Nr. 442 38. Jahrgang
Beilage des Vorwärts
Sozialdemokratische Frauenkonferenz.
Görlig, 18. September. ( Eig. Drahtbericht d.„, B.".) 2. Tag.
Um 8 Uhr früh fette heute die Reichsfrauenkonferenz ihre Beratungen fort. Zunächst referierte Frau Juchacz über.
„ Organisationsfragen":
Im letzten Jahre haben wir 14 522 weibliche Mitglieder verloren, wahrscheinlich infolge der Enttäuschung, daß die Revolution nicht alle Frauenhoffnungen erfüllte. Es spricht auch das Nachlaffen der weiblichen Erwerbstätigkeit mit. Wir sehen aber, daß unsere in der Bewegung stehenden Frauen dauernd geistig wachsen, deshalb laffe ich mich nicht irre machen an der Zukunft der sozialiftischen Frauenbewegung.( Beifall.) Unsere Agitation muß auch dafür sorgen, daß das Stimmenmanto bei den Wahlen zu ungunsten der sozialistischen Frauenstimmen aufgehoben wird. Besondere Frauenagitationsversammlungen sind überlebt. ( Zustimmung.) Ich begrüße deshalb die Anregung der Gleichheit" auf Einrichtung von Frauenabenden. Dort muß der Grundstod an Literaturkenntnis gelegt werden, den jeder braucht, der in der Partei mitarbeiten will. Die Broschüren der Genossen Radbruch und Grotjahn sollte jede Frau befizen. Die„ Gleichheit" soll allen Frauen obligatorisch geliefert werden. Die Hamburger Frauen fordern auch ein kurzes Aktionsprogramm. Leitende Genossinnen haben sich allerdings dagegen ausgesprochen. Das darf uns aber nicht hindern, darüber zu debattieren. Weiterhin verlangen die Hamburger, daß die Männer ihre Frauen heranziehen. Hätte ich einen deutschnationalen Mann, so würde ich mich dagegen sehr mehren.( Heiterteit und Zustimmung.) Allerdings sind viele Frauen politisch indifferent. Für die an sich notwendigen Frauensekretariate fällt es oft schwer, Frauen zu finden. Solche Anträge anzunehmen, hat feinen Zwed. Die Bezirke selbst haben dafür zu sorgen.( 3ustimmung.)
Bor allen sogenannten wissenschaftlichen Frauenorganen warne ich. Ein wissenschaftliches Organ hat die Partei und wir sind doch eine Gesamtpartei.( Beifall.)
Weimann- Berlin : Die Frauen müssen sich an der gemeinsamen Bildungsarbeit beteiligen. Besondere Schulungskurse aber brauchen wir außerdem für die Funktionärinnen.
Montag, 19. September 1921
daß der Pförtner des Hauses schlichtend eingreifen mußte. Die schlechte Bermögens- und Geschäftslage hat jedenfalls den Händler veranlaßt, seinem Leben ein Ende zu machen. Er griff zur Pistole, nachdem er vorher noch sein Getier, Bögel, Fische usw., gefüttert hatte.
Der Mord des„ Matrosenwilli".
