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Der Parteitag der USP.

BS. Leipzig, 10. Januar.  ( Eig. Drahtber.) Zweiter Verhandlungstag.

Am heutigen zweiten Verhandlungstag, der gegen% 10 Uhr eröffnet wurde, wurde die Aussprache fortgefeßt. Abgeordneter Digmann stellte mit Genugtuung feft, daß das Manifest den Gedanken der Einigung des Proletariats in den Vordergrund stelle. Dieses In- den- Bordergrund- stellen sei tein Barteitagsmanöver, sondern von dem ernsten Wollen der Partei getragen. Der Gedanke der Einigung der Arbeiterklasse auf dem Boden des Klassenkampfes des Proletariats müsse sich durchsetzen. Zur Frage des Verhältnisses zwischen Gewerkschaf ten und Parteien betonte Dißmann, daß den Gewerkschaften fei, daß sie alle Proletarier umfassen, die politisch noch in Parteien neben ihrer Zahl auch eine erhöhte Bedeutung dadurch beizumeffen zerrissen sind. Die Moskauer hätten nach Halle richtig erkannt, daß sie, um wirklich Erfolg zu haben, vor allen Dingen an das Boll­wert der Gewerkschaften heran mußten. Sie haben aber

bei den Gewerkschaften auf Granit gebissen

und ihre Zersplitterungsarbeit ist schmählich zuschanden geworden. ( Sehr wahr!) Mir in der USP. waren uns gegenüber Moskau  darin einig, daß die Gewerkschaften nicht einer Partei unterstellt werden fönnen. Das sagen wir nicht nur nach Mostau hin, sondern auch nach der anderen Seite. Die Gewerkschaften fönnen auch keine Suffurspolitik für die SPD.   leisten.( Gehr richtig!) Heute, wo das Kapital in Riesenkonzernen stärker und geschlossener als je dasteht, ist es cin bitterer Hohn, wenn man uns fagt, es fäßen fozialistische Berireter in der Regierung; jawohl, in einer Regierung, die uns eine Schlichtungsordnung beschert hat, die einer Zuchthausordnung gleicht. Die wirtschaftliche innen- und außenpolitische Entwicklung zwingt Gewerkschaften und Bartelen, sich auf den Kampf zu fonzentrieren. Der revolutionäre Teil der Gewerkschaften verlangt von den Par­teien und von den Gewerkschaften, daß

die 10 Forderungen des ADGB  . und der Ufa

nicht nur auf dem Papier stehen bleiben, sondern daß sie mit aller Kraft zur Durchführung gelangen. Glauben Sie nicht daran, daß von den Spiken der ernste Kampfeswille ausgehen würde, wenn nicht die Massen von selbst aufstehen und sagen: Bis hierher und nicht weiter. Führung und Massen müssen getrennt werden von allen bürgerlichen Koalitionen und ebenso auch von einer Verbin­Dung mit Mostau, von einer Beeinflussung von Butschtaftif. Keine Regierung, ob Realitionsregierung oder bürgerlich, fann heute in Deutschland   regieren oder etwas gegen das Proletariat unternehmen in dem Augenblid, wo

Gewerkschaften und Ufa- Bund zusammen mit den Parteien fich gefchloffen zur Mehr sehen.( Stürmischer Beifall.)

Es folgt dann der Bericht der Mandatsprüfungsfommiffion, aus bem hervorgeht, daß auf den Parteitag 181 Delegierte, 13 Mitalieder der Reichstagsfrattion und 26 Mitglieder von Partei­instanzen anwesend sind.

Zu einem intereffanten Swischenfall in der Aussprache fam es bann, als der bayerische   Abgeordnete Niekisch   auf die Zustände in Bayern   und auf die

