1. Beilage zum„, Vorwärts" Berliner Volksblatt.
Nr. 282.
Dienstag, den 4. Dezember 1894.
11. Jahrg.
Arbeiter! Parteigenossen! Trinkt kein boykottirtes Bier!
Jing stude
Tokales.
Die Sprechstunde des Rechtsanwalts wird heute Mittags von 12 bis 1 Uhr abgehalten.
Sehr zu denken giebt der Geschäftsbericht, der am Sonnabend in der Generalversammlung der Berliner Bockbrauerei vom Vorsitzenden Herrn Bankier Philipp Rosenbaum erstattet worden ist. Der Herr äußerte sich u. a. wie folgt:
Das Resultat von 4 pCt. Dividende sei zwar kein glänzendes, aber es fei bekannt, welche Umstände im abgelaufenen Jahre mitgewirkt hatten, die es verhinderten, ein besseres Reſultat zu erzielen. Die Dividende wäre reell verdient und unterscheide sich dadurch vortheilhaft von den in früheren Jahren gezahlten Dividenden.
Hm.... so..... so!
Und weiter:
Auf Anfrage theilte Herr Direktor Röhrig mit, daß im Monat Oktober der minder absah ca. 600 Tonnen, im November dagegen nur 82 Tonnen betragen habe. Doch hoffe die Verwaltung den Minderverkauf im Laufe des Jahres doppelt einzuholen. Jedenfalls liefern diese Ziffern den Beweis, daß die Bockbrauerei nicht, wie behauptet wurde, vom Boykott am wenigsten betroffen werde."
Was unsererseits nicht bestritten werden soll.
unwahr, da weder meine Brauerei, noch ich selbst irgendwelche Schloßbau irgend welche nachtheiligen Folgen haben wird, bleibt Beziehungen zu derfelben je gehabt haben. abzuwarten.
Achtungsvoll
Münchener Bürgerbräu- Vertretung. Carl Ziegler.
Wenn die hiesige Vertretung des Bürgerlichen Brauhaufes München sich unsere Notiz in Nr. 279 ein wenig genauer angeschaut hätte, so würde sie gefunden haben, daß wir gar nicht daran dachten, ihr echtes Bier, das selbstverständlich ringfrei ist, zu boykottiren. Es ist aus der betr. Warnung klar ersichtlich, daß wir ausschließlich das Fabrikat der hiesigen Bürgerlichen Brauerei, der früheren Nationalbrauerei, ins Auge gefaßt hatten. Die Aufregung des Herrn Ziegler war also deplacirt.
Abzuwarten bleibt auch, welche Einwirkung das Beispiel von den Arbeitsverhältnissen am Schloßbau bei der im Reichstag bevorstehenden Berathung der Umsturz vorlage und der gleichzeitig wohl beliebten Streifung des Themas von der Religion, die dem Volke nach dem bekannten Heuchelwort er= halten werden soll, insgemein haben wird.
Wir haben fast Mitleid mit den armen Tölpeln, die ein grausames Geschick berufen hat, der Erhaltung des christlichen Staates und der Bekämpfung des Umsturzes das Wort zu reden. Arme, elende Schächer, die ihr seid!
