Internationale Kundgebung in Berlin .
Im Großen Schauspielhaus veranstaltete die USP. gestern eine Rundgebung, in der mehrere der ausländischen Delegierten zum Leipziger Parteitag sprachen. Lange vor Beginn der Kundgebung war der weite Raum des Schauspielhauses überfüllt, Hunderte befamen feinen Einlaß und zogen nach dem Lustgarten in die Parallelversammlung. Faure - Frankreich überbrachte die brüderlichen Grüße der franzöfifchen Sozialdemokratie. Die internationalen Zusammenfünfte seien umso notwendiger, als sich niemals mehr als in der letzten Zeit die Unfähigkeit der bürgerlichen Gesellschaft zur Lösung der durch den Krieg geschaffenen internationalen Probleme gezeigt habe; dies fann nur durch die Zusammenarbeit des internationalen Proletariats aller Länder, insbesondere des französischen und deutschen, erfolgen. In Frankreich und in Deutschland sind Kräfte am Werke, die Mißverständnisse zwischen beiden Völkern zu zerstören, um ein gemeinsames Arbeiten zu erzielen. Wir werden dem französischen Bolte sagen, daß wir hier denselben
Willen zum Frieden
gefunden haben wie in Frankreich . Wir streben den wahren Frie den an, nicht den Frieden der Gewalt, wie die Sieger", sondern einen Frieden der Verständigung, vor allem zwischen Frankreich und Deutschland . Eure Frauen und Kinder müssen genau so leiden, wie die unsrigen, sie haben das gleiche Schicksal zu ertragen. Wir haben die rote Fahne wehen gesehen,
die Fahne der Welfrepublit,
Der Krieg hat bewiesen, daß die Erziehung zur Religion völlig banterott gemacht hat. Die Pfaffen haben während des Krieges zu Gott gebetet und ihn zum zweiten Male ans Kreuz geschlagen. ( Zustimmung.) Es gibt überall auch Bürgerliche, die ehrliche Demokraten sind. Wir wollen sie nicht zurückstoßen. Aber auch sie müssen versagen, wenn die Arbeiterschaft nicht die Leitung über nimmt. Wir haben das neue Deutschland gesehen, deffen Revolution getragen ist vom Willen der Arbeiterschaft. Stärft diefes Deutsch land noch weit mehr, damit es die Triebfeder werde zur Schaffung jenes Weltstaates, über dem die rote Flagge weht, und der die ficherste Garantie für die Erhaltung des Friedens, der Menschheit fein wird.( Großer Beifall.)
Nach einer Ansprache Crispiens, der des Todestages von Liebknecht und Luremburg gedachte, übermittelte Grimm die Grüße des Schweizer Proletariats, gegen das die Bourgeoisie mit Gewaltmaßregeln vorgeht. In der valutastarten Schweiz ift ein Siebenfel der Bevölkerung arbeitslos,
doch sind die Ausgaben für militärische Zwede verdoppelt und ein
Ausnahmegefeh ist angenommen worden, das das deutsche Sozia
liſtengeſetz noch bei weitem übertrifft. Wir sehen, wie sich die Bourgeoisie international einigt, während das Proletariat national zerſplittert ist. Der internationale Klassenkampf braucht die Maffen, Damit einmal der Tag kommt, an dem man bei internationalen Zufammenfünften nicht mehr über unfere Not, sondern über den Triumph des Sozialismus spricht.( Großer Beifall.)
Renaudel erinnert an die internationalen sozialistischen Rongreise vor dem Kriege, bei denen sich Jaurès und Bebel trafen. Beide waren sich darin einig, daß es notwendig sei, auch Deutsch land in eine Republik umzuwandeln, wenn man den Frieden der Welt sichern wolle. Nicht als ob wir mit der französischen Republit zufrieden wären, haben wir doch mit dem Nationalen Block harte Rämpfe zu führen, aber Frankreich hat vier Revolutionen fieareich bestanden, es ist unmöglich, daß die Reaktion in Frankreich trium phiert. Die Zusammensetzung der franzöfifchen Kammer entspricht durchaus nicht mehr der Stimmung des Volkes. Wir schwören auch, die Arbeit für den dauernden Frieden fortzusehen und erwarten von euch, daß ihr die
Demofrafie, die allein die Garantie des Friedens ist, verteidigt. Denn wenn die Demofratie aeschwächt wird, bedeutet das einen Triumph für die französische Reaktion. die dann aus Leibeskräften schreit: Seht ihr, das neue Deutschland ist nur ein Trugbild." 1918 habt ihr das Regiment der Junker beseitigt, und 1920 habt ihr die Demokratie durch eure Ginigkeit gegen Rapp geschützt. Die Einigkeit allein hat diese herrlichen Früchte getragen. So wiffen wir Franzosen, daß ihr: Deutschen die wahren Vorfämpfer der Demokratie und des Sozialismus fei, und so reichen wie fran zösische Sozialisten euch die Bruderhard. um unsern Bund für alle Beiten zu befestigen.( Lebhafter Beifall.)
