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Inzwischen passierte aber etwas aiin�,t Komisches.£'i ..Rote fsahne" mißverstand den Artikel derFreiheit" so gründlich, dosj sie ihn wörtlich übernahm und an der Spitze mit folgender Belobigung versah: Wir erachten es für notwendig, folgenden Leitartikel der Sonn- tagsausgnbe derFreiheit" der breitesten Oeffentlichkeit der Arbeiter zugänglich zu machen. Diesem Aufsatz kommt mehr als eine bloße Tagesbedeutung Zu.(Er flammt offensichtlich au» den Kreisen der Parteileitung der USP. und ist die beste Widerlegung der in letzten Tagen von derFrei- hei»"-Redaktion vertretenen Politik. Die In diesem Artikel zugrunde gelegten Gedanken bedeuten eine Weiterführung jener Politik, die ihren Ausdruck in den Verhandlungen zwischen der Parteileitung der KPD  . und USP. fand. Wir sortern auf, diesen Artikel zum Gegenstand von Diskus- sionen in den Betrieben zu machen. Eine ausführliche Stellung- nahm» behalten wir uns vor. Seit einiger Zeit tut dieRote Fahne  " alles, um die Parteileitung der IlSP. gegen die Redaktion derFreiheit" zu Hetzen. Das ist die bekannte Methode der Kommunisten, dieEinheitsfront des Proletariats" herzustellen, daß man alles, was noch einigermaßen zusammenhält, ausein- ander und durcheinander zu brmaen sucht. Sie hat diesmal nur falsch getippt, sie hat«inen Artikel, den dieFreiheit"- Redaktion zu ihrer Perteidigung verfaßte, für einen Artikel gehalten, den die Zentrale gegen dieFrelhelt"-Redaktion geschrieben haben sollte! Ilm   die Tollheit dieses Durcheinanders noch zu steigern. fetzen mittlerweile die Leviten ihren Kampf gegen die KPD  . weiter fort. Kurt Geyer   sagt in Levis Zeitschrift Unser Weg" von dieser Partei, der sich Ledebour   und Ge° nassen wieder an den Hals werfen wollen, daß sie in Todes- zuckungen. in der Agonie liege. Mit ihrer Rolle als Führe- rin der Arbeiterschaft sei es nichts. Wörtlich: An diese Rolle der KPD. glauben wir nicht mehr. Wir kennen die KPD.  , Ihr« völlige Unsählgieit, dl» geschichtliche Situation zu begreisen. Wir kennen die Führer dieser Partei und haben eben erst wieder eine erschreckend« Probe ihrer U n- f ä h i g t« I t Zu verzeichnen. An dieser Unfähigkeit wird man kaum noch zweifeln können, nachdem sich herausgestellt hat, daß man in der Re- daktion derRoten Fahne" nicht einmal mehr einen ziemlich klar geschriebenen politischen Leitartikel richtig zu lesen versteht. Wir fassen zusammen: Es gibt eine USP.-Rechte, die die> Einigung mit der Sozialdemokratie anstrebt, und eine USP.-. Linke, die nicht diese Einigung, sondern die mit den Kommu-! nisten will. Es gibt ferner eine kommunistisch« Arbeitsge- nreinschaft, die die KPD.  , mit der sich die USP.-Linke verbin- l den will, für einen Leichnam hält, uni�ttne kommunistische Ar­beiterpartei, nach derers Meinung die KPD  . so opportunistisch ist, daß sie sich von der SPD  . kaum noch unterscheidet. * Indem sich diese Gruppen über die Einigung unterhalten. einigen sie sich selber immer weiter auseinander. Es ist! ein Schauspiel teils zum Lachen und teils zum Weinen. Man kann sich den Hund gar nicht vorstellen, auf den die politische Arbeiterbewegung kommen müßt«, wenn ihr Schick-! von diesen Gruppen und Grüppchen abhinge, wenn es nicht noch immer etwas gäbe, wo» sie alle zerreißen und zerschlagen wollten, nämlich eine groß« starte einheitliche So« gialdemokratisch« Partei!
