amtengewerkschaften glaubte fnüpfen zu dürfen, find begraben. Rückfall in die eben überwundenen Zustände wäre das Los der Beamtengewertschaftsbewegung. Glaubt man im Falle des Sieges fünftig von allen Verhandlungen loszukommen und nur noch im Wege des Diktats arbeiten zu können? Muß nicht vielmehr angenommen werden, daß sich nach der Aktion die Verhandlungen viel schwieriger gestalten werden? Aber selbst wenn diese Fragen gar nicht gestellt zu merden brauchten, müßte doch vorher untersucht werden, auf welchem Boden die Hoffnung auf Sieg gewachsen ist. Gerade wenn die Frage des Beamtenstreits als eine Machtfrage gekennzeichnet wird, bedarf es der sorgfältigen Prüfung aller vorhandenen Machtfaktoren, nicht nur der eigenen. In den weitaus meisten Fällen wird sich folgende Machtverteilung ergeben: auf der einen Seite stehen Regierung, ParIament, Deffentlichkeit und auf der anderen die Beamtenschaft. Auch diese an sich schon bedenkliche Mächtegruppierung läßt noch die, wenn auch geringe, immerhin aber berechtigte Hoffnung auf den Sieg zu, wenn die Geschlossenheit der Beamten gewährleistet werden kann. Fehlt sie, dann braucht man erst gar nicht die Frage, ob ausreichende Fonds vorhanden sind, und faum noch die Aussicht auf Gewinnung von Bundesgenossen zu erörtern. Dann sind die Würfel schon gefallen, wenn nicht mit einem Wunder gerechnet werden soll. Kommt noch die Tatsache hinzu, daß sich die Regierungsseite grundfäßlich zur Verhandlungsgeneigtheit bekannt hat, dann schrumpfen alle in Begeisterung für die Sache hinausgerufenen Kampffanfaren schon vor der Aufnahme des Kampfes zu einer Schamade zusammen.
Die Frage, ob die deutsche Beamtenschaft oder eine einzelne Beamtengruppe dieses Experiment unter solchen Umständen wagen fann, braucht gar nicht einmal unter dem Gesichtswinkel der Aufrechterhaltung des Berufsbeamtentums oder im Hinblick auf die außen und innerpolitische Lage gestellt zu werden, die Wertung des staaatspolitischen Gedankens allein müßte ausschlaggebend für ihre Beantwortung sein. Noch ist sie es nicht. Weder die Beamtengewerkschaften noch Die Regierung haben alle Mittel aufgeboten, einen für alle. Beteiligten erstrebenswerten Zustand herbeizuführen. Was im Gewerkschaftsleben die Spigen organisa tion an führender Tätigkeit zu leisten hat, fällt im Staatsleben der Regierung zu. hat sie mirklich im neuen Staate alles getan, um dem Beamten den Weg zum freien Staatsbürger zu ebnen? Sind nicht vielmehr immer noch maßgebende Kräfte an der Arbeit, die freiheitliche Entwicklung des Beamtentums zu hemmen oder gar bescheidene Anfänge wieder abzubauen? Wir wissen alle, daß es so ist, und meinen, die Regierung sollte sich nicht wundern, wenn die Beamten der allerdings irrigen Meinung sind, sie fönnten der Entwicklung Gewalt antun. Die Beamten wollen endlich den positiven Anfang sehen, der zur Neuentwicklung führt. Je länger man sie warten läßt, desto scheinhafter wird ihr Glaube an die republikanische Staatsform. Berlieren fie diesen Glauben ganz, dann wird mit dem Berufsbeamtentum öffentlich- rechtlicher Ordnung auch die Staatsidee den Todes= stoß empfangen. Staatsflugheit sollte die Regierung veran lassen, so schnell wie möglich die wankende Bertrauensbafis zu festigen. Dieses Ziel kann nur erreicht werden auf den Wege von Verhandlungen, deren Ergebnis die Beamten davon überzeugt, daß alles geschieht, um ihre äußere Existenz zu sichern und ihnen den Glauben an innere Entwicklungsmög lichkeiten zurückzugeben.
Nur auf diesem Wege wird ben ewig drohenden Konflikten der Mährboden entzogen.
