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Man sollte dafür Sorge tragen, daß dieses Buch in einer billigen Ausgabe, mit einem erläuternde Vorwort versehen, in möglichst breite Massen kommt: sagen wir einmal als Band 1 einer Bibliothek der deutschen Republik.

den unteren Selbstverwaltungsbehörden. Was man heute auf geknallt haben und dann davongelaufen find, find der Kreuz-| heblichkeit von Gottesgnaden die Hauptursache der deutschen   Ratas  dem Gebiete der Jugendwohlfahrtspflege erreichen will zeitung" so wert und teuer, daß sie schon die fast milden, ruhig ftrophe gewesen ist. Reichsjugendamt, Landesjugendämter, Jugendämter, das abwägenden Worte Löbes als unerlaubte ,, Schmähung" emp­schaffe man auf dem umfassenden Gebiet der Wohlfahrtspflege. findet. Der Tote aber bleibt angenagelt als Zielscheibe für Nicht darauf kommt es heute an zu untersuchen, welche Ge- alle deutschnationalen Dreckschleudern. biete alle in die Wohlfahrtspflege hineingehören. Darüber fann man ganz verschiedener Ansicht sein. Was man aber Auch die Unabhängigen haben einen Antrag auf Auf­schaffen fann, ist ein Reichsrahmengefeß, das die Hauptgebiete hebung der Verordnung des Reichspräsidenten eingebracht. Bei aller der Wohlfahrtspflege bezeichnet und die grundfäßlichen Be Achtung vor den grundsäglichen Motiven dieses Antrages muß doch stimmungen gibt, nach denen sie zu verfahren hat, wenn sie gefagt werden: indem er die Stellung des Kabinetts Wirth nach gesellschaftlich wirken soll, nämlich vorbeugend, heilend und links hin erheblich schwächt, übt er faktisch die Wirkung aus, die dem vorsorgend. In der Praris wird die Wohlfahrtspflege heute Görliger Beschluß fälschlicherweise nachgesagt wird: er stärkt die schon wesentlich betrieben von den Kommunen und den Kom Stellung der Deutschen Boltspartei in ganz unerhörter munalverbänden. Die Seele der Wohlfahrtspflege wird und Weise. Daß er bei den Deutschnationalen mit Jubel aufgenommen muß im tommunalen Wohlfahrtsamt liegen. werden wird, versteht sich von selbst.

Verbot einer Heerschau".

Ein Vorstoß gegen die Landarbeiter.

Im Hauptausschuß des preußischen Landtages stellten unsere Genossen fürzlich folgenden Antrag:

" Der Landtag wolle beschließen, das Staatsministerium zu erfuchen, bei der Reichsregierung auf beschleunigte Aende rung der Mieterschuhperordnung nach der Richtung hinzuwirken, daß auch die Kündigung und Räumung von Wohnungen, die die Deputat und sonstigen land­wirtschaftlichen Arbeiter auf Grund von Dienstver­trägen innehaben, der vorhergehenden Genehmigung der Mieteinigungsämter bedarf."