tag während der Schlußberatung des Polizewerftaatlichungs- Zahlung dauernd die intimsten Vorgänge an die P o- gefetzes, gegenüber den ständigen Angriffen der KPD. auf l i z ei oerrieten, belegte Steinmayer mit folgenden Tatsachen: unsere Genossen sei es erforderlich, endlich den kommunistischen Dieses Treiben nötigt dazu, einmal hier in breitester Oeffent- Spitzelfumpf, der geradezu zum Himmel stinke, in aller! lichkeit den Vorhang vom kommunistischen   Spitzelsumpf Oeffentlichkeit auszuweisen Die KPD.   habe alles daran gesetzt, hinwegzuziehen und alle Maßnahmen und Vorbereitungen ihrer politischen Gegner die Korrvpiicnserscheimittgen der Kommunistischen Partei
in Organisationsfragen i festzustellen, was natürlich
usw. durchillegale Einrichtungen"
nur auf dem Wege der B e s p i tz e-
! vor dem ganzen Lande bloßzustellen. Da» bekannteSchweineglück" hat uns zu einem sehr werwollen Material verholfen. Sämtliche der Stuttgarter   Zentrale der KPD. van Bedeutung, vor allem alles weri- Vr,...... ,,L.r, volle und vertrauliche Material, find der Polizei In die chande Stuttgart   mit. Er berichtete daraus unter anderem. gespielt worden. DerEhrenmann", der seiner Partei dieseDienste" Die Kommunistische Partei   unterhält nach diesem Geheim- ��et. erhält dafür monatlich zwischen 1S00 bis 2000 M.(Zurufe schreiben einen; der Kommunisten: Wer ist das.) Ich empfehle Ihnen, sich einmal Kurierdienst im ganzen Lande. zhrei» Bezirkevorfihendcn in Ravensburg   zu erkundigen. Er der in ZS Unterbezirte ausgeteilt Ist. Der Leiter de» Kurierdienste» wird Ihnen Auskunst geben können. hat E r h e bu n g- n darüber anzustellen und zu berichten, welche i Ein anderer kommunistischer Ehrenmann wohnt ln U l m. Dieser Mitglieder Fahrräder haben, welche Mitglieder Radfahrer sind.'< sterr hat in der Revolutionszeit ein sehr hohes k o m m u n i st i- gleichgültig, ob sie Fahrräder besitzen oder nickt, wer in der Partei sch»« Ehrenamt in einem Nachbarstaat bekleidet, von ihm Motorradfahren kann bzw. ein Motorrad hat, und die Namen der stnd allein über 200 Berichte über kommunistische Führer. Organ». Mitglieder, die Autosahren können. sation-oorgänge. die illegale Organisaiion der fiommnnisteu»n Etwa» ander» steht es stben aus, wenn man Kenntni» erhält, Württemberg   und Bayern geilefert.(f)ört. Hort.) Nach meinem wer über jede Ortsgruppe an den i Material�steht dieser Herr in intimsten Beziehungen zu denKommu-
Leiier der Blilikärpropaganda(Rl.P.) zu berichten hat. Da wird gefragt: Welche Mitglieder der Kommu-! nisiischen Partei können maschinenschreiben und stenographieren, Te- lephon-, Telegraphen- und Funkentelegraphenapparate bedienen? Dann heißt e» In den Frageformularen weiter: Wieviel Drucke- reien stehen für den Fall derAktton" zur Derfügunz? Welche Mitglieder sind Drucker oder Setzer? Dann wird gefragt, wer in Telephcmsabriken, in' Telephondrahtfabriten, in Stacheldraht- fabriken, in Auto- und Motorradfabriten, in Waffen- und Muni-! tionsfabriten, in Fabriken für sunkentelcgraphische Apparate ar- beitet? Von besonderem Reiz ist die Frage: Welche Kommunisten können fliegen?(Große Heiterkeit.) Und von noch größerer. Bedeutung und noch unverständliche? für die Zwecke und Aufgaben
nisten Werner in Ulm.   Albert Schreiner   in Stuttgart.  ! K. Müller in Ravensburg  . Fischer in Ravensburg   und außer- dem mit bayerischen Kommunisten. Nähere Auskunft wird Herr Dr. Franz Lipp in Ulm.  ehemaliger Räteminister, erteilen können. Aus dem G'e- heim Material folgende kleine Wiedergaben: .16 berichtet: ISa teilt mir soeben mit, daß in der Wohnung des kommunistischen   Landtagsabgeordneten S ch n e ck in der Rems  - burgstraße 112 eine kommunistische geheim« Zusam- m e n k u n st stattfindet." Ein anderes Vorkommnis: Als im Juni d. I. der Redakteur B e r g e r vomKommunist" verhaftet und aus Württemberg   aus- gewiesen wurde, verdächtigten die Kommunisten dieSchwäbische