werden die Arbeiter
Arbeiter
Kommende Ereignisse pflegen ihre Schatten voransDie Lokalkommission theilt folgendes mit: Wie uns erst nwerfen. Einen derartigen Schatten für das Unternehmerthum jetzt bekannt wurde, hat Herr Winkler, der Besitzer des bildet die Berliner Schneiderbewegung und giebt diese dem Altazar" in der City- Paffage, Dresdenerstraße, am 1. August" Konfektionär" Veranlassung zu ernsten Betrachtungen. Nicht D. J. auch die Säle des City- Hotels übernommen und offerirt für seine Schußbefohlenen, die Fabrikanten, nein, nur die immer etwa, daß dies Kapitalistenblatt irgend welche Besorgniß hegte fie an Vereine 2c. zu Vergnügen jeder Art. Da Herr Winkler seinerzeit sich den Saalverweigerern angeschlossen hat, so bedarf es wachende Besorgniß für die Arbeiter ist es, welche es bestimmt, bei unseren Genossen wohl nur dieses Hinweises, damit sie wissen, einen Warnungsruf an die Schneider und Schneiderinnen zu wie sie ihr Verhalten gegenüber Herrn Winkler einzurichten haben. erlassen, sich nicht von umstürzlerischen Elementen verblenden und Die Lokalkommission. J. A.: Karl Scholz, Wrangelstr. 32. auf falsche Wege leiten zu lassen, welche für sie nur die schlimmsten Folgen haben müßten. Und was haben denn die Schneider und Schneiderinnen auch für einen Grund zur Unzufriedenheit? Leben sie Wie ist der Bußtag im königlichen Schloß begangen nicht herrlich und in Freuden? Können sie sich nicht sättigen an der worden? Unseren am Freitag gebrachten Mittheilungen können Gnadenſonne der Unternehmer, die ihnen huldvoll leuchtet immerDas najse Jahr. Recht drastisch spiegelt sich die Wirkung wir noch hinzufügen, daß auch die Vergolder an dem hohen dar? Wer an dieser Thatsache zweifelt, der wird eines besseren des Boykotts in dem Geschäftsbericht der Aktienbrauerei preußisch- protestantischen Feiertag bei den Renovationsarbeiten belehrt durch den Konfektionär", welcher am Schlusse eines ArFriebrichshain wieder, welcher die von uns bereits vor im Schloß tapfer darauf los gefchunden haben. Der Herr titels, betitelt:„ Bekommen wir in Berlin einen Mäntelarbeitereinigen Tagen festgenagelte Mittheilung, daß das Betriebsjahr Hofvergolder Noack in der Ritterstraße hat die Ehre, Streit?" also sich vernehmen läßt:„ Wir wünschen, daß es bei 1893/94 mit einem Fehlbetrage von einigen siebzigtausend Mark die Vergoldungsarbeiten im Weißen Saal und den Nebenabschließt, bestätigt. Die überaus ungünstige Witterung im verfälen auszuführen oder vielmehr ausführen zu lassen. Denn be- York ) und daß die besonneneren Elemente den Sieg davontragen, uns in Berlin nicht eben so weit tommen möchte( wie in Newgangenen Sommer und die Verrufserklärung über unsere scheiden, wie Unternehmer im christlichen Musterstaat Preußen die überzeugt sind und sein können, daß die Inhaber der KonBrauerei, schreibt die Direktion, sind auf den diesjährigen Absatz einmal sind, begnügt Herr Noackt sich mit der Ehre und dem von nicht geringem Einfluß gewesen. Im Geschäftsjahre 1892/93 Profit und läßt die Arbeiten von etlichen dreißig Vergoldern im sektionsgeschäfte, die ja auch den Meistern und Werkstätten- Inwurden verkauft 50 190 Tonnen gegen 42 342 Tonnen in 1893/94, Schloß ausführen. Der Herr Hofvergolder thut auch wohl habern gute Löhne zahlen, in allererster Reihe darauf bedacht sind, für das Wohl der Arbeiter zu sorgen. Gie mithin ist in diesem Jahre ein Ausfall von 7848 Tonnen daran, daß er nicht selber Hand mit anlegt. Denn selten hat sind deren beste Freunde und haben schon oft gegen