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Groß- Berlin

Die geschminkten Häuser.

Mit den Bars und Dielen fing's an. Das waren die vergnügten Häuser, deren Eingang grell und auffallend angestrichen wurde, im Einklang mit ihren weiblichen Besuchern. Bei der Tür blieb es nicht, um die gaftliche Pforte herum wurde das ganze Erdgeschoß festlich getüncht, mit Farben wie aus einem Kinderholzbaukasten, hellrosa, hellblau, giftgrün, lehmgelb, rosenrot, alles ganz primitiv, auch die Zusammenstellungen: lachsrofa mit eigelb, zuderhutblau mit ziegel­rot, wie eben diese Holzhäuschen in der runden Spahnschachtel, mit denen wir als Kinder gespielt haben.

Brandenburger Tor  , Unter den Linden  , Friedrichstraße, Leipziger Bann endlich wird Herr Minifter Dr. Rathenau diese Herren Straße, Dönhoffplay, Morigplay, Kottbuser Tor bis zum Hermann- darüber belehren, daß die passive Resistenz gegen den Geist plaz. Erster Wagen ab Turmstraße 6.45, ab Neukölln 7.30, letzter des Betriebsrätegesetzes nicht dazu angetan ist, den Wirtschaftsfrieden Wagen ab Turmstraße 11,05, ab Neukölln 11.50. Fahrpreise: zu sichern? Turmstraße 1. d. Linden( Ecke Friedrichstr.) 1 M., Kriminalgericht­Leipziger Ecke Charlottenstr. 1 M., Moltkebrüde- Morigplaz 1 M., u. d. Linden- Rottbuser Brücke 1 m., Leipziger Ede Charlotten Straße- Hermannplag 1 m. Die ganze Fahrt foftet 2 M. Dauer der Fahrt etwa 40 Minuten. Die Wogen verkehren in Abständen von 10 Minuten.

Wann endlich wird der Herr Minister Dr. Rathenau die zu­ständigen" Herren Regierungsräte überhaupt von der Wahrnehmung von Aufgaben entbinden, die ihnen so schlecht liegen"? Wann endlich??

Generalversammlung der Betriebsräte.

Um dem allfeits geäußerten Wunsche der verschiedenen Be­ Bolt und Zeit", unsere illustrierte Wochenschrift, liegt triebs- und Gruppenversammlungen Rechnung zu tragen, findet am der heutigen Postauflage bei.

Die Bernehmung des Luftmörders Großmann wurde heute unter einem großen Zeugenaufgebot fortgelegt. Die Kriminalpolizei ist So bunt und naiv lockten die viel weniger naiven Nepplokale, bemüht, durch Gegenüberstellungen das rätselhafte Verschwin meist an den gangbarsten Straßeneden gelegen; jetzt hat längst den des Hausmädchens Sosnow sti aufzuflären, das jede anständige" Straße in jedem dritten Haus seine eigene bunte zweifellos auch eins der Opfer des alten Wüstlings geworden ist. Liförstube, die nicht anständigen haben natürlich viel mehr. Und wie mitgeteilt, wurden in der Wohnung Großmanns Teile des da die Farbe offensichtlich zog, machten es die Zigarrenläden nach, Sammetroces, den die Sosnowski zuletzt getragen hatte und auch deren Taschentuch gefunden und von einer Reihe von Zeugen die Zigarrenläden und die feinen Delikateßgeschäfte, die ungefähr als deren Eigentum mit Bestimmtheit wiedererkannt. Großmann dasselbe Stammpublitum haben, wie die teuren Neppkneipen. behauptet, daß diese Sachen einem anderen Mädchen gehören wür­Schließlich tamen aber auch die anderen Läden auf den Geschmack, den. Dieses Mädchen ist jetzt auch ermittelt worden. Sie sagt im die kleinen Seifenhändler, die gehobenen Gemüsefrämer, Friseure, Gegenfaß zu Großmann aus, daß die Sachen ihr nicht gehört haben. Konditoren und gar die funstgewerblichen Werkstätten, die begnügten Es ist der Kriminalpolizei auch gelungen, die Herkunft des Roces fich nicht damit, fie schmückten die Außen- und Innenwände ihrer und des Taschentuches festzustellen und so zweifelsfrei nachzuweisen, Die Untersuchung des ge= fleinen Räumlichkeiten sehr luftig mit hochmodernen Ornamenten in daß sie der Sosnowski gehört haben. den zärtlichsten Zuckergußfarben aus. Andere Geschäfte folgten nahmt wurde, ist noch nicht abgeschlossen. Man nimmt an, daß es Bochten Fleisches, das bei Grokmann gefunden und beschlag­schnell nach, die ältesten Häuser, sonst schlicht, ernst und in Ehren er fich um Menschenfleisch handelt, doch muß dies noch genauer graut, legten sich solch ein leichtfertiges Erdgeschoß zu, d. h. das Erd- untersucht werden. geschoß war schon immer da, natürlich, aber der Leichtsinn, der kam erst jetzt im Alter. Wie das so ist.

