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Europa und Washington .

Junkerliche Obstruktion.

Aus dem oftpreußischen Reaktionssumpf. Man schreibt uns aus Ostpreußen :

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und am schärfsten auswirken. Die Zentrale der KPD. wird wohl oder übel sich jetzt mit dem gegen die Parteidisziplin verstoßenden Borgehen dieser beiden und anderer Bezirke beschäftigen und ihre Loslösung selbst beantragen, da die starke Opposition, die besonders von Hanau ausgeht, jezt auch auf andere wichtige Bezirke über­in einer Anzahl von Bezirken ihr Vorgehen zu begründen, und bei gegriffen hat. Malzahn, Braß und Friesland sind ersucht worden, der gegenwärtigen Stimmung ist zu erwarten, daß die große Aus einandersehung mit der Zentrale der KPD. immer dringender per­langt wird. Wie wir hören, wird ein Parteitag, auf dem es zu einer neuen großen Spaltung zwischen der von der Zentrale geführten Richtung und der vereinigten Oppofition fommen dürfte, faum vor als auch die Opposition zunächst die Beschlüsse des Zentralausschusses Mitte Februar einberufen werden, da sowohl die Zentrale der APD. abwarten wollen. Sollte die Zentrale her RBD. sich nicht ent schließen, einen Parteitag zu berufen, so dürften sicherem Bernehmen der Zentrale die Klärung innerhalb der KPD. auf diese Weise her­beiführen.