Beziehungen zwischen bayerischer und französischer Reaktion einging. Nach einem Rücblid auf das System Kahr führte Nietisch aus: Das eigenartige Bündnis zwischen deutscher   Re­attion und bayerischen Separatisten hatte zwei Parolen zur Folge. Die eine richtete fich gegen die Arbeiterschaft, gegen die jedes Mittel, Schuzhaft, Mord, Boltsgerichte usw., angewandt wurde; die zmeite Parole richtete sich gegen das Reich. Der bayerische  Separatismus, der über die Abschaffung der bayerischen Hoheiten empört war, versucht jetzt aufs neue, sich diese Hoheiten wieder zu erringen. Beim Eisenbahnfinanzgefeh will man die bayerische   Verfehrshoheit wieder gewinnen, ebenso steht es mit der Finanzhoheit und der banerischen Wasserstraßen­pofiiit. Außerdem will man sich auch noch fönigliche Hoheiten" wieder verschaffen. Der Staatspräsident, wie ihn Bayern   erstrebt, soll der Plazhalter für Ruprecht sein, der ja schon einmal Die Brotfamation sum Rönigreid) in der Tasche getragen hat. Kahr ist gegangen und Lerchenfeld ist am Ruder. Aber das System ist dasselbe geblieben. Die Beziehungen zwischen Bayern  und Frankreich   find alt. Heute hoffen die bayerischen Separatisten, daß mit Unterstüßung Frankreichs Bayern zu der Bedeutung ge­langt, die feiner Größe entspricht, daß es das 3ünglein an der Mage wird. Sie versuchen,

zwischen Deutschland   und Frankreich   neues Mißtrauen zu fäen. damit Bayern   dann der ausschlaggebende Faktor wird. Wir alle verabscheuen den Krieg und sagen unseren französischen Genoffen, Frankreich   hat zu feiner Sicherung feine Zerstörungspolitik not wendig, es braucht nicht die Unterstühung der bayerischen Reaktion. Die einige deutsche Republik wird nie eine Gefahr für Frankreich   werden. Im Namen der gesamten bayerischen   Ar­beiterschaft rufen wir den französischen   Genossen zu: Selft uns, daß die Fäden, die zwischen Deutschland   und Frankreich   laufen, von Paris   nach Berlin  , aber nicht nach München   gehen." ( Lebhafter Beifall.)

Das Mitglied der franzöfifchen Delegation Grumbach ant. wortete auf diese Ausführungen: Die bayerische   Angelegenheit ist eine Frage von europäischer Bedeutung. Bayern   ist heute nicht mehr das liebliche Knödelland, sondern ein Museum für alle alten Birtelhauben Europas.  ( Stürmische Heiterfeit.) Die franzö= fische Reaktion trägt an diesen Zuständen ein gerütteltes Maß Schuld. Nach der Revolution in Deutschland   war die franzöfifche Regierung

wohl einverstanden mit den Militaristen,

die sie vorher befämpft hatte, nicht aber mit der banerischen Regie rung Eisners in Verbindung zu treten. Die Einigkeit der deutschen Republik ist für die Erhaltung des deutschen   Friedens notwendig. Es muß endlich mit der gegenseitigen Bekämpfung der Menschen Echluk gemacht werden.( Lebhafter Beifall.)

Rundfunk.

