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werden als eine erbitterte persönliche Bolemity gegen Poincaré  . Allein die folgenden Säge übertreffen an Heftigkeit bei weitem alles, was alliierte Staatsmänner sich in legter Zeit gegenwärtig an den Kopf geschleudert haben:

Die ollen ehrlichen Landmanner.

Offene Aufforderung zum Steuerbetrug. Aus Nordbayern wird uns geschrieben:

,, Die Männer, die die Konferenzen hassen, sind die Männer Die Bayerische Volkspartei  , die blauweiße Abart des 3en der starren Ansichten, die Männer, die nicht gern der trúms, hat durch ihre führenden Männer immer zum Ausdrud Wirklichkeit ins Auge sehen. Es ist gut, wenn sie gezwungen bringen lassen, daß es an der notwendigen Autorität des Staates" werden, dies hin und wieder zu tun. Wer den Frieden erstrebt, fehlt. Wie diese Partei zur Festigung der Staatsautorität beiträgt, muß den Mut haben, den einzigen Weg zu gehen, der zum Fries beweist uns folgender Vorfall: An einem der letzten Sonntage fand den führt und muß an den Wert offener Erörterungen glauben." in Spalt( Mittelfranken  ) eine Bezirksversammlung der christlichen Kein Zweifel, Lloyd George   besteht auf Genua   und er Bauernvereine statt, in welcher die Landtagsabgeordneten der wird sich nicht zu den früheren Mitteln der diplomatischen Bayerischen Volkspartei  , Troßmann- Nürnberg, der Geheime Rat  Schriftstücke, die, wie er mit Recht bemerkt, den Weltkrieg mit und Rechtsanwalt von Pestallozza aus Nürnberg  , sowie ein Sekretär verschuldet haben, zurückbringen lassen. Wir sind gespannt, ob Bauern der Umgebung gut besucht war, ging es sehr derb zu. Es aus Eichstätt   referierten. In dieser Versammlung, die von den der hartnäckige Poincaré   es auf eine regelrechte Kraftprobe der hartnäckige Poincaré   es auf eine regelrechte Kraftprobe ankommen lassen wird. Wir könnten eigentlich nur wünschen, wurde gegen die Berliner   Regierung gehegt, einer ankommen lassen wird. Wir könnten eigentlich nur wünschen, der Herren Redner" sah seine Aufgabe darin, daß die Bauern er würde es versuchen, denn an dem Ausgang dieses Ringens er würde es versuchen, denn an dem Ausgang dieses Ringens das Finanzamt besch..... sollen, wo sie nur tönnen. zweifelt außerhalb Frankreichs   Grenzen fein Mensch mehr. Die zivilisierte Welt steht jetzt geschlossen auf seiten Lloyd Dieser Vorschlag wurde mit lebhaftem Beifall und mit zufriedenem Georges. Schmunzeln von den Bauern quittiert. Dieser Borfall hat das Finanzamt in Spalt zu folgender Veröffentlichung veranlaßt:

Wir aber möchten schon in dieser Stunde betonen, daß, was auch die Zukunft uns bringen möge, die Politik der Wiedergutmachung bis zur Grenze des Mög lichen nach wie vor unser außenpolitischer Grundsay Frant reich gegenüber bleiben wird, gleichhpiel, ob es Léon Daudet  , Tardieu, Poincaré  , Briand  , Herriot  , Sembat oder Rappoport zum Ministerpräsidenten hat: Mehr fönnen wir nicht, weniger wollen wir nicht. Daran wird fein Foch und kein Bestarp etwas ändern fönnen.

Die Braunschweiger Wahlen.

Nach den neuesten Zählungsergebnissen über die Land­tagswahl in Braunschweig   scheint es, als ob doch eine tnappe sozialistische Mehrheit im Landtag bestehen bleiben werde. Es werden für die drei Arbeiter­parteien jetzt rund 137 000, für die Bürgerlichen   129 000 Stimmen angegeben. Nach der Braunschweigischen Landes­zeitung" würden erhalten: die Sozialdemokraten 12, die Unabhängigen 17 und die Kommunisten 2 Mandate, wäh rend der Landeswahlverband 23 und die Demokraten 6 buchen fönnten.