Jm D- Juge um 46 000 m. bestohlen wurde gestern ein Fabri­Wenn man durch unsere Straßen geht oder fährt, beim Fahren Frankfurt   a. M.- Berlin  . Auf der Strede Kassel- Magdeburg war Wenn man durch unsere Straßen geht oder fährt, beim Fahren fant aus Darmstadt  . Der Fabrikant benukte den Schnellzug 179 merit man es am ehesten, da fallen einem die fidelen rosa und heller eingeschlafen. Diese Zeit hatte ein Dieb benutzt, um ihm die blauen, zitronengelben oder himbeerroten Ecken mit den bunten ein- Geldtasche mit 46 000 m. bares Geld zu stehien. Wahr­fadenden Plakaten gar nicht mehr uaf, ganze Straßenzüge sehen wie scheinlich ist der Diebstahl furz vor Magdeburg   verübt worden und mastiert aus, als hätte man sie aus dem Bilderbogen herausgeschni.ten, hat der Dieb dort den Zug verlassen. Außer dem baren Gelbe ent­das Gegenteil ist erreicht: die nichtbepinselten Häuser, die Geschäfte, hielt die Tasche noch Papiere auf den Namen Walter Schüße. Mit die nicht mitgemacht haben bei dem toletten Maskenball, die sich nicht teilungen, die zur Berhaftung des Diebes und Wiedererlangung des geschminkt und nicht bemalt haben, die fallen auf. gestohlenen Gutes führen fönnen, find an Kriminalfommissar Dr. Rie mann, 3immer 34 des Berliner   Polizeipräsidiums, zu richten.

Dennoch eine Sedanfeier! Flucht in die Kirche.

Die Besichtigung des germanischen Reitergrabes in Neukölln  findet täglich von 4 bis 7 Uhr nachmittags gegen ein Eintrittsgeld von 0,20 m. für Erwachsene und 0,10 m. für Kinder statt. Das Grab ist in der heimatfundlichen Sammlung des Neuköllner Echul­museums im Körnerpart aufgestellt.

