Nr. 505+ 38.Jahrgang
Groß- Berlin
Das weiße Mäuschen.
Mittwoch, 26. Oktober 1921
Wahlergebnis.
110 sozialistische, 115 bürgerliche Mandate.
Ein Mann in schlichtem, aber sauberem Anzug, eine Rifte und Das Ergebnis der Stadtverordnetenwahlen vom 16. Oftober ist gestern vom Stadtwahlausschuß unter dem Vorsitz einen zusammengeklappten Schemel unter dem Arm, tommt ge- des Stadtrats Poetich nunmehr endgültig festgestellt und verfündet worden. In den 15 Wahlkreisen sind 163 Sige verteilt worden. mächlichen Schrittes daher, stellt seinen Schemel auf und die Kiste so daß nach den auf die Stadtlisten entfallenden Reststimmen gemäß der Verhältniswahl noch 62 Eige zu verteilen waren. Tas darauf. Auf der Rifte, die als Tisch dient, stellt er einen fleinen amtliche Ergebnis, das infolge dieser Reststimmenverteilung eine fleine Verschiebung um einen Sig zugunsten der DeutschKarton. Nunmehr werden die Passanten aufmerksam, bleiben nationalen und zuungunsten der Unabhängigen bringt, ist folgendes: stehen und schauen dem Mann zu, der ernsthaft an seinem Karton herumhantiert. Plötzlich jucht ein Mädel erschreckt auf, und die Umstehenden spritzen zurüt, denn auf das Mädel läuft scheinbar ein weißes Mäuschen zu. Nun aber beginnt der Mann also:
ahItreife
1. Berlin- Mitte . 2. Berlin- Tiergarten . 3. Berlin- Wedding
4. Berlin - Prenzlauer Tor 5. Berlin- Friedrichshain 6. Berlin - Hallesches Tor 7. Charlottenburg. 8. Spandau . 9. Wilmersdorf .
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Hier, meine Herrschaften, sehen Sie das fonder und wunderbare allerliebste Raubtier, über das schon zwei Professoren ver. rückt geworden sind. Sie sitzen heute noch ins Irrenhaus. Keine Räder, kein Mechanit. Alles geht ganz natürlich vonstatten. Aber wie? Sehen Sie nur, ich sehe das Mäuschen auf meine Hand und rufe: Mäuschen tomm! und sofort wird das Mäuschen tommen".( Alle Menschen sehen mit fieberhafter Spannung ungläubig auf das fleine Ding, das sich wahrhaftig in Bewegung setzt und hurtig über die Hände des Herrn gleitet. Die Leute schmunzeln.) „ Für die Herren dons Militär ist dies ganz was besonderes. Sage ich z. B.: Links um! so wird das Mäuschen gehorsam linksum machen."( Alles blickt voll Neugier auf das Mäuschen, das wahrhaftig gehorsam linksum macht.) Sage ich rechts um, so wird das kleine Raubtier auch dieses Kommando gehorsam aus- 15. Weißensee , Pankow , Reinidendorf führen."( Die Leute erstarren, denn das Mäuschen, ohne Räder, Zusammen ohne Mechanit, macht rechtsum.)" Nur, meine Herrschaften, dür. Auf Stadtwahlvorschlag sind infolge der Reststimmen gewählt fen sie das Mäuschen nicht anbrüllen wie ein Unteroffizier, denn dann weigert es sich, z. B. so:( schreit) linksum."( Das Mäuschen sigt mäuschenstill und rührt sich nicht. Alles lacht.)
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Aber dies, meine Herrschaften, ist noch gar nichts. Das Mäus chen spaziert ihnen aus jedem Hut heraus, z. B. aus dem Hut dieses Herren. Nicht wahr, Sie gestatten doch.( Der„ Herr" ist höchstens dreizehn Jahre alt und läßt sich, sehr geehrt, seinen Hut abnehmen.)„ Sehen Sie, Sie sehen das Mäuschen gar nicht, nicht wahr? Aber passen Sie nur auf, da tommt es schon.( Das Mäuschen erscheint nedisch auf der Hutkrempe. Der Künstler hat gesiegt. Biele züden schon das Portemonnaie.)