Spitzel in der Kpd.! Die Kommunistische Partei   ist seit einiger Zeit von einem Unglück verfolgt, das sie allerdings wie man ohne Schaden- freude konstatieren muß nach ihren zahllosen vorsätzlich und mit vollem Bewußtsein begangenen Sünden reichlich verdient. Während derVorwärts" wiederholt in der letzten Zeit Ge- legenheit hatte, die Dordereitung der Märzaktion durch die KPD.  -Zentrale mit unwiderleglichem Material nachzuwelfon, hagelte es in Stuttgart   am letzten Freitag auf die unglückliche Neue vorsthläge zur Kreöitaktion. Von Hans Bauer. Di« Industrie hat die Einleitung einer Kreditaktion für den Staat von der Ueberführung einer Anzahl im Staatsbesitz befindlicher Einrichtungen in Privatbesitz abhängig gemacht. Sehr nett. Die Meinung, daß die Regierung daraus eingehen könnte,»st in»mserer prosaischen Zeit liebenswürdig phantastevoll. Immerhin will mich beben chen, et sei an der Zeit, für den Fall, daß die Kreditakttun der Industrie nicht groß genug ist, den Staat ein für allemal von allen Reparationssorgeil zu entbinden, schon jetzt daran zu-denken, wie denn in Zutunft der Siaat sich für das Geld des Herrn Stittnes revanchieren tönnt». Im erster Linie wäre wohl an die Entstaatlichung des Post« und Tslegraphenwesens zu denken. Ich stelle mir vor, daß sich dies« recht hübsch ausnähme. Besondere Beachtung würde bei diesem Projekt verdienen, daß die Großindustrie es dann in ihrer ijanb hätte, Telegramme, Funksprüche, Telephongespräche der Regierung zu kontrollieren und nach Bedarf von einer Beförderung uuszu- schließen. Ist man einmal so weil, sollt« ins,» nicht zaghaft sein, wenn ein neuer Dalles die Regierung zu Neuen Konziysiv-nen gefügig Macht. Zu denken wäre dann vielleicht an eine Entstaatlichung des Militär. wesens Wvrinn nicht? Die Regierung setzt ein ungeheures Geld an der Reichswehr   zu. Bei der weltbekannten Geschicklichkeit der Großindustrie in solchen Dingen könnte auch hier vielleicht die Privatwirtschaft dieses Manko, wenn auch nicht in ein Plus ver- mondeln, so doch vielleicht verringern. Gelänge auch dieses nicht, so spräche für diesen Plan trotzdem die Erwägung, daß die Industrie ein Ziischußumsrnehmen viel eher ertragen kann als die verwüsteten Säckel des Reiches. Auf die eine oder andere Weise würde sich die Gewalt über das Militär für dessen private Besitzer schon bezahlt machen. Aengstliche Gemüter brauchten sich da»im die Industrie keine grauen haare wachsen zu lassen. Immerhin sollte man sich klar machen, daß, wenn ee einmal so weit ist. man nicht auf halbem Wege stehen bleiben darf. Al« nächste zu entstaatlichende Institutionen dürfte die Justiz zu gelten haben. Ev ist ein mißlicher Zustand, daß der größte Teil der höheren Justiz» beamten an dem seelischen Zwiespalt zu tragen hat, sein Gehalt von einer Republik annehmen zu müssen, gegen deren Geist Tendenz- urteile zu fällen er für seine Pflicht hält. Diese moralische Rot wäre schnell behoben, stünde er offen im Dienste jener, die er liebt. Endlich könnte die Großindustrie in einem äußersten Stadium sich ihre Geldleistungen an den Staat mit der Ueberantwortung oller politischen Machtausübung überhaupt bezahlen lassen. Sie müßt« berechtigt sein» an Staates Stelle die auswärtigen Angelegen- Helten zu führen, den Reichstag auflösen zu können, die Steuer- xeseße selbst zu beschließen.... Deutschland   über allesl. Bkoß die Großindustrie noch über ihm!