Den Schulen hat das Provinzialschulkollegium jede einer Sedan feier ähnliche Veranstaltung untersagt. Das Polizeipräsidium hat die Abhaltung deutsch nationaler Sedanfeiern Die 15. Allgemeine Ausstellung der Groß- Berliner Lauben­unter freiem Himmel und auch in geschloffenen foloniffen, die in der großen Glashalle des 3entralviehhofes Räumen verboten. Trotzdem fand am gestrigen Donnerstag stattfindet, übertrifft alle bisherigen Ausstellungen. Es sind bis jetzt eine Gedanfeter des Deutsch nationalen Jugend- 3irta 600 laufende Meter in der Abteilung Obst- und Gartenbau" bundes statt. Festlokal war die Charlottenburger   angemeldet und je 500 Nummern für Geflügel und Kaninchen. Auch Luisenkirche. die Ziegenschau wird sehenswerte Eremplare bieten. Da die Witte Schon am Sonntag wies im Gottesdienst der Luisengemeinde rungsverhältnisse in der letzten Zeit sich gebessert haben, werden der Pastor auf die in der Kirche geplante Sedanfeier hin, um für sie Schauobjefte gezeigt, die ohne Zweifel einen Besuch der Ausstellung zu werben. Die Veranstalter dieser deutschnationalen Gedanfeier lohnen werden. Die Ausstellung ist von Sonntag mittags bis hatten die Kirche wohl deshalb als Festlokal gewählt, weil sie sich Dienstag abends geöffnet. fagten: hier fann uns feiner! Hoffentlich wird aber die zuständige Behörde nicht davor zurückschreden, die Schwarzweißroten aufzuftören und beim Kragen zu nehmen. Das Polizeipräsidium hat zweifellos das Recht und die Pflicht, dem Verbot deutschnationaler Sedanfeiern auch dann Geltung zu verschaffen, wenn eine Kirche als Versammlungsraum herhalten muß. Die Feier fand bereits am 1. September statt, wäh Fého das Verbot anscheinend nur den 2. September betraf. Bir vermuten, daß in den nächsten Tagen und Wochen noch mehr firch­liche Sedanfeiern folgen werden. Da empfehlen wir dem Bolizei präsidium, schleunigft in unzweideutiger Form festzustellen, daß alle Feiern von Schlachttagen auch nach dem 2. September und auch in Kirchen verboten sind.

Mittwoch, den 7. September 1921, abends 6 Uhr, im Saal 4 des Gewerkschafishauses, Berlin   SD. 16, Engelufer 15, die Generalversammlung der Betriebsräte des Wirtschaftsbezirks Groß- Berlin statt mit der Tagesordnung: 1. Steuerfragen und Teuerung. Referent: Kurt Heinig  ; Korreferent: Emil Barth  . 2. Freie Aussprache. Wir bitten die Kollegen aller Betriebe und Gruppen, darauf zu achten und zu kontrollieren, daß sämtliche Generalversamm­lungsdelegierte in der Generalversammlung erscheinen. Freigewerkschaftliche Betriebsrätezentrale für den Wirtschafts­bezirk Groß- Berlin. J. A.: E. Barth.

Zum Streit im Nahrungsmittelgroßhandel. Der Kampf nimmt an Schärfe zu. Die Unternehmer versuchen durch Inserate in den bürgerlichen Zeitungen Arbeitswillige zu er halten. Eine Konferenz der Vertrouensleute hat jetzt den Beschluß waren an die bestreiften Firmen durch Spediteure oder Schwerfuhr­gefaßt, auch das Anrollen von Gütern durch Spedi teure als Streitarbeit zu betrachten. Das Anrollen von merte ersuchen wir unsere Kollegen in den Speditions- und Schwer fuhrwertsbetrieben strifte zu verweigern.

