mann völlig beistimmen, wenn er einerseits die EinheiMchkeit des gesamten Schulwesens innerhalb weitgespannter Richt- linien oerlangt und dem Neich die Aufstellung dieser Richt- linien zuweist, wenn er andererseits der Familie und der Lehrerschaft den weitesten Einfluß auf das innere Leben der einzelnen Anstalt und de» gesamten Schulwesens zugesteht.- Er ist ebensoweit entfernt davon, etwa eine Zwangseinhcitsschule durch die Macht des Staates aufbauen zu wollen, wie er es ablehnt, eine völlige Anarchie des Schulwesens dadurch zu er» möglichen, daß jede einzelne Schule sich ganz verschieden von der anderen in ihrer äußeren Form gestaltet. Lohmann sieht eben, daß eine Einheitsschule, wie man sie auf dem Papier konstruieren kann, eine Unmöglichkeit ist. daß die verschiedenen gesellschaftlichen Kräfte, die hellte in Deutschland miteinander ringen, auch im Schulwesen ihren Ausdruck fin- den müssen, mag es auch darüber zeitweilig zu einer gewissen Zersplitterung kommen. Diese wenigen Hinweise auf den Inhalt müssen hier ge- nügen. Im übrigen möchte ich wünschen, daß das Buch von den Parteigenossen mit dem warmen Interesse gelesen wird, das es gemäß seiner Bedeutung verdient. Sie werden nir- gends mit Phrasen abgespeist, sondern erhalten überall klare und sachliche Auskunst. Denn Lohmann besißt eine seltene Kunst, Wesentliche» mit«infachen Worten zu sagen.
was öle Entente sich leistet. Aus Duisburg wird uns geschrieben: Die B e s a tz u n g s b e h ö r d e in den neu besetzten Gebieten scheint alles darauf anzulegen, sich immer mehr bei der Bevölkerung „beliebt" zu machen sowie in die Berwaltungspraxis der Behörden einzugreifen. Der Stadtverwaltung Duisburg ist von dem kommandierenden General ein Befehl zugegangen, in dem de? Stadwerwaltung auferlegt wird, bei der zukünftigen Einstellung von Beamten nur noch Beamte au» dem besetzten Rheinland onzustelle«. Wa» diese Maßnahme bedeuten soll, darüber ist sich die Bevöl- kerung noch nicht so recht im klaren. Immerhin aber lassrn sich, wenn man sonstige Borkommnisse mit in Betracht zieht, einige Schlüsse aus dem Befehl der Besatzungsbehörde ziehen. Es sei darauf hingewiesen, daß die„Rheinische Republik", die von dem bekannten Emeet» in Köln herausgegeben wird, seit Monaten ein großes Inserat veröffentlicht, in dem Verwaltungsbeamte ersucht werden, sich bei cherrn Smeets in Köln , Luxemburger Str. 2S, zu melden. Don den sich Meldenden wird verlangt, daß sie vor ollen Dingen im Rheinland geboren sind. In der letzten Nummer der „Rheinischen Republlt" ließ der cherr Smeets dl« Katze aus dem Sack. Dort weist er in einer besonderen Notiz darauf hin, daß olle Mönner und Frauen, die sich der„Regierung dtr Rheinischen Republik" zur Verfügung stellen wollen oder Wert darauf legten, rheinische Beamte zu bleiben, ersucht werden, sich umgehend zu melden, da die Eingänge demnächst abgeschlossen würden. Hier wird von einer„Regierung" gesprochen, obschon in Wirklichkeit«Ine solche so wenig wie eine Rheinische Republik selbst vorhanden ist, und«» wird den Beamten indirekt angedroht, wenn sie sich nicht melden, daß ste dann keine rheinischen Beamten bleiben können. Bringt man diese Notiz in Zusammenhang mit der Aufforde- rung der Besatzungsbehörde an die Stadtverwaltung Duisburg, dann kann sich jeder selbst daraus«inen Der» machen, was die ganze Sache zu bedeuten hat. Man scheint der Auffassung zu sein, daß die Zeit erfüllet sei, wo die Lorten, Emeet» und Konsorten ihre fortwährenden Abtrennungsbestrebungen dadurch krönen können, daß ste oersuchen werden, die Rheinische Republik und sich selbst als Regierung auszurufen. Es ist hier die Frage auszuwerfen, ob