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Berbindung die Aufnahme eines direkten Straßenbahnverkehrs ohne Umsteigen zwischen den Ortschaften( Grunewald  )-Dahlem­Die schweren Stürme der letzten Wochen haben bekanntlich auch Steglig und dem Stadtinnern möglich macht. Damit ist auch eine die Telegraphenleitungen start beschädigt und gestört. Dabei sind wesentliche Verbesserung des Ausflugverkehrs vorbereitet worden, jegt in größerem Umfange die funttelegraphischen Berder Grunewald und durch die Linie 59 der Botanische Garten und die sich im Sommer bemerkbar machen wird, da durch die Linie 24. bindungsmöglichkeiten als Ersatz für die gestörten andere Ausflugsorte leichter als bisher erreichbar find. Drahtverbindungen erfolgreich ausgenutzt worden. In erster Linie wurde die seit einiger Zeit bestehende Einrichtung des R undfunk­dienstes" in den Dienst der Störungsbefeitigung gestellt, wobei der vergangenen Nacht eine Schießerei in der Brinz Albrecht. Schießerei eines Franzosen. Große Aufregung verursachte in on Berlin   ausgefandte Nachrichten gleichzeitig Straße. Der 25 Jahre alte, aus Baris gebürtige Bosse Bela, bei etwa 70 Telegraphenanstalten im Reich auf der bei der Interalliierten Reparations- Rommission in der Prinz­genommen werden; wichtige und eilige Meldungen wurden Albrecht- Str. 9 beschäftigt ist, zog furz vor 2 Uhr, als er offenbar betrunken aus seiner Hotelwohnung herausfam, plöglich eine Schuß­mittels dieses Rundfunts unverzögert verbreitet. Ueberhaupt haben die innerdeutschen Reichsfunkverbin- waffe und gab daraus sieben Schüsse ab. Um Unheil zu ver bindungen zu bieten, so besonders im Verkehr mit Ostpreußen  , das Nach den bisherigen Feststellungen der Polizei ist, obwohl sich zu dungen wesentlich dazu beigetragen, Ersatzwege für die gestörten Ber  - hüten wurde der Schüße von Beamten des 52. Polizeireviers feft genommen und heute früh der Interalliierten Kommission zugeführt. wegen seiner abgetrennter Lage bei Störungen der Drahtverbindun- dieser Zeit mehrere Personen in der Straße befanden, niemand gen in stärkerem Maße betroffen wird. Mit Königsberg   i. Pr. wur- verlegt worden. den in der Störungszeit je nach Lage des Verkehrs zwei Funksysteme Borläufig teine Ablieferung der Steuermarken für 1921. gu Tag und Nacht betrieben. Im Berkehr mit den nordischen der auch von uns bekanntgegebenen Verordnung des Reichsministers, Ländern hat die Funktelegraphie gleichfalls helfend eingegriffen. durch die die Ablieferung der für die Zeit vom 1. April bis 31. De­Unter anderem wurde der von deutscher Seite an die schwedische zember 1921 verwendeten Steuermarten an die Steuerhebestellen Funfstation Karlsborg ergehende Anruf umgehend beantwortet und im Laufe des Januar gefordert wird, enthält lediglich die grund­der Befrieb sofort aufgenommen; zwischen beiden Stationen wurden sägliche Regelung für das Reichsgebiet. Für Berlin  3. B. in einer Nacht rund 1000 Telegramme verarbeitet. In gleicher wird der Termin für die Marlenabgabe, einer Mitteilung des Nache Weise ist während der Störungszeit auch der deutsch  - norwegische richtenamtes der Stadt Berlin   zufolge, mit Rücksicht auf den Stand Telegraphenverkehr auf dem Funkwege zwischen Berlin   und des Beranlagungs- und Erhebungsgeschäftes für 1920 voraus. sichtlich auf den Monat März 1922 hinaus.. Kristiania   abgewickelt worden. geschoben werden. Eine Bekanntmachung des Landesfinanz­amtes ist in Kürze zu erwarten. Ein Nachteil erwächst den Steuer­pflichtigen aus der Abgabe zu dem späteren Termin nicht.

Der Verkehr auf dem innerdeutschen Funknetz ist auch zu nor­malen Zeiten in erfreulicher Zunahme hegriffen; er beläuft sich jetzt auf monatlich 240 000 Telegramme( gegen 80 000 im Frühjahr 1921).

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Eröffnung des Blihfuntverkehrs Berlin  - Hamburg  . Heute ist der versuchsweise eingeführte Bligfunk- Telegramm verkehr zwischen Berlin   und Hamburg  , bei dem es sich darum handelt, innerhalb der Zeit von 9 Uhr vormittags bis 7 Uhr nachmittags Telegramme von ganz besonderer Wichtigkeit mit großer Schnellig feit zu übermitteln, durch das nachstehende Telegramm eröffnet: Eröffne hierdurch probeweise Blitzfuntdienst Berlin  - Hamburg  und erhoffe durch neue Einrichtung schnellste Beförderung wich­tiger Nachrichten. Staatssekretär Dr. Bredom." Das Telegramm wurde um 9 Uhr vormittags beim Haupttelegraphenamt Berlin  , Dranienburger Str. 73/76, aufgeliefert, 9,03 Uhr drahtlos nach Hamburg   befördert, um 9,05 Uhr durch die Funkstelle des Tele­graphenamts Hamburg   bestätigt und war 9,10 Uhr dem Empfänger zugesprochen.

Loskauf von der Wohnungsbeschlagnahme.

Ablösungsgelder für einen städtischen Baufonds.

Der Berliner   städtische Wohnungsausschuß hat gestern dem Ent­wurf einer Bekanntmachung des Magistrats zugestimmt, durch die die bisher bestrittene Frage einheitlich geregelt werden soll, wie große Wohnungen, die sich in kleinere Wohnungen nicht teilen lassen, trozdem zu den Kosten der Wohnungsher. stellung herangezogen werden können.

Mutterschulfurfus. Jin Kaiserin- Auguste- Bittoria- Haus, Char lottenburg, Frantstraße( am Straßenbahnhof Westend  ) beginnt am 19. Januar 1922 ein Kurius für Mütter und Mädchen, in dem all von der Pflege und Ernährung des Säuglings wissen muß. Der das theoretisch und praktisch gelehrt werden wird, was eine Frau sturfus umfaßt 4 Doppelstunden, jeweilig Donnerstag von 3-5 Uhr. Es wird großer Wert auf praktische Nebungen am lebenden Kinde gelegt. Einschreibegebühr für den Gesamtkursus 50 M. Meldungen im Bureau der Anstalt.