Rodel- und Stiheil!
Bei den Perücken.
Ob es wohl noch mal schneit? Ob es denn wohl wirklich noch in der Brauerei Pfefferberg, Schönhauser Allee 176, zu fehen. Annähernd 500 Tauben find tis heute abend unentgeltlich einmal so richtig schön schneit? Das waren die Gedanken aller Es handelt sich hierbei um eine Ausstellung, die der Verein Berliner sportluftigen Berliner seit Wochen. In der vorigen Woche fing es Taubenzüchter veranstaltet, und man muß tatsächlich immer und endlich an, so ganz dünn und zaghaft. Bäume und Sträucher, immer wieder erstaunt darüber sein, wie zahlreich und gut alle Rafenplätze und Straßen schimmerten und funfelten nur so. Aber Tauben, Geflügel- und Kaninchenausstellungen beschicht sind. Bei was nutzte das dem Sportler? Die eisernen Schlittenfufen zer dieser Taubenschau fallen vornehmlich einige hevorragende Eremplare schnitten die dünne Schicht. Es mußte schon noch dicker fommen. von Perückentauben auf. Diese Tiere haben einen derund es fam dicker. Aber kaum lag der Schnee, da war auch schon artigen, den ganzen Kopf bedeckenden und die Augen versteckenden Federschopf, daß sie sich selbst nicht sehen können, nicht einmal, wenn der Matsch da. Aehr! Wieder nichts. fie in einen Spiegel guden würden. Interessant sind auch die Kröpfer, die Brünner, die englischen usw., die sich so aufblasen, daß man nahezu fürchtet, diese Federballons fönnten plagen. Ferner sieht man Anatolier und Aegypter. Sie sind eigent lich so recht die Tauben für die Frauenwelt, weil gerade diese Tiere fo fingerzahm" werden. Etliche der Schönheitsbrieftauben sind schon ausstellungsgewöhnt. Sie scheinen es genau zu wissen, schauer, so stellen sie sich sogleich in Pofitur.„ Seht mal, was für daß die Taube nach ihrem Stand beurteilt wird und kommt ein Be ein prächtiges Eremplar ich bin."
Und plötzlich, über Nacht war das Wunder geschehen Bunder geschehen bekanntlich nur in der Nacht es hatte did geschneit. Dazu ein wenig Frost. Und alles das an einem Sonntag.
Die Leute aus Gebirgsgegenden fönnen es einfach nicht verstehen, daß man in Berlin und Umgegend rodeln und stien fann. Gestern aber hätten sie mal was erleben können. In solchen Dingen sind unsere Berliner , besonders unsere Jungen, wahre Lebenstünstler. Eine Steigung von zwei Metern ist ihnen ein Berg, von dem man nur mit sportgerechtem Rodel unter Aufbietung eines echten Rodelkostüms hinabsaufen" tann.
Alle die alten vertrauten Stätten, der Fichteberg in Stegliz , der Biftoriapark, der Friedrichshain , die Müggel-, Reh-, PüttHavelberge und wie sie sonst noch heißen, waren Stätten winter licher Luft. Ueberall Lachen, Jubel und Freude. Rodelheil!
Stiheil!
Aber ein Tropfen Wermut war in diese Lust gemischt. Die Sportgeräte Rodel und Sti sind heute so teuer, daß sie new faum beschafft werden können. Hier eröffnet sich der genossenschaftlichen Selbsthilfe ein neues Feld.
Bemerkenswert sind unter den Wienern die weißschildigen, eine feltene Sorte, die es in Wien nicht gibt. Auch erblickt man Carlotten, die hier jetzt ziemlich in Mode fommen. Selbstvers ständlich sind die Berliner Blaubunten, die weißen, die schwingigen und peribunten, die märkischen und die enalischen Elstern, die Straßer, die Stargarder, Weißschwänze in allen Farbenschlägen, Pfauenschwänze, Galizier. Budapester und Prager und namentlich die kurzen Berliner ( die Spezialzucht Berlins ) stark vertreten.