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Danach würde also eine Lintsmehrheit vorhanden sein. indem 31 fozialdemokratisch- kommunistischen Abgeordneten nur 29 bürgerliche gegenüberstehen. Diese Mehrheit würde aber, ähnlich wie in Sachsen  , von den beiden Kommunisten abhängig sein.

Die Partei des Hinauswurfs.

In der Roten Fahne" wird heute mitgeteilt, daß der Zentral­ausschuß der KPD.   sämtliche Unterzeichner des befann­ten Aufrufs von Braß, Friesland   und Malzahn. außer diesen dreien noch 28- aus der KPD. ausgeschloffen habe, fo­

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Richts geht über einen fmarten Geschäftsmann. Der Bobach Berlag talkuliert schon richtig. Mancher der deutschmonarchistischen Käufer wird die 20 Proz. Erhöhung ohne Ueberlegung schluden aus lauter Freude über den Hieb, den das sozialdemokratische Wirt schaftssystem" versetzt bekommt. Der Umstand, daß es überhaupt noch nicht bestanden hat, ist für schöne Seelen nebensächlich. So fommen neue Steigerungen unter Dach und Fach. Es ist schon manchmal gut, Geschäft und Politik zur rechten Zeit in richtige Berbindung zu bringen!

Wo sitzen die Heuchler?

In einem langen Artikel, den sie Pharisäer und Heuchler über

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schreibt, beschäftigt sich die Deutsche   Tageszeitung mit dem Urteils spruch gegen die gräflichen Mordwerber, die kürzlich in Görlig vor dem Richter standen. Oder vielmehr nicht mit dem Urteils spruch, sondern mit der Kritik, die er erfahren hat. Um sich eine rechte Folie zu geben, versichert das Agrarierblatt zunächst:

Wenn Personen aus reiner Gewinnfucht Mordpläne gegen Berwandte schmieden, so würden wir gar nicht bedauern, wenn das Gesetz die Handhabe gäbe und der Richter sie benüßte, solch e Personen an den Galgen zu bringen. Die menschliche Gesellschaft verliert jedenfalls nichts an ihnen."

Dann aber wird der Linkspresse" eine furchtbare moralische Abtanzlung zuteil, weil sie die milden Strafen von Görlig zu friti fieren gewagt hat. Aber schließlich müssen dem Agrarierorgan alle Dinge zum besten dienen, und so tommt es zu dem Ergebnis:

Daß die Schlieffens bei aller fittlichen Ber. worfenheit schon die rein physischen Wirkungen des Gefäng­niffes schwerer empfinden müssen als etwa der Schieber Röffel, wird doch auch das radikalste Lintsblatt ebenso als Tatsache an erfennen müssen wie das Moment, daß die Schlieffens sich nach­her viel schwieriger eine Eristenz werden aufbauen tönnen. O6. jettiv hat der Richter also völlig Recht, wenn er die Auf faffung vertritt, daß diese durch das Urteil tatsächlich viel schärfer getroffen werden, als es bei manchen anderen Leuten der Fall sein würde, daß ihre ganze Existenz dadurch so gut wie vernichtet ist.