das Vorjahr zu verzeichnen. Der Brutto- Gewinn des es wohl in diesem Fach eine anstrengendere Arbeit gegeben als und gezeigt, daß sie Herz Brauerei - Bedarf und Ertrag- Kontos, welcher im vergangenen die, welche hoch oben an den Decken der Prachträume von haben und soweit es im Bereich der Möglichkeit liegt, gern Hand für die Jahre 319 497 m. betrug, stellt sich in diesem Jahre nur auf Morgens 7 Uhr oft bis Abends 10 Uhr bei künstlichem Licht zu anskömmliche Löhne bewilligen. Das wird auch in Zukunft ges 207 091 M., also um 112 406 m. niedriger. verrichten ist. Und wenn für diese, bis zu zwölf vollen Arbeits- schehen." Dieser Honigseim, der den Arbeitern da um den Mund Nachdem auf die höheren Rohmaterialien- Preise hingewiesen stunden dauernde Leistung im königlichen Schloß noch ein einiger gestrichen wird, dürfte denn doch wohl seinen Zweck verfehlen. einiger- schehen." worden, heißt es ferner: maßen entsprechender Lohn gezahlt worden wäre! Während in dem geringen Bierabsat unserer Ausschank goldermeister Röhlig übertragen waren, ein Lohn gezahlt wurde, werden könnte. Die Mäntelarbeiter werden sich gewiß ver Ein weiterer Grund des verminderten Bruttogewinnes liegt bei den Vergoldungsarbeiten am Reichstags= Bau, die dem Ber: Die trostlose Lage der Mäntelarbeiter und-Arbeiterinnen ist zu bekannt, als daß sie durch schöne Redensarten hinweggetäuscht Totale, namentlich des eigenen Ausschantes am der sich wenigstens auf 50 Pf. pro Stunde belief, giebt es für Friedrichshain . Die großen Vereine, welche sonst die am königlichen Schloß zu verrichtenden Arbeiten nur den wundert an den Kopf fassen, wenn sie hören, daß die Unterhier ihre Feste abhielten, zogen sich zum Theil färglichen Stundenlohn von etwa 45 Pf., so daß der nehmer ihre besten Freunde und nur darauf bedacht sind, in allererster Reihe für das Wohl der Arbeiter zu sorgen. Daß aus dem im Eingange bezeichneten Grunde Arbeiter, wenn er fich zwölf Stunden abgeschunden zurück, oder diese Feste hatten unter der Unbill der Witte- hat, Abends die Fabrikanten Herz und Hand für junge, hübsche Arganze 5,40 M. mit nach Hause bringt. rung( so stark zu leiden, daß deren Erträge weit hinter Man begreift daher, daß unter solchen und ähnlichen Lohn- beiterinnen haben, derartige Fälle mögen ja vorgekommen aber sein, sonst denen des Vorjahres zurückblieben. Einen Aus- verhältnissen die Arbeiter ihren Körper, das einzige Kapital, das innen von der vielgerühmten Fabrikantenliebe bisher wohl und Arbeiter. fall von ca. 15 000 m. brachte ferner das Flaschenbier sie und ihre Familie aufrecht erhalten soll, in unverantwortlicher herzlich wenig gespürt haben. Wie sollte dies auch möglich sein? Geschäft, da ca. 600 000 Flaschen weniger als im Weise ausnußen und ruiniren. Bei Löhnen von ca. 40 bis Vorjahre verkauft wurden. Die geringeren Einnahmen hatten 65 Pfennigen ist es erklärlich, wenn auch unverzeihlich, Sagt doch der Konfektionär" selbst, daß die Juhaber der Kons. eine Erhöhung der Passiven zur Folge. Die Kreditoren daß fettions- Geschäfte nur mit Meistern und Werkstätten- Inhaber zu Arbeiter, wie es am Donnerstag und Freitag thun haben, denen sie gute Löhne zahlen. Vorausgefeßt, daß dies betragen im diesjährigen Abschlusse 179 855 M.