Dies, meine Herrschaften, ist der herrlichste Scherz in jeder Gesellschaft, für nur eine einzige Mart. Für die Herren ein Weibchen, für die Damen ein Männchen. In drei Wochen haben Sie die ganze Stube voll weiße Wundermäuse und können mir Konkurrenz machen.( Die Zuschauer schütteln sich vor Lachen und faufen das Mäuschen nebst der Erklärung.).
Und die Erklärung des Wunders? Ja, das wird nicht verraten. Es soll aber Leute geben, die in der Geschichte ein Frauenhaar gefunden haben.
Arbeitslosenzählung.
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Die Deputation für Arbeit und Gewerbe und das Landes arbeitsamt Groß- Berlin haben beschlossen, am 81. Oftober und 1. November eine allgemeine Arbeitslosenzählung stattfinden zu laffen. Die Zählung soll in allen Arbeitsnachweisen und Stempel stellen vorgenommen werden. Man entschloß sich dazu, weil die bisherigen Zählungen durch die Erwerbslösenfürsorge nur die Er werbslosenunterstüßungsempfänger erfaßte, also ein faliches Bild der wirklichen Arbeitslosigkeit in Groß- Berlin ergab. Obwohl ein dauernder Rückgang der Erwerbslosenziffer zu verzeichnen ist, darf sicht angenommen werden, daß mit dem Aufhören der Unterftügungszahlung auch immer die Arbeitslosigkeit des Betreffenden aufgehört hat. Das trifft nur zum Teil zu. Behörden wie Arbeiterschaft haben ein großes Interesse daran, die tatsächlichen Zahlen zu erfahren. Die Arbeitslosen werden deshalb gebeten, an einem der genannten Tage im Arbeitsnachweis oder einer Stempel stelle die dort ausliegenden Fragebogen auszufüllen.
Ein Postflugzeug abgestürzt. Das Pofiflugzeug I 78 D, bas auf der Linie Staaten- Dresden verkehrt, stürzte gestern nachmittag gegen 3 Uhr infolge Motordefelts bei Neu- kladom un weit des Havelufers aus beträchtlicher Höhe ab und ging voll ständig in Trümmer. Der Führer ist wie durch ein Wunder bis auf eine fleine Berlegung unversehrt geblieben..
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Fräulein.
Bon Baul Enderling.
In dem kleinen, niedrigen, überfüllten Eisenbahnwagen war es siedend heiß. Fräulein fuhr dritter Klaffe. Die Passagiere hatten fleine Papierfächer, mit denen sie sich fächelten. Es war eine stundenlange Marter, diese Fahrt im ratternden, geschüttelten Wagen, der wie ein Badofen glühte.
Morgen fuhr sie über die Rhone , die grün rauschte. Auf den Bergen standen Olivenbäume.
Endlich war sie in Baduze. Ihr Schüler empfing fie. Ernst, würdig und gewichtig. Ein kleiner, geschniegelter Herr. Fräulein sah wieder den kahlen Kopf des Herrn Renier. Er war flein und reichte seiner Frau bis an die Schulter. Er war gemütlich und liebenswürdig. Herr Renier war aus einer protestantischen Familie und liebte Deutschland , das Baterland Heines und E. T. A. Hoffmans. Im Garten wuchsen Palmen und Kakteen. Abends leuchteten Windlichter am Gartentisch. Alles war neu und herrlich
Mitte September war Weinernte. Fräulein half mit dem runden Mejser mit und schnitt die blauen Muskatellertrauben. Sie durfte soviel davon essen, wie sie mochte.
Und dann war da noch eine alte weißhaarige Köchin, ein kleines verhuzeltes Wesen mit einem weißen Häubchen. Das Häubchen war wie angewachsen. Sicher schlief sie auch mit ihm. Sie hatte einmal ein großes Erlebnis gehabt: einen Stierkampf in Nimes , wo ein Mann getötet wurde. Davon fonnte sie jeden Tag sprechen. Nie sprach sie von ihrem verstorbenen Mann und ihren sieben Kindern. Die Kinder fümmerten sich nicht um die Mutter.
