flr. 57 ♦ 59. Fahrganz
3. Seilage öes Vorwärts
Sonntag, 22. Fanuar 1922
Wirtschaft Die sinkeuüe Mark. Hn der letzten Woche ist der Dollar um fost M M. teurer geworden. Langsam und allmählich erfolgte der neuerliche Ab- stieg der Mark, ohne große Erschütterungen. Die Äurzänderungen an den einzelnen Wochentagen gehen aus nachstehender Uebersicht zweier wichtiger Notierungen fremder Zahlungsmittel der Berliner Börse hervor.,■•.... 14.Jan. 16 17.Jan. 18.?ian. 10 Jan. 20 Jan. 21 Jan Tollor.... ISO S iSi' 186* 166 190 107 109,80 Pfd. Sterling"761.70 770 787.7 798 804 842.65 88165 Vergleicht man die Wcrtverminderung der Mark in der letzten Woche mit früheren oft sehy stürmischen Dalutaschwankungen, so ergibt sich, datz die jetzige Verschlechterung der Mark nicht erheblich ist. Was auffällt, ist, daß sie einsetzte zu einer Zeit, wo Deutschland den erbetenen Zahlungsausschub erhalten hatte und wo angenommen werden mußte, daß eine gewisic Stabilisierung des Markkurses ein- treten würde. Ofsenbac hat der Kurswechsel in Frankreich die inter - nationale Spekulation stutzig gemacht. Man glaubt, daß die ange- bahnte Politik der V'rständigung nicht von langer Dauer sein wird und sieht in der Rede Poincares eine Bestätigung dafür. Ob dieses pessimistische Urteil zutrifft, muß dahingestellt bleiben. Kein noch so „starker" Mann kann den Beweis erbringen, daß das Londoner Ultimatum erfüllbar ist. Versucht man gleichwohl, Deutschland zu den Zahlungen zu zwingen, so werden die Folgen der Erfüllungs. Politik in anderen Ländern, die heute unter Arbeitslosigkeit leiden, dieselben bleiben. Die weltwirtschaftlichen Begleiterscheinungen der ungeheuren Kraftanspannung Deutscblands hängen wirklich nicht da- von ab, wer in Frankreich zufälligerweise Ministerpräsident ist. Früher oder später müssen sich die wirtschaftlichen Tatsachen auch m der Ententepolitik Geltung verschaffen. Freilich läßt sich heute noch nicht übersehen, in welchem Umfange die Opfer Deutschlands sich er- hohen, wenn, entgegen den früheren Hoffnungen, auch auf der Inter - nationalen Konferenz von Genua noch keine endgültige Regelung des Zahlungsplanes im Rahmen der Leistungsfähigkost Deutschlands erfolgt. Im Vergleich zu früheren Stichtagen ergibt die Entwicklung der Devisenkurse nach den amtlichen Berliner Notierungen folgendes Bild:
Die Uebersicht zeigt erneut, wie die tschechische Krone sich unab- hängig von der Mark hält und in letzter Zeit gegen diese wieder er- heblich gestiegen ist. Die Esfektenkurse waren im Zusammenhang mit der Devisenhausse zum Test erheblich gebessert. Aber auch auf diesem Markt ging die Hausie in verhältnizwäßiz ruhiger Weise vor sich, im Gegensatz zu früheren Perioden, wo automatisch jeder Valuta- Verschlechterung stürmische Aktienkäuf« folgten. Die Spekulation fühlt sich anscheinend— abgesehen von einigen Spcziolpapieren— nicht mehr so sicher wie in den Tagen vor Eanncs. Die Grobeisenindustrie in England vnd l« Deutschland . Die Hüttenindustrie Großbritanniens leidet auherordent- lich unter den Folgen der Weltwirtschaftskrise. Das Jahr ISZI war für sie eine Periode beispielloser Absatzstockung, Produktionsein- schränkung und natürlich auch ein Jahr des Preisabbaues. In Cleve- land, einem der bedeutendsten Eisenindustriebezirke Englands, er- mäßigten neuerdings die Rohcisenproduzenten ihre Preise un> 10 Proz. CievelandstSießereiroheisen Rr. 1 notiert jetzt 05 Shilling für die englische Tonne. Die Bedeutung der neuesten Preisherab- sctzung wird erst ins rechte Licht gerückt, wenn man sich vor Augen Höst, daß Mitte Oktober der