Im Sinne dieses Aufrufs ist verfügt worden, die öffent. Dieser Volksparteiler ist übrigens feine Sondererscheinung. lichen Gebäude in den Reichsfarben zu beflaggen, in den Die gesamte voltsparteiliche Bresse, auch die sonst so zahme Schulen und sonst in der Oeffentlichkeit Feiern zu veran- D. A. 3. steht der deutschnationalen in der Tonart kaum stalten, die nicht einseitig parteipolitischen, sondern allge nach. Besonders darf erwähnt werden, daß die„ D. A. 3." meinen republitanischen Charafter tragen sollen." ihren Haß auf das parlamentarische System entDiese Bekanntmachung wird fein billig Denkender, auch lädt: fein wirklicher Demokrat bürgerlicher Observanz als eine ein- Wir reden hier nicht bloß von der Sozialdemokratie, wir reden feitige parteipolitische Kundgebung bezeichnen können, im von dem ganzen System, das am 9. November über uns herGegenteil, es ist hocherfreulich, daß die Thüringer Landes- eingebrochen ist, das man wohl das parlamentarische nennt, regierung, deren Mitglieder beiden sozialistischen Richtun- und das man beffer als das Cliquenfyftem bezeichnen könnte. gen zu gleichen Zeilen angehören, sich mit solcher Klarheit Bier Tage nach dem Eintritt der Boltspartei= und Entschiedenheit auf den Boden der demokratischen ler in die preußische Regierung ist das eine Republik stellt. Die offenen und versteckten Anhänger der ganz hübsche Leistung, die jedenfalls zeigt, wie die Volks monarchischen Restaurationsidee natürlich werden sich aufbäu- parteiler ihre Mitwirkung in der Regierung auffassen. men, daß endlich einmal die republikanische Regierung eines deutschen Freistaates den Versuch macht, mit der Republifanisierung des Geiftes aller öffentlichen Lehranstalten zu beginnen; auch bürgerlich- demokratische Kreise fönnen doch, menn fie sich einer geraden, ehrlichen und folgerichtigen Haltung befleißigen, daran nichts aussehen. Haben doch auch gerade hervorragende demokratische Publizisten wie Theodor Wolff wiederholt mit Recht weitgehende Forde rungen in dieser Richtung aufgestellt, ja sozialistische Minister, die nach ihrer Meinung darin nicht genug getan haben sollen, der Bequemlichkeit und Nachlässigkeit geziehen! Wohlan, Ihr demokratischen Geistesgrößen, sorgt dafür, daß Eure Freunde in Thüringen der Landesregierung, menn sie nach Eurem Rezepte handelt, nicht in den Rücken fallen!
Die Keifenden.
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Die Rechtspreffe macht ihrem Aerger über die Feier des 9. November durch das Proletariat in gehäffigen Artikeln Luft, wobei die Entscheidung schwer ist, welchem Organ die Krone der Berlogenheit und Geschichtsfälschung gebührt. Natürlich steht die Dolch sto Blegen de wieder im Bordergrund ihrer Betrachtungen neu renoviert und aufgearbeitet". Die zahl reichen Widerlegungen der legten Zeit, an denen feine objektive Geschichtsforschung wird vorübergehen fönnen erinnert fei nur an die Schrift Köfters„ Konnten wir weiterfämpfen?" und an die Materialsammlung Der Sieg war zum Greifen nahe!" eriftieren einfach für diese Leute nicht, mit unermüdlicher Geduld wärmen sie ihren alten Kohl zum zehnten Male auf, bringen hundertmal Widerlegtes zum hundertsten Male vor. Mit diesen Leuten ist meder zu rechten noch zu reben, und wir laffen das Wort des voltsparteilichen Professors Rahl in der Täglichen Rundschau" gelten, daß sich die heute lebende Generation niemals über die Frage einigen wird, ob der Krieg oder die Revolution den Zusammenbruch von 1918 verschuldet habe.