Auf dem Bezirksbauerntag der Obmannschaften des christ­lichen Bauernvereins am 15. D. M. hat ein Redner in derben Worten, die auf eine nicht allzuhohe Einschätzung der Zuhörer schließen lassen, diese aufgefordert, das Finanzamt zu besch..... soweit sie nur tönnen. Hierwegen werden die zur Wahrung der Finanzautorität des Reiches erforderlichen Schritte bereits ein­geleitet. Diese Aufforderung zwingt aber weiter notwendig dazu, Ben Erklärungen der Pflichtigen eine fchärfere Aufmerksamkeit als bisher zuzuwenden, um zu erfahren, ob und inwieweit sie befolgt wurde und daraus die notwendigen Folgen unnachfichtlich ziehen. Ich warne daher jedermann drin­gend, diesem etwas leichtfertigen Rat unverantwortlicher Führer zu folgen, denn es fönnte leicht sein, daß der Besch..... auftommt und zu den unausbleiblichen Nachfolgen noch emp. findliche Geldstrafen, in schweren Fällen auch Frei heitsstrafen, treten, wozu dann der wohlmeinende Ratgeber faum einen Pfennig bezahlt. Die Aufforderung, das Finanzamt zu täuschen, ist doppelt befremdlich, da sie aus Kreisen kommt, die fonst Religion und Sitte als Hauptprogramm­punkt betonen, damit ist aber auch Betrug und Steuer­hinterziehung nicht zu vereinbaren, wenn auch noch immer der Glaube verbreitet erscheint, daß es fein Unrecht ist, den Staat zu betrügen. Ueberhaupt ist es ganz verkehrt, in dem Finanzamt den Urteil zu kritisieren wagten. Die deutschnationale Tageszeitung" " Bharisäer und Heuchler" sind also diejenigen, ble das milde mehr oder minder offenen Feind zu sehen und demgemäß sein Berhalten einzustellen. Ihm stehen so viele Macht aber, die den Schlieffens eigentlich den Galgen wünschte, dann aber mittel zur Berfügung, daß die Partei immer den fürzeren doch das Urteil für so schwer hält, daß es die ganze Existenz der zieht. Das Finanzamt sieht auch nicht in dem Steuerpflichtigen   gräflichen Mordwerber vernichtet, gehört nicht zu den Pharisäern! feinen Feind, den es auspressen will. Hieran hat es nicht das ge- Das einzige, was das Blatt an dem Urteil auszusehen hat, ist, daß ringste Interesse. Es tut lediglich seine Pflicht, wenn es die Gefeße der Rössel nicht noch viel schwerer bestraft wurde, mit möglichst erträglichen Ergebnissen vollzieht. Nur das beider- da ihm ja die Gefängnisstrafe leichter falle als den Grafen! feitige Einvernehmen und Offenheit tann erträgliche Steuern wir hängen diese abgrundtiefe Wahrheitsliebe hier lediglich schaffen und zur Berücksichtigung der Lage des einzelnen führen, niedriger und fonstatieren, daß die Deutschmonarchisten es noch der auch sonst einmal das Finanzamt braucht. Im Gegensatz zimmer für selbstverständlich halten, daß die gräflichen Drohnen anderen möchte ich daher jedem Steuerpflichtigen zurufen: Sprich

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offen und ehrlich mit dem Finanzamt, denn nur so kann der Roll ohne Arbeit ihr Wohlleben weiterführen möchten. zug der Gesetze gemildert werden!

Man muß diese offene Aufforderung zum Steuerbetrug niedriger

Deutschland   und Polen  . Eine fritische Studie der Gegenwart

weit nicht nachgewiesen werde, daß ihre Namen ohne thr Wissen hängen und außerdem vom Reichsfinanzminister fordern, daß er für die gutunft von Landgerichtsrat Sello( Berlag von Emil

unter die Aufrufe gesetzt wurden. In einer langen Resolution, die mehr als eine Spalte fleiner Druckschrift umfaßt, hat der Zentralausschuß außerdem seine Stel­lung gegenüber der Opposition festgelegt. Eine Wiedervereinigung mit der Kommunistischen Arbeitsgemeinschaft   wird abgelehnt, ebenso eine Taftit, die dieser Wiedervereinigung die Wege bereiten sollte. Der Zentralausschuß lehnt es weiter ab, der Forderung auf Reinigung der Partei von den während der Märzaktion tompromittierten Führern zuzustimmen. Er bezeichnet die Fehler, die von einzelnen während der Märzattion begangen wurden", als Ausfluß einer Einstellung, die in den Märztagen in der NPD. vor­herrschend war.

Der Zentralausschuß bedt also die Eberleine und wirft die Widerstrebenden zum Tempel hinaus. Eine Braris, die wirt­lich zeigt, daß die deutsche RP. wert ist, von den russischen Sowje­tiften auch weiterhin Unterstüßungsgelder zu empfangen.

Lehrfilme".

vor einiger Zeit, daß er mit seiner Klasse einen afrikanischen Tier Uns wird geschrieben: Der Sohn meines Freundes erzählte mir film besichtigt hätte. Seine Andeutungen machten mich neugierig und sah ich mir diesen Film an. Er nannte sich Bilder aus der afritanischen Tierwelt, bearbeitet von Profeffor L.", Leiter der staatlichen Bildstelle.