Luxusgegenstände und Wuchergesetzgebung.
Drews zwei goldene Ringe mit Similisteinen für Bei dem Juwelier Freundlich hatte ein Steinsetzmeister drei 3wanzigmartstüde und zwei Fünfmartstüde getauft. Nach einigen Tagen verlangte er die Rücknahme der Ringe mit der Behauptung, daß er sie als echt weiter zu verkaufen versucht Der Stadtkämmerer vor den Vertretern der gewerblichen Berbände. betrogen, da die Ringe nur einen Wert von 50 m. hätten. habe und dabei festgenommen worden sei; außerdem fühlte er sich Der zur Vorberatung der neuen Gemeindegewerbesteuerordnung Als Freundlich die Rüdgängigmachung des Kaufes ablehnte, tam es eingesetzte Stadtverordnetenausschuß hat am Sonn zu einer stürmischen Szene, bei der Drews schließlich von der Bolizei abend nachmittag feine zweite Sigung abgehalten, der auf Einladung aus dem Laden entfernt werden mußte. Das Schöffengericht hatte des Ausschusses eine Reihe von Vertretern der beteiligten gewerb Freundlich wegen Betruges zu 800 M. Geldstrafe verurteilt. Hier lichen Körperschaften und Verbände beiwohnten, u. a. die Handels- gegen legte R.-A. Bahn Berufung ein und führte aus, daß die fammer, die Handwerkskamemr, der Wirtschaftsbund des Bau verkauften Ringe als Lurusgegenstände anzusehen seien, gewerbes in Groß- Berlin, die Einzelhandelsgemeinschaft, der Ver- die Preisbemessung also völlig im Ermessen des Juweliers liege; band der Berliner Großhändler für Nahrungs- und Genußmittel, der es fönne weder von Betrug noch von Breistreiberei die Rede sein, Zentralverband des Deutschen Bank- und Bankiergewerbes, der da solche Ringe nicht Gegenstände täglichen Bedarfs seien. Durch Hansabund. Stadtfämmerer Dr. Karding hielt einen erläuternden Bor - ständige Praris der Gerichte sei anerkannt, daß im Juweliergewerbe trag über das Wesen der besonderen Gemeindegewerbesteuer. Er alle Artikel als Luxusgegenstände gelten, außer Doubléringe 333/000 wandte sich darin gegen einige mißverständliche Auffassungen über und leichten 585/000 goldenen Trauringen und gewissen Uhrenerzeugdie neue Steuer und die damit verfolgten Ziele. Die Gemeinde- niffen. Das Gericht entsprach dem Antrage auf Freisprechung und gewerbesteuer molle vor allem gegenüber der jezigen rohen Ber - hob das schöffengerichtliche Urteil auf. anlagung auf Grund der staatlichen Gewerbesteuer mit ihren vier Stufen eine bessere und zwedmäßigere Beran agung erzielen und die Steuer gerechter verteilen. Welches finanzielle Ergebnis die Gemeindegewerbesteuer haben werde, lasse sich erst am Schlusse der Haushaltsberatung sagen, wenn es gelte, die erforderlichen Mittel zur Bedarfsdeckung zu beschaffen. Früher spielte diese Rolle die Einkommensteuer; heute sei die einzige bewegliche Steuer der Stadt die Gewerbesteuer. Es werde von der Finanzlage der Stadt abhängen, ob die Steuer schäzungsweise auf etwa 3 oder 4 oder 5 Proz. festgesetzt werden müsse. Der Stadttämmerer versprach aber, die Größe des mit dem Steuerertrag zu stopfenden Lochs" möglichst eng zu gestalten, das mit die Gewerbesteuer als erträglich angesehen werden fönne. Die Steuer müsse nach den gesetzlichen Bestimmungen schon bei einem Ertrage von 1500, nicht erst bei 5000 m. erhoben werden, die Stadt weit wie möglich ermäßigen oder ganz erlassen. werde aber aus Billigkeitsgründen in solchen Fällen die Steuer so
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Es purde darauf zunächst der Vertreter der Handelstammer, Syndikus mich alfe, gehört, der den Standpunkt des Berliner Handels und der Industrie dahin zusammenfaßte, daß die Handelskammer es für ratfam halte, zunächst die in Aussicht gestellte Novelle zum Gewerbesteuergesetz abzuwarten. Sie erkenne an, daß das bisherige Gefeß nicht mehr zeitgemäß sei und Härten enthalte. Die Borlage des Magistrats halte sich im allgemeinen im Rahmen des Erträglichen; die Handelskammer bekämpfe aber die Kopf- und die Flächensteuer, würde sich aber einer Steuer unter Zugrundelegung des Anlage- und Betriebskapitals nicht entgegenstellen. Die weiteren Verhandlungen wurden auf Freitag nachmittag 5 Uhr vertagt. Es soll dann der Vertreter der Handwertstammer gehört werden.