Schuld daran tragen freilich Leute wie Profeffor Rahl selbst, die mit der Berbohrtheit des unheilbar Boreingenomme nen an ihrer Deutung festhalten und nach Berstörung einer Legende flugs eine neue erfinden. Da die Telegramme Hinden burgs und Ludendorffs aus den ersten Oktobertagen des Jahres 1918 feinen 3weifel mehr lassen, daß der militärische Zusammenbruch der Revolution um fünf bis sechs Wochen vorangegangen ist, rettet sich Profeffor Kahl- und gleich ihm ein Oberstleutnant a. D. Müller im roten Tag" mit fühnem Schwung auf die Behauptung, daß die Revolution schon jahrelang vorher das Heer zermürbt habe.
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Sie selber aber werden widerlegt durch andere ArtikelIchreiber der Rechtspresse, die mit Emphase betonen, daß das fämpfende heer am 9. November noch start und uner Ichüttert gestanden hat! Und so entpuppt sich das ganze Dolchstoßgeschrei als heuchlerischer Vorwand für ganz andere Dinge: man wird über diese klar, wenn man im Lokal- Am zeiger" unter der Aufzählung der revolutionären Berbrechen" besonders hervorgehoben findet, das Toben nach Erfaffung der Goldmerte". Da liegt die wirkliche Quelle der Wut zutage, für die die Herren Professoren a la Rahl nur die ideolo gische Verbrämung finden müssen.
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Früher hatte ich eine Vierzimmerwohnung. Damals ernährte ich mich durch Stundengeben. Die deutschnationalen, damals fon. servativen, Kreise hatten einen besonderen Bildungsdrang. Aus diesen Kreisen stammten meine meisten Schüler. Benn fie trotz meiner Hilfe in der Schule nicht weiterfamen, empfahl ich den Eltern gewöhnlich, sie auf die Kadettenanstalt zu schiden. Dort find nämlich hervorragende Lehrkräfte. Ganz hoffnungslose Schüler haben auf der Radettenanstalt mit Leichtigkeit das Abiturientenegamen gemacht. Das nur nebenbei. Plötzlich fam der Krieg, und ich wurde eingezogen. Die Eltern meiner Schüler beglückwünschten mich, daß ich auch mitmachen dürfe, und versprachen, mir Liebes gaben ins Feld zu schicken. Ich dankte, sagte aber, ich wäre in einigen Tagen wieber zurück, denn ich sei frant. Als ich nach fünf Tagen tatsächlich wiederkam, waren meine Stellen alle befeßt. Darauf konnte ich die Miete nicht bezahlen, und dann wurde ich ermittiert. Damit tomme ich zu dem, was ich eigentlich sagen wollte.
Nach vielen Irrfahrten landete ich in meiner jeßigen Wohnung. Ich wohne mit den Resten meiner Bierzimmereinrichtung in einem Atelier. Es ist ein prachtvoller, heller, großer Raum. Die Wände find schneeweiß getüncht. Wenn man rantommt, färbt's ab. Im Sommer ist es schön warm, im Winter schön fühl. Die Mäuse find dies Jahr etwas später ausgezogen als voriges Jahr wegen der milden Witterung. An der südöstlichen Wand steht ernst und schwer ein eiserner Ofen. Das ist alles, was er tut. Hier stehe ich, ich fann nichts anderes." Er sieht massiv und überhaupt sehr hübsch aus und trägt ein Schild mit der Inschrift: Bulkan Nr. 1, Musterschutz." Heizen läßt er sich nicht. Man fann zwar Holz, Torf, Kohlen, zurückgesandte Manuskripte und andere Brennmaterialien hinein tun, man fann sie auch anstecken, aber dann ist's aus. Das heißt, das Feuer brennt noch eine Weile weiter, nur es qualmt so, daß man den Bersuch nicht ein zweites Mal wagt. Den Vulkan habe ich lieb. Wenn er nämlich nicht wie ein verrußter Fabriffchornstein rauchen würde, wäre das Atelier längst vermietet, und ich wäre
obdachlos.