Ein Kapitalverbrechen, das vor mehr als Jahresfrist im alten Westen der Stadt großes Aufsehen erregte, geht jetzt seiner völligen Aufnärung entgegen. Am 3. Juni v. I., morgens um 9 Uhr, wurde der Kunst- und Teppichhändler Alfred Meiß er in seiner im Hause Stegliger Str. 23 belegenen Wohnung ermordet und beraubt aufgefunden. Der Hund des Ermordeten war durch Messerstiche schwer Giese: Die sozialen Berhältnisse bringen auch die katholischen verletzt worden. Die ersten Ermittelungen lentten den Berdacht auf Frauen allmählich zur Besinnung. Wir haben die Aufklärung der die Gäste des Pensionats der Frau Schwedt in der Frau nur zu sehr vernachlässigt, darum ist teilweise Gleichgültigkeit Körnerstr. 11, das auch mehrmals ausgehoben wurde. Unter den eingerissen. sistierten Personen befanden sich stets mehrere, die wegen anderer Frau Berthold- Köln: Der Mitgliederrüdgang ist auf die wirt- Straftaten gesucht wurden, doch gaben diese Ermittelungen deine fchaftliche Not zurückzuführen. greifbaren Anhaltspunkte. Jegt aber hat sich die Tatsache so verFrau Berta Schulz: Die serualen Fragen müssen zu ihrer dichtet, daß das Verbrechen als aufgeflärt betrachtet werden kann. Klärung mit den allgemeinen Kulturfragen verbunden werden. Hiernach ist der Haupttäter der 28 Jahre alte Gustav Bassarge, Frau Radlmeier- München : Wir müssen fleine Broschüren her- genannt atrofenwilli", ein gewalttätiger Mensch, der selbst ausgeben, weil die Frauen große Bücher nicht lesen fönnen. in feinen Kreisen so viel Angst und Schrecken verbreitete, daß alle, Frau Armieg- Elberfeld: Die alte bewährte Methode der Haus- die schon früher ihn belastende Angaben hätten machen können, daagitation von Mund zu Mund bleibt immer die beste. Die Gleich mit zurückgehalten haben. Basfarge verbüßt zurzeit in Blößensee heit" muß bleiben wie sie ist. Sie wird sogar von Bürgerlichen eine mehrjährige Gefängnisstrafe. Wie jetzt feststeht, hat er, bevor noch das Berbrechen entdeckt worden war, zu mehreren als die beste Frauenzeitung anerkannt. haben wir die„ Gleichheit" in Württemberg obligatorisch eingeführt. Aussagen zu veranlassen, um sich ein Alibi zu verschaffen. Frau Ebert- Stuttgart: Um die Frauen bei uns zu halten, Bersonen von dem Morde gesprochen und versucht, sie zu falschen führung der„ Gleichheit" würden wir nicht nur Leserinnen, sondern präsidium geholt wurde, alles leugnet, unterliegt es feinem Zweifel, Frau Helene Wagner- Chemnitz: Bei der obligatorischen Ein- Trotzdem Basfarge, der gestern aus Plößensee nach dem Bolizeiauch Genossinnen einbüßen. Die Mitarbeit der Frauen führender daß er der Mörder des Kunsthändlers ist. Als MitBarteigenossen darf man nicht zu ungestüm verlangen, denn diese täter kommen feine früheren Spießgesellen, der 25 Jahre alte Frauen haben so wie so faum etwas von ihren Männern. nächst mit den ganz kleinen, alltäglichen Dingen herankommen. Cohn- Halberstadt : An die überlaftete Frau müssen wir zuschen Krams aus den Schulbüchern, Frau Röpert- Halle verlangt Beseitigung des alten monarchisti.
Das
Schlußwort
In der Diskussion beklagt sich Frau Zabe- Hamburg darüber, daß die Männer die Gleichberechtigung der Frau nicht ernst nehmen. ( Widerspruch b. d. männlichen Delegierten.)- Frau Harder- Bremen hat Frau Juchacz : Wir haben einen Bezirk, Oberschlesien , in dem bittet, die Agitation in den fleinen Bezirten nicht zu vernachläffigen. die Zahl der organisierten Männer abgenommen, die der Frauen Frau Wierwitti begründet nochmals den Antrag, die Gleichheit" obligatorisch zu liefern und befürwortet ein FrauenaktionsproInzwischen sind drei Refolutionen eingegangen. Die erste proteftiert gegen den Beschluß des Reichsrats, die
gramm.
Frau nicht als Schöffe und Geschworene zuzulaffen. Die zweite verlangt Drudlegung und Verteilung des Borwärts" artikels der Genossin Todenhagen über die Aufgaben der Arbeiterwohlfahrtsausschüsse. Die dritte ist ein Gruß an die Frauen und Mütter Oberschlesiens und bringt den Stolz der sozia listischen Frauen zum Ausbrud ,, auf die Art, wie die Proletarier frauen Oberschlesiens ihr Leid tragen".
Frau Schröder- Altona: Der Hamburger Antrag geht nur von den großstädtischen Verhältnissen aus. Man fann den Bürgerlichen nicht Kulturarbeit absprechen.( Sehr richtig!) Die Frau als Richter ist noch wichtiger als die Abgeordnete.
um 200 zugenommen hat.( Bravo !) Ueber Agitation ist viel Trefnerin erörtert die Arbeitsmethoden der Hausagitation in den Städten fendes gesagt worden, aber viel zu wenig über die Kleinarbeit. Redund auf dem Lande im Anschluß an Versammlungen in fleinen Orten, die Werbearbeit von Tisch zu Tisch in Versammlungen, die Konferenzen mit umliegenden Orten am Ort von Versammlungen, die Förderung der Bildungsbestrebungen, die Verbreitung der Frauenliteratur. Eine besondere Zeitschrift für Funktionärinnen sei nicht erforderlich.