Wir haben in Görlitz   zum Ausdruck gebracht. daß unser Hauptausschuß für Arbeiterwohlfahrt keine Wohltätigkeitsver einigung, feine sogenannte charitative Einrichtung ist. Wir treiben Wohlfahrtspflege aus fulturellen, sozialen und öfono­mischen Gründen. Borhandene Kräfte gilt es nach Möglichkeit Der Polizeipräsident von Berlin   hat auf Grund der Ber­Die Deutsche Tageszeitung", das Sprachorgan des Groß­zu stützen und zu fördern, beschädigte wieder herzustellen, ver- ordnung des Reichspräsidenten   vom 29. August 1921 die von agrariertums, widmet diesem Antrag, der selbstverständliche Forde brauchte zu versorgen. Soll die Wohlfahrtspflege in den Kom- uns schon erwähnte, für den 2. Oktober, vormittags 10 Uhr, rungen enthält, längere, außerordentlich erregte Ausführungen, wo­munen, soll sie überhaupt so arbeiten, wie wir es in Görlitz   Schwarzweißrot" verboten. Die Beranstalter der gesandwirtschaftsminister Genosse Otto Braun   Erftunterzeichneter im Sportpalast, Potsdamer Str  . 72, geplante e erschau bei besonders die Tatsache, daß der ehemalige Ministerpräsident und dargelegt haben, so ist notwendig die tätige Mitarbeit breitester planten Heerschau gehören den gleichen Kreisen an wie die dieses Antrages ist, ihre Empörung erwedt. Es besteht allerdings Volkskreise, insbesondere der arbeitenden Klasse. Auch auf diesem Gebiete geht es nicht an, abseits zu stehen. Wer mit- Veranstalter des fogenannten Fronttämpfertages. Auf der kein Zweifel, daß die Annahme dieses Antrages durch das Plenum bestimmen will, muß mit arbeiten, wer fritisieren will, hat die Heerschau sollte eine Stiftung der deutschen   Ehrendent- eingreifende Beränderungen des Wohnungswesens in Pflicht, selbst mit anzufassen. Die Bezirks- und Ortsausschüsse nationalgesinnter Soldaten" sowie eine Weihe der schwarz münze des Weltkrieges durch den Ordensrat des Verbandes für Arbeiterwohlfahrt haben daher die Aufgabe, das not wendige Menschenmaterial der kommunalen Wohlfahrtspflege weißroten Kampffahne des deutschen Herolds" stattfinden. zur Verfügung zu stellen. Ein gutes Wohlfahrtsamt fann nur bestehen, wenn es einen gesunden Unterbau hat. Und dieser Unterbau fann nur dadurch errichtet werden, daß Kopf- und Handarbeiter hier praktische Arbeit leisten.

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geber willkür hierdurch ein Ziel gefeßt würde und fünftighin

der Landwirtschaft insofern hervorrufen würde, als der Arbeit­mit der Drohung der Obdachlosmachung von dem Agrarier fein Drud mehr auf die Landarbeiterschaft ausgeübt werden fönnte. Den Monarchisten ins Stammbud). Mit besonderem Haß verzeichnet das Großgrundbesigerblatt bie Tatsache, daß der Landarbeiterverband in den Personen Im roten Tag" fezt Prof. Dr. Reinte Riel den Mon- seiner im Landtag fizenden Gauleiter den Antrag mitunterzeichnet Diese Arbeit ist insbesondere notwendig vom sozia- archisten auseinander, daß eine Wiederkehr der Monarchie un hat. Diese Selbstverständlichkeit ist nur ein Grund mehr, um der listischen Standpunkt aus. Auch die materialistische möglich ist. Er schreibt: Bandarbeiterschaft die Bedeutung dieses Antrages vor Augen Geschichtsauffassung darf nicht dazu verleiten, den menschlichen Da fragt es fich: Wo tönnte gegenwärtig die monarchistische zu führen. Die Entfremdung zwischen Stadt und Lamb, die gerade Willen, den Menschen überhaupt, als Entwicklungsfaftor zu Restitution einsehen? Bei der obersten Spitze, also als deutsches von agrarischer Eeite oft genug mit heuchlerischen Worten beklagt gering zu setzen. Fehler, die man gerade in den letzten Jahren Kaisertum, gewiß nicht; es ist schon niemand da, den das deutsche wurde, wird wesentlich überbrüdt werden, wenn wenigstens hin zu beobachten Gelegenheit hatte. Die sozialistische Weltanschau- Bolt zum Kaiser türen würde. Bei Preußen? Der König von sichtlich des Wohnungsrechtes gleiche Rechtsgrundsäße und ung werden wir nur in die Tat umsezen können durch Mit- Preußen hat seinem Volfe die Treue gebrochen, als er es im Augen- Bedingungen für die städtischen wie für die Landarbeiter geschaffen arbeit, durch die Intensität unseres Willens. Das fegt aber ge- blid höchster Gefahr verließ und über die Grenze eines neutralen werden. funde, willensstarte Menschen voraus; solche zu schaffen und Staates entwich; Gründe der äußeren wie der inneren Politik zu erhalten ist die vornehmste Aufgabe der Wohlfahrtspflege.machen seine Rückkehr auf den Thron undenkbar. So dient fie unseren Idealen, dient sie der gesellschaftlichen Fortentwicklung, dient sie dem Aufstieg der Menschheit.