Geheimrat Groffe ist zum Bräsidenten der Oberpoftdirektion Braunschweig ernannt. Die Berliner Presse dürfte einmütig das Scheit en Groffes vom Nachrichtenamt des Reichspoftministeriums aufrichtig bedauern.
Bela Kun und der deutsche Kommunist Brandler find zu Ehrenmitgliedern des Moskauer Sowjets gewählt worden.
Rathenau und Volkspartei.
schweren Schaben tun ben Epigonen des alten Frih 3 um Borteif Don Wittelsbach, der auf nichts verzichtet".
Der Beschluß der Reichstagsfraktion der Deutschen Bolts- In der Kreuz- Zeitung " nimmt Graf Bestarp„ höchstselbst das partei, gegen die Ernennung Rathenaus zum Außenminister Wort, um dem Thronprätendenten zu bescheinigen, daß er infolge zu protestieren und die Vereinbarungen über die Finanzpolitif seiner mehrjährigen Abwesenheit eigentlich die Lage in Deutschland aufzufünden, ist, wie wir hören, nur mit 17 gegen 15 Stim nicht recht verstehe. Für sich nimmt der streitbare Graf das Recht men gefaßt worden. Er wird dennoch, nachdem er einmal in und die Pflicht in Anspruch, trotz des Kronprinzen die die Deffentlichkeit geworfen worden ist, das innerpolitische Werbearbeit für den monarchischen Gedanken unter feinen Um Leben aufs stärkste beeinflussen. Mit der lahmen Entschuldi- ständen einzustellen. Darüber hinaus betont er, alles tun zu wollen, gung, es handle fich nur um eine Zufallsmehrheit, um das deutsche Bolt für den monarchischen Gebanten wird man die Sache nicht wieder einrenten. Wie soll man wieder reif zu machen" und dahin zu wirken, daß die monmit einer Partei zusammenarbeiten können, von der man in archische Staatsform auch das Vertrauen der Mehrheit der handjedem Augenblick die verrücktesten und gewissenlosesten Bearbeitenden Klassen wiedergewinne". fchlüsse erwarten muß? Die Deutsche Tageszeitung", die sonst so wortreiche, ist ganz
Die Zeit" veröffentlicht einen Leitartikel, der sich eher vor den Kopf geschlagen und versichert nur, daß die wie ein Entschuldigungsversuch, denn wie eine Rechtfertigung Meinung des Kronprinzen nicht die ihre sei. Die Tägliche des eingeschlagenen Berfahrens lieft. Darin wird u. a. be Rundschau" hingegen, die halb stinnesparteilich und halb westarplich hauptet, Rathenau habe auf seine Ernennung fchillert, bestätigt dem Kronprinzen, daß im modernen gedrängt und nicht einmal ihre Verschiebung um 48 Stun Deutschland die Arbeiterschaft in der Tat eine derartige den dulden wollen. Zur Bestätigung dieser Behauptung be- Rolle spielt, daß man weder gegen fie regieren noch ben ruft sich die Zeit" auf eine Unterredung zwischen dem Reichs- inneren Frieden sichern fann, wenn nicht wenigstens ihre vernünfkanzler und Bertretern der Deutschen Volkspartei. Der Reichs- tigen Teile die obersten Staatseinrichtungen autoritativ schüßen“. tanzler erklärt jedoch dazu, diese Behauptung sei absolut falsch Die Absage des Kronprinzen an den Rechtsputschismus und fönne höflicherweise nur als ein schwer verständ unterstreicht das Blatt und erflärt dann mit einem nassen und liches Mißverständnis" bezeichnet werden. einem trockenen Auge, es sei dem Kronprinzen dankbar, daß er ein Die Freiheit", eines der wenigen gestrigen Abendblätter, so mutiges Bekenntnis zu ehrlicher Staatsgesinnung abgelegt" habe. die sich mit dem Fall ausführlich beschäftigen, schreibt: Die Deutschnationale Reichstagsfrattion nahm
Noch eines muß mit allem Nachdrud hervorgehoben werden. in einer besonderen Sigung zu dem Briefe des Kronprinzen Stellung Das Berhalten der Deutschen Boltspartei beweist unwiderleglich, und erklärte, daß es fich nach ihrer Ansicht nur um einen daß es ihr ausschließlich um das Ertaufen der politischen Privatbrief handele". macht zu tun war. Für sie waren die persönlichen Garantien", das heißt, die Besetzung der wichtigsten Ministerposten, die Ditta tur über das Kabinett Wirth das einzig wichtige. Das ist sehr richtig. Es muß nur hinzugefügt werden, daß es bei der USB. liegt, durch eine fluge, auf Bertretung der Arbeiterinteressen gerichtete Politik dem Machtſtreben der Deutschen Volkspartei den stärksten Riegel vorzuschieben.