Einer der wesentlichsten Grundsäge im Programm Har­dings, auf Grund dessen er zum Präsidenten der Vereinigten Staaten gewählt wurde, war die erweiterte Monroe= Am 23. Dezember hatte sich der Regierungsrat v. Ber. doktrin, die es der amerikanischen Regierung verbietet. Sen, ein Vertreter des alten Regimes, vor der Straffam fich in europäische Verhältnisse einzumischen. Deshalb wurde mer in Rosenberg wegen schwerer Beleidung seines Amts Harding nicht müde, immer wieder zu betonen, es sei un nachfolgers, des Landrats Dr. Friedensburg, zu verantwor­möglich, auf der Konferenz von Washington europäische ten. Er wurde von der Straffammer wegen Beleidigung in zwei Probleme zu behandeln. Allein die Tatsachen sind auch hier Fällen zu der höchsten zulässigen Geldstrafe von 1200 m. verurteilt. stärker als politische Grundsätze. Die Abrüstungsfrage Dem Strafverfahren liegt folgender Eachverhalt zugrunde: wurde in dem Augenblick zu einem europäischen Der Regierungsrat v. Bersen war bis zum Beginn dieses Jahres Broblem, in dem außer England andere europäische femmissarischer Landrat des Kreises Rosenberg in Westpreußen ge­Staaten in die Regelung einbezogen wurden. Englands wefen. Seine eigenmächtige und im Interesse des Großagrarier 3witterdafein als Kolonialmacht und als Kontinentalmacht tums gehandhabte Geschäftsführung hatte in den verfassungstreuen nach ihre Gegner in der technisch fürzesten Zeit gegen den Willen ließ eine reinliche Scheidung zwischen Seeabrüstung und Land- Teilen der Bevölkerung des Kreises, bis tief in die Reihen der mittle­abrüstung nicht zu und der mit fo viel Geschäftigkeit ver- ren und fleineren Grundbesitzer hinein Unwillen ausgelöst. Nachdem deckte heimliche Gegensaz Frankreich - England trat ans Tages- die Abstimmung in den( übrigens fast rein deutschen) Kreisen nicht licht. durch die Verdienste des Bersen denn zu verderben gab es kaum Der französische Kommunistenkongreß. Frankreichs herausfordernde Haltung in Washington etwas zugunsten des Verbleibens bei Deutschland ausgefallen war, wäre nicht verständlich, wenn es sich nicht seiner überragenden wurden die Stimmen auf Abberufung dieses Mannes aus den Kreisen handlungstages verlas ein Delegierter vom Departement Oberrhein Marseille , 27. Dezember.( Intel .) Zu Beginn des dritten Ver­Stärke in Europa und seiner nüzlichen Dienste für die Ver- so laut, daß sich die Staatsregierung dem nicht länger entziehen im Namen des elsaß Lothringischen Proletariats einen einigten Staaten bewußt wäre. Briands an sich plumpe Rede fonnte. Der Assessor Dr. Friedensburg, ein hervorragend ge- Protest gegen die Schikanierung der Arbeiter und besonders vor seiner Abreise aus Washington in der Landabrüftungs- eigneter Verwaltungsbeamter, wurde vom Minister des Innern mit der Kommunisten Elsaß - Lothringens durch die Verwaltungs- und frage, die Forderung nach einer Japan ebenbürtigen Groß- der Berwaltung des Landratamtes beauftragt. Als die Granden Bolizeibehörden. Er erklärt, daß die Polizei nicht anders handeln tampfflotte müßten ohne diese Zusammenhänge wie ein des Kreises dieses hörten, wurde unter Führung des Allgewaltigen tönnte, wenn sie von Deutschland und der Reaktion dafür bezahlt halsbrecherischer Husarenritt wirken. Daß das nicht der Fall im Kreise, des v. Oldenburg- Januschau, beschlossen, durch würde, die Bevölkerung der annettierten Gebiete der französischen mar, zeigt Frankreichs Haltung in der U- Bpot- und in der Obstruktion dem neuen Landratamtsverwalter den Dienstanteiff und Republik zu entfremden. Frossard schließt sich im Namen des Frage der Kleinen Flotieneinheiten. Frankreichs we sent die Führung der Geschäfte unmöglich zu machen. Der alte Janu- ganzen Kongresses diesem Protest an und verspricht, daß die kommu­liches Ziel in Washington ist es, sich militärisch eine euro schauer berief eine Bersammlung der Amts, Gemeindevor nistische Parlamentsfraktion zugunsten der elfäffischen Arbeiter inter­päische Vormachtstellung zu schaffen, die es von steher und Bürgermeister, um sie zu veranlassen, dem neuen venieren wird. England unabhängig macht. Das verwickelte Mann den Dienst zu verweigern. Der Kreisausschuß wurde Problem des europäischen Gleichgewichts, das fo viel blutige zusammengetrommelt, um gleichfalls dem neuen Landrat die Ge presse. Der Berichterstatter beglückwünscht zu den Erfolgen Sodann beschäftigt sich der Parteitag mit der Partei. Kriege zur Folge hatte, droht also auch der Washingtoner fchäftsführung unmöglich zu machen. Beides gelang nicht, der humanité". Für das Pariser Abendblatt, die Internatio­Konferenz zur Gefahr zu werden. und so suchte man durch andere Schitanen sein Ziel zu erreichen. Nie- nale", die nicht so glänzend daftünde, aber entwicklungsfähig fei, In den Bereinigten Staaten sucht man dieser mand kümmerte fich um den Dienstantritt des Dr. Friedensburg. fchlägt er eine Anleihe vor. In der Diskussion wird die Forderung Gefahr auszuweichen, indem man die Unterseeboot- und die Der Kreisbeputierte v. Butttammer mußte plöglich ver erhoben, daß die Eeine- Federation das Defizit der Internationale" Hilfskreuzerfrage gegebenenfalls einer zweiten Konferenz vor- reisen". Der Regierungspräsident Baudiffin war tragen solle. Die Frage wird einer