Von den vorliegenden Anträgen werden die, welche die nächste Frauenkonferenz betreffen, dem Parteivorstand überwiesen. Angenommen wird der Sympathieantrag für Oberschlefien, die bevölkerungspolitischen Anträge der Genoffin Quard, die Richtlinien der Referenten Wuzti- Schöfer, der Proteft gegen die noch immer nicht erfolgte zuziehung der Frau zum Schöffen- und Geschworenenamt. Abgelehnt wird der Antrag auf Berteilung des Vorwärts" artikels über die Aufgaben der Arbeiterwohlfahrtsausschüsse aus technischen Gründen. Zurückgezogen wird der Antrag Hamburg über obligatorische Lieferung der Gleichheit". Der Antrag auf Schaffung eines Aktionsprogramms wird dem Parteitag, die schulpolitischen Anträge dem Bildungsausschuß überwiesen. Angenommen wird ferner eine Resolution für Abschaffung der Todesstrafe und ein Antrag gegen indireffe, aber für Lurussteuern. Der Antrag München , einen
Elektromonteur Erich Stanzel, genannt ,, Graf Bernsdorf", und der 27 Jahre alte Mechanifer Heinrich Selzer, genannt Harry, in Frage. Die Ermittelungen nach dieser Richtung hin werden noch fortgefeßt. Swedbienliche Angaben über alle drei Berfonen werden jederzeit von Kriminalfommissar Trettin im 3immer 103 des Berliner Polizeipräsidiums entgegengenommen.
Amerifa- Tournee eines Hochstaplers.
Ein ungewöhnlicher Hochstapler, der den deutschen Kriminal behörden schon viel zu schaffen machte, beschäftigt die Polizei jezi phil. Eugen Sareti, der sich Schriftsteller nennt, wurde während von neuem. Ein jeht 27 Jahre alter, aus Tilsit gebürtiger Rand. des Krieges zum 1. Erfazbataillon des Füfilier- Regiments Nr. 35 in Brandenburg a. d. H. eingezogen und brannte am 11. August 1916 durch. Sechs Wochen später tauchte in Chemnitz ein Mann auf, der sich Freiherr Eugen Hans von Saß, Oberleutnant und Ba taillonsadjutant im Ersazbataillon des 146. Infanterie- Regiments Allenstein , nannte. Es war niemand anders als der fahnenflüchtige Füfilier Sarehti, in dessen Hotelzimmer man noch Bordrucke für Militärfahrscheine und ein Dienstsiegel des Infanterie- Regiments 146 fand. Die Ermittelungen der Kriminalpolizei, die jetzt einsetzten, ergaben, daß Sarehti schon früher in Leipzig und Charlottenburg unter dem Namen Unteroffizier oder Feldwebel Dr. Romm hohe Gemeindebeamte um erhebliche Beträge betrogen hatte. Später in Bofen wegen Urkundenfälschung festgenommen, entsprang er noch am selben Tage und verschwand wieder. Hier hatte er sich Prof. Dr. Gers genannt. In to stod tauchte er dann als Referendar Joachim Stömer, in Köln als Hauptmann Hans von Bülow , in Wien als Oberleutnant Freiherr Otto von Forstner oder Gehrife auf. Ueberall lebte er von Schwindeleien, die ihm reichliche Geldmittel zuführten. Endlich verschwand der Hochstapler aus Deutsch land . In merita, wo man dann seine Spur wiederfand, blieb er nicht lange. Schon nach furzer Zeit fand er Gelegenheit, 8000 Frau Todenhagen- Berlin: Ein besonderes Aktionsprogramm mit Dollar zu stehlen. Um die Baluta auszunuzen, hielt es der einer Spize gegen die Männer ist unserer nicht würdig.