Deutschnationaler Mörderschuh.

Die deutschnationale Reichstagsfraktion hat sich nunmehr doch dazu entschlossen, einen förmlichen Antrag auf Aufhebung der Verordnung des Reichspräsidenten   vom 29. Auguft zu stellen. Die Deutsche Zeitung" erklärt diesen Beschluß aus dem unflaren Berhalten der Deutschen Volkspartei, und die reuzzeitung" hält es für notwendig mitzuteilen, daß der Die in der deutschnationalen Reichstagsfraktion vorhande­nen Meinungsverschiedenheiten dürften wesentlich verschärft werden durch die Art, in der heute morgen die deutschnatio nale Presse die Mörder Erzbergers gegen die Feststellungen des Reichstagspräsidenten Löbe in Schutz nimmt. Hierbei tut sich besonders die ,, Kreuzzeitung  " hervor, sie schreibt:

Beschluß von der gesamten Frattion gefaßt worden ist.

Verblüffend waren mir mitunter die Antworten, die ich von Monarchisten auf die Frage erhielt, warum sie unter den heutigen Umständen die Herstellung der Monarchie forderten: meil fie bi schönen Hoffeste schmerzlich vermißten weil ihre Söhne viel beffere Chancen des Forftemmens gehabt hätten- weil fie hofften, daß die Baluta dann rapide steigen werde und dergleichen mehr. Man kann sich des Lächelns ob solcher Naivität nicht er mehren."

So zeichnet den letzten Monarchen und die letzten Mon­archisten ein Mann, der gewiß fein geborener Republikaner   ift. Es gibt boch einen Fortschritt der Vernunft! Aber groß ist noch die Macht der Dummheit!

Bismarcs dritter Band.

Der dritte Band von Bismards Gedanken und Erinnerungen" ist foeben bei Cotta erschienen. Wie groß das Interesse an ihm ist, obwohl sein Inhalt bereits aus der Presse bekannt war, zeigt der Nichts ist billiger, als die Täter, deren Motive noch unbekannt Umstand, daß die erste Auflage von 200 000 Exemplaren schon ver­find, zu schmähen. Die Nachwelt denkt manchmal ganz anders. griffen ist. Man darf dieses Interesse begrüßen, denn aus dem Charlotte Corday  , die den Republikaner Marat   ermordete, dritten Band können viele, die es noch nötig haben, vieles lernen. wurde zwar in Paris   guillotiniert, doch haben auch deutsche Dichter Dazu zählen wir in diesem Fall nicht jene Massen, die mit der fie und ihre furchtbare Tat ver herrlicht. Es ist auch gar nicht Monarchie längst abgeschlossen haben. Sie brauchen aus der Ge­einzusehen, warum nur die revolutionären Meuchelschichte vom abgehalfterten Hausmeier teine neue Lehre mehr zu mörder Brutus und Wilhelm Tell   befungen werden sollen. ziehen. Aber auf bürgerlich- monarchistische Kreise muß dieses Buch Die heutigen Lobpreiser Erzbergers und Angreifer seiner Gegner Bismards erschütternd wirken, für sie ist dieses Buch die Geschichte scheinen völlig außer acht zu laffen, daß der ganze Kampf, der von der Selbstvernichtung der deutschen   Monarchie. gegen Erzberger geführt wurde, ein Abwehrkampf war. Ihnen wird der Star gestochen; wenn sie noch eine Spur von Dent Es folgen nun neue Beschimpfungen des Ermordeten in fähigkeit befigen, müssen sie begreifen, daß fein" Dolchstoß von der bekannten Manier. Die Burschen, die Erzberger   nieder- hinten", sondern eine jahrzehntelang geduldete Unfähigkeit und Ueber

Die sozialdemokratische Landtagsfraktion wird die Aufgabe haben, den bedeutungsvollen Antrag mit allen zur Berfügung stehenden Mitteln durchzusetzen.

