Nr. 17 39. Jahrgang Ausgabe A nr. 9
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Zentralorgan der fozialdemokratischen Partei Deutfchlands
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Expedition Morisylas 11753-54
Mittwoch, den 11. Januar 1922
Vorwärts- Verlag G.m.b.H., SW 68, Lindenstr. 3 Fernsprecher: Berlag, Expedition und Inferaten.
Abteilung Moritplas 11753-54
tommen.
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Die deutsche Abordnung ist gestern abend von Paris nach Bie er Rigaer Korrespondent des Ost- Expreß" aus zuver. Cannes weitergereift. Dort dürfte fie heute hören, daß läffiger Quelle erfährt, wurde die Einladung der Alliierten an Lenin Deutschland in diesem Jahr nicht 700, sondern 720 Millionen im Rat der Volkskommissare am 8. Januar erörtert und dabei be. Goldmark bar zu zahlen hat, wozu noch die Sachleistungen sonders hervorgehoben, daß eine Einladung zu einer europäischen und die Bedingungen für die innerdeutsche Finanzwirtschaft Konferenz im Grunde genommen gleichbedeutend einer Anerten nung der Sowjetregierung sei. Ihrer Natur nach hätte, Inzwischen hat in Paris die Heße der Unbeding diefe Einladung nicht an Lenin persönlich, sondern an die Re ten begonnen. Der Abg. General Castelnau und seine gierung gerüstet werden müssen. Da Krassin in seiner beGesinnungsgenossen bekämpfen in der Presse den beabsich fannten Unterredung mit Lloyd George diese Frage bereits in tigten englisch - französischen Vertrag als höchst unzureichend, allgemeiner Form besprochen hat, so sei die persönliche Einladung da Frankreich nur am Rhein , nicht aber hinter einer nach an Lenin für die Sowjetregierung eine Ueberraschung ge beiden Seiten neutralen Rheinzone seine Sicherheit stabili wesen. Es wurde dem Gedanken Ausdrud gegeben, daß die Ein fieren könne. Und da ist auch gerade das neue Organ von ladung an Lenin einen Hintergedanken decken folle, nämlich Clemenceau und Tardieu, L'Echo National" erschienen. Im den Wunsch, auf diese Weise sich den Folgen einer unmittelbaren Geleitwort fagt das Blatt, Frankreich sei seit zwei Jahren in Fühlung mit der Sowjetregierung zu entziehen. Es wurde den Händen einer Regierung der Abdankung. Aufgabe indessen betont, daß die russische Regierung auf Grund der Sowjetdes Blattes sei es, in Frankreich den Sinn für den Sieg zu verfassung zu handeln verpflichtet jei. Lenin wird nicht weden und ihn gegen die zu unterstüßen, die ihn verdunkeln in Genua erscheinen. Um formellen Vorwürfen vorzubeugen, wird wollten. André Tardieu sagt in seinem Leitartikel, Briand die Delegation des Allrussischen Zentralerefutivfomitees weitest weiche in Cannes zurück, denn wieder werde durch das, was gehende Bollmachten erhalten. Für den Fall, daß der Oberste Rat er abmache, der Bertrag von Versailles gegen Frankreichs doch auf der Person Lenins bestehen sollte, würde dies die Mög= Interessen revidiert, anstatt ausgeführt. lichkeit bieten, vor aller Welt zu zeigen, daß die Hindernisse nicht von Rußland ausgehen. In Sowjettreisen ist man überzeugt, daß der ruffische Gegenvorschlag doch angenommen werden wird.
Selbstverständlich wird Briand nicht verfehlen, Lloyd George vorzustellen, daß er etwas nach Hause bringen müsse, wenn er trotz dieses Feldzuges der Poincaristen allen Gemalten zum Troß sich erhalten foll...
von
Die Reduzierung unserer Jahresverpflichtung 2 Milliarden auf 700 oder 720 Millionen ist schon wert, ein Erfolg genannt zu werden. Es sei denn, daß man monate lang von den Phrasen der Hergt und Helfferich geistig genährt wurde; denn für die Deutsch nationalen ist auch heute noch das zu erhoffende Ergebnis von Cannes ein Miß erfolg. Wie fönnte auch nur ein republikanischer Minister be fähigt sein, etwas zu leisten, was im Interesse des deutschen Boltes liegt? Solange Hergt, Helfferich und deren Anhang leben, werden fie der Deffentlichkeit immer wieder weißzumachen suchen, daß nur solche Männer leistungsfähig sind, die von einem von Gotte begnadeten Mann berufen find. Ganz auffällig ist die Stellungnahme der voltspar teilichen Bresse, die jetzt neben ihrem Geschrei von den Mißerfolgen den Ruhm dafür, daß überhaupt deutsche Dele gierte nach Cannes geladen wurden, für Herrn Stinnes quittiert. Eine sonderbare Methode, nachdem Stinnes in London nur talte Schultern gefunden hat!