Damit unsere Kollegen genau infermiert sind, geben wir hiermit Str. 17, Leonhard Conrad, Köpenider Str. 39, Karl Ebel, Neue die bestreiften Firmen bekannt: Adler u. Waldbach, Gr. Hamburger Königftr. 25, Einlaufszentrale der Kolonialwarenhändler, Teltower straße 46/47, 3. Feige, Köpenicker Str. 43, Gebr. Fint, Schilling­straße 14, Genossenschaft der Gastwirte staatl. Einrichtungen, Neu­fölln, A. Gutschow, Friedrichstr. 234, Mar Häusler u. Co., Berz­straße 34/35, Heinemann u. Zilinsti Staligerstr. 34, Emil Herrmann  , Teltower Str. 57, J. Kosterlik. Krautstr. 4/5, 3. A. Luze, Heiligegeist firaße 16, Neuß   u. Wilte, Wusterhausener Str. 15/16, J. 2. Rer, Lehrter Str. 14/15, Wilhelm Salzwedel, Löwestr. 14, S. Schlegel 1. Co., Schönberger Str. 16a und Kopenhagener Str. 31, Otto Schoening, Alexanderstr. 1, Julius Staege, Invalidenftr. 120/121, Fr. Ullendorf u. Co., Danziger Str. 52, F. A. Wilde Nachf.. Oranien­straße 163, Gebr. Gause, Brüderstr. 7, 3. Haufen sen., Monbijou plak 3, Hirschfeld u. Co., Weißensee  , Charlottenburger Str. 148, Marcuse   u. Orbach, Michaeltirchstr. 20. C. Menges, Tegelerstr. 4, Müller u, Braun, Landsberger Str. 92, Schramm u. Goldenring, Neue Schönhauser Str. 19, Gustav Schulze u. Co., Fischerftr. 26/27, C. F. Wienftrud, Leipziger Str. 82, P. Hrabowski, Schöneberg  , Hauptstr. 159, Emil Tengelmann, A. Zuntz fel. w., Conrad Czar­linski u. Co., Linienftr. 201a, P. Derp, Chauffeeftr. 120, Rud, Ilgen, Greifswalder Str. 213, Rnörde u. Lange. Schiffbauerbemm 34, J. F. Körner, Brenzlauer Str. 52, H. Kurz, Artillerieſtr. 22, F. Leib. holz, Brunnenstr. 157, R. L. Liebrecht Nachf., Lothringer Str. 16, Martin u. Pansch, Aderstr. 83/84, Nieburg u. Kramer, Borsigstr. 2. Wir bitten um strengste Solidarität. Die Streitfeitung.

Eine gelbe Wächtervereinigung.

Schuß den Ruderern! Man schreibt uns: Seit der Aufhebung des Fahrverbots für Motorboote biiden die rasend gewordenen Motorbootbefizer eine große Gefahr für den Rudersportler. Eine Zu dieser Notiz in Nr. 401 des Vorwärts" geht uns unter fichtliche Freude herricht bei fast allen Motorbootinfassen, wenn der Berufung auf§ 11 des Breßgefeßes eine Berichtigung zu. Wir Ruderer, der meist Frau und Kind an Bord hat, in den durch zu entnehmen derselben: In Ihrer Zeitung vom 26. August 1921 wird schnelles Fahren erzeugten hohen Bugwellen schautein muß. Die die Behauptung aufgestellt, die Hausorganisation der Bachbereit­Arbeiterruderer fragen, wo bleibt des Sonntags der märkische schaft Groß- Berlin sei eine gelbe Organisation, welche unfähig sei, Wasserschuh? 5 Boote des Wasserschutzes stehen wohlverwahrt im auch nur das geringste für die Arbeiter zu leisten und Schmaroker­Hafen zu Baumschulenweg. Sollen die Ruderer erst zum Selbst- dienste beim Unternehmer leifte. schutz greifen?

Eine Massendemonftration für Eichwalde   und fingegend gegen den politischen Mord und die Völterverbegung findet am Sonnabend, den 3. September, nachmittags 4%, Uhr, statt. Es ist Pflicht der erwerbstätigen Bolfsgenossen, an dieser Stundgebung gegen die Striegsheber teilzunehmen. Auch in Eriner findet am Sonnabend, den 3. September, eine Direktor Dorom mar, letterer sich bereit erklärte, einen Tarifvertrag Maffenversammlung gegen die monarchistischen Umtriebe statt. Sie wird abends 6 Uhr im Brodtschen Gesellschaftshaus, Erfner, Friedrichstr. 75, ab geballen. Alle Parteigenoffen sowie alle Arbeiter- Sportorganisationen, die ausflüge veranstalten, werden ausdrücklich auf unsere Veranstaltung hin­

Das Wetter für morgen.