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Was ich zu sehen bekam, war grauenhaft. Lehrfilm" nannte sich dies Machwerk, das besser den Lietel verdiente: Bilder von der Ausrottung der afrikanischen Tierwelt". Der Anfang war noch einigermaßen erträglich, insofern er Vertreter der afrikanischen Tier welt in unserem Berliner   Zoo zeigte. Was dann aber fam, war ebenso roh wie geschmacklos und völlig wertlos, ja schädigend. Irgend ein wichtigtuerischer Kulturmensch" aus Europa   zeigte in zahlreichen Bildern, wie man die schönsten, stolzesten Tiere aus dem Hinterhalt herunterfnallt, fie in Schlinge und Falle fängt oder sie nur anfchießt und dann von einer Meute Dorfföter zerreißen läßt vor den Augen der Kinder, bitte! So wurde der heldenhafte Kampf einer prächtigen, lahmgeschossenen Antilope um ihr Leben mit dieser Hundemeute im Bilde vorgeführt. Das Widerwärtigste war das Fallenstellen: man zeigte den Kindern, wie es der edle, hilfreiche und gute" Mensch andreht, um angeblich schädliche Tiere zu über­liften und im Eisen zu fangen.

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den Finanzämtern auch außerhalb Bayerns  ! strengste An­weifung gibt, die Angaben der Pflichtigen peinlichst nachzukontrol lieren. Denn es ist offenes Geheimnis, daß der Rat vom Besch.. nicht nur in Franken, sondern auch in anderen Reichsteilen eifrig Steuer herangezogen. befolgt wird. Nur Arbeiter und Angestellte werden restlos zur

Politik und Geschäft.

Der Modenzeitungsverlag Willy Bobach, Berlin   S., Dessauer Str. 38, versendet an feine Abnehmer ein Rundschreiben, in dem er eine Preissteigerung von 20 Broz. ab 1. Januar 1922 ankündigt. Als Begründung für diese Erhöhung schreibt er wörtlich: Der Zusammenbruch des sozialdemokrati. fchen Wirtschaftssystems bedingte in seinen Folgen auch den völligen Zusammenbruch unseres hochentwidelten wirtschaftlichen Lebens. Ergänzen Sie Ihr Lager schnellstens!"

Durch diese beiden Lehrfilme" wird der Mißachtung des Tieres, feines Leibes und seiner Seele, durch die Kinder Vorschub geleistet. Tierschutz, Tierliebe, Berständnis für das Seelen- und Triebleben der Tiere, Verabscheuung des rohen und feigen Jagdsports werden den werden der Jugend derartige Machwerke vorgeführt. Wie ist es Kindern und auch dem Bolk immer wieder gepredigt, und dann möglich, daß diese Filme als Lehrfilme" anerkannt werden? Als dringend nötig aber ergibt sich, daß überall, wo Lehrfilme gezeigt werden, Bertreter der Lehrerschaft dafür sorgen, minderwertige Filmerzeugnisse von der Schule abzuwenden, indem sie die ange­botenen Bildstreifen erst auf ihren Wert hin prüfen.

Arthur Nitisch t. Professor Arthur Nitisch ist in der Nacht zum Dienstag an Grippe und Lungenentzündung im 68. Lebens. jahre in Leipzig   gestorben.

Das deutsche Musikleben hat seinen führenden Rapellmeister verloren, der mit ihm auf das innigste verbunden war. Troß seines Alters führte Nifisch in Leipzig  , wo er seit 1895 die Gewandhaus  fonzerte leitete, und in Berlin   an der Spitze des Philharmonischen Orchesters seinen beseelenden Zauberstab immer noch mit uner­schütterter Kraft und beinahe jugendlicher Frische. Was er für Deutschland  , was er besonders für Berlin   bedeutete, ist hier bei feinem 25jährigen Jubiläum erst wieder gesagt worden. Im Morgen. blatt wollen wir dem unvergeßlichen Musiker, der noch vor kurzem in Leipzig   ein Boltskonzert dirigierte, den Abschiedsruf widmen.