Anarchismus und Kommunismus.

fegungsprozeß innerhalb der Vereinigten KPD  ." in feinen Es ist kaum noch möglich, den unaufhörlich fortschreitenden Zer Einzelheiten zu verfolgen. Die neuesten Austritte sind bekanntlich die von Däumig und Adolph Hoffmann  . Ueber die Ursachen ar bisher wenig bekannt geworden. Jetzt teilt die Rote Fahne" folgende interessante Einzelheiten hierzu mit: folgende interessante Einzelheiten hierzu mit:

Am Montag, den 26. September, fand eine Sihung der Reichstagsfrattion statt, an der auf Wunsch des Fraktions­vorstandes zwei Vertreter der 3entrale teilnahmen. Im Laufe der Besprechung über die Aufgaben der Fraktion in der gegen märtigen politischen Situation erklärte Ernst Däumig  , daß er aus der Fraktion und aus der Partei ausscheide. Er begründete seinen Austritt damit, daß die Beschlüsse des Barteitags im scharfen Gegensaz zu den Beschlüssen des Moskauer Belitongresses ständen und daß innerhalb der Partei die halbanarchistische und ganzanarchistische Tendentz gefiegt hätte. Die Situation in der Partei sei derart, daß er sich feine fruchtbare Ar­belf in der Partei versprechen tönne. Daher müsse er für sich und auch für den Genoffen Hoffmann den. Austritt aus der Fraktion und der Partei erflären. Genosse Adolph Hoff= mann teilte daraufhin ganz kurz mit, daß er sich in allen Buntten den Ausführungen Däumigs anschließe, und vera ließ zusammen mit Däumig das Fraktionszimmer.

Das Bemerkenswerteste an dieser Mitteilung ist die Tatsache, daß fich Däumig und Hoffmann nicht auf den Austritt aus der Reichsa tagsfraktion beschränkten, sondern daß sie, was bisher noch nicht bekannt war, aus der Kommunistischen Partei aus Ronzerte angefeßt find! Eine Refordziffer, und nicht mal eine traurige 3iffer, wenn man bedenkt, daß gerade auf musikalischem Gebiet etwa drei Drittel aller Veranstaltungen ernsthaftem Mufizieren gewidmet sind. Bedenft man, daß ganz gewiß ebenso viel, wenn schaftliche und pseudowissenschaftliche Vorträge für diesen Winter ge­bacht sind, so ergibt das eine Gesamtsumme von rund 7000 Beran staltungen, deren Unternehmer mit der großen Deffentlichkeit rechnen, oder bei einer Saisondauer von etwa 7 Monaten für den Monat an 1000, für den Abend über 30 Veranstaltungen! In diesem Zu jammenhange muß auch erwogen werden, daß die Theater, deren drei Berlin   neu beschert wurden, ihr Programm gründlich umbauen müssen. Operettentheater etwa, die vordem mit einer Neuheit den Winter über langten, planen bereits drei Erstaufführungen für diese Spielzeit. Der Grund für diese, das Budget außerordentlich be laftende Neuerung ist darin zu suchen, daß die ins Phantastische ge­ftiegenen Eintrittspreise nicht mehr für die große Menge gelten. Der Kreis zahlungsfähiger Stammbefucher ist wesentlich eingeengt, er reicht nicht mehr für eine Ropität, will man ihn an das Haus feffeln, muß man es dreimal sagen: Heute neu! Auffallend ist auch die weit­verbreitete Kabarettmut! Kleinkunstbühnen, zum Teil mit literarischen Absichten, mehren sich Behenken erregend. Man darf getroft die meisten Bleiten diefes Winiers auf dem Gebiete des Rabaretts er warten.