300 Millionen sofort!
Cannes , 10. Januar. ( EP.) Gestern abend kam ein 3 to eites Telegramm von Tschitscherin an, worin dieser vorschlägt, den Siz der Wirtschaftskonferenz nach London zu verlegen, da Genua zu abgelegen und die Berbindungen ungenügend feien. In kommunistischen Streifen in Cannes erflärt man diesen Vorschlag folgendermaßen: die Sowjetregierung ist der Ansicht, daß die Wahl Genuas dem Gebanken einer unwichtigen, nur vorbereitenden Konferenz eine Be deutung ersten Ranges verleihen würden, wie es für die Rückkehr Rußlands in den europäischen Völkerfonzern auch angezeigt sei. Das Telegramm hat in den Kreisen der Konferenz große Ueberraschung, ja zum Teil Bestürzung hervorgerufen, besonders unter der italieni schen Delegation und beim Bürgermeister von Genua , der in Cannes eingetroffen ist
Der deutsche Bertreter in Rußland , Ministerialdirektor Prof. wiedenfeld, fehrt am Donnerstag, den 12. Januar, nach Mostau zurüd.
Die Probleme, zwischen denen die Leipziger Erörterungen hin und her pendeln, sind die Einigung auf der einen Seite, die Koalitionspolitie auf der anderen. Sinn und Kern der meisten Reden ist:„ Wir wären schon für die Einigung, wenn bloß die Koalitionspolitik nicht wäre!"
Logischerweise müßte man daraus schließen, die Unabhängigen wünschten, daß wir auf die Koalition verzichten sollen, um die Einigkeit wieder herzustellen. Das ist aber merkwürdigerweise durchaus nicht der Fall. Hätte einer unferer Genoffen Gelegenheit, auf dem Leipziger Parteitag das. Wort zu ergreifen und dort die Frage zu stellen, ob wir nun durch unseren Austritt aus der Koalition die Regierungen im Reich, in Preußen, Baden , Württemberg , Mecklen burg usw. in die Luft sprengen sollten, so würden die allermeisten Delegierten mit einem ganz entschiedenen Nein antworten. Ein kleiner Teil würde verlegen schweigen, zu einem Ja hätte wahrscheinlich keiner den Mut.
So also liegen die Dinge in Wirklichkeit, und man muß das ganz offen aussprechen: Die Unabhängigen wollen, daß mir Koalitionspolitik treiben, aber sie wollen selber dabei nicht direkt mittun, und darum erblicken sie in unserer Koalitionspolitik ein Hindernis für die Einigung.
Daß man dieses Verhalten der Unabhängigen bedauern muß, ist selbstverständlich, sich boshaft über seinen inneren Widerspruch auszulaffen, wäre leicht, doch wäre damit wenig gewonnen. Lieber soll versucht werden, seinen tieferen Gründen nachzuforschen.
zum Teil in einer nicht unbegreiflichen gefühlsmäßigen Sie liegen zum Teil in geschichtlichen Tatsachen, Einstellung. Die Sozialdemokratische Partei ging im Reiche mit bürgerlichen Barteien ein Koalitionsverhältnis ein, nachdem im Winter 1918/19 ihr Zusammenarbeiten mit der USB. wegen der inneren Spaltung unmöglich geworden war. Während der eine Flügel dieser Partei mit unseren Genossen in einer Regierung saß, ging der andere darauf aus, diese Regierung gewaltsam zu stürzen und in Deutschland das russische Vorbild nachzuahmen. Daß unsere Partei sich diesem Berfuch mit der größten Energie widerfekte, bleibt an der Sache des arbeitenden Volkes ein geschichtliches Verdienst. dessen Gesamtbedeutung die im unvermeidbaren Kampf begangenen Fehler überwiegt. Aber begreiflich bleibt trotzdem, daß die Unabhängigen diese Fehler größer sehen als die geschichtliche Gesamtbedeutung jenes Vorgangs, und daß darum die Koalitionspolitik auch heute noch wo sie ihre Spike längst nicht mehr gegen die USP. richtet- für sie mit
gewiffen feindlichen Borstellungen belastet ist.