Der„ Temp3" über Rathenan.
Dieses Hin und Hergerede der Deutschmonarchisten beweist also, was Bulle so drastisch ausdrückt, daß der Kronprinzenbrief tat. sächlich wie eine Hand granate unter ihnen gewirkt hat. 3war waren sie nicht im dichtgefüllten Unterstand", aber fie laufen doch umher wie ein vom Habicht aufgeschrecktes Hühnervolk.
Die Fünfländerkonferenz.
Die Sozialistische Fünfländertonferenz, Paris , 1. Februar. ( EE.) Der Temps" ist von der Er die von der französischen Sozialistischen Partei im Einvernennung Rathenaus zum Außenminister außerordentlich benehmen mit der Wiener Arbeitsgenossenschaft und mit der friedigt und wünscht seiner nicht gerade leichten Aufgabe vollen Zweiten Internationale einberufen wurde, findet am 4. Februar Erfolg. Man fönne nicht nur der Person Rathenaus, sondern auch in Paris statt. feinen Plänen Vertrauen entgegen bringen und müsse seinen Hand- Für Deutschland nehmen daran bestimmt Teil die Soziallungen Gerechtigkeit widerfahren lassen. Rathenau werde zweifellos demokratische Partei und die Unabhängige Sozialdemofratic. im Frieden derselbe sein, der er im Kriege war, und wie seine Eigen- Als Vertreter der SPD. begeben sich die Genossen. Dtto schaften Deutschland dabei halfen, den Krieg zu führen, so fönnten Wels und Dr. Adolf Braun nach Paris , als Vertreter sie Europa helfen, den Frieben zu befestigen. der USP. Ledebour und Crifpien. Rathenau sei stets ein Meister der Berhandlungstaftit gewesen, dem gegenüber man feinen Fehler machen dürfe, und zwar nicht nur, in dem, was man tue, sondern auch in dem, was man unterlasse.
Die Beteiligung der Kommunisten ist bis zur Stunde noch ungewiß. Es verlautet, daß die deutschen Kommunisten, die bekanntlich mit dem Gedanken diefer Stonferenz sympathisieren, die Absicht haben, ebenfalls Vertreter nad Paris zu entfenden, und daß die französischen Kommunisten unter dem Druck des Moskauer Exekutivkomitees ihre jüngst feierlich verkündete Ablehnung fallen gelassen haben.
Das oberschlesische Abkommen. Warschau , 1. Februar.( DE.) Bon gut unterrichteter Stelle wird erklärt, daß die Oberschlesien - Verhandlungen in Genf unter Borsitz von Bundesrat Calonder am 10. Februar beginnen werden.
Die Handgranate des Kronprinzen. Der Brief des früheren Kronprinzen, den wir im Abendblatt erwähnten, hat in den deutsch monarchistischen Kreisen die größte Aufregung hervorgerufen. Das Abendblatt Reinhold Bulles behauptet, der Brief habe auf die entschlossen rechtsstehenden paríamentarischen Kreise gewirkt wie eine Handgranate im dichtgefüllten unterstand". Man sei erschreckt und empört zugleich. Daß in dieser Weise und von dieser Stelle her den Deutschmonarchisten so in den Rüden gefallen würde, hätte man nicht erwartet. Politisch sei der Brief unbegreiflich. Zwar sei den deutschen Monarchisten auch sehr wohl bekannt, daß der Kronprinz vom Heimweh geplagt fei, aber ebenso bekannt sei ihnen, daß der hohe Herr" es als schwere Enttäuschung empfunden habe, von seinen Freunden immer Defizitwirtschaft auch in Belgien . Der belgische Butgetentwurf wieder an der Rüctehr nach Deutschland gehindert für die Eisenbahn, Bostverwaltung und Marine sieht in den Auszu werden. Das Wulle- Blatt empfindet. es als in der Tat gaben 1 330 870 572 Frants vor, in den Einnahmen 1 142 174 956 bitter", daß der Kronprinz nun auf eigene Faust vorgehe und Frants. Das belgische Budget für die Post und Eisenbahn mit der Revolution zu pattieren" fuche. Das müsse meist also ein Defizit von 200 millionen Frants auf.