Erdbeben gewütet. Zwischen Trümmerhaufen scharren Auf den Trümmern von Oppau. gackernde Hühner. Vor vielen der eingestürzten Häuser fitzt als einziges Lebewesen noch der Hund. Mit verbundenen, blutenden Hinter dem Ludwigshafener   Stadtteil Friesenheim liegen die Köpfen schleichen die wie durch ein Wunder geretteten Bewohner ländlichen Arbeitersiedlungen von Oppau. Schrebergärten, Star- um ihre zerstörte Heimat. Einige starren trostlos in den wüsten nicht noch reichlich mehr literarische, humoristische, tän eriſche, wiſſen. toffeläcker, Obstbäume zingeln das Dörfchen ein. Sie verwischen Haufen, andere sammeln Reste ihres Hausrats zusammen. Wieder freundlich das an sich trostlose Bild der Ebene hier, die grau und andere hämmern und flopfen wie Kinder, denen ein böser Kamerad düster von der Industrie angehaucht ist. Nach dem Saume des das liebste Spielzeug zerschlagen hat, an ihrem Häuschen herum. Rheinstromes zu reden sich die riesenhaften Fabrikanlagen des.. Ein Flieger freist in mäßiger Höhe über dem weiten Trümmer Oppauer Wertes in Wolkenhöhe. Wer vom rechten Rheinufer und Totenfelde von Oppau. Ueber die Landstraße fahren Autos zwischen Mannheim   und Ludwigshafen   zur Rheinbrüde tommt, dem und Gespanne mit der letzten geretteten Habe der Betroffenen. Oft verkünden die dick rauchenden Riesenschlote und gespensterhaften fitzt eine verbundene Frau, ein stilles Kind dazwischen. R. K. Eisenkräne von Oppau ein emfiges Schaffen und Arbeiten. Häuser, Siedlungen, fleine ländliche Gehöfte entstanden hier. Das Oppauer Wert bereitete feinen Arbeitern und Angestellten eine Heimat, schuf ihnen eine grüne Scholle, um sie ein flein wenig für das zu ent­schädigen, was ihnen durch Rauch und Dunstwellen der Fabritan lagen genommen wurde.

Engelbert Humperdinck   gestorben.

Engelbert Humperdind ist Dienstag in' Neustrelitz   an den Folgen eines Schlaganfalls, zu dem eine Lungenentzündung hinzutrat, im Alter von 67 Jahren gestorben. Die Leiche wird nach Berlin  Stahnsdorf   übergeführt.

Seit einigen Tagen ist Oppau tot. Ueber dem Dörfchen liegt ein furchtbares Grauen. Das viele Kilometer umfassende weithin Wer den alten, freundlichen Mann in den letzten Jahren sah oder fichtbare Fabritgelände aber ist eine zerschlagene Welt, über die fich hörte, wußte, daß der Tod ihn längst gezeichnet hatte. Seine Stellung tiefe Troftlosigkeit schleicht. Sputhaft ragen zerborstene eiserne als Lehrer der Meisterklasse für Komposition an der Akademie Berlin hatte er aufgegeben, verfolgte aber unablässig auf Musikfesten immer Riefenbrüden, Ressel- und Mauerreste, aus denen es grau qualmt, alles Berdende und Kommende, ein aufnahmebereiter, im Schaffen in den trüben Septemberhimmel. Gewaltige Betonpfeiler, Eisen- gelähmter Mann. Ein wirklicher Lehrmeister und ein Freund war träger, Kranriefen, Steffelmäntel liegen zermalmt, zerbrochen auf dem er im Unterricht, und seine Schüler( von denen Siegfried Wagner  weiten Trümmerfelde. Alles in- und übereinandergeschoben, gefegt, und Leo Blech   die bekanntesten find) fönnen davon viel erzählen. gestürzt, gerutscht. Scharfe Ammoniatgerüche ziehen in Schwaden Mehr aber noch sprechen seine eigenen Partituren für seine hohe über die Verwüstungen dahin. Eine Zertrümmerung von beispiel- Berufung. Und die lag in der lleberleitung Wagnerischer Kunst­lofen Werten, von Hoffnungen, von Menschengeist, Tatkraft und ideen, vom großen Theaterpathos fort zur edlen Idylle, zur Märchen­melt, zur Allverständlichkeit. Das Lied, der Chor, das Duett und Menschenleben. Die Schöpfung und Arbeit von Jahrzehnten dahin. Die Orchesterspiele wurden alle aus dem Geist und dem Gemüt des Millionen Mart allein kosteten die berühmten Silos( eine Art Boltes gestaltet und auf den ersten Griff hin geschaffen. Keine Gruben), in deren einem die wahnsinnige Explosion erfolgt ist. Su leberladung stört, fein nur Gewolltes wirkt problematisch angepact, Tausenden umlagern neugierige Menschenscharen die Unglücksstätte. Die Gangbarkeit, der melodische Schluß allein bittiert Art, Gefühl und Durch die Trümmerberge, unter denen noch Verschüttete liegen, Herzlichkeit der schnellen Konzeption. So wurde 1896) änset arbeiten sich seit Tagen Bergungsmannschaften. In weitem Um- und Gretel" ein berechtigter Welterfolg. Dieses Wert gehört freis übersät sind die Aecker mit zentnerschweren Betonftücken und durch die Feinheit, Einfachheit seiner in sauberster Technik gearbeite­abgesprungenen Eisenkörpern. Biele haben tiefe Löcher in den ten Partitur zu den ewigen Rostbarkeiten der musikalischen Opern­Boden gerissen. Der zum Abgang fertige Güterzug mitsamt der literatur. Kein Staub liegt auf diesen Noten; und so lange Menschen wieder einmal Kinder, schmerzfrei, froh und lachend sein wollen, Lokomotive ist wie ein Spielzeug über eiserne Brüdenträger ge- werden sie hier ihr künstlerisches Ergößen finden. Der einstige schleudert, verschüttet und zermalmt worden. Wie ein zersprungener Famulus und Freund Richard Wagners blieb dem Meister ein Ballon ist ein Eisenfeffel, höher wie ein fünfftödiges Haus, filometer- glühender Berehrer und Förderer. Die letzten Werte Königs­weit geflogen, hat eine ganze eiserne Brückenanlage aufgehoben Binder" und" Gaudeamus igitur   haben troß vielfacher und sich endlich darin verfangen.... Und alles in einer einzigen Umarbeitungen und vieler wirkungsvoller Eingebungen die geniale fnappen Minute. Schlagkraft der ersten und bisher einzigen flaffischen Märchenoper K. S. Die kleinen Häuschen von Oppau liegen wie gräßlich zerrissene, nicht erreichen können. verwundete Rörper da, Abgepustet scheinen bie Dachgeschosse, in- Ein Meer von Beranstaltungen. Dies Jahr mill für Berlin  einandergestürzt sind die Stockwerke. Aus flaffenden Wunden des ein Jahr der Fülle werden. Ein aufmertfamer Beobachter hat er Mauerwerts quellen zerschlagene Möbel. Als habe hier ein furchtmittelt, daß für den Winter 1921/22 nicht weniger als rund 3000