Bei der Feier in der Charlottenburger   Luisenkirche war die Be­teiligung mäßig, so daß der feineswegs große Raum sich noch nicht mal füllte. Drei Fahnen, behängt mit schwarz- weiß- roten Bändern, wurden hereingetragen von Jugendlichen, die sich mit Schärpen in schwarz- weiß- rot geschmückt" hatten. Dem Feftredner Prediger Richter mertte man es an, wie schwer es ihm wurde, sich die durch die Zeitumstände gebotene Beschränkung aufzulegen. Daß er die vor ihm fizenden Jungen und Mädel als die Hoffnung des deutschen Boltes" feierte, versteht sich von selber. Fast mehr als von Deutschlands   Sieg im Jahre 1870 fprach er von Deutschlands   Zusammenbruch im Jahre 1918. Die in den November. etwas Regen und meist schwachen, westlichen Winden. tagen 1918 errungene Freiheit( er fagte: die sogenannte Freiheit") ist ihm zuwider, weil sie zur Zügellosigkeit führt". Aber er ver­traut auf den alten Geist, der nicht sterben fann und schließ­lich einmal durch alles Dunkel hindurchleuten wird". Im Gebet er­flehte er Gottes Segen auch für, unseren Kaiser und Rönig in der Ferne" Was schert es diesen Pastor, daß wir im dritten Jahre der Republik leben? Sein" Kaiser und König entzog sich im November 1918 der Verantwortung vor seinem" Bolt durch feige Flucht ins Ausland. Aber Festredner Prediger Richter zeigte ihn wartend auf die Stunde der Ehre, die da tommen muß uno wird". Unter den friege­rischen Klängen des Hohenfriedberger Marsches, den ein Bläsertorps schmetterte, endete vie Feier.

Berlin   und Umgegend. Mäßig warm, überwiegend bewölkt, mit

Was fagen übrigens zu dieser in einer Kirche veranstalteten deutschnationalen Gedanfeier diejenigen Gläubigen, die Republi faner find? Man sieht, wie neben dem Thron immer wieder der Altar seinen Platz haben will auch neben dem umgestürzten Thron!

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Der Amerika- Liebesgabenschwindel. Missis Moll vor Gericht.

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Groß- Berliner Parteinachrichten.

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Seute, Freitag, den 2. September, abends 6 Uhr, im Gesangssaal der Schule Kochstraße 13: Versammlung der Sozialbeamtinnen. Thema: Reichsjugendwohlfahrts Gefegentwurf. Berichterstatterin: Reichstagsabgeordnete Marie Jachacz. Alle Sozialbeamtinnen find hierzu freundlichst eingeladen. Achtung, Genoffinnen! Montag, den 5. September, abends 6 Uhr, in der Schulaula Steinstr. 32/34:

Große allgemeine Bezirks- Wohlfahrtskonferenz. Tagesordnung: 1. Die Görliger Wohlfahrtstagung. Referentin: Genoffin Elfriede yned, M. D. St. 2. Aussprache. 3. Bahl zweier Delegierter zur Görliger Tagung. 4. Verschiedenes. Die Stabt, Bezirksverordneten und Bürgerdeputierten sind hierzu be. fonders eingeladen.

7. Kreis. Charlottenburg  . Gonnabend abend in der Zeit von 6 bis 8 Uhr find in sämtlichen Verkehrslokalen der Abteilungen die für Sonntag bestimmten Flugblätter abzuholen. 56. Abt. Charlottenburg  . Die Parteigenoffen holen ihre Flugblätter bei Schneider, Solgendorffstr. 14, ab. 80. Abt. Schöneberg  . Sonnabend abend, 7 Uhr, bei Gürlich, Ede Ruben- und Begasstraße, wichtige Versammlung aller Funktionäre.

Gewerkschaftsbewegung

Das Zuständigkeits"-Ministerium.