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Zusammen Die sozialistischen Parteien haben danach 110 Mandate, während die Bürgerlichen 115 Mandate auf sich vereinigt haben. Die Wahlbeteiligung betrug bei dieser Bahl 66 Proz., während sie bei der vorjährigen Wahl 64,5 Proz. betragen hatte, so daß sie sich nur um 1½ Proz. erhöht hat.
Falsche Schecks und falsche Liebe. Die Abenteuer eines internationalen Schwindlers. Als eine höchst dunfie Persönlichkeit präsentierte sich gestern vor dem Landgericht III ein aus Budapest stammender Kaufmann Martin Goldschmidt, den die Polizei für einen internationalen Schwindler und Scheckfälscher hält. Er war beschuldigt, in zwei Fällen, und zwar in Carlottenburg und Hamburg , Betrug mittels gefälschter Schecks begangen zu haben. Der Angeklagte war seinerzeit in Ungarn Boltsbeauftragter.
Termin weitere Zeugen, vor allen Dingen die ins Ausland ge= gangene Schauspielerin, ein verhafteter Privatsekretär" des Angeflagten, Polizeibeamte usw. geladen werden.
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In der Sizung der Bezirksversammlung Treptow , die in Behinderung des Vorstehers durch den Stellv. Fischer( SPD .) geleitet wurde, stellte Stadtrat Dr. Sporleder( fraktionslos) einen im Berwärts" erschienenen Bericht über die legte Gizung dahin richtig, daß er mit Bezug auf die Angriffe des Herrn Schneider Nach polizeilicher Ansicht soll der Angeklagte zu einer Bande( USB.) gegen die Beamtenschaft nicht erklärt habe, er habe feine internationaler Betrüger gehören, die im Auslande Betrügereien in Beranlassung, die Beamten gegen die Angriffe des Herrn Schneider aroßem Umfange mit gefälschten Schecks verübten. Er wird von den zu verteidigen", daß er vielmehr erklärt habe, ,, er vermöge Herrn Polizeidirektionen in Budapest , Wien , Zürich und Straßburg i. E. Schneider nicht auf das von ihm berührte Gebiet zu folgen. Er fönne gesucht, von der ungarischen Regierung ist auch ein Antrag auf seine dessen Vorwürfe gegen die Beamten in breitester Deffentlichkeit nicht Auslieferung gestellt worden. Bei der Anklage handelt es sich um verstehen, wenn er nicht annähme, daß Herr Schneider, der ja befolgenden Tatbestand: Der Angeklagte hatte eine Schauspielerin S. tanntlich selbst Angestellter des Bezirks sei, durch irgend etwas gegen auf einer Reise von Hannover kennengelernt, fich ihr als Baron die Beamten aufgebracht gewesen sei".- Um einem dringenden Bes Eötvös vorgestellt und ihr einen Scheck auf die National dürfnis abzuhelfen, beschloß die Versammlung die Bereitstellung von Bank of Boston" über 1000 Dollar überreicht. Die Schaus Vorbehaltsmitteln für die bauliche Wiederinstandsetzung spielerin blieb dann mit Goldschmidt, im Berkehr, da aber ihre des Schulhauses Frischenstraße in Oberschöneweide . Dero Freundin sie mit Mißtrauen gegen den Herrn Baron" erfüllte und Schulgebäude war bisher von der Gemeinde zu Amtszwecken benuḥöt den Verdacht aussprach, daß sie wohl einem Hochstapler in die Hände worden und soll jetzt wieder der Schule übergeben werden.- Eine gefallen fei, löste sie das Verhältnis und gab ihm den Sched längere Debatte entspann sich über die Vorlage des Bezirksamts bei:. zurück. Bei feiner Verhaftung wurden in seinem Besize noch fünf den Verkauf einer Baustelle in Treptow ausgefüllte Scheckformulare der Bant of Boston vorgefunden. Eine Allgemeinen Deutschen Gemertschaftsbund. Der solche Bank eristiert überhaupt nicht; er will die Schecks von einem ADGB . hat den Verband sozialer Baubetriebe in Berlin beauftragt, Ungarn Andor von Tiglar erhalten haben. In dem zweiten, zeitlich das neben der Maternftiftung belegene