Ausführung von Bieberaufbauarbeiten in den zerstörten Der Generaldireffor Fritz Lob ist zum Reichstemmissar zur Gebieten und zum Präsidenten der Reichsrüdlieferungstommission ernannt worden.
über die Ostsee fonnte. 1545 entwickelte sich ein reger Schlit tenverkehr zwischen Mecklenburg und Dänemart. Die Küstengemäffer frieren natürlich weit eher zu als die offene See, bas git für alle Haffs und Mündungsarme. Die dänische Felseninsel Born holm hat schon viele Male feste Verbindung mit Schweden gehabt, Sogar Helgoland ist schon manches Mal von Cuxhaven aus zu ebenso Gotland . Aehnlich liegen tie Verhältnisse in der Nordsee . Fuß übers Eis besucht worden.
Ist der Pfignerfche Klang felten der uns nahegehende, so mag der streitbare Mann nicht gleich Rassenfragen in die Debatte werfen. Ein Jude verhalf ihm ja dazu, das Werf tlingen zu lassen, ein Jude leitete es. Also nicht von der Ede aus fechten! Der Respekt vor figners Schaffen mischt sich zum erstenmal hier, im ersten Teil der Rantate, mit einem Empfinden wahrer und hoher Intuition. Das ist die eine Erkenntnis. Und die andere: die deutsche Musifseele beherbergt in sich einen Brummbär und eine Schar luftiger Sing- Ein neues Drama von Hajenclever. Aus Frankfurt a. M. vögel. Den Brummbär haben wir vernommen; nicht aber die Nachti- wird geschrieben:" Gobsed", ein Drama in acht Bildern von gall und nicht die Lerche. Walter Hasenclever , erlebte im Neuen Theater die Urauffüh
Im letzten, wahrscheinlich allerletzten„ Anbruch"-Konzert wurde die Pfignersche Rantate von deutscher Seele uraufgeführt. Dieses Wert hat seinen lauten und feinen leifen Glanz, es hat die träumende Schwermut Eichendorfffcher Poesie und die grüblerische Farbe Bfignerscher Naturliebe, es hat sein scherzhaft hinrauschendes und sein erschüttert stagnierendes Mufitelement. Und vor allem leigt es, wie alle Musiken des unzeitgemäßen ẞfigner, Der Erfolg sprach in einer unerhört guten Aufführung rung. An diesem Abend war die Aufführung das Bemerkenszu einem schwungvollen, überall wahrnehmbaren und zum Schluß zu für das Gesamtwert. Persönlichkeiten halfen auch über unpersönlich werteste. Robin Robert als Regisseur gelang es, die innere Leere einer Parade austobenden Gelöbnis auf. Damit ist das Heldische, Blasses hinweg. Menrowitz hatte seinen größten Tag: so auf- tiefer Filmszenen mit schauspieler.schem Leben zu füllen und fie Kraftvolle deutscher Seele start und sinnenfroh ausgesprochen. 8u gegangen im Spiel ist er noch selten, so bedacht und ruhig durchdacht wenigstens theatralisch bedeutsam zu machen. In Walter Fried als den großen Eingebungen des Liederspiels gehören vor allem der hat er selten eine Partitur ausgearbeitet. Berta naina und Gobsed hatte er einen Epieler, der diese Figur mit wilder Leidenfromme, choralartige, tief empfundene Nachtgruß, weil jego alles Maria Diszemita find Leuchten der Gesangstunst, bezwingend feine Gelegenheit zu feinerer oder tieferer Charakterzeichnung. Im schaft durchglühte. Die schreienden Farben des Stückes gaben leider stille ift", das fece Humoristikon vom trähenden Hahn, das haftvolle im Stimmlichen und Musikantischen. Breitladend und ergiebig der