Diefe Behauptung ist unwahr. Bahr ist vielmehr, bak die Freie Bereinigung aller Angestellter der Wachbereitschaft Groß­Berlin" lediglich und entschieden die Intereffen der ihr angeschlossenen Zugegeben wird, daß, als ein Ber­Arbeitnehmer wahrnimmt." bei dem Geschäftsführer treter des Transportarbeiterverbandes abzuschließen. Als dieses den Arbeitnehmern der Wachbereitschaft mitgeteilt wurde, lehnten diese in einer Betriebsversammlung ein stimmig einen solchen Tarifvertrag ab, weil sie bereits wesentlich beffere Bedingungen mit der Direktion vereinbart hatten. Die Ar. beitnehmerschaft der Wachbereitschaft Groß- Berlin lehnt einen Dr. ganisationszwang entschieden ab....

Freie Bereinigung aller Angestellten der Wachbereitschaft Groß- Berlin.

W. Seefeldt, Borsigender des Betriebsrats, Berlin  , Schönhauser Allee   102.

Zur richtigen Einschäßung dieser Bereinigung erübriat fidh jedes meitere Wort. Durch diese Berichtigung charakterisiert sie sich hin­länglich.

Endgültiges Ergebnis der Kaufmannsgerichtswahlen. Es erhielten: Zentralverband der Angestellten auf 21 834 Stim. men 125 Beifiker, Allgemeiner Berband der Bantangestellten 1392 Stimmen 7 Beifizer, Bertarbeit" 11 606 Stimmen 66 Beisiber, GdA." 7554 Stimmen 42 Beisitzer, Versicherungsangestellte 984 Stimmen 5 Beisiker, Katholische faufmännische Bereine 868 Stim men 4 Beisizer, Reichsverband   der Bankangestellten 220 Stimmen 1 Beisitzer.

Bon den Stimmen der Arbeitgeber entfielen 3376 auf die Liste der bürgerlichen Arbeitgeber mit 247 Sigen und 49 Stimmen auf die Liste der freien Arbeitgeber mit 3 Sißen.

Die Aschinger- Angestellten hatten am 29. Auguft eine Nachtper sammlung. Richter vom Zentralverband der Hotel-, Restaurant­und Café- Angestellten behandelte die Frage: Was erwarten wir Dom kommenden Lohntarif?" Die Unternehmer hätten es trefflich verstanden, für die Verlängerung der Polizeistunde einen Pressefeldzug zu führen. Da ihre Bresse versicherte, daß dann eine größere Zahl Arbeitsloser im Gewerbe untergebracht würde, fei es nunmehr Pflicht aller gastwirtschaftlichen Angestellten, darauf hinzuwirken, daß dieses Versprechen jeßt auch gehalten wird.