städtische Grundstüd an der früheren Falle, der in Hamburg spielte, handelt es sich gleichfalls Ede der Hoffmannstraße und Straße II( Schlesischer Busch) in Trepum einen ähnlichen Trid, den der Angeklagte gegen ein Mädchen tom zur Errichtung eines Bureauhauses anzukaufen. Seitens des mit einem gefälschten Sched ausgeführt haben soll. Nach Gartenbauvereins Naturfreunde" war eine Eingabe eingegangen, den Aften ist er schon wegen schwerer Urkundenfälschung, Betruges, die beantragte, von dem Verkauf abzusehen. Stadto. Haz( SPD .) Unterschlagung und Diebstahls vorbestraft. Er ist ein sehr weit erklärte dazu etwa Folgendes: Seit 2 Jahren suche der ADGB. gegereister Mann, bald wirfte er in Amerita, dann reifte er wieder eignetes Gelände, um ein dringend notwendiges Bureauhaus zu nach der Schweiz , nach Italien , Spanien , Frankreich usw., furz, bauen, endlich hätte er jetzt ein günstiges Gelände in Aussicht. Man er war eigentlich immer unterwegs und lebte auf ziemlich großem stehe auf dem Standpunkt, Gemeindeeigentum nicht zu veräußern. Fuß in den ersten Hotels. Das Gericht hielt es nach sehr langer Hier handelt es sich aber nicht um einen Verkauf in privatfapitaBeratung doch für erforderlich, weiter in das Treiben des Scheck- listische Hände. Bei der Bedeutung des ADGB. als Arbeiterorganifälschers hineinzuleuchten. Es sollen deshalb zu einem anderen| sation und darüber hinaus als ein sehr wichtiger Faftor in unserem Schüler, hatte franke Füße; er blickte auf Mademoiselle mit| Eine Stunde am Tage fuhr Fräulein mit dem Kind demütiger Verehrung. Er stammelte und sah sie lange an. I spazieren. Weit tam sie nicht. Eigentlich tam sie nie aus Sie sind sehr schön, Mademoiselle. Sie sind viel zu schön für diefem modernen Viertel voll lächerlich feierlicher Brachtmietsdiese Welt." Eine laue Welle floß über sie hin... Sie schloß die Augen und lehnte den Kopf zurück. In den Olivenbäumen raschelte der Wind, der weiche Wind der Dauphinee
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Zwei Monate war es trocken gewesen, dann kam der Regen eine Sintflut von Regen, drei Tage und drei Nächte. Das Flüßchen, das sich sonst wie eine müde Schlange über Geröll dahinschlich, war zum tosenden Strom geworden; Baumstämme wirbelten in seinem grünlichen Schaum.
Zwei Monate war Fräulein hier. Nun sollte sie nach Paris . Wohin? Es war nichts vorbereitet. Man sah„ Les annales " durch. Es gab da bedenkliche Inserate:„ Ein einzelner Herr sucht.
Ein Brief von Reniers in Paris verheirateter Tochter entfchied. Sie nahm bei Doktor Labrousse eine Stelle für Kost und Wohnung an. Bon da aus fonnte sie in Ruhe suchen. Zum lehtenmal leuchteten die Sterne glitzernd und glühend. Zum letztenmal flangen die Glöckchen der Schafherden, die den Hohlweg durchschritten. Käuzchen flagten wehmütig. Au revoir à Paris ". Nachts hielt der Zug. Die Flut hatte die Brücke abgerissen. Alles mußte aussteigen. Die Frauen schrien, die Männer schimpften und schworen alles Unheil des Himmels auf die Bahngesellschaft herab. Fräulein schleppte sich mit ihrem schweren Koffer durch die stockdunkle Nacht. In der Schlucht hörte sie ein Gewässer wild rauschen, ohne es zu sehen. Fackeln wehten im Wind. Um sieben Uhr bei feinem, faltem Regen war sie in Boris.
Labrousses wohnten weit draußen am Invalidendom . Die starre, eisige Architektur war lange Zeit das einzige, was Fräulein von Paris zu sehen befam
fasernen heraus. Labrousses besaßen außer medizinischen Büchern nur Bictor Hugo. Aber in achtzig Bänden. Sie lasen überhaupt nichts anderes von Literatur. Gab es wohl noch anderes? Gab es eigentlich eine deutsche Literatur?