letzten der acht Bilder drang die Dämonie, um die Hasenclever geJagen der schnaufenden Rosse, die verklärte Schönheit des alten Baß Fischers, flach, doch beherzt Friß Krauß. Die Phil- rungen, aus Schrei und Gefte tes Spielers, nicht aber aus den Gartens". In allen diesen Lichtpunkten einer im Grundton un harmoniker und der brillant funktionierende Kittel- Chor gaben der Worten des Autors. Das Thema von der Uebermacht des Goldes humorigen, mißgeſtimmten Kantate rafft sich auch der Rhythmiker Aufführung einen Feiertagsanstrich. Den hatten in der gleichen an sich hätte start an unser Gefühl rühren können. Unsere Zeit ist einmal zu Besonderem auf, er ringt sich Töne ab, die nicht nur weise Woche weber die Lieder noch die Kammermusit, für die fich der Kom- reif für einen Dichter, der den Damon des Goldes in ein Stück. und gelehrt und altmodisch, sondern frisch erfunden, schön, ausdruds ponist, Kropt, Stegman einsetzten, ohne von der Not, von der Frei- bannt, um ihn zu fiberwinden. Das aber hat Hafenclever nicht gestart, innig sind. Nun aber kann die deutsche Seele auch noch anders heit, von der seelischen Durchleuchtung diefer gezimmerten und ge- effant. Rein romanhafte Figuren erscheinen und verschwinden wie wollt. Die Welt, die er schildert, ift untypisch, zufällig, uninterfingen, und zwar nicht nur in pathetischem Hochflug oder in firch- meisterten Stücke zu überzeugen. Im besten Fall lugt ein Mendels im Buppenspiel und bleiben ohne tiefere Beziehungen zueinander. licher Ergebenheit. Das Idyll verflacht bei Pfigners Romantik zur john aus den Noten, im schlechtesten wird die Träumerei langatmig, Monotonie, das Lachen und mehr noch das besonnte Lächeln wird die Logit des Baues Herrscherin, der Archaismus selbstgefällig. Eine Neuheiten, die die geographischen und staatlichen Umwälzungen nac Die Briefmarkenneuheiten des Jahres 1921. Die Flut vou von einem grüblerischen, unruhigen, rumorenden und steif- ernsten Musit des Könnens, nicht des Erlebens. Daran wird auch der dem Weltfrieg mit sich gebracht haben, ist wieder im Zurückgehen. Gesicht verdeckt. Die Heiterkeit, wo sie einmal durchhuscht, ist Maske Palestrina " einmal zugrunde gehen. Doch seien wir nicht prophetisch, Während das Jahr 1919 2547 verschiedene Neuheiten, das Jahr oder Neußerlichkeit, ist nicht Leben, sondern Orchestermusik. Wo nun und halten wir einen Augenblick dem Romantiker der deutschen Seele 1920 deren immerhin noch 1979 gebracht hat, ist ihre Zahl, wie der gar Tert und Situation Pfigner verpflichten, lang gesponnene Atte Hand und Herz freudig hin. Internationale Briefmarken- Courier" berechnet, im lektvergangenen zu illustrieren, die Seele in ihrem Einhalten, in ihrem elegischen Jahr auf 1257 Stück zurückgegangen. Eigentlich ist die Berminde Ausruhen fühlbar zu machen, da erstarrt ihm in unmelodiösen, fühn rung noch bedeutender, denn 309 Neuheiten fint nur dadurch ver anlaßt, daß Großbritannien ein neues Wasserzeichen„ CACA" eingeführt hat. Die meisten Marken gab Danzig aus; ihre Zahl be trägt 58. 43 Neuheiten entfallen auf die Flugpostmarken. Im ganzen find an der Ausgabe von Neuheiten am stärksten beteiligt Europa und Südamerika .