( dies ist voriger Woche im föniglichen Schloß von Geiten ganz besonders bemerkenswerth. Das Kreditoren- der Stud a teure geschehen, Morgens um 7 Uhr zu arbeiten Letztere der Fall ist, so haben die Arbeiter davon doch nichts, tonto bezifferte sich im Vorjahr auf nur 1363 M.! Die Red.), anfangen, und nicht allein den Tag und die Nacht, sondern auch wenn sie von den Meistern und Werkstätten- Inhabern ausdagegen beziffern sich unsere Bestände auf 393 989 M., fie find den folgenden Tag bis Abends 10 Uhr hindurch schaffen und so gebeutet werden. Aber mit den guten Löhnen ist es auch nicht in diesem Jahre um 73 896 M. höher als im Vorjahre. Die in zwei Tagen volle neunundreißig Arbeitsstunden machen! zu weit her. Durch einen Streit der Mäntelarbeiter würden die Schwierigkeiten des Absatzes haben sich in diesem Jahre Sehr bezeichnend sind auch die Verhältnisse, unter denen die Unternehmer, wenn sie auch nicht direkt mit den Arbeitern zu außerordentlich vermehrt. Die treu gebliebenen Ab- Vergolder im königlichen Schloß der kurzen Erholung theilhaftig thun haben, doch in vielfacher Beziehung geschädigt werden. der Verhältnisse in einen schweren Kampf gedrängt( fich gönnen müssen. Als Frühstücks- und Vesperraum ist eine Art auf dieselben zu gießen. Möge er sich vorsehen, daß er nicht Del nehmer, welche durch die wirthschaftliche Lage und die Ungunft werden, die sie wohl oder übel während der langen Arbeitszeit Der Konfettionär hält es daher für seine Pflicht, zur Besänftigung der hochgehenden Wogen der Schneiderbewegung Del wurden, haben nur mit großen Anstrengungen ihre Verschlag bestimmt, der nahe einer Bedürfniß- Anstalt in's Feuer gießt. Existenz behaupten können. Wir sind ihnen dabei nach Möglich liegt, so daß die Arbeiter während des Essens und der feit entgegen gekommen, theils durch Herabfeßung des Preises, sonstigen Erholungspausen die ekelhaften Dünste ein Verlegung des Gewerbegerichts. Wie vor einiger Zeit theils durch Kreditgewährung, da es uns vortheilhafter erschien, zuathmen gezwungen sind. Wir empfehlen hiermit dringend durch verschiedene Zeitungen berichtet wurde, bestand in„ maß lieber Opfer zu bringen, als eine noch größere Ginbuße am Absaß dem Fabrifinspettor in der fönglichen Haupt- und Residenz gebenden Streifen" die Absicht, das Gewerbegericht aus dem zu erleiden. stadt Berlin , sich einmal diesen Raum im tönglichen Schloß an Köllnischen Rathhause, Breitestr . 20 a, nach dem alten„ Ost Die Wahrheit des Sprichworts: Wer sich muthwillig in zusehen und entsprechende Re med ur anzuordnen. Ein Zug, bahnhof " zu verlegen. Diese Absicht ist, wie wir von unterGefahr begiebt, tommt darin um, dürfte sich nach solchem der für die Arbeitsverhältnisse im Schloß recht richteter Seite erfahren, definitiv aufgegeben worden. Lamento an der Aktienbrauerei Gesellschaft Friedrichshain wohl charakteristisch ist, sei noch erwähnt. erwähnt. G Es ist sonst in Es ist das nur arzuerkennen, da allen, oder vielmehr den meisten am allerehesten bekunden. Handwerkerkreisen bekanntlich Gebrauch, an Festtagen, gleichwie Interessenten mit der Berlegung des Gerichts aus der Mitte der Wozu das Boykottbier gut sein soll. Daß Boykottbieran Sonnabenden etwas früher wie sonst Feierabend zu machen Stadt nach deren äußerster Oftgrenze das Gegentheil von einem und ferner werden Sonntags und Feiertagsarbeiten, wenn sie dankenswerthen Gefallen gethan worden wäre. und Witterung in einer deutlich erkennbaren Wechselwirkung zu einmal verrichtet werden müssen, wenigstens etwas höher, Der Berliner Magistrat als Sittenwächter. Wie eine einander stehen, ist ja aus den Geschäftsberichten der Ring als Werfeltagsarbeiten im Lohn berechnet. Anders im fönig- letthin in der Tagespreffe erschienene Notia befagt, steht dem brauereien zur Genüge bekannt