Preis noch 125 Chillma betrug. Diese Preispolitik der englischen Industriellen ist durch die Tat- suche diktiert, daß trotz tatastropl?oler Bciriebseinschrünlungen am englischen Eisenmorkte immer noch ein Ueberangebot besteht. Ein scharfer Wettbewerb ist die Folge, und zwar nicht bloß zwischen Eng- land und den oalutaschwachen Ländern des Kontinents, sondern auch innerhalb der englischen Eisenindustrie. Die englischen Eisenwerke sind wohl kartelliert, doch existiert kein das ganze Land umfassendes Eisenkartell, sondern Zusammenschlüsse nach den großen Industriebezirken. Die Clevelonder und die schotti- schen Werte bekämpfen sich setzt gegenseitig. Der Hauptzweck der neuerlichen Verbilligimg ist aber natürlich, die Konturrenz des Aus- l a r. d e s aus dem Feld« zu schlagen. Seit der letzten Markver- schlechterung waren vor allem die Preisunterbietungen aus Deutschland für die englischen Werke drückend. Bei der gegenwärtigen Preis- und Dalutalage ist es jedoch da- mit ziemlich vorbei. Der Preis für deutsches Gießereiroheisen 1 deträgt 3326 M. für die Tonne. 95 Shilling machen bei einem Pfund-Sterling-Kurs von 780 rund 3700 M. aus. Eine weitere geringe Valutaverbesierung würde jede Preisdifferenz verschwinden lafien. Gegenüber diesem nahezu völligen Ausgleich von Inland- und Auslandprcisen beim Roheisen ist bei den Sohlen- und Koks- preifen eine Riesendifferenz vorhanden. Hochofenkoks kostet m New-Caftle 28— 29 Shilling die Tonne, in anderen Bezirken Eng- lands selbst 32—34 Shilling. Legt man dem Preis von 28 Shilling einen Sterlingkurz von 780 M. zugrunde, fo ergibt dies rund 1100 Mark gegenüber dem deutschen Hochofenkokspreis von 590,60 M. Der deutsche Roheisenpreis mackt danach das 6i4sache des deutschen Koks- Preises, der englische Roheisenpreis das 3>4sache des englischen Koks- Preises. Der Beobachter dieser Zahlenreihen muß zu dem Schlusie kommen, daß die deutsche Grobeisenindustrie die Marktsituation— die Minderversorgung Deutschlands mit Hütten- und Walzerzeugnisien— recht gut auszunützen versteht. Dies ist auch dann der Fall, wenn zugegeben wird, daß die englische Eisenindustrie jetzt mit Verlustpreisen arbeitet. Die deutschen Werke erzielen nicht bloß beim Koks gewaltige Ersparnisie, auch ein Teil ihrer Bezüge an Eisenerzen(soweit inländische Erze verarbeitet werden) erfolgt unter den Weltmarktpreisen, die Löhne sind durchweg niedriger wie die Löhne in den valutastarken Ländern. Schließlich wird bei den allgemeinen Unkosten die deutsche Großeisenindustrte besser zu stehen kommen, da sie nach verbreiteten Schätzungen unter Ausnützung von etwa 50 Proz. ihrer Leistungsfähigkeit arbeitet, während die eng- tische kaum 25 Proz. ihrer Leistungsfähigkeit erreicht. Einen— allerdings recht schwachen— Trost gewähren doch die hochgeschraubten Elsenpreise. Aus Geheiß der Entrnte sollen dem- nächst die deutschen K o h l e n p r e i s e auf das Weit:nar?tnioeau gebracht werden. Bei dem Heuligen Valutakurs bedeutet dies un- gefähr eine Verdoppelung. Da Kohle ein Kostenelement aller Waren bildet, s» droht wieder«in« durchgehende Verschiebung des Preis- iiu,«««». Die Eisenpreise können jedoch nicht mehr in«angemesiener"