Benesch über das österreichische Abkommen. Um fein Mikverständnis entstehen zu lassen, sei gleich Paris , 10. Januar. ( EE.) Die Reparationsfrage stellt sich nach Prag . 10. Januar. ( WTB.) In der heutigen Sigung des Haupt. hinzugefügt: die Fehler jener Zeit sind im Grund auf den den letzten Nachrichten wie folgt dar: Von der ersten deutschen ausschusses des Abgeordnetenhauses erklärte Ministerpräsident und Umstand zurückzuführen, daß die sozialistischen Arbeitermassen Goldmilliarde erhält England 450 millionen als Vorschuß auf seine Minister des Aeußeren, Dr. Benesch, auf die Anfrage eines Abge- damals nicht klar genug sahen, um die Bekämpfung einer Besatzungskosten. Italien erhält die bei Kriegsausbruch von ihm ordneten, daß er seinen geheimen Vertrag mit dem früheren öfter- pseudosozialistischen Butschpolitik als ihre eigene Aufgabe beschlagnahmten 31 millionen Goldmart. Die refilichen 519 Millio- reichischen Staatskanzler Dr. Renner abgeschlossen habe. Es wurden zu erkennen und durchzuführen. Daraus ist dann zwangsnen dienen zur Befriedigung der belgischen Priorität. Von den damals in Form eines Protokolls, dessen Inhalt durch ein offizielles läufig das entstanden, worüber nach der Prophezeiung eines 720 Millionen Goldinart, die Deutschland im Jahre 1922 za zahlen Communiqué veröffentlicht wurde, die Richtlinien der Politik der Leipziger Redners niemals Gras wachsen wird". Eine sehr hat, wird Frankreich 139 Millionen erhalten, die ihm England über- beiden Staaten festgelegt, es war fein zwischenstaatlicher Vertrag unglückliche und sicher falsche Prophezeiung, denn eine Belaffen hat, das sich mit 50 millionen zufriedengibt. Die restlichen und tein Geheimvertrag. Das Einvernehmen hatte zur Grundlage, wegung, der die Zukunft gehört, darf sich durch den Streit 531 Millionen Mart fallen Belgien 3u, mit Ausnahme von daß beide Staaten auf dem neuen System in Zentraleuropa beharren um Bergangenes nicht hemmen lassen! 100 Millionen Mart, die sich in den Kassen der Banque de France und wirtschaftlich und politisch Gegner jedweder Staatsform find, Die gefühlsmäßige Abneigung der Unabhängigen gegen befinden und die Frankreich bis jam 1. mai 1923 benugen darf. welche eine Erneuerung des alten Regimes darstellen würde. Das Deutschland ist verpflichtet, 300 millionen fofort zu zahlen. Der Abkommen, das gegen jeden plan der Bildung einer wirtschaftlichen Rest von 420 Millionen Mart foll auf das Jahr 1922 verteilt und politischen Föderation gerichtet war, richtete seine Spige gegen werden. An Naturalleistungen hat Deutschland aufzubringen: Für jedes Bestreben, die Restauration der Habsburger zu verwirklichen. Frankreich 950 Millionen Mart, für Belgien 125 Millionen Mart, Es habe keinerlei militärische Verpflichtungen gezeitigt; es wurde nur für Engaind 100 Millionen, für Jtalien 240 millionen Mark, andere Cänder 35 Millionen Mart, insgesamt 1450 millionen Mark. Paris , 10. Januar. ( EP.) Wie der Korrespondent der In formation" in Cannes schreibt, belaufen sich die Sachleistungen ins gefamt auf 2170 Millionen Mart, anstatt der im Londoner Zahfungsplan vorgesehenen drei Milliarden. Es besteht damit Aussicht, daß dieses Verteilungsschema in der heutigen Sigung des Obersten Rates angenommen wird. Die französisch - belgische Kontroverse über die Saargruben ist noch nicht erledigt. Es wurde aber be schlossen, daß der Wert der Saargruben endgültig auf 700 Millonen, zahlbar in Obligationen der Serie A und 100 Millionen, zahlbar in Obligationen der Serie C festgesetzt werden soll.