ihrer Bestürzung sogar vergaßen', gegen das Polizeiverstaot- lichungsgesetz zu stimmen. Die KPD. wird sich diesem neuen Material gegenüber, durch das führende Mitglieder ihrer Par- tei auf» schwerste kompromittiert werden, nickst wiederum auf dt« bewährte Ableugnungsmethod« beschränken können. Die Arbeiter, die es länast satt haben, sich in das Schlepp- tau dieser Korruption zu begeben, werden ernste Rechen- sch oft fordern. Ob der organisatorische Zulammenbruch der KPD. heut« oder morgen erfolgt, ist für die Beurteilung dieser Partei belanglos. Wesentlich ist, daß ihr vom Standpunkt der politischen und persönlichen Sauberkeit längst das Todesurteil gesprochen ist.
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einer politischen Partei ist folgend« Ausgabe der Orisvereinsleitun- Tagwacht" der Denunziation. Tatsächlich aber ist Berger der gen der Kommunistischen Partei. Es ist zu berichten, wo sich über-> Polizei Haupt F a b r i t e n solcher und ähnlicher Art am Orte und in der einem IMtalted der Kommunistilchen Partei deuunziert Umgebung befinden, wie die Machtverhältnisse der Arbeiter In diesen!~ Fabriten sind» wieviel Vorräte dort lagern(Fertigprodukte), und! worden. Daß die Haussuchung bei der Kommunistichen Par- wo sich die Vorräte der Einwohner- und Sicherheit»-! bezüglich derRoten Hilf-" ersolgr-.ch war. verdanken die Kom- wehren(Depots) befinden. Ferner müssen beantwortet werden! nmnisten ebenfalls led i gli che, n em ihr er P a rte. fr-und c. dir Fragen: Wo befinden sich Kasernen. Waffen- und Munition«-(Bewegung und erregte Zwischenrufe der Kommuntstm.) Fragen depot»?, wo die Telephonzentralen militärischer Abrüstungsgegen- Li« einmal Ihre« Freund, den kommunistischen   Stadtrat A..er. wer stände, Telefunkenstationen, Benzin- und Benzoloorrät«? Einem! �ie beruht- gclicserk hak. Brief an denselben Gruppenführer entnehmen wir folgende Stellen:. JP,e Ausführungen unseres Genosten nefen in den Relhen Neben dem mündlichen Bescheid Über W l in Hohenheim  , I der Kommunisten eine ungeheure Verlegenheit hervor, so daß ob nicht In irgendeinem Ort bei euch oben V r i e f t a u b e n unter- sie darauf verzichteten, der Sitzung welter beizuwohnen und in gebracht werden können, die bi» Berlin   die Nachricht zu tragen hätten, kannst Du also nicht«inen sicheren Genossen auftreiben, der bei sich den Taubenschlag unauffällig einrichten kann." (Zuruf von koinmunlsttscher Seite:Woher ist da» Material?") Das haben wir auf dem gleichen Weg erhalten, auf dem es der Schwabenspiegel  ' bekommen hat. Man erinnert an den Streit zwischen der USP. und der KPD. um den Kossenschrank, der keinem von beiden, sondern un» gehört.(Große Heiterkeit.) Mit diesem Kasseiischrant wurden Briefumschläge der SPD. mitgenommen und benutzt. Auf diese Weise haben die Kommunisten selber dafür gesorgt, daß wir ihr Material erhielten.