Kommiffion überwiesen. behält. Die Frage bleibt vorläufig offen, ob unter diesen Um- zum Empfang Dorhindert". Bersen, der noch in der land- tragen solle. Die Frage wird einer Kommiffion überwiesen. ständen in Washington überhaupt ein sichtbarer Erfolg erzielt rätlichen Wohnung saß, ignorierte den Nachfolger, schichte richt zu der Frage des Verhältnisses der Partei zu den Gewerf In der Nachmittagssigung erstattet Amédée Dunois den Bes werden kann. Es ist jedenfalls sehr geschickt, wenn Frankreich den Leiter der Kreisfornstelle und Verwalter des Elektrizitätswertschaften. Das Zentralfomitee ist nicht für die Unterorb in diesem Augenblid den Vorschlag in die Debatte wirft, als auf Urlaub, hielt wichtige Aften zurüd, verschloß das Kreisauto, nung der Gewerkschaften unter die Partei, ist aber auch gegen Voraussetzung für die gewünschte Abrüstung der strittigen enilleß den Kreischauffeur und veranlaßte den Kreisausschuß, die unbedingte Nichteinmischung der Partei in ge Flotteneinheiten einen Vertrag anzusetzen, der es sich zur feinen Mietvertrag über die landrätliche Wohnung froß seiner Dienst- werkschaftliche Fragen. Die Kommunisten müßten in die Gewerk­Aufgabe setzt, den Frieden in den europäischen enthebung noch rasch bis zum 1. Oftober 1921 zu verlängern, um schaften tommunistischen Geist tragen und das ökonomische Bro­Gewässern zu erhalten und der für England, Dr. Friedensburg auf die Straße zu fehen. Dieser mußte nun, gramm der roten Gewerkschaftsinternationale und des Kommunis­Deutschland, Italien und Frankreich bindend ganz fremd, ganz auf sich angewiefen, ohne jede Hilfe feines mus in den Gewerkschaften vertreten. In der Diskussion vertraten wäre. Hier hätten wir den Garantievertrag für Frankreichs Borgefesten, des Regierungspräsidenten, sich ein einige Delegierte einen entgegengefeßten Standpunkt. Die Sicherheit, den die Vereinigten Staaten einzugehen sich wei- arbeiten. Bald entdeckte er schwere Unregelmäßigteiten. Diskussion wurde durch die Begrüßungsansprache eines Delegierten gerten, in veränderter Form und zu gleicher Zeit einen Vor- Bersen hatte sein eigenes Auto noch vor seiner Amtsniederlegung der italienischen Kommunisten unterbrochen und auf die fchlag, der die Pläne Lloyd Georges hinsichtlich eines auf ein weiteres Jahr auf Kreistoffen versichern lassen, gab den aus Nachtsizung vertagt. Wiederaufbaus Europas gewissermaßen ergänzt. Mag diesem scheidenden Beamten unberechtigterweise Gehalts: Vorschlag im Augenblick auch nicht mehr als taktische Bedeu- erhöhung und Gehaltsvorschüsse, zahlte an eine Elektri­tung zufommen, er zeigt doch, daß man auch in Washington zitätsfirma in Berlin für Raterteilung", über die sich aus den Akten an Europa nicht vorüberkommt. nicht die geringsten Unterlagen vorfanden, 20 000 m. und so fort. Das Tollste ist, daß er eine Deputation des Kreisaus schusses veranlaßte, zum Oberpräsidenten und Minister des Innern zu fahren, um für fein Berbleiben einzutreten. Die Reise­foften ließ er als Frachtausgaben auf Elektrizitätskonto verbuchen. Als Dr. Friedensburg diese und andere Verfehlungen entdeckte, er­stattete er pflichtmäßig dem Regierungspräsidenten davon An. eige und besprach selbstverständlich auch die Sache mit führenden Männern im Streife. Das Gerücht von den Beruntreuungen ver­breitete fich wie ein Lauffeuer und wurde Tagesgespräch. Was tat Bersen: Anstatt sich zu rechtfertigen, greift er in drei Inseraten in den Zeitungen des Krcises den neuen Landratsamtsverwalter aufs un flätigste an, nannte ihn Lügner und sprach ihm die Satisfattion ab. Wegen dieser Beleidigung wurde auf An­ordnung des Ministers des Innern eine Anflage wegen Be­leidigung erhoben und gleichzeitig gegen Bersen wegen seiner vielfachen Berfehlungen ein Disziplinarverfahren mit bem Ziele auf Dienstentlaffung eingeleitet. Dr. Friedens Ausbruch gehabt hat, aber seit dem vorigen Jahre, nach einem burg ließ zur Abwehr der beleidigenden Bekanntmachungen auf Be­schweren Erdbeben, wieder unruhig geworden ist. An der Stelle schluß des Kreisausschusses eine Berichtigung an die Zeitungen eines grünen Sees, der sonst den tiefften Bunft seines 500. Meter ergehen. Dieser Berichtigung wegen wurde er von dem Regierungs­tiefen Kraters einnahm, erhob sich schon im vorigen Sommer ein präsidenten Graf Baudiffin schwer gerügt. Neben dem Angeklagten Bfropfen aus erstarrter, rauchender Lava, aber zu einem wirklichen spielte in dem Strafprozeß Graf Baudissin die frag heftigen Ausbruch ist es erst zu Anfang dieses Monats gekommen. würdigste Rolle. Als Bersen vom Minister des Innern seines Ferner hat der einzige bisher noch schwach tätige Bultan im Dienstes enthoben worden war, schrieb er an Bersen ein Schreiben, Norden des ehemaligen Deutsch- Ostafrita, der Oldonjo l'Engai, in dem es heißt: der am Natronsee , zwischen dem Kilimandscharo und dem Viktoria­see, liegt, während des Weltkrieges( 1917) überraschend einen starten Ausbruch gehabt. Menschliche Augenzeugen dafür gibt es allerdings scheinbar nicht, denn die ohnehin schon wüstenhafte Gegend war damals infolge des Krieges ganz verödet; erst eine später vor­beireitende deutsche Patrouille fand die Nachbarschaft des Vulkans weithin mit frischer Asche bedeckt und die Form des Berges ver­