Der Liebesgabenschwindel der Deutschamerikanerin Missis Birginia Moll gelangte heute unter Vorsiz des Landgerichtsdirek tors Geheimen Justizrat Oppler vor der 1. Ferienstraffammer des Landgerichts I   zur Verhandlung. Die auf Betrug, Kriegs= wucher, Kettenhandel bzw. Beihilfe hierzu lautende Anklage richtet sich gegen die in Lodi in Nordamerika   gebürtige Privatiere  Den Unternehmern seien die Forderungen der Angestellten durch Birginia Moll, den Kaufmann Kurt Mauthner und den Bank­die Organisation unterbreitet worden, doch habe man bis heute noch beamten Erich Flatow, denen die Rechtsanwälte Dr. Hartte, feine Antwort darauf erhalten Es sei zu erwarten, daß es eventuell Dr. Boll, Dr. John Wertheim und Dr. Walter Jaffé zur Seite stehen. Der Hauptbeteiligte, Kaufmann Leo Hirschfeld aus Kopen. Im Bereich des Reichsministeriums für Wiederaufbau besteht zu einem harten Kampf fomme. Pflicht der Angestellten sei des= Ausführungen des Referenten wurden beifällig aufgenommen und hagen   ist flüchtig geworden. Wie schon mitgeteilt, handelt es sich ein Bentralbetriebsrat, zu beffen Einrichtung" man" sich seinerzeit halb, sich auf alle Fälle zu rüsten und fest zufammenzuhalten. Die um einen in die Millionen gehenden Schwindel und Schleichhandel unter dem Druck der Afa- Berbände hat entschließen müssen. mit Lebensmitteln, für welche auf Grund der falschen Angaben den Dafür sind jeßt die Schwierigkeiten um so größer, die von den in der folgenden Aussprache ergänzt. Zum Schluffe wurde eine Re Angeklagten von den zuständigen Reichsstellen Einfuhrerlaubnis und Herren Regierungsräten in jeder nur möglichen Weise bereitet wer- folution angenommen, die fich für die Durchführung der 10 Bunfte, den. Vornehmlich spielt hierbei der Begriff der Zuständigkeit" eine gegen die politischen Morde und für die Einheitsfront der Arbeiter. gewaltige Rolle. Will 3. B. der Zentralbetriebsrat ein Mitgliedschaft zur Abwehr gegen die immer frecher auftretende Reaktion ausspricht. nach der Provinz( zirta 150 Kilometer von Berlin  ) entfenden, um einen Betrieb, in dem luftig Betriebsratsmitglieder mit fristlofer Ent laffung bedroht werden, vor Erschütterung zu bewahren, wird wegen Unzuständigkeit" das Reisegeld verweigert. Sell der Zentral­betriebsrat zu ernster Arbeit zusammentreten, so hält zwar das Mi­nifterium einen Versammlungsraum bereit, tritt aber in lebhafte Er­wägungen darüber ein, ob die Tagung des Zentralbetriebsrates not­mendia ist.

fogar Zollfreiheit erteilt wurde.

In ihrer heutigen Vernehmung befundete die Angeklagte Moll in einem schwer verständlichen Dialekt eine Unendlichkeit pon Dingen, die mit der eigentlichen Sache gar nichts zu tun haben, bzw. nur in sehr losem Zusammenhang damit stehen. Sie war be­strebt, darzulegen, daß sie mit vielen englischen und amerikanischen  Kreisen in Beziehungen gestanden habe und bestritt mit Entschieden heit, daß sie lediglich beabsichtigt habe, Privatgeschäfte zu machen.

Auto- Omnibus Turmstraße- Neukölln.

Bom 15. September ab wird die Allgemeine Berliner Omnibus: A.-B. die frühere Kraft- Omnibuslinie 11, Turmstraße­Neukölln Hermannplay, wieder verkehren laffen. Die Wagen durch. fahren die Turmstraße, Alt- Moabit, Lehrter Bahnhof  , Molttebrüde,

Bann endlich nird etwas foziales Verständnis auch in diefe verstaubten Amtsstuben bringen? Wann endlich wird Herr Minister Dr. Mathenau seine Re. gierungsräte darüber aufklären, daß Betriebsräte notwendige Einrichtungen find?

Die Tegfilarbeiter in Berviers traten in dreizehn Fabrifen, dar. unter den zwölf größten, in den Streit, um sich gegen die ange­fündigte Lohnfürzung zu wehren. 3800 Arbeiter und Arbeiterinnen ftreifen. Es tommt wahrscheinlich zum Generalstreit. Auch in der Glasindustrie im Distritt Charleroi   wird gestreift.

Die italienischen Tertilarbeiter der Baumwollindustrie in Florenz  und Umgebung traten am Donnerstag in den Streif. Ebenso in der Provinz Vicenza  . Die Zahl der Streifenden beträgt etwa 4000.

Berantwortlich für den rebatt. Teil: Bittor Schiff, Berlin  ; für Anzeigen:

Th. Glocke, Berlin  . Verlag:. Bortvärts- Verlag G. m. 5. S., Berlin  . Drud: Bor. marts- Buchdruderei. Berlagsanstalt Bau! Singer v. Co., Berlin  , Lindenstr. 3.