geworden. Der Zusammenhang lichen Schloß. Nicht nur, daß die Vergolder dort am Berliner Magistrate bereits seit mehreren Jahren ein Kapital von Ringbier und Regen erweckt aber bei denen, die es angeht, heiligen Bußtag für denselben färglichen Stundenlohn von 3 Millionen Mark zum Zwecke der Errichtung eines Findel wenig Feude, und es ist daher erklärlich, daß in der ge von ca. 45 Pfennigen arbeiten mußten, als sonst, nein, fie er- hauses zur Verfügung. Zur Ausführung dieses Projektes hat ängstigten Phantasie der boykottirten Wirthe neben dem Parapluie hielten auch noch einen entsprechenden Anschnauzer, als sie sich man sich indessen bis dato noch nicht zu entschließen vermocht. auch die Vorstellung von einem Schutzdach mit weiterer Spann an dem hohen Feiertage unterstanden, fünf oder zehn Warum nicht? Es werden hierfür zweierlei Gründe angegeben. weite Platz greift. Minuten vor halb sieben Uhr Abends, dem für Einmal soll nach den Erfahrungen, die bisher in anderen Der Restaurateur Sommerfeld, Stalizerstr. 35, Ecke der sie festgesetzten Schluß der Arbeitszeit, Feierabend zu Städten mit den Findelhäusern gemacht worden sind, in dens Manteuffelstraße, hatte sich darum bemüht, für sein Lokal einige machen. selben die Sterblichkeit der Kinder zu hoch sein. Sodann aber der bekannten Plakate der Boykottkommission zu erhalten und Es erübrigt noch die Frage: Wie haben die Mittheilungen, die wird der Umstand ins Feld geführt, daß die„ lare Moral" war natürlich die Verpflichtung eingegangen, fein bontottirtes wir pflichtgemaß über die charakteristische Bußtagsfeier im fgl. nach Kanzler Leist nicht lediglich eine Rameruner EigenBier auszuschänken. Bei der stattgefundenen Kontrolle Schloß gemacht haben, auf die betheiligten Faktoren gewirft? thümlichkeit ist, sondern daß eine„ lage Moral" auch war alles in Ordnung, sodaß der Wunsch des Herrn Die Arbeiter im Schloß, die in der Frühstückspause bei in Berlin heimisch ist, und daß die Findelhäuser erfüllt und er in die Liste derjenigen Gastwirthe, die boytottfreiem Bier ihren Vorwärts" lasen, waren zu sehr geeignet sind, der lagen Moral" Borschub zu leisten, ringfreies Bier Bier führen, aufgenommen werden fonnte. natürlich vergnügt, daß wieder einmal ein be was man in Berlin auf jeden Fall vermieden sehen will. Beide Schon am Dienstag Mittag wurde jedoch bei ihm ein Viertel sonders in die Augen springender Fall aus der Methode, wie angeführten Gründe erscheinen feineswegs stichhaltig, um die Vereinsbier abgeladen. Dieferhalb zur Rede gestellt, entschuldigte man im Staat der Sozialreform feine sozialen Aufgaben vollführt, Nichterrichtung eines Findelhauses zu rechtfertigen. Denn es ist sich der Wirth damit, daß er garnicht daran dächte, das boy nach Gebühr an den Pranger gestellt war. Die Poliere und wohl nicht anzunehmen, daß ein Findelhaus die Sterblichkeit der tottirte Bier einzuführen. Er müsse aber für seinen Ausschant Meister im Schloß schwiegen wenigfiens den Antlägern, Kinder ungünstig zu beeinflussen vermöge. Es ist wohl wahrerst die Konzession erhalten und könne diese nur bekommen, wenn den Arbeitern gegenüber. Und über die Stellung, die nunmehr scheinlicher, daß jezt viel mehr Kinder in troftlosen Verhältnissen er Ringbier führe. Sowie die Konzession heraus sei, nehme er höhere Instanzen etwa einnehmen, ist nur zu berichten, daß, wie und im Glende verderben und sterben, künstlich oder gewaltsam wieder ringfreies Bier. Leider fand der Herr mit seiner schönen von den Arbeitern geglaubt wird, von