(Erneute Heiterkeit.) Man muß sich bei all dem doch fragen: Was hat das alles mit einer polilischen Partei und mit den Aufgaben einer politischen Partei zu tun? Genosse Steinmayer bezeichnete dieses Spitzeltreibe» der KPD  . mit vollem Recht als alberne Kinoerei, wies aber auf die gefährlichen Wirkungen derartigen Un- stnns hin. Desondere Beachtung verdienten seine Aussührun- vie Komik öer Moskauer. Die Mvitauer spielen nach dem getragenen Geeienslück«ine Komödie. Es ist ein altmodischer Schwant von Ostrowski, ruf- sisches Biedermeier, das im Zarenreich etwa» später einsetzte als im übrigen Europa  . Ostrowsti, der 1880 starb, ist berühmt geworden durch seine Schauspiel» aus dem Moskauer   Kaufnicmnsleben. Er war selbst Intendant de» Kaiserlichen Theaters, und die Zensur setzte ihm arg zu. Trotzdem verstand er e», über all die Spießer seines Landes, über die hochmütigen und großmäuligen Kaufherrn, über die bigotten Betschwestern, über die sknndalierenden Generale und allerhand anderes nicht sehr nützliches Menschengezücht seinen Spall auszugießen. Jede Weisheit hat einen haken", heißt das von den Moskauern gegebene Stück. Der übertluae Jüngling will sich durch Schwindeleien, anonyme Brief» und falsch« Ltebcsbeteuerun- gen ovr einer begehttichen alten Schachtel auf der sozialen Leiter »n d!« höhe bringen. Er schwindelt zusammen mit seiner sauberen Frau Mama allerband Tugenden vor, die er nicht besitzt, um Bräu- tlgam eines Goldfisches zu werden. AI» lein Weisheitssystem, da» eben den haken der Lüge hat, eMlarvt wird, sagt er all den Herr- schaftrn. die ihm den Weg nach oben gründlich verrammeln, die Wahr- heit. E« ist ein bißchen philosophlsch, und soziale Revolution in diesem Streber, aber man weiß nicht mehr, was um 187(1 der Zensor seiner zaristischen Majestät gestrichen hat. heute lebt sich all« gute Laune der russischen Künstler in dieser Komödie aus. Man fürchtete beinahe, sie in einem heiteren Schau- spiel zu sehen. Denn gerade in ihrer Schwermut und Verhaltenheit batt» sich ihre tiefe Kraft und ihre hohe Kunst offenbart. Nun, da sie komisch wirken wollen, gehen die meisten säst aar nickst au» sich heraus. Dort aber, wo ein« Verzerrung de» Menschen gezeigt wird, scheint sie gar nicht wie eine Verzerrung des Schauspielers, sondern wie die Entstellung des nationalen Wesens, das gerade auf der Bühne daraestellt wird. Sie verschmelzen auch in ihrer Komik voll- kommen mit dem vom Dichter gestalteten Menschen. So ist z. B. der alte General des Herrn B a k s ch e e w nicht etwa»ine glänzend durchgeführte Charge, sondern der steife, aufgeblasene, formelle General des russischen   Heeres schlechtweg. Die Moskauer   Künstler geben so ein ungewöhnlich malerisches Bild von den nationalen Sitten ihrer Vergangenheit. Man weiß oft nicht, sind die tragenden Rollen oder die Episoden besser besetzt. Dieses Theater, das doch nur der zersprengte Teil eines Ganzen Ist, verfügt über zwei Schau- spieler für winziae Lokaienrollen und über zwei Schauspielerinnen für groteske Betschwestern. Diese vier Komödianten leisten nun, trotzdem sie für knappe Augenblicke nur erscheinen, Ungewöhnliches und Vollendetes. Zur Uebertreibung im Komiscken neigt eigentlich nur Herr M a ssa li t i n ow, der bei anderer Gelegenheit in den Momenten der Tragik so sedr entbaltsam sein konnte. Frau K n i p- per- Tschechows und Frau Germanowa gehen mit großer Leichtigkeit in die Heiterkeit hinüber, aber es ist gerade die Stille ihrer komischen Manieren, die unvergeßlich bleibt. Herr B e r- s e n e w gbt den Streber, der hinauf will, aber unterwegs scheitert. Und wieder ist es diese Sparsamkeit, die olle Wirkung erzielt, m. h.
