, die gelockerte Bewegung durch starre, 3uruf: Gott sei Danf! massive Wucht ergänzt und verdrängt. Da waren kaum alle Töne Debatteredner: Nein, nicht: Gott sei Dank!, sondern: richtig, und vom Geifte Offenbachs, der ein Rheinländer oder auch Leider!( Unruhe.) Die Revolution hätte noch viel gründlicher vor sich ein Franzose, niemals aber ein Berliner war, drang nichts aus Orchester und Bühnenraum Keine Heiterkeit, fein festliches Auf gehen müssen!( Große Unruhe.) Aber etwas hat sie doch gebracht. wachen, fein Sturmbeifall. Auch im Kalauer follte Maß gehalten ( Unruhe.) Drum ärgern Sie sich fo! Sie hat den alten Klaffen- und werden und das Breittreten after griechischer, talmudischer, BerlinerObrigkeitsstaat( Unruhe) in einen Bolfsstaat verwandelt. Wortwige walat den Stoff so aus, daß die Melodien Nebenfache 3uruf. Der alte Staat war besser! werden. Im Orchester zeigen die ersten vier Afte, daß das Blech Debatteredner: So fagen Sie, weil Ihre Klassengenossen und das Kalbsfell in der rechten Ede alle anaeftrenaten Streicher tot damals die Macht in den Händen hatten.( Widerspruch.) Eine andere machen muß. Der Tirigent hat Mühe, Chor, Instrumente und Errungenschaft der Umwälzung ist auch, daß wir andere Steuer- Soliften nebeneinander zu halten. Es gelingt aber alles fachlich, und gesetze bekommen haben.
übrig.
Noorden veröffentlicht foeben in der Umschau" einen Auffan über die heutige Diabetesbehandlung. Danach bedürfen die Mehlfuren einer ganz bestimmten Anordnung und diätetischen Vorbereitung und kommen ganz besonders schweren Diabetifern mit Acetonausscheidungen zugute. Am zweckmäßigsten erwies sich eine„ Wechseldiät", die bald die Nahrungsreize der Kohlehydrate, bald die der Eimeißförper auf tiefe Stufe niederbrüdt. Erheblich ungünstiger zeigte sich die Einstellung der Kost auf mäßige Einschränkung der unmittelbaren Bufferbildner, verbunden mit mäßiger Einschränkung der Eiweißkörper; und noch ungünstiger, wenn bei dieser Mischkost die Eiweißzufuhr eine übertriebene Höhe erreicht. Die dritte Form unbedingt notwendige Maß. Gelegentliche Hungertage" schädigen der Schonungsdiät" ist die Einschränkung der Gesamtkoft auf das als Einzeltage den Ernährungszustand niemals, sondern entlaften den Zucker Liidenden Apparat derart, daß man selbst bei äußerst schweren Fällen den Zuckergehalt des Harns von 5-7 Broz. binnen 24 Stunden auf Null zurückführen kann. Die moderne Behandlung feßt sich zusammen aus einer einleitenden strengen Schonungsfur, bei der die stark beschränkenden Kostformen vorherrschen, und der Douerfoft, die fich auf verschiedenen Grundformen aufbaut, auf welche in dem Auffah näher eingegangen wird.
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Das Theater in der Königgräher Straße eröffnete die Saison wieder mit den Einaftern, die zulegt der Orsta Stargelegenheiten geboten hatten. In Strindbergs Komödie mit dem Feuer spielen", worin das Geschlechter und Ehethema noch bei aller hintergründigkeit von der humoristischen Seite genommen wird, gab sie das Weibchen bald findlich fotettierend und bald faßenhaft fauchend mit einem resoluten Stich in die Affettiertheiten einer verzogenen Jüdin aus Berlin MW. und mit mancherlei Ballenbergmanieren. Paul Bildt gab den fezierenden, räfonnierenden Freund etwas zu ernsthaft. In dem Kuliffenreißer Satans Maste" überbieten sich Johannes Riemann und die Orsta in einer Theater* spielerei, die sich in Effekthascherei überpurzelt.
-r.
große Entgleisungen fehlen. Auf der Bühne feine Stimme von Reiz; wenn sich Helena auch noch so viel Mühe gibt, das gewiffe Zuruf: Die sind auch danach! Etwas an übertragbarer Laune fehlt ihr. Schlimmer der übel Debatteredner: Gewiß lassen sie manches zu wünschen sprechende Boris mit den fehlaegriffenen Tenortönen. Die Könige lauern auf ihre Effekte und brüllen sie heraus, mathematisch brutal. 3uruf: Schr richtig! Menelaus wirft gut, gerade weil er tnödelt. Kalchas immer dann, wenn er veraißt, sich in den Mittelpunkt zu stellen. Der Chor ist weniger verführerisch als zu falschen Einfäßen verführend. Wohin Die Gesellschaft für Geschlechtsfunde, die im Avril d. J. unter ihr blickt und hört: Talmi. Arbeit ist zu spüren, aber die Fein- Mitwirkung bekannter Aerzte, Bolkswirtschaftler und Bolitiker zur fezuellen fühligkeit einer Spieloper, die Feinhörigkeit eines Mufifers müßte Auftiärung der Bevölkerung, gegründet wurde, wird am 7. September, jeden Taft und jedes Wort revidieren, um vor Offenbach zu bestehen, abends 7%, Uhr, in der Aula des Friedrich- Wilhelm- Gymnasiums, Kochund aus dem Ensemble müßte mancher Dilettant entfernt werden. straße 13, mit einem Bortrag Alte und neue Sittlichkeit an die Deffent &. 5. lichkeit treten. Eintrittskarten 3 M
Debatteredner: Sie von der Rechten rufen: Sehr richtig! Ich möchte nur bemerken, daß in den meisten Fällen, wo Ihnen die neue Steuergesetzgebung nicht behagt, wir sehr zufrieden damit find.( Unruhe.) In allen den Fällen geht es nämlich an Ihren Geldbeutel! Dar um erscheint Ihnen die Zukunft schwarz!( Lärm. Allerhand Zurufe.) Gewiß find die Preise wahnsinnig geftiegen. Ge