Weise gesteigert werden, weil sie die Aufwärtsbewezung zum großen Teil vorweggenommen haben. Mit Rücksicht auf die Konkurrenz des Auslandes muß man bei neuen Preisfestsetzungen behutsam vorgehen, soll eine Ueberschwemmung des deutschen Eisenmarktes mit fremden Produkten vermieden werden. M e r k u r i u s. Landeskultur und Siedlung in Prcutzea. Im preußischen Ministerium für Landwirtschaft und Forsten fanden am 13. und 14. d- M. unter Vorsitz des Landwirtschafts-' Ministers Dr Wendoris eingehende Beratunaen statt über die zur Förderung der Landeskultur bestimmten Maßnahmen, die Siedlunaslätigteit, die Kultivierung von Moor und Oedland und LÄÄS»- ÄÄÄ'ÄÄ 1 är- mit w«zze-As«. Wiederaufbau unserer Volkswirtschaft und die Förderung der Pro-! Erfolg und unter Ausnutzung gegebener Mach. rrhaltnisie duktion grundlegenden Arbeiten ihrer Behörde, die erzielten Erfolg« und die Schwierigkeiten. Wenn zurzeit bei der Siedlungstätigkeit
die Anliegersiedlung einen besonders großen Raum ein- nimmt, so ist eine Zunahme der von den Landeskulturbehörden zu fördernden privaten Neusiedlung anzustreben und voraus- sichtlich zu erwarten. Bei der Oedlandtultivierung zeitigen Einzelsiedlungen gute Erfolge. Große Unternehmungen mit Anwendung von Kraft. Geräten können meist erst nach Zusammenfaflung des zersplitterten Oedlandbesitzes in Bodenverbesierungsgenosienschaften durchgeführt werden, finden auch Schwierigkeiten in dem großen Kapital- bedarf und der augenblicklichen Knappheit an künstlichem Dünger. Es wurde betont, daß die wirtschaftliche Umlequng von Grundstücken diejenige Dodcnvcrbesierung sei, die am schnellsten zu einer Produk- tionsvermehrung führe. Von o'len Seiten wurde die mit den neuen Aufgaben, insbesondere der Siedlungstärigkeit, eingetretene Ar» beitsüberlastung der Kulturämter hervorgehoben. An der Vcsprechung om 14. Januar nahmen außerdem die Vor- sitzenden und die Gcschästssührer der Landlieferungsver» bände und die Leiter der provinziellen Siedlungs» gesellschaften teil. Dies« Verhandlungen galten vor allem der Durchführung des Siedlungsprcgramms, dem im Jahre 1922 vor- aussichtlich besondere große Aufgaben erwachsen werden. Es be- stand Uebereinstimmung unter den SiedlungsgcsellschaftSn darüber, daß sie diese erhöhten Aufgaben zu erfüllen in der Lag« sein würden. Die Vorsitzenden der Landlieferungsoerbände erklärten sich bereit, an ihrem Teil zur Lösung der Ausgaben beizutragen und insbe- sondere bei ibren Mitgliedern möglickst auf freiwillige Ab- gäbe des nötigen Landes hinzuwirken. Es wurde in Aussicht genommen, daß die Siedlunosgesellichaften und die Landlieferungs- verbände unter Leitung der Landestulturamtspräsidenten jedes Jahr Pläne für den Bedarf und dir Befchafsimg von Siedlungs- land und die Durchsührung der Siedlung ausstellen sollen. Erzeuger- and Dcrbrcwchergenoffensthafien. Die Beziehungen der konsumgenossenschast- lichen Zentraloerbände zu den landwirtschaftlichen Genossenschaftsverbänden wurden in einer in Hamburg abgehaltenen Besprechung, zu der Vertreter des General- Verbandes der deutschen Raiffeisen-Genosienschosten, des Reichsver- bände? der deutschen landwirtschaftlichen Genossenschaften, des Z e n- tralverbandes und der Großeinkausggesellschast deutscher Konsumvereine sowie des Reichsverbandes und der Großeinkaufszentrale deutscher Konsumvereine unter Teilnahme des Rcichsministeriums für Ernährung und Landwirtschast zu-
Ilitezatur. Als«in erfreuliches Zeichen der Regsamkeit und im Interesse einer Vertiefung der sozialistischen Dirtschaftspölitik ist es zu be- grüßen, wenn neuerdings die sozialistische Literatur sich wieder leb- hast der Forschung und Darstellung der Wirtschaftsgeschichte zuwendet. Je mehr sich die Politik von utopisiischen Zielsetzungen frei macht, um so mehr ist es notwendig, die Reichweite der Politik abzustecken, um so wichtiger ist es, die Geschichte daraufhin zu unter- suchen, welche politischen Maßnahmen und gesellschaftlichen Um- schichtungen