Die erste Verhandlung mit den deutschen Vertretern. Paris , 10. Januar. ( TB.) Nach einer Meldung des Intransigeant" aus Cannes soll die erste Berhandlung mit der deutschen Delegation vor dem Obersten Rat morgen nachmittag 2 Uhr statt finden.
vereinbart, daß beide Staaten wohlwollende Neutralität bewahren würden, wenn ein Angriff auf einen von ihnen von dritter Seite unternommen werden würde. Die Richtlinien dieser Politik waren also gegen feinen Etaat gerichtet. Das Protokoll wurde dem Bölferbund nicht vorgelegt, weil es nach den Statuten des Bundes nicht nötig war. Es sei selbstverständlich, daß die in dem Protokoll wieder gegebene Auffassung Gewicht für jene hatte, die sie äußerten. Der ehemalige Staatsfanzler Dr. Mayer und Bundeskanzler Dr. Schober haben sich die erwähnten Richtlinien zu eigen gemacht.
Zur Frage des Kredits für Defterreich sagte der Ministerpräsident, es sei eine Einigung darüber erfolgt, Desterreich einen gewiffen Kredit zu gewähren, damit es sich wirtschaftlich und valutarisch er holen könne. Dieser Kredit tönne ein Konfum- oder Finanzkredit sein, das sei Sache der Abmachung.
Ein tchechischer Abgeordneter hatte den Ministerpräsidenten gefragt, ob bei den Verhandlungen mit Defterreich auch die Frage des Ansch'usses Defterreichs an Deutschland oder wenigstens die Agi Französische Fanfaren für Cannes. tation besprochen worden sei, welche in Desterreich noch immer geParis, 10. Januar. ( WB.) Die ordentliche Barlamentsfession fördert werde. Hierbei hatte der Abgeordnete an die Erklärung des ist heute eröffnet worden. Die Sigung des Senats wurde durch den Alterspräsidenten Denis mit einer chauvinistischen Ansprache neuen deutschen Gesandten in Wien , Dr Pfeiffer, erinnert, er werde eröffnet, in der er u. a. behauptete, daß Deutschland anstatt ehrlich es als feine vornehmste Aufgabe betrachten, das Berständnis für seine Kriegsschulden abzutragen, wie Frankreich 1871, fich seinen den Anschluß Oesterreichs an Deutschland in der ganzen Oeffentlichkeit Berpflichtungen entziehe und alles tue, um seine Regierungen ban- 3u verbreiten. Darauf, erklärte der Ministerpräsident, diese Anfrage ferott zu machen. Frankreich sei am Ende feiner Dpfer werde am besten durch die Bestimmung des Friedensvertrages beangelangt. Es fei ihm unmöglich, neue Steuern auszuschreiben. antwortet, die bei den Berhandlungen mit Desterreich ftets berüc Der Senat wird am Donnerstag die Präsidentenwahl vornehmen. fichtigt wurde.
jede Koalitionspolitik erklärt sich aber auch noch aus anderen Umständen. Sie ist eng nerknüpft mit alten Ueberlieferungen unserer Partei, die zwei Menschenalter lang in der Oppofition gekämpft und sich stets als etwas ganz anderes betrachtet hat, denn als eine Bartei unter vielen. Während die anderen, die bürgerlichen Parteien, ihre Ideale in der Vergangenheit fuchten oder eine muts und gedankenlose Politik des Stillstandes trieben, ist die Sozialdemokratische Partei Trägerin ienes Klassenkampfgedankens, der im Ringen der schaffenden Maffen gegen die Kapitalsherrschaft einen grund= stürzenden Wandel der gesamten gesellschaftlichen Zustände erstrebt.
Daß eine solche Partei, durch die Macht geschichtlicher Berhältnisse gezwungen, Verbindungen mit bürgerlichen Barteien eingehen konnte, um sich mit ihnen in die politische Macht zu teilen, das war eine Tatsache, die nicht jedem ohne weiteres einleuchtete. Es bedarf eines ruhigen Urteils, einer gründ lichen politischen Schulung, eines starken Ueberwiegens des Berstandes über das bloße Gefühl, um sich mit ihr abzufinden. Dürfen wir uns darüber mundern, daß diese Eigenschaften nicht bei allen in gleichem Maße vorhanden sind und daß bei einem Teile derer, die früher einmal unsere Parteigenoffen waren und die es später wieder einmal sein werden, die Anpaffung an die neuen Verhältnisse langsamer erfolgt?
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In der Freiheit" hat sich furz vor dem Parteitag Otto Bauer Wien mit der Koalitionspolitik in einer Weise auseinandergesetzt, die seinem Ruhmesfranz als marristischer Denfer fein neues Blatt hinzufügt. Er hat dort zu unterfcheiden versucht zwischen einer revolutionären" Koalitionspolitif, wie sie die österreichischen Genossen trieben, als sie sich mit den christlichsozialen Schwarzgelben und Antisemiten