Briands Vertrauensvotum.

Paris , 28. Dezember. ( WIB.) Bei der gestrigen Abstim. mung in der Kammer ist, wie gemeldet, die Bertrauenstagesord­nung Dutren in ihrer Gesamtheit mit 355 gegen 117 Stimmen angenommen worden. Der erste Teil dieser Tagesordnung mit dem sachlichen Inhalt wurde mit 361 gegen 238 Stimmen, der Schlußsatz, der jede weitere Hinzufügung ablehnt, mit 368 gegen 148 Stimmen angenommen. Die Tagesordnung Herriot , die in Zukunft den Parlamentariern verbietet, Verwaltungsrats­posten bei Kreditanstalten zu befleiden, wurde mit 485 gegen 15 Stimmen und der 3ufazantrag Bernard, daß auch Advokaten oder Strohmänner solche Posten nicht bekleiden dürfen, mit 425 gegen 5 Stimmen angenommen.

ändert.

Underthalb Milliarden für einen Film. Den teuersten Film der Welt beabsichtigt der amerikanische Regisseur D. W. Griffith jekt in Angriff zu nehmen. Er wird in sechs Abteilungen nicht weniger als 72 Atte umfassen. Da jeder Att 100 000 Dollar foften soll, wird der ganze Film auf 7 200 000 Dollar tommen, also auf etwa anderthalb Milliarden Mart.

Marienwerder, den 6. Januar 1921. Euer Hochwohlgeboren übersende ich eine Verfügung des Minsters des Innern vom 30. Dezember 1920, deren Inhalt Ihnen befannt geworden ist. Ich bedauere außerordentlich, daß Ihre bemährte Kraft dem Kreise Rosenberg und dem Regie­rungsbezirt Marienwerder verlorengehen soll, und zwar in einer Zeit, welche an die Sachkenntnis, Tüchtigkeit, umsicht und Pflicht. treue des Berwaltungsbeamten hohe Anforderungen stellt und ins besondere stellen wird. Ich möchte dem aufrichtigen Bedauern über Ihren Fortgang den wärmsten Dant hinzufügen für die her­vorragenden Leistungen, die Sie in der furzen Zeit Ihrer Amts tätigkeit im Rosenberger Kreise vollbracht haben usw. usw. Die Dankbarkeit weiter deutscher Kreise des ehemaligen Abstimmungsgebietes und meine persönlichen herzlichen Wünsche begleiten Sie in eine vorläufig ungewiffe Zukunft. Mit verbindlichstem Gruß Ihr aufrichtig ergebener

gez. Graf von Baudiffin, Regierungspräsident."

Das ist wohl ber unerhörteste Affront, den sich jemals

Alang und Licht. Ein interessantes Experiment wurde in einem New Yorker Kino gemacht. Man spielte dort, wie die Lichtbild­Bühne" berichtet, Tschaikowskis Konzertouvertüre 1812". Bei der feierlichen Einleitung, die von Geigen und Cello ausgeführt wird, hüllt sich die Bühne in ein weiches Lichtgewand, in dessen Farben ein Regierungspräsident gegenüber einem Beschluffe des vorgesetzten das Blau vorherrscht. Dann spielt die Musit das Nahen der fran zösischen Armee und während man von Fern her den dumpfen Ministers geleistet hat. Das Unglaublichste ist aber, daß der Regie­Klang der Trommeln hört, flammen rötliche Lichtstreifen auf der rungspräfident v. Baudiffin felbft an der Redaktion eines beleidigen­Bühne auf. Je näher und lauter die kriegerischen Klänge erfchallen, den Inferats des Berlen mitgewirkt hatte, wie er auf deffen Vor­desto heller und stärker schwellen die Farbentöne des roten Lichts haltung als 3eugebetunden mußte. Der Minister des Innern an. Als die Marseillaise den Sieg der Franzosen verkündet, schwillt wird nun nicht umgehen können, sofort die Dienstenthebung die Flut des roten Lichts immer höher an, bis schließlich das ganze des Regierungspräsidenten zu verfügen. Es ist ganz Haus in eine rote Wolfe gehüllt ist. Wenn dann die russische Natio= nalhymne ertönt und immer mächtiger ansteigt, wenn die Gloden unmöglich, daß ein Regierungspräsident, der sich offensichtlich auf die Mostaus den Sieg verkünden, gehen die roten Farbentöne in ein Seite der nationalistischen Gegner des heutigen Systems stellt, der glänzendes Bernsteingelb über, das bis zum Echluß immer leuchten einen schwer belasteten Beamten, nur weil er deutschnational der wird, bis ein Strom goldenen Lichts das ganze Haus überflutet. ift, fchüßt und den tadellofen und forreften gegenwärtigen Landrat in Cine Clemenceau- Anekdote. Während seiner Ministerpräsident- jeber Weise schädigt, noch länger auf diesem Posten bleiben kann. schaft hatte Clemenceau eines Tages den Einfall, die Bariser Bost­