bering. Berlin   1922). In Sellos Schrift haben wir eine Studie vor uns, die sich auf reiches Quellenmaterial stüßt und als solche von dauerndem Wert bleiben wird. Sello untersucht, inwieweit Deutschtum und Polentum in den deutsch  - polnischen Randgebieten miteinander verquickt sind und kommt zu dem Schluß, daß eme friedliche Verständigung für die Zutunft unbedingt notwendig ist. Das set aber nur möglich auf dem Wege eines beffeten Schußes der deutschen   Minderbeiten. Als pofitive Lösung diefer schwierigen Aufgabe schlägt Sello Polen eine Boderung der staatlichen gen tralisation nach bundesstaatlichem Muiter vor, das Recht der Deutichen, in deren Gebiet und nur in ihrem Gebiet Beamtendienste zu leisten, Wahrung des deutschen Rechts im ehemals preußischen Teilgebiet und Einsetzung einer neutralen Völler bundkommission mit Eig in Boien, der die Schlichtung aller Streitfälle in Minderheitenfragen fruchtbaren Boden fallen, io fann man doch auch nicht auf polnischer zufiele. Mag dieser Vorschlag auch vorläufig in Polen   auf uns Seite verlennen, daß Sello mit voller Objektivität an das Problem berantritt. Und das ist es, was wir beiderseits brauchen.

wurde. Die Griechische Göttin" kam dann über die Schweiz   nach Deutschland  . Der Preis, den das Berliner   Museum bezahlte, belief sich auf 1 Million Mart. Dies geschah im Dezember 1915, und die Tat wird im Manchester   Guardian  " der deutschen   Regierung hoch de Constant, hat erklärt, daß vor Ausbruch des Krieges die Berwal­angerechnet, die mitten im Kriege ihre Pflichten gegen die Kunft nicht vergaß. Der Direktor der Pariser   Nationalmusen, Estournelles tung des Louvre die Statue laufen wollte, den geforderten Preis von 1 Millionen Frant aber zu hoch fand.

Deutschen  , ihre Dichter an Gedenktagen feiern zu laffen, im übrigen Grillparzer   im Schloßpart- Theater. Die leidige Unfitte der aber sich nicht darum zu fümmern, ist in diesen Tagen wieder recht traß hervorgetreten. Grillparzers 50. Todestag ist in den Berliner Zeitungen gebührend belorbeert worden, aber schon die Theater schwiegen. Kein Berliner   Theater hielt es der Mühe für wert, diesen jetzt beinahe vom österreichischen zum deutschen   Nationel dichter Beförderten zu spielen.( Wo blieb vor allem das Staatliche Grillparzer erwärmen fann, warum interessiert er sich überhaupt für nichts mehr?) Es blieb dem Stegliger Schloßparf- Theater vor. behalten im Deutschen  " Theater mußte man Molière feiern, die Ehre zu wahren. ,, Des Meeres und der Liebe Wellen" ist bei allen Mängeln, die Grillparzer   felber scharf genus rügte, immer noch recht bühnenwirksam, und wenn eine so gefühlsechte Darstellerin wie Annemarie Loose, die Macht der Liebesteiden schaft in der Priesterin fündet, ist der Erfolg gesichert. Gerd Fride hatte als Leander schönen Schywung und jugendliche Frische. Der Oberpriester, der schon bei Grillparzer   zu furz tommt, wurde durch Robert Forsch   nicht sympathischer. Härte muß nicht Kälte sein. Im ganzen wird man dem Steglitzer   Theater Dand und Anerken­nung nicht versagen fönnen.