Drahtloser Teiephonoerlehr Italien   Sardinien   ist trotz ungün- stiger atmosphärischer Verhältniss« erfolgreich eröffnet worden._
Die Avflösungkorder bleibt t Wie der amtliche preußische Pressedienst»iiltcüt, ist die Meldung einer Berliner   Korrespondenz. wonach der Eilaß über die Auflösung der Huuderlkckaft z. b. V. zurückgezogen werden soll, falsch. Die Aiislösiing der Hundert« schaft ist im Bunge imd bleibt von dem Ausgang de» Buchholz- Prozesse» unbernhrt. Helden oen heute. Von dem allgemeinen amerikanischen Stumpsstnn und Dürgerquatsch hebt sich ein Kritiker mutvoll ab: h. L. M e nck e n. DasTagebuch" bringt einige seiner Glossen. hier ist eine davon: Den genauesten Maßstab eine» Publikums hat man in dessen Helden. Ein Publikum verrät sich durch das, was es bewundert. Man dividiere seinen 5)eldcn durch 25 und mau hat die Autob'w. gravhie de» Publikums. Der lo dividierte Roosevelt   war da» amerikanische Publikum seiner Zeit: seine hastigkeit, seine impresswe Gefallsucht, pittoreske Schamlosigkeit, hohle Ethik, leeres Denken. Woodrow Wilson   also dividiert war das Publikum seiner Zeit: lein bombastische« Versammlungsgeschwätz, puritanische Heuchelei, falsche Logik, harding ist das amerikanische   Publikum von heute: sein Glauben an den morgigen Sonnenschein, sein Vertrauen auf Gott  und Lloyd George  , sein Rückfall von Vielsilbern, die nichts sagten, auf Einsilber. die noch weniger sagen. Und so ist der repräsentativ- Held de» heute populären amerikanischen Theaters ein Mann, der Intelligenz und Eraiehlmg durch eine fixe künstliche Verschlagenheit «letzt, und glaubt, dui, Tugend darin besieht, oft und öffentlich von der Lieb« zu seiner Mutter zu reden, dessen Vertrauen in Demo- kratie, Frauen und haarsalbe unbeirrbar ist und der die Liebe da- mit praktiziert, daß er von ihr redet. Bilder aus dem jüdischen Familienleben. Da wohnen Millionen Osrjuden cm unseren Grenzen, viele davon wandern bei un» ein und leben unter uns. Und doch was wissen wir vom Leben und t üblen dieser Menschen? Eine Literatur, die uns psychologische uffchlüsse geben könnte, existierte bis vor kurzem nicht. Zcmgwill (auf dem Umwege über England) und Sckalom Asch waren die Pioniere, und während de» Krieges wurden wir mit manchen Er- zählunqen aus dem jüdischen Osten vertraut. Aber besser noch kann un» die unmittelbare Anschauung auf der Bühne Ausschluß und tiefere Einblicke eröffnen. In diesem Sinne ist dasIu- dische Künstlertheater" auch für den Nichtjuden ein dan­kenswertes Unternehmen, selbst wenn er die Gemütswärm? und den Zauber vertrauter Sugendeindrücke, den das Stammpublikum emp- findet, naturaemäß nicht miterleben kann David Pin ekis Lustfviel.Iank-l. der Schmied". ist für westeuropäischen Geschmack sicher von geringem Kunstwert. Der Verfasser, der in Neuyort lebt, ist ein bekannter ostjüdischer Schriftsteller, aber sein Wert ist nur eine lockere Folqe von Szenen aus dem jüdischen Familienleben mit seinen reliaiösen Bräuchen, familiären Sitten und ethnologischen Mertwürdiakeiten. Es könnt« ebensowohl zehn oder zwanzig Akte haben Die Poesie des Sabbat- abends wird lebendig, dann tritt die Heiratsvermittlerin in Wirttam- keit. eine sehr lustige Figur und vermittelt die Eh« der ernsten Ta- mora mit dem etwa» lockeren Schmied Jankel. Die ehelichen Be- gebenheiten bilden den weiteren Inhalt. Zankel nimmt die kokette Riwke, die ihren Jammerkerl von Mann verläßt, aus Protest qegen die Sippe Ins Haus. Aus Freude über die Geburt eines Sohnes verfällt er den Lockungen der Flasche und der Derführerin. Ratür- lich lenkt er. nachdem Sippe und Frau ihm zugesetzt, ein, und wird der glücklichste Ehemann. Da» Stück arbeitet abwechselnd mit den billigen Mitteln des so- genannten Voltsstückes und den sentimentalen des Familiendramas. Echt Ist es ln seinem Milieu gewiß, dum es fand de« Beifall de  , fach-