P
und überflüssig abwegigen Harmonien, kontrapunktischen Schachte lungen die gesamte Melodie des Lebens. Da wird er redselig zwar, aber gleichzeitig seelenstumm, blutleer. Ein solcher Abend", eine folche Nacht", eine folche Ergebung" find in ihrem Mangel an Bathos, an Einfall und rhythmischer Gliederung nur noch Ethos, nur ftimmungsreicher Farbenfomplex, ohne Wirkung auf die Sinne. So viel Stimmungen, so viel Stile, vom Choral bis zur großen Oper. Singt die Stimme ein Lied? Sie pfalmodiert, de Flamiert, spintisiert. Die Melodie bestimmt nicht Form, Ausmaß, finnliche Gestaltung. Undankbare Aufgaben werden durch außer ordentliche technische Schwierigkeiten und Härten interessant gemacht, mie denn überhaupt Pfigner aus seiner altertümelnden Diatonit scharf heraustritt und ein modernes Antlig zeigt. Doch ist dieser Uebergang noch nicht unbewußt, ungezwungen, noch kein Teil von Pfigners Natur. Aber ich gestehe, daß gerade die Partien, die sich aus altem Bann frei loslösen, die besten Eindrücke alles bisherigen Pfignerschen Schaffens darstellen. Leben und Lieben und Singen, und deutsches Wesen und Seelenheil das sind Vorwürfe, die feder große Mufiter anders deuten, jeder Hörer anders wünschen mag.
Wenn die Offee zugefriert. Der ungewöhnlich lange, heftige Frost, der bisher herrschte, hat auch der Ostsee einen richtigen Winter gebracht; sie ist im Laufe der vergangenen Woche auf weite Strecken vereist. Infolgedessen sind an einer ganzen Anzahl von Stellen Dampfer eingefroren, die nun auf milderes Wetter warten müssen. Die Ostsee vereist naturgemäß in ihren nördlichen Teilen, besonders im Nordosten, stets zuerst. Der Bottnische, der Finnische und der Rigaische Meerbusen sind schon oft völlig zugefroren gewesen, so taß man von Schweden übers Eis nach Finnland und den baltischen Ländern gelangen. fonnte. 1459 wurde sogar eine regelmäßige Schlittenverbindung über die Ostsee zwischen Schweden und Livland eingerichtet, ebenso mit Finnland . Der Vereifung fallen auch die dänischen Ostseegebiete stets mit am frühesten anheim. Im Februar 1917 waren im Rattegat gegen 230 Dampfer eingefroren. Jetzt eben sizen dort wieder eine Anzahl Dampfer fest. Im Winter 1408 famen zahlreiche Wölfe aus Norwegen über das Eis des Stager rafs und fielen in Jütland ein. 1658 führte Karl X. von Jütland Troß über die Belte, um Kopenhagen zu belagern. eine Heeresmacht von 12 000 Mann mit Pferden, Munition und
Die füdliche Ostsee, welche die deutschen Küsten bespült, ist auch schon gar manches Mal zugefroren gewesen. 1323 herrschte folche Rälte, daß man on 2openhagen nach Danzig zu Fuß
Museumsführungen. Am Sonntag, den 5. Februar, 9%, br. Kinden wissenschaftliche Führungen durch Direttorialbeamte im Raiser- FriedrichMuseum( Rubens und bin Dyd) und im Museum für Völkerfunde ( Amerikanische Abteilung) statt. Zulaßfarten( 1 M.) am Eingang.
Börries v. Münchhausen lieft in der Literarischen Bereinigung des Berliner Lebrei vereins am Sonnabend 8 Uhr in der Aula der FriedrichBerderschen Oberrealschule, N.eder wallstr. 12, eigene Balladen und Lieder. Im Leffing- Museum liest Donnerstag 18 Uhr Dr. Richard Platten fteiner- Wien aus aus seinem Rosegger- Buch Der Gottsucher aus Ipl". Eintritt frei.
Tonderbriefmarken für die Deutsche Gewerbeschau bat ber Reichs poftminister genehmigt. Deutschland erhält dadurch seine ersten An ftellungsbriefmarken. Zur Erlangung von Entwürfen find sechs deurige Künstler zu einem engeren Wettbewerb eingeladen. Das Preisgericht bat Entwürfe von Prof Ehmde, München , und den Kunstmalern Franz Paul Blag, München , und Siegmund v. Beech, München , ausgewählt, die dent Reichspoftminister zur Ausführung vorgeschlagen werden sollen.