Die Demokraten bei der Vorsteherwahl.
Sie wollten nicht umfallen".
Der Celly- de- Rheydt- Prozeß unterbrochen. In dem Prozeß gegen das Celly- de- Rheydt- Ballett trat heute eine Unterbrechung ein. Bei Beginn der Sigung teilte der Vater der jugendlichen Tänzerin Ausspruch heute nicht in der Lage sei, vor Gericht zu erscheinen. um eine Bertagung des ganzen Prozesses zu vermeiden, beschloß das Gericht, die Verhandlung nur bis morgen, Dienstag, 9½ Uhr, ausZu den Lebensmittelschiebungen in Schöneberg ersucht uns der Kaufmann J. Sternberg, Schöneberg , Berchtesgadener Str. 14, mitzuteilen, daß er sich niemals an Lebensmittelschiebungen des Herrn Lange in Mehl u. dgl. weder direkt noch indirekt beteiligt hat und der ganzen Angelegenheit vollkommen fernsteht. Sternbergs Tätigkeit für den Magistrat Schöneberg bestand lediglich vor Jahren darin, daß er in seiner Eigenschaft als angesehener Handelsvertreter auf Veranlassung des Stadtrats Jacobs und des Fräuleins Dr. Berliner, jetzt beim Reichswirtschaftsamt, durchaus legale Verkäufe vermittelte.
Gralla mit, daß seine Tochter er frankt sei und nach ärztlichem
Ein heimliches Spielerlotal murde gestern in der Char dezernats der Abteilung 6 des Polizeipräsidiums beobachteten auf Tottenstraße ausgehoben. Kriminalbeamte des Spielerfeit einiger Zeit in einer gutbürgerlichen Wirtschaft in der Char ihren Rundgängen im Kampfe gegen das heimliche Spielen, daß tottenstraße auffallend viel Leute aus und eingingen, die ihnen als Spieler bekannt waren. Auf einer Treppe ging es in den Keller hinab, und hier sahen sich die Beamten plöglich in einem besonderen Raume einer Spielergesellschaf von 35 Personen gegenüber die mit großem Eifer ihrer heimlichen Unterhaltung oblagen. Die Fenster an der Straße waren mit Matragen so abgedichtet, daß fein Lichtschein und auch kein Ton hinausdringen fonnte, selbst dann Die Bank war mit Geld gut gefüllt. Alles wurde beschlag. nicht, wenn ein Berlierer einmal unangenehm laut werden sollte. nahmt mitsamt den Spielgeräten. Die Spieler wurden alle perfönlich festgestellt.
Abramowitsch schilderte eindringlich die Not Rußlands und flagte die Bolschewisten ob ihrer Gewaltmethoden an. Vor den Sowjet. wahlen wandern Tausende von Sozialisten in die Kerker.( Lebh. Pfui.) Als eine außerordentliche Milde wird es bezeichnet, wenn man den Verhafteten die Wahl zwischen Auswanderung, dem Verbleiben im Gefängnis oder dem Abtransport nach Turteftan läßt. Kraffin erklärt, daß ohne russische Hilfe Europa nicht wieder aufgebaut werden könne, d. h., ohne Rußland tann der Kapitalismus nicht mehr hochkommen. Und doch ist eine Niederlage des russischen Proletariats Die demokratische Stadtverordnetenfraktion die Niederlage des Proletariats aller Länder. Wir alle find inter - Berlins fühlt das Bedürfnis, ihr Verhalten bei der Wahl des Ausstellung für Turmhausentwürfe. Die Turmhaus- Aktiengesell effiert an dem endlichen Sieg der Revolution in Rußland , das un- Stadtverordnetenvorstehers nachträglich durch eine offizielle Dar- fchaft hat für die Bebauung des Grundstückes am Bahnendlich gelitten hat. Wir stehen vor einer internationalen Konferenz, ſtellung zu rechtfertigen. Das versucht ein im Auftrage der of Friedrichstraße , das noch zum Teil im städtischen Beſiz an der alle Sozialisten von Rechts bis zu den Kommunisten teilist, einen Wettbewerb mit 100 000 m: an Breifen ausgeschrieben, nehmen sollen. Ihr Zustandekommen wäre geradezu ein Welt- Graftion von dem Stadtverordneten Oskar mener verfaßter langer ber fehr rege Beteiligung gefunden hat; ca. 150 Entwürfe find ereignis. Es lebe die internationale Solidarität und der Sozialis. Artikel, der im„ Berl. Tageblatt", wohl als Erwiderung auf die bereits eingegangen. Der Magistrat hat sich kürzlich mit der lle bermus.