bewußt oder unbewußt ein« Umgestaltung der Wirt- schaftsweise herbeiführten. Erst dann wird man klar erkenne« _ hen die 1 Umformung der kapitalistischen in die sozialistische Wirtschaft tatkräftig fördern kann. Gerade darum ist die Lektüre der sozialistischen Klassiker so unentbehrlich, weil ihr Wert wurde und wuchs mit dem Anstieg des Kapitalismus . Aber weil sie mit be- grenzte? Zielsetzung arbeiteten, well ihnen an der wissenschaftlichen Begründung des Sozialismus mehr gelegen war als an seiner Durch- führung— und dos«nifprach durchaus der Auffassung von der entwicklungsgeschichtlichen Bedingtheit des Sozialismus— bleibt den Nachfahren darüber hinaus die Pflicht, sich in die Geschichte der Wirtschaft überhaupt zu vertiefen, aus ihr zu lernen und die An- wcndung der Theorie, ihr« Durchführung zu fördern. Und diese Arbeit muß Gemeingut der Arbeiterschaft werden, die aus ihren Reihen die politischen Führer und Vertreter ihrer Interessen ent° sendet. Hier muß an erster Stelle erwähnt werden da» Buch Dietrich Reime s'i.EinGangdurchdieWirtschaftsgeschichte". (Verlag I. S). W. Dietz-Stuttgart und Dorwärts-Buchhandlung, Berlin . Preis geb. 24 M.) Sechs im besten Sinne volkstümlich ge- hallen« Vorträge mit vielen Hinweisen auf die einschlägige Literatur. von Heinrich Cunow mit einem Geleitwort versehen, führen den Leser vom Urkommunismus durch die Geschichte der Menschheit bis zu dem modernen Kapitalismus. Ein zur Einführung sehr emp- sehlenswerte» Buch. Ein kurzer, gedrängter„Leitfaden zum Studium der Wirtschaftsgeschichte", wie er sich besonders als Ergänzung zu BoUshochschul- und Betriebsrätekursen eignet, ist im Austrage des Deutschen Metallarbeiterverbandcs von L. Seyler bei Alexander Schlicke u. Co. in Stuttgart erschienen.(Preis 3 M.) Auf 48 Seiten ist das wichtigste Tatsachenmaterial der Wirtschaftogcschichte zu- sommengestellt und ihm ab» Ergänzung eine knappe Darstellung der wirtschaftlichen Organisationen der Gegenwart beigefügt. Leider ist die Wirtschaftspolitik der deutschen Republik darin nur unzureichend berücksichtigt, und es wäre zu begrüßen, wenn das Buch hierin später noch ergänzt würde. Als erster Teil eines größeren Geschtchtswerkes, das sich auf die deutsche Wirtschaftsgeschichte beschränkt, ist aus Julian Bor- ch a r d t s Feder im Verlag Dioa-Beriin der erste Band erschienen, der bis zum Ende der Hohenstaufen 1268 geht, erschienen. Auch Borchardt sucht in diesem Buche, das den Titel„Deutsche Wirt- schaftsgeschlchte von der Urzeit bis zur Gegen» wart"(Preis geh. 18 M.) führt, die Arbeiterschaft zu interessieren und stellt die Borgänge aus der Frühzeit der deutschen Dirtschafts»
sammengetreten waren, eingehend erörtert.' entwickllmg in leichter Sprache dar. Damit bietet er eine Fülle von Die Aussprache führte zu einer vollen Verständigung über dir Anregungen fiir die Kenntnis der Entwicklung von der germanisch«!, gemeinsam zu treffenden Maßnahmen, und es wurde beschlossen,| Nomadenzeit bis zur Entfaltung des ersten Handels. Auch dieses zur Förderung des unmittelbaren Bezuges her tanfum- Buch ist im Geist« der materialistischen Geschichtsauffassung oerfaßt genossenschaftlichen Zentraloerbände von den londwirtschafllichen Ge- � und verdient ernsthafte Beachtung derer, die tiefer in die Probleme nassenschoftsvcrbänden und zur Festsetzung ollgemeiner Richtlinien; eindringen wollen, wenngleich die Darstellung im Sinn« der vev»