die„Rheinische Republik", die fortwährend gegen den Bestand der deutschen Republik Propaganda macht, nicht unter die Verordnung de« Reichsprössdenten fällt. Unserer Meinung nach ja, und e» wäre längst an der Zeit gewesen, daß die Regierung einmal feste zugreifen wollte. Denn nach dem Rheinlandabkommen stehen ihr doch die Hoheiterechte in den altbesetzten rheinischen Gebieten zu. Außer der obigen Aufforderung ist die Stadwerwaltung aufge- fordert worden,«ine Liste einzureichen, in welcher der Oberbürger- meister, sämtliche Beigeordneten und Stadwerordneten mit Namen
die Telegraphenstange. von Heinrich Minden(Dresden ). Bor gar nicht langer Zeit hat man mir eine Telegraphenstang« in den Garten gepflanzt. Jedesmal, wenn ich nach Haufe komme oder wenn ich fortgehe, muh ich an ihr vorüber. Anfangs wollte ich Einwände erheben, aber der Störenfried wirkt so gebieterisch— wie ein riesiger gen Himmel ausgestreckter Drohfinger—, daß ich mich für Schweigen entschied. Mein Borstelligwerden würde wohl auch wenig genutzt haben, die Zahl der Bergeblichkeiten wäre um eine vermehrt worden. Außerdem mochte ich den Schwalben ihr Vergnügen nicht rauben. Die blanken Drähte sind von ihrem Rest unterm Dache aus so leicht zu erreichen, und was das bedeutet, kann nur ermessen, wer mit der Vogelwell auf vertrautem Fuße steht. Abermal» kam ich recht verdießlich von einem Gang zurück.— Seit Wochen kein Regen, immer diese Hitze, dazu Arbeit über Arbeit! Da sehnte ich mich nach der Sommeftrische vom Vorjahre.„Ach. wäre ich doch in Erlsbrunn," ächzte ich. Mein Seufzer muß hör- bar gewesen sein, denn die Telegraphenstang«— sonst so unbeweg- lich— bog sich ein ganz klein wenig nach der Seite, meinem Ohre zu. Ich empfand, wie e» im Holz« knistert« und knarrte, und schließ- lich vernahm ich ein schwache«:„Ich auch." Richtig!--- Ich erinnerte mich.... Damals ein stolzer, laubfrischer Waldbaum, heut« ein« notdürftig behobelt« Holzsäule. Einst Labsal, jetzt Dorn für da» Auge. Lauf der Welt! Dem Menschen, wenn er da« Allwerden erlebt, ergeht es nicht anders. Entblätterung— und«in weiße» Haupt. Ob es nun Haare oder Portellanknäufe sind.--- Anne, verstümmelt« Stange, die du so manche Verbindung er- möglichen hilfst: fortan fühle ich mich dir verbunden. Anschlüsse zu vermitteln, ist dein Amt, ich aher hätte fast den Anschluß an dich verpaßt. Nun ist er hergestellt. Zumal des Abends, wenn die Umrisse verschwimmen und deine Dürr« gemildert erscheint, plausche ich gern mit dir von vergangenen Tagen. Ganz recht: Vers« habe ich in deinem Schatten ersonnen, und eng umschlang ich deinen Leib mit den Gurten der Hängematt«. Au» deiner Kran« sang mir die Amsel em muntere» Lied, während ich da» Grün deiner Zweige zum Kranz für die Liebst« wand. Wir beide— du und ich— eignen un» schlecht für die Näh« der lauten Stadt. Es ist wohl kein Zufall, daß wir beieinander wohnen.— Ein Drohfinger schienst du mir zu sein. Dielleicht hat solche Wirkung in der Absicht derer gelegen, die dich mit eisernem Spaten eingruben. Mein Blick jedoch, erwacht und neu geschärft, sah eine große Wandlung sich vollziehen. � Wegzeiger bi» du mir geworden zum Blau de» Himmel-, zum Gold d«r Sonn«, zum federleichten Dahinfliegen flaumiger Wolken. Lesse