( Lebh. Beifall.) auch von diesem Organ der Demokraten geübte Kritit, zur Ber- laffung des Rathausfeftfa a les für den Zweck diefer öffentlichung übergeben worden ist. Herr Meyer spricht vergebens Ausstellung von Turmhausentwürfen einverstanden erklärt, und zwar viel, um zu bestreiten, daß die Demokraten undemokra unter der Bedingung, daß eine noch festzulegende Entschädigung tisch handelten, als sie dem Bürgerblod halfen, der fozial- gezahlt wird. demokratischen Fraktion den ihr als der stärksten Fraktion zukom. Die Mädchen aus der Fremde. Gestern abend gegen 10 Uhr menden Besten des ersten Borstehers vorzuenthalten. Auch das wurden zwei Mädchen im Alter von 12 und 13 Jahren auf dem Berl. Tageblatt" findet, daß Meyers Darlegungen eine authentische Anhatter Bahnhof angetroffen. Die ratios umherstanden und durch Bestätigung der gegen die Haltung der demokratischen Fraktion ihr scheues Wesen auffielen. Bei ihrer Bernehmung auf der Polizeiroltsparteifichen Dr. Cafpart bei der Vorsteherwahl einfach fallen zu 2000 m, Reisegeld versehen worden. In ihrem Befih fand man noch erhobenen Bormürfe bringen. Den im November gewählten deutsch - wache aaben sie an, fie feien in ihrer Heimatstadt Meißen i. S. von einem ihnen unbekannten Herrn in den Berliner Zug gesetzt und mit laffen, wäre nach Ansicht Meyers und der demokratischen Frattion 1800 M. Da die Erzählung etwas sehr märchenhaft flang, wurde die ein„ ll mfall" der Demofraten gewesen, der rechts wie links ihr Kriminalpolizei mit der Berfolgung der Angelegenheit beauftragt. für sie die Wirkung haben, rechts ihr Ansehen" zu steigern. Ansehen schwer geschädigt" hätte. Daß sie nicht umfielen", dürfte Gleichzeitig benachrichtigte man die Eltern der beiden Schulmädchen.
Grumbach bezeichnet es als das Berdienst der USB., daß bas Bericiller Diftat unterzeichnet wurde, denn die Gewalt trodne mit der Zeit ein. Bir Sozialisten müssen streben nach jener
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Weltrepublik,
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in der die fetzigen Länder nur noch Brovinzen find.( Beifall.) Es ist vor allem nötia, daß das Proletariat feine Schlaafraft mieder. erhält. Es muß wieder einig werden. Wir haben EPD. USP. AVD. ( Braufende Zustimmung.) Ich fenne nur das große schwungvolle S, KAPD. , das ganze Alphabet der Spaltung bas uns alle einist, ich tenne nur Sozialisten, die alle gemeinsam schaffen müffen. Seien wir Sozialisten und das muß uns ge nügen.( Stürm: Beifall.)
Nachdem noch Friedrich Adler - Wien für die Einigung gesprochen hatte, schloß Ledebour die Kundgebung.
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Die Tagesordnung für die beiden nächsten Sizungen der Berliner Stadtverordnetenversammlung, und zwar für die außerordentliche am Dienstag, den 17. d. M. und die ordentliche am Donnerstag, den 19. d. M., umfassen nicht weniger als 100 verschiedene Bunkte, darunter u a. auch die Wahlen für den Borstand der Bersammlung von 90 ehrenamtlichen Mitgliedern und Bertretern.