seiten des Hof- um ihr junges Leben gebracht werden, als Kinder in geordneten Ausrede feine befondere Gegenliebe. Er wurde höflichst gebeten, marschallamtes, am legten Sonnabend die Weisung Verhältnissen eines Findelhauses zu sterben vermöchten. Und die Plakate, mit deren Hilfe er den Arbeitern Boykoitbier verergangen ist, fürderhin an Sonn- und Festtagen nicht mehr was nun gar die„ lare Moral" betrifft, welcher durch ein Findel zapfen wollte, wieder herauszugeben. zu arbeiten. Doch wurde den Arbeitern nahe gelegt, die haus Vorschub zu leiſten man befürchtet, so ist dieser Nacht zum Sonntag hindurch fortzuarbeiten. Ginwand erst recht hinfällig. Kinder der Liebe werden Zur Lokalliste. Der Gastwirth Schulz, Köpnicker Die Vergolder lehnten es jedoch ab, fich noch Die jetzt, wo Berlin ohne Findelhaus ist, wohl schwerlich straße 161, schänkt nicht, wie irrthümlich berichtet, Boykottbier, Nacht hindurch ausnuten zu lassen, weil sie meinten, weniger geboren als in dem Falle, daß ein Findelhaus ein sondern solches aus der Brauerei Müggelschlößchen. sechstägiger, übermenschlicher Schufterei der gerichtet würde. Von so fleinlichen Gesichtspunkten sollte die Die hiesige Vertretung des Bürgerlichen Brauhauses Bohnstlave auch im föniglichen Schloß, wenn auch fein formelles, Berliner Stadtbehörde sich denn doch nicht leiten laffen. SittenMünchen sendet uns die folgende preßgefeßliche" Berichtigung: so doch ein gewisses moralisches Anrecht darauf habe, sich am wächter haben wir gerade im Ueberflusse, sodaß es unnöthig er In Nr. 279 des Vorwärts" behaupten Sie, daß das Sonntag auf einige Stunden der Familie, der von der Sozial- scheint, daß auch der Berliner Magistrat sich in dieser fragMünchener Bürgerbräu aus der Bürgerlichen Brauerei Berlin, demokratie arg bedrängten, zu widmen. Dies sei nicht würdigen Rolle versucht. Wenn auch in höheren Regionen ein früher Nationalbrauerei, stamme. gut möglich, wenn man sich Sonntags Morgens zur selben Zeit pietistischer Wind weht, so sollte dies den Berliner Magistrat doch übermattet ins Bett legen müsse, wo die staatserhaltenden nicht abbalten, seiner Aufgabe als Stadtverwaltung gerecht zu Elemente in der föniglichen Haupt- und Residenzstadt sich zum werden und das vorhandene Kapital von 3 Millionen Mark dem Kirchgang rüsteten, damit ihnen die nöthige geistige ihm bestimmten Zwecke zuzuführen. An einem Findelhause Stärtung werde im Kampf für Ordnung, Religion braucht wahrlich auch die fattefte Moral feinen Anstoß zu nehmen, Sitte gegen die Parteien des Um- denn es ist ein Werk der Barmherzigkeit an den schuldlosesten turzes. In der Nacht zum Sonntag wurde mithin aus der Geschöpfen von der Welt. Der Gedanke, daß durch ein Findel2. Die Behauptung, das Münchener Bürgerbräu stamme aus Initiative der Arbeiter heraus im föniglichen Schloß nicht ges haus der lagen Moral" Vorschub geleistet werden würde, er= der Bürgerlichen Brauerei Berlin, früher National- Brauerei, ist arbeitet. Ob diese Ablehnung für die betreffenden Arbeiter am scheint wirklich etwas kleinstädtisch. Wie es heißt, hat sich die
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daß nach
Auf grund des§ 11 des Preßgesetzes ersuche ich Sie, nach stehende Erklärungen in der nächsten Nummer Ihrer Zeitung zu veröffentlichen: 1. Die von mir vertretene Brauerei„ Bürgerliches Brauhaus München( Münchener Bürgerbräu) in München ", sowie ich selbst und stehen dem Bierboykott in jeder Beziehung völlig fern.
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