Ueber Wege zu neuem Menschtum fpricht Genosse Professor Paul Destreich am Mittwoch, 11. Januar, 7, Ubr, im Köllnischen

Gymnasium, Inselstraße( am Untergrundbahnhof Infelbrücke).

Das Radrennen im Sportpalast vom Sonnabend abend bis Sonntag abend war nicht, wie wir meldeten, ein 25- Stilometer-, sondern ein 25- Stunden- Rennen.

Eisenbahnunglück an der tschechischen Grenze. Einem Telegramm aus Brag zufolge ist der Personenzug Kaschau- Oderberg nachts bei Liptaosta Tepla infolge Gleisbruchs entgleist. Drei Wagen find über den Damm aeftürzt. 23 Personen sind leicht, 5 schwer verletzt. Der Personenverkehr wird durch Umsteigen aufrechterhalten.

Wetter für morgen.

Berlin   und Umgegend. Mild und zeitweise aufflarend, jedoch über­wiegend trübe mit wiederholten Regenfällen und frischen, westlichen Winden.

Geschäftliche Mitteilungen.

Der Inventurausverkauf bei der Herrenkonfektionsfirma E. Jofeph, Schöne­Inserat in vorliegender Nummer.

Gewerkschaftsbewegung

Nach der Verordnung fönnen Räume mit übergroßen Wohnun­gen von der Wohnungsbeschlagnahme freigelassen werden, wenn der Inhaber sich der Stadt Berlin   gegenüber verpflichtet, entweder soviel Wohnräume, als er abgeben müßte, anderweitig der Stadt zu einem zu vereinbarenden Mietzins oder zur gesetzlichen Miete und zwar für die Zeit der Wohnungszwangswirtschaft zur Verfügung zu stellen berg, Hauptstraße 1, Ede Grunewaldstraße, hat begonnen. Wir verweisen auf das oder aus eigenen Mitteln eine neue Wohnung in der Größe der zu beanspruchenden Wohnfläche zu erbauen und der Stadt zur Verfügung zu stellen oder aber dem städtischen Wohnbaufonds eine einmalige 3ahlung zu leisten in Höhe der autosten, die zur Herstellung einer Wohnung in der Größe der in Anspruch zu Generalversammlung der Filmgewerkschaft. nehmenden Wohnfläche notwendig sind. Die Entscheidung hierüber trifft in einzelnen die zuständige Deputation des Verwaltungsbezirks. Die im legtgenannten Falle gezahlten baren Ablösungsgelder sollen hielt ant Sonntag ihre Generalversammlung ab. Ueber die Tätig. Die Ortsgruppe Groß- Berlin der Deutschen Filmgewerkschaft in einen besonderen städtischen Wohnbaufonds fließen; dieser darf nur zur Errichtung von Wohnungsneubauten oder zur Her- feit des Borstandes und die Kassenlage wurde von Sch went be richtung von Wohnungen und Ausbauten verwendet werden. Von richtet. Aus seinen Ausführungen ging hervor, daß die Gewerfchaft diesen Verpflichtungen sollen Neubauten, die nach dem 29. November 1920 fertiggestellt sind, freibleiben.

Ferner beschloß der Wohnungsausschuß wegen der Berteilung Ser Ablösungsgelder, daß sie zur Hälfte den Belegenheitsbezirken, zur anderen Hälfte der gemeinsamen Masse zufließen und aus dieser nach einem noch festzusehenden Schlüssel auf alle 20 Verwaltungs­bezirke verteilt werden sollen. Die Bekanntmachung unterliegt noch dem Beschluß des Magistrats, der sich bereits in nächster Zeit damit beschäftigen dürfte.