( Beifall.) Wir dürfen die Wohlfahrtstätigkeit nicht übertreiben, sondern müssen uns zu richten, um im Geiste des Friedensgedankens eine Revision des Hochstapler jetzt für zweckmäßig, noch Deutschland zurüc dürfen die Wohlfahrtstätigkeit nicht übertreiben, sondern müssen uns Friedensvertrages durchzusehen, wird angenommen. Der Appell feine Spur noch nicht gefunden. Der Bielgesuchte ist kaum mittel zukehren. Ueberall wird nun auf ihn gefahndet, aber man hat auch mit der Politik der Gesamtpartei beschäftigen. Frau Zils- Breslau : Es sollte den Bezirken überlassen bleiben, foll durch eine entsprechende Veröffentlichung in der„ Gleichheit" er- groß und hat dunkelblondes Haar. Er spricht Deutsch , Französisch, ob sie die Gleichheit" liefern wollen. Auch die anderen Hamburger Anträge lehnen wir ab. Wir Frauen find reif und brauchen uns nicht Schlußwort wirft Frau Juchacz einen Rüblid auf die breieinhalbelohnung von 500 Dollar ausgefekt. Damit find die Arbeiten der Frauenfonferenz erledigt. In ihrem Englisch, Spanisch und auch Russisch . Auf seine Ergreifung ist eine von den Männern gängeln lassen. arbeitsreichen Tage der Wohlfahrts- und Frauenkonferenz. leber der Wissenschaft und Praxis der Wohlfahrtsfragen werden die Frauen nicht die Agitation für den Sozialismus und die Bildung von Menschen für den Sozialismus vergessen. Sie werden für den Sozialismus arbeiten, weil sie an seine Ideen glauben und um ihre Richtigkeit wiffen: Aus Liebe zur Menschheit, aber auch um des einzelnen Menschen willen.
Dr. Knad- Hamburg: Die Frau hat ein feines Gefühl für die fulturellen Forderungen, die bei unserer Partei manchmal zu furz tommen. Unsere Genossen in den Regierungen dürfen sich nicht von reaktionären Wissenschaftlern terrorisieren lassen.
Frau Leg- Dortmund flagt über die Schwierigkeiten der Frauenagitation im schwarzen Westfalen , der Hochburg des Zentrums. Die Hamburger Anträge würden uns bei der Arbeit schaden.
"
Fray Wolff: Bei der Besprechung von Sexualfragen und religiösen Problemen muß man sehr vorsichtig sein. Die fonfeffionellen Fesseln können wir den Frauen nur abnehmen, wenn wir ihnen fulturelle Werte dafür geben.
Frau Bohm- Schuch: Bielleicht wird eine
neue Moral andere Menschen schaffen,
die unseren Gedanken leichter zugänglich sind, wenn erst die jetzige Lügenmoral verschwunden ist. Wo die Bezirke leiftungsfähig genug find, da möchte ich doch den Bezugszwang der„ Gleichheit" empfehlen.
Groß- Berlin
Kartoffelernte.
folgen.
Appell an die Frauen der ganzen Welt
Juchacz die Frauenkonferenz. Mit einem dreifachen Hoch auf den Sozialismus schließt Frau Schluß: 1% Uhr.
Berliner Schulreformer und Wyneken.
Der Vorstand des Bundes entschiedener Schulreformer, Bezirksverband Groß- Berlin, hat zum Brozeß Wyneten folgenden Entschluß gefaßt: Die Ausschließung der Deffentlichkeit im Strafverfahren gegen Wyneken mast es dem deutschen Volke unmöglich, zu beurteilen, ob Wyneken sich vergangen hat, so daß er als Mensch und Erzieher verworfen werden muß, oder ob er nur der schiefen Auffassung, dem Buchstabendenten in Vorurteilen befangener Richter zum Opfer gefallen ist, die nichts begreifen von dem Recht des Vorkämpfers, für sich Vertrauen und ungewöhnliche Maßstäbe zu verlangen. Wir müssen fordern, daß in einer Revision des Prozesses die ganze Angelegenheit in voller Deffentlichkeit verhandelt wird.