Frau Labrousse schwärmte für ihren Mann. Er war der schönste Mann, den es irgendwo gab. Sie sagte es jedem, der ihr in den Weg fam. Er lief ewig in abgetretenen Lackschuhen und schmußigem Kragen umher. Vor allen Leuten gaben sie sich laute Küsse und sprachen sehr ungeniert von Dingen, die Fräulein die Röte ins Gesicht jagten.
„ Eine Stellung?. O, die können wir Ihnen jeden Tag besorgen. Glänzend, ihrer Begabung und Schönheit würdig. Ich bitte Sie, bei unseren Verbindungen mit den allerersten Gesellschaftskreisen!" Das alles wurde mit großer Geste gefagt; wenn Fräulein aber Näheres erfragte, zogen sie sich zurüd, etwas chofiert über diese deutsche Hartnäckigkeit und Bedanterie.
Und endlich tamen fie auf den gescheiten Gedanken: Bleiben Sie doch bei uns, Mademoiselle!"
So war aus Fräulein„ Mademoiselle" geworden. Sie fand nichts anderes und blieb einstweilen. Aus dem„ Einstweilen" wurden Monate. Sie bekam zwanzig Franken half im Haushalt, öffnete die Türe Leuten, die sie als Besuch fennen gelernt hatte, und überarbeitete sich gründlich. Sie nugten die junge Deutsche schamlos aus und waren überzeugt, daß sie zu ewiger Dankbarkeit verpflichteten: Wo fönnten Sie doch so gut Französisch lernen wie bei uns, Mademoiselle?",
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Fräulein vergaß nie den Kamin mit der Standuhr vor Labrousse war fein begehrter Arzt. Wenn sich ein Patient dem Rokokospiegel, der voller Fliegenschmutz war. Manch meldete, fuhr er erregt in den Rod. Lange Zeit war das mal famen Sänger in die fille Straße und sangen mit tiefem fleine Kind des Concierge der einzige Patient. Frau Labrousse Baß schmalzige, sentimentale Lieder, Frau Labrousse liefen ging den ganzen Tag schlampig in einem seidenen Schlafrock dann die Tränen über die geschminkten Wangen. An den Abenden saß Mademoiselle an der Wiege des Kindes auf einem Schemel
Und das alte Fattotum, der hundemagere Biala, genügfam wie ein Hund in einem kleinen Gartenhäuschen zwischen Spaten und Blumentöpfen auf der Erde schlafend, ewig leicht bezecht und mit einer wachsenden Schmußkruste bedeckt.. tein machte wieder die Frühtouren um vier Uhr durch voller Fettflecke umber. Lange verheiratet. Sie hatten Fräulein ch nicht die Felsen, Brot und Schokolade in der Tasche. Dort saßen Labrousses waren noch nicht fie unter alten tnorrigen Bäumen. die samtgrüne Blätter nur den kleinen George, eine fleine, unsäglich verwöhnte, trugen. Der sechzehnjährige Auguste, der das Battalaureat ewig heulende Range mit riesiger Nase und winzigen, halb bestanden, hatte eine riesige Hafennafe und war der Liebling versunkenen Meuglein. Sie fanden George schöner als jedes der Mutter, verwöhnt und faul. Seine Zukunft war festge- andere Rind und sagten es auch jedem, der es anjah. Es kam legt: Er würde in Lyon Jurist werden und dann Politiker. nicht recht weiter, da es mit Leckereien verzärtelt wurde. Gab es noch einen anderen Beruf, der sich lohnte? Jean, ihr| Labrousses gaben ein paar Zähne mehr an, als es hatte.
fleinen gemel und jdmufelte das kleine Scheusal. Es schlief
nicht, ehe es stundenlang gefchaufelt war. Allmählich schlief fie selber ein, während ihre Hand mechanisch weiterschaufelte. Das Kind quätte und schrie wie am Spieß, wenn sie einen Augenblick aufhörte. Ist er nicht scharmant, unser süßer Gogo?" ( Forts. folgt.)