Der Vatermord in Buchholz  .

sich mit anderen Organisationen fartelliert hat, um die Interessen der Kollegenschaft mit größerem Nachdrud vertreten zu können. Mit den Unternehmern ist zweds Erreichung befferer Arbeitsbedingungen verhandelt, ein befriedigendes Ergebnis jedoch bisher nicht erreicht worden. Doch sollen die Verhandlungen am nächsten Mittwoch fort­gesetzt werden. Hierauf gab der Redner den Bericht über die Kassen­lage. Seitens der Revisoren gab Schnedenhaus die Erklärung ab, daß man bei der Prüfung Kaffe und Belege in guter Ordnung befunden habe. Dem Raffierer wurde einstimmig Entlastung erteilt. In der Aussprache wies Schneckenhaus darauf hin, daß eine größere geistige Durchbildung und gewertschaftliche Schulung der Maffen bringend erforderlich sei für die Zukunft der Gewerkschaft. Es müsse Bainsbesondere auch auf die Verbreitung der Arbeiterpresse hin­gewirkt werden. In diesem Sinne sprach auch Runow.

Das Geständnis der 20 Jahre alten Tochter Elisabeth thauer aus der Berliner Straße zu Buchholz  , selbst ihren Bater umgebracht zu haben, hat, wie wir schon mitteilten, unter allen Personen, die das Mädchen kannten, eine große Ueberraschung her­vorgerufen. Alle sind davon überzeugt, daß nur die völlige erzweiflung das Mädchen dahin getrieben habe, daß es schließlich zur Batermörderin wurde. Ein großer Kreis von Leuten aus Buchholz   und Niederschönhausen  , die die Verhältnisse genau fennen, hat sich zusammengetan, um jetzt und auch später vor Ges richt für das Mädchen einzutreten. Bei der Kriminal­polizei melden sich immer neue 3eugen, die befunden, wie schrecklich Frau Bathauer und die Tochter unter den Gewalttätig feiten des Mannes gelitten haben. Er war, wie berichtet, Ge­wohnheitstrinter und arbeitsscheu. Er lebte von dem Lohn der Tochter, da die Mutter infolge der schweren Mihhandlungen schon längere Zeit arbeitsunfähig war. Einzelheiten, die diese Zeugen aussagen, lassen erkennen, daß der Mann Frau und Tochter mit tierischer Rohheit behandelt hat. Bathauer scheute vor nichts zurüd, Als nächster Redner sprach Dr. Hilferding: Die beste Garantie und an dem fraglichen Abend war das Mädchen von einer solchen für Frankreich   sowohl wie für den Weltfrieden, so führte er aus, Angst befallen, daß es bei Begehung der Zat jedenfalls nicht mehr ist die Bekämpfung einer Wiedererstarfung des Militarismus in feiner Sinne mächtig war. Deutschland  . An dieser Bekämpfung wird die deutsche Arbeitertiaffe mit allen Mittein arbeiten. Die augenblicklichen Verhandlun gen in Cannes   sind eine Folge des Zwanges der ökonomischen Berhältniffe, die wir bereits vor längerer Zeit vorausgesagt haben. Diele Besprechungen fönnen heute als ber eigentliche Beginn der Friedensverhandlungen bezeichnet werden.( Sehr richtig.) Dr. Rosenfeld: Es ist bedauerlich, daß sich in der deutschen   De­legation, die nach Cannes   geht, fein einziger Arbeiter be findet. Die internationalen Schwierigkeiten tönnen doch nur durch die internationale Arbeiterschaft beigelegt werden. Dr. Rosenfeld ging dann auf das Manifest ein, das dem Parteitag vorgelegt wor­ben ist, und bezeichnete es als erfreulich, daß es in der Frage der Roalitionspolitik Klarheit schaffe, und daß es in ihm die Ablehnung ber indireften Steuern zum Ausdrud tommt.

Ueberall Regenfälle.

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Wie aus Freiburg   gemeldet wird, hat der seit Montag ein getretene starke Witterungsumschlag ausgiebige Regenfälle gebracht, die sogar noch in 1000 Meter Höhe niedergehen, mährend es in den höchsten Lagen des Schwarzwaldes noch weiter schneit. Die afferläufe des Schwarzwaldes führen starte Wasser­massen zu Tal. Der Wasserstand des Rheins hat sich so weit gehoben, daß die Schiffahrt nach den oberen rheinischen Häfen und nach Basel   wieder aufgenommen werden tann.

Degener berichtete über die Tätigkeit des Ausschusses, der

weiter bestehen soll.

Ferner wurde beschlossen, vom Februar ab folgende Verbands­beiträge, einschließlich Ortszuschlag, zu erheben: 1. Klasse 1,50 M., 2. Klaffe 2 M., 3. Klasse 3 M., 4. Klasse 4 M., 5. Klasse 5 M. und 6. Klaffe 7 M.

Lohnverhandlungen in der Herrenkonfektion.