gleichenden Geschichtsforschung sowohl wie eine, umfassenden Quellennachweises einer Ergänzung bedarf. Schriften zum Senosienschasksrvesen. „Ein konsum genossenschaftlicher Blick in die ! Zukunft. Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des konsum- ' genossenschaftlichen Großeinkaufs. Da« ist der Titel einer von dem bekannten Genossenschaftler Heinrich Kaufmann verfaßten Pro- schüre, die im Verlag der GEG. in Hamburg erschienen ist und die zugleich als Einführung in das Genossenschaftswesen und als Werbe» fchrift für den konsumgenossenschaftlichen Gedanken sehr wertvoll ist. Die Entwicklung des Großeinkaufs und der deutschen Konsumge- nossenschaften wird in kurzen Zügen dargelegt. Ein Vergleich mit den großen Erfolgen im britischen Genossenschaftswesen zeigt, welche Aufgaben noch bevorstehen und was durch intensive genossenfchaft- iiche Tätigkeit erreicht werden kann. Zusammenfassend wird als Ziel der Genossenschaftsbewegung bezeichnet, daß auf dem Wege der organischen Entwicklung an die Stelle einer individualistischen und kapitalistischen auf Profit stehenden und einer ungerechten Pertitz- lung des Arbeitsertrages beruhenden Produktion für den Markt eine gemeinnützigeGsnossenschaft die Bedarfsdeckung s- Wirtschaft der Produktion für den organisierten Konsum gesetzt werden soll, die zu einer gerechten Dertellung des Arbeitsertrages führt. Einig« Abbildungen konsumgenosienschaftlicher Großbetrieb« veranschaulichen die bisher erzielten Erfolge. Unter den Veröffentlichungen der sächsischen Landesstelle für Ge» melnwirtfchast Ist aus der Feder Otto Schembors ein« eingehen- der« kritische Darstellung de» gesamten Genossenschaftswesens er- schienen unter dem Titel„Die genossenschaftliche G e- m e i n w i r t s ch o f t". Die Schrift behandelt ausführlich die Eni- stehung, Arten, Aufgaben und Arbeitsweise sowie den Stand und die Ausbaumöglichkeiun der Genossenschaften. Sie gipfelt In der richti- gen Feststellung, daß die umfassenden Aufgaben und die Wirtschaft- lich und sozial ordnende Mission der Genossenschaften im Staats- leben den Regierungen in Reich und Einzelstaaten und den gesetz- gebenden Körperschaften die Pflicht auferlegen, die systematische För- derung und den Ausbau des Genossenschaftswesens in die Wege zu leiten. _.. i Die stonzenlralion des kaplials. Wenn auch in letzter Zeit Ausländer aus. Es sollen zwei Typen von"Konzessionen ge- 1 keine großen Zusammenschlüsse Zustandekommen sind— die Vew». schaffen werden: die einen werden sich auf Unternehmungen der«ung ist noch größtenteils im Fluß—, ist doch eine Reihe von Zi» Rohstoffgewinnung beziehen, wie Bergwerke. Waldkon- sammenballungen erfolgt. So übernimmt in der Sprengstoff. Zessionen und ähnliches: die anderen umfassen Betrieb« der o er» inbustrie die Dynamit- R o b e l A.-G.(Aktienkapital 200 Mill. Mark) arbeitenden Industrie. Die Konzessionäre der ersten d«, größeren Teil der Aktien der Dr. Rohnsen u. Co. A.»®. in i Grupp» werden den Konzessionspreis in Gestalt eines Teiles der! Hamburg («kttenkapital 8,5 Mill. MarkZ. In der T e x t i l i n d u» Produkt- on oder in der Valuta des betreffenden Landes zu entrichten! PF.'.8 /chi�ssen die Norddeutsch« Wollkämmerei A.-G. in Bremen