aufzuführen sind. Es muß dabei angegeben werden, wo und wann geboren, welcher Partei die Betreffenden angehören und wer von ihnen Offizier gewesen ist oder noch ist. Nachdem die Besätzungsbehörd« bereits schon früher von den wirtschaftlichen Arbeiterorganisationen in Duisburg verlangt hat, eine Reihe von Angaben über Gründung, Stärke und Kassen- Verhältnisse der Organisation zu machen, werden jetzt die politi- s ch e n Parteiorganisationen ebenfalls aufgefordert, anzugeben, wie hoch die Mitgliederzohl und wie stark die Kasse sei sowie Name des Vorstandes, der Bezirks- und Filialleiter. Schlimmer wie hier von Ententegeneralen mit den Arbeiterorganisationen umgesprungen wird, hat e, wahrhaftig die alte preußische Regierung früher auch nicht getan. Noch keine Aufhebung öer Sanktionen! Paris , 10. September. (EE.) Aus Mainz wird dem„Petit Parisien" gedrahtet: Am 15. September sollen die wirtschaftlichen Sanktionen gegen Deutschland aufgehoben werden, doch ist es möglich, daß dieser Zeitpunkt vergehen wird, ohne daß die in Kraft be- findlichcn Zollbestimmungen aufgehoben werden. Die» ist darauf zurückzuführen, daß Deutschland noch nicht in besriedi- gender Weise die Entscheidung des Obersten Rotes beantwortet hat, die ihm vor einiger Zeit mitgeteilt wurde. Deutschland stelle Behauptungen auf, die die Alliierten nicht anerkennen können. Es ist infolgedessen wahrfcheinllch, daß an die deussche Regierung«ine Rote abgesandt wurde oder werden wird. Jedenfalls ist man noch ohne Nachricht darüber, daß Deutschland die Bedingungen des Obersten Rates, die sich an die Aufhebung der wirsschafllichen Sank- tionen knüpften, angenommen hat. Wenn dies bis zum 15. Sep- tember nicht geschehe, würden die Zollschranken und die Kon- trolle der Alliierten über die deutsche Ein- und Ausfuhr b e- stehen bleiben. Deutschland widersetzt sich namentlich der Forderung, daß den Alliierten ein Vetorecht gegenüber den beut- schen Ein- und Ausfuhrlizenzen zugestanden werden fall. Aber die Alliierten werden auf diesem Rechte bestehen und feststellen, ob Deutschland bei der Erteilung von Einfuhrlizenzen die alliierten Staaten in gleicher Weise wie die neutralen behandle, oder ob es fortfahre, die französischen Waren zu boykottieren. London , 10. September. (WTB.) Die„Times" lenkt die Auf- merkfamkeit auf den Vorschlag C u r z o n» auf der letzten Kon- ferenz des Obersten Rate«, die Sanktionen aufzuheben, und auf fein« Erklärung, daß er auf der nächsten Konferenz de» Rates die Aufhebung der Sanktionen amtlich beantragen werde, wenn Briand es nicht selbst die.
Selgien zieht Lefatzungstruppen zurück. Pari», 10. September, hava» meldet au» Brüssel : Die Marschdivision, die für jede Pewegung, die durch da» Ulli- matum am Rhein hätte entstehen können, bereitgehalten wurde, wird am 15. September nach Belgien zurückkehren, da die veukscheu begonneu haben, ihre Verpflichtungen zu er- füllen._ die Besprechung doumer-tzorne ergebnislos London , 10. September. (EL.) Der Presse wurde folgende Rote mttgrteill: Herr D o u m er hat mit Sir Robert Hörne eine Unterredung gehabt, in der die Probleme de« Pariser Ilaonz- abkommen» in einem freundlichen Geiste erörtert wurden. Es wurde beschlossen, diese Probleme später gemeinsam mit den anderen Mächten zu diskuticreu. Es wird keine weitere B«- sprechung zwischen voumer und Sir Robert hörne stattfinden. Donmer wird am Sonnkag nach Frankreich zurückkehren. Laut Est-Europ , glaubt„Dolly Mail" hinsichtlich dieser Be- sprechungen zu wissen, daß Doumer die Forderung ausstellte, daß die erste deussche Goldmilliarde gemäß dem in Boulogne getroffenen Abkommen verteilt werden solle, so daß England 22 Proz., Frankreich 52 Proz. und die übrigen Alliierten den Rest erhielten. In offiziellen Londoner Kreisen wird aber erklärt, daß sich der englische Schatzkanzler auf den Standpunkt stellte, daß Doumer diese Forderung nicht erhoben habe, als die Finanz» ministerkonferenz am 13. August tagte. Man erfährt, daß die An- gelegenheit neuerdings die alliierte» Sachverständigen beschäftigen soll.