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Anatole France   und die Berliner Griechische Göttin". Die So fah man nun, daß sich eine Hyane gefangen hatte: ver- wundervolle archaische Statue einer griechischen Göttin, die eins der zweifelt versuchte sie, den eingeklemmten Fuß aus der schrecklichen Hauptwunder des Berliner   Alten Museums ist, wurde zwar schon Falle zu befreien, riß das Mordeisen aus der Erde heraus und schleifte während des Krieges megen der romantischen Art ihrer Erwerbung Das Taschentelephon des Schuhmanns. Um Berichte über Ber  . es eine Strecke mit sich fort vergeblich. Dann fam wieder die vielfach genannt und ist in ihrer Bedeutung von der deutschen   Alter- brechen möglichst rasch über die ganze Stadt verbreiten zu fönnen, Dorflötermeute, die sich aber erst auf den Gefangenen stürzte, als sie tumswissenschaft eingehend gewürdigt worden. Einen Weltruf er hat die Bolizei von Chicago   jeden diensttuenden Schuhmann mit merkte, daß er mehrlos wäre. Wieder entwickelte sich die fürchtbare hält das herrliche Werk aber erst jetzt, nachdem Anatole France   einem kleinen Taschentelephonapparat ausgerüstet, damit der Beamte Szene: der Kampf eines Tieres um sein Leben! vor den Augen feine Bewunderung in einem Hymnus ausgedrückt hat. Der fran- ftets auf dem Wege der drahtlosen Telephonie angerufen werden zösische Dichter sah die Statue während seines Aufenthaltes in fann. Den Gebeapparat trägt der Schuhmann in der Tasche; die der Kinder! In diesem Stil ging es fort Flußpferde wurden ge- Berlin   auf seiner Reise nach Stockholm   zur Entgegennahme des Sender sind in dem Futter feines Mantels verborgen. Auf den schossen; ihre Kadaver wurden durch den Moraft in den Bordergrund Nobelpreises und hat nun nach seiner Rückkehr eine begeisterte Anruf aufmerksam gemacht wird der Polizist durch ein summendes des Bildes geschleift, um dem edlen Waidmann" Gelegenheit zu Schilderung dieses Kunstwerkes gegeben, die von der französischen   Geräusch in der Tasche. geben, sich mit seiner Beute filmen zu lassen. Denn das schien das Bresse veröffentlicht und in der ganzen Welt nachgedruckt wurde. In Endziel aller Szenen zu fein, zu zeigen: Seht mal, was für ein englischen Blättern wird aus diesem Anlaß die Geschichte des Bild­Held ich bin!" Mit grinsender Kaltblütigkeit wurden die Köpfe und werkes erzählt, aus der einwandfrei der rechtmäßige Besiz des Ber­Leiber der hingeschlachteten Kreatur vor das Objektiv gehalten liner Museums hervorgeht. Man hörte zuerst von der Statue im genug! Es war ein Lehrfilm"! Hunderte von Kindern sehen dies Frühjahr 1914, als sie sich in der Sammlung eines deutschen   Kauf­Zeugnis moderner Berrohung mit an und sollen daraus lernen". manns namens Hirsch befand. Man erzählt, daß die verstorbene Der Leiter der staatlichen Bildstelle hat diesen Film ja bearbeitet" Raiserin Eugenie die Göttin, in der man eine Demeter erkannte, und ihn als Schulfilm" anerkannt! Diesem Mordfilm folgte dann sozusagen entdeckte", indem fie Hirsch besuchte und immer wieder fo gewissermaßen zur Versöhnung ein ſeit Jahren ebenfalls deutsche Besizer Paris  , und die Demeter wurde nun von der fran­als Lehrfilm überall herumspufender, unglaublich alberner Film: zösischen Regierung als feindliches Eigentum beschlagnahmt. Die Affen von Borneo  ", ein Film, der gezähmte Affen vorführt, Statue wurde von Hirsch an einen italienischen Händler abgetreten auf eine Berhöhnung der Tierwelt hinausläuft und mit naturwissen und dieser verlangte die Herausgabe von der französischen   Regie­fchaftlicher Belehrung richts zu tun hat. rung, die ihm auch durch Urteilsspruch des Gerichts zugestanden

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Uraufführung der Pfitzner- Kantate. Am 27. findet in der Phil. harmonie die überhaupt erste Aufführung der Kantate Bon beuticher Seele von Hans Bfigner statt. Für die Wiedergabe des abendfüllenden Werkes ist das Philharmonische Orchester und der Bruno fübruna. Eine öffentliche Voraufführung des ganzen Werkes zu volkstüm Mittelsche Chor verpflichtet worden. Selmar Mehro'vig leitet die Auf­lichen Breiten findet bereits am 26, abends 7, br, im groken Saal der Bhilharmonie statt. Die Startenausgabe zur Hauptaufführung und zum Bortonzert ist bei Bote u. Bod, A. Wertheim und an der Abendkasse. Die Kornicheuer in Nom. Im Anschluß an die Eröffnung zweier Kornicheueritellen in New Port und in Moskau   teilt jest die Kornschener mit, daß sie auch eine eigene Stellvertretung in Rom  - Granato in allernächter Zeit eine grökere italienische Ausstellung in Berlin   zeigen zu Abianone 8 in der Casa D'Arte Bragaalin errichtet bat. Die Fornfchener bofft, tönnen. Am Austausch werden ständige deutsche Ausstellungen in der Tafa D'Arte Bragaglia gezeigt werben.