Die Mitgliederversammlung der im Deutschen   Bekleidungs. arbeiterverband organisierten Zuschneider, Zuschneiderinnen, Schnei­ der   und Schneiderinnen, die am Montag zu dem Ergebnis der am gleichen Tage im Reichsarbeitsministerium gepflogenen Lohnver­handlungen Stellung nehmen wollte, mußte hiervon absehen, weil der Schiedsspruch noch nicht vorlag. Die Verhandlungskommiffion war um 10 Uhr abends noch nicht zurück. Wie Kowalsti mit­teilte, sei anzunehmen, daß die Verhandlungen nicht be. endet werden fonnten und deshalb vertagt werden mußten. Die Ortsleitung werde eine neue Versammlung einberufen.

Bei der Neuwahl der aus 11 Mitgliedern bestehenden Branchentommission wurden gewählt: Rowalffi, Frau Brettschneider, Bujarsti, Dombrowa, Quade, Fehlner, Barh, Bade, Schön, alle und Sermann. Eine Resolution, die gegen den Ausschluß Schu. machers protestiert und die Einberufung einer Bene ralversammlung zur Entscheidung verlangt, fand die Zustim mung der Bersammlung.

In der Buchdruderei Moriz u. Kummer, Elisabethstr. 27, hat das gesamte Personal wegen Maßregelung des Obmannes Arbeitsangebote vom Betriebsrat die Arbeit niedergelegt. der Firma find unbedingt abzulehnen! Graphisches Kartell. Potsdamer Plak Teltows Machuswer Schleuse. SPD.  - Fraktion der Landarbeiter. Heute abend 7 Uhr im Ge­Künstler- Berlin   behauptet, daß an dem Indifferentts. Die Borteile, die das neue Groß- Berlin feinen Bewohnern werkschaftshaus, Saal 1: Vortrag des Genossen Heimann. Der Streit der füdafrikanischen Bergarbeiter. Nach Meldungen mus der Massen, der sich heute mehr denn je zeige, die Politit bringt, machen sich auch auf dem Gebiete des Verkehrs immer mehr der SPD.   und der Kommunisten die Schuld trage. Der Rampf bemerkbar. Durch die Einbeziehung der Teltower   Kreis-( Straßen-) aus Johannisburg arbeiten in den füdafrikanischen Bergwerfen nur um die zehn Forderungen des ADGB  . und der Afa werde die Maffen Bahnen in den allgemeinen Groß- Berliner   Straßenbahnverfehr wird noch die laufmännischen und technischen Angestellten und ein Teil zusammenschmieden. es im tommenden Sommer möglich sein, daß dirette Straßen der Eingeborenen, während die weißen Arbeiter ge­bahnzüge vom Stadtinnern, z. B. Potsdamer Platz  , na chloiffen den Streit durchführen. In den Gewerk­Die Rechtslage der Deutschösterreicher und Deuffchböhmen in Teltow   im Berufsverfehr an den Wochentagen fchaften wird eine Urabstimmung über einen allgemeinen Ge Deutschland   behandelt eine sehr flar geschriebene und mit allen ein und vom Potsdamer Blagnach Stahnsdorf Friedneralstreit veranstaltet, nach deren Beendigung die Gewerk­fchlägigen deutschen und ausländischen Geiegen belegte Broschüre hof- machnower Schleuse an den Sonntagen gefahren schaftserefutive die endgültige Entscheidung treffen wird. Dr. Richard Mischlers, des Generalsekretärs des Desterreiisch- deutschen werden können. gierung hat vor Ausbruch des Bergarbeiterstreits große Kohlenvor­Völkerbundes. Alle Fragen der Einbürgerung, Ausweisung usw. Eine wesentliche Berkehrsverbesserung ist auch aus Steglig räte gesammelt. finden erschöpfende Beantwortung und die traurige altbureau- zu melden. Dort ist am Rathaus durch eine Gleisverbindung die kratische Gleichgültigkeit gewisser reichsdeutscher Behörden treffende Durchführung der Linie 59( bisher Weißensee  - Händelpiah) nach Berantw. für den rebatt. Teil: Franz Klübs. Berlin- Lichterfelde  ; für An­zeigen: Th. Glode, Berlin  . Berlag Borwärts- Berlag G. m. b. S., Berlin  . Drud: bem Bahnhof Lantwig ermöglicht worden, während eine zweite neue Borwärts- Buchbruderei u. Berlagsanstalt Paul Ginger u. Co., Berlin  , Bindenfte. 8.

Beleuchtung.

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Die Re