auf der Erde stehen, mit beiden Füßen. Es heißt: hier auf der festen Erde ist dein Plah, hier sei auch dein Sieg. Siegen wollen, heißt aber Kämpfer sein. Kämpfer für eine bessere Menschheit. Der Redner erinnerte dann an die Mauern des Haffes, die Men- Berhaftung eines Broffommissars. Wegen Fälschungen und Ber schen gebaut. Aber die Liebe zur Linken und die Gerechtigkeit zur untreuungen verhaftet wurde der Borsieher der 160. Brottom= Grünbraun- dürr dehnen sich die Kartoffelfelder im Umkreis zagend in die Zukunft sehen. Niemals aber darf die Selbstfucht Mar Stern. Der Berhaftete war seit mehreren Jahren Vorsteher Rechten muß die Jugend schreiten und darf nicht ängstlich und mission in der Reinidendorfer Straße, der Magistratshilfarbeiter Berlins . Eine matte Spätsommersonne gießt gelbes Licht über die triumphieren, die auf den Trümmern des fremden Glücks das der Kommission. Seit Anfang dieses Jahres fälschte er fortgesetzt Fläche, in der zahllose Menschen gebeugt und gebüdt arbeiten. eigene Glüd zimmert. Im andern Menschen müssen wir unsern Hauslisten, so daß ihm mehr Lebensmittelfarten aller Art zur Ver Frauen find es meist mit flatternden Kopftüchern. Sie fnien auf Bruder und Genossen sehen, das Gefühl der Gemeinschaft muß uns fügung standen als ihm zustanden. Diese überschüssigen Karten dem Boden und wühlen mit lehmüberfrusteten Fingern im Erdreich. umschließen. Treu müssen wir stehen zu unsern Brüdern und machte er für fich zu Geld. Stern wurde zur Berantwortung geIn neben ihnen stehende Körbe und Säcke füllen sie die braunen, Schwestern. zogen, aber vorläufig auf freiem Fuß belassen. Als aber die Kri fugeligen Erdfrüchte. Kein Aufschauen gibt es, feine Unterhaltung. Nachdem die Jugendlichen versprochen hatten, wahrhaftige Kin- minalpolizei erfuhr, daß er sich die Ausreiseerlaubnis nach Amerita Jeder sucht aus seinen Körperkräften das Maß herauszupressen, das der des Volkes zu sein und zu bleiben, und Kämpfer für ein besseres verschafft hatte, nahm sie ihn fest. Es war gerade noch Zeit gewesen. fie herzugeben vermögen. Ist eine Furche ausgeerntet, dann rutscht Menschentum zu werden, richtete der Redner noch einige Worte an Stern hatte feine Roffer schon gepackt und auch sonst alle Borbe die ganze Menschenfeite wie eine lebendig gewordene Linie auf den die Eltern, die er aufforderte, ihren Kindern Freunde zu sein. reitungen für die Abreise getroffen. Er wurde dem UntersuchungsKnien zur nächsten Furche hin, um hier die gleiche Arbeit im gleichen gehört und die Zukunft sein wird, wie das Geschlecht ist. Nach Denn die Jugend ist das fommende Geschlecht, dem die Zukunft richter vorgeführt. Tempo zu vollbringen. Der Himmel wölbt sich in blaßblauer Kuppel abermaligen Musiivorträgen fand die stimmungsvolle Feier ihren über ihre Kleinheit. Die Luft ist feucht und lind und mäßig vom Abschluß. legten Sonnenleuchten durchzittert.
Mord oder Selbstmord?
Rückkehr Berliner Kinder aus Offpreuken. In den nächsten
Tagen tehren 6000 Berliner Kinder aus Ostpreußen zurück, wo fie
drei Monate lang in Einzelpflegestellen gaftliche Aufnahme fanden. Nach langen Verhandlungen mit den Polen ist es gelungen, Frauen der Großstadt sind es, die für ein paar Pfennige zum Sonderzüge für diese Transporte zu erhalten. Diese Sonderzüge schmal bemessenen Einkommen ihres Mannes hinzuverdienen wollen. treffen sämtlich morgens 5.50 auf dem schlesischen Bahnhof ein und Die Arbeit fällt ihnen doppelt schwer, denn der landwirtschaftlichen Ein Tierhändler in der Nürnberger Straße tot aufgefunden. berg, am 21. aus Stuhm, am 22. aus Stallfipönen, Gumbinnen zwar am 20. September aus von Mohrungen und Brom Beschäftigung sind ihre Hände ungewohnt. Aber außer dem Gelde, Die Meldung von einem neuen Morde rief heute vormittag den und Magnit, am 23. aus Justerburg, Gerdauen , Friedland, Rössel, das sich in diesen Septembertagen auf dem Kartoffelacker verdienen Bereitschaftsdienst der Kriminalpolizei nach dem Hause Nürnam 24. aus Königsberg , Fischhausen , Niederung, Labiau , am 28. fäßt, locken auch noch die Früchte selbst, von denen es eine bestimmte berger Straße 21. In einem Laden des Erdgeschoffes betrieb aus Lyd, Bößen, Elbing , und am 20. aus Lyd. Die Kinder werMenge für jeden abgelieferten Rorb als Extrabezahlung gibt. feit Jahren der Raufmann Albert Sehife, der mit seiner Familie den von Beauftragten des Jugendamtes empfangen und den am Das sind die Quellen, aus denen die Emsigteit ihres Schaffens in der Barbarossastr. 11 wohnt, eine zoologische handlung. Diteingange des Bahnhofes wartenden Eltern zugeführt. sprudelt. Unermüdlich sind ihre Finger von Sonnenaufgang bis zum fenster anzubliden pflegt, den in der Gegend sehr bekannten Händler vom 1. Oftober ab nach der neuen Fernsprechordnung die Bestim Heute morgen sah ein Nachbar, der fich im Borübergehen sein SchauHinsichtlich der Kündigungfrist der Fernsprechteilnehmer gift Sonnenuntergang. Gebeugt wühlen sie mit trummen, schmerzenden neben seinem Schreibpult im Laden auf dem Fußboden Rücken über der Erdfurche. Korb um Korb füllt sich. Immer tiefer sien. Die Ladentüür war verfchloffen. Die Haltung des Mannes mung, daß der Teilnehmer und die Telegraphenverwaltung das senkt sich im Westen der Sonnenball. Aber die hellen Kopftücher der erregte den Verdacht des Nachbarn und er benachrichtigte das unter Einhaltung einer Kündigungsfrist von drei Monaten schriftlich Frauen leugten noch immer über dem welten Grünbraun der Kar- 68. Polizeirevier. Dieses ließ öffnen und fand Sehlte tot auf. fündigen können. Die Kündigung gilt noch als rechtzeitig bewirkt, toffelfeldes. Er hatte eine Schußverlegung in der rechten Schläfe. Auf dem Schreibpult lag die leere Hülle einer Schußwaffe, diese selbst aber war nicht zu sehen. In einem Futterkasten neben dem lag der Hut des Toten. Der Befund gab Beranlassung, den Mordbereit. schaftsdienst der Kriminalpolizei herbeizurufen, der unter der Leiche eine Pistole fand, aus der der Schuß abgegeben war., Die Ermittlungen ergaben, daß allem Anschein nach Selbstmord vor liegt. Das Geschäft Hehltes ging während der Kriegsjahre schlecht und wer auch jeht noch nicht wieder in Gang gekommen. Der Mann mußte Geld aufnehmen und wurde zuletzt von den Geldgebern gedrängt. Erst am Sonnabend spielte sich in dem Laden zwischen einem Geldgeber und Hehlte ein Auftritt ab, der so heftig wurde,
Jugendweihe.
Im Om überfüllten großem Saale der Kammersale in ber Teltower Straße fano. Sonntag eine Jugendweihe der Arbeiterjugenb statt. Stimmungsvolle mufitalische Darbietungen und Gefangsvorträge umrahmten die Feier.
Dr. Lohmann, sich einfühlend in die Herzen der Jungen und Alten, sprach die Weiherede. Er führte u. a. aus: Wir leben in einer harten Zeit, wir fönnen die Jugend nicht vertrösten auf eine beffere Zeit und wollen es auch nicht. Die Jugend muß fest
wenn sie dem anderen Teile am dritten Werktage des Kalender werden soll. Sie kann sich auf die Gesamtheit oder auf einzelne vierteljahrs zugeht, zu dessen Ende das Teilnehmerverhältnis gelöst Leite der Einrichtungen erftreden. Wird eine Kündigung vor Aufhebung der Cinrichtungen zurückgezogen, so hat der Teilnehmer der Telegraphenverwaltung die von ihr schon aufgewendeten Kasten, gebung der Cinrichtungen zurückgezogen, so hat der Teilnehmer der mindestens 20 M. für nuglofe Verwaltungsarbeit, zu erstatten.
die für heute abend 7 Uhr in der Sonntagnummer angekündigt mar, findet Die öffentliche Wählerversammlungen im 3. Kreis( Wedding ), in der Schulanla Wiesen-, Ede antstraße statt( nicht Graudenzer Straße). Thema: Die Frauen und die Stadtverordnetenwahlen. Neferent: Begirlsverordneter Gustav Beibe