Drahtlose Berbindung mit dem Flugzeug. Wie aus Brüssel   be richtet wird, wurden dort erfolgreiche Versuche unternommen, mit einem belgischen Flugzeug während des ganzen Fluges in drahtloser Berbindung zu bleiben. Die Flüge wurden zwischen den Flugplätzen von Brüssel   und Croydon in England ausgeführt. Als das Flug eug über den Kanal tam, geriet es in einen starten Nebel und es gelang ihm, durch Anfrage mit drahtloser Telegraphie genau seine Stellung zu bestimmen. Croydon sandte alle zwei Minuten draht­lose Meldungen, die ihm den Weg wiesen. Fragen und Antworten wurden durch drahtloses Telephon ausgetauscht, und nachdem zwei Beifungen gegeben waren, war der Flugzeugführer in der Lage, die direkte Linie nach Croydon wieder aufzunehmen und trotz des Rebels inne zu halten. Auch bei Flügen zwischen Brüssel und Paris   wurden gleich gute Ergebnisse erzielt.

Das Schloßpart- theater in Steglit eröffnet am Sonntag mittags 11%, Uhr fein Großes Haus", in dem neben Theateraufführungen auch Stonzerte, Rezitationsabende und Vorführungen von Lichtbildern( in Ber bindung mit der llrania) vorgesehen find. Zur Eröffnung findet ein Stonzert unter Leitung von Leo Blech   statt.

Die Deutschen   ohne Theater in Bränn. Nach einem Beschluß bes Brünner Stadtrates soll der deutschen   Theatergesellschaft in Brünn   die Be nugung des Stadttheaters, das ihr bislang auf zwei Tage in der Woche zur Verfügung stand, zugunsten des tschechoslowakischen Nationaltheaters in Brag nunmehr völlig entzogen werden.

Korolenko in Deutschland  . Der ruffische Dichter Korolento hat bont der Sowjetregierung die Erlaubnis zur Ausreise erhalten. Er wird sich nach Bad Nauheim   begeben, um fich dort eines Herzleidens wegen be handeln zu laffen.