erzählst du mir von lauschigen Heidepfaden und buntgewundenen Blumensträußen. Betrübend ist nur, daß du zugleich so herb die Lehre vom ver» gehen predigst. Wa» Hilsts? Ein rauher Unterton wird nie ver» stummen. Jede Lust trägt den Keim des Schmerze« in ssch, jedes Begehren einen Zwang zum Verzichten. Denk an den Wald zurück, an das Rieseln seiner Bäche, die hüpfend über Stein und Wurzeln sprangen, und deren Murmeln wir für fröhlich hielten. Was rauschten wohl in Wirklichkeit die Wasser? Seht unsre Eile. Klum erst quellgeboren, treibt un, da» Schicksal fort. Hinab zum großen Strome, der schon, uns verschlingt."
kleines Theater:»Fräulein llojrtte— mein« Frau." Das Stückchen wurde vor anderthalb Jahrzehnten im Trlanon, das jetzt wie das Kleine Theater zum Konzern der Rotterbühnen zählt, aus« geführt. Es rangiert in da» Pariser Komödiengenre, das auf dem Grenzgebiete zum Pariser Schwant liegt. Milieu und Atmospäre sind dieselben: desgleichen das Rezept, die Szenen nach Kräften mit eindeutigen Pikanterem anzuwürzen. Die Menschenmöglichkeit der Voraussetzungen spielt hier so wenig wie dort«in« Aolle. Rur daß das Thema der Liebschaften in jener„Welt", die das Amüsement als Lebenszweck betreibt, hier mehr im Plaudersttl« mit einem Ein- schuß psychologischer Ironien abgehandelt wird, im Gegensatz zum Schwank, der es zu einer waahalsia tollen Hetzjagd von Verwicklun- gen auszunutzen sucht. Die Verfasser G a v a u l t und Eharvey bugsieren ihren schon etwa» angejahrten gutmütigen Donjuan in eine Scheinehe mit seinem Patenkind Iosette hinein. Da» resolute Fräulein setzt ihm auseinander: Da ihr heimlicher Verlobter vor der Heirat noch eine Indtmreis« zu absolvieren habe und ihr selbst die Erbschaft einer Tante entgehen würde, wenn sie nidfi vor dem zwanzigsten Geburtstage vermählt ist, müsse er an dessen Stelle treten. Bei des Verlobten Rückkehr soll dann die Scheidung lind der Gattenaustausch vor sich gehen. Nichts einfacher, als daß der Onkel sich dazu breisschlagen läßt, natürlich mit dem Endeffekt, daß aus dem Scheinpavr ein richtiggehende» verliebtes Pärchen wird. Auch für den abgefetzten Liebhaber sst freundlich Vorsorge getroffen. Er kehrt al» wohlbestallter Gatte von seinen Fahrten heim. Die Komödie gehört zu den besseren ihres ScWages und führt da» ver» fängliche Spiel gewandt mit munteren Scherzen durch ohne den vielfach üblichen Aufguß prätentiös parfümierter Salonsentenzen. Die Darstellung. In deren Mittelpunkt die Herren Eugen Burg und Julius Falkenstein und Fräulein Carola T o« l l e stenden, war ungewöhnlich flott und fand stark animierten Beifall.<tt. Reue Erfolge der drahtlose« Telepbonie. Nach eingehenden Versuchen ist es dem Telegraphentechnismen Reichsamt gemeinsam mit der E. Lorenz A.-G. gelungen, vom Ortstelephonnetz der Stadt Berlin über die Hauptfunkstelle Königswusterhausen mit einer Poulsenanlag« in Lyngby-Kovenhagen einen normalen Wechsel» sprechverkehr versuchsweise mit gutem Erfolge zu führen. Die Anordnung war bei den Versuchen so getroffen, daß der Teilnehmer über da» Ortsnetz Berlin mit der drahtlosen Etatton Königswusterhausen zum Sprechen verbunden wurde, während er