Tie Vermittlungsstelle für Schwerbeschädigte gibt bekannt, daß die nächste Besprechung mit den nach§ 11 des Schwerbeschädigtengeletes bestellten Vertrauensmännern in den Groß- Berliner Betrieben am Mons
tag, den 16. Januar, abends 7 Uhr, in Zimmer 98, im 3. Stodwerk des Spandauer Strake). ftattfindet. Tagesordnung: Besprechung des Gesezes Ratbauses( Durchgang durch den Bürgertaal, Fabrstublbenuzung Eingang vom 6. April 1920. Nege Beteiligung ist erwünscht.
Der Tod im Schneeffurm. Auf einem Winterausflug in das Riefengebirge ist der Kaufmann Belten aus Breslau im Schneesturm ums Leben gekommen. Die Begleiter Beltens hatten Hilfe aus der Schneegrubenbaude herangeholt, doch verschied Belten auf dem Wege zur Baude.
Stresemann redet bayerisch. München , 15. Januar. ( TU.) Dr. Stresemann sprach heute in einer öffentlichen Verfammluna. In bezug auf die Kriegsschuldfrage lehnte Stresemann eine moralische Schuld Deutschlands nach außen hin entschieden ab. Es habe nur eine Schuld nach innen bestanden infofern, als die deutschen Barteien nicht die notwendigen mittel bereitgestellt hätten für eine Armee, die das Deutsche Was kostet die Monatskarte ab 1. Februar? Reich entsprechend seinem toloffalen Aufschwung hätte schüzen fönnen. Der deutschen Revolution sprach Dr. Stresemann jede Auch in den Tarifen der Monatsfarten des Vorortverkehrs nationale Regung ab. Von der Weimarer Verfassung fagte treten vom 1. f. Mts. neue Erhöhungen zu den bereits zum er, daß sie zu einer Karikatur des Parlamentarismus, 1. Dezember erhöhten Preisen. Die Mindestpreise erhöhen sich zu einer Barteiherrschaft und zur Parteiperfonalienwirtschaft geführt auf 75 m.( gegen 40 m. jetziger Preis) in der 2. Klaffe und auf Steinfurth und Grumbach ein schweres Verbrechen verübt. habe. In der Steuerfrage würden die bürgerlichen Parteien der Sozialdemokratie feine meiteren 3ugeständnisse machen. Es werde davon abhängen, ob die Sozialdemokratie auf ein SteuerPompromik eingehe, und dies werde dafür bestimmend sein, ob das Rabinett Birth weiter bestehen könne. Der deutsche Held Stresemann war in der alücklichen Lage, der Bersammlung mitteilen zu können, daß fogar die Münchener fanzösische Delegation 12 Eintrittskarten gekauft habe. um ihn hören zu fönnen. Die TU. verbreitet, in feinem Sinne hondelnd, diese er schütternde Tatsache, Warum sollen nicht auch Franzosen Herrn Strefemann einmal bayerisch reden hören, find doch wilde Reden für den Zuhörer immer amüsant.
50 m.( gegen 25 m. jekiger Preis) in der 3. klasse. Mithin beträgt die Erhöhung in der 2. Klasse rund 90 v. H. und in der 3. Klaffe 100 Proz. Der Wochenfortenpreis im Vorortverkehr wird ebenfalls um 100 Broz. von 6,50 auf 13 M. erhöht. Diese durch die Aufrundung entstehenden größeren Prozentfäge werden jedoch bei der Berechnung der neuen Fahrpreise beinahe dadurch wieder ausgeglichen, daß die Grenze der Mindestfahrpreise für den Vororts verfehr bei 15 Kilometer Entfernung liegt, also die Strede Raulsdorf- Schlesischer Bahnhof beispielsweise mit Monatsfarten zum Mindestpreis befahren werden tann, während bei dem heute gelten. den Monatsfartenpreis mehr als der heutige Mindestpreis( 42 m. in der 2. und 28 m. in der 3. Klasse) erhoben wird.
Mord im Bahnwärterhaus. Wie aus Heidelberg gemeldet wird, wurde gestern abend in einem Bahnwärterhaus zwischen Ein am Bahnwärterhaus vorübergehender Mann bemerkte, daß der angebaute Schuppen in Flammen stand. Er ging in das Haus hinein und fand den 65jährigen Bahnwärter Banner erfchoffen in der Stube. Sein 26 Jahre alter Sohn war durch Kageln schwer perlekt. Die Tat soll sich folgendermaßen zugetragen haben: Gegen 29 Uhr wurden durch das Fenster mehrere Schüsse in das Zimmer abgegeben. Der erste Schuß tötete bereits den eften Banner. Der Tat verdächtig sind zwei junge Leute.
Wetter für morgen.