birektion zu in pizieren. Als er bort antam, traf er feinen Men Die Auseinande.setzung der Kommunisten.

schen außer einem alten Portier, der erklärte, daß kein Beamter anwesend sei. Der" Tiger " stellte sich vor und forderte den Portier auf, ihm wenigstens die Bureaus zu zeigen, wos dieser auch tat. In einem Zimmer traf man schließlich doch noch einen Beamten, der an seinem Schreibtisch saß und schlief. Der Portier erbot fich pflichtschuldigst, ihn zu weden, aber Clemenceau hinderte ihn daran mit den Worten: Tun Sie das nicht, sonst geht er auch noch fort."

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Ludwig Mitteis , Professor des römischen und des deutschen bürger lichen Rechts an der Leipziger Universität, ist im Alter von 63 Jahren gestorben

Die Korrespondenz BS. berichtet: Die kommunistische Partei hat, wie bereits gemeldet, Braß, Friesland und Malzahn zur Dis­position gestellt und so aus ihrer bisherigen Lätigkeit für die kommu­ nistische Partei ausgeschaltet. Eine endgültige Entscheidung soll je doch erst der am 15. Januar zusammentretende Zentralausschuß fällen. Aller Wahrscheinlichkeit nach wird diese Instanz die jetzt Ge­maßregelten aus der kommunistischen Partei ausschließen, da die Zentrale im Zentralausschuß über die Mehrheit verfügt. In­zwischen gehen die Rämpfe innerhalb der kommunistischen Partei jedoch in verschärfter Form weiter, und namentlich in den Bezirken Hanau und Remscheid dürfte die neue Krisis fich am ersten

Rußlands Wirtschaftsnöte.

Mostau, 28. Dezember.( DE.- Funfspruch.) Im weiteren Ver­lauf des 9. Allrussischen Rätetongresses erflärte Kamenem in seinem Bericht, die neue Wirtschaftspolitik zeitige schon jetzt merkliche Erfolge. Der vorherrschende Einfluß des mächtigsten Unternehmere, d. h. des Staates, auf dem Markte müsse unter allen Umständen aufrechterhalten werden.

Der Landwirtschaftskommissar Ossinsti betonte in seinem Bericht, die Sowjetregierung werde mehr mit der Landwirtschaft als mit der Industrie rechnen müssen, da jene die Grundlage der russi­schen Volkswirtschaft bilde.

Prof. Tulja fom sprach über die Maßnahmen zur Wieder­herstellung der Landwirtschaft in den südöstlichen Hungergebieten Rußlands . Wenn es überhaupt gelänge, den Berfall der Land­wirtschaft aufzuhalten, so würde es erst im Jahre 1923 möglich fein, mit dem Wiederaufbau der Landwirtschaft zu beginnen.

Denkt

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Kein Hand- oder Kopfarbeiter darf die Erneuerung des Abonnements auf den Vorwärts" vergessen.

Es ist Sturm im Lande.

Ueberall fämpfen die breiten Massen um Berbesserung der notdürftigsten Lebenshaltung. Bis weit in den Mittelstand, in die Kreise der Beamten und der Intellektuellen hinein wächst die Sorge ums tägliche Brot. Wo ist da ein zuverlässigerer, felbstloserer Freund, der durch die verwirrende Fülle der innen­und außenpolitischen, der wirtschaftlichen und staatlichen Sorgen, der sich überſtürzenden Tagesereignisse mit sicherer Hand uneigennügig hindurchführt, als der Vorwärts"? Willst du eine Zeitung lesen, die deine Interessen nicht vertritt, möchtest du zu jenen zählen, die sich ihren Feind gegen Bezahlung täglich in die Wohnung bringen laffen, damit fie beschimpft und verhöhnt werden? Oder möchtest du gar zu den Halbreifen, den politisch nur halbiebendigen zählen, die meinen, fie benötigten feine Zeitung, weil sie ohnedies schon alles im voraus und beffer wüßten?

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