Kameneff über öas Hilfskomitee. Paris , 10. September. (EE.) Der Moskauer Berichterstatter des„New Dork Herald" hatte eine Unterredung mit Kam ene ff, die sich auf die Auflösung des allrussischen Komitees bezog. Ka- msneff erklärte, daß ursprünglich da» ganze Komitee ver» hafte: worden war, daß man aber die m e i st en Mitglieder nach kurzem Verhör wieder auf freiem Fuß setzte. Nur eine klein« Anzahl von Ihnen blieb in Hast und wurde verurteilt, da man bei einem der Verhafteten eine vollständige Liste mit Namen einer neuen Regierung, die aus Kadetten bestehen sollte, fand. An der Spitze dieser Negierung sollte ein Diktator stehen. Man Hab« auch klare Beweise dafür, daß das allrussische Komilee a n t i- bolschewistische Propaganda betrieben Hab«, doch wolle man die schuldig befundenen nicht hinrichten, wie es gelegent- lich der Petersburger Verschwörung geschah, bei der 61 Gezeu- revolutionäre hingerichtet wurden. Kameness erklärte, die Moskauer Verschwörung Hobe jedoch nicht so weitgehende Pläne entwickelt wie die Petersburger, und so glaube man, daß keine Gewalt angewendet werden müsse. Einige Mitglieder des allrussischen Komitees werden in Haft bleibe, andere in die Hungergebiete geschickt werden, um am Hilfswerk mitzuarbeiten. Kameness legte Werte auf die Tatsache, daß die l o ka l« n Komitees. die mit dem Finanzkomiiee in Fühlung stehen, nicht aufgelöst würden. Die Sowjetregierung begrüß« jede wirkliche Hilje, doch sei sie nicht so naiv, zu Erstatten, daß man unter dem Deckmantel des Hilfswerkes Verschwörungen anzettl». Paris . 10. September. (MTB.) Wie der„Prtit Parisisn' mit» teilt, hat Moskau auf das Pariser Erjuchen. den Funkspruch über die russisch « Hilfsaktion noch einmal zu wiederholen, bisher keine Antwort gegeben. London . 10. September. (WTB.) Reuter erfährt, daß die Mitglieder der interalliierten Hungernotkommif- fion für Rußland bzw. ihre Vertreter zusammenkommen werden, um die Akltwort der Sow'etregierung aus ihren Dorschlag zu erörtern. Es hat den Anschein, als ob die Antwort der Sowjetregierung die Auflösung der Kommission nach sich ziehen werde. Paris , 10. September. (WTB.) Nach einer Havas-Meldung aus Warschau haben die Polen ein umfassendes bolschewifti- sches Komplott, das in Warschau organisiert worden war, ent- deckt. In den revolutionären russischen Kreisen sind ungefähr 200 Verhaftungen vorgenommen worden. Ententeaktkon gegen Ungarn ! Italien und die Tschechoslowakei als Mantatare. London.!0. September.(MTV.) ver diplomatische Bericht- erslaller de»„Daily Telegraph " teilt mit, daß die in amtlichen Stellen au» Budapest eingetrosscuen Nachrichten sehr ernst seien. Die krisi» habe eine solche Zuspitzung erfahren, daß die Rlög- lichkeit einer militärischen Aktion an der Donau von den Alliierten nicht länger außer acht Staffen werden könne. Für den Fall einer militärischen Demonstration gszea Ungarn könnte ein gemeinsames Rlondat in Betracht kommen, da» durch die Richte einer großen und einer Neineren Mach», beispielsweise Ztalieu und dl? Tschechoslowakei , anvertraut würde. Arbeiterformationeu zum Tchutze von Wiener -Nenstadt. Wien , 10. September. (EP.) Die sozialistische Partei- leitoog hat beschlossen, bewafsnete Arbeiterheere zu bilden. Sie sollen lediglich die Aufgabe hoben, di, Stadl Wiener- Neustadt vor einem ungarischen Elnsav zu schützen. An einen Bormarsch der Arbeiterheere in da, Burgenland wird nicht gedatlst._ Arbeitslosenkondgebungea in ganz England. Seit einigen Tagen finden in den meisten englischen Großstädten große Ar- bettslosendemonstrationen statt, die zum Teil sehr er- regt verlausen. Gestern wurden solche Kundgebungen aus verfchie« denen Vorstädten von London , sowie aus Bristol und L i v e r- p o o l gemeldet. In Liverpool haben die Arbeltslosen ihre Kundgebungen fortgesetzt. 5000 Personen durchzogen die Stadt. Zu Zwischenfällen ist es nicht gekommen. In D u n d e(Schotttand) sind in der letzten Nacht von den Arbeitslosen einige Schaufenster erbrochen und einig« Läden geplündert worden. Es wurden einige Verhaftungen vorgenommen.