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Der General v. Gündell, der einige Tage im November 1918 Chef der Waffenstillstandskommission war, ehe er durch Erzberger abgelöst wurde, erläßt im" Militärwochenblatt" eine lange Erflärung über die Umstände seines Rücktritts. Dazu, daß seine Berson von Erzberger als ungeeignet bezeichnet wurde, schreibt der Herr General in geblähtem Tone:
Ich möchte nur hervorheben, daß man vollkommen recht ge habt hat unter der Voraussetzung, daß die Reichsregierung und der Staatssekretär Erzberger bereits am 7. November entschlossen waren, jo dhmähliche und durch unsere militärische und politische Lage nicht gerechtfertigte Waffenstillstandsbedingungen anzunehmen, wie sie es nach zwei Tagen getan haben. Für den Ab. schluß eines solchen Waffenstillstands war ich allerdings eine völlig ungeeignete Persönlichkeit.
Die unentbehrliche Zivilliste.
Noch charakteristischer aber gebärdet sich die sogenannte demofratische Presse. Ob Ulstein- oder Mossefabrikat Herr v. Gündell hat in der Hiße des Gefechts übersehen, daß fie schweigt den 9. November tot. Durch Senti- feine Ausführungen schall ende Ohrfeigen für den mentalitäten darf man sich doch nicht das Geschäft verderben! Generalfeldmarschall Hindenburg find, der am Weder das„ B.T.", noch die" Voff." erwähnen die Wieder- 10. November ausdrücklich telegraphierte, daß der Waffenstillstand fehr des 9. November mit einer Silbe. Die Feier der unter allen Umständen unterzeichnet werden müsse, auch wenn die Morgenpost" besteht- in einem Schimpfergus Feinde in feinem Punkte Milderungen zugeständen. gegen die Hochbahner, die zehn Minuten lang den Berkehr stille legen( entfeßlich), und selbst die Bolkszeitung", das Mossesche Hinterhaus- Organ, dem sonst aus agitatorischen Rücksichten ein freierer Ton gestattet ist, bringt es nur zu einem Artikel auf den„ Unbekannten Soldaten Deutschlands ", in dem vom 9. November mit feinem Wort die Rede ist. Die bürgerliche Demokratie enthüllt sich in ihrer ganzen Kläglichkeit und speziell ihre Preffe beweist, wie wenig fie trotz gelegentlicher radifaler Anwandlungen in das Haus des Ar beiters gehört. Sie bietet ein Musterbeispiel der bürgerlichen Gesinnungsfeigheit, die der letzte Grund dafür ist, daß das absolute System Deutschland bis ins zwanzigste Jahrhundert beherrschen und in den Abgrund führen konnte.
Die Krise in der Demokratischen Partei. Der Demokratische Berein in Frankfurt am Main nahm in einer Bersammlung eine Resolution an, worin die Haltung ber demofra tischen Reichstagsfrattion in der eben überwundenen Re gierungsfrisis bedauert und verurteilt wird. Der Rücktritt des Kabinetts Birth hätte nur nach Aussprache der Parteien im Reichstag freiwillig als Brotest gegen die Bergewaltigung des Rechts in der oberschlesischen Frage erfolgen dürfen. Böllig under ständlich sei der Beschluß der Fraktion, der ihr Ausscheiden aus der Roalition zur Folge hatte und durch den die Mitarbeit von Rathenau an verantwortlicher Stelle vorläufig ausge. schaltet worden sei. Die Haltung der Fraktion sei als ein in der Hauptsache durch das Entgegentommen gegen die Deutsche Boltspartei beeinflußtes Abweichen von einer eigenen demokratischen und fachlichen Bolitit abzulehnen und per diene als ein Zeichen der Schwäche und mangelnder 81elficherheit schärffte Rritif.