hierfür eine ständige Kommission einzusetzen. Diese Kom Mission hat sich nunmehr unter dem Namen„Wirtschaftsaus« schuß der deutschen Erzeuger- und Verbraucher« genosscnschasteck" gebildet und die Arbeit aufgenommen. Der Vorsitz, der unter den vier Verbänden olle Jahr« wechselt, ist für das Jahr 1922 dem Generaloerbande der deutschen Raiffeisen-Genossen» schaften übergeben worden, der seinerseits den Leiter des Wirtschafis- Verbandes der Raiffeisenschen Warenanstalten, Herrn Direktor Eyer- mann, mit der Führung der Geschäfte betraut hat. Der deuisch-amcrikanische yandelsoerlrag vertagk. In Beantwortung eines Schreibens der New Porker Kauf- mannsoereinigung, die Ihre Mitwirkung bei den Verhandlungen über den neuen Handelsvertrag mit Deutschland an- geboten hotte, erklärt Handelssekretär Hoover: Ursprünglich war geplant, über einen solchen Berirag zu ver- handeln. Wir haben aber beschlossen, die Angelegenheit vorläufig zu vertagen. Es ist dies auf die Tatsache zurückzuführen, daß wir uns in unserem Bertrage mit Deutschland im besonderen die Rechte und Vorrechte vorbehalten haben, die den alliierten und osso- ziierten Mächten durch den Vertrag von Versailles verliehen worden sind. Nach reiflicher Ueberlegung sind wir zu der Ansicht gekommen, daß die Bestimmungen dieses Vertrages die Interessen der amerika « nischcn Geschäftswelt schützen, auch ohne daß wir in Lerhandlun- gen über einen besonderen Handelsvertrag eintreten. Die Wiederherstellung der denlsch-amerikatilscheu stabelverbindong. Die zwischen deutschen Ueberseekabelgesellschaften und der Cammer- cial Cable Co. und der Western Union Telegra-ch Co. geführten Verhandlungen über Wiederherstellung des Kabeloerkehrs Deutschland— Vereinigte Staaten sind zu einem gewissen Abschluß gelanat. Es ist in Aussicht genommen, daß die Western Union Telegraph Co. ge> meinschoftlich mit der neuen deutschen Kabelgruppe, die Eommercial Cable Co. gemeinschaftlich mit der Deutsch -Atlantischen Telegraphen- Gesellschaft je eine Kabeloerbindung zwischen Emden und New Park wiederherstellt, sobald die noch erforderlichen schwierigen Vorarbeiten und Verhandlungen beendet sind. Der Sonzessioneplin der Sowjelregierung. Das Konzrssions- komitec des Obersten Volkswirtschaftsrates arbeitet gegenwärtig«inen allgemeinen Plön für die Verleihung von Konzessionen an
hoben, wobei sie die Rohprodukte exportieren. Schwieriger werden t sich die Beziehungen zur zweiten Gruvpe der Konzessionäre ge- stolt-n, da der Hauptabnehmer dieser Fabrikate der Sowjetstaat selber sein wird und die Konzessionär« eine Bezahlung in Gold oder , hochwertiger Valuta verlangen dürften. Zur Umgehung dieser , Schwierigkeit sollen kombinierte Konzessionen der ersten , und zweiten Gruppe aeschaffen werden, wobei der Konzessionsprei» für die Rohstoffkonzessionen auf den von der Sowjetregierung zu verlangenden Preis für die Fabrikate verrechnet werden soll.— Di«, j einzelnen Hauptoer-valtungen der Industrie und Wirtschast sind an-« AFchiesen� ivorben, über die in ihr Ressort fallenden Konzessions-
(Aktienkapital 22.5 Mill. Mari) und die Kammgarnspinnerei Kai- serelautern eine Interessengemeinschaft. Das expansionslustia« Vre- mer Textiluntcrnehmen verfügt über eine Anzahl von Fabriken, zer» streut in allen Gebieten de» Reich»: in Hamburg . Potsdam , Dres- den, Chemnitz , Thüringen und hat auch Interessen im Auslande. Im Brauerei gewerb« ist zwischen der Engelhardt-Brauerei, Berlin , und der Lindener Atltenbrauerei. Hannooer. ein« Interessen- gememschaft zustande gekommen. Da« Atttenkavitol der beiden Unternehmungen wird auf 42 Mill. Mark bzw. 21 Mill. Mark erhöht. Danztg» Srehandelsslolto. Die Seehandeksfloste der freie» Stadt Danzig beträgt nach dem Stand vom Dezember v. I. 6S See-
objekte Pläne aufzustellen. Die Haupwerwaltung für chemisch« In» schiff« mit 93 573 Tonnen: gegen 38 Seeschiff« mit 20 596 Tonnen . dustrie hat ihren Konzessionsplan dem Obersten volkswirtschaftsrat im Jahr« 1914. Die Zahl der Schiffe hat sich also beinah« verdoppelt, t bereit» eingereicht. I der Tounengehalt ungefähr verfünffacht.