gleichzeittg zum Hören auf eine in Berlin befindliche drahttose Empsangsstatlon geschaltet war. In Lyngby waren dieselben Der- hältnisse geschaffen. Für den uneingeweihten Teilnehmer war wöh- rend des Gesprächs nicht bemerkbar, ob er aus einer Kabelleitung oder drahtlos gesprochen hatte. E« tonnte nur auffallen, daß die Klangfarbe reiner und der Empfang lauter war, als bei Verwendung einer Drahtleitung, ver drahtlose Verkehr zwischen Berlin und Kopenhagen spielt« sich genau so ab. wie auf einer Drahtleitung. wobei der Teilnehmer, wenn er z. B. ein Wort der Gegenseite nicht richttg verstanden hotte, sofort unterbrechen und sich die letzten Worte wiederholen lassen konnte. Di« Lausstärk«, Reinhest der Sprache und Klangfarbe war aus- gezeichnet, sogar zu Zeiten, wo ziemlich stark« Störungen einsetzten. Jeder einzelne Teilnehmer des Ortenetzes Berlin hätte von seinem normalen Postapparat aus das drahttose Gespräch führen können. Dieser Versuch ist der erste eines gegenseittgen drahttosen Sprech. oerkehr» zwischen Deutschland und dem Auslände. Die enorm« wirsschaftliche Bedeutung diese, Erfolge» liegt darin, daß die drahtlose Telephonie bald einen vollen Ersatz für Uebersee- tobet auf große Entfernungen bilden wird, deren Bau Unsummen verschlingt. Auch im Schisfsverkehr werden dies« Erfolge zu einer umwälzenden Aenderung der Stationen für drahtlos« Telegraphle auf Schiffen führen. Der größte Pilz. Ein Pitz, der der größte sein soll, den man bisher gefunden, wurde von einem Bauern in der Nähe von Cha- lotts-fur-Scone entdeckt. Der Durchmesset feine» Kopfe, beträgt mehr als Fuß und fein Gewicht beläuft sich auf g Pfund. Der Pilz erregte bei seiner Ausstellung allgemeine» Erstaunen. Er ist noch schwerer als ein Pilz, der vo; zwei Jahren in London als der »größte Pilz" gezeigt wurde. Diese, Exemplar maß 47� Zell im Durchmesser und wog SX Pfund.
Grftaussührungen der Wache. Mont. Tchloßpark-rveater Steglitz : .Alles um Kclti'. Mitttv. KSniagrätzer:„Die ftatzrt in« «lau«'. Dom«. Lelsmg-rbeater:„Die Svtelereien einer Kaiserin'.— Intime» Theater:„Per blaue Pantoffel'. ttrania.Borträg«. Sonntaa. Montag, Dienstag, Donnerstag, Sonn- abend:„Unser schöne» Rleiengebirg«.' Mittwoch:„Die Schönheit der deutscheu Land schalt." Freitag:„Thli- ringen.' tder fällige Strauß ilt diesmal«ln zweiakttge» vallett. T» spielt ln Wlen und jilllt mlt der IosephSlegende einen Abend. So wird au» Gartnisch berichtet, wo der göttliche Richard residiert, wenn er nicht gerade Ltraulz- Wochen oder-Monate abhält. �t« sikaikefcllerftiftung bat der Stobt Srllssel und der siireien Universität«in« Summe von»0 Millionen belgilchen Franten zur Bersüguug gestellt, um eine neue medizinilch« Fakultät zu bauen. Trachtenfestzng im Zoo. Um di, Liebe zu nnstren malerischen Volkstrachten und Hc�matsilten zu lördern, bat sich ein vorläufiger Ausschuß gebildet. Am Sonntag, den IS. Sept., nachmittag», wird al« erlimaliger Versuch im Zoologischen Garten ein an» den SebirgStrachlen von Gagern zu'ammengesielltcr Festzug mit anichliegindem Vortrag sowie Volkstänze» im Saat stattfinden.