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Nachdem die aufsehenerregenden Forderungen des ehemaligen braunschweigischen Herzogshauses, die sich auf zirka eine halbe Milliarde beliefen und einen großen Teil der Staatsgüter, Forsten, Schlösser, Domänen, Museen usw. umfaßten, von der braunschweigifchen Landesversammlung glatt abgewiesen find, hat Ernst August nunmehr den Riageweg beschritten, da angeblich das welfische Für ftenhaus eines der reichsten der Erde die Zivilliste ,, nicht länger entbehren" fann. Die Klage, die sich vorläufig nur auf einen Bruchteil der geforderten Werte beschräntt, enthält u. a. eine Forde. rung auf Bahlung von jährlich 350 000 m. bzw., da diefe infolge der Geldentwertung natürlich längst nicht ausreichen", 400 000 m. jährlich. Gleichzeitig sollen diefe 400 000 m. jährlich für die Zeit Alle weitergehenden Ansprüche des Herzogshauses werden in der
feit der Revolution mit 3infen nachgezahlt werben! Rlage vorbehalten.
Völkerbund und Gegenenteignung.
Dem Böllerbundrat ist in der Note vom 20. Oftober 1921 die Prüfung aller Betitionen vorbehalten worden, in denen eine Berlegung des zwischen den Hauptmächten und Polen am 28. Juni 1919 gefchloffenen fogenannten Minoritätenvertrages behauptet wird. Damit ist auch die Möglichkeit geschaffen, die von der polnischen Regierung im Widerspruch zum Alliiertenvertrag in Bofen und Bommerellen jüngst angeordneten Liquidationen vor ein internatio nales Forum zu bringen. Auf Grund dieser Bestimmungen hat sich der Rittergutsbesitzer Heinrich von Tiedemann nunmehr, nach. dem ihm ein Liquidationsbeschluß zugestellt wurde, durch seinen Rechtsbeistand nach Genf an den Völkerbund gewandt. Er hat gleichzeitig die Botschafterkonferenz in Paris und die Bertreter der Die Delegierten für Bremen wurden beauftragt, auf dem borti Garantiemächte des Minoritätenvertrages von den durch die polgen Barteitag im Sinne dieser Entschließung zur Frage der Parteinische Regierung begangenen Vertragsverlegungen in Renntnis führung und der Politik der Partei Stellung zu nehmen.
Die Führer der demokratischen Reichstagsfraktion, die Koch, Petersen, Gothein usw. werden in Bremen feinen leich ten Stand haben, um ihre unverständliche Politit dem Anfturm der Kritik aus ihren eigenen Reihen gegenüber zu verants worten. Die Bolitik dieser Männer hat es fertig gebracht, daß es mit der Deutschdemokratischen Partei, die im November 1918 mit lautem Sang und Klang gegründet wurde, ständig bergab geht. Das unabläffige Schielen nach rechts, worin die Mehrheit der demokratischen Reichstagsfraktion feit langem ihre Hauptaufgabe erblickt, hat nachgerade zwischen fie und einen Teil der Mitglieder der Demokratischen Bartel einen Reil getrieben, der auf dem Bremer Parteitag durch wohl wollende Mahnungen zur Einigkeit nicht so leicht beseitigt merden dürfte. Bielen ehrlichen Demofraten bürgerlicher Struktur ist es nachgerade widerwärtig geworden, von der neuen" Partei die alte Komödie des Liberalismus weitergespielt zu sehen.
Sittlicher Schmuh."
Als ich das las:„ Rundgebung gegen den sittlichen Schmuh!", a sagte ich mir:„ Das mußt du anhören! Hier ist sicher unfer geliebter Professor Brunner dabei! Wer tann fonft im Sittlichen nach Schnuß suchen?" Richtig, er war da." Weil ihn andere anfeinden, begrüßen wir ihn, fagte der Vorsitzende des Sittlichkeitsvereins D. Beber- Bonn , bevor er unserem Brofefior das Wort erteilte.
gesetzt.
Deutschlands verminderte Einfuhrkraft. Jm englischen Unter baufe teilte Baldwin mit, daß die Einfuhr Deutschlands willionen Pfund Sterling betragen habe gegenüber zwanzig in den ersten neun Monaten des Jahres 1921 rund fünfzebn millionen Pfund Sterling im gleichen Beitraum des Vorjahres und achtundfünfzig Millionen Pfund im Jahre 1913.
nr. 499 bes Borwärts" teilt uns der Landbund Guben" mit, daß Flüchtlingselend und Kartoffelwucher." Zu dieser Notiz in bie Lagerverwaltung des Flüchtlingslagers sich zwecks Kartoffel. beschaffung zu spät an den Grundbesig gewandt habe und daß tatfächlich in den letzten Wochen für den Bedarf der Stadt Guben 19 000 Bentner Kartoffel angeliefert wurden. Auch die minderbemittelte Bevölkerung jei teils billiger, teils unentgeltlich eingedeckt worden, obwohl die Ernte außerordentlich ungünstig gewesen sei.
Die Rheinschiffer gegen Schwarz- weiß- rot. Die Schiffsbesatzun. gen der Rheinfahrzeuge haben beschlossen, bie schwarzweißrote Flagge nicht mehr zu führen.
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Damit
Mirol
Ich hätte gern gelacht, aber schon nahte der gestrenge Herr Diener mit einer Liste, in die man sich einschreiben follte. murde man zum Mitglied des Deutschen Sittlichkeits- Bereins Blößensee". Das verschlug mir das Lachen. Ich schrieb mich nicht ein, sondern ich hielt Umschau, ob in dem überfüllten Saal nicht eine holde Jungfrau anwesend wäre, deren Sittlichkeitsgrab zu be stimmen es fich gelohnt hätte. Aber es war feine einzige da. Und da dachte ich mir: Was wollt ihr? Der Würde diefer Frauen Wie er da steht und spricht: lleber Schund und Schmuß in Wort tritt, weiß Gott , niemand zunahe! Rein Mensch wird sie jemals in und Bild." Er drosch Phrafen, wie: moralische Baluta nicht beffer Bersuchung führen! Und in den Reigen" werden sie schon von selbst als die Mart- Baluta. Autoritätslosigkeit. Mangel an Baterlands. nicht gehen. Aber das ist ja das Schlimme, daß die Leute sich immer liebe. Berlegung der natürlichen" Schamhaftigkeit. Schmugwelle. in das hineinmischen, was sie nichts angeht und was sie nicht ver Gemeine Instinkte. Sudelei in Wort und Bild. Hemmungsloses stehen. Triebleben. Dekadenten- Leben. Liebe gleich Trieb. Freundschaft gleich Homosexuell. Moderne gleich Serfeßung. Und wetterte dann los, gegen den herrschenden Zwang, gegen die herrschende Unfreiheit meil man ihm nicht macht gibt, jede Kunst zu taftrieren.( Leider gelingen ihm die Kastrationsversuche viel zu sehr.) und verlangte erhöhte Moralüberwachung. Dann lief ich weg, denn die Sache wurde mir zu unfittlich. Erstens fand ich es wider alle gute Sitte, daß man einem Brofeffor Brunner erlaubt, gegen die Regierung zu wettern, die ihm die Macht nimmt, das Bolt im ganzen zu paden", um es in eine verlogene, fcheinheilige und darum erst recht unfittliche Masse zu verwandeln. Zweitens, weil der Herr Professor Brunner aus allen möglichen Winkelblättern, die ein anständiger Mensch weder fieht noch fennt, die faftigsten Stellen den neugierig lauschenden Su hörern vorzulesen begann, um ihnen den Grad der Volksverderbtheit zu beweisen. Ich bin dadurch zwar dem Bergnügen entgangen, den Herrn Generalfuperintendent Burghart das Schlußwort sprechen zu hören, aber da ich schon die Rede des Brunner- Vorspanns, des Herrn Bastor Rocha, in mich aufgenommen hatte, fühlte ich mich genügend gefäutert.
elend zu sagen wußte, muß ich zur Erbauung der breiteren Bas dieser Pastor Rocha über das fitiliche TheaterDeffentlichkeit mitteilen. Ich habe mich schon lange nicht mehr so gut amüsiert, wie beim Herrn Pastor, als er den guten Herbert Eulenberg zu zitieren anjing, von dem er sicher nicht wußte, daß er ein Buchy geschrieben hat, das den Titel führt:" Darf man ehebrechen!" Als er ihn dazu noch hans Eulenburg" nannte. Als er Busch als den Riaffiter unter den Komifern bezeichnete, ohne zu wissen, daß Busch so etwas wie eine Fromme Helene und einen Heiligen Antonius geschrieben hat. Als er die Meinung aufstellte, daß Frant Wedekind und Schnißler die Kunst beschmugen! Daß deren Werte salonfähig gemachte Gemeinheit sind! Daß, was Ich habe das Atelier hintenherum gemietet, obwohl es nach in die Hände von Frank Wedekind tommt, sich in Schmuß vervorne liegt. Aber bitte schön, pht! nichts dem Wohnungsamt verwandelt! Das hat mir mehr Spaß gemacht, als irgendeins von den raten! Auf der Dringlichkeitsliste stehe ich nämlich erst zwei Jahre, unfittlichen franzöfifchen Stüden, gegen die er fosmetterte. Den und da bin ich noch nicht dran. Ordnung muß sein. Ich habe Bogel schoß jedoch der anonyme Berfasser seiner Rebe Nummer 34 521 der Dringlichkeitsliste. Wenn ich auch auf der der Herr Pastor diese Rede geschrieben hat, das glaube ich nicht; sie Straße liege, erst kommen die Leute mit den Nummern 2000 bis 3000. perriet eine zu große Unkenntnis der guten und ein fabelhaftes AusOder in diesem Jahr sind vielleicht die geraden Zahlen dran. Da behauptete er, daß zwei Richtungen jekt in Deutschland mitein fennen. in der Schmuhliteratur ab mit dem wunderbaren Schluß Irgendwie wird's schon zusammenhängen, daß die Dringlichkeit an ander ringen: die Richtung Stirner- Riezsche- Ibsenerfannt, man obdachlos ist und doch keine Wohnung bekommt. Wedekind Wyneten mit der Richtung Rant- Schiller Frig von Unruh- Stefan Zweig .
Ich hoffe auf das Ausbleiben des diesjährigen Winters.
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Der diesjährige Nobel- Friedenspreis foll, wie aus Stocholm be richtet wird, dem Professor Stroosgreen in Ropenhagen zuertannt werden. Professor Stroosgreen hat während des Krieges energisch dahin gewirft, um die internationalen astronomischen Ber bindungen aufrechtzuerhalten.
Marschlied.
Die Fauft geballt und hart der Sinn! Wir wollen nicht vom Leben lassen. Schrei unf'rer Sehnsucht lob're auf. Durchbröhne die Nacht auf allen Gaffen. Den Blid empor und Tritt gefaßt. Bald wird die Welt an uns gegeben. Der Morgen graut, die Beit ist nahl Und neu burchblutet uns das Leben. Der Himmel stürzt bei unserm Lieb. Doch unbeirrbar uns're Füße schreiten. Wir sehen schon das weite Land, bem wir die neue Saat bereiten.
Qans Besemann.
Saager Gemäldegalerie, der Amerika besucht hat, spricht fich für die Nach. Die Museen für das Publikum! Prof. Martin, der Direktor der ahmung der amerikanischen Versuche aus, mit denen eine neue Bindung amischen Museum und Deffentlichkeit geschaffen werden foll. In den Museen von New York , Ebicago u. a. bält man Stonzerte ab und hat damit große Erfolge erzielt. Mande amerikanische Museen umfassen auch Hör. fale, so daß bort Borträge abgehalten werden können. M. a. 2. die amerikanischen Museen dienen dem Leben und der Gelamibeit, mabrend fie bei uns immer noch wesentlich nur für eine historisch gerichtete Wissendenn daß schaft da sind. Dublin die erste amtliche Publikation erscheinen laffen, die als Blaubuch Das erste irische Blanbuch. Der trische Dail Eirean bat jest in Schriftstüde zu den Friedensverhandlungen vom Juni bis September 1921". der Einfein- Regierung zu bezeichnen ist. Der Band enthält den gesamten Schriftwechsel zwischen dem englischen Bremierminister und De Balera bis zum 30. September. Einige ber Mitteilungen bon trischer Seite find in gälischer